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Die
Erfindung betrifft ein Kabel mit Zugentlastungselementen und ein
Verfahren zur Herstellung eines Kabels mit Zugentlastungselementen.
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Ein
herkömmliches
Kabel umfasst üblicherweise
eine Kabelseele und einen die Kabelseele umgebenden Kabelmantel.
Die Kabelseele umfasst eine Zentralader, in der insbesondere optische
Fasern, beispielsweise Glasfasern oder Kunststofffasern, verlaufen.
Die Kabelseele umfasst außerdem
Garne, beispielsweise Glasgarne oder Aramidgarne, die zur Zugentlastung
der optischen Fasern beitragen. Diese Garne können die gesamte Oberfläche der
Zentralader bedecken.
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Das
Kabel wird üblicherweise
hergestellt, indem zunächst
die Zentralader ausgebildet wird, in der die optischen Fasern verlaufen.
Dann werden die Garne mit einer voreingestellten Zugkraft auf die Oberfläche der
Zentralader aufgesponnen, um die Kabelseele auszubilden. Anschließend wird
die Kabelseele mit dem Kabelmantel umgeben. Das Mantelmaterial wird
im geschmolzenen Zustand direkt auf die Garne extrudiert. Das auf
diese Weise hergestellte Kabel wird anschließend längs einer Kühlstrecke auf Umgebungstemperatur
abgekühlt.
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Während sich
das Mantelmaterial abkühlt und
dabei aushärtet,
schrumpft der Kabelmantel. Der freie Materialschrumpf, das heißt die relative
Verkleinerung des Kabelmantels in Abwesenheit von mechanischen Spannungen,
beträgt
für übliche Mantel materialien
mehrere Prozent. Beispielsweise weist Polyethylen einen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von 2·10–4 l/K
auf. Eine Temperaturänderung von
100 °C entspricht
damit einer relativen Längenänderung
von 2 %.
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Wenn
der Kabelmantel schrumpft, werden die Zentralader und die Garne
gestaucht, bis die dadurch entstehenden mechanischen Spannungen
ein weiteres Schrumpfen des Kabelmantels verhindern. Es liegt daher
ein gehemmter Materialschrumpf vor, der geringer ausfällt als
der freie Materialschrumpf.
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Wenn
der Kabelmantel auf seine Endgröße geschrumpft
ist, dann liegen die Garne nicht mehr gestreckt im Kabel. Die Garne
weisen also in Bezug auf den Kabelmantel eine Stauchung auf. Wenn
das Kabel nun einer Zugbelastung ausgesetzt wird, dann dehnt es
sich zunächst
in der Längsrichtung,
bis die Garne wieder gestreckt liegen. Erst dann können die Garne
eine hohe Zugspannung aufnehmen und einer weiteren Dehnung des Kabels
entgegenwirken.
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Garne,
die unmittelbar an den Kabelmantel angrenzen, werden besonders stark
gestaucht. Diese Garne können
also auch erst nach einer starken Dehnung des Kabels eine hohe Zugspannung
aufnehmen. Bei einer schwächeren
Dehnung des Kabels können
diese Garne dagegen keine hohe Spannung aufnehmen. Damit das Kabel
unter einer vorgegebenen Zugbelastung eine vorgegebene maximale Dehnung
nicht überschreitet,
müssen
genügend
viele Garne vorgesehen werden, die bereits bei einer geringeren
als dieser maximalen Dehnung eine hohe Zugspannung aufnehmen können. Andererseits wäre es vorteilhaft
Garne, die bei der maximalen Dehnung noch keine Zugspannung aufnehmen,
von vornherein einzusparen.
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Um
die Stauchung der Zentralader und der Garne zu verringern, können schrumpfarme
Mantelmaterialien eingesetzt werden. Jedoch sind diese Mantelmaterialien
häufig
mit konkurrierenden Zielgrößen der
Spezifikation eines Kabels unverträglich. Beispielsweise kann
ein schrumpfarmes Mantelmaterial eine zu geringe mechanische Festigkeit,
eine zu niedrige Streckgrenze oder einen zu niedrigen Schmelz- beziehungsweise
Erweichungspunkt aufweisen.
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Das
Kabel kann auch einen Aufbau aufweisen, bei dem zwei Stützelemente
einander gegenüberliegend
in das Mantelmaterial eingebracht sind. Die Stützelemente sind üblicherweise
mit Glasfasern verstärkte
Kunststoffelemente (GFK-Elemente) oder Stahldrähte. Die Stützelemente sind einerseits
zur Stützung
des Kabelaufbaus gegen durch das Abkühlen des Mantelmaterials bewirkte
Scher- und Druckspannungen und andererseits zur Zugentlastung des Kabelaufbaus
bei Zugbeanspruchung ausgebildet. Jedoch weist ein Kabel mit einem
solchen Aufbau wegen der Anordnung der zwei Stützelemente eine bevorzugte
Biegeebene auf. Die Flexibilität
des Kabels ist daher eingeschränkt.
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Allgemeine
Darstellung der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Kabel anzugeben, bei dem Zugentlastungselemente
eine in Längsrichtung
des Kabels wirkende Zugspannung schon nach einer geringen Kabeldehnung
aufnehmen können.
Es ist ferner die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
eines Kabels anzugeben, bei dem das Schrumpfen des Kabelmantels
und die Auswirkungen des Schrumpfens auf die Zugentlastungselemente
so gering wie möglich
gehalten werden.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Kabel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Herstellung
eines Kabels mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Das
Kabel umfasst mindestens ein Übertragungselement,
eine Umhüllung,
die das mindestens eine Übertragungselement
umgibt, und einen Kabelmantel, der die Umhüllung umgibt. Das Kabel umfasst
ferner mehrere Stege, die jeweils zwischen dem Kabelmantel und der
Umhüllung
angeordnet sind und sich längs
der Umhüllung
erstrecken, um den Kabelmantel auf der Umhüllung abzustützen. Das Kabel
umfasst außerdem
mindestens ein Zugentlastungselement, das in einem sich zwischen
zweien der Stege längs
der Umhüllung
erstreckenden Hohlraum angeordnet ist.
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Der
Kabelmantel wird also über
in Längsrichtung
verlaufende Stege mechanisch direkt an die Umhüllung gekoppelt. Durch das
Schrumpfen des Kabelmantels bewirkte Scher- und Druckspannungen
werden von den Stegen und der Umhüllung und nicht von den Zugentlastungselementen
aufgenommen.
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Das
Material der Stege weist eine höhere mechanische
Druckfestigkeit auf als das Material der Zugentlastungselemente.
Das Schrumpfen des Kabelmantels wird durch die Stege also wirksam
gehemmt. Da der gehemmte Materialschrumpf bei einem Aufbau mit Stegen
kleiner ausfällt
als bei einem Aufbau ohne Stege, ist die Stauchung der Zugentlastungselemente
in einem erfindungsgemäßen Kabel geringer
als in einem herkömmlichen
Kabel.
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Bei
einer Zugbeanspruchung dehnt sich ein Kabel aus bis die Stauchung
ausgezogen ist und die Zugentlastungselemente eine hohe Zugspannung aufnehmen
können.
Bei einem erfindungsgemäßen Kabel
muss weniger Stauchung ausgezogen werden, so dass die Zugentlastungselemente
nach einer geringeren Kabeldehnung eine hohe Zugspannung aufnehmen
können.
Da sämtliche
Zugentlastungselemente in einem Hohlraum verlaufen und eine geringe
Stauchung aufweisen, können
weniger Zugentlastungselemente oder Zugentlastungselemente mit geringerem
Querschnitt vorgesehen werden als bei einem herkömmlichen Kabel.
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Da
der Kabelmantel über
die Stege direkt an die Umhüllung
gekoppelt ist, erreicht das erfindungsgemäße Kabel die gleiche Querdruckfestigkeit
wie ein herkömmliches
Kabel mit einer geringeren Dicke des Kabelmantels. Eine geringere
Dicke des Kabelmantels hat aber auch einen geringeren Außendurchmesser
des Kabels, einen auf die Kabellänge bezogenen
geringeren Materialeinsatz bei der Fertigung des Kabelmantels und
einen verringerten gehemmten Mantelschrumpf beim Abkühlen des
Kabelmantels zur Folge. Wenn der Mantelschrumpf geringer ausfällt kann
die Anzahl oder die Breite der einzelnen Stege verringert werden.
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Das
mindestens eine Zugentlastungselement ist in einem Hohlraum geführt. Beim
Biegen des Kabels kann das Zugentlastungselement daher nicht in
Richtung der neutralen Ebene verrutschen. Das Kabel weist daher
eine hohe Biegeelastizität
auf.
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Das
mindestens eine Zugentlastungselement ist vorzugsweise relativ zum
Kabelmantel beweglich. Die auch bei einem erfindungsgemäßen Kabel
mit verringertem gehemmtem Materialschrumpf verbleibende geringe
Stauchung eines Zugentlastungselements kann noch in der Fertigungslinie
zur Aufbringung des Kabelmantels herausgezogen werden, so dass das
Zugentlastungselement wieder gestreckt im Kabel verläuft. Das
Zugentlastungselement kann dann schon am Anfang der Kabeldehnung eine
hohe Zugspannung aufnehmen.
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Das
mindestens eine Zugentlastungselement ist vorzugsweise ein Garn,
insbesondere ein Aramidgarn oder ein Glasgarn. Aramid- oder Glasgarne
lassen sich einfach auf die Umhüllung
aufbringen. Die Umhüllung
kann zum Beispiel mit den Aramid- oder
Glasgarnen besponnen werden. Die Aramid- oder Glasgarne können auch
aber um die Umhüllung
miteinander verseilt werden.
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Das
Kabel weist bevorzugt mindestens drei der Stege auf. Für drei und
mehr der Stege weist das Kabel keine bevorzugte Biegebene auf.
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Die
Stege sind vorzugsweise fest mit der Umhüllung verbunden. Die Umhüllung kann über die Stege
also auch in Längsrichtung
des Kabels gerichtete Scherspannungen aufnehmen.
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Die
Stege enthalten bevorzugt Polyethylen und die Umhüllung enthält bevorzugt
Polycarbonat. Die Umhüllung
kann auch Polyethylen enthalten. Beispielsweise kann die Umhüllung eine
innere Hülle und
eine äußere Hülle umfassen,
wobei die Umhüllung
durch die innere Hülle
eine hohe Querdruckfestigkeit erhält und durch die äußere Hülle fest
mit den Stegen verbunden ist.
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Die
Stege und die Umhüllung
sind vorzugsweise einstückig
ausgebildet. Die Umhüllung
und die Stege können
beispielsweise in einem Schritt aus einer Polymerschmelze extrudiert
sein.
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Die
Stege sind vorzugsweise fest mit dem Kabelmantel verbunden. Die
Stege können
also die durch das Schrumpfen des Kabelmantels in Längsrichtung
bewirkten Scherspannungen aufnehmen und so ein Schrumpfen des Kabelmantels
in Längsrichtung
hemmen. Da die Stege bevorzugt auch fest mit der Umhüllung verbunden
sind, können
die Scherspannungen über
die Stege auch von der Umhüllung
aufgenommen werden.
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Die
Stege können
in den Kabelmantel hineinragen. Da das Mantelmaterial im geschmolzenen
Zustand (bei Polyethylen etwa 250 °C) aufgebracht wird, ist der
sich abkühlende
und dabei schrumpfende Kabelmantel zunächst noch weich, so dass die Stege
in den Kabelmantel eindringen können.
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Die
Stege und der Kabelmantel können
miteinander verschmolzen sein. Nach der Extrusion kann der heiße Kabelmantel
so viel Wärme
abgeben, dass die Stege in einem an den Kabelmantel angrenzenden
Bereich aufschmelzen.
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Die
Stege können
sich jeweils parallel zur Längsachse
des Kabels erstrecken. Die zwischen jeweils zweien der Stege angeordneten
Hohlräume und
die in diese Hohlräume
eingelegten Zugentlastungselemente erstrecken sich dann ebenfalls
parallel zur Längsachse
des Kabels. Die Zugentlastungselemente weisen daher die kürzest mögliche Länge auf.
Es wird also weniger Material für
Zugentlastungselemente benötigt
als bei einem herkömmlichen
Kabel. Außerdem
kann eine über
die Enden des Kabels eingeleitete Zugspannung keine Torsion des Kabels
bewirken.
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Die
mehreren Stege können
auch in einem von Null verschiedenen Winkel zur Längsachse
des Kabels verlaufen. Eine über
die Enden des Kabels eingeleitete Zugspannung bewirkt in diesem
Fall eine Torsion des Kabels.
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Das
Kabel kann jedoch in Längsabschnitte eingeteilt
werden, wobei ein Wert des Winkels sich in verschiedenen der Längsabschnitte
unterscheidet. Beispielsweise ist im Fall einer SZ-förmigen Anordnung der Stege
der Wert des Winkels in zwei benachbarten der Längsabschnitte entgegengesetzt.
Auf diese Weise hebt sich die durch eine Zugspannung bewirkte Torsion
des Kabels über
die zwei benachbarten der Längsabschnitte
hinweg gerade auf. Wenn das Kabel eine gerade Zahl solcher Längsabschnitte
aufweist, dann tritt zwischen den Enden des Kabels keine Torsion
auf.
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Das
Verfahren zur Herstellung eines Kabels wird vorzugsweise in mehreren
Schritten durchgeführt,
die beispielsweise in zwei verschiedenen Fertigungslinien durchgeführt werden
können.
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Der
ersten Fertigungslinie (Aderlinie) wird mindestens ein Übertragungselement
zugeführt.
Um das mindestens eine Übertragungselement
wird eine Umhüllung
ausgebildet. Außerdem
werden mehrere Stege entlang der Umhüllung aufgebracht. Es wird also
eine Zentralader erzeugt, die eine querdruckstabile Hülle mit
einem Profil aufweist.
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Der
zweiten Fertigungslinie (Mantellinie) wird mindestens ein Zugentlastungselement
und die in der ersten Fertigungslinie erzeugte Zentralader zugeführt. Das
mindestens eine Zugentlastungselement wird zwischen zweien der mehreren
Stege eingebracht. Ein Kabelmantel wird um die Umhüllung und
die mehreren Stege ausgebildet.
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Der
Kabelmantel wird bei hoher Temperatur aufgebracht und kühlt sich
dann ab, wodurch ein Schrumpfen des Kabelmantels bewirkt wird. Das Schrumpfen
des Kabelmantels wird durch die Stege gehemmt und nicht durch die
Zugentlastungselemente. Die Zugentlastungselemente sind jeweils
in einem Hohlraum angeordnet und in Längsrichtung des Kabels beweglich.
Da die Stege und die Umhüllung
eine höhere
mechanische Druckfestigkeit aufweisen als die Zugentlastungselemente
wird das Schrumpfen des Kabelmantels wirksamer gehemmt als bei einem
herkömmlichen
Kabelaufbau ohne Stege.
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Da
außerdem
Wärme vom
Kabelmantel auf die Stege übergeht,
erwärmen
sich die Stege und dehnen sich aus. Durch die sich infolge der thermischen
Ausdehnung vergrößernden
Stege wird das Schrumpfen des Mantelmaterials noch wirksamer gehemmt.
In einem erfindungsgemäßen Kabel
weisen die Zugentlastungselemente daher eine geringere Stauchung
auf als in einem herkömmlichen
Kabel. Bei einer Zugbeanspruchung des Kabels wird die geringere
Stauchung durch eine geringere Kabeldehnung herausgezogen.
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Die
auch bei dem erfindungsgemäß hergestellten
Kabel verbleibende Stauchung der Zugentlastungselemente kann noch
in der zweiten Fertigungslinie (Mantellinie) herausgezogen werden,
damit die Zugentlastungselemente gestreckt im Kabel liegen. Bei
einer Zugbeanspruchung des Kabels können die Zugentlastungselemente
dann schon am Anfang der Kabeldehnung eine hohe Zugspannung aufnehmen.
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Die
Stege werden vorzugsweise zusammen mit der Umhüllung aus einer Schmelze extrudiert.
Die Umhüllung
kann also in einem kontinuierlichen Prozess aus der Schmelze erzeugt
werden. Die Umhüllung
und die mehreren Stege können
insbesondere einstü ckig
ausgebildet werden. Die Zentralader weist in diesem Fall ein Außenprofil
auf, wobei die Stege als Vorsprünge
des Außenprofils
ausgebildet sind.
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Der
Kabelmantel kann aus einer zweiten Schmelze extrudiert oder aufgespritzt
werden. Die mehreren Stege können
aufgeschmolzen und mit dem Kabelmantel verschmolzen werden. Die
mehreren Stege können
aber auch in den noch heißen
Kabelmantel eindringen. In beiden Fällen wird der Kabelmantel wirksam
an den Stegen befestigt.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Die 1A zeigt
die Kabelseele für
ein Kabel gemäß der vorliegenden
Erfindung vor dem Aufbringen des Kabelmantels.
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Die 1B zeigt
einen Querschnitt durch eine Ausgestaltung des Kabels gemäß der vorliegenden
Erfindung nach dem Aufbringen des Kabelmantels.
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Die 2 veranschaulicht
eine Vorrichtung zur Herstellung eines Kabels gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Erläuterung
beispielhafter Ausführungsformen
der Erfindung
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In
der 1A ist die Kabelseele für ein Kabel 1 vor
dem Aufbringen eines Kabelmantels 11 im Querschnitt dargestellt.
Die Kabelseele umfasst die Stege 13 sowie die Zentralader 10 mit
der Umhüllung 12 und
die Zugelemente (Garne). Die Umhüllung 12 kann
beispielsweise mindestens Polyethylen und/oder Polycarbonat enthalten.
Die Umhüllung 12 kann
insbesondere eine innere Hülle 122 aus
Polycarbonat und eine äußere Hülle 121 aus
Polyethylen enthalten. Die Zentralader 10 enthält mindestens
ein Übertragungselement 100.
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Im
allgemeinen sind mehrere Übertragungselemente 100 innerhalb
der Zentralader 10 angeordnet. Die Übertragungselemente 100 können locker
in die Zentralader 10 eingelegt oder miteinander verseilt
sein. Ein Übertragungselement 100 kann
genau einen Lichtwellenleiter enthalten. Ein Übertragungselement 100 kann
auch mehrere Lichtwellenleiter enthalten. Ein Übertragungselement 100 kann
beispielsweise als Festader, Mikromodul, Bündelader, Bändchen oder Bändchenstapel
ausgebildet sein. Ein Mikromodul umfasst mehrere Lichtwellenleiter,
die von einer Hülle
umgeben sind. Die Hülle
enthält
beispielsweise ein Matrixmaterial aus Ethyl-Vinyl-Acetat und einen
Füllstoff.
Ein Bändchen
umfasst mehrere Lichtwellenleiter, die in einer Reihe nebeneinander
angeordnet und aneinander befestigt sind. Ein Bändchenstapel umfasst mehrere
Bändchen,
die beispielsweise lose übereinander
gelegt sind. Die Lichtwellenleiter können locker in eines der Übertragungselemente 100 eingelegt
oder miteinander verseilt sein.
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Die
Zentralader 10 kann beispielsweise 96 Lichtwellenleiter
umfassen, die zu 8 Übertragungselementen
mit jeweils 12 Lichtwellenleitern gebündelt sind. Eine Bündelader
mit 12 Lichtwellenleitern weist beispielsweise einen Außendurchmesser
von 1,6 mm bis 2,8 mm auf.
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Auf
die Außenseite
der Umhüllung 12 sind die
Stege 13 aufgebracht. Die Anzahl der Stege ist gleich 1
oder größer als
1 vorzugsweise jedoch 3 oder größer als
3. Wenn die Anzahl der Stege mindestens 3 ist, besitzt das Kabel
keine bevorzugte Biegeebene. Die Breite eines der Stege 13 ist
abhängig von
der Anzahl der Stege 13 und vom Durchmesser der Umhüllung 12.
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Ein
typischer Wert für
die Breite eines der Stege 13 liegt jedoch im Bereich von
1 mm bis 3 mm. Zwischen jeweils zweien der Stege 13 entsteht
eine Nut 1310. Die Höhe
der Stege 13 ist abhängig
von der gewünschten
Tiefe der dazwischen angeordneten Nuten 1310.
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Die
Stege 13 verlaufen vorzugsweise parallel zur Längsachse
des Kabels 1. Die Stege 13 können aber mit der Längsachse
des Kabels auch einen von Null verschiedenen Winkel einschließen. Genauer
schließen
in diesem Fall eine an einer Stelle eines der Stege 13 festlegbare
lokale Längsrichtung
des Steges und die Längsrichtung
L des Kabels einen von 0 Grad verschiedenen Winkel ein. Ein typischer Wert
für diesen
Winkel ist kleiner als 15 Grad oder gleich 15 Grad. Das Kabel 1 kann
in der Längsrichtung
L in Abschnitte eingeteilt sein, in denen der Wert des Winkels verschieden
ist. Beispielsweise können die
Stege 13 die Umhüllung 12 in
Schraubenlinien umlaufen, deren Richtungssinn in benachbarten der Abschnitte
entgegengesetzt ist. Der Richtungssinn kehrt sich dann jeweils nach
einigen Steigungen einer Schraubenlinie um. Die Stege 13 und
die Umhüllung 12 können aus
dem gleichen Material gebildet sein. Insbesondere können die äußere (d.h.
zum Kabelmantel gewandte) Schicht 121 der Umhüllung 12 und
die Stege 13 aus dem gleichen Material ausgebildet sein.
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Die
Stege 13 sind mit der Umhüllung 12 fest verbunden.
Das Material der Umhüllung 12 kann
daher über
die Stege 13 eingeleitete mechanische Spannungen aufnehmen.
Die Umhüllung 12 muss dazu
allerdings eine ausreichende Festigkeit aufweisen. Die Umhüllung 12 kann
beispielsweise Polycarbonat enthalten. Beispielsweise kann die innere
Hülle 122 der
Umhüllung
aus Polycarbonat ausgebildet sein. Die Stege 13 können insbesondere
zusammen mit zumindest einem Teil der Umhüllung 12 her gestellt
werden. Beispielsweise können
die Stege 13 und zumindest die äußere Hülle 121 der Umhüllung 12 gemeinsam
aus der Schmelze des gleichen Materials extrudiert werden. Die Schmelze
kann beispielsweise Polyethylen enthalten.
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In
die zwischen den Stegen 13 angeordneten Nuten 1310 werden
ein oder mehrere Zugentlastungselemente 14 eingelegt. Die
Zugentlastungselemente 14 können beispielsweise Glasgarne,
Aramidgarne oder auch runde oder flache mit Glasfasern verstärkte Kunststoffelemente
(GFK-Elemente) sein. Die Höhe
der Zugentlastungselemente 14 ist beispielsweise um 1 mm
geringer als die Höhe
der Stege 13 beziehungsweise die Tiefe der Nuten 1310.
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In
der 1B ist der Aufbau des Kabels 1 nach dem
Aufbringen des Kabelmantels 11 im Querschnitt dargestellt.
Die Zentralader 10 mit der Umhüllung 12 und den Stegen 13 ist
von dem Kabelmantel 11 umgeben. Die Umhüllung 12 ist zentral
im Kabel 1 angeordnet. Die Stege 13 sind zwischen
der Umhüllung 12 und
dem Kabelmantel 11 angeordnet. Zwischen jeweils zweien
der Stege 13 ist ein Hohlraum 131 angeordnet.
Jeweils einer der Hohlräume 131 entsteht
aus einer der Nuten 1310, wenn der Kabelmantel 11 auf
die Umhüllung 12 mit
den Stegen 13 aufgebracht wird. In den Hohlräumen 131 ist
jeweils zumindest eines der Zugentlastungselemente 14 angeordnet.
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Der
Kabelmantel 11 wird bei einer hohen Temperatur aufgebracht.
Der Kabelmantel 11 kann beispielsweise aus einer Schmelze
extrudiert werden. Der Kabelmantel 11 kann auch aufgespritzt
werden, wenn gewährleistet
ist, dass die Zugentlastungselemente 14 nicht mit dem Kabelmantel 11 verkleben.
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Beim
Aufbringen des Kabelmantels 11 kommen die am weitesten
außen
liegenden Bereiche 111 der Stege mit dem heißen Mantelmaterial
in Kontakt. In den Bereichen 111 können die Stege 13 durch
die Wärme
des Mantelmaterials aufschmelzen und mit dem Mantelmaterial verschmelzen,
so dass der Kabelmantel 11 und die Stege 13 nach
dem Abkühlen des
Mantelmaterials fest verbunden sind. Das Mantelmaterial und das
Material der Stege 13 können auch
eine chemische Verbindung miteinander eingehen. Insbesondere können der
Kabelmantel 11 und die Stege 13 den gleichen Werkstoff
oder chemisch ähnliche
Werkstoffe enthalten.
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Nach
dem Aufbringen des Kabelmantels 11 wird das Kabel 1 an
einer Kühlstrecke
entlang abgezogen. Dabei kühlt
sich der Kabelmantel 11 ab und schrumpft. Durch das Schrumpfen
des Kabelmantels 11 erzeugte mechanische Spannungen werden
nicht von den Zugentlastungselementen 14, sondern von den
Stegen 13 aufgenommen. Durch das Schrumpfen des Kabelmantels 11 werden
die Stege 13 und die Umhüllung 12 in der Längsrichtung
L und in bezogen auf die Längsachse
des Kabels 1 radial verlaufenden Querrichtungen gestaucht.
Da die Stege 13 und die Umhüllung 12 eine hohe
mechanische Druckfestigkeit aufweisen, werden allerdings schon durch
ein geringes Schrumpfen des Kabelmantels 11 hohe mechanische
Spannungen aufgebaut, die ein weiteres Schrumpfen des Kabelmantels 11 verhindern.
Zusätzlich
erfolgt ein Wärmeübergang
von dem heißeren
Kabelmantel 11 auf die kälteren Stege 13. In
Abwesenheit irgendwelcher mechanischer Spannungen, würde dieser
Wärmeübergang
eine thermische Ausdehnung der Stege 13 bewirken. Im Zusammenwirken
mit dem durch das Schrumpfen des Kabelmantels 11 bewirkten
Stauchen der Stege 13 und der Umhüllung 12 werden durch
diesen Wärmeübergang
jedoch zusätzliche
mechanische Spannungen erzeugt, durch die das Schrumpfen des Kabelmantels 11 wirksamer
gehemmt wird als es ohne Wärmeübergang
der Fall wäre.
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Da
die Zugentlastungselemente 14 jeweils in einem der Hohlräume 131 geführt und
relativ zu dessen Wänden
in der Längsrichtung
L beweglich sind, weist das Kabel außerdem eine gute Flexibilität in allen
Richtungen auf. Außerdem
kann eine durch das Schrumpfen des Kabelmantels 11 in Längsrichtung bewirkte
Stauchung der Zugentlastungselemente 14 noch während der
Heerstellung des Kabels, genauer in der Mantellinie, aus dem Kabel
herausgezogen werden, so dass die Zugentlastungselemente 14 gestreckt
in den Hohlräumen 131 liegen.
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Die
gestreckt in den Hohlräumen 131 liegenden
Zugentlastungselemente 14 können dann schon bei geringen
Kabeldehnungen Kräfte
aufnehmen. Folglich werden weniger Zugentlastungselemente 14 benötigt als
bei einem herkömmlichen
Kabel ohne Stege 13. Außerdem ist die Querdruckfestigkeit
des Kabels 1 aufgrund des Aufbaus mit den Stegen 13 höher als
bei einem herkömmlichen
Kabel mit vergleichbaren Dicken des Kabelmantels 11 und
der Umhüllung 12.
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In
der 2 ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines Kabels
gemäß der Erfindung
veranschaulicht.
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Einer
ersten Fertigungslinie 21 werden die Übertragungselemente 100 und
die Schmelze 2101 mit dem Material für die Umhüllung 12 und die Stege 13 zugeführt. Die Übertragungselemente 100 können jeweils
einen oder mehrere Lichtwellenleiter enthalten. In der ersten Extrusionseinheit 211 werden
die Umhüllung 12 und
die Stege 13 in einem Schritt aus der ersten Schmelze 2101 um
die Übertragungselemente 100 extrudiert.
Die ersten Schmelze 2101 kann beispielsweise Polyethylen
enthal ten. Die Umhüllung 12 kann
auch eine innere Hülle 122 und
eine äußere Hülle 121 umfassen,
die aus verschiedenen Schmelzen extrudiert werden. Eine Schmelze
für die äußere Hülle 121 kann
Polyethylen enthalten. Eine Schmelze für die innere Hülle 122 kann
Polycarbonat enthalten. In der ersten Extrusionseinheit 211 werden also
die Zentralader 10 mit der Umhüllung 12 und den Stegen 13 ausgebildet,
wobei die Stege 13 und die Umhüllung 12 gemeinsam
extrudiert werden. Die Umhüllung 12 und
die Stege 13 bilden also zusammen eine einstückige Aderhülle mit
einem Profil. Längs
einer an die erste Extrusionseinheit 211 anschließenden Kühlstrecke 212 werden
die Zentralader 10 und die Stege 13 dann zunächst abgekühlt.
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Einer
zweiten Fertigungslinie 22 wird die kalte Zentralader 10 mit
der Umhüllung 12 und
den auf der Umhüllung 12 ausgebildeten
Stegen 13 zugeführt.
Außerdem
werden der zweiten Fertigungslinie 22 die Zugentlastungselemente 14 und
die zweite Schmelze 2201 mit dem Material für den Kabelmantel 11 zugeführt. Die
Zugentlastungselemente 14 können beispielsweise Aramidgarne
oder Glasgarne enthalten. In der Zuführungseinheit 221 werden
die Zugentlastungselemente 14 jeweils in eine der Nuten 1310 zwischen
den Stegen 13 eingelegt. In der zweiten Extrusionseinheit 222 wird
der Kabelmantel 11 aus der Schmelze 120 um die
Zentralader 10 mit der Umhüllung 12, die Stege 13 und
die Zugentlastungselemente 14 extrudiert, um das Kabel 1 auszubilden. Das
Kabel 1 wird dann entlang der Kühlstrecke 223 abgezogen.
Der zunächst
noch heiße
Kabelmantel 11 verschmilzt mit den Stegen 13 und
wird über
die Stege 13 fest an die Umhüllung 12 gekoppelt,
ehe er sich auf die Umgebungstemperatur abkühlt.
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- 1
- Kabel
- 10
- Zentralader
- 100
- Übertragungselemente
- 11
- Kabelmantel
- 111
- Kopplungsgebiet
- 12
- Umhüllung
- 121
- äußere Schicht
der Umhüllung
- 13
- Stege
- 131
- Hohlraum
- 14
- Zugentlastungselemente
- 21
- erste
Fertigungslinie
- 22
- zweite
Fertigungslinie
- 2101
- erste
Schmelze
- 2201
- zweite
Schmelze
- 211
- erste
Extrusionseinheit
- 212
- erste
Kühlstrecke
- 221
- Zuführungseinheit
- 222
- zweite
Extrusionseinheit
- 223
- zweite
Kühlstrecke