-
Medizinische
Anlage mit einem während
der Durchführung
einer medizinischen Maßnahme
mobilen medizinischen Gerät
und Verfahren zum Austausch von Daten in einer derartigen Anlage
-
Die
Erfindung betrifft eine medizinische Anlage mit einem während der
Durchführung
einer medizinischen Maßnahme
mobilen medizinischen Gerät und
ein Verfahren zum Austausch von Daten in einer derartigen Anlage.
-
Die
Durchführung
medizinischer Maßnahmen,
wie z. B. medizinischer Untersuchungen oder Behandlungen an Patienten
wie Menschen oder Tieren, wird heute oftmals nicht mehr mit einzelnen
medizinischen Geräten,
sondern mit medizinischen Anlagen durchgeführt. Medizinische Anlagen umfassen dabei
in der Regel mehrere medizinische Geräte. Die medizinischen Geräte an sich
sind in zunehmender Anzahl und zunehmenden Umfang zum elektronischen
Datenaustausch fähig.
Auszutauschende Daten reichen hierbei von wenigen einfachen Betriebsparametern
der entsprechenden Geräte über Patientendaten,
Text, Labor- oder anderen Messwerten oder Kenngrößen bis hin zu hochauflösenden digitalisierten
Bildern oder Echtzeitfilmaufnahmen, z. B. in Form sogenannter Live-Videostreams.
Somit ist der Datenaustausch zwischen den einzelnen Geräten in einer
aus derartigen Geräten
aufgebauten medizinischen Anlage oft erheblich. Zum Datenaustausch müssen die
entsprechenden Geräte
untereinander durch Datenleitungen verbunden sein. Dies sind je nach
zu übertragender
Datenrate z. B. serielle RS232-Verbindungen bis hin zu 100Mbit-LAN-Verbindungen.
-
Bei
vielen medizinischen Maßnahmen
in derartigen Anlagen, wie z. B bei der urologischen Steinbehandlung
mittels Stoßwellenlithotripsie,
findet heute in einer Lithotripsieanlage die Benutzung verschiedenster
medizinischer Geräte
auf engstem Raum statt. Hier ist z. B. neben einem Röntgengerät auch stets
ein Ultraschallgerät
zur Steinortung und Verlaufskon trolle der Steinbehandlung vorgesehen.
Das Röntgengerät oder Röntgensystem
ist hierbei generell stationär,
z. B. in Form einer fest im Behandlungsraum eines Krankenhauses
installierten Röntgenanlage,
oder teilmobil, d.h. besitzt eine mobile Komponente, z. B. einen
Röntgen-C-Bogen,
der zur Behandlung an einen Behandlungsort gefahren wird und dort
während
der gesamten Behandlung ruht. Das Ultraschallgerät jedoch ist mobil, d.h. wird
auch während
der Behandlung immer wieder verfahren, z. B. von einer Patientenseite
zur anderen.
-
Da
während
der Durchführung
der medizinischen Maßnahme
stets Daten zwischen den verschiedenen medizinischen Geräten ausgetauscht werden,
müssen
die verbindenden Datenkabel an den Geräten verbleiben. Vor allem,
wenn eines der Geräte
während
der medizinischen Maßnahme
mobil ist, müssen
mit diesem Gerät
nicht nur die elektrischen Anschlusskabel für die Versorgungsspannung des
Gerätes,
sondern auch die an ihm angeschlossenen Datenkabel etc. mitgeführt werden.
Die Datenkabel führen
hierbei dann zumindest vom mobilen medizinischen Gerät zu einer
Gegenstelle, die eine Wandsteckdose eines Datennetzwerkes, eine
entsprechende Anschlussdose bzw. Datenschnittstelle an einer anderen
Komponente der medizinischen Anlage oder ähnliches sein kann. Die Gegenstelle kann
auch ein während
der Durchführung
der medizinischen Maßnahme
ortsfestes medizinisches Gerät sein.
-
In
einem Behandlungsraum, in welchem die medizinische Maßnahme durchgeführt wird,
ist deshalb der Boden meist mit Kabeln übersät, was zum einen zu störenden Stolperfallen
führt oder
die Mobilität
entsprechender Geräte
deutlich einschränkt.
Die Stromzuführungen
zu den einzelnen Geräten
sind hierbei weniger kritisch als die Datenkabel, da meist in einem
Behandlungsraum eine große
Anzahl zur Verfügung
stehender und an mehreren Orten platzierter Steckdosen vorhanden
ist. Das Stromzuführungskabel
kann so in eine geeignete Steckdose gesteckt werden, so dass dieses
Kabel auch beim Verfahren des Gerätes nicht stört.
-
Datenkabel
hingegen müssen
an wenige bestimmte Anschlüsse
im Raum oder den medizinischen Geräten angeschlossen werden. Es
gibt also nur wenige oder eine einzige Möglichkeit zum Anschluss von
Datenkabeln, so dass deren Verlauf durch den Behandlungsraum nicht
oder kaum beeinflussbar ist. Die sich durch die Datenverkabelung
ergebende zusätzliche
Verkabelung zu der der Stromversorgung ist somit lästig bzw.
störend.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine medizinische Anlage mit
einem während
der Durchführung
einer medizinischen Maßnahme
mobilen medizinischen Gerät
und ein Verfahren zum Austausch von Daten in einer derartigen Anlage
zu verbessern.
-
Bezüglich der
Anlage wird die Aufgabe gelöst
durch eine medizinische Anlage mit einem während der Durchführung einer
medizinischen Maßnahme
mobilen medizinischen Gerät,
wobei zwischen dem mobilen medizinischen Gerät und einer Gegenstelle Daten
elektronisch austauschbar sind, bei der zum Austausch der Daten
eine kabellose Kommunikationseinrichtung vorgesehen ist.
-
Durch
die Verwendung einer kabellosen Kommunikationseinrichtung entfallen
die bisher notwendigen Datenkabel zwischen dem mobilen medizinischen
Gerät und
der Gegenstation. Dennoch können
während
der Durchführung
der medizinischen Maßnahme
Daten ausgetauscht werden, so dass diese wie bisher durchgeführt werden
kann. Durch den Entfall der Datenkabel müssen diese beim Bewegen des
mobilen medizinischen Gerätes
nicht mehr mitgeführt
werden, so ist dieses einfacher zu verschieben, die Kabel können keine
Stolperfallen mehr bilden. Das medizinische Gerät benötigt in der Regel, sofern es
nicht stromlos oder zumindest netzfrei, also z. B. per Batterie
betreibbar ist, lediglich noch einen Netzanschluss. Für den Netzanschluss stehen
jedoch, wie oben erwähnt,
in der Regel ausreichend Möglichkeiten
zur Verfügung
und es kann ein für
die entsprechende medizinische Maßnahme optimaler Netzanschluss
gewählt
werden, z. B. auch an der Raumdecke, so dass das medizinische Gerät nahezu
uneingeschränkt
mobil ist und keine störende Verkabelung
mehr existiert.
-
In
vielen Fällen
weist das mobile medizinische Gerät und die Gegenstelle standardisierte Schnittstellen
für den
Austausch der Daten auf. Die Kommunikationseinrichtung kann dann
eine handelsübliche,
für diese
Schnittstellen vorgesehene Kommunikationseinrichtung sein.
-
Sowohl
das mobile medizinische Gerät
als auch die Gegenstelle bleiben damit bezüglich ihrer Schnittstellen
absolut unverändert.
Es wird lediglich anstelle des nach dem Stand der Technik verwendeten
Datenkabels an der Schnittstelle die handelsübliche Kommunikationseinrichtung
angeschlossen. Weder die Soft- noch die Hardware der medizinischen
Anlage muss dann verändert
werden. Da es sich um handelsübliche
Komponenten handelt, ist im Falle eines Defekts leicht und kostengünstig Ersatz beschaffbar.
Die medizinische Anlage ist schnell wieder betriebsbereit.
-
Die
Schnittstelle kann eine serielle, USB- oder Ethernet-Schnittstelle sein.
Die Kommunikationseinrichtung kann dann eine Bluetooth- oder W-LAN-Einrichtung
sein. Bluetooth- und W-LAN-Einrichtungen zur Kommunikation existieren
in einer großen
Anzahl und kostengünstig
für serielle,
USB- oder Ethernet-Schnittstellen. Sie sind einfach konfigurierbar,
benötigen
oft nichtmals eine separate Spannungsversorgung, sind für die entsprechende Anwendung
leicht skalierbar. Das heißt,
es können, je
nach zu übertragender
Datenmenge bzw. Datenrate über
die Schnittstelle entsprechende kostengünstige oder leistungsfähige Kommunikationseinrichtungen
ausgewählt
werden. Hierbei ist z. B. ein Bluetoothmodul kostengünstiger,
aber ein W-LAN-Modul besitzt größere Bandbreite
zur Datenübertragung.
-
Die
medizinischen Anlage kann eine Lithotripsieanlage, das mobile medizinische
Gerät ein
Ultraschallgerät
und die Gegenstelle ein Stoßwellengerät sein.
-
Vor
allem in der Lithotripsie muss das Ultraschallgerät besonders
oft verfahren werden, um den Verlauf der Steinbehandlung aus verschiedensten Richtungen
kontrollieren zu können.
Zwischen Ultraschall und Stoßwellensystem
werden hierbei ständig Informationen
ausgetauscht, wie z. B. die Tiefeninformation des Steines im Patienten
oder die Position des aktuellen Stoßwellenfokus, dargestellt durch
ein Fadenkreuz an einem Bildschirm des Ultraschallsystems. Die sogenannte
Zielerfassungssoftware der Lithotripsieanlage gleicht hierbei Ultraschall-,
Röntgen- und
Stoßwellendaten
ab, welche ständig
zwischen den entsprechenden Komponenten ausgetauscht werden müssen. Gerade
in der Lithotripsie bietet deshalb die Benutzung einer kabellosen
Kommunikationseinrichtung besonders große Vorteile.
-
In
vielen Fällen
ist die Gegenstelle, mit der die Kommunikation des mobilen medizinischen
Geräts
stattfindet, nicht nur mit dem mobilen Gerät, sondern auch zusätzlich an
einem Datennetz angeschlossen, an dem dann weitere Geräte angeschlossen
sind, die geeignete Schnittstellen zur Aufnahme der Kommunikationseinrichtung
aufweisen. Die Kommunikationseinrichtung auf Seite der Gegenstelle muss
deshalb nicht direkt an der Gegenstelle, sondern kann an einem weiteren,
am Datennetz angeschlossenen Gerät
angeschlossen sein.
-
Somit
kann eine nahezu beliebige Stelle im Datennetz ausgewählt werden,
um die Kommunikationseinrichtung auf Seite der Gegenstelle anzuschließen. Die
entsprechende Stelle kann geeignet gewählt werden, z. B. wenn der
Anschluss der Kommunikationseinrichtung direkt an der Gegenstelle
umständlich,
die Gegenstelle schwer zugänglich
ist oder die Kommunikationseinrichtung an der Gegenstelle als zu
voluminös
bzw. störend
empfunden wird. Die kabellose Kommunikation zwischen mobilen medizinischen
Gerät und
Gegenstelle erfolgt dann teilweise über das Datennetz zwischen
dem Ort, an dem die Kommunikationseinrichtung angeschlossen ist
und der Gegenstelle.
-
In
einer Lithotripsieanlage o.ä.
kann das weitere, am Datennetz angeschlossene Gerät ein Röntgenbildsystem
sein. Röntgenbildsystems
sind heute meist komplett rechnergestützte Systeme, welche deshalb
naturgemäß über eine
Vielzahl verschiedener Schnittstellen zum Datenaustausch verfügen. So ist
meist ein Standard-PC Teil des Röntgenbildsystems,
welcher über
eine Vielzahl freier, zur Datenübertragung
nutzbarer und leicht zugänglicher
Schnittstellen verfügt,
an welche entsprechende kabellose Kommunikationseinrichtungen leicht
anschließbar sind.
-
Sind
die austauschbaren Daten Analogdaten, kann zwischen dem medizinischen
Gerät oder der
Gegenstelle und der Kommunikationseinrichtung ein handelsüblicher
A-D- oder D-A-Umsetzer geschaltet sein. Über die Kommunikationseinrichtung müssen so
keine Analogdaten transportiert werden, sondern nur digitale Daten.
Digitale Kommunikationseinrichtungen stehen jedoch in größerer Auswahl,
Vielfalt, Skalierbarkeit usw. zur Verfügung als Kommunikationseinrichtungen
für die Übertragung von
Analogsignalen bzw. -daten. Somit können zwischen medizinischen
Gerät und
Gegenstelle analoge Daten drahtlos und zusammen mit anderen digitalen Daten
z. B. über
eine einzige Kommunikationseinrichtung ausgetauscht werden.
-
Sind
in diesem Fall die Schnittstellen am mobilen Gerät und an der Gegenstelle wiederum
standardisierte Schnittstellen, können die A-D- oder D-A-Umsetzer
wieder für
diese Schnittstellen vorgesehene, handelsübliche Bauteile sein. Hieraus
ergeben sich die bereits oben angesprochenen Vorteile auch für die Übertragung
analoger Signale.
-
Sind
die Analogdaten Bilddaten, kann der A-D-Umsetzer einen handelsüblichen
Videograbber und einen handelsüblichen
Vide oencoder umfassen. Entsprechende Videograbber und Videoencoder
stehen im Handel in großer
Auswahl und Skalierbarkeit zur Verfügung, so dass der drahtlose
Austausch von analogen Bilddaten innerhalb der medizinischen Anlage
einfach und kostengünstig
realisierbar ist und die Bilddaten in der Anlage zudem in digitalisierter Form
zur Verfügung
stehen. So können
sie leicht weiterverarbeitet werden.
-
Hinsichtlich
des Verfahrens wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum
Austausch von Daten in einer medizinischen Anlage zwischen einem
während
der Durchführung
einer medizinischen Maßnahme
mobilen medizinischen Gerät
und einer Gegenstelle, bei der die Daten über eine kabellose Kommunikationseinrichtung
ausgetauscht werden.
-
Das
entsprechende Verfahren wurde bereits im Zusammenhang mit der medizinischen
Anlage erläutert,
zusammen mit den genannten, sich daraus ergebenden Vorteilen.
-
Wie
oben erläutert,
kann im Falle, dass das medizinische Gerät und die Gegenstelle standardisierte
Schnittstellen für
den Austausch der Daten aufweisen, als Kommunikationseinrichtung
eine handelsübliche,
für die
Schnittstellen vorgesehene Kommunikationseinrichtung an diesen angeschlossen werden.
-
In
einer bestehenden medizinischen Anlage ist das mobile medizinische
Gerät und
die Gegenstelle nach dem Stand der Technik über eine kabelgebundene Kommunikationseinrichtung
verbunden. Die kabelgebundene Kommunikationseinrichtung kann dann
durch die kabellose Kommunikationseinrichtung ersetzt werden. So
können
auch bestehende, die oben beschriebenen Nachteile aufweisende medizinische
Anlagen in erfindungsgemäße medizinische
Anlagen umgerüstet
werden. Der Aufwand ist hierbei, vor allem bei Verwendung von Standardkomponenten,
wie bereits mehrfach erläutert,
besonders gering.
-
Wie
erwähnt,
kann im Falle dass die Gegenstelle an einem Datennetz angeschlossen
ist, die Kommunikationseinrichtung an einem weiteren, am Datennetz
angeschlossenen Gerät
angeschlossen werden.
-
Außerdem kann,
wie ebenfalls erläutert, wenn
Analogdaten als Daten auszutauschen sind, zwischen das medizinische
Gerät oder
die Gegenstelle und die Kommunikationseinrichtung ein handelsüblicher
A-D- oder D-A- Umsetzer geschaltet werden.
-
Für eine weitere
Beschreibung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der Zeichnungen verwiesen.
-
Es
zeigen, jeweils in einer Prinzipskizze als Blockdiagramm
-
1 ein
kabelloses Signalschema einer ultraschallgeführten Stoßwellenlithotripsie,
-
2 ein
alternatives kabelloses Signalschema einer ultraschallgeführten Stoßwellenlithotripsie
mit Übertragung
von Echtzeitvideosignalen.
-
1 zeigt
das Signalschema einer Stoßwellenlithotripsieanlage,
im Folgenden bezeichnet als Lithotripter 2. Dieser umfasst
ein Ultraschallsystem 4, ein Stoßwellensystem 6 und
ein Röntgenbildsystem 8.
Das Röntgenbildsystem 8 ist
mit dem Stoßwellensystem 6 über eine
Systemsteuerung 10 verbunden. Das Röntgenbildsystem 8 wiederum
ist an ein Krankenhausinformationssystem 12 angeschlossen.
-
Das
Röntgenbildsystem 8 ist
sowohl mit dem Krankenhausinformationssystem 12 als auch
mit der Systemsteuerung 10 über eine Ethernetverbindung 14 zum
Datenaustausch verbunden. Das Stoßwellensystem 6 ist
wiederum an der Systemsteuerung 10 über einen Feldbus, im Beispiel
einen CAN-Bus 16, angeschlossen.
-
Sowohl
das Krankenhausinformationssystem 12 wie auch das Röntgenbildsystem 8 und
die Systemsteuerung 10 sind ortsfest, z. B. in einem nicht
dargestellten Krankenhaus installiert. Das Stoßwellensystem 6 an
sich ist zwar generell verschiebbar, wird jedoch zur Durchführung einer
Stoßwellenbehandlung
mit dem Lithotripter 2 an einen Behandlungsort, z. B. in
die Nähe
eines nicht dargestellten Patiententisches verbracht und verbleibt
während der
Durchführung
der Lithotripsie fest an diesem Ort. Der vom Stoßwellensystem 6 wegführende CAN-Bus 16 ist
deshalb so verlegt, dass er einen nicht dargestellten Arzt bzw.
nicht dargestelltes medizinisches Personal bei der Durchführung der
Lithotripsie nicht behindert.
-
Im
Gegensatz zu den restlichen Systemkomponenten des Lithotripters 2 ist
das Ultraschallsystem 4 auch während der Durchführung der
Lithotripsie mobil, d. h. wird ständig verfahren. Dies ist z.
B. notwendig, um verschiedene Körperregionen
des nicht dargestellten, zu behandelnden Patienten mit Hilfe des
Ultraschallsystems 4 abzubilden. Zur Stromversorgung ist
das Ultraschallsystem 4 über eine elektrische Anschlussleitung 18 an
einer Wandsteckdose 20 angeschlossen. Auf Grund der Vielzahl von
in einem entsprechenden Behandlungsraum zur Verfügung stehenden Wandsteckdosen
ist eine Wandsteckdose 20 so ausgewählt, dass die Anschlussleitung 18 während der
gesamten Behandlung bzw. Lithotripsie so verlegt ist, dass sie Arzt
und medizinisches Personal nicht behindert.
-
Zwischen
Ultraschallsystem 4 und Stoßwellensystem 6 werden
während
der Lithotripsie Daten 26 elektronisch ausgetauscht. Als
Daten 26 werden im ersten Ausführungsbeispiel nach 1,
bei dem das Ultraschallsystem 4 ein sogenanntes Low-End-Ultraschallsystem
ist, lediglich einige wenige Steuerdaten mit dem Stoßwellensystem 6 austauscht.
Diese Daten 26 dienen in Form von Steuerdaten der Koordination
von Ultraschallstoßwelle
und Zielerfassungssoftware des Ultraschallsystems 4 bzw.
zur Steuerung der Zielsucheinrichtung für die Lithotripsie.
-
Wegen
der geringen, über
die Schnittstellen 22a, b zu übertragenden Datenmenge bzw.
Datenrate sind die Schnittstellen 22a, b serielle RS232-Schnittstellen.
-
Bisher,
also nach dem Stand der Technik, war es üblich, die Schnittstellen 22a und 22b durch ein
nicht dargestelltes Datenkabel zu verbinden, um den Datenaustausch
zwischen Ultraschallsystem 4 und Stoßwellensystem 6 zu
ermöglichen.
Dieses Kabel verlief während
der gesamten Lithotripsie stets störend durch den Aufenthaltsbereich
von Arzt und medizinischem Personal, musste während der Lithotripsie beim
Verfahren des Ultraschallsystems 4 vielfach verlegt bzw.
mit dem Ultraschallgerät 4 mitgeführt werden,
was z. B. dessen Beweglichkeit stark einschränkte und für den Arzt störende Stolperfallen bildete.
-
Zur
Vermeidung des oben genannten Datenkabels ist in 1 erfindungsgemäß an den
Schnittstellen 22a und 22b je ein Bluetooth-Modul 24a und 24b angeschlossen.
Die zwischen Ultraschallsystem 4 und Stoßwellensystem 6 auszutauschenden
Daten 26 werden zwischen den beiden Bluetoothmodulen 24a und 24b über eine
Funkverbindung 28 kabellos ausgetauscht.
-
Weder
die bestehende Hardware noch die entsprechende Software im Lithotripter 2 muss
beim Übergang
von kabelgebundener auf kabellose Kommunikation verändert werden.
Die Umrüstung
des bereits bestehenden Lithotripters 2 beschränkt sich auf
das Abziehen des Datenkabels von den Schnittstellen 22a,
b und das Anschließen
der Bluetoothmodule 24a, b an diesen. Die Bluetoothmodule 24a,
b werden lediglich zur Emulation der RS232-Verbindung konfiguriert. Aus Sicht der
Schnittstellen 22a, b besteht kein Unterschied, ob zwischen
ihnen ein Datenkabel oder die Bluetoothmodule 24a, b angeschlossen
sind.
-
Da
das Stoßwellensystem 6 über ein
Datennetzwerk, nämlich
den CAN-Bus 16 und die Ethernetverbindung 14 mit
den anderen Komponenten des Lithotripters 2 in Verbindung
steht, ist das Bluetoothmodul 24b alternativ auch an anderen
Schnittstellen 22c oder 22d an der Systemsteuerung 10 oder
dem Röntgenbildsystem 8 anschließbar. Dies
ist in 1 durch die gestrichelten Linien angedeutet. Die
Daten 26 müssen
dann von den Schnittstellen 22c, d lediglich über die
Ethernetverbindung 14 bzw. den CAN-Bus 16 zum
Stoßwellensystem 6 geleitet
werden. Die Eingriffe in entsprechende Software oder Firmware des
Lithotripters 2 beschränkt
sich hierbei auf eine Minimum, z. B auf das Ändern von IP-Adressen.
-
In
einem zweiten Ausführungsbeispiel
nach 1 ist das Ultraschallsystem ein sogenanntes High-End-Ultraschallsystem.
Dieses ist in der Lage, als Daten 26 nicht nur Steuerdaten,
für die
Zielsuchsoftware, wie oben erwähnt,
mit dem Stoßwellensystem 6 auszutauschen.
Die Daten 26 schließen hier
als weitere Daten sogenannte DICOM-Daten ein, z. B. ein vom Patienten
gewonnenes Ultraschallbild als Standbild, Aufnahmeparameter dieses
Bildes oder Betriebsparameter der Ultraschallsystems 4. Die
Datenmenge und -rate der auszutauschenden Daten 26 ist
gegenüber
dem ersten Ausführungsbeispiel
deutlich höher.
Bei einer kabelgebundenen Lösung
sind deshalb die Schnittstellen 22a und 22b z. B.
Ethernetschnittstellen, zwischen denen die Daten 26 in
Form einer TCP/IP-Verbindung über
ein Ethernetkabel übertragen
werden. Mit der durch Funk- oder W-LAN-Module zur Verfügung stehenden
Bandbreite können
als Daten 26 dann Ultraschallbilder, welche mit dem Ultraschallsystem 4 aufgenommen wurden,
an das Röntgenbildsystem 8 übertragen werden,
um dort ausgewertet oder archiviert zu werden.
-
In 1 sind
dann die Schnittstellen 22a und 22b USB- oder
Ethernetschnittstellen. Die Bluetoothmodule 24a, b, fungieren
dann neben oder anstelle der RS232-Emulation auch als Ethernet-
bzw. TCP/IP-Emulation und übertragen über die
Funkverbindung 28 die serielle und Ethernet-Daten als Daten 26.
Somit bilden sie ein lokales LAN.
-
Auch
für diese
Ausführungsform
des Lithotripters 2 ist beim Übergang von kabelgebundener
auf kabellose Datenübertragung
weder am Ultraschallgerät 4 noch
an dessen DICOM-Software eine Änderung
vorzunehmen. Lediglich die IP-Adressen der Bluetoothmodule 24a,
b sind im Ultraschallsystem 4 und im Röntgenbildsystem 8,
zu welchem die DICOM-Daten schlussendlich zu übertragen sind, einzutragen
bzw. bekannt zu geben.
-
Reicht
in einem derartigen Anwendungsfall die Bandbreite der Funkverbindung 28 für die zu übertragenen
Daten 26 nicht aus, können
die Bluetoothmodule 24a, b an den Schnittstellen 22a,
b in einer dritten Ausführungsform
nach 1 z. B. alternativ durch W-LAN-Module bzw. Funk-LAN-Module
ersetzt oder ergänzt
werden.
-
Bei
vielen Ultraschallsystemen 4 können die Schnittstellen 22a,
b auch andere als die zur Kabelgebundenen Verbindung genutzte Schnittstellen sein.
So ist z. B. im Falle der kabelgebundenen RS-232 Verbindung diese über nicht
dargestellte 9-polige
SUB-D-Stecker als serielle Schnittstellen realisiert. Beim Übergang
auf kabellose Verbindung werden dann jedoch die Bluetoothmodule 22a,
b tatsächlich
an USB-Ports als Schnittstellen 22a, b angesteckt. Hier
ist dann lediglich in der entsprechenden Software die Hardwareadresse
der SUB-D-Stecker durch die Hardwareadresse der USB-Schnittstellen zu
ersetzen.
-
Vorteilig
ist hierbei, dass gerade USB-Stick-Ausführungen von Bluetoothmodulen 22a,
b oder Funk-Lan-Modulen in geringer Größe existieren, welche sich
leicht unabhängig
von der Hardware und Firmware des Ultraschallgerätes 4 und Stoßwellensystems 6 nachrüsten lassen,
um den Lithotripter 2 von kabelgebundener auf kabellose Datenübertragung
umzurüsten.
-
Bei
Verwendung eines W-Lan-Funkmoduls anstelle der Bluetoothmodule 24a,
b würde
die Bandbreite der Funkverbindung 28 ausreichen, um einem vom
Ultraschallsystem 4 an der Schnittstelle 22a zur Verfügung stehenden
Live-Videostream des Echt zeit-Ultraschallbildes in digitalisierter
Form zu übertragen.
Somit ist dann sogar die Liveübertragung
des vom Ultraschallsystem 4 gewonnenen Bewegtbildes am
Röntgensystem 8 an
den dortigen hochqualitativen nicht dargestellten Monitoren betrachtbar,
bzw. archivierbar und auswertbar.
-
In 2 ist
der Lithotripter 2 aus 1 mit einem
alternativen Ultraschallsystem 4 dargestellt, welches zusätzlich über einen
BAS-Videoausgang 30 verfügt, an welchem es das Livevideobild
des Ultraschallsystems 4 als herkömmliches BAS-Analogvideosignal
zur Verfügung
stellt. Ein derartiges Videosignal wurde nach dem Stand der Technik
ebenfalls durch eine Koaxialkabelverbindung zwischen dem BAS-Videoausgang 30 und
dem Röntgenbildsystem 8 übertragen.
Eine derartige Verbindung war besonders störend, da hier meist mehrere
Koaxialkabel als Kabelstrang notwendig waren.
-
Um
auch diese Verbindung durch eine kabellose Datenverbindung 32 zu
ersetzen, wobei ebenfalls hier kostengünstige digitale Funk-LAN-Module 34a,
b zu verwenden sind, ist zwischen BAS-Videoausgang 30 und Funk-LAN-Modul 34a ein
A-D-Umsetzer 36 geschaltet, welcher das am BAS-Videoausgang 30 anliegende
analoge Videosignal in einen digitalen Datenstrom 38 umwandelt.
Der A-D-Umsetzer 36 umfasst hierbei einen, an der Schnittstelle 22e angeschlossenen
handelsüblichen
USB-Videograbber 40 und einen Encoder 42. Der
USB-Videograbber 40 übernimmt
die ununterbrochene Digitalisierung des analogen BAS-Bildsignals
und der Encoder 42 die Umwandlung der digitalisierten Bilder
in den digitalen Datenstrom 38, welcher über die
Funkverbindung 32 schließlich zum Röntgenbildsystem 8 übertragen
wird. Das an der Schnittstelle 22f am Röntgenbildsystem 8 angeschlossene
Funk-Lan-Modul 34b schleust den Datenstrom 38 über die
Schnittstelle 22f in das Röntgenbildsystem 8 ein,
wo der digitale Datenstrom 38 bzw. Videostream decodiert
und entweder angezeigt oder weiterverarbeitet werden kann, z. B.
zu Zwecken der Archivierung oder des Ausdrucks von Standbildern.
-
Die
zusätzliche
Funkverbindung 28 zwischen den Bluetoothmodulen 24a,
b dient in 2, wie im zweiten Ausführungsbeispiel
nach 1, dem Austausch von Daten 26 in Form
der Steuerdaten und DICOM-Daten.
-
Auch
in 2 ist durch den Übergang der vormals kabelgebunden
Lösung
zur Übertragung
des BAS-Videosignals auf die drahtlose Funkverbindung 32 das
Ultraschallsystems 4 bis auf seine Anschlussleitung 18 frei
beweglich. Die freie Beweglichkeit bedeutet jedoch dank der kabellosen
Datenübertragung sämtlicher
auszutauschender Daten 26 und des BAS-Videosignals in Form
des Datenstroms 38 keinerlei Einbuße an Funktionalität des Ultraschallsystems 4 und
somit des gesamten Lithotripters 2.