DE102005005401A1

DE102005005401A1 - Rollenrotationsdruckmaschine und Falzapparat

Info

Publication number: DE102005005401A1
Application number: DE200510005401
Authority: DE
Inventors: Peer Dilling; Jürgen Schuster; Xaver Bachmeir; Herwig Feda
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 2005-02-05
Filing date: 2005-02-05
Publication date: 2006-08-10

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Rollenrotationsdruckmaschine (10) mit einer mindestens ein Druckwerk (13, 13, 15, 16) umfassenden Druckeinheit (11), wobei in der Druckeinheit (11) ein bahnförmiger Bedruckstoff (12) bedruckbar ist, und mit einem in Transportrichtung des Bedruckstoffs (12) gesehen stromabwärts der Druckeinheit (11) angeordneten, mindestens ein Taschenfalzwerk umfassenden Taschenfalzeinheit (17), wobei die Taschenfalzeinheit (17) inline zu der Druckeinheit (11) angeordnet ist, und wobei in der Taschenfalzeinheit (17) an von dem bedruckten Bedruckstoff (12) abgetrennten Exemplaren (18) Falze ausbildbar sind, und mit einer zwischen dem in Tranportrichtung des Bedruckstoffs (12) gesehen letzten Druckwerk (16) der Druckeinheit (11) und der Taschenfalzeinheit (17) positionierten Perforationseinheit (20), mit Hilfe derer am bedruckten und noch undruchtrennten Bedruckstoff (12) Perforationen ausbildbar sind, welche die Falzbildung in der Taschenfalzeinheit (17) unterstützen. Die Perforationseinheit (20), die Taschenfalzeinheit (17) und die zwischen der Perforationseinheit (20) und der Taschenfalzeinheit (17) positionierte Schneideinheit (19) bilden einen Falzapparat (21) für bahnförmige Bedruckstoffe.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rollenrotationsdruckmaschine. Des weiteren betrifft die Erfindung einen Falzapparat für bahnförmige Bedruckstoffe.

Aus dem Stand der Technik bekannte Rollenrotationsdruckmaschinen verfügen üblicherweise über eine mehrere Druckwerke umfassende Druckeinheit, in welcher ein bahnförmiger Bedruckstoff bedruckbar ist. In Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen stromabwärts der Druckeinheit ist eine Falzeinheit bzw. ein Falzapparat der Rollenrotationsdruckmaschine positioniert, wobei nach dem Stand der Technik bei Rollenrotationsdruckmaschinen Falzapparate zum Einsatz kommen, die nach dem Messerfalzprinzip arbeiten. Hierbei kommen nach dem Stand der Technik an Falzzylindern gelagerte Falzmesser zum Einsatz, die zusammen mit ebenfalls an einem Zylinder gelagerten Falzklappen der Ausbildung von Querfalzen an von dem bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplaren dienen.

Aus Bogendruckmaschinen sind auf dem Taschenfalzprinzip beruhende Falzeinheiten bzw. Falzapparate bekannt. Beim Taschenfalzprinzip wird ein Druckbogen in eine Falztasche gefördert und stößt dabei an einem sogenannten Taschenanschlag an, so dass in einem Stauchraum eines Taschenfalzwerks eine Schlaufe entsteht, im Bereich derer ein Falz ausgebildet wird. Aufgrund der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit an Rollenrotationsdruckmaschinen entstehen Probleme bei der Integration einer Taschenfalzeinheit in eine Rollenrotationsdruckmaschine, so dass nach dem Stand der Technik Taschenfalzeinheiten bislang nur bei Bogendruckmaschinen Verwendung finden.

Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine neuartige Rollenrotationsdruckmaschine sowie einen neuartigen Falzapparat für bahnförmige Bedruckstoffe zu schaffen.

Dieses Problem wird durch eine Rollenrotationsdruckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Rollenrotationsdruckmaschine verfügt über eine mindestens ein Druckwerk umfassende Druckeinheit, wobei in der Druckeinheit ein bahnförmiger Bedruckstoff bedruckbar ist, über eine in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen stromabwärts der Druckeinheit angeordnete, mindestens ein Taschenfalzwerk umfassende Taschenfalzeinheit, wobei die Taschenfalzeinheit inline zu der Druckeinheit angeordnet ist, und wobei in der Taschenfalzeinheit an von dem bedruckten Bedruckstoff abtrennten Exemplaren Falze ausbildbar sind, und über eine zwischen dem in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen letzten Druckwerk der Druckeinheit und der Taschenfalzeinheit positionierte Perforationseinheit, mit Hilfe derer am bedruckten und noch undurchtrennten Bedruckstoff Perforationen ausbildbar sind, welche die Falzbildung in der Taschenfalzeinheit unterstützen.

Mit der erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckmaschine wird erstmals vorgeschlagen, in eine Rollenrotationsdruckmaschine eine Taschenfalzeinheit inline zu integrieren, wobei die Einhaltung einer hinreichenden Falzgenauigkeit der Taschenfalzeinheit selbst bei der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit einer Rollenrotationsdruckmaschine dadurch sichergestellt wird, dass vor dem Abtrennen von Exemplaren vom bedruckten Bedruckstoff am Bedruckstoff Perforationen mit Hilfe einer Perforationseinheit erzeugt werden, die der Unterstützung der Falzbildung in der Taschenfalzeinheit dienen. Über die Perforationen kann während des Falzvorgangs im zu falzenden Exemplar eingeschlossene Luft entweichen, so dass eine hohe Falzqualität selbst bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten an der Rollenrotationsdruckmaschine gewährleistet werden kann. Die Perforationseinheit, die Taschenfalzeinheit und eine zwischen der Perforationseinheit und der Taschenfalzeinheit positionierte Schneideinheit bilden einen Falzapparat für bahnförmige Bedruckstoffe.

Der erfindungsgemäße Falzapparat für bahnförmige Bedruckstoffe ist im unabhängigen Anspruch 8 definiert.

Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1: eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Rollenrotationsdruckmaschine.
Nachfolgend wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf 1 in größerem Detail beschrieben.
1 zeigt stark schematisiert eine erfindungsgemäße Rollenrotationsdruckmaschine 10, wobei in einer Druckeinheit 11 der Rollenrotationsdruckmaschine 10 ein bahnförmiger Bedruckstoff 12 bedruckt wird. Im Ausführungsbeispiel der 1 umfasst die Druckeinheit 11 vier Druckwerke 13, 14, 15 und 16, wobei in jedem der Druckwerke 13 bis 16 der bahnförmige Bedruckstoff 12 beidseitig bedruckt wird. In jedem der Druckwerke 13 bis 16 wird ein Teildruckbild in einer Druckfarbe auf den Bedruckstoff aufgetragen. Im Fall des autotypischen Zusammendrucks wird in den Druckwerken 13 bis 16 jeweils ein Teildruckbild in einer der Prozessfarben Schwarz, Zyan, Magenta und Gelb gedruckt.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Anzahl der in 1 dargestellten Druckwerke 13 bis 16 der Druckeinheit 11 rein exemplarisch ist. Selbstverständlich kann eine abweichende Anzahl von Druckwerken zum Einsatz kommen, um zum Beispiel neben den Prozessfarben auch Sonderfarben zu verdrucken.
Die Druckwerke 13 bis 16 der Druckeinheit 11 arbeiten vorzugsweise nach dem Direktbebilderungsprinzip, also mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckformen. Derartige nach dem Direktbebilderungsprinzip arbeitende Druckeinheiten werden unter dem Schlagwort "Computer to press/direct imaging" zusammengefasst. Die Anmelderin vertreibt unter der Produktbezeichnung "DICOweb" Druckeinheiten, die mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckformen arbeiten.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung umfasst die erfindungsgemäße Rollenrotationsdruckmaschine 10 über eine nach dem Taschenfalzprinzip arbeitende Falzeinheit, die nachfolgend als Taschenfalzeinheit 17 bezeichnet wird. Die Taschenfalzeinheit 17 ist in Transportrichtung des Bedruckstoffs 12 gesehen stromabwärts der Druckeinheit 11 angeordnet und dient der Ausbildung von Querfalzen an vom bahnförmigen Bedruckstoff 12 abgetrennten Exemplaren 18. Zur Abtrennung der Exemplare 18 vom bahnförmigen Bedruckstoff 12 ist stromaufwärts der Taschenfalzeinheit 17 eine Schneideinheit 19 in die Druckmaschine 10 integriert, die durch Querschneiden quer zur Transportrichtung des Bedruckstoffs 12 von demselben Exemplare 18 abtrennt. Die in der Schneideinheit 19 vom bahnförmigen Bedruckstoff 12 abgetrennten Exemplare 18 werden vereinzelt und im Detail nicht dargestellten Taschenfalzwerken der Taschenfalzeinheit 17 zugeführt.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung umfasst die Rollenrotationsdruckmaschine 10 neben den bereits erwähnten Einheiten eine Perforationseinheit 20. Die Perforationseinheit 20 ist stromabwärts der Druckeinheit 11 und stromaufwärts der Taschenfalzeinheit 17 in die Druckmaschine 10 integriert, nämlich zwischen die Druckeinheit 11 und die Schneideinheit 19. Mit Hilfe der Perforationseinheit 20 sind am bahnförmigen, undurchtrennten Bedruckstoff 12 quer zur Transportrichtung desselben verlaufende Querperforationen ausbildbar. Erst im Anschluss an das Querperforieren des Bedruckstoffs 12 in der Perforationseinheit 20 sind die Exemplare 18 in der Schneideinheit 19 vom Bedruckstoff 12 abtrennbar.
Die Perforationseinheit 20, die Taschenfalzeinheit 17 und die zwischen der Perforationseinheit 20 und der Taschenfalzeinheit 17 positionierte Schneideinheit 19 bilden einen Falzapparat 21 für bahnförmige Bedruckstoffe.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung sind in der Perforationseinheit 20 des Falzapparats 21 der Rollenrotationsdruckmaschine 10 die Querperforationen in Bereiche des bahnförmigen Bedruckstoffs 12 einbringbar, in welchen später an den vom Bedruckstoff 12 abgetrennten Exemplaren 18 im Bereich der Taschenfalzeinheit 17 Querfalze auszubilden sind. Hierbei können an einem Druckexemplar mehrere parallel zueinander verlaufende Querfalze ausgebildet werden, wobei dann vorzugsweise im Bereich jedes auszubildenden Querfalzes 18 eine Querperforation mit Hilfe der Perforationseinheit 20 in den Bedruckstoff eingebracht wird.
Die Querperforationen unterstützen die Ausbildung der Querfalze im Bereich der Taschenfalzeinheit 17, da unter anderem durch die Querperforationen während des Falzvorgangs im Exemplar 18 eingeschlossene Luft entweichen kann. Hierdurch können selbst bei den an Rollenrotationsdruckmaschinen auftretenden hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten im Bereich der Taschenfalzeinheit 17 Querfalze mit der erforderlichen Falzgenauigkeit hergestellt werden.

10: Rollenrotationsdruckmaschine
11: Druckeinheit
12: Bedruckstoff
13: Druckwerk
14: Druckwerk
15: Druckwerk
16: Druckwerk
17: Taschenfalzeinheit
18: Exemplar
19: Schneideinheit
20: Perforationseinheit
21: Falzapparat

Claims

Rollenrotationsdruckmaschine mit einer mindestens ein Druckwerk (13, 14, 15, 16) umfassenden Druckeinheit (11), wobei in der Druckeinheit (11) ein bahnförmiger Bedruckstoff (12) bedruckbar ist, und mit einem in Transportrichtung des Bedruckstoffs (12) gesehen stromabwärts der Druckeinheit (11) angeordneten, mindestens ein Taschenfalzwerk umfassenden Taschenfalzeinheit (17), wobei die Taschenfalzeinheit (17) inline zu der Druckeinheit (11) angeordnet ist, und wobei in der Taschenfalzeinheit (17) an von dem bedruckten Bedruckstoff (12) abtrennten Exemplaren (18) Falze ausbildbar sind, und mit einer zwischen dem in Transportrichtung des Bedruckstoffs (12) gesehen letzten Druckwerk (16) der Druckeinheit (11) und der Taschenfalzeinheit (17) positionierten Perforationseinheit (20), mit Hilfe derer am bedruckten und noch undurchtrennten Bedruckstoff (12) Perforationen ausbildbar sind, welche die Falzbildung in der Taschenfalzeinheit (17) unterstützen.
Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Taschenfalzeinheit (17) der Ausbildung von Querfalzen an den vom Bedruckstoff abgetrennten Exemplaren (18) dient.
Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationseinheit (20) der Ausbildung von Querperforationen am undurchtrennten Bedruckstoff (12) dient.
Rollenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationseinheit (20) die Querperforationen an Bereichen des undurchtrennten Bedruckstoffs (12) ausbildet, an welchen an den Exemplaren (18) in der Taschenfalzeinheit (17) die Querfalze auszubilden sind.
Rollenrotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Perforationseinheit (20) und der Taschenfalzeinheit (17) eine Schneideinheit (19) angeordnet ist, um vom bedruckten und mit Perforationen versehenen Bedruckstoff (12) Exemplare (18) durch Querschneiden abzutrennen.
Rollenrotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Duckeinheit (11), die Perforationseinheit (20), die Schneideinheit (19) und die Taschenfalzeinheit (17) in bzw. zu einer Produktionslinie inline geschaltet sind.
Rollenrotationsdruckmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckeinheit (11) mehrere Offsetdruckwerke umfasst, die nach mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Offsetdruckformen drucken.
Falzapparat für bahnförmige Bedruckstoffe, mit einer mindestens ein Taschenfalzwerk umfassenden Taschenfalzeinheit (17), wobei in der Taschenfalzeinheit (17) an von dem bahnförmigen Bedruckstoff (12) abtrennten Exemplaren (18) Falze ausbildbar sind, mit einer in Transportrichtung des Bedruckstoffs (12) gesehen stromaufwärts der Taschenfalzeinheit (17) positionierten Perforationseinheit (20), mit Hilfe derer am noch undurchtrennten Bedruckstoff (12) Perforationen ausbildbar sind, welche die Falzbildung in der Taschenfalzeinheit (17) unterstützen.
Falzapparat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Taschenfalzeinheit (17) der Ausbildung von Querfalzen an den vom bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplaren (18) dient.
Falzapparat nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationseinheit (20) der Ausbildung von Querperforationen am undurchtrennten, bahnförmigen Bedruckstoff (12) dient.
Falzapparat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationseinheit (20) die Querperforationen an Bereichen des undurchtrennten, bahnförmigen Bedruckstoffs (12) ausbildet, an welchen an den Exemplaren (18) in der Taschenfalzeinheit (17) die Querfalze auszubilden sind.
Falzapparat nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Perforationseinheit (20) und der Taschenfalzeinheit (17) eine Schneideinheit (19) angeordnet ist, um vom bedruckten und mit Perforationen versehenen, bahnförmigen Bedruckstoff (12) Exemplare (18) durch Querschneiden abzutrennen.