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Die
Erfindung betrifft einen Drucksensor mit einer aus Nichtmetall gebildeten
Membran, welche mit unter Druck stehendem, zu messendem Medium beaufschlagbar
ist, sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Drucksensors.
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Drucksensoren
werden auf ganz unterschiedlichen Messgebieten eingesetzt, um den Druck
von ganz verschiedenen Fluiden zu messen. Es gibt Anwendungen in
Motoren, um den Druck von Ölen,
wie zum Beispiel Hydrauliköl
oder Motoröl,
den Brennstoffdruck oder auch den Brennraumdruck zu messen. Es gibt
Anwendungen in industriellen Prozessen, um ganz unterschiedliche
Medien bei ganz unterschiedlichen Temperaturen und Drücken zu messen.
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Viele
der zu messenden Medien sind chemisch aggressiv oder – zum Beispiel
in der Lebensmittelindustrie – empfindlich
gegen Verschmutzungen, was auch bei der Auswahl eines Drucksensors zum
Messen des Mediumdrucks beachtet werden muss.
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Als
besonders medienkompatibel hat sich ein Drucksensor herausgestellt,
bei dem diejenigen Teile, die mit dem Medium in Berührung kommen, ganz
aus nichtkorrosivem Stahl gebildet sind. Beispielsweise besteht
bei diesen Medien auch eine druckaufnehmende Membran ganz aus medienunempfindlichen
Stahl wie beispielsweise Edelstahl. Solche Drucksensoren sind jedoch
relativ aufwändig und
damit teuer.
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Andererseits
gibt es gerade in jüngster
Zeit vermehrt Drucksensoren mit Nichtmetallmembranen auf dem Markt.
Hierzu zählen
insbesondere Drucksensoren, die ganz aus Keramik gebildete Messzellen
aufweisen. Bei einigen auf den Markt erhältlichen Keramik-Messzellen
gibt es direkt auf den integral an den Messzellen ausgebildeten
Keramikmembranen eine Auswerteschaltung, die die Auslenkung der
Keramik-Membran in ein elektrisch verwertbares Signal umwandeln
kann. Zum Beispiel sind auf der Membran Dehnmessstreifen (DMS) in
Dickschichttechnik aufgebracht, deren elektrischer Widerstand sich
bei Membranauslenkung verändert.
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Beispiele
für bekannte,
derzeit auf dem Markt erhältliche
Drucksensoren mit Keramikmesszellen, die den Oberbegriff des hier
beigefügten
Anspruches 1 bilden, sind die Drucksensoren vom Typ SEN 8600, SEN
8601, SEN 8700, SEN 8701 der deutschen Firma Kobold Messring GmbH
aus D-65719 Hofheim/Taunus oder der Drucksensor FlexBar 3501 der
Schweizer Firma Bourdon-Haenni AG in CH-3303 Jegenstorf. Aus dem
Internet am 30.12.2004 ausgedruckte Datenblätter dieser Sensoren sind der
Anmeldung beigefügt.
Es wird für
weitere Einzelheiten auf diese Datenblätter verwiesen.
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Die
zum Aufbau von Keramikmesszellen verwendeten Keramiken sind kostengünstig herstellbar und
verarbeitbar und außerdem
chemisch gut resistent. Dementsprechend werden mit Keramikzellen arbeitende
Drucksensoren auch für
die Messung aggressiver Medien angeboten. Allerdings lassen sich bisher
mit aus solchen Keramiken oder vergleichbaren Nichtmetallen gebildeten
Messzellen oder auch nur einzelnen Membranen bisher kaum für verschiedene
Medien und verschiedene Temperaturbereiche geeignete Drucksensoren
herstellen, vielmehr sind die bisherigen Nichtmetall-Membran-Drucksensoren allenfalls
für eine
ganz bestimmte Gruppe von aggressiven Medien und für bestimmte
enge Temperaturbereiche ausgelegt.
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Es
ist zwar auch bereits bekannt, die Druckaufnehmer durch eine Trennmembran
vom zu messenden Medium zu trennen, um den Sensor so universeller
medienkompatibel zu machen, dies erhöht aber wieder die Bauteile
und somit die Kosten. Außerdem
werden die Messungen durch die indirekte Erfassung der Auslenkung
einer Trennmembran nicht gerade genauer.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen kostengünstigen medienkompatiblen Drucksensor
zu schaffen, der ohne spezielle Anpassung universal, zum Beispiel
auch in hohen Temperaturbereichen und bei chemisch verschieden aggressiven
Medien, einsetzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Drucksensor gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Ein
vorteilhaftes Verfahren zum Herstellen eines solchen Sensors ist
in dem Nebenanspruch angegeben.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass eine Schwachstelle bisheriger Drucksensoren
mit Nichtmetall-Membranen die Abdichtung eines zum Aufnehmen des
zu messenden Mediums dienenden Raumes an Trennstellen, wie insbesondere
an einer Nichtmetall-Metall-Trennstelle, ist. Bisher wurden hier
zur Abdichtung zwingend elastomere Dichtungen, meist in Form von
O-Ringen eingesetzt. Hierbei wurden enorme Anstrengungen angestellt,
um diese Dichtungen oder O-Ringe
medienkompatibel zu machen. Dies gelang bei den eingesetzten Elastomeren jedoch
nur fallbezogen. Die Dichtungen und O-Ringe sind zum Beispiel entweder
gegen ölhaltige
Stoffe (zum Beispiel Benzin) oder gegen kalkhaltige Medien (zum
Beispiel kalkhaltiges Wasser) resistent. Außerdem sind die Einsatzbereiche
solcher Dichtungen oder O-Ringe auf relativ geringe Temperaturen
begrenzt. Gelingt es, die Dichtungen für größere Temperaturen auszulegen,
so geschieht dies meist auf Kosten der Medienkompatibilität. Andere
bekannte Abdichtungsarten sind nur zu weitaus höheren Kosten möglich, so
dass der wesentlichste Vorteil einer Nichtmetallzelle, wie insbesondere
einer Keramikzelle, wieder zu nichte gemacht wird und man auch gleich
auf die kostenaufwändigeren
Stahlsensoren zurückgreifen
könnte.
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Bei
der Erfindung wird hingegen eine Trennstelle zwischen Metall und
Nichtmetall durch eine stoffschlüssige
Verbindung, nämlich
insbesondere durch Aktivlöten
oder Hartlöten
abgedichtet. Nichtmetalle, insbesondere Keramiken, und Metalle lassen
sich durch Hartlot sehr fest miteinander verbinden. Erfolgt ein
solches Hartlöten
rundherum um die Membran oder an einem ringförmigen, dem Druckmedium ausgesetzten Übergang
zwischen Metall und Nichtmetall, so lässt sich hierdurch einerseits
die Verbindung zwischen Membran und Trägerelement herstellen, andererseits
aber gleichzeitig auch die Abdichtung bewirken. O-Ringe und zusätzliche Spannelemente,
die die Membran oder die Messzelle festhalten und den O-Ring zum
Abdichten zusammendrücken,
können
entfallen. Beide Aufgaben können
durch ein Hart- oder Aktivlot bewerkstelligt werden. Die Anzahl
von Bauteilen wird dadurch minimiert.
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Das
zum Abdichten erfolgende Aktiv- oder Hartlöten erfolgt zum Beispiel zwischen
einer Keramikmembran oder Keramikzelle und einem meist aus Metall
gebildeten Druckanschlusselement. Solche Druckanschlusselemente
weisen meist an einem zum Medieneinlass offenen Ende ein Außengewinde auf
und sind oft mit einem Werkzeugangriff wie z.B. Sechskant versehen.
Sie werden in Anschlussbohrungen an einer das zu messende Medium
enthaltenden Vorrichtung eingedreht.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann die Nichtmetallmembran oder deren aus Nichtmetall gebildete
Trägerstruktur,
also beispielsweise ein einstückig
mit der Membran ausgebildeter Stützring,
unmittelbar auf das dem Anschlussende abgewandte Ende des metallenen
Druckanschlusselements druckdicht hartgelötet werden. Eine innere Durchgangsbohrung
in dem Druckanschlusselement wird so an diesem Ende durch das Auflöten der
Nichtmetallmembran druckdicht verschlossen, so dass das Druckanschlusselement
und die Nichtmetallmembran, gegebenenfalls zusammen mit der kompletten Nichtmetallmesszelle,
den mit zu messenden Medium befüllbaren
Messraum bilden. Die Trennstelle oder der Übergang zwischen dem Metall
des Druckanschlusselements und dem Nichtmetall, insbesondere der
Keramik, der Membran bzw. der Messzelle ist durch die Lötverbindung
druckdicht verschlossen.
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Ist
der Drucksensor Temperaturschwankungen ausgesetzt, dann kann es
bei einer zu großen Differenz
der Wärmeausdehnungskoeffizienten
der zusammengelöteten
Materialien zu Verspannungen und daraus resultierenden Problemen
kommen. Daher werden bevorzugt Materialien verwendet, deren Wärmeausdehnungskoeffizienten
sich nicht all zu sehr unterscheiden. Es gibt hierzu Keramiken mit
zu Stahl vergleichbaren Wärmeausdehnungskoeffizienten.
Zum Beispiel hat ZrO2 einen Wärmeausdehnungskoeffizienten,
der sich nur geringfügig
von demjenigen von Martensit unterscheidet. Andere Keramiken und
andere Stahlsorten sind jedoch kostengünstiger. Die sich bei Verwendung
eines kostengünstigeren
Nichtmetalls, insbesondere Keramik, zum Beispiel Al2O3, für
die Membran oder für
eine Monozelle oder/und eines kostengünstigeren Metalls, z.B. Austenit,
für das
Druckanschlusselement ergebenden größeren Unterschiede bei den
Wärmeausdehnungskoeffizienten
können
bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform dadurch gehandhabt werden,
dass die Nichtmetall-Membran bzw. die Nichtmetall-Messzelle über ein
Zwischenelement mit dem Druckanschlusselement verbunden werden.
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Das
Zwischenelement ist bevorzugt ein Ring aus einem Metall oder ein
ringförmiges
Metallplättchen
mit einem Wärmekoeffizienten,
der wesentlich näher
an demjenigen des Nichtmetalls liegt als das Material des Druckanschlusselements.
Zum Beispiel besteht die Messzelle aus Al2O3 und ist auf einen Zwischenring aus Martensit
aufgelötet.
Der Zwischenring ist dann vorzugsweise an der der Messzelle abgewandten
Seite in druckdichter Weise mit dem Druckanschlusselement ebenfalls
stoffschlüssig
verbunden, insbesondere druckdicht verschweißt. Der Ring hat vorzugsweise
einen größeren Durchmesser als
die daran angelötete
Keramikmesszelle.
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Bei
dieser Ausführung
dient also nicht das Druckanschlusselement, sondern ein Zwischenelement
als metallenes Trägerelement,
mit dem die Nichtmetall-Membran
bzw. Nichtmetallmesszelle in druckdichter Weise unmittelbar stoffschlüssig verbunden
ist.
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Ein
als Zwischenelement bevorzugt eingesetzter Zwischenring wird vorzugsweise
möglichst dünn oder
schwach ausgeführt,
um Verformungen durch den Ring aufnehmen zu können. Andererseits ist der
Ring so dick oder stark, dass die Verschweißung problemlos durchgeführt werden
kann.
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Bevorzugte
Anwendungsgebiete für
den erfindungsgemäßen Drucksensor
sind Einsätze,
bei denen die Verwendung von O-Ringen stören könnte. Es sind somit Hochtemperaturprozesse
als auch die Messung unterschiedlich aggressiver Medien möglich. Der
Drucksensor lässt
sich zum Beispiel überall dort
einsetzen, wo Prozesstemperaturen von mehr als 200°C bis 300°C vorkommen
können.
Selbstverständlich
ist der Sensor aber auch bei tieferen Temperaturen einsetzbar und
auch bei sehr tiefen Temperaturen, wo O-Ringe spröde werden
könnten.
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Die
Lottrennstelle lässt
sich bei der heute bekannten Lottechnik mit Hart- und/oder Aktivloten bis über 1000
bar druckdicht machen, so dass Druckmessbereiche (Nennbereiche)
von bis zu 400 bis 600 bar derzeit problemlos erreichbar sind. Die
derzeit bevorzugte Lottechnik und hierzu geeignete Materialien werden
genauer in der nicht vorveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung 10 2004 024 920.2-52 beschrieben, auf die für weitere
Einzelheiten ausdrücklich
verwiesen wird.
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Durch
die Erfindung ist bei einem gattungsgemäßen Drucksensor mit einer kostengünstigen Nichtmetall-Membran
eine absolute Minimierung der Bestandteile möglich. Dadurch lässt sich
der Montageaufwand minimieren. Die Drucksensoren können bei
Bedarf industriell in Serie gefertigt werden. Durch die geringere
Anzahl von Bauteilen wird auf einfache Art und Weise auch das Risiko
von Ausfällen
einzelner Bestandteile minimiert, so dass auch die Zuverlässigkeit
verbessert wird. Gerade Ausfälle
von O-Ringen haben in der Vergangenheit mehrmals zu Ausfällen ganzer
Maschinen und auch zu verheerenden Unfällen geführt. Gegenüber durch Elastomere abgedichteten
Drucksensoren entfällt
bei einem erfindungsgemäßen, durch
eine Lotverbindung abgedichteten Drucksensor auch das Problem einer
möglichen
Materialalterung, so dass auch unter diesem Aspekt die Langlebigkeit
und Zuverlässigkeit
verbessert wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Drucksensors
erfolgt auch eine elektrische Verbindung zwischen der Keramikmesszelle
und einer Auswerteelektronik auf der mediumabgewandten Seite der
Nichtmetallmembran bzw. der Nichtmetall-Messzelle – insbesondere Keramikmembran
bzw. Keramikmesszelle – über ein Hart-
oder Aktivlot, wie dies genauer in der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 10 2004 024 920.2-52 beschrieben wird,
auf die auch für diesbezügliche weitere
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
wird. Das Hartlot wird bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung nicht
nur zum Zusammenfügen von
Keramikzelle und Metalldruckanschluss oder Metallgehäuse und
zum Ersetzen der sonst bei Keramikzellen üblichen Dichtungen verwendet,
darüber hinaus
wird mit dem Hartlot auch noch eine besonders feste und langlebige
elektrische Verbindung geschaffen. Dabei lassen sich sämtliche
Hartlotverbindungen in einem einzelnen Erhitzungsprozess erzeugen,
so dass der Drucksensor schnell und kostengünstig herstellbar ist.
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Die
Auslenkungen von Keramikmembranen wird bevorzugt mit in Dickschichttechnik
hergestellten DMS als Wandlereinrichtung in elektrisch verwertbare
Signale umgewandelt. Die verfahrensgemäße Vorgehensweise richtet sich
nach der zum druckdichten stoffschlüssigen Verbinden von Nichtmetall
und Metall einzusetzenden Temperaturen. Wird ein Hartlot mit Löttemperaturen
von über
etwa 1000°C
verwendet, dann werden vorzugsweise zunächst alle Hartlotverbindungen
hergestellt und anschließend
auf der druckabgewandten Membranseite ein Dickschichtprozess zum
Aufbringen der Wandlereinrichtung durchgeführt.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Darin
zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines Drucksensors;
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2 einen
Längsschnitt
entlang der Mittelachse durch den Drucksensor von 1;
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3 einen
Schnitt vergleichbar von 2 durch eine zweite Ausführungsform
eines Drucksensors;
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4 eine
Draufsicht auf eine bei der zweiten Ausführungsform eingesetzte Messzelle;
und
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5 eine
perspektivische Teilansicht der zweiten Ausführungsform des Drucksensors
nach einem Zwischenschritt im Verlauf seines Herstellverfahrens.
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In
den Figuren sind zwei Ausführungsformen eines
Drucksensors 1 mit einer Keramikmesszelle 2 und
einem aus nichtkorrosivem Metall gebildeten Druckanschlusselement 3 dargestellt.
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Die
Keramikmesszelle 2 ist monolithisch hergestellt. Sie ist
etwa kappenförmig
oder topfförmig ausgebildet,
so dass sie einen einen Stützring 4 bildenden
ersten Bereich und einen eine damit einstückig ausgebildete Membran 5 bildenden
zweiten Bereich hat. Die Membran 5 ist als Messmembran
zur direkten Medienberührung
ausgelegt.
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Auf
einer medienabgewandten Seite 6 ist eine Wandlereinrichtung 7,
hier in Dickschichttechnik aufgebracht. Die Wandlereinrichtung 7 ist
durch mehrere piezoresistive Elemente, insbesondere Dehnmessstreifen 8,
gebildet, die in üblicher
Brückenschaltung
verschaltet sind. Auslenkungen der Membran 5 werden durch
die Dehnmessstreifen 8 erfasst und durch eine Auswerte- und/oder Verstärkungselektronik 9 ausgewertet.
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Bei
der in 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsform
ist die Auswerte- und/oder
Verstärkungselektronik 9 als
ASIC oder sonstiger Chip direkt auf der medienabgewandten Seite
der Keramikmesszelle 2 angebracht. Die Auswerte- und/oder Verstärkungselektronik 9 lässt sich
hier über
eine Stiftleiste 10 kontaktieren.
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Bei
beiden Ausführungsformen
hat das aus Metall gebildete Druckanschlusselement 3 eine Durchgangsbohrung 11 und
ist dadurch insgesamt rohrförmig
ausgebildet. Das Druckanschlusselement 3 trägt an einem
ersten Ende 12 ein Gewinde 13, mit dem es an eine
das zu messende Medium führende Vorrichtung
(nicht dargestellt) angeschlossen werden kann. Ein Werkzeugangriffsbereich 14 vereinfacht dabei
das Ein- und Ausdrehen des Drucksensors 1.
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An
dem dem ersten Ende 12 entgegengesetzten zweiten Ende 15 ist
die Keramikmesszelle 2 mit dem Druckanschlusselement 3 so
verbunden, dass die Keramikmesszelle 2 die Durchgangsbohrung 11 abschließt. Im Inneren
ist so ein Messraum 16 für das zu messende Medium gebildet.
Der in diesem Messraum 16 ausgebildete Übergang 17 zwischen
Keramik und Metall ist nicht durch eine Dichtung, sondern durch
eine ringsum durchgängig
geschlossene stoffbündige
Verbindung zwischen Metall und Keramik abgedichtet. Dadurch spart
man sich sämtliche
Dichtungen, insbesondere die sonst übliche Elastomerdichtungen,
und zusätzliche
Klemmelemente oder Befestigungselement ein. Bei den gezeigten Ausführungsformen
ist die Keramikzelle 2 durch eine ringsum geschlossene
Hartlotverbindung 18 druckdicht befestigt. Als Hartlot
wird zum Beispiel ein AgCuTi-Lot verwendet.
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Bei
der in den 1 und 2 dargestellten ersten
Ausführungsform
des Drucksensors 1 ist der Bereich des Stützrings 4 der
Keramikmesszelle 2 direkt an das Druckanschlusselement 3 hartgelötet, so dass
das Druckanschlusselement 3 als unmittelbares Trägerelement
für die
Keramikmesszelle 2 dient. Als Werkstoff für die keramische
Monozelle – Keramikmesszelle 2 – dient
hierbei ZiO2. Das Druckanschlusselement 3 ist
in dieser Ausführungsform
aus martensitischen Stahl gebildet. Beide Materialien haben mit etwa
11 × 10–6K–1 einen
vergleichbaren Wärmeausdehnungskoeffizienten,
so dass es auch bei Einsatz in unterschiedlichen Temperaturbereichen
nicht zu Verspannungen kommt. Diese Materialien sind jedoch relativ
teuer.
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Die
in den 3 bis 5 dargestellte zweite Ausführungsform
kann dagegen auch bei Einsatz mit wechselnden Temperaturen kostengünstigere Materialien
nutzen. Hier ist die Keramikmesszelle 2 aus Al2O3 und das Druckanschlusselement 3 aus Austenit
(oder aus Martensit) gebildet. Zum Ausgleich unterschiedlicher Wärmeausdehnungen
ist als unmittelbares Trägerelement
für die
Keramikzelle 2 hier ein Zwischenelement in Form eine ringförmigen Metallplättchens 19 eingefügt.
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Die
Keramikmesszelle 2 ist bei dieser zweiten Ausführungsform
mit dem Metallplättchen 19 durch
die ringsum geschlossene Hartlotverbindung 18 druckdicht
und mechanisch sehr fest verbunden. Das Metallplättchen 19 ist wiederum
mit dem Druckanschlusselement 3 in druckdichter Weise mittels
einer stoffschlüssigen
Verbindung, hier in Form einer ringsum verlaufenden Verschweißung 20 verbunden.
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Das
Metallplättchen 19 hat
einen Durchmesser, der größer ist
als der Durchmesser der Keramikmesszelle 2. Das Metallplättchen 19 wird
möglichst dünn ausgeführt, damit
es zur Kompensation unterschiedlicher Wärmeausdehnungen verformbar
ist. Eine Untergrenze für
die Dicke des Metallplättchens 19 wird
durch das Erfordernis einer sicheren und problemlosen Verschweißbarkeit
mit dem Druckanschlusselement 3 gesetzt. Die optimale Dicke
lässt sich
durch Versuche empirisch ermitteln.
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Insgesamt
ergibt sich bei den hier dargestellten Ausführungsformen durch die stoffschlüssigen Verbindungen 18, 20 ein
praktisch einstückig
aus einem Edelstahl-Keramik-Verbund gebildeter Drucksensor, der
ohne Dichtungen und zusätzliche
Befestigungselemente unmittelbar zum Messen beliebiger unter Druck
stehender Medien verwendet werden kann.
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Bei
dem zweiten Ausführungsbeispiel
sind auf der medienabgewandten Seite der Keramikmesszelle 2 noch
elektrische Anschlüsse
in Form von Kabelendhülsen 21 mittels
Hartlot an der Keramik befestigt und auch Leiterbahnen 22 mittels
Hartlot gebildet, so wie dies näher
in der deutschen Patentanmeldung 10 2004 024 920.2-52 beschrieben
und gezeigt ist.
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Die
verschiedenen Merkmale der hier erläuterten Ausführungsbeispiele
sind beliebig miteinander kombinierbar.
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Zur
Herstellung des Drucksensors wird bevorzugt derart vorgegangen,
dass zunächst
die stoffschlüssigen
Verbindungen 18, 20 hergestellt werden. Die Vorgehensweise
zum Herstellen der Hartlotverbindung ist dabei die gleiche wie sie
in der vorerwähnten,
nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 10 2004 024 920.2-52 beschrieben
ist. Auf diese Patentanmeldung wird für nähere Einzelheiten ausdrücklich Bezug
genommen. Eine Kopie der Anmeldung ist der hier vorliegenden Anmeldung beigefügt. Bei
dem zum Herstellen der Hartlotverbindung durchgeführten Hartlotverfahren
werden, wie in dieser vorherigen Patentanmeldung beschrieben, gleichzeitig
auch die elektrischen Verbindungen 21, 22 hergestellt.
Der sich danach ergebende Schritt ist in der 5 dargestellt.
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Das
Hartlöten
erfolgt beispielsweise bei Temperaturen im Bereich von etwa 800
bis 1000°C. Nach
dem Hartlöten
werden dann auf der medienabgewandten Seite 6 die Dehnmessstreifen 8 in
Dickschichttechnik bei etwa 800 bis 850°C aufgebracht. Anschließend wird
der die Auswerte- und/oder Verstärkungselektronik 9 bildende
Chip aufgeklebt oder gelötet.
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Für Hochtemperaturanwendungen
oberhalb von ca. 200°C
wird anstelle des auf der Messzelle angebrachten Chips eine komplett
außerhalb
angeordnete Auswerte- und/oder Verstärkungselektronik (nicht dargestellt)
verwendet.
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Bei
einigen Hartloten sind auch geringere Lottemperaturen (zum Beispiel
um die 600 bis 800°C oder
auch weniger) möglich.
Insbesondere in solchen Fällen
kann das Hartlöten
nach dem Dickschichtverfahren erfolgen, oder es können entsprechend
mit DMS vorgefertigte Keramikmesszellen 2 verwendet werden.
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In
einer nicht dargestellte Ausführung
kann anstelle der Keramikmesszelle 2 auch eine bloße Keramikmessmembran
ohne Stützring
direkt mit dem Trägerelement 3 oder 19 stoffschlüssig druckdicht verbunden
werden.
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- 1
- Drucksensor
- 2
- Keramikmesszelle
- 3
- Druckanschlusselement
- 4
- Stützring (Keramik)
- 5
- Messmembran
(Keramik)
- 6
- medienabgewandte
Seite
- 7
- Wandlereinrichtung
- 8
- Dehnmessstreifen
- 9
- Auswerteelektronik
- 10
- Stiftleiste
- 11
- Durchgangsbohrung
- 12
- erstes
Ende (Anschlussende)
- 13
- Gewinde
- 14
- Werkzeugangriffsbereich
- 15
- zweites
Ende (medienabgewandtes Ende)
- 16
- Messraum
- 17
- Keramik-Metall-Übergang
- 18
- Hartlotverbindung
- 19
- Metallplättchen (Zwischenelement)
- 20
- Verschweißung
- 21
- Kabelendhülsen (elektrische
Verbindung)
- 22
- Leiterbahnen