Für die Herstellung
von mehrkomponentigen oder mehrfarbigen Spritzgussteilen sind verschiedene
Verfahren bekannt. Beim sogenannten Indexplattenverfahren ist das
Spritzgießwerkzeug
in der Weise modifiziert, dass eine zusätzliche dritte Platte zwischen
zwei Basiswerkzeughälften
angeordnet ist, die sogenannte Indexplatte. Diese ist um eine zentrale Achse
drehbar und kann axial in Maschinenlängsrichtung verschoben werden.
Die Indexplatte bildet einen mittleren Teil der Kavität, in der
ein Vorspritzling entsteht, der unverändert bleiben kann. Nach dem Abheben
vom feststehenden Werkzeugteil dreht die Indexplatte um einen festen
Winkel, beispielsweise 120° oder
180°, und
der Vorspritzling wird in eine weitere Kavität umgesetzt, in der eine weitere
Komponente angespritzt werden kann. Durch den axialen Hub, dem die
Indexplatte vor dem Drehen unterworfen wird, ist es möglich, die
Vorspritzlinge, anders als bei auf Drehtischen angeordneten Werkzeughälften, in
eine Kavität
umzusetzen, deren Kontur sich auch auf der der beweglichen Werkzeugaufspannplatte zugewandten
Seite ändert,
so dass beispielsweise Hinterspritzungen möglich werden. Nach dem Drehen
wird die Indexplatte axial wieder in die entsprechenden Kavitäten zurückgezogen.
Aus
der
DE 101 45 461
A1 sind verschiedene Varianten von Spritzgießmaschinen
mit einer Indexplatte bekannt.
Bei
der in den
1 bis
5 von
DE 101 45 461 A1 beschriebenen Variante ist
auf der beweglichen Werkzeugaufspannplatte eine Dreheinheit befestigt, die
im wesentlichen aus einem Gehäuse
besteht, in dem ein Zahnrad drehbar gelagert ist. Im Innern ist das
Zahnrad hohl und mit einem Vielnutenprofil ausgeführt. Die
Drehwelle der Indexplatte weist ein hierzu passendes Vielnutenprofil
auf und verläuft
durch das Zahnrad hindurch. Mit ihrem werkzeugseitigen Ende ist
die Drehwelle mit der Indexplatte verbunden und mit ihrem gegenüberliegenden
Ende an einen Linearantrieb angeschlossen, beispielsweise an einen Hydraulikzylinder,
so dass die Indexplatte aus dem feststehenden Werkzeugteil aus-
und eingefahren werden kann. Im rechten Winkel zur Maschinenlängsachse
ist in dem Gehäuse
der Dreheinheit eine Zahnstange angeordnet, die im Eingriff mit
dem Zahnrad ist und mittels Hydraulikzylindern vor und zurückbewegt
werden kann. Auf diese Weise kann das Zahnrad in eine Drehung um
einen Winkel entsprechend dem Hub der Zahnstange versetzt werden und
zwar stets abwechselnd im Uhrzeigersinn und in die Gegenrichtung.
Bei
den in den
6 bis
11 von
DE 101 45 461 A1 beschriebenen
Varianten wird für
die Drehbewegung der Indexplatte ein Hydro- oder Elektromotor vorgesehen,
der in eine Ausnehmung der beweglichen Werkzeugaufspannplatte eingelassen
ist und der eine Hohlwelle mit einem Vielnutenprofil entsprechend
dem Vielnutenprofil der Drehwelle der Indexplatte aufweist. Im Unterschied
zu den
1 bis
5 kann nun auf eine separate Dreheinrichtung
mit Zahnstange-Zahnrad-Trieb zwischen dem Spritzgießwerkzeug
und der Aufspannplatte verzichtet werden. Der Motor hat außerdem den
Vorteil, dass die Drehwelle der Indexplatte in jede beliebige Richtung
gedreht und in jeder Winkelstellung angehalten werden kann. Insbesondere
kann – im
Gegensatz zum Zahnstange-Zahnrad-Trieb – die Indexplatte bedarfsweise
stets in eine Richtung gedreht werden.
Es
ist auch bekannt, zwischen Werkzeughälfte und beweglicher Werkzeugaufspannplatte
eine zusätzliche
Zwischenplatte vorzusehen, in der eine Mutter mit Vielnutenprofil
drehbar gelagert, das mit einem Vielnutenprofil der Drehwelle der
Indexplatte im Eingriff steht. Ein Antrieb zum rotatorischen Antreiben
der Mutter ist auf dieser Zwischenplatte gelagert. Nachteilig hieran
ist, dass diese Zwischenplatte zwischen Werkzeug und Werkzeugaufspannplatten vorzusehen
ist und dadurch die für
ein Werkzeug verfügbare
Einbauhöhe
abnimmt, auch verringert sich der Öffnungshub einer Schließeinheit,
also der maximale Abstand, der zwischen den beiden Werkzeughälften realisiert
werden kann, entsprechend.
Des
weiteren kann ein Drehantrieb zum rotatorischen Antreiben der Drehwelle
der Indexplatte auf der dem Spritzgießwerkzeug abgewandten Rückseite
der beweglichen Werkzeugaufspannplatte vorgesehen werden. Nachteilig
hieran ist der große
Platzbedarf, der beispielsweise bei der Verwendung einer sogenannten
maschinenseitigen Auswerferplatte auf derselben Seite der Werkzeugaufspannplatte
deren Größe bzw.
Verfahrweg in axialer Richtung relativ zur Werkzeugaufspannplatte
einschränkt.
Ein
Drehantrieb kann auch im Werkzeug angebaut sein, was sich bei Werkzeugwechseln
als teuer herausgestellt hat, da jedes Werkzeug einen entsprechenden
Drehantrieb aufweisen oder doch zumindest mit einem solchen ausgestattet
können
werden muss. Dies schränkt
zudem den werkzeugseitig verfügbaren
Raum ein.
Es
gibt auch Lösungen,
bei denen der Drehantrieb als Ringmotor ausgebildet ist und in einer Aussparung
der beweglichen Werkzeugaufspannplatte versenkt aufgenommen ist.
Hierfür
sind Spezialanfertigungen oder doch zumindest Anpassungen an der
Werkzeugaufspannplatte notwendig, eine Spritzgießmaschine kann also nur schwierig
nachträglich
mit einer solchen Lösung
ausgestattet werden.
Ein
weiteres Erfordernis, das bei Spritzgießmaschinen mit Indexplatten
zu erfüllen
ist, ist das Bereitstellen von Medien an der Indexplatte. Üblicherweise
weisen die Drehwellen hierfür
Durchführungen auf,
meist in Form von axialen Bohrungen, die parallel zu einer Symmetrieachse
der Drehwelle geführt sind
und die sich über
eine wesentliche Länge
derselben erstrecken. Im Bereich der Indexplatte kann auf diese
Kanäle,
die der Durchführung
von Temperiermitteln, Druckluft, elektrischen Versorgungsleitungen oder
dergleichen dienen, zugegriffen werden. Zum Einspeisen der Medien
werden im allgemeinen sogenannte Drehdurchführungen verwendet, die es erlauben,
einen relativ zu ihnen rotierenden Körper, hier die Drehwelle, in
jeder Winkellage mit Medium zu versorgen. Solche Drehdurchführungen
sind an sich bekannt, bei der Durchführung von flüssigen oder gasförmigen Medien
können beispielsweise
in einem drehfesten Gehäuse
der Drehdurchführung
Ringnuten vorgesehen sein, die mit einem Medienzu- bzw. -ablauf
in Strömungsverbindung
stehen. Das drehende Element, das von der Drehdurchführung zu
versorgen ist, also beispielsweise die Drehwelle einer Indexplatte,
kann dann an korrespondierenden Axialpositionen Stichbohrungen aufweisen,
die in eine entsprechende axiale Bohrung münden. Da das drehende Element
und die Drehdurchführung
axial fest zueinander angeordnet sind kann so eine axiale Bohrung
durchgehend, unabhängig
von ihrer Winkelstellung relativ zur Drehdurchführung, über die Ringnut mit Medium
versorgt werden. Es ist also unabhängig von dem Drehwinkel eine
Strömungsverbindung
zwischen Zu- bzw. Ablauf des Mediums und der entsprechenden axialen
Bohrung herstellbar. Die Ringnuten können alternativ auch in dem
drehenden Element vorgesehen werden.
Im
Fall von Spritzgießmaschinen
mit Indexplatten ist es üblich,
eine Drehdurchführung
für Medien
im wesentlichen axial fest aber drehbar mit einer Drehwelle der
Indexplatte zu verbinden und beim Ausüben des axialen Hubs vor einem
Drehen der Indexplatte, die Drehdurchführung gemeinsam mit der Drehwelle
und der Indexplatte axial zu verfahren. Ein nicht verdrehbarer maschinenseitiger
Auswerfermechanismus, der beispielsweise eine Kolbenstange oder
eine Auswerferplatte als Aktuator aufweisen kann, wird hierzu über eine
Kupplung drehbar mit der Drehwelle verbunden, dies erfolgt meist
unter Zwischenschaltung der erwähnten
Drehdurchführung. Eine
zwischen Auswerfermechanismus und Drehdurchführung vorgesehene Verdrehsicherung,
beispielsweise ein entsprechender Bolzen, stellt sicher, dass Auswerfermechanismus
und Drehdurchführung sich
nicht mit der Drehwelle drehen. Hierbei handelt es sich um eine
relativ aufwendige Konstruktion, mit vielen gegeneinander zu sichernden
Teilen. Insbesondere sind Wechsel von Indexplatten hier sehr arbeitsaufwendig,
da die Drehwelle einer eingetauschten Indexplatte wieder mit einer
Drehdurchführung versehen,
fest mit dieser verankert und diese dann an den Auswerfermechanismus
gekuppelt werden muss.
Ausgehend
von den vorgenannten Nachteilen liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine maschinenseitige Auswerferplatte für eine Spritzgießmaschine
vorzustellen, die axial relativ zu einer Werkzeugaufspannplatte
der Spritzgießmaschine verfahrbar
ist, wobei eine solche Auswerferplatte einfach auch auf Standardspritzgießmaschinen
nachrüstbar
ist, so dass diese mit einer Indexplattenfunktionalität ausgestattbar
sind. Ferner soll ein leichteres Wechseln verschiedener Spritzgießwerkzeuge
mit Indexplattenfunktionalität
bzw. verschiedener Indexplatten relativ zu einem Werkzeug an einer
Spritzgießmaschine
ermöglicht
werden. Die Wartbarkeit soll verbessert und der verfügbare Raum
vergrößert werden.
Eine weitere der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
eine Spritzgießmaschine anzugeben,
die im wesentlichen mit Standard-Werkzeugaufspannplatten
auskommt und die ohne größere Umbauten
wechselweise für
einen Indexplattenbetrieb (Mehrkomponenten- bzw. Mehrfarbenspritzgießen) und
für einen
Betrieb ohne Indexplatte verwendet werden kann.
Diese
Aufgaben werden durch eine Formaufspannplatte mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie durch eine Spritzgießmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen finden sich
in den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß wird eine
maschinenseitige Auswerferplatte für eine Spritzgießmaschine,
wie sie im Gegensatz zu werkzeugseitigen Auswerfermechanismen zu
verstehen ist, die im wesentlichen auf der werkzeugzugewandten Seite
einer Werkzeugaufspannplatte oder innerhalb einer Werkzeughälfte vorgesehen
sind, vorgestellt, die axial relativ zu der beweglichen Werkzeugaufspannplatte
verfahrbar ist, in deren Werkzeughälfte eine Indexplatte gegen
diese axial verschieblich und verdrehbar aufgenommen ist. Diese
Auswerferplatte zeichnet sich dadurch aus, dass eine Verschiebung
derselben entlang einer Längsachse
der Spritzgießmaschine über eine
Drehwelle zumindest mittelbar auf die Indexplatte übertragbar
ist. Hierbei ist die Indexplatte mit der Drehwelle verbunden oder
drehfest verbindbar, und ein Drehantrieb zum rotatorischen Antreiben
der Indexplatte über
die Drehwelle kann an oder in der maschinenseitigen Auswerferplatte
vorgesehen sein. Hierdurch lässt
sich vorteilhafterweise Einbauraum sparen, da eine Auswerferplatte
meist standardmäßig an Spritzgießmaschinen
vorgesehen ist, der für
sie benötigte
Platz also bereits einkalkuliert ist. So kann beispielsweise auf
eine Zwischenplatte für
das Vorsehen eines Drehantriebs für eine Indexplatte verzichtet
werden, die die verfügbare
Werkzeugeinbauhöhe
verringert. Auch gegenüber
anderen bekannten Vorrichtungen ist diese Gestaltung vorteilhaft,
da durch das Vorsehen des Drehantriebs an der maschinenseitigen
Auswerferplatte beispielsweise keinen aufwendigen Anpassungen einer
Werkzeughälfte oder
einer Formaufspannplatte vorgenommen werden müssen, um einen Drehantrieb
für eine
Indexplatte vorzusehen, vielmehr kann im wesentlichen mit Standardkomponenten
gearbeitet werden, sofern sie eine ausreichende Durchführungsbohrung
zum Durchführen
der Drehwelle der Indexplatte aufweisen und diese gegebenenfals
drehbar und axial verschieblich an den jeweiligen Elementen lagerbar
ist. So kann beispielsweise eine herkömmliche Spritzgießmaschine
durch Austauschen der vorgesehenen maschinenseitige Auswerferplatte
gegen eine erfindungsgemäße Auswerferplatte
einfach zu einer Spritzgießmaschine
umgerüstet
werden, die ein Werkzeug mit Indexplatte bedienen kann.
Als
Drehantrieb kann beispielsweise ein Servomotor, ein Hydromotor oder
auch ein elektrischer Direktantrieb vorgesehen sein. Das Drehmoment kann
von der Ausgangswelle des Motors beispielsweise über einen Riemenantrieb oder
Zahnräder
auf die Drehwelle übertragbar
sein. Im Falle eines Direktantriebs kann die Drehwelle beipielsweise über Nuten
mit einer Hohlwelle im Eingriff stehen oder aber an eine Ausgangswelle
drehfest angeflanscht sein.
Ein
solcher Drehantrieb kann beispielsweise auf einer Seitenfläche der
Auswerferplatte vorgesehen sein, hier bevorzugt auf einer der beweglichen Werkzeugaufspannplatte
abgewandten Seite, um die axiale Relativbewegung von Auswerferplatte
und Werkzeugaufspannplatte nicht stark einzuschränken. Vorteilhaft kann der
Drehantrieb auch in einem Randbereich oder an einer Schmalseite
der Auswerferplatte vorgesehen sein, beispielsweise im wesentlichen von
der Spritzgießmaschinenlängsachse
abgesetzt. So kann ausreichend Raum auf der der Werkzeugaufspannplatte
abgewandten Seite der Auswerferplatte beispielsweise für Schließmechanismen
der Spritzgießmaschine
wie Kniehebel gewahrt werden. Dies ist insbesondere im Fall des
Nachrüstens
einer solchen Auswerferplatte von Vorteil, da so eine Änderung
der bestehenden Installationen gering gehalten werden kann.
Vorteilhafterweise
kann die mit der Indexplatte verbundene oder verbindbare Drehwelle
axial fest und drehbar in oder an der erfindungsgemäßen Auswerferplatte
lagerbar sein. Über
eine solche Lagerung kann der Axialhub zwischen Auswerferplatte und
Werkzeugaufspannplatte auf die Indexplatte übertragbar sein. Dieser Axialhub
kann beispielsweise über
zwischen Auswerferplatte und Werkzeugaufspannplatte wirksame Hydraulikzylinder
erzeugbar sein, Mechanismen zum Erzeugen dieses Axialhubs gehören an sich
zum Stand der Technik. Die Lagerung erfolgt vorzugsweise im wesentlichen
innerhalb der Auswerferplatte, kann aber auch an diese beispielsweise
angeflanscht sein. Hierbei können
beispielsweise Kugelrollenlager zum Einsatz kommen.
Besonders
bevorzugt können
Kraftübertragungselementezum Übertragen
des Drehmoments von dem Drehantrieb auf die mit der Indexplatte
verbundene oder verbindbare Welle, wie beispielsweise ineinander
greifende Zahnräder
oder ein Riementrieb, im wesentlichen innerhalb der Auswerferplatte vorgesehen
sein. Auf diese Weise kann weiterer Einbauraum gespart werden, die
Lärmbelästigung
sowie die Gefährdung
durch bewegte Teile weiter reduziert werden.
Vorteilhafterweise
kann die Auswerferplatte mehrteilig ausgeführt sein, so dass Drehantrieb und/oder
Kraftübertragungselemente
und/oder Lagerung der Welle in Ausnehmungen der zusammenfügbaren Teile
der Auswerferplatte unterbringbar sind. Durch Zusammenfügen zweier
oder mehrerer Teile, insbesondere in Form von Teilplatten, kann
einfach eine erfindungsgemäße Auswerferplatte
bereitstellbar sein, die Ausnehmungen für die unterschiedlichen Elemente
aufweisen kann. Diese Ausnehmungen können beispielsweise durch einfaches
Ausfräsen
oder Aussägen
in entsprechenden Teil- und/oder Zwischenplatten bereitstellbar
sein.
Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann eine, an sich bekannte,
Drehdurchführung
für Medien
zum Durchführen
von Medien durch die Drehwelle zu der Indexplatte mit der Auswerferplatte
verbunden sein. Die Drehdurchführung kann
beispielsweise fest an der Auswerferplatte angeflanscht sein. Hierdurch
kann einfach ein Verdrehen zwischen Auswerferplatte und Drehdurchführung vermieden
werden, eine Lagerung der Drehdurchführung an der Auswerferplatte
kann diese vor Beschädigungen
besser schützen
und eine leichter Zu- bzw. Abführung
von Medien gewährleisten.
Vorteilhaft hieran ist, dass die Drehdurchführung nicht länger nur
axial fest mit der Drehwelle verankert ist, sondern durch die Verbindung
mit der Auswerferplatte zusätzlich
stabilisiert werden kann. Insbesondere kann so eine stabile Verbindung
zwischen Auswerferplatte, Drehdurchführung und Drehwelle bereitstellbar sein,
bei voller Drehbeweglichkeit der Drehwelle relativ zu Auswerferplatte
und Drehdurchführung.
Ein
solches erfindungsgemäßes Vorsehen einer
festen Verbindung zwischen Auswerferplatte und Drehdurchführung kann
auch bei konventionell vorgesehenen Drehantrieben für die Drehwelle
sehr vorteilhaft sein. Es ist also auch denkbar eine Auswerferplatte
nur mit einer Lagerung der Drehwelle und einer mit ihr verbundenen
Drehdurchführung auszustatten
und einen herkömmlichen
Drehantrieb für
die Drehbewegung der Drehwelle vorzusehen, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
Besonders
vorteilhafterweise kann die Medienzuführung zu der Drehdurchführung, also
Zu- bzw. Ablaufleitungen zum Versorgen der Drehdurchführung mit
den jeweiligen Medien, zumindest teilweise innerhalb der Auswerferplatte
vorgesehen sein. So können
innerhalb der Auswerferplatte beispielsweise Zuführungsbohrungen zu der Drehdurchführung angebracht
sein, durch die die Zu- bzw. Abführung
der Medien erfolgen kann. Insbesondere bei mehrteiliger Auswerferplatte
können
solche Kanäle
einfach anbringbar sein. Vorteilhaft hieran ist insbesondere, dass
so der Raum zwischen Auswerferplatte und Werkzeugaufspannplatte
im wesentlichen von Versorgungsleitungen freihaltbar ist. Die Kanäle können beispielsweise
erst im Randbereich mit flexiblen Leitungen mit Medien versorgbar
sein. Durch kürzere, weniger
bewegte, oft flexible Leitungen minimiert sich beispielsweise das
Leckagerisiko und die Übersichtlichkeit
im Einbauraum nimmt zu.
Besonders
vorteilhafterweise kann die Drehwelle mehrteilig, insbesondere zweiteilig
ausgebildet sein, wobei die Teile lösbar miteinander derart verbindbar
sind, dass das Drehmoment von dem Drehantrieb über die Drehwelle auf die Indexplatte übertragbar
ist. Auch Durchführungskanäle innerhalb
der Drehwelle sollten bei Vorhandensein dichtend miteinander verbindbar
sein, so dass eine durchgängige Strömungsverbindung
zwischen den Medienzu- und -abläufen
und entsprechenden Anschlüssen
an der Indexplatte gewährleistbar
ist. Die Verbindung der bevorzugt zwei Teilstücke der Drehwelle kann beispielsweise über entsprechende
Flanschelemente, eine entsprechende drehmomentübertragende Verbindung über eine
innenliegende Bohrung oder ähnliche
mechanische Verbindungen erfolgen.
Durch
Vorsehen dieser erfindungsgemäßen Mehrteiligkeit
der Drehwelle kann eine leichte Wechselbarkeit der Indexplatte mit
dem angrenzenden Drehwellenteil gewährleistbar sein. So kann nur
die Indexplatte samt angrenzenden Drehwellenteil getausch werden,
während
das Drehwellenteil auf der Auswerferplattenseite fest gelagert bleiben
kann. Es sind also lediglich die Verbindungen zwischen den einzelnen
Drehwellenteilen zu lösen,
während
der Drehantrieb der Welle, die eventuelle Lagerung der Drehwelle
an der Auswerferplatte und gegebenenfalls eine Drehdurchführung für Medien
und deren Anpassung an den Auswerferplattenseitigen Teil der Drehwelle
sowie deren Zuführungen
unverändert bleiben
können.
Eine solch einfache Tauschbarkeit war bisher insbesondere durch
die meist starre axiale Verankerung zwischen Drehdurchführung und
Drehwelle nicht gegeben. Gegebenenfalls kann eine solche Mehrteiligkeit
der Drehwelle auch unabhängig von
der Anordnung des Drehantriebs für
die Erzeugung der Drehbewegung der Indexplatte vorgesehen sein,
der wiederum konventionell anordenbar ist.
Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann ein Winkelgeber
zum Bestimmen eines Drehwinkels zwischen der Auswerferplatte und
der Welle vorgesehen sein, so kann insbesondere bei Zwischenschaltung
von Getrieben wie beispielsweise Zahnrädern die Genauigkeit in der
Lagebestimmung der Indexplatte gegenüber einer Winkelmessung am
Drehantrieb direkt sehr verbessert werden. Beispielsweise kann ein
induktiver Taster mit einer entsprechenden, fest mit der Drehwelle
verbundenen Nockenscheibe zur Bestimmung der Drehposition der Indexplatte
eingesetzt werden.
Die
Erfindung betrifft auch eine Spritzgießmaschine mit einer Werkzeugaufspannplatte,
einem Spritzgießwerkzeug
und einer gegenüber
diesem axial und rotatorisch verfahrbaren Indexplatte, sowie einer
Auswerferplatte, wobei eine axiale Bewegung zwischen Auswerferplatte
und Werkzeugaufspannplatte über
eine Welle auf die Indexplatte übertragbar ist,
bei der eine Aufspannplatte mit einem oder mehreren der oben genannten
erfindungsgemäßen Merkmale
zum Einsatz kommen kann. Vorteilhaft an einer solchen Spritzgießmaschine
ist die leichte Umrüstbarkeit
sowie die weiteren bereits genannten Vorteile.
Nachfolgend
soll die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele und unter Bezugnahme
auf die Figuren näher
erläutert
werden. Es zeigen:
1:
Längschnitt
durch eine Auswerferplatte mit Teilen der Drehwelle und beweglicher Werkzeugaufspannplatte,
mit zwei Verbindungsalternativen für die Teile der Drehwelle;
1a:
Schnitt durch die Drehwelle senkrecht zu einer Maschinenlängsachse;
2:
Draufsicht auf einen Teil einer erfindungsgemäßen Auswerferplatte;
In 1 ist
ein Teil einer Spritzgießmaschine mit
einer erfindungsgemäßen Auswerferplatte
im Längsschnitt
dargestellt. Eine bewegliche Werkzeugaufspannplatte 1 weist
eine Durchführung
für eine Drehwelle 4 auf,
die mit einer nicht dargestellten Indexplatte drehfest verbunden
ist. Diese ist in einem rechts an der Werkzeugaufspannplatte halterbaren, ebenfalls
nicht dargestellten Werkzeughälfte
drehbar und axial verschieblich aufnehmbar. In 1a ist
diese Drehwelle im Schnitt dargestellt, es sind zwei Medienkanäle 6, 6' erkennbar,
durch die ein Medium wie Temperierflüssigkeit zur Indexplatte hin
und wegführbar
ist. Diese Kanäle 6 sind
in 1 erkannbar, sie durchsetzen die Drehwelle achsparallel
und enden in Stichbohrungen 6a. In einer Auswerferplatte 2,
die axial relativ zu der Werkzeugaufspannplatte 1 bewegbar
ist, steht die Drehwelle 4 über Nuten im Eingriff mit einem
Zahnrad 18. Über
Lager 16 sind Zahnrad 18 und Drehwelle 4 in
Ausnehmungen der Auswerferplatte 2 drehbar gelagert. Die
Auswerferplatte 2 ist zweiteilig ausgebildet, so dass sich
die Ausnehmungen beispielsweise durch Fräsen erzeugen lassen. Mit der
Auswerferplatte 2 ist eine Drehdurchführung 10 verbunden,
die über
Ringnuten 12 mit den Stichbohrungen 6a unabhängig von
der Drehposition in Strömungsverbindung
stehen. Weitere Nuten, die mit nicht dargestellten weiteren Kanälen in Strömungsverbindung
stehen können,
sind durch Dichtungen getrennt, axial versetzt vorgesehen. Die Drehdurchführung 10 ist
durch in der Auswerferplatte 2 vorgesehene Zuführungsbohrungen 14 mit
Medien versorgbar. An der Drehdurchführung 10 ist ein induktiver
Taster 22 zum Bestimmen einer Drehposition einer mit der
Drehwelle 4 fest verbundenen Nockenscheibe 20 vorgesehen.
Die
Drehwelle 4 ist zweiteilig ausgeführt, der auswerferplattenseitige
Teil 4a und der indexplattenseitige Teil 4b sind
durch eine mechanische Verbindung 8 drehfest und mediendicht
verbunden. Im oberen Teil ist diese Verbindung als Flansch ausgeführt, im
unteren als Innengewinde.
2 zeigt
eine Draufsicht auf die Auswerferplatte 2, ein Drehantrieb 24 ist
in einem Seitenbereich an der Auswerferplatte 2 vorgesehen, über Zahnräder 25, 26, 27 steht
er im Eingriff mit dem Zahnrad 18 das drehfest mit der
Drehwelle 4 verbunden ist.
Im
Betrieb kann eine Spritzgießmaschine
mit einer solchen Auswerferplatte 2 besonders vorteilhaft betrieben
werden.