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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen mikroelektromechanischen Sensor
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zu dessen
Herstellung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
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Ein
gattungsgemäßer mikroelektromechanischer
Sensor ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 100 27 234 A1 bekannt.
Hierin ist ein Beschleunigungssensor beschrieben, der einen Halbleiterkörper mit
einem Sensorelement in Form eines Biegebalkens umfasst. Eine auf
den Sensor einwirkende Beschleunigung führt zu einer Auslenkung des
Biegebalkens aus seiner Ruhelage, die kapazitiv durch geeigtnet
angeordnete Elektroden erfasst wird.
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Das
bewegliche Sensorelement wird bei derartigen Sensoren beispielsweise
dadurch hergestellt, dass auf ein Substrat nacheinander eine erste Schutzschicht,
das Sensorelement und eine zweite Schutzschicht aufgebracht werden,
wobei nachfolgend das Sensorelement durch partielles Entfernen der
ersten Schutzschicht beweglich gemacht wird. Das Sensorelement ist
in diesem Fall in einem Aufhängungsbereich über die
erste Schutzschicht mit dem Substrat verbunden. In der Regel weist
die Schutzschicht eine andere Zusammensetzung als das Substrat beziehungsweise
das Sensorelement auf.
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Hierbei
besteht allerdings die Gefahr, dass durch Alterung des Sensors eine
Verformung, beispielsweise eine Verbiegung des Sensorelements auftritt,
die zu einer Langzeitabweichung des Messsignals führen kann.
Eine solche Verbiegung kann beispielsweise durch mechanische Verspannungen
indem Sensorelement verursacht werden, die bei der Herstellung des
Sensorelements entstehen können. Solche
Verspannungen können
insbesondere dann entstehen, wenn das Sensorelement selbst oder
angrenzende Bereiche des Halbleiterkörpers eine Mehrzahl von Schichten
unterschiedlicher Zusammensetzung und mit unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen mikroelektromechanischen
Sensor der eingangs genannten Art mit einer erhöhten Langzeitstabilität zu schaffen.
Insbesondere soll eine Verformung, beispielsweise eine Verbiegung,
des Sensorelements aufgrund mechanischer Verspannungen vermieden
werden. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Herstellungsverfahren für
einen mikroelektromechanischen Sensor mit verbesserter Langzeitstabilität anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch einen mikroelektromechanischen Sensor nach Anspruch
1 beziehungsweise ein Verfahren zur Herstellung eines mikroelektromechanischen
Sensors nach Patentanspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß ist ein
mikroelektromechanischer Sensor mit einem beweglichen Sensorelement
vorgesehen, das mit einem Substratkörper verbunden ist, wobei das
Sensorelement zumindest bereichsweise unmittelbar auf den Substratkörper aufgebracht
ist. Hierunter ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere
zu verstehen, dass zwischen Substratkörper und Sensorelement an der Stelle,
wo das Sensorelement unmittelbar auf den Substratkörper aufgebracht
ist, keine Zwischenschicht aus einem Material, das sich von dem
Material des Substratkörpers
und dem Material des Sensorelements unterscheidet, angeordnet ist.
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Es
hat sich im Rahmen der Erfindung gezeigt, dass bei herkömmlichen
Sensoren der eingangs genannten Art durch die verschiedenen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von Substrat beziehungsweise Sensorelement
und Schutzschicht insbesondere im Aufhängungsbereich mechanische, Verspannungen
entstehen können,
die im Langzeitbetrieb zu unerwünschten
Verbiegungen, d.h. einer Drift der Ruhelage des Sensorelements führen können. Bei
der vorliegenden Erfindung werden derartige nachteilige Verspannungen
reduziert. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass das Sensorelement
unmittelbar auf dem Substratkörper
aufgewachsen ist.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der thermische
Ausdehnungskoeffizient des Sensorelements an den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
des Substratkörpers
angepasst. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass entweder
gleiche Materialien für
das Sensorelement und den Substratkörper verwendet werden oder
dass Materialien mit verschiedenen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
verwendet werden, wobei die relative Abweichung dieser Ausdehnungskoeffizienten typischerweise
kleiner oder gleich 20%, vorzugsweise kleiner als 10% ist.
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Weitergehend
kann für
das Sensorelement beziehungsweise den Substratkörper auch ein mehrlagiger Verbund
verschiedener Materialien vorgesehen sein, wobei in diesem Fall
der sich insgesamt ergebende thermische Ausdehnungskoeffizient maßgeblich
ist.
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Durch
die Anpassung der thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Sensorelement
und Substratkörper
aneinander wird die Entstehung mechanischer Verspannungen aufgrund
von Temperaturänderungen,
wie sie insbesondere im Rahmen des Herstellungsprozesses auftreten
können,
vorteilhaft verringert und in der Folge die Langzeitstabilität des Sensors
erhöht.
Weiterhin wird durch angepasste, vorzugsweise gleiche, thermische
Ausdehnungskoeffizienten von Sensorelement und Substratkörper eine
thermisch induzierte Verbiegung des Sensorelements, etwa vergleichbar
mit dem Bimetall-Effekt, vermieden, die ansonsten zu einer Drift
des Messsignals führen
kann.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Substratkörper ein
Siliziumsubstrat, vorzugsweise mit der Orientierung <100>. Weiter bevorzugt
enthält
in diesem Fall das Sensorelement Silizium, beispielsweise in polykristalliner,
amorpher oder besonders bevorzugt semiamorpher Form. Diese Materialien
sind an sich bekannt und etabliert und können somit mit Standardverfahren
der Siliziumtechnologie verarbeitet werden. Weiterhin ist in diesem
Fall ein unmittelbares Aufwachsen des Sensorelements auf den Substratkörper mit
geringem technischen Aufwand möglich.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Sensorelement
in mindestens einem Aufhängungsbereich
auf den Substratkörper
aufgewachsen, wobei dem Aufhängungsbereich
in lateraler Richtung eine Kavität
in dem Substratkörper
nachgeordnet sein kann.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Aufhängungsbereich
zumindest eine wohldefinierte Begrenzung aufweist, die in Form einer
in dem Sensorelement und/oder dem Substrat geformten Kante ausgebildet
sein kann. Diese Kante kann beispielsweise mittels eines photolithographischen
Verfahrens hergestellt werden, wie im Folgenden noch genauer erläutert wird.
Eine derartige scharfe und genau definierte Begrenzung des Aufhängungsbereichs
ist für
eine präzise
Einstellung der mechanischen Eigenschaften des beweglichen Sensorelements
vorteilhaft. Unter einer wohldefinierten Begrenzung ist im Rahmen
der Erfindung insbesondere eine Begrenzung zu verstehen, die mit
Hilfe eines in lateraler Richtung wirkenden Begrenzungsmittels,
etwa einer Maske oder eines Ätzstoppers,
ausgebildet ist und somit nicht aufgrund von Fertigungsschwankungen
wie beispielsweise der Schwankungen einer lateralen Ätzrate mehr
oder minder zufällig entsteht.
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Beispielsweise
kann hierzu auch zwischen der Kavität und dem Aufhängungsbereich
eine Ausnehmung in dem Substratkörper
gebildet sein, die den Aufhängungsbereich
lateral begrenzt. Durch eine solche, gesondert von der Kavität ausgebildete Ausnehmung
in dem Substratkörper
kann die Begrenzung des Aufhängungsbereichs
mit hoher Präzision
festgelegt werden. Eine scharfe und wohldefinierte Begrenzung des
Aufhängungsbereichs
wird in diesem Fall durch eine näherungsweise
vertikal verlaufende Flanke der Ausnehmung gebildet.
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Die
Ausnehmung kann weitergehend als Ätzgraben in dem Substrat ausgebildet
sein, der mit einem Füllmaterial,
beispielsweise einem Oxid, gefüllt
ist. Wie im Folgenden noch genauer ausgeführt wird, kann ein solches
Füllmaterial
als Ätzstopmittel die
Herstellung des Sensors vereinfachen.
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Das
Sensorelement selbst ist bei der Erfindung vorzugsweise als Federstreifen
ausgeführt.
Ein entsprechender Sensor eignet sich beispielsweise wie eingangs
beschrieben zur Messung von Beschleunigungen.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Herstellung eines mikroelektromechanischen Sensors mit einem
beweglichen Sensorelement, das mit einem Substratkörper verbunden
ist, umfasst als Verfahrensschritte das Bereitstellen eines Substratkörpers, das
Aufbringen mindestens einer Zwischenschicht auf den Substratkörper, wobei
die Zwischenschicht ein Fenster aufweist, das Aufbringen einer Sensorelementschicht
auf die Zwischenschicht, wobei die Sensorelementschicht im Bereich
des Fensters unmittelbar auf den Substratkörper aufwächst, das Strukturieren des
Sensorelements aus der Sensorelementschicht, und das zumindest teilweise
Entfernen der Zwischenschicht.
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Durch
die Verwendung der Zwischenschicht mit einem Fenster wird bei der
Erfindung vorteilhaft ermöglicht,
dass im Bereich des Fensters die Sensorelementschicht unmittelbar
auf den Substratkörper aufgebracht
wird. Hierdurch wird vermieden, dass in dem Bereich, in dem das
Sensorelement mit dem Substratkörper
verbunden ist, Zwischenschichten mit einem nicht angepassten thermischen
Ausdehnungskoeffizienten angeordnet sind, durch die in diesem Bereich
mechanische Verspannungen entstehen könnten.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden nach dem Aufbringen der Sensorelementschicht die Sensorelementschicht
beziehungsweise das Sensorelement und der Substratkörper bei
erhöhter
Temperatur, vorzugsweise zwischen 900°C und 1150°C, besonders bevorzugt zwischen
1050 und 1100°C,
ausgeheilt. Durch diesen Ausheilschritt wird eine gegebenenfalls auftretende
herstellungsbedingte mechanische Verspannung des Schichtsystems
reduziert und so eine vorteilhaft hohe Langzeitstabilität bei einem
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Sensors erzielt.
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Bei
einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach dem
Aufbringen der Sensorelementschicht durch Unterätzen der Zwischenschicht mit
einem Ätzmittel
eine Kavität
in dem Substratkörper
gebildet. Beispielsweise wird hierzu ein weiteres Fenster in der
Zwischenschicht gebildet und nachfolgend das Substrat mit einem
geeigneten Ätzmittel
wie etwa einem anisotrop wirkenden Ätzmittel derart geätzt, dass
der Bereich des zu bildenden Sensorelement unterätzt wird und so in diesem Bereich
im Substrat eine Kavität
entsteht. Als Ätzmittel eigenen
sich beispielsweise Kaliumhydroid (KOH), EDP (Ethylendiaminpyrocatechol
oder Tetramethylammoniumhydroxid (TMAH).
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Vorzugsweise
ist dabei dem Fenster in der Zwischenschicht in lateraler Richtung
ein Ätzstopper für das Ätzmittel,
mit dem die Kavität
ausgebildet wird, nachgeordnet. Mit einem derartigen Ätzstopper kann
die laterale Begrenzung des Aufhängungsbereichs,
also des Bereichs, in dem die Sensorelementschicht unmittelbar auf
den Substratkörper
aufgebracht ist, vorteilhafterweise mit hoher Präzision festgelegt werden.
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Der Ätzstopper
kann als Ausnehmung, etwa in Form eines Ätzgrabens, in dem Substratkörper ausgebildet
sein, die mit einem Ätzstoppmittel
gefüllt wird.
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Weiterhin
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugweise die Zwischenschicht in einem an das Sensorelement beziehungsweise
die Kavität lateral
angrenzenden Randbereich entfernt. Die Breite des Randbereichs beträgt weiter
bevorzugt etwa 1μm
bis 10μm.
Hierdurch werden ebenfalls störende Einflüsse aufgrund
von verschiedenen thermischen Ausdehnungskoeffienten vermindert.
Eine Entfernung der Zwischenschicht in einem an den Aufhängungsbereich
angrenzenden Randbereich ist besonders vorteilhaft.
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Weitere
Merkmale, Vorzüge
und Zweckmäßigkeiten
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen der
Erfindung in Verbindung mit den 1 bis 5.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen mikroelektromechanischen
Sensors,
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2 eine
schematische Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen mikroelektromechanischen
Sensors,
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3 eine
schematische Schnittansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen mikroelektromechanischen
Sensors,
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4A bis 4L ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
anhand von zwölf
schematisch dargestellten Zwischenschritten, und
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5A bis 5F ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
anhand von sechs schematisch dargestellten Zwischenschritten.
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Gleiche
oder gleichwirkende Elemente sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen
versehen.
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Der
in 1 dargestellte mikroelektromechanische Sensor
weist ein Sensorelement 1 in Form eines Federstreifens
auf, der einseitig in einem Aufhängungsbereich 2 unmittelbar
auf einen Substratkörper 2 aufgewachsen
ist. Als Substratkörper 3 eignet
sich bevorzugt ein <100>-Siliziumsubstrat in
Verbindung mit einem Federstreifen 1 aus semiamorphem oder
polykristallinem Silizium.
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Der
Substratkörper 3 ist
weiterhin über
randseitig ausgeformte Vorsprünge 4 auf
einem Halbleiterkörper 5 befestigt,
beispielsweise aufgebondet.
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Der
Halbleiterkörper 5 weist
eine Mehrzahl von Elektroden 6a, 6b, 6c auf,
die dem Sensorelement 1 gegenüberliegend angeordnet sind.
Diese Elektroden dienen beispielsweise als Referenzelektrode 6a,
als Aktuatorelektrode 6c, die durch elektrostatische Wechselwirkung
die Ruhelage des Sensorelements 1 festlegt, beziehungsweise
als Messelektrode 6b zur Erfassung des Abstands des Sensorelements 1 von
dem Halbleiterkörper 5.
Weitergehend kann der Halbleiterkörper 5 eine integrierte
Schaltung (nicht dargestellt), etwa zur Ansteuerung der Aktuatorelektrode 6c und/oder
der Auswertung der Signale der Referenz- beziehungsweise Messelektrode 6a, 6b,
umfassen. Extern ist der Halbleiterkörper 5 durch Drahtanschlüsse 7 kontaktiert.
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In 2 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen mikroelektromechanischen
Sensors gezeigt. Der Übersichtlichkeit
halber ist nur das Sensorelement 1 und der Substratkörper 3 dargestellt.
Das Sensorelement 1 ist bei diesem Ausführungsbeispiel zweilagig mit
einer ersten Polysiliziumschicht 1a und einer darauf abgeschiedenen zweiten
Polysiliziumschicht 1b ausgeführt. Diese zweischichtige Ausführung erleichtert
die Ausbildung einer Ausnehmung 8 in dem Sensorelement 1,
durch die die mechanischen Eigenschaften des Sensorelements modifiziert
beziehungsweise mit hoher Präzision
eingestellt werden können.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Sensorelement 1 wiederum als Federstreifen ausgeführt, wobei
mittels der Ausnehmung 8 die Dicke des Federstreifens reduziert
und damit die Steifigkeit kontrolliert werden kann.
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Das
Sensorelement 1 ist einseitig in einem Aufhängungsbereich 2 mit
dem Substratkörper 3 verbunden,
wobei in diesem Aufhängungsbereich 2 die untere
Schicht 1a des Sensorelements 1 unmittelbar auf
den Substratkörper 3 aufgewachsen
ist.
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Unterhalb
des Sensorelements 1 ist weiterhin eine Kavität 9 ausgeformt,
wodurch eine ungehinderte Beweglichkeit des Sensorelements 1 in
Richtung des Substratkörpers 3 sichergestellt
ist. Die randseitigen Vorsprünge 4 entsprechen
in ihrem Schichtaufbau dem Sensorelement 1 und dienen der Verbindung
mit einem weiteren Halbleiterkörper,
wie beispielsweise in 1 dargestellt.
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In 3 ist
ein drittes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen mikroelektromechanischen
Sensors dargestellt. Das Ausführungsbeispiel entspricht
weitestgehend dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
mit dem Unterschied, dass zwischen dem Aufhängungsbereich 2 und
der Kavität 9 eine
Ausnehmung 20 in Form eines Ätzgrabens in dem Substratkörper 3 gebildet
ist. Mittels dieser Ausnehmung 20 kann die laterale Begrenzung
des Aufhängungsbereichs 2 durch
die im wesentlichen vertikal verlaufende Flanke 11 der
Ausnehmung hoher Präzision
festgelegt werden.
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In
den 4A bis 4L ist
ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
gezeigt.
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Zu
Beginn wird ein Substratkörper 3,
beispielsweise ein <100>-Siliziumsubstrat,
bereitgestellt, 4A.
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Nachfolgend
wird der Substratkörper 3 zur Ausformung
randseitiger Vorsprünge 4 strukturiert und
oberseitig mit einer zweilagige Zwischenschicht 12, zum
Beispiel mit einer an den Substratkörper 3 grenzenden
Siliziumoxidschicht 12a als Kompensationsschicht und einer
hierauf abgeschiedenen Siliziumnitridschicht 12b als Schutzschicht,
versehen, 4B. Die Dicke dieser Schichten 12a und 12b liegt
bevorzugt jeweils zwischen 50 nm und 150 nm, wobei die Schicht 12a typischerweise
50 nm und die Schicht 12b typischerweise 150nm dick ist.
Alternativ kann auch eine einlagige Zwischenschicht, beispielsweise
eine Oxidschicht, aufgebracht werden.
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Im
nächsten
Schritt, 4C wird ein Fenster 13 in
der Zwischenschicht geöffnet.
Dieses kann beispielsweise mittels eines photolithographischen Verfahrens
in die Zwischenschicht 12 geätzt werden. Vorzugsweise wird
hierbei ein zweistufiger Ätzprozess
mit einem Nassätzschritt
und einem Trockenätzschritt
verwendet, um eine Beschädigung
der Substratoberfläche
zu vermeiden.
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Hiernach
wird eine erste Sensorelementschicht 1a aufgebracht, die
in dem Bereich des Fensters 13 unmittelbar auf den Substratkörper aufwächst, 4D.
Das Material für
die erste Sensorelementschicht 1a ist vorzugsweise hinsichtlich
seines thermischen Ausdehnungskoeffizienten an das Material des
Sensorkörpers
angepasst. Zum Beispiel kann in Verbindung mit einem <100>-Siliziumsubstrat eine
Siliziumschicht als erste Sensorelementschicht 1a, vorzugsweise
eine Polysiliziumschicht, eine amorphe oder bevorzugt eine semiamorphe
Siliziumschicht, abgeschieden werden. Die Dicke dieser Schicht kann
zum Beispiel zwischen 700 nm und 1100 nm liegen. Weiterhin kann
diese Schicht leicht n-dotiert sein, wobei die Dotierung in situ,
durch Ionenimplantation oder mittels Phosphorglas erfolgen kann.
Eine Dotierung mittels Phosphorglas kann beispielsweise dadurch
erfolgen, dass ein phosphorhaltiges Material, beispielsweise auf
der Basis von phosphorhaltigem Siliziumoxid (Phosphorglas) oder Phosphorpentoxid,
abgeschieden und anschließend eindiffundiert
wird.
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Im
nächsten
Schritt, 4E, wird die erste Sensorelementschicht 1a lithographisch
mittels einer Photoresistmaske 14 entsprechend der Form
des zu bildenden Sensorelements 1 strukturiert. Für diese Strukturierung
ist wiederum zweistufiger Ätzprozess mit
einem Nassätzschritt
und einem Trockenätzschritt
besonders geeignet, um eine Beschädigung der Substratoberfläche zu vermeiden.
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Auf
die strukturierte Sensorelementschicht 1a wird dann eine
zweite Sensorelementschicht 1b aufgebracht, 4F,
vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die erste Sensorelementschicht 1a,
also etwa eine Polysiliziumschicht.
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Die
zweite Sensorelementschicht 1b wird im nächsten Schritt, 4G,
lithographisch mittels einer weiteren Photoresistmaske 15 entsprechend
der Form des zu bildenden Sensorelements strukturiert. Durch den
zweischichtigen Aufbau kann eine Ausnehmung 8 in dem zu
bildenden Sensorelement geformt werden, die der Feinjustage der
mechanischen Eigenschaften des Sensorelements dient.
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Nachfolgend
wird die Photoresistmaske 15 entfernt, eine Schutzschicht 16 aufgebracht
und die so gebildete Struktur bei erhöhter Temperatur ausgeheilt
(Annealing), 4H. Die Temperatur liegt vorzugsweise
zwischen 900°C
und 1150°C.
Durch diesen Ausheilschritt wird eine vorteilhafte Reduzierung von
nachteiligen mechanischen Verspannungen im Sensorelement sowie zwischen
Sensorelement und Substratkörper
erzielt. Beispielsweise weist eine Polysiliziumschicht nach der
Abscheidung eine erhöhte mechanische
Verspannung auf, die durch diesen Ausheilschritt abgebaut wird.
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Hierauf
wird unter Verwendung einer weiteren Photoresistmaske 17 erneut
ein Fenster 10 in der Schichtstruktur auf dem Substratkörper 3 gebildet, beispielsweise
geätzt.
Auf diese Weise wird die Oberfläche
des Substratkörpers 3 für die nachfolgende
Bildung einer Kavität 9 in
dem Substratkörper
freigelegt.
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Die
Kavität 9 wird
bevorzugt in den Substratkörper 3 geätzt, 4J.
Als naßchemisches Ätzmittel
für das
Siliziumsubstrat wird beispielsweise Kaliumhydroxid (KOH) oder eines
der anderen oben genannten Ätzmittel
verwendet. Hiermit wird das Siliziumsubstrat anisotrop geätzt, wobei
die <111>-Ebenen des Kristallgefüges die
entstehende Kavität teilweise
begrenzen. Bei geeigneter Orientierung des Siliziumsubstrats wird
so das Sensorelement unterätzt,
während
an den übrigen
Rändern
des Fensters 10 nur eine leichte Unterätzung auftritt.
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Bei
diesem Ätzprozess
unterliegt allerdings die laterale Ätzrate einer nicht unmaßgeblichen
Toleranz, die beispielsweise von Verunreinigungen des Ätzbades
sowie von Kristall- und Orientierungsfehlern des Substrates verursacht
sein kann. Daher wird bevorzugt der Ätzprozess beendet, bevor die
Flanke 18 der Kavität 9 den
Aufhängungsbereich 2 erreicht. Typischerweise
beträgt
der Abstand s zwischen der Flanke 18 und dem Rand des Aufhängungsbereichs zwischen
1μm und
10μm.
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Im
nachfolgenden Schritt wird der im Bereich der Kavität 9 freigelegte
Teil der Kompensationsschicht 12a entfernt und mit einem
gesonderten Ätzprozess
durch Herausätzen
zumindest eines Teils der zwischen dem Substratkörper 3 und dem Sensorelement 1 angeordneten
Zwischenschicht 12, zum Beispiel eines Teils der Kompensationsschicht 12a, eine
genau definierte Begrenzung 19 des Aufhängungsbereichs geformt, 4K.
Vorzugsweise wird hierbei die Kompensationsschicht 12a in
dem Bereich, der in verikaler Richtung gesehen mit dem zu bildenden
Sensorelement überlappt,
entfernt.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung besteht in der Ausbildung einer
genau definierten Begrenzung 19 des Aufhängungsbereichs.
Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass zunächst wie
beschrieben ein Fenster 13 in der Zwischenschicht geöffnet wird,
nachfolgend im Bereich des Fensters die Sensorelementschicht unmittelbar
auf das Substrat aufgewachsen wird, und dann die Zwischenschicht oder ein
Teil hiervon bis zu einer Kante dieses Fensters 13 entfernt
wird. Da das Fenster etwa unter Verwendung eines photolithographischen
Verfahrens in die Zwischenschicht geätzt wird, sind dessen Kanten mit
hoher Präzision
festgelegt, so dass nach Entfernung der Zwischenschicht oder eines
Teils hiervon der Aufhängungsbereich
von genau einer definierten Begrenzung 19 in Form einer
scharfen Kante begrenzt ist.
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Abschließend werden
die Schutzschicht 16 und die Zwischenschicht 12 mit
Ausnahme der Schichtbereiche in den Vorsprüngen 4 entfernt, 4L.
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Von
besonderem Vorteil ist bei der Erfindung die Kombination von Oberflächenbearbeitungsschritten
(surface micromachining), wie sie in den 4A bis 4I, 4K und 4L gezeigt
sind, und Volumenbearbeitunsschritten (bulk mircomachining), wie
sie in den 4J gezeigt sind. Hierdurch wird eine
unerwünschte
Haftung (stiction) des Sensorelements vermieden und eine hohe Herstellungsausbeute
erzielt.
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In 5 ist ein zweites Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
dargestellt.
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Nach
der Bereitstellung des Substratkörpers 3 und
der Ausformung randseitiger Vorsprünge 4 wird eine Ausnehmung 20 in
dem Substratkörper 3 gebildet, 5A.
Die Ausnehmung 20 kann beispielsweise in Form eines Ätzgrabens
in den Substratkörper 3 geätzt werden.
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Nachfolgend
wird die Ausnehmung 20 zur Bildung eines Ätzstoppers
für das
zur Ausformung der Kavität 9 verwendete Ätzmittel
mit einem entsprechenden Ätzstoppmittel 21,
beispielsweise Siliziumoxid, gefüllt, 5B.
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Im
nächsten
Schritt, 5C, wird wie bereits im Zusammenhang
mit 4B beschrieben, eine zweilagige Zwischenschicht 12 aufgebracht.
Hiernach wird entsprechend den 4C bis 4J eine strukturierte
Schichtenfolge, die insbesondere die zwei Sensorelementschichten 1a und 1b umfasst, hergestellt
und ausgeheilt, etwa bei einer Temperatur zwischen 900°C und 1150°C (nicht
dargestellt), sowie eine Kavität 9 in
dem Substratkörper
ausgeformt. Im Gegensatz zu dem vorigen Ausführungsbeispiel kann der Ätzprozess
zur Bildung der Kavität
fortgesetzt werden, bis die Flanke 18 die Ausnehmung 20 mit
dem Ätzstopper
erreicht, da dieser eine weitere Ätzung in lateraler Richtung
hemmt. Die laterale Begrenzung 19 des Aufhängungsbereichs 2 ist
somit mittels der Ausnehmung 20 sehr präzise festgelegt.
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Hiernach
wird zunächst
das Ätzstoppmittel 21 entfernt,
so dass nur die Ausnehmung 20 zwischen dem Aufhängungsbereich 2 und
der Kavität verbleibt, 5D.
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Abschließend werden
wiederum die Zwischenschicht 12 und die Schutzschicht 16 entfernt, 5E.
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Falls
als Ätzstoppmittel 21 das
gleiche Material, beispielsweise Siliziumoxid, wie für die Kompensationsschicht 12a verwendet
wird, können Ätzstoppmittel 21 und
Kompensationsschicht 12a auch in einem Schritt zugleich
und die Schutzschicht 12b nachfolgend entfernt werden.
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Die
Erläuterung
der Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele
ist nicht als Beschränkung
der Erfindung hierauf zu verstehen. Insbesondere umfasst die Erfindung
auch alle Kombinationen der im Rahmen der Ausführungsbeispiele und der sonstigen Beschreibung
genannten Merkmale sowie alle Kombinationen der in den Patentansprüchen genannten Merkmale,
selbst wenn diese Kombinationen nicht Gegenstand eines Patentanspruchs
sind.