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Die
Erfindung betrifft ein mikromechanisches Bauteil. Des Weiteren betrifft
die Erfindung ein Herstellungsverfahren für ein derartiges
mikromechanisches Bauteil.
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Stand der Technik
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Aus
dem Stand der Technik sind Beispiele für einen elektrostatischen
Antrieb mit zwei Kammelektroden bekannt. Durch Anlegen einer Spannung
zwischen den beiden Kammelektroden kann die drehbar angeordnete
Aktor-Kammelektrode gegenüber der fest montierten Stator-Kammelektrode
um eine vorgegebene Drehachse gedreht werden. Über das
Drehen der Aktor-Kammelektrode kann ein angekoppeltes Stellelement,
beispielsweise ein Mikrospiegel, verstellt werden. Dabei ist bekannt,
dass das auf die Aktor-Kammelektrode ausgeübte Drehmoment
bei gleichbleibender Spannung mit Zunahme des maximalen Abstands
der Elektrodenfinger von der Drehachse zunimmt.
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Die
US 2005/0117235 A1 ,
die
US 2004/0263938
A1 und die
US
6,806,992 B2 beschreiben Mikrospiegel, bei welchen die
Aktor-Elektrodenfinger zumindest teilweise an den Außenseiten
eines Rahmens mit einer daran gekoppelten Spiegelplatte befestigt
sind. Die zugehörigen Stator-Elektrodenfinger liegen in
einer zur Ebene der Aktor-Elektrodenfinger benachbarten Ebene. Allerdings
erfordert das Anordnen der Aktor-Elektrodenfinger und der in einer benachbarten
Ebene darüber und/oder darunter liegenden Stator-Elektrodenfinger
einen Justageprozess, der kaum zufriedenstellend zu realisieren
ist.
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Ein
weiteres Problem herkömmlicher Mikrospiegel ist die Reflexion
des einfallenden Lichtstrahls am Lichteinfallfenster. Dabei wird
häufig ein Teil des Lichts von dem Lichteinfallfenster
auf die Bildebene des mittels der Spiegelplatte ausgelenkten Lichtstrahls
reflektiert. Dies führt zu häufig als störend empfundenen
Lichtpunkten auf der Bildebene.
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Die
EP 1 688 776 A1 beschreibt
deshalb ein Gehäuse für einen Mikrospiegel mit
einem geneigten Abdeckglas. Die Herstellung eines derartigen Mikrospiegels
erfordert jedoch einen vergleichsweise hohen Aufwand und ist damit
relativ teuer. Zusätzlich ist die Verpackung des Mikrospiegel-Gehäuses
mit dem geneigten Deckglas relativ aufwendig.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung schafft ein mikromechanisches Bauteil mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und ein Herstellungsverfahren für ein mikromechanisches
Bauteil mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass ein Stellelement,
welches über eine Federeinrichtung an einem Grundsubstrat
befestigt ist, ohne eine Fremdkrafteinwirkung in einer bevorzugten
Ausgangsstellung justierbar ist, indem die Federeinrichtung aus
mindestens zwei Untereinheiten mit verschiedenen Eigenspannungen
so ausgebildet wird, dass ein nach oder gleichzeitig mit der Herstellung
des mikromechanischen Bauteils ausgeführtes Biegen der
Federeinrichtung aufgrund der verschiedenen Eigenspannungen das
Stellelement in die bevorzugten Ausgangsstellung überführt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist das Stellelement über
das Biegen der Federeinrichtung aufgrund der verschiedenen Eigenspannungen der
ersten Untereinheit und der zweiten Untereinheit in eine Ausgangstellung
verstellbar, in welcher es um einen Ausgangs-Neigungswinkel ungleich
0° und ungleich 180° zu dem Grundsubstrat geneigt
angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich das Stellelement
in einen gewünschten Neigungswinkel zu dem Grundsubstrat
und/oder einem fest daran angeordneten Lichteinfallfenster verstellen,
ohne dass dazu eine weitere aufwendige Justage ausgeführt
werden muss. Beispielsweise kann der Ausgangs-Neigungswinkel dabei
so gewählt sein, dass ein an dem Lichteinfallfenster reflektierter
Lichtstrahl nicht auf eine Bildebene des als Mikrospiegel ausgebildeten
mikromechanischen Bauteils fällt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform mit einem elektrostatischen
und/oder magnetischen Antrieb ist der elektrostatische und/oder
magnetische Antrieb dazu ausgelegt, einer Federkraft der Federeinrichtung
entgegen zu wirken und das Stellelement bezüglich des Grundsubstrats
aus der Ausgangsstellung in mindestens eine Endstellung zu verstellen.
Beispielsweise umfasst der elektrostatische und/oder magnetische
Antrieb eine fest an dem Grundsubstrat angeordnete Stator-Elektrodeneinheit und
eine mittels der Federeinrichtung verstellbar mit dem Grundsubstrat
verbundene Aktor-Elektrodeneinheit. Vorzugsweise kann die Aktor-Elektrodeneinheit
an das Stellelement gekoppelt sein. Die Justage der zwei Elektrodeneinheiten
zueinander entfällt in diesem Fall. Beispielsweise wird
mindestens eine der beiden Elektrodeneinheiten aus einer Elektroden-Material-Schicht
hergestellt und anschließend mittels der mindestens einen
Federeinrichtungen um eine Drehachse aus der Ebene der Elektroden-Material-Schicht
herausgedreht. Auf diese Weise lässt sich die herausgedrehte
Elektrodeneinheit leicht in einen bestimmten Neigungswinkel zu der
anderen Elektrodeneinheit anordnen.
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Insbesondere
können die Aktor-Elektrodeneinheit und das Stellelement
an einem Rahmen angeordnet sein. Der gesamte Rahmen des mikromechanischen
Bauteils kann über die mindestens eine Federeinrichtung
um eine Drehachse gedreht werden. Die Auslenkung des Rahmens bestimmt
die Auslenkung des Spiegels mittels des quasi statisch betriebenen
elektrostatischen Antriebs. Der Rahmen wird so weit ausgelenkt,
dass der Auslenkwinkel oberhalb eines für eine gute Bildqualität
erforderlichen optischen Winkels von 15° liegt. Der Auslenkwinkel
des Rahmens ist somit immer größer als Null. Dadurch,
dass der Rahmen immer Winkel größer Null aufweist,
wird der Reflex an der Glasscheibe aus dem Bild geschoben. Die mindestens
eine Federeinrichtung ist dabei so ausgebildet, dass sie ein Verstellen
des Stellelements durch Betreiben des elektrostatischen und/oder
magnetischen Antriebs erlaubt.
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Zusätzlich
zu der Vermeidung des Reflexes an der Glasoberfläche bietet
das Ausbilden des Stellelements und der Aktor-Elektrodeneinheit
an dem Rahmen eine ausreichende Biegesteifigkeit, um Beschleunigungen
bis zu 2500 g auszuhalten. Die In-Plane-Steifigkeit des elektrostatischen
Antriebs ist somit ausreichend, um ein Pull-in zu vermeiden.
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Außerdem
wird durch den vergleichsweise großen Abstand der Elektrodeneinheiten
von der Drehachse auch bei einer kleinen angelegten Spannung ein
vergleichsweise großes Drehmoment erzielt. Der elektrostatische
Antrieb ist somit mit einer Betriebsspannung unter 80 Volt leicht
betreibbar. Damit ist es möglich, die elektronische Regelung
in BCD-Technologie zu realisieren.
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Durch
eine geneigte Anordnung der beiden Elektrodeneinheiten zueinander
wird eine vergleichsweise geringe Gesamtfläche für
die beiden Elektrodeneinheiten, das Stellelement und die beiden
Federeinrichtungen benötigt. Somit ist ein Scanner realisierbar,
dessen Fläche kleiner als 4 × 6 mm ist.
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Beispielsweise
sind die erste Eigenspannung der ersten Untereinheit und/oder die
zweite Eigenspannung der zweiten Untereinheit eine extrinsische
Eigenspannung und/oder eine intrinsische Eigenspannung.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Federeinrichtung eine
erste Feder und eine zweite Feder, welche zweischenklig zueinander
angeordnet sind, wobei die Federeinrichtung so gebogen ist, dass
die erste Feder eine Wölbung auf einer dem Grundsubstrat
zugewandten Unterseite der ersten Feder aufweist und die zweite
Feder eine Wölbung auf einer von dem Grundsubstrat abgewandten Oberseite
der zweiten Feder aufweist. Das bringt der Vorteil einer Drehung
um die Mittenachse.
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Beispielsweise
ist eine Beschichtung der Unterseite der ersten Feder mit einem
Material mit einer Druckspannung und/oder eine Beschichtung der Oberseite
der zweite Feder mit einem Material mit einer Druckspannung vorgesehen.
Als Alternative oder als Ergänzung dazu kann eine Beschichtung
einer Oberseite der ersten Feder mit einem Material mit einer Zugspannung
und/oder eine Beschichtung einer Unterseite der zweiten Feder mit
einem Material mit einer Zugspannung vorgesehen werden.
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Vorzugsweise
ist das Stellelement mittels zweier Federeinrichtungen aufgehängt.
Die beiden Federeinrichtungen gewährleisten eine hohe Biegesteifigkeit
bei gleichzeitig geringer Torsionssteifigkeit. Somit ist gewährleistet,
dass sich das Stellelement bei Anlegen einer Spannung zwischen den
beiden Elektrodeneinheiten auf einer gewünschten Verstellbahn
bewegt.
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Die
in den oberen Absätzen beschriebenen Merkmale sind als
Bauteil durch ein entsprechendes mikromechanisches Herstellungsverfahren
realisierbar. Durch die Strukturierung der Kämme in einer Ebene
ist keine Justage von Wafern mit einer Genauigkeit von unter 10 μm
notwendig. Das hier beschriebene mikromechanische Bauteil ist somit
in Großserie fertigbar.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend
anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
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1A bis 1C eine
Draufsicht, einen Querschnitt und eine Seitenansicht zum Darstellen einer
ersten Ausführungsform des mikromechanischen Bauteils;
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2 eine
Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform des mikromechanischen
Bauteils;
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3A und 3B Draufsichten
zum Darstellen einer dritten Ausführungsform des mikromechanischen
Bauteils;
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4A bis 4D dreidimensionale
Ansichten der prinzipiellen Struktur einer weiteren Ausführungsform;
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5 einen
Querschnitt durch ein vollständiges Gesamtsystem;
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6A bis 6N Querschnitte
durch ein Substrat zum Darstellen einer Ausführungsform
des Herstellungsverfahrens; und
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7 eine
Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Elektrodeneinheit
des mikromechanischen Bauteils.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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1A bis 1C zeigen
eine Draufsicht, einen Querschnitt und eine Seitenansicht zum Darstellen
einer ersten Ausführungsform des mikromechanischen Bauteils.
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Das
in 1A in Draufsicht dargestellte mikromechanische
Bauteil 10 weist als Stellelement eine gegenüber
einem Grundsubstrat 12 verstellbare Spiegelplatte 14 auf.
Anstelle der Spiegelplatte 14 kann das mikromechanische
Bauteil 10 jedoch auch ein anderes Stellelement aufweisen.
Vorzugsweise ist eine Oberseite der Spiegelplatte 14 mit
einer reflektierenden Schicht zumindest teilweise abgedeckt. Die
Spiegelplatte 14 ist mittels zweier Torsionsfedern 16 mit
einem inneren Rahmen 18 verbunden. Die beiden Torsionsfedern 16 sind
an zwei entgegen gerichteten Seiten der Spiegelplatte 14 befestigt.
Die Mittellängsachsen der beiden Torsionsfedern 16 liegen
auf einer ersten Drehachse 20, um welche die Spiegelplatte 14 mittels
eines hier nicht beschriebenen Mechanismus verstellbar ist.
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Der
innere Rahmen 18 ist fest mit einem äußeren
Rahmen 22 verbunden. Innerhalb des äußeren
Rahmens 22 ist eine Vielzahl von Aktor-Elektrodenfingern 24 ausgebildet.
Die Aktor-Elektrodenfinger 24 sind parallel zueinander
ausgerichtet. Zusätzlich verlaufen die Aktor-Elektrodenfinger 24 parallel zur
ersten Drehachse 20. Vorzugsweise sind die Aktor-Elektrodenfinger 24 äquidistant
zueinander angeordnet.
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Die
Aktor-Elektrodenfinger 24 sind beidseitig eingespannt.
Dabei sind die Aktor-Elektrodenfinger 24 mit einem ersten
Ende an einem Befestigungssteg 18a des inneren Rahmens 18 oder
an einem Befestigungssteg 22a des äußeren
Rahmens 22 befestigt. Auch das dem ersten Ende entgegen
gerichtete zweite Ende der Elektrodenfinger 24 ist fest
an einem der Befestigungsstege 18a oder 22a angeordnet. Vorzugsweise
verlaufen die Befestigungsstege 18a und/oder 22a senkrecht
zu der ersten Drehachse 20. Zur Erhöhung der Stabilität
der Rahmen 18 und 22 sind an den Enden der beiden
Befestigungsstege 18a und 22a Stützstege 18b und 22b angebracht. Die
Breite der Stützstege 18b und 22b kann
deutlich größer sein als die Breite der Aktor-Elektrodenfinger 24.
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Jedem
der Aktor-Elektrodenfinger 24 ist ein Stator-Elektrodenfinger 26 zugeordnet.
Die Stator-Elektrodenfinger 26 und die Aktor-Elektrodenfinger 24 sind
so ausgelegt, dass eine Spannung ungleich Null zwischen den Elektrodenfingern 24 und 26 anlegbar
ist. Liegt eine Spannung ungleich Null zwischen den Elektrodenfingern 24 und 26 an,
so werden die Aktor-Elektrodenfinger 24 um eine zweite Drehachse 28 in
Richtung der Stator-Elektrodenfinger 26 gedreht. Über
diese Verstellbewegung der Aktor-Elektrodenfinger 26 ist
die Stellung der Spiegelplatte 14 gegenüber dem
Grundsubstrat 12 veränderbar. Die Stator-Elektrodenfinger 26 sind
fest auf dem Grundsubstrat 12 angeordnet, so dass eine
Verstellbewegung der Aktor-Elektrodenfinger 24 die Stellung
der Stator-Elektrodenfinger 26 zu dem Grundsubstrat 12 nicht
verändert.
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Bei
dem dargestellten mikromechanischen Bauteil 10 ist die
zweite Drehachse 28 senkrecht zu der ersten Drehachse 20 ausgerichtet.
In einer bevorzugten Ausführungsform liegt die zweite Drehachse 28 mittig
zu den Aktor-Elektrodenfingern 24. In diesem Fall liegt
mindestens ein Mittelpunkt einer Mittellängsachse der Aktor-Elektrodenfinger 24 auf
der zweiten Drehachse 28.
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1B zeigt
einen Querschnitt entlang der Linie A-A' der 1A. Die
Linie A-A' verläuft dabei parallel zu der ersten Drehachse 20 und
senkrecht zu der zweiten Drehachse 28.
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Bei
dem dargestellten Beispiel der 1B liegt
keine Spannung zwischen den Aktor-Elektrodenfingern 24 und
den Stator-Elektrodenfingern 26 an. Die Aktor-Elektrodenfinger 24 befinden
sich deshalb in ihrer Ausgangsstellung zu dem Grundsubstrat 12.
In der Ausgangsstellung sind die Aktor-Elektrodenfinger 24 um
einen Ausgangs-Neigungswinkel α geneigt zu dem Stator-Elektrodenfinger 26 angeordnet.
Der Winkel zwischen den Mittellängsachsen der Aktor-Elektrodenfinger 24 und
der Stator-Elektrodenfinger 26 ist damit gleich dem Ausgangs-Neigungswinkel α.
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Bei
der Herstellung des mikromechanischen Bauteils 10 werden
die Spiegelplatte 14, die Torsionsfedern 16, die
Rahmen 18 und 22 und die Elektrodenfinger 24 und 26 vorzugsweise
aus einer auf das Grundsubstrat 12 aufgebrachten Elektroden-Material-Schicht
hergestellt. Anschließend oder gleichzeitig werden die
einstückig ausgebildeten Komponenten 14, 16, 18, 22 und 24 um
den Ausgangs-Neigungswinkel α gegenüber den Längsachsen
der Stator-Elektrodenfinger 26 und dem Grundsubstrat 12 verstellt.
Auf eine Ausführungsform eines Herstellungsverfahrens für
das mikromechanische Bauteil 10 wird unten noch genauer
eingegangen.
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Wird
eine Spannung ungleich Null zwischen den Elektrodenfingern 24 und 26 angelegt,
so werden die Aktor-Elektrodenfinger 24 in eine Drehrichtung 30 gedreht.
Die Drehrichtung 30 ist dabei durch die Lage der Stator-Elektrodenfinger 26 zu
den Aktor-Elektrodenfingern 24 festgelegt. Durch die Drehbewegung
werden die Aktor-Elektrodenfinger 24 aus ihrer Ausgangsstellung
in eine Stellung verstellt, in welcher sie einen Neigungswinkel
zu den Stator-Elektrodenfingern 26 aufweisen, welcher kleiner als
der Ausgangs-Neigungswinkel α ist. Befinden sich die Aktor-Elektrodenfinger 24 in
einer Stellung parallel zu den Stator-Elektrodenfingern 26,
so ist der maximale Verstellwinkel erreicht. Ein Weiterverstellen
der Aktor-Elektrodenfinger 24 aus dieser Stellung ist nicht
mehr möglich. Damit definiert der Ausgangs-Neigungswinkel α den
maximalen Verstellwinkel der Aktor-Elektrodenfinger 24,
bzw. der Spiegelplatte 14.
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Die
Stator-Elektrodenfinger 26 sind jeweils an einem Ende über
ein erstes Befestigungsteil 32 fest mit dem Grundsubstrat 12 verbunden.
Das andere Ende der Stator-Elektrodenfinger 26 kann, beispielsweise über
ein zweites Befestigungsteil 34, an einer Deckplatte 36 fest
angeordnet sein. Als Alternative dazu können auch beide
Enden der Stator-Elektrodenfinger 26 mittels der Befestigungsteile 32 und 34 an
dem Grundsubstrat 12 befestigt sein. Somit ist gewährleistet,
dass die Stator-Elektrodenfinger 26 auch bei Anlegen einer
relativ hohen Spannung zwischen den Aktor-Elektrodenfingern 24 und
den Stator-Elektrodenfingern 26 kaum aus ihrer Stellung
zu dem Grundsubstrat 12 verstellt werden.
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Vorzugsweise
ist das mikromechanische Bauteil 10 so ausgebildet, dass
bereits das Anlegen einer vergleichsweise geringen Spannung an die Elektrodenfinger 24 und 26 ein
relativ hohes Drehmoment zum Verstellen der Spiegelplatte 14 bewirkt. Um
bei Beibehaltung einer vorgegebenen Spannung das Drehmoment zu steigern,
ist es vorteilhaft, die Elektrodenfinger 24 und 26 so
lang wie möglich auszubilden.
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Allerdings
werden einseitig eingespannte Elektrodenfinger mit zunehmender Länge
labiler. Herkömmlicherweise ist die Länge von
einseitig eingespannten Elektrodenfingern deshalb durch das Risiko
von auftretenden Schwingungen der Elektrodenfinger begrenzt. Die
Auslenkung eines einseitig eingespannten Elektrodenfingers bei einer
gleichmäßigen Flächen- oder Massenlast
wächst mit der vierten Potenz zur Länge des Elektrodenfingers.
Ein Druck, eine elektrostatische Kraft oder eine Beschleunigung kann
deshalb ausreichen, um einen einseitig eingespannten Elektrodenfinger
in Schwingungen zu versetzen.
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Die
beidseitig eingespannten Elektrodenfinger 24 und 26 weisen
jedoch gegenüber einem einseitig eingespannten Elektrodenfinger
den Vorteil auf, dass sie auch bei einer größeren
Länge eine vorteilhafte Biegesteifigkeit aufweisen. Beispielsweise können
beidseitig eingespannte Elektrodenfinger 24 und 26 einer
vierfach größeren Kraft standhalten als einseitig
eingespannte Elektrodenfinger gleicher Länge. Somit ist
gewährleistet, dass die beidseitig eingespannten Elektrodenfinger 24 und 26 nicht durch äußere
Störungen in Schwingungen versetzt werden.
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Je
länger die Elektrodenfinger 24 und 26 ausgebildet
sind, umso größer ist das bei gleicher anliegender
Spannung bewirkte Drehmoment. Die beidseitige Einspannung der Elektrodenfinger 24 und 26 gewährleistet
somit den Vorteil, dass zusätzlich zu einem gesteigerten
Drehmoment bei Anlegen einer Spannung gleichzeitig eine ausreichende
Stabilität der Elektrodenfinger 24 und 26 gewährleistet
ist. Die beidseitig eingespannten Elektrodenfinger 24 und 26 können
bei gleicher Biegesteifigkeit zehnmal länger ausgebildet
werden als einseitig eingespannte Elektrodenfinger. Das erzielbare
Drehmoment ist somit um einen Faktor 100 steigerbar. Beispielsweise
weisen die Elektrodenfinger 24 und/oder 26 bei
einer Höhe von 20 μm und einer Breite von 5 μm
eine Länge in einem Bereich zwischen 250 μm und
2 mm auf.
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Das
mikromechanische Bauteil 10 umfasst zwei Federeinrichtungen 38 (siehe 1A).
Jede der beiden Federeinrichtungen 38 ist mit einem ersten
Ende 40 mit dem Grundsubstrat 12 verbunden. Das
andere Ende 42 der beiden Federeinrichtungen 38 ist
an einer Außenfläche des äußeren
Rahmens 22 befestigt. Das andere Ende 42 kann
dabei auf der zweiten Drehachse 28 liegen. Die beiden Federeinrichtungen 38 halten
den äußeren Rahmen 22 mit der Spiegelplatte 14 in
seiner Ausgangsstellung bezüglich dem Grundsubstrat 12,
sofern keine Spannung zwischen den Elektrodenfingern 24 und 26 anliegt. Vorzugsweise
sind die beiden Federeinrichtungen 38 so ausgebildet, dass
die Spiegelplatte 14 in ihrer Ausgangsstellung um den Ausgangs-Neigungswinkel α gegenüber
dem Grundsubstrats 12 geneigt ist. Auf die Vorteile einer
derartigen Anordnung des äußeren Rahmens 22 gegenüber
dem Grundsubstrat 12 durch die beiden Federeinrichtungen 38 wird
unten noch genauer eingegangen. Des Weiteren sind die beiden Federeinrichtungen 38 so
ausgebildet, dass sie bei Anlegen der Spannung zwischen den Elektrodenfingern 24 und 26 zumindest
teilweise gebogen werden. Die Biegesteifigkeit von Teilen der Federeinrichtungen 38 erlaubt
damit ein Verstellen des äußeren Rahmens 22 durch
Anlegen der Spannung.
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Jede
der beiden Federeinrichtungen 38 umfasst zwei Federn 44 und 46,
welche zweischenklig zueinander angeordnet sind. Vorzugsweise sind
die Mittellängsachsen der beiden Federn 44 und 46 senkrecht
zu der zweiten Drehachse 28 ausgerichtet. In einer bevorzugten
Ausführungsform können die beiden Federn 44 und 46 über
ein Verbindungsteil 48 verbunden sein, wobei beide Federn 44 und 46 mit einem
Ende an dem Verbindungsteil 48 befestigt sind. Die Längsrichtung
des Verbindungsteils 48 verläuft dabei vorzugsweise
parallel zu der zweiten Drehachse 28. Die beiden Federn 44 und 46 können parallel
zu der benachbarten Seite des äußeren Rahmens 22,
beispielsweise des Stützstegs 22b, angeordnet
sein.
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Vorzugsweise
besitzt die Schicht, aus welcher die Elektrodenkämme mit
den Elektrodenfingern 24 und 26 gebildet werden,
eine Dicke zwischen 60 μm und 80 μm. Beim Anlegen
der Spannung werden die Elektrodenfinger 24 und 26 gegen
die Kraft der Federeinrichtungen 38 in eine gemeinsame
Ebene gebracht. Dabei stellt sich eine zunehmende Überlappfläche
zwischen den Aktor-Elektrodenfingern 24 und den Stator-Elektrodenfingern 26 ein.
Das höchste Kraftmoment wird ausgeübt, wenn die
dem Verstellen der Spiegelplatte 14 entgegenwirkende Kraft der
Federeinrichtungen 38 maximal ist.
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1C zeigt
eine Seitenansicht auf eine Federeinrichtung 38. Dabei
ist zu erkennen, dass die beiden Federn 44 und 46 zu
der Oberfläche des Grundsubstrats 12 unterschiedlich
gebogen sind. Die Federeinrichtung 38 weist eine konvexe
Feder 44 und eine konkave Feder 46 auf. Die Wölbung
der konvexen Feder 44 weist von der Oberseite des Grundsubstrats 12 weg.
Demgegenüber ist die Wölbung der konkaven Feder 46 auf
das Grundsubstrat 12 gerichtet.
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Die
konvexe Feder 44 und die konkave Feder 46 können
hergestellt werden, indem für jede der beiden Federn 44 und 46 eine
erste Untereinheit mit einer ersten Eigenspannung und eine zweite
Untereinheit mit einer von der ersten Eigenspannung abweichenden
zweiten Eigenspannung zusammengefügt werden. Die Eigenspannungen
der Untereinheiten können extrinsische und/oder intrinsische
Spannungen sein. Beispielsweise bewirkt eine Differenz der thermischen
Ausdehnungskoeffizienten der verschiedenen Untereinheiten eine extrinsische
Spannung. Wird als Alternative oder zusätzlich eine epitaktische
Schicht für mindestens eine der beiden Untereinheiten verwendet,
so kann aufgrund der Gitterfehlanpassungen eine intrinsische Spannung
auf die jeweilige Feder 44 oder 46 aufgebracht
werden.
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In
dem dargestellten Beispiel umfasst jede der beiden Federn 44 und 46 eine
Kernmaterial-Schicht als erste Untereinheit und mindestens eine auf
die Kernmaterial-Schicht aufgebrachte Beschichtung als zweite Untereinheit.
Die mindestens eine Beschichtung kann auf einer dem Grundsubstrat 12 zugewandten
Seite und/oder auf einer von dem Grundsubstrat 12 abgewandten
Seite der Federn 44 oder 46 angeordnet sein. Abhängig
von dem Material der Beschichtung und der beschichteten Seite wird
jede Feder 44 und 46 ohne eine Fremdkrafteinwirkung
in eine festgelegte Richtung gewölbt.
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Die
Federn 44 und 46 können eine Federlänge
von etwa 1,5 mm aufweisen. Die Breite der Federn 44 und 46 kann
weniger als 500 μm, beispielsweise 250 μm, betragen.
Vorzugsweise ist die Dicke der Federn 44 und 46 senkrecht
zum Grundsubstrat 12 etwa 15 μm. Die Beschichtung
der Federn 44 und 46, beispielsweise mit einem
Oxid, kann eine Schichtdicke von etwa 1,5 μm haben. Auf
diese Weise bewirkt die Beschichtung eine intrinsischen Spannung
von ungefähr 350 MPa auf die beiden Federn 44 und 46.
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So
ergibt sich ein Bimorph-Effekt der Federn 44 und 46.
Beispielsweise werden die dem Grundsubstrat 12 zugewandte
Seite der Feder 44 und die von dem Grundsubstrat 12 abgewandte
Seite der Feder 46 mit einer Schicht mit einer Zugspannung
versehen. Als Alternative oder als Ergänzung dazu kann auf
die von dem Grundsubstrat 12 abgewandte Seite der Feder 44 und
auf die dem Grundsubstrat 12 zugewandte Seite der Feder 46 eine
Schicht mit einer Druckspannung aufgebracht werden.
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Für
die von dem Verbindungsteil 48 abgewandten Enden der Federn 44 und 46 lassen
sich Tangenten 50 und 52 definieren. Die der konvexen Feder 44 zugeordnete
Tangente 50 verläuft parallel zur Oberfläche
des Grundsubstrats 12. Demgegenüber ist die Tangente 52 der
konkaven Feder 46 geneigt zu der Oberfläche des
Grundsubstrats 12 ausgerichtet. Die beiden Tangenten 50 und 52 schneiden sich
in einem Schnittpunkt 54, durch welchen die (nicht dargestellte)
zweite Drehachse senkrecht zu den Tangenten 52 und 50 verläuft.
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Der äußere
Rahmen 22 ist so an den beiden Federeinrichtung 38 angeordnet,
dass die Komponenten 14, 16, 18, 22 und 24 parallel
zu der Tangente 52 verlaufen. Der Winkel zwischen den beiden
Tangen ten 50 und 52 entspricht damit dem Neigungswinkel
der Komponenten 14, 16, 18, 22 und 24.
Liegt keine Spannung zwischen den Elektrodenfinger 24 und 26 an,
so ist der Winkel zwischen den beiden Tangenten 50 und 52 gleich
dem Ausgangs-Neigungswinkel α. Wird eine Spannung ungleich
Null zwischen den Elektrodenfingern 24 und 26 angelegt,
so werden die Federn 44 und 46 gebogen und der
Winkel zwischen den Tangenten 50 und 52 wird kleiner.
Auf diese Weise kann die Spiegelplatte 14 gegenüber dem
Grundsubstrat 12 um die zweite Drehachse 28 verstellt
werden.
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Vorzugsweise
sind die Federeinrichtungen 38 so ausgebildet, dass der
Winkel zwischen den Tangenten 50 und 52 auch bei
einer hohen Spannung größer als 15° ist.
Auf den damit verbundenen Vorteil wird weiter unten noch eingegangen.
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Bei
der Herstellung des mikromechanischen Bauteils 10 werden
die zusammenhängenden Komponenten 14, 16, 18, 22 und 24,
die getrennt dazu fest angeordneten Stator-Elektrodenfinger 26 und
die Federeinrichtungen 38 vorzugsweise aus einer auf das
Grundsubstrat 12 aufgebrachte Schicht herausgeätzt. Über
das Biegen der Federn 44 und 46 werden die zusammenhängenden
Komponenten 14, 16, 18, 22 und 24 in
einer bevorzugten Ausgangsstellung gegenüber dem Grundsubstrat 12 angeordnet.
Dabei werden die Komponenten 14, 16, 18, 22 und 24 ohne eine
Fremdkrafteinwirkung um den Ausgangs-Neigungswinkel α aus
der Ebene der Stator-Elektrodenfinger 26 herausgedreht.
Auf diese Weise ist es nicht mehr nötig, eine aufwendige
Justage der Komponenten 14, 16, 18, 22 und 24 auszuführen.
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2 zeigt
eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform des mikromechanischen
Bauteils.
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Das
dargestellte mikromechanische Bauteil 60 weist die oben
schon genannten Komponenten 12 bis 18, 22 bis 26 und 38 auf.
Auch die Funktionsweise des mikromechanischen Bauteils 60 gleicht
der oben beschriebenen Ausführungsform. Allerdings ist
die Breite des inneren Rahmens 18 parallel zu der ersten Drehachse 20 gleich
der Breite des äußeren Rahmens 22 parallel
zu der ersten Drehachse 20. Beispielsweise beträgt
die Breite der Rahmen 18 und 22 1,5 mm.
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Die
Länge des inneren Rahmens 18 parallel zur zweiten
Drehachse 28 kann ebenfalls 1,5 mm betragen. Die Gesamtlänge
des äußeren Rahmens 22 parallel zur zweiten
Drehachse 28 ist beispielsweise 3,5 mm.
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Das
mikromechanische Bauteil 60 weist auch an den Außenflächen
des äußeren Rahmens 22 Aktor-Elektrodenfinger 24 auf.
Die Länge dieser äußeren Aktor-Elektrodenfinger 24 kann
zwischen 0,5 mm bis zu 1 mm liegen. Diesen Aktor-Elektrodenfingern 24 sind
ebenfalls Stator-Elektrodenfinger 26 auf dem Grundsubstrat 12 zugeordnet.
Auf diese Weise ist es möglich, das dargestellte mikromechanische
Bauteil 60 mit relativ langen Elektrodenfingern 24 und 26 vergleichsweise
klein auszubilden.
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Jede
der beiden Federeinrichtungen 38 weist eine konvexe Feder 44 und
eine konkave Feder 46 auf. Die konkaven Federn 46 sind
benachbart zu dem äußeren Rahmen 22 angeordnet.
Die konvexen Federn sind auf den von dem äußeren
Rahmen 22 weggerichteten Seiten der Federeinrichtungen 38 ausgebildet.
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3A und 3B zeigen
Draufsichten zum Darstellen einer dritten Ausführungsform
des mikromechanischen Bauteils.
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Das
in 3A gezeigte mikromechanische Bauteil 70 umfasst
die oben schon beschriebenen Komponenten 12 bis 18, 22 bis 26 und 38.
Die Ausbildung der Rahmen 18 und 22 entspricht
der Ausführungsform der 2.
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Im
Gegensatz zu der oben beschriebenen Ausführungsform weist
das mikromechanische Bauteil 70 an einer ersten Seite eine
Federeinrichtung 72 auf, bei welcher die konvexe Feder 44 benachbart
zu dem äußeren Rahmen 22 ausgebildet
ist. Die konkave Feder 46 ist an der dem äußeren
Rahmen 22 entgegen gerichteten Seite der Federeinrichtung 72 angeordnet.
Zusätzlich umfasst das mikromechanische Bauteil 70 auf
seiner zweiten Seite die oben schon beschrieben Federeinrichtung 38 mit
einer äußeren konvexen Feder 44 und einer
inneren konkaven Feder 46. Die Aufhängung des äußeren
Rahmens 22 mittels der Federeinrichtungen 38 und 72 führt
zu einer verbesserten Ausbalancierung des Gewichts der zusammenhängenden
Komponenten 14 bis 18 und 22 bis 24 durch
Kompensation der in verschiedenen Richtungen wirkenden Kräfte.
Insbesondere soll auf diese Weise ein Gesamtkraftmoment in eine
bestimmte Richtung verhindert werden.
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3B zeigt
das mikromechanische Bauteil 70 mit einigen darauf ausgebildeten
Leiterbahnen 74. Die Leiterbahnen 74 können
beispielsweise NiCrSi oder Aluminium enthalten. Über die
Leiterbahnen 74 ist ein Kontaktieren der Aktor-Elektrodenfinger 24 möglich.
Dabei können am inneren Rahmen 18 auch Aktor-Elektrodenfinger 24,
welche senkrecht zu der ersten Drehachse 20 ausgerichtet
sind, ausgebildet sein.
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Des
Weiteren können Sensorelemente 76 zum Ermitteln
einer Biegung der Federn 44 oder 46 über
die Leiterbahnen 74 mit Strom versorgt werden. Ebenso können
Steuer- oder Sensorsignale über die Leiterbahnen 74 zwischen
den Sensorelementen 76 und einer (nicht skizzierten) Auswerteeinrichtung zum
Ermitteln einer aktuellen Stellung der Spiegelplatte 14 weitergeleitet
werden. Auf die Funktionsweise der Sensorelemente 76 wird
weiter unten noch genauer eingegangen werden.
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4A bis 4D zeigen
dreidimensionale Ansichten der prinzipiellen Struktur einer weiteren Ausführungsform.
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Das
teilweise dargestellte mikromechanische Bauteil 80 hat
eine Spiegelplatte 14, Torsionsfedern 16, einen
Rahmen 82 mit daran befestigten Aktor-Elektrodenfingern 24,
entsprechenden Stator-Elektrodenfinger 26 und eine Federeinrichtung 38.
Die Anzahl der Aktor-Elektrodenfinger 24 und der Stator-Elektrodenfinger 26 ist
beliebig. Der besseren Übersichtlichkeit wegen sind in
den 4A bis 4D jedoch
nur wenige Elektrodenfinger 24 und 26 eingezeichnet.
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Die
Federeinrichtung 38 weist die konvexe Feder 44 und
die konkave Feder 46 auf. Die Federn 44 und 46 sind
jeweils aus mindestens zwei Untereinheiten mit unterschiedlichen
Eigenspannungen aufgebaut. Die Eigenspannungen können extrinsische und/oder
intrinsische Eigenspannungen sein. Aufgrund der unterschiedlichen
Eigenspannungen haben die Federn 44 und 46, sofern
keine Kraft auf sie einwirkt, eine konvexe oder eine konkave Ausgangsform.
Bei der Herstellung der Federn 44 und 46 nehmen
diese die konvexe oder konkave Ausgangsform ohne eine Fremdkrafteinwirkung
ein. Über eine auf die Federeinrichtung 38 ausgeübte
Kraft können die Federn 44 und 46 aus
ihren Ausgangsformen in eine andere Form, vorzugsweise eine ebene
Form, gebogen werden.
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In 4A liegt
keine Spannung zwischen den Aktor-Elektrodenfingern 24 und
den Stator-Elektrodenfingern 26 an. Die Spiegelplatte 14 befindet sich
somit in ihrer Ausgangsstellung. In der Ausgangsstellung ist die
Spiegelplatte 14 aufgrund der Auswölbungen der
konvexen Feder 44 und der konkaven Feder 46 um
einen Ausgangs-Neigungswinkel gegenüber dem (nicht skizzierten)
Grundsubstrat geneigt. Der Vorteil einer gegenüber dem
Grundsubstrat geneigten Ausgangsstellung der Spiegelplatte 14 wird
weiter unten noch genauer beschrieben.
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In 4B liegt
eine Spannung ungleich 0 zwischen den Aktor-Elektrodenfingern 24 und
den Stator-Elektrodenfingern 26 an. Aufgrund der durch die
angelegte Spannung bewirkte Anziehung zwischen den Elektrodenfingern 24 und 26 wird
die Spiegelplatte 14 so verstellt, dass ihr Neigungswinkel
gegenüber dem Grundsubstrat abnimmt.
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Die
Federn 44 und 46 können hinsichtlich
ihrer Biegesteifigkeiten so ausgebildet sein, dass sie sich in eine
nahezu ebene Endform drücken lassen (siehe 4B).
Die Spiegelplatte 14 befindet sich bei dieser Endform der
Federn 44 und 46 in ihrer maximalen Verstellposition.
Die Grundauslenkung der Spiegelplatte 14 durch den Bimorph-Effekt
ist dabei fast vollständig aufgehoben. Als Alternative
dazu können die Federsteifigkeiten der Federn 44 und 46 auch
so festgelegt werden, dass die Spiegelplatte 14 immer einen
Mindest-Neigungswinkel gegenüber dem Grundsubstrat aufweist.
Auf die Vorteile einer derartigen Ausführungsform wird
unten noch genauer eingegangen.
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Wie
durch einen Vergleich der 4A und 4B zu
erkennen ist, werden die Federn 44 und 46 beim
Verstellen der Spiegelplatte 14 insbesondere in ihren Bereichen
nahe dem Verbindungsteil 48 gebogen und/oder verformt.
Die zu dem Verbindungsteil 48 benachbarten Flächen
der Federn 44 und/oder 46 eignen sich deshalb
gut für das Anbringen eines Sensorelements 76 zum
Bestimmen einer Form einer Federn 44 oder 46 und/oder
zum Ermitteln einer aktuellen Stellung der Spiegelplatte 14.
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4C zeigt
zwei auf den Federn 44 und 46 angebrachte Sensorelemente 76.
Die Sensorelemente 76 sind beispielsweise piezoresistive
Widerstände, welche auf oder innerhalb der Bereiche der Federn 44 und 46,
welche benachbart zu dem Verbindungsteil 48 ausgebildet
sind, angeordnet sind. Vorzugsweise sind die piezoresistiven Widerstände NiCrSi-Metallisierungen,
welche in dem polykristallinen Material der Federn 44 und 46 ausgebildet
sind. Des Weiteren können die Sensorelemente 76 auch Wheatstone-Brücken
umfassen. Zu erkennen sind in 4D über
die Federn 44 und 46 geführte Leiterbahnen 74.
Jeder Strang stellt ein eigenes Leiterbahnelement dar. Über
den Verbindungssteg können Metallbahnen geführt
werden, über welche die Sensorelemente 76 mit
Strom versorgbar sind. Zusätzlich können über
die Leiterbahnen 74 Sensorsignale von den Sensorelementen 76 an
ein zentrales Steuer- und Auswertesystem weitergeleitet werden.
Bevorzugterweise ist das Steuer- und Auswertesystem dazu ausgelegt,
zum Einstellen der an die Elektrodenfinger 24 und 26 angelegten
Spannung eine aktuelle Position der Spiegelplatte 14 zu
ermitteln.
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Selbstverständlich
kann das mikromechanische Bauteil 80 noch weitere piezoresistive
und/oder kapazitive Sensorelemente 76 zum Ermitteln der
aktuellen Position der Spiegelplatte 14 aufweisen, welche
an den Stellen des mikromechanischen Bauteils 80 ausgebildet
sind, an welchem bei Verstellen der Spiegelplatte 14 eine
Verformung erfolgt.
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5 zeigt
einen Querschnitt durch ein vollständiges Gesamtsystem.
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Das
mikromechanische Bauteil 90 hat die verstellbare Spiegelplatte 14,
welche mittels der (nicht skizzierten) Federeinrichtungen in ihrer
Ausgangsstellung gegenüber dem Grundsubstrat 12 um einen
Ausgangs-Neigungswinkel α geneigt ist. Über den
oben beschriebenen, hier nicht dargestellten elektrostatischen Antrieb
die Spiegelplatte 14 so verstellbar, dass der Winkel zwischen
der Spiegelplatte 14 und dem Grundsubstrat 12 kleiner
als der Ausgangs-Neigungswinkel α ist.
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Um
die Stoßempfindlichkeit des mikromechanischen Bauteils 90 zu
reduzieren, kann das mikromechanische Bauteil 90 in einem
Gehäuse 92 angeordnet werden, welches auf einem
schwingungsgedämpften Tisch 94 gelagert ist. Beispielsweise wird
eine Closed-Loop-Gegenregelung ausgeführt. Dabei wird eine
auf das mikromechanische Bauteil 90 wirkende Beschleunigung
detektiert und über den schwingungsgedämpften
Tisch 94 (mit Piezo-Steuerung) kompensiert. Komponenten 96 eines
Steuer- und Auswertesystems können ebenfalls in dem Gehäuse 92 angeordnet
sein.
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In
dem Gehäuse 92 ist auch ein Laser 97 angebracht,
welcher einen Lichtstrahl 98a emittiert. Der emittierte
Lichtstrahl 98a trifft auf ein Lichteinfallfenster 99 des
mikromechanischen Bauteils 90 und wird teilweise reflektiert.
Der transmittierte Lichtstrahl 98b fällt auf die
Spiegelplatte 14 und wird über die aktuelle Stellung
der Spiegelplatte 14 in eine gewünschte Richtung
und/oder auf einen bevorzugten Punkt gerichtet. Der an dem Lichteinfallfenster 99 reflektierte Lichtstrahl 98c bildet
ebenfalls einen häufig auch als Reflexionspunkt bezeichneten
Lichtpunkt.
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Um
zu verhindern, dass der Reflexionspunkt des reflektierten Lichtstrahls 98c auf
die Bildebene des transmittierten Lichtstrahls 98b trifft,
ist das mikromechanische Bauteil 90 so ausgebildet, dass
die Spiegelplatte 14 sich immer in einer geneigten Stellung
zu dem Grundsubstrat 12, und damit zu dem Lichteinfallfenster 99,
befindet. Vorzugsweise weist die Spiegelplatte 14 zu dem
parallel zu dem Grundsubstrat 12 ausgerichteten Lichteinfallfenster 99 immer
einen Mindest-Neigungswinkel auf. In diesem Fall ist die Spiegelplatte 14 im
Betriebsmodus des mikromechanischen Bauteils 90 in keine
Stellung verstellbar, in welcher ihr Neigungswinkel zu dem Lichteinfallfenster 99 kleiner
als der Mindest-Neigungswinkel ist. Der Mindest-Neigungswinkel beträgt
beispielsweise 15°.
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Der
störende Reflex an der Glasoberfläche wird somit
ausgeblendet, indem auch bei einer planparallelen Anordnung der
Glasplatte zur Chipoberfläche die Spiegelplatte 14 immer
einen positiven Winkel zur Chipoberfläche besitzt.
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Somit
ist gewährleistet, dass der von der Spiegelplatte 14 abgelenkte
Lichtstrahl 98b nicht auf eine Ebene fällt, auf
welcher der an dem Lichteinfallfenster 99 reflektierter
Lichtstrahl 98c auftritt. Das mittels des mikromechanischen
Bauteils 90 erzeugte Bild weist somit keinen störenden
Reflexionspunkt auf.
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6A bis 6N zeigen
Querschnitte durch ein Substrat zum Darstellen einer Ausführungsform
des Herstellungsverfahrens.
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In
einem ersten Schritt des Verfahrens wird eine Oberfläche
eines Grundsubstrats 100 zumindest teilweise mit einer
isolierenden Schicht 102 abgedeckt. Das Grundsubstrat 100 kann
ein Siliziumsubstrat sein. Vorzugsweise ist die isolierende Schicht 102 eine
Siliziumoxidschicht, welche mittels einer thermischen Oxidierung
des Siliziumsubstrats gebildet wird.
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Auf
die isolierende Schicht 102 wird eine Elektroden-Material-Schicht 104 aufgebracht.
Die Elektroden-Material-Schicht 104 kann beispielsweise Silizium
enthalten. Die Oberseite der Elektroden-Material-Schicht 104 wird
mit einer Nitridschicht bedeckt. Anschließend wird, beispielsweise
unter Verwendung einer geeigneten Maske, die Nitridschicht teilweise
von der Oberseite der Elektroden- Material-Schicht 104 entfernt,
so dass nur an mindestens einer Stelle, welche eine spätere
Feder der Federeinrichtungen markiert, eine Nitrid-Teilschicht 106 zurückbleibt.
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Die
nicht von der mindestens einen Nitrid-Teilschicht 106 abgedeckten
Oberflächen der Elektroden-Material-Schicht 104 werden
anschließend mit einer Siliziumoxidschicht 108 bedeckt.
Dies kann beispielsweise mittels einer thermischen Oxidierung der
Elektroden-Material-Schicht 104 erfolgen. Die mindestens
eine Nitrid-Teilschicht 106 wirkt dabei als Oxidationsbarriere.
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6A zeigt
das Grundsubstrat 100 nach einem Ätzen mindestens
eines Grabens 110, beispielsweise unter Verwendung einer
strukturierten Maske. Die Ätzzeit ist dabei so gewählt,
dass die maximale Tiefe des mindestens einen Grabens 110 größer
als die Gesamtdicke der Schichten 102, 104 und 108 ist. Auf
die Funktion des mindestens einen Grabens 110 wird unten
noch eingegangen.
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In
einem weiteren Verfahrensschritt werden die Nitrid-Teilschicht 106 und
die Siliziumoxidschicht 108 mit einer Polysiliziumschicht 112 abgedeckt.
Dabei wird auch der mindestens eine Graben 110 mit Polysilizium
gefallt. Vorzugsweise ist die Polysiliziumschicht 112 eine
Epi-Polysiliziumschicht.
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Wie
oben schon beschrieben, wird mindestens eine weitere Nitrid-Teilschicht 114 auf
der Polysiliziumschicht 112 gebildet, welcher eine Oberfläche einer
später hergestellten Feder der Federeinrichtung markiert.
Anschließend wird mittels einer thermischen Oxidierung
eine zweite Siliziumoxidschicht 116 gebildet, welche die
unbedeckten Teiloberflächen der Polysiliziumschicht 112 abdeckt.
Das Resultat ist in 6B dargestellt.
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Auf
die mindestens eine Nitrid-Teilschicht 114 und die zweite
Siliziumoxidschicht 116 wird eine (nicht dargestellte)
strukturierte Maske gebildet. Anschließend werden Aussparungen 118 geätzt,
welche sich durch die zweite Siliziumoxidschicht 116 und die
Polysiliziumschicht 112 sich erstrecken. Die Aussparungen 118 unterteilen
die vorherige Polysiliziumschicht in Randbereiche 120 und
in mindestens einen Federbereich 122. Die Randbereiche 120 erstrecken sich über
die äußeren Ränder der ersten Siliziumoxidschicht 108.
Jeder Federbereich 122 weist an seiner Oberfläche
die Nitrid-Teilschicht 114 und eine aus der vorherigen
zweiten Siliziumoxidschicht gebildete Siliziumoxid-Teilschicht 126 auf.
Aus dem mindestens einen Federbereich 122 werden später
die Federn für eine Federeinrichtung gebildet.
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Wie
in 6C zu erkennen ist, fungiert die erste Siliziumoxidschicht 108 beim Ätzen
der Aussparungen 118 als Ätzstoppschicht. Die
Maske zum Ätzen der Aussparungen 118 kann entfernt
werden.
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6D zeigt
das Grundsubstrat 100 nach dem Aufbringen einer ersten
Maske 128 und einer zweiten Maske 130 auf eine
Unterseite des Grundsubstrats 100. Vorzugsweise ist mindestens
eine der Masken 128 oder 130 eine Photolackmaske.
Die Maske 130 wird so strukturiert, dass sie eine Aussparung
unter dem Federbereich 122 aufweist. Unter Verwendung der
strukturierten zweiten Maske 130 wird eine Aussparung 132 geätzt,
welche sich durch die gesamte Höhe des Grundsubstrats 100 erstreckt. Die
isolierende Schicht 102 kann dabei als Ätzstoppschicht
fungieren.
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Anschließend
wird die erste isolierende Schicht 102 vom Boden der Aussparung 132 entfernt.
Die erste Maske 128 wird für ein Ätzen
von weiteren Trenngräben 134 strukturiert. Gleichzeitig
wird die Aussparung 132 vertieft. Die Aussparung 132 erstreckt
sich nun, wie in 6E zu sehen, bis an die erste
Siliziumoxidschicht 108, beziehungsweise bis an die Nitrid-Teilschicht 106.
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Die
zweite Maske 130 wird entfernt. Das Resultat ist in 6F dargestellt.
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Mittels
eines HF-Ätzens werden Oxidschichten (vorzugsweise mit
der ersten Maske 128) von der Unterseite des Grundsubstrats 100 entfernt. 6G zeigt
das Grundsubstrat 100 nach einer anschließend
ausgeführten thermischen Oxidierung der Unterseite. Die
Unterseite des Grundsubstrats 100 ist mit einer Oxidschicht 136 bedeckt.
Durch die thermische Oxidierung nach dem HF-Ätzen ist gewährleistet,
dass identische Stressbedingungen auf der Ober- und der Unterseite
des Federbereichs 122 herrschen.
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Wie
in 6G ebenfalls zu erkennen ist, wird eine Teiloberfläche 138 der
Elektroden-Material-Schicht 104 freigelegt. Die Teilfläche 138 markiert die
Spiegelfläche der in den folgenden Verfahrensschritten
hergestellten verstellbaren Spiegelplatte. Diese wird mit einer
reflektierenden Schicht 140, vorzugsweise mit Aluminium,
abgedeckt.
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Ebenso
werden weitere Leiterbahnen 142 auf der ersten Siliziumoxidschicht 108,
auf der Siliziumoxid-Teilschicht 126 und/oder auf der Nitrid-Teilschicht 114 gebildet.
Dabei gewährleisten die Materialien der Schichten 108, 114 und 126 eine
elektrische Isolierung der neu gebildeten Leiterbahnen 142.
Die Leiterbahnen 142 können mit dem mindestens
einen gefüllten Graben 110 verbunden sein. Auf
diese Weise kann ein elektrisches Signal über die Leiterbahnen 142 und
den gefüllten Graben 110 weitergeleitet werden.
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Vor
oder nach dem Ausbilden der Leiterbahnen 142 werden Trenngräben 144 zur
Strukturierung der Elektroden-Material-Schicht 104 durch
die erste Siliziumoxidschicht 108 und die Elektroden-Material-Schicht 104 geätzt.
Das Resultat ist in 6H zu sehen.
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In
einem darauffolgenden Verfahrensschritt wird eine Maske 146 auf
die Unterseite des Grundsubstrats 100 aufgebracht. Auch
die freiliegenden Bereiche der Nitrid-Teilschicht 106 und
der ersten Sili ziumoxidschicht 108 werden von der Maske 146 abgedeckt. 6I zeigt
die Anbringpositionen der Maske 146.
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In
einem anschließenden Ätzschritt, dessen Resultat
in 6J gezeigt ist, werden die Trenngräben 134 vertieft.
Die erste isolierende Schicht 102 dient dabei als Ätzstoppschicht.
Nach diesem Ätzschritt wird die Maske 146 von
der Unterseite des strukturierten Grundsubstrats 100, nicht
jedoch von der Nitrid-Teilschicht 106 und der Unterseite
der ersten Siliziumoxidschicht 108, entfernt.
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Die
freigelegten Bereiche der isolierenden Schicht 102 werden
weggeätzt. Die auf diese Weise voneinander getrennten Bereiche
der früheren Schichten 104 und 112 können
sich zueinander verstellen. Insbesondere kann sich jeder Federbereich 122 aufgrund
der unterschiedlichen Eigenspannungen der Nitrid-Teilschichten 106 und 114 und
der Siliziumoxid-Teilschichten 126 und 148 aus
seiner ebenen Ausgangsstellung in eine gewölbte Endstellung verbiegen.
Dieses Verbiegen des Federbereichs 122 bewirkt ein Verstellen
des Federbereichs 122 und der daran angekoppelten Spiegelplatte
ohne eine Fremdkrafteinwirkung.
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Die
Spiegelplatte mit der reflektierenden Schicht 140 wird
dabei, wie in 6K zu erkennen ist, gegenüber
ihrer Ausgangsstellung um einen Ausgangs-Neigungswinkel α gedreht.
Die Spiegelplatte befindet sich somit auch ohne eine an den nicht
dargestellten Elektrodenfingern angelegte Spannung in einer geneigten
Stellung.
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An
der Unterseite des strukturierten Grundsubstrats 100 wird
eine Bodenplatte 150, vorzugsweise eine Pyrex-Platte, befestigt
(siehe 6L). Mittels eines Sealglass-Bondens
kann eine Glasplatte 152 an einer Sealglass-Schicht 154 auf
den Randbereichen 120 fest angeordnet werden (siehe 6M).
Die Spiegelplatte, die (nicht dargestellten) Elektrodeneinheiten
und die Federn sind somit luftdicht abgeschlossen.
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Wie
in 6M zu erkennen ist, befindet sich die Spiegelplatte
mit der reflektierenden Schicht 140 in einer geneigten
Stellung gegenüber der Oberfläche der Glasplatte 152.
Auf diese Weise ist gewährleistet, dass ein Reflektionsstrahl
von der Glasplatte 152 nicht auf eine Bildebene eines von
der Spiegelplatte abgelenkten Lichtstrahls fällt. Vorzugsweise
ist die Spiegelplatte in jeder Stellung um einen Neigungswinkel
von mindestens 15° gegenüber der Glasplatte 152 geneigt.
Dies gewährleistet den oben beschriebenen Vorteil.
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6N zeigt
eine Bohrung durch die Bodenplatte 150 für eine
Durchkontaktierung 156 der nicht dargestellten Elektroden.
Auf diese Weise kann eine Spannung zum Verstellen der Spiegelplatte
zwischen den Elektroden angelegt werden.
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Um
eine gleiche Krümmung der Federn zu garantieren, wird bei
dem oben beschriebenen Verfahren die Prozessierung der für
die Krümmung verantwortlichen Schichten gleichzeitig durchgeführt. Das
Resultat sind zwei Bimorphe, wobei eine erste Feder auf der Unterseite
mit dem Nitrid und auf der Oberseite mit dem Oxid beschichtet ist.
Bei einer zweiten Feder ist die Schichtfolge vertauscht. Die Nitrid-Teilschichten 106 und 114 besitzt
eine Zugspannung, während die Siliziumoxid-Teilschichten 126 und 148 eine
Druckspannung auf jede der beiden Federn ausübt. Das Resultat
sind zwei Bimorphe mit gleicher Krümmung, aber entgegen
gerichteten Krümmungsrichtungen. Anstelle der Bimorphe
kann auch eine Metallisierung für die Zug- oder Druckspannung
verwendet werden.
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Der
Ausgangs-Neigungswinkel α variiert aufgrund von Fertigungsstreuungen.
Durch eine elektrische Vorspannung kann jedoch ein konstanter Offset-Winkel
erzwungen werden.
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7 zeigt
eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Elektrodeneinheit
des mikromechanischen Bauteils.
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Die
dargestellte Elektrodeneinheit 200 kann ein Aktor-Elektrodenkamm
oder ein Stator-Elektrodenkamm sein. Die Elektrodeneinheit 200 umfasst vier
Querstreben 202, welche mittels dreier Verzweigungen 202 und 204 an
einen gemeinsamen Kontaktpunkt 208 angeschlossen sind.
Je zwei Querstreben 202 sind über eine erste Verzweigung 204 miteinander
verbunden. Eine zweite Verzweigung 206 verbindet die beiden
ersten Verzweigungen 204 mit dem Kontaktpunkt 208.
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An
jedem der Querstreben 202 sind Elektrodenfinger 210 ausgebildet,
welche in zwei entgegen gesetzten Richtungen senkrecht von dem jeweiligen Querstreben 202 abstehen.
Zwischen den Elektrodenfingern 210 der Elektrodeneinheit 200 und
Elektrodenfingern einer nicht dargestellten Gegenelektrode kann
eine Spannung angelegt werden. Dabei ist es ausreichend, die Spannungsquelle
mit dem Kontaktpunkt 208 der Elektrodeneinheit 200 und
einem Kontaktpunkt der Gegenelektrode zu verbinden.
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Die
Elektrodeneinheit 200 weist gegenüber einem Elektrodenkamm,
dessen Elektrodenfinger mindestens die achtfache Länge
der Elektrodenfinger 210 aufweisen, den Vorteil auf, dass
aufgrund eines Nacheinanderwirkens der Elektrodenfinger 210 das
erzielbare Drehmoment bei gleichbleibender Spannung um einen Faktor
sechzehn gesteigert wird. Dabei ziehen alle Elektrodenfinger 210 vorzugsweise
ein Stellelement in die gleiche Richtung. Dies steigert das Drehmoment
erneut um einen Faktor zwei. Wird beispielsweise eine angelegte
Spannung um den Faktor zwei halbiert, so entspricht der Verlust
der erzeugbaren Kraft lediglich einem Faktor vier.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2005/0117235
A1 [0003]
- - US 2004/0263938 A1 [0003]
- - US 6806992 B2 [0003]
- - EP 1688776 A1 [0005]