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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Kontrolle und zur Minimierung
des Geruchs von Abwasser in Kanalisationsbereichen und Klärwerken sowie
einen Katalysator hierfür.
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Es
wird im allgemeinen angenommen, dass die Geruchsprobleme kommunaler
Klärwerke,
durch die Bildung von H2S aus Sulfat, durch
anaerobes Verfaulen von Biomasse und biologische Umwandlungen entstehen
und durch normale effiziente Sauerstoff-Versorgung des Klärschlamms
verhindert werden können.
Kostenaufwendige exzessive Sauerstoff-Versorgung, Addition von oxidierenden
Chemikalien und Luft-Filter sind für ein funktionierendes Belebtschlamm-Verfahren
im allgemeinen nicht notwendig.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, dass manche kommunalen Klärwerke trotz
funktionierender normaler Belüftungs-Leistung,
Geruchsprobleme haben. Der Geruch kann kontinuierlich, aber auch
unvorhersehbar periodisch auftreten. Die kommunalen Klärwerke können solche
periodische Überschreitungen der
zulässigen
Grenzwerte des Geruchs nicht vorhersagen. Deshalb müssen sie
kontinuierlich ein erhöhtes
Oxidationsvermögen
zur Eliminierung des Geruchs bereitstellen. Als solches erhöhtes Oxidationsvermögen wird
hier die zusätzliche
Zugabe von mehr als der üblichen
Menge von Sauerstoff zum Abwasser verstanden. Das betrifft insbesondere
die Anwendung von Luft, reinem O2, oder
Sauerstoff-freisetzenden Chemikalien wie H2O2, Nitrat, von Oxidantien wie Permanganat-Salze
oder Hypochlorite und von chemischen Filtern oder Biofiltern zur
Gasreinigung. Weiterhin gehören
dazu z.B. mehr als der übliche Aufwand
zur Verbesserung der Vermischung von Abwasser mit Sauerstoff, sowie
Maßnahmen
zur Kanalisierung von Abluft zur Reinigung in oxidierenden Gasfiltern.
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Dieses
erhöhte
Oxidationsvermögen
wird für die
in der Regel periodisch auftretenden Maxima des Geruchs dimensioniert.
Nachteiligerweise führt
damit die für
bestimmte Zeiten bestehende Überdimensionierung
des Oxidationsvermögens
zu zusätzlichen Kosten.
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Es
ist auch bekannt, dass die Kanalisation eine Quelle von Geruchs-Problemen
sein kann.
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Es
werden dringend effizientere Problemlösungen für Geruchsprobleme gesucht,
die sowohl durch die Kanalisationen als auch durch die Klärwerke verursacht
werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, Geruchsprobleme in der Kanalisation und im
Klärwerk
zu lösen, die
mit den bisherigen normalen Mitteln des Belebtschlamm-Verfahrens
nicht lösbar
oder nur durch kostenintensives erhöhtes Oxidationsvermögen lösbar sind
oder die bisher nicht lösbar
waren.
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Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt mit einem Verfahren zur Kontrolle und zur Minimierung
des Geruches von Abwasser in Abwassersystemen, bestehend aus Kanalisations-
und Klärsystemen,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Entstehung von Dimethylsulfid
(DMS) im Abwasser durch Reduktion von eingetragenen Dimethylsulfoxid
(DMSO) verhindert wird.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung wird der Eintrag von Dimethylsulfoxid
in das Abwasser des Abwassersystems unterbunden und damit eine erhöhte Emission
des Geruchsstoffes DMS verhindert.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der Eintrag von Dimethylsulfoxid
in das Abwasser des Kanalisations- und Klärsystems zeitlich kontinuierlich
verteilt wird.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der Eintrag von Dimethylsulfoxid
in das Abwasser des Kanalisations- und des Klärsystems zeitlich kanalisiert
und mit einem voreingestellten Oxidationsvermögen in Teilen oder im gesamten
Abwassersystem synchronisiert wird, wobei die Erhöhung des
Oxidationsvermögens
nur aufgrund eines erhöhten
DMSO-Eintrag-Soll-Signals
erfolgt.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass ein Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signal
ermittelt wird und während
bestimmter Zeitperioden mit Überschreitung
eines Limits des Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signales
die zeitliche Kanalisierung und Synchronisierung eines erhöhten Oxidationsvermögens in
Teilen oder im gesamten Abwassersystem erreicht wird.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass Redoxpotential-erhöhende und/oder Sauerstoff-liefernde
Verbindungen wie Luft, O2, H2O2 und Nitratsalze in das Kanalisationssystem
und/oder in das Klärsystem
bis zur Einstellung eines Redoxpotentials zur Verhinderung der Reduktion
von DMSO zu DMS eingebracht werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden bis zur Oxidation
von DMS zu DMSO oder Dimethylsulfon bzw. DMSO2 oder
bis zur Oxidation von DMSO zu DMSO2 Oxidationsmittel
wie Permanganat-Salze oder Hypochlorite in das Kanalisationssystem
und/oder in die Behandlungsstufen im Klärsystem eingebracht. Eine Weiterbildung
sieht vor, dass Oxidationsmittel unter Bildung oder bereits bei
Anwesenheit eines MNO2-haltigen Katalysators eingebracht
werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass
Zeitintervalle des Eintrages von DMSO mit den Zeitperioden der Zugabe von
Redoxpotential-erhöhenden
Verbindungen oder Oxidationsmittel und/oder ausreichender Belüftung synchronisiert
werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden
zur Verringerung der Bildung von DMS im Kanalisationssystem und
Emission von DMS aus dem Kanalisationssystem folgende Mittel eingesetzt:
- – Kanalisierung
der Einleitung von DMSO in die Kanalisation auf Zeitperioden mit
hohem Regen-Niederschlag und/oder niedriger Temperatur, um die Entstehung
anoxischer Bedingungen zu vermeiden und/oder die Zeit des Transports
zum Klärwerk
zu verkürzen
und/oder die Rate der Umwandlung von DMSO zu DMS zu verlangsamen;
- – Kanalisierung
der Einleitung von DMSO in die Kanalisation auf Orte der Einleitung
mit niedriger Transport-Zeit des DMSO in das Klärwerk durch geringe Distanz
oder hohe Raten des Flusses des Abwassers;
- – Kanalisierung
der Einleitung von DMSO in die Kanalisation auf Zeitperioden mit
Zusatz von O2-enthaltenden oder -freisetzenden
Gasen und Flüssigkeiten
wie H2O2 und/oder
Nitrat in das Abwasser des Kanalisationssystems zur Erzielung eines
DO von mindestens 1 mg/l oder einer äquivalenten Konzentration von
Nitrat.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in Abhängigkeit
von einem DMSO-Eintrag-Ist-Signal, in Abhängigkeit von dem Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signal
oder in Abhängigkeit von
dem DMSO-Eintrag-Soll-Signal im Klärsystem die Konzentration von
gelöstem
Sauerstoff auf mindestens 0,1 mg/l unter Beachtung der biologischen Sauerstoffkonsumption
(BOD), der Größe der Aktiv-Schlamm-Flocken
oder der Dicke der Biofilme eingestellt wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung erfolgt in Abhängigkeit
von dem DMSO-Eintrag-Ist-Signal, von dem Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signal
oder von dem DMSO-Eintrag-Soll-Signal
die Zugabe von Oxidationsmitteln wie Hypochlorite oder Permanganate
zu einem sekundären
Sediment-Rücklauf.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist ein Verfahrensschritt vorgesehen,
bei dem als Oxidationsmittel ein Permanganatsalz sowie O2 und ein MnO2-haltiger
Katalysator in einem Belebtschlamm-Verfahren zugesetzt werden, wobei
der Katalysator durch Zugabe einer nicht-toxischen Menge des Kaliumpermanganat-Salzes
von 1 bis 100 mg/l MnO4 zum sekundären Sediment-Rücklauf in
das Belüftungsbecken
hergestellt wird, so dass der Katalysator aus Aktiv-Schlamm-Flocken
mit einer teilweisen Beschichtung von katalytisch aktiven MnO2 aus der Reaktion des Permanganatsalzes
mit den Flocken im sekundären
Sediment-Rücklauf
besteht und die normale biologische Reinigungsfunktion der Flocken
ebenfalls erhalten wird.
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Die
Lösung
der Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls mit einem Katalysator zur
Oxidation von Geruchsstoffen aus Abwasser erreicht, der dadurch gekennzeichnet
ist, dass eine mikrobielle Biomasse mit einer biologischen Reinigungsfunktion
teilweise mit MnO2 aus der Reaktion dieser
Biomasse mit einer nicht-toxischen Konzentration eines Permanganatsalzes
beschichtet ist, um die Wirkung von Permanganat als Oxidationsmittel
zu kombinieren mit der simultanen Integration der normalen biologischen
Reinigungs-Funktionen der Biomasse und der katalytischen Funktion
von MnO2 zur Oxidierung leicht oxidierbarer
Geruchsstoffe durch O2,
wobei der Anteil
der beschichteten äußeren Oberfläche zwischen
1 und 30 % beträgt,
wobei der Anteil der Masse von MnO2 an der
Gesamttrockenmasse der Biomasse mindestens 1 % beträgt,
wobei
Biomasse ausgewählt
ist aus der Gruppe von
- – suspendierte Aktiv-Schlamm-Flocken
in Belüftungsbecken,
- – Biofilmen
auf rotierenden biologischen Kontaktoren,
- – Biofilmen
auf Riesel-Filtern (Trickling Filters),
- – Biofilmen
und suspendierte Biomasse-Flocken in Biofiltern zur Gas-Reinigung
und
- – Biofilmen
auf Kompost-Material.
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Eine
Weiterbildung des Katalysators besteht darin, dass er aus einem
unbelebten Träger,
der bei Anwesenheit von Wasser eine Volumenvergrößerung und Oberflächenvergrößerung erfährt und
MnO2 (Braunstein) enthält.
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In
einer weiteren Ausgestaltung beträgt das Gewichtsverhältnis zwischen
Träger
und Braunstein 1000:1 bis 50:1. Der Träger ist hierbei ausgewählt aus
der Gruppe von Substanzen wie quellbare anorganische Verbindungen
wie Aluminiumoxid, Kieselgel, Zeolithe oder Tone sowie quellbare
organische Verbindungen wie hydrophile poröse vernetzte Polymere und Ionenaustauscher.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, Braunstein
(MnO2) als Katalysator bei der Oxidation
von DMS oder DMSO in Kanalisations- und Klärsystemen zu verwenden.
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Die
mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen insbesondere in folgendem:
Die
Kläranlage
kann kostengünstig
Kapazität
(zusätzliche
Belüftung,
Oxidantien) zur Verminderung des Geruchs minimieren, oder sogar
ausschalten, ohne dass im Klärwerk
Geruchs-Probleme verursacht werden.
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Die
Kläranlage
kann Geruchsproblemen der Kläranlage
mit geeigneten Maßnahmen
rechtzeitig vorbeugen. (durch rechtzeitige Information über ein Geruchspotential
im Influent).
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Die
Einleiter können
gegebenenfalls kostengünstig
DMSO in die Kanalisation einleiten, ohne dass im Klärwerk Geruchs-Probleme
verursacht werden.
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Die
industriellen Produzenten von DMSO können den Vertrieb von DMSO
fortsetzen, ohne dass DMSO zu Geruchs-Problemen führt.
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Weitere
Gegenstände
und Vorteile der Erfindung sind aus den Zeichnungen und der weiteren
Erfindungsbeschreibung zu entnehmen.
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Die
Erfindung beruht auf der Suppression eines Geruch bildenden Mechanismus
infolge Eintrag von DMSO-Abfall in das Abwasser. Stufen des Mechanismus
sind
- a) Eintrag von DMSO-Abfall durch Einleiter
in das Abwasser in der Kanalisation, sowie der Transport des DMSO
durch die Kanalisation und die Stufen der Abwasser-Behandlung des
Klärwerks,
- b) die unter anoxischen/anaeroben Bedingungen im Abwasser beschleunigte
mikrobiologische Bildung von DMS aus dem DMSO während dieses Transports und
- c) die Emission des gebildeten Geruchs-Stoffes DMS in die Atmosphäre vor allem
aus dem Belüftungsbecken
durch den Purge-Effekt
der Belüftung
(1a, 2).
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Das
Geruch bildende Potential von Abwasser-Influent ist bereits bei
einer Spuren-Konzentration in der Größenordnung von nur 1 mg/l DMSO
bedeutend, was bei einem Fluss von 10000 m3/h
Abwasser einem Fluss von 10 kg/h DMSO in die Kläranlage entspricht. Auch kleine
Mengen von DMSO erzeugen ein großes. Geruchs-Potential. Der
Eintrag einer Menge von 1 kg DMSO kann stöchiometrisch in der Kläranlage
die biologische Bildung von bis 0,8 kg DMS verursachen. Die Geruchs-Schwelle
von DMS ist etwa 0,001 mg/m3. Deshalb kann
1 kg DMS bei vollständiger
Verdampfung bis zu etwa 109 m3 (eine Milliarde
m3) Luft riechbar machen.
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Dieser
Geruch bildende Mechanismus ist besonders wichtig in Klimaperioden
mit geringem Niederschlag und mit hoher Temperatur (wegen der hohen
Konzentration und langen Verweilzeit von DMSO in der Kanalisation
und im Klärwerk,
wegen beschleunigt eintretender anoxischer Bedingungen und wegen
der schnelleren biologischen Umwandlung von DMSO zu DMS). Außerdem können ungünstige meteorologische
Bedingungen wie z.B. die Bildung einer atmosphärischen Inversions-Schicht
die Konzentration von DMS erhöhen.
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Dieser
Mechanismus blieb bisher den Klärwerken
verborgen, weil der Nachweis von DMSO im Abwasser mit den Standard-Methoden
der Umwelt-Analytik von Abwasser nicht möglich und nicht notwendig ist.
DMSO ist keine gesetzlich kontrollierte Substanz im Abwasser.
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Das
normale aerobe Aktivschlamm-Verfahren kommunaler Klärwerke ist
nicht geeignet, um unbekannten und sporadischen Eintrag von mehr
als 0,5 mg/l DMSO in Influent ohne die Bildung von Geruch zu eliminieren.
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Die
Erfindung schlägt
vor, die Mengen und Zeiten des Eintrags von DMSO als einen zusätzlichen
Operations-Parameter zu ermitteln um das Geruchs-Potential von Abwasser
zu bestimmen und mit diesem Parameter technische Maßnahmen
gegen die Emission von Geruch durch DMS effizient zu regulieren.
Die Menge von DMSO kann zum einen durch einen Informations-Fluss
von den Einleitern von DMSO bestimmt werden, wann wie viel DMSO
in die Kanalisation eingeleitet wird. Zum anderen kann der Fluss
bzw. die Konzentration von DMSO (und daraus gebildetem DMS, falls
die Umwandlung bereits fortgeschritten ist) in Abwasser durch Messung bestimmt
werden. Mehr als 0,5 mg/l DMSO im Abwasser Influent können ein
Geruchs-Problem darstellen.
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Ein
Schwerpunkt der gegenwärtigen
Erfindung ist die Minimierung des Oxidationsvermögens, entweder durch Reduzierung
des Eintrags von DMSO (um die chemische Quelle des Geruchs reduzieren),
oder durch Übergang
vom diskontinuierlichen zu kontinuierlichen Eintrag von DMSO zur
Vermeidung von Spitzen-Konzentrationen
des Geruchs durch Verteilung des Geruchs über die Zeit
oder, um
nach etwa 2 Wochen Adaptions-Zeit den Aktivschlamm an den geruchlosen
Abbau von DMSO und DMS anzupassen,
oder durch zeitliche Begrenzung
der Einstellung eines erhöhten
Oxidationsvermögens
auf bestimmte Zeitperioden des Eintrags von DMSO durch Vorgabe von
verkürzten
Zeitperioden, in denen Oxidatten eingesetzt werden und Anpassung
des Eintrags von DMSO an diese Zeitperioden,
oder kontinuierliche
Messung von DMSO im Influent des Klärwerks und Einstellung des
Oxidationsvermögens
nur in verkürzten
Zeitperioden in denen der Messwert von DMSO in Influent besonders
hoch ist,
oder durch Verwendung eines neuen effizienten Oxidations-Katalysators.
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
und Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
zeigen
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1a schematisch
dargestellte Einleiter von DMSO, Kanalisation, Klärwerk-Stufen
und Mengen von DMSO und DMS, ohne Anwendung der Erfindung,
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1b schematisch
dargestellte Einleiter von DMSO, Kanalisation, Klärwerk-Stufen
und Mengen von DMSO und DMS als Ergebnis der erfindungsgemäßen Reduzierung
des DMSO Eintrags,
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1c schematisch
dargestellte Einleiter von DMSO, Kanalisation, Klärwerk-Stufen
und Mengen von DMSO und DMS als Ergebnis der erfindungsgemäßen Verringerung
der Umwandlung von DMSO in DMS durch Erhöhung des gelösten Sauerstoffs,
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1d schematisch
dargestellte Einleiter von DMSO, Kanalisation, Klärwerk-Stufen
und Mengen von DMSO und DMS als Ergebnis der erfindungsgemäßen Oxidation
von DMS durch Oxidant Addition,
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2 eine
graphische Funktion als Anleitung zur Verringerung der Bildung von
DMS aus DMSO durch Erhöhung
des gelösten
Sauerstoffs,
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(3a bis
c betreffen die Ermittlung des DMSO Eintrags und die zeitliche Kanalisierung
und Synchronisierung eines erhöhten
Oxidationsvermögens
in Teilen oder im gesamten Abwassersystem)
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3a ein
Vergleichsbeispiel einer graphischen Funktion der Zeitperioden und
Mengen von DMSO, DMS, ohne Zugabe von Oxidant,
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3b eine
graphische Funktion als Anleitung zur Steuerung der Zugabe von Oxidant
ausgelöst
durch ein Signal einer Vergrößerung des
Flusses von DMS,
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3c eine
graphische Funktion als Anleitung zur Steuerung der Zugabe von Oxidant
ausgelöst
durch ein Signal einer Vergrößerung des
Flusses von DMSO,
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(4a bis
d betreffen die zeitlich kontinuierliche Verteilung des Eintrags
von DMSO)
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4a ein
Vergleichsbeispiel einer graphischen Funktion, die zeigt, wie ein
periodischer Eintrag von DMSO im Abwasser eine periodische Bildung
von DMS im Klärwerk
verursacht,
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4b eine
graphische Funktion als Anleitung für eine zeitliche Kanalisierung
des DMSO Eintrags über
eine längere
Zeitperiode von 7 (= 14 – 7) Tagen,
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4c eine
graphische Funktion als Anleitung für eine zeitliche Kanalisierung
des DMSO Eintrags über
eine noch längere
Zeitperiode von 14 (= 21 – 7)
Tagen und Adaptation des Klärschlamms
an Degradation von DMSO und DMS,
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4d eine
graphische Funktion als Anleitung für eine zeitliche Kanalisierung
des DMSO Eintrags über
eine noch längere
Zeitperiode von über
21 Tagen und Adaptation des Klärschlamms
an Degradation einer vergrößerten Menge
von DMSO und DMS,
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(5a bis
c betreffen zeitliche Kanalisierung und Synchronisierung des Eintrags
von DMSO mit einem voreingestellten erhöhten Oxidationsvermögen im Klärwerk)
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5a eine
graphische Funktion die zeigt, wie multiple Zeitperioden von erhöhtem DMSO
Fluss in Zeitperioden von erhöhter
DMS Entstehung resultieren und ohne Kanalisierung von DMSO oder
Oxidant,
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5b eine
graphische Funktion als Anleitung für eine zeitliche Kanalisierung
des Flusses von Oxidant,
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5c eine
graphische Funktion als Anleitung für eine zeitliche Kanalisierung
des Flusses von DMSO und des Flusses von Oxidant,
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6 ein
Fluss-Diagramm als Anleitung für Entscheidungen
zur Auswahl unter den zusammengefassten erfindungsgemäßen Merkmale
und Ausgestaltungen und
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7 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Katalysators.
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Ausführungsbeispiel 1
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Ausführungsbeispiel
1a zu 1a zeigt schematisch einen geregelten
DMSO-Eintrag 1 durch einen Einleiter mit regelbarem Eintrag
sowie einen nichtregelbaren DMSO-Eintrag 9 durch einen anderen
Einleiter in das Abwasser in einen Kanalisations-Kanal 15. 1a zeigt
weiterhin die Relation von DMSO (schraffierte Balken im Balkendiagramm) und
daraus gebildetem DMS (unschraffiert) in Abwasser-Influent 2 des
Klärwerks,
in vorbehandeltem Abwasser 3 des Abwasser-Vorbehandler 19,
in primärem
Sedimentations-Abwasser 4 des primären Sedimenters 20,
in der Belüftungsschlamm-Abwasser-Mischung 5 aus
dem Belüftungsbecken 21,
in sekundärem
Sediment-Rücklauf 7 und
sekundärem
Effluent 8 aus dem sekundären Sedimenter 22.
Dabei wird in der Sequenz (1) bis (6) durch biochemische Umwandlung
DMSO reduziert und DMS produziert. DMS entweicht aus der Kanalisation
und aus dem Klärwerk,
insbesondere aus dem Belüftungsbecken 21 und
verursacht ein Geruchs-Problem.
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Das
Ausführungsbeispiel
1b zu 1b zeigt im Vergleich zu 1a,
dass auf Grund eines hohen DMSO-Eintrags-Ist-Signals 10, weitergeleitet
an eine Signal-Prozessor-Zentrale 13, durch ein DMSO-Eintrags-Soll-Signal 16 der
geregelte DMSO-Eintrag 1 auf
ein Drittel reduziert wird. Dadurch wird im Vergleich zu 1a die
Menge von daraus produziertem DMS entsprechend reduziert. Der Eintrag
von DMSO in die Kanalisation wird dabei verringert, indem der Abfall
in einem für
die Degradation von konzentriertem DMSO-Abfall geeigneten industriellen
Klärwerk eliminiert
wird. Dieses Ausführungsbeispiel
funktioniert mit minimalen Kosten für das Klärwerk. Der Nachteil dieses
Beispiels ist jedoch, dass die alternative Abfall-Beseitigung von
DMSO für
die einleitende Vorrichtung aufwendig ist.
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1c zeigt
im Vergleich zu 1a, dass auf Grund eines hohen
DMSO-Eintrags-Ist-Signals 10 oder eines hohen Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signals 11 durch
ein Gelöstsauerstoff-Soll-Signal 17 ein Sauerstoff-Zugeber 18 eine
erhöhte
Menge von Sauerstoff in die Verfahrens-Stufen des Klärwerks des primären Sedimenters 20,
des Belüftungsbeckens 21 und
des sekundären
Sedimenters 22 addiert wird. Das verhindert die Umwandlung
von DMSO in DMS durch einen ausreichend hohen gelösten Sauerstoff von
etwa 1 mg/l (zur Bedeutung der Dosierung des Sauerstoffs siehe auch 2).
Ein besonders effizientes Verfahren ist die Addition eines Nitratsalzes
in anoxische Zonen (Selektor, primäre und sekundäre Sedimentation)
entsprechend einer Konzentration von mindestens 3 mg/l NO3, was etwa 0.6 mg/l freiem Sauerstoff entspricht
(bei Bildung von NO2) bzw. 2 mg/l Sauerstoff
bei Bildung von N2. Die Kontrolle ob genügend Sauerstoff
zugegeben wurde erfolgt dabei durch eine Sauerstoff-Elektrode (im
Falle der Zugabe von freien Sauerstoff) oder durch eine Redox-Elektrode
(im Fall der Zugabe von gebundenem Nitrat-Sauerstoff, bei einem
positiven Sollwert des Redox-Potentials von mindestens 160 mV).
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1d zeigt
im Vergleich zu 1a, dass auf Grund eines hohen
DMSO-Eintrags-Ist-Signals 10 oder eines hohen Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signals 11 durch
NaMnO4-Oxidant-Zugabe-Signal 14 eine
erhöhte
Menge von Oxidant in der Form von 20 mg/l MnO4 als
Natrium-Permanganatsalz zum Rücklauf-Schlamm
addiert wird. Dadurch werden DMSO und DMS oxidiert und die Emission
von DMS aus dem Belüftungsbecken 21 wird
vermindert. Ein Oxidationsprodukt von DMSO und DMS ist dabei Dimethylsulfon (DMSO2), dass im Vergleich zu DMSO kaum zu DMS
reduziert werden kann.
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Ausführungsbeispiel 2
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Eine
graphische Funktion gemäß 2 zeigt wie
die Umwandlung von DMSO zu dem Geruchsstoff DMS durch genügend gelösten Sauerstoff
im Abwasser-Klärprozess
minimiert werden kann. Die Limitierung der relativen Rate der Bildung
von DMS aus DMSO durch Aktivschlamm kann mittels eines mindestens
erforderlichen Gehalts von gelöstem Sauerstoff
von etwa 1 mg/l (bzw. einer etwa dreifachen äquivalenten Menge von verfügbarem Sauerstoff
von gelöstem
Nitratsalz bei Nitrat-Atmung) erreicht werden, ohne eine bestimmte
zulässige
Rate der Umwandlung von DMSO zu DMS zu überschreiten. Diese Funktion
ist neben Aktivschlamm auch für Verfahren
die Biofilme anwenden anwendbar, und gilt auch für fäkale Biomasse in der Kanalisation.
Das funktioniert, weil unter anoxischen und anaeroben Bedingungen
die Umwandlung von DMSO zu DMS schneller erfolgt als unter aeroben
Bedingungen. Der minimale erforderliche gelöste Sauerstoff Wert nimmt,
wie in 2 gezeigt, in einem Klärwerk mit größeren Aktivschlamm-Flocken
und höherer
Rate der BOD-Konsumtion („High
Rate Plant") einen
höheren
Wert an (1,5 mg/l) während
bei kleinen Flocken und Raten auch 0,5 mg/l und bei einzelnen Zellen
sogar nur 0,1 mg/l genügen.
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Die
Verfahrensstufen, wo der gelöste
Sauerstoff kontrolliert wird, sind primärer Sedimenter 20,
im Belüftungsbecken 21 insbesondere
inhomogene oder ungenügend
belüftete
Zonen sowie Selektor-Zonen, sowie sekundärer Sedimenter 22.
Im Belüftungsbecken 21 wird
durch bessere Mischung des Klärschlamms
eine Überschreitung
des Mindestwertes gelösten
Sauerstoffs erreicht. Der notwendige gelöste Sauerstoff wird durch Zusatz
von Luft, O2, H2O2 oder Nitratsalz eingestellt. In Verfahrensstufen
des Klärwerks
in denen keine turbulente Mischung stattfinden darf, z.B. in primären und
sekundären
Sedimentern 20 und 22 und Selektor-Zonen, wird
der notwendige gelöste
Sauerstoff satt durch Luft, durch Zusatz von O2 oder
H2O2 oder Nitratsalz
eingestellt. In einer Selektorzone, die durch die Abschaltung der Belüftung zur
Selektion von gut sedimentierenden Flocken dient (zur Erreichung
eines niedrigen Schlamm-Volumen-Index (SVI)), kann die Belüftung oder
Zusatz von O2 kurzfristig angeschaltet werden, weil
dadurch der SVI nicht wesentlich vergrößert wird.
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Das
Beispiel gilt auch für
die Limitierung der Bildung von DMS aus DMSO durch Biofilme in Rotierenden
Biologischen Kontaktoren (RBC), Rieselfiltern, Biofiltern und Kompost-Filtern für die Eliminierung
von Geruch in Abwasser und in Abgasen. Für die Berechnung des notwendigen
gelösten
Sauerstoffs wie in 2 gezeigt, sind dicke Biofilme
wie große
Flocken aufzufassen.
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Gemäß 2 ist
es auch möglich
die Bemessung der notwendigen erhöhten Konzentration von gelöstem Sauerstoff
bzw. Nitrat zum Abwasser in der Kanalisation, zur Verhinderung der
Bildung von DMS aus DMSO durch Mikroorganismen in Abwasser in der
Kanalisation zu bestimmen.
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In 2 wird
außerdem
demonstriert, dass auch bei hohem gelöstem Sauerstoff noch eine Umsetzung
von DMSO in DMS stattfindet. Deshalb kann im Fall einer vergrößerter Biomasse-Konzentration, bei
gleicher relativer Rate der Bildung von DMS (in mg S/(h·kg Biomasse))
eine vergrößerte absolute Rate
der Bildung von DMS (in mg S/h) auch bei hohem gelöstem Sauerstoff
existieren. In diesem Fall kann die Methode der Suppression der
Bildung von DMS durch Vergrößerung des
gelösten
Sauerstoffs weniger effektiv sein. Der Verfahrenschritt einer Erhöhung des
gelösten
Sauerstoffs muss dann durch weitere erfindungsgemäße Verfahrens-Schritte
ergänzt
werden.
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Bei
fallender Temperatur und/oder Konzentration von Nährstoffen
im Abwasser nimmt die Rate (2) entsprechend
der Abnahme der mikrobiellen Aktivität ab. Deshalb kann durch die
Regelung der Zeitperiode des Eintrags von DMSO synchronisiert mit
kälteren
Klimaperioden und/oder geringerer Konzentration von Nährstoffen
bereits eine Verringerung der Bildung von DMS in der Kanalisation
und im Klärwerk
erreicht werden.
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Ausführungsbeispiel 3
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3a sowie 3b und
c zeigen, wie ein Geruchsproblem gelöst werden kann, indem das Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signal 11 ermittelt
wird, wobei bei Überschreitung
eines DMSO-Mengen-Limits
die zeitliche Kanalisierung und Synchronisierung eines erhöhten Oxidationsvermögens in
Teilen oder im gesamten Abwassersystem ausgelöst werden. Die angegebenen
Uhrzeiten während
eines Tages sind: t1 = 12:00, t2 = 15:00, dt = 4 h, t3 = 15:30, t4
= 17:00, t5 = 15:30 + X Tage (kontinuierlich), t6 = 12:30, t7 =
16:30. Der Oxidant NaMnO4 wird zum sekundären Sediment-Rücklauf 7 mit
einer resultierenden Konzentration von 20 mg/l zugeführt. Er
dient zur Eliminierung von DMSO und von DMS. Es wird dabei angenommen,
dass der Eintrag von einem nichtregelbaren DMSO-Eintrag 9 stammt
der nicht vorhersehbar ist, und der im Abwasser-Influent 2 gemessen und
als Influent-DMSO-Mengen-Signal 11 und
an die Signal-Prozessor-Zentrale 13 weitergeleitet wird,
die über
ein NaMnO4-Oxidant-Zugabe-Signal 14 einen NaMnO4-Oxidant-Zugeber 12 ein- und ausschaltet (vgl. 1a).
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3a (ohne
Oxidant-Addition) zeigt, wie das periodisch erhöhte Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signal 11 periodisch
im Belüftungsbecken 21 mit
einer Verzögerungszeit
von 3 Stunden eine Periode mit erhöhtem DMS verursacht. Die Belüftung verursacht
die Emission des DMS in die Atmosphäre und dadurch ein Geruchs-Problem.
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3b nimmt
an, dass eine periodische Erhöhung
des Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signal 11 einen
erhöhten
Messwert einer hohen DMS Konzentration im Belüftungsbecken 21 erzeugt,
der ein Steuerungs-Signal zur Anschaltung der Oxidant-Zugabe im
Belüftungsbecken 21 auslöst. Die
Einschaltung von Oxidant wird dabei mit einer weiteren Verzögerung von
30 Minuten bei t3 ausgelöst.
Nach einer weiteren Verzögerung
von 1,5 Stunden funktioniert der Oxidant ab t4 durch eine erfolgreiche
Eliminierung des DMS Geruchs. Obwohl der Zusatz von Oxidant seit
t4 erfolgreich ist, ist dieses Verfahren nicht zuverlässig, weil
in der Verzögerungs-Periode
von t2 bis t4 für
eine Zeitperiode von 2 h DMS Geruch entweicht. Deshalb wird Oxidant
für unbegrenzte
Zeitperioden nicht mehr abgeschaltet, um solche Perioden t4-t2 des
Geruchs zu verhindern. Dadurch funktioniert dieses Verfahren zwar
für lange
Zeit zuverlässig,
ist jedoch kostenintensiv durch ununterbrochene Konsumtion von Oxidant.
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Die
Darstellung gemäß 3c nimmt
an, dass eine periodische Erhöhung
von Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signal 11 mittels Signal-Prozessor-Zentrale 13 ein
NaMnO4-Oxidant-Zugabe-Signal 14 gemäß 1a zur
Zugabe von Oxidant im Belüftungsbecken 21 auslöst. Die
Einschaltung des Oxidant wird im Belüftungsbecken 21 bei
t6 mit 0,5 h Verzögerung
nach t1 durch die Messung des erhöhten DMSO Flusses im Influent
ausgelöst.
Der Fluss von Oxidant wird bei t7 gestoppt, nachdem der Fluss von
DMSO bei t1 + dt plus einer notwendigen Verzögerungszeit (t7–t1-dt)
wieder verringert ist. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass der
DMS-Geruch rechtzeitig und vollständig bei geringer Konsumtion von
Oxidant eliminiert wird. Dieses Beispiel stellt eine zeitliche Kanalisierung
der Erhöhung
des Oxidationspotentials dar, wodurch der Aufwand an Oxidationsmittel
gegenüber
der Darstellung gemäß 3a und 3b verringert
wird.
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Ausführungsbeispiel 4
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4a sowie
die 4b bis 4d zeigen, wie
ein Geruchsproblem gelöst
werden kann durch zeitlich kontinuierliche Verteilung des Eintrags
von DMSO.
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Die
Darstellung gemäß 4a zeigt
eine periodische Erhöhung
eines DMSO-Eintrag-Ist-Signals 11 sowie nachfolgend eine
periodischen Erhöhung der
Bildung von DMS bei Überschreitung
eines zulässiges
Maximum-Niveaus von DMSO und von DMS an einem Tag einer Woche.
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4b zeigt
eine aufgrund eines DMSO-Eintrags-Soll-Signals 16 beginnend
seit Tag 7 ausgelöste
kontinuierliche Eintrag derselben Gesamt-Menge von DMSO in die Kläranlage,
wobei das DMSO-Eintrags-Ist-Signal 10 unterhalb eines Maximalwertes
von DMSO verbleiben muss. Das bewirkt eine Verteilung derselben
gebildeten DMS Menge ohne Überschreitung
des maximal zulässigen
Niveaus für
DMS.
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4c zeigt
einen auf Grund eines DMSO-Eintrags-Soll-Signals 16 seit
Tag 7 bis über
Tag 14 hinaus ausgelösten kontinuierlichen
Eintrag derselben Gesamt-Menge von DMSO in die Kläranlage, wobei
das DMSO-Eintrags-Ist-Signal 10 unterhalb eines Maximalwertes
von DMSO verbleibt. Das resultiert in der Wirkung einer biologischen
Eliminierung von DMS nach Tag 14 durch Akklimatisierung
des Klärschlamms
infolge des kontinuierlichen Eintrags von DMSO. Das Funktionieren
dieses Beispiels erfordert eine individuell für das Klärwerk zu bestimmende Mindest-Quantität des Flusses
von DMSO, in der Größenordnung
von 1 mg/l, um die Akklimatisierung zu ermöglichen und aufrechtzuerhalten.
Produkte dieser Akklimatisierung sind nicht-flüchtige Schwefelverbindungen
die gegenüber
DMS oxidiert sind, z.B. mit Schwefelsäure als Endprodukt.
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4d zeigt
nach Durchführung
des Verfahrens entsprechend der vorherigen Variante auf Grund eines
anschließend
geänderten
DMSO-Eintrags-Soll-Signals 16 ein seit Tag 21 zusätzlich erhöhtes DMSO-Eintrags-Ist-Signal 10.
Das bewirkt eine biologische Eliminierung eines gegenüber 4a bis 4c erhöhten mittleren
Flusses von DMS durch verstärkte
Akklimatisierung des Klärschlamms
nach Tag 21. Dabei sind keine zusätzlichen Geruch eliminierenden
Maßnahmen
(Sauerstoff, Oxidantien) notwendig.
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Ausführungsbeispiel 5
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5a bis
c zeigen wie ein Geruchsproblem gelöst wird indem der Eintrag von
DMSO zeitlich kanalisiert und synchronisiert mit einem voreingestellten
erhöhten
Oxidationsvermögen
im Klärwerk
erfolgt.
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5a zeigt
ein mehrfach diskontinuierlich erhöhtes DMSO-Eintrags-Ist-Signal 10 aufgrund
von periodischem Eintrag von DMSO zu verschiedenen zufällig verteilten
Tagen eines Monats. Es wird kein Oxidant zugesetzt. Nachteil ist
die synchrone Entstehung von DMS (Geruch).
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5b zeigt
im Vergleich zu 5a, die zusätzliche Zugabe von Oxidant
während
des gesamten Monats auf Grund eines NaMnO4-Oxidant-Zugabe-Signals 14,
ohne Entstehung von DMS-Geruch. Nachteil
ist der hohe kontinuierliche Verbrauch von Oxidant.
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5c zeigt
ein während
einer monatlich einzigen Periode erhöhtes DMSO-Eintrags-Ist-Signal 10 aufgrund
eines DMSO-Eintrags-Soll-Signals 16, durch
zeitliche Kanalisierung der mehrfachen monatlichen Einträge in einen
einzigen erhöhten
Eintrag. Das erhöhte
DMSO-Eintrags-Ist-Signal 10 wird synchronisiert mit einer
voreingestellten Periode von etwa einer Woche Dauer, während im
Klärsystem NaMnO4 zugegeben wird. Die Wirkungsweise der Reduzierung
von Oxidant besteht erstens darin, dass Oxidant synchron mit DMSO
nur zeitlich begrenzt addiert wird. Zweitens nimmt die notwendige
Dosierung von Oxidant mit der Menge von DMSO weniger als proportional
zu, weil die Dosierung durch den oxidierbaren Teil des Chemischen
Sauerstoff-Bedarfs (COD) bestimmt wird, von dem DMSO nur eine Fraktion
darstellt. Vorteil ist der erniedrigte Verbrauch von Oxidant bei
gleichzeitiger Reduzierung von DMS.
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Ausführungsbeispiel 6
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6 zeigt
den Ablaufplan (Flowchart) eines Verfahrens, dass alle erfindungsgemäßen Merkmale und
Varianten zusammenfasst.
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Nachdem
nachgewiesen wurde, dass DMSO im Influent das Geruchs-Problem verursacht,
werden zur Kontrolle von DMSO und DMS in der Figur Problemlösungen vorgeschlagen,
die in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
mehr detailliert beschrieben wurden. Diese Schritte können einzeln oder
kombiniert angewendet werden.
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Ausführungsbeispiel 7
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Beschreibung
des Verfahrens zur Minimierung des Geruchs durch einen Oxidations-Katalysator
und des Verfahrens zur Herstellung des Katalysators in Verbindung
mit 7.
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Das
folgende Verfahren ist eine effiziente Kombination eines Verfahrens
zur Herstellung des Katalysators mit einem Verfahren zur Minimierung des
Geruchs infolge von DMS.
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Permanganatsalz
(Natrium- oder Kalium-Salz) wird kontinuierlich zum Rücklauf-Schlamm der
sekundären
Sedimentation von Aktivschlamm-Flocken addiert mit einer Konzentration von
20 mg/l Permanganat als MnO4. Der effektivste Ort
der Addition ist vor der Addition des Abwasser-Influents 2,
wo der gelöste
COD gering im Vergleich zum Influent des Belüftungsbeckens ist. Der Rücklauf-Schlamm
soll in der Wasser-Phase einen gelösten Chemischen Sauerstoff
Bedarf (COD) von nur etwa 50 mg/l enthalten. Bei höherem COD
ist entsprechend mehr Permanganat zu addieren, bis der Geruch reduziert
ist, jedoch soll die MnO4-Menge den Belebtschlamm
nicht wesentlich in seiner biologischen Reinigungs-Funktion abtöten.
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Beschreibung des Katalysators:
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Der
erfindungsgemäße Oxidations-Katalysator
besteht gemäss 7 aus
biologisch aktiven Belebtschlamm-Flocken, deren äußere Oberfläche teilweise (mindestens 5
%) mit MnO2 bedeckt ist, als Ergebnis einer
Reaktion der Flocken mit MnO4 wie im Verfahren
zur Herstellung beschrieben. Der Anteil der MnO2 Masse
am Gesamtgehalt der Trockenmasse der Flocken muss dabei mindestens
1 % betragen. Eine solche erfolgreiche MnO2-Beschichtung lässt sich
kontrollieren durch mikroskopische Betrachtung (Braunfärbung der
Flocken entsprechend der Farbe von MnO2)
oder durch Analytik des erhöhten
Mn Gehaltes der Flocken.
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Für die katalytische
Wirkung und Herstellung der MnO2-Beschichtung auf
Biofilmen, wie etwa
Biofilm auf rotierenden biologischen Kontaktoren,
Biofilm
auf Riesel-Filtern (Trickling Filters),
Biofilm und suspendierte
Biomasse-Flocken in Biofiltern zur Gas-Reinigung und
Biofilm
auf Kompost-Material,
sind die für Aktivschlamm-Flocken vorgeschlagenen Verfahren
adäquat
anzuwenden. Der Unterschied ist jedoch die Immobilität dieser
Biomasse.
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Im
ersten Schritt wird der Zufluss von COD reichem Abwasser gestoppt
bei gleichzeitigem Stoppen des Effluent-Abflusses. Nach einer genügend langen
Wartezeit bis zum Abbau des COD, wird Permanganat addiert (Konzentration
im Abwasser 20 mg/l). Der Zweck dieser Schrittfolge ist dass das
Permanganatsalz mit dem Biofilm reagiert (statt mit dem COD) und
eine MnO2-Schicht auf dem Biofilm bildet. Danach
wird die Addition von Abwasser zur Reinigung fortgesetzt. Wenn die
MnO2-Schicht in ihrer Wirkung nachlässt, wird
diese Beschichtung periodisch wiederholt.
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Eine
MnO2-Schicht auf einem Biofilter für Abluft
wird die wiederholte Behandlung des filtrierenden Mediums mit einer
effizienten Menge (20 mg/l) einer nicht-bioziden wässrigen
Lösung
eines Permanganatsalzes hergestellt. Wenn die MnO2-Schicht in ihrer Wirkung
nachlässt,
wird diese Beschichtung periodisch wiederholt.
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Wirkungsweise
des Verfahren zur Minimierung des Geruchs durch einen Oxidations-Katalysator,
des Verfahren zur Herstellung des Katalysators und des Oxidations-Katalysators:
Bei
Beginn der Zugabe von Permanganatsalz (MnO4) zum
Rücklaufschlamm
oxidiert ein Teil des MnO4 gewollt sofort
teilweise das im Rücklaufschlamm
gelöste
DMSO und DMS. Ein weiterer Teil des MnO4 oxidiert
ungewollt einen Teil des restlichen gelösten COD. Ein dritter Teil
des MnO4 reagiert mit der nach außen zeigenden
Oberfläche
der Belebtschlamm-Flocken zu einer haftenden MnO2-Schicht. Die
innere Oberfläche
der Flocken ist im wesentlichen nicht MnO2-beschichtet
und biologisch reinigungsaktiv wie eine normale Belebtschlamm-Flocke. Die MnO2-Schicht katalysiert die Oxidation von DMSO
und DMS mit gelöstem
Sauerstoff (O2). Die MnO2-beschichteten
Belebtschlamm-Flocken zirkulieren durch das Belüftungsbecken 21 und
die sekundären
Sedimenter 22 und katalysieren die Oxidation von DMSO und
DMS mit gelöstem
Sauerstoff (O2) im belüfteten Teil des Belebtschlamm-Beckens.
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Die
Funktion des Katalysators ist eine die biologische Reinigungs-Funktion
der Bakterien und die oxidationskatalytische Wirkung von MnO2 integrierende aus MnO2 und
Aktivschlamm zusammengesetzte Flocke (7, schematischer
Querschnitt durch eine Flocke), die außerdem verbesserte Sedimentations-Eigenschaften
hat. Dieser Aktiv-Schlamm- Katalysator
bewirkt, dass die effektive Oxidationswirkung des addierten Permanganats
um etwa den Faktor 5 gesteigert wird.
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Es
dauert etwa einen Tag bis sich nach Beginn der Dosierung von Permanganat
ein Gleichgewicht zwischen Oberflächen-Oxidierung der Belebtschlamm-Flocken
und Verlust von oxidierten Belebtschlamm-Flocken im Exzess-Schlamm
einstellt. Innerhalb dieser Zeitperiode kann das Verfahren mit einer über 20 mg/l
Permanganat hinaus erhöhten nicht-toxischen
Dosierung begonnen werden.
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Bei
zu hohem Gehalt des Schlamm-Wassers an leicht oxidierbarem COD kann
Permanganat ungewollt durch diesen COD verbraucht werden, und es muss
entsprechend mehr Permanganat addiert werden, um die Flocken-Oberflächen zu
oxidieren.
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Die
MnO2-Schicht auf den Flocken kann durch
verschiedene Mechanismen verloren gehen: Das sind z.B. Bedeckung
der Schicht durch Biomasse-Wachstum, Verlust des MnO2 mit
dem Exzess-Schlamm sowie Auflösung
der MnO2-Schicht durch mikrobielle Reduktion
unter anoxischen Bedingungen. Deshalb muss die MnO2-Schicht
durch kontinuierliche Zugabe von Permanganat erhalten werden.
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Ein
weiterer Mechanismus des Abbaus der MnO2-Schicht
ist die Abgabe von Sauerstoff unter anaeroben Bedingungen, und die
Bildung von löslichen Mn
Spezies, die im Wesentlichen mit dem Effluent der sekundären Sedimentation
verloren gehen.
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Die
Zeitdauer bis zur Wirkung von Permanganat als Oxidant im Rücklauf-Schlamm
beträgt
nur wenige Minuten.
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Die
Verzögerungs-Zeit
bis zur Wirkung der Permanganat Addition als MnO2-Katalysator
im Belüftungsbecken
dauert jedoch länger
(2...10 Stunden), wobei eine anfänglich
erhöhte
(jedoch nicht biozide) Dosierung zu kürzeren Verzögerungs-Zeiten führt.
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Die
notwendigen aktuellen Dosierungen von Oxidanten und Katalysatoren
müssen
durch Labor-Simulation bei Klärwerks-Bedingungen ermittelt werden,
da der COD (chemical oxygen demand) des Abwassers neben DMSO und
DMS weitere leicht oxidierbare Verbindungen in wechselnden aktuellen Konzentrationen
enthält.
Die Konzentration darf außerdem
eine obere Grenze nicht überschreiten,
die toxisch für
den Klärschlamm
wäre.
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Die Änderung
des Ortes der Addition von Permanganat zum Abwasser Influent des
Klärwerks oder
zum Abwasser Influent des Belüftungsbeckens funktioniert
ebenfalls, benötigt
jedoch eine höhere Dosierung
von etwa 100 ppm. Eine niedrige Dosierung von 20 ppm wäre dort
weniger effektiv, weil der starke Oxidant wenig selektiv mit dem
gelösten
hohen COD (etwa 1000 mg/l) reagieren würde, und das gebildete MnO2 fein im Abwasser getrennt von den Flocken
dispergiert mit dem Effluent der sekundären Sedimentation verloren
gehen würde.
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Das
Verfahren der Oxidation von DMS, DMSO, funktioniert auch an Stelle
oder ergänzend
zu Permanganat mit der Addition von etwa 100 ppm Hypochlorit-Salzen
an irgendeiner Stelle des Behandlungsprozesses des Abwassers. Dabei
sind jedoch die Reaktionsprodukte der Hypochlorite als Oxidationskatalysator
weniger wirksam als MnO2, auf Grund dessen
diese hohen Dosierungen notwendig sind. Außerdem kann dabei das toxische
Chloroform als ein Reaktionsprodukt erzeugt werden.
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Ausführungsbeispiel 8
-
Bestimmung des Zuflusses
und des Geruchspotentials von DMSO:
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DMSO
und DMS sind nur zwei von vielen Verbindungen, die Geruchsproblem
von Klärwerken hervorrufen
können.
Es ist wichtig, die Zuflüsse
von DMSO zu kennen, und bei Überschreitung
von bestimmten Mengen, die Zuflüsse
von DMSO zu beeinflussen.
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Das
DMSO-Influent-Mengen-Ist-Signal 11 beschreibt den realen
Zufluss von DMSO in das Klärsystem.
Es kann geschätzt
werden, durch Summierung der Einträge aller DMSO-Einleiter, bzw.
aus der Summe deren DMSO-Eintrag-Ist-Signale 10. Alle wichtigen
Einleiter von DMSO müssen
in ein solches Verfahren eingeschlossen sein, damit die Schätzung real
ist.
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Das
DMSO-Influent-Mengen-Ist-Signal 11 kann durch Messung genau
bestimmt werden. Der Gehalt von DMSO kann durch Injektion einer
Probe von Abwasser in einen für
die Analyse von Wasser-Proben geeigneten Gaschromatographen und Vergleich
mit einem Standard chemisch bestimmt werden. Es ist möglich, dass
sich das DMSO durch Mikroorganismen in der Kanalisation bereits
teilweise zu DMS reduziert wurde. DMS kann mittels chemischer Verfahren
bestimmt werden. In diesem Fall kann das Geruch bildende Potential
von Influent durch die Summe von enthaltenem DMSO und DMS bestimmt
werden.
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Es
ist notwendig, nachzuweisen, ob speziell DMSO im Influent das Geruchs-Problem
verursacht. Aus dem DMSO-Influent-Mengen-Ist-Signal 11 lässt sich
durch Berechnungen oder Experimente das Bildungs-Potential von DMS
ermittelt wird, das obere Grenzen nicht überschreiten darf.
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Das
DMS bildende Geruchspotential von DMSO kann aus dem DMSO-Eintrag-Ist-Signal 10 berechnet
werden. Wenn die chemisch in Abwasser gemessene Konzentration von
DMSO 1 mg/l, beträgt,
dann fließen
bei einem Fluss von 10.000 m3/h Abwasser
10 kg/h DMSO in die Kläranlage.
Daraus können
maximal 8 kg/h DMS entstehen. Dadurch können maximal 0,8 Milliarden
m3 Luft mit einer 10-fach über der
Geruchs-Nachweisgrenze liegenden Konzentration von DMS verunreinigt
werden. Auch kleine Mengen ab 1 mg/l DMSO in Abwasser-Influent erzeugen
also ein großes
Geruchs-Potential durch die Bildung von DMS.
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Das
DMS bildende Geruchspotential von DMSO kann auch durch einfache
Laborexperimente bestimmt werden. Ein sehr einfaches Analysenverfahren
ist die Mischung einer Probe von 50 ml des Abwassers mit 100 ml
DMSO/DMS-freiem Aktivschlamm, anaerobe Inkubation der Mischung um DMSO
in DMS umzuwandeln, und Messung von DMS durch chemische oder olfaktometrische
Analyse. Dieses Verfahren ist sehr einfach, aber relativ langsam
(Dauer mindestens 2 Stunden) und nicht spezifisch für eine Bildung
von DMS aus DMSO, da DMS auch aus anderen Quellen entstehen kann.
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Ein
weiteres Analysenverfahren ist die Analyse einer Gasprobe vom Belüftungsbecken
(ausgasende Luft oder Gasphase einer Schlammprobe in einer Flasche)
und Messung von DMS durch chemische oder olfaktometrische Analyse.
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Wenn
mit diesen Schritten ermittelt wurde, dass DMSO eine wesentlich
Ursache des Geruchsproblems eines Klärwerks oder der Kanalisation
ist, wird das Problem mit weiteren in den anderen Beispielen erklärten Verfahrensschritten
gelöst.
Das DMSO-Eintrag-Ist-Signal 10 für solche Problemlösungen geregelt
werden durch ein DMSO-Eintrag-Soll-Signal 16 ausgehend
von einer Signal-Prozessor-Zentrale 13.
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Ausführungsbeispiel 9
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Dieses
Beispiel betrifft die Beschaffenheit, Herstellung, und Anwendung
eines Katalysators auf einem unbelebten Träger.
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Der
Katalysator besteht aus einem unbelebten Träger der bei Anwesenheit von
Wasser eine Volumenvergrößerung und
Oberflächenvergrößerung erfährt, und
MnO2 (Braunstein). Er katalysiert die Umsetzung
von DMSO und DMS durch gelösten O2-Sauerstoff
im Belebtschlamm-Becken.
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Der
Katalysator kann in einer chemischen Fabrik oder in einem Tank im
Klärwerk
hergestellt werden. Poröses
Aluminiumoxid von einer Körngröße von etwa
0,2 mm wird als Träger
verwendet. Die Wahl der Körnung
des Aluminiumoxid-Trägers
erfolgen so, dass die Körner ähnliche
Sedimentationseigenschaften haben wie Klärschlamm-Flocken, insbesondere
Suspendierbarkeit im Belebtschlamm-Becken und Sedimentierbarkeit
in der Stufe des sekundären
Sedimenters 22. Der Träger
wird mit 3 Masse Ethanol und 1 Masse% Kaliumpermanganat imprägniert.
Nach einer Reaktionszeit von 24 Stunden bei Raumtemperatur ist das
Kaliumpermanganat durch das Ethanol zu einer MnO2-Schicht
reduziert, wobei sich sehr aktive MnO2 Nanopartikel
bilden. Der Katalysator wird durch Trocknung von restlichem Ethanol befreit,
um die Entstehung von gefährdenden
Dämpfen
zu verhindern. Diese Trocknung kann unterlassen werden, wenn sowohl
die Herstellung als auch die Anwendung des Katalysators in engem
zeitlichem und örtlichem
Zusammenhang in einem Klärwerk
erfolgen.
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Unmittelbar
vor der Anwendung wird 1 Volumenteil dieses Katalysators für 24 Stunden
in 5 Volumenteilen Wasser gelagert, was zu einer Quellung und Volumenvergrößerung führt. Diese
Katalysator-Wasser-Mischung wird als Suspension in das Belebtschlamm-Becken
gepumpt. Die Dosierung soll so erfolgen, dass sich in der Suspension
im belüfteten Belebtschlamm-Becken
eine Konzentration von etwa 20 mg/l MnO2 oder
etwa 2 g/l Katalysator pro Liter Abwasser ergibt. Der Katalysator
wird allmählich
verbraucht (Überwachsen
mit Bakterien, Verlust von MnO2 als zweiwertiges
lösliches
Mn in anoxischen Zonen, Verlust der Körner mit dem Effluent und Exzess-Schlamm)
und muss in gleichem Masse ins Belebtschlamm-Becken nachdosiert
werden.
-
Die
Anwendung des Katalysators bewirkt die Oxidation von DMSO und DMS
und reduziert damit die Emission von DMS-Geruch aus dem Belebtschlamm-Becken.
-
- 1
- geregelter
DMSO-Eintrag
- 2
- Abwasser-Influent
- 3
- Vorbehandeltes
Abwasser
- 4
- primäres Sedimentations-Abwasser
- 5
- Belüftungsschlamm-Abwasser-Mischung
- 6
-
- 7
- sekundärer Sediment-Rücklauf
- 8
- sekundäres Effluent
- 9
- nichtregelbarer
DMSO-Eintrag
- 10
- DMSO-Eintrags-Ist-Signal
- 11
- Influent-DMSO-Mengen-Ist-Signal
- 12
- NaMnO4-Oxidant-Zugeber
- 13
- Signal-Prozessor-Zentrale
- 14
- NaMnO4-Oxidant-Zugabe-Signal
- 15
- Kanahisations-Kanal
- 16
- DMSO-Eintrags-Soll-Signal
- 17
- Gelöstsauerstoff-Soll-Signal
- 18
- Sauerstoff-Zugeber
- 19
- Abwasser-Vorbehandler
- 20
- primärer Sedimenter
- 21
- Belüftungsbecken
- 22
- sekundärer Sedimenter