DE102004059255B3 - Ureteroskop mit distaler Nase - Google Patents

Abstract

Ein Ureteroskop (1) mit einem wenigstens in seinem distalen Endbereich mit im Wesentlichen ovalem Querschnitt ausgebildeten Schaft (2), der am distalen Ende eine den Querschnitt in Richtung der längeren Querachse (7) überragende verrundete Nase (6) aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Nase (6) asymmetrisch zur Querachse (7) derart geformt ist, dass ihre Mittellinie (8) von der Querachse (7) mit wachsendem Radius zunehmend abweicht.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Ureteroskop der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
• Gattungsgemäße Ureteroskope sind als Ureteroskope mit Mersierspitze aus der US 5 509 892 A sowie US 4 630 598 bekannt. Die Nase dient dabei dem erleichterten Einführen des Schaftes von der Blase her durch das Ostium in den Ureter.
• Als Ostium wird der Eingangsbereich des Ureters bezeichnet. Am Ostium sitzt eine als Rückschlagklappe den Ureter verschließende elastische Klappe. Die Klappe öffnet bei Urinfluss aus dem Ureter in die Blase und schließt bei Urinüberdruck in der Blase, um den Rückfluss von Urin in den Ureter zu verhindern. Dadurch werden Nierenüberdruck sowie von der Blase durch den Ureter in die Niere aufsteigende Infektionen verhindert.
• Beim Einführen von Ureteroskopen stellt die Überwindung der Ostiumklappe stets ein Problem für den Operateur dar. Die Klappe kann leicht beschädigt wer den, z.B. durch Quetschung. Dies kann zur Folge haben, dass die Ostiumklappe nicht mehr sicher schließt, mit der Gefahr, dass dann aus jeder Blasenentzündung sofort eine Nierenbeckenentzündung entsteht.
• Die gattungsgemäße bekannte Mersierspitze hilft, die Ostiumklappe beschädigungsfrei zu öffnen. Es kann mit der Nase unter die Klappe gefaßt und diese durch Drehung des Ureteroskopes um seine Längsachse geöffnet werden, ohne sie zu quetschen.
• Nachteilig bei der bekannten gattungsgemäßen Konstruktion ist jedoch die noch immer verbleibende restliche Beschädigungsgefahr. Bei bekannten gattungsgemäßen Mersierspitzen ist die Nase symmetrisch zur längeren Querachse des Schaftquerschnittes geformt und liegt somit beim Eindringen unter die Verschlussklappe ungünstig an. Daher können sich Quetschungen der Klappe ergeben.
• Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, gegenüber der bekannten gattungsgemäßen Konstruktion die Beschädigungsgefahr für die Ostiumklappe weiter zu verringern.
• Diese Aufgabe wird im kennzeichenden teil des Anspruches 1 angegebene Merkmalen gelöst.
• Erfindungsgemäß ist die Nase im Querschnitt asymmetrisch zur Querachse ausgebildet, und zwar mit nach außen wachsender Abweichung. Es ergibt sich eine Nasenform, mit der die Klappe sehr viel einfacher und wirkungsvoller unterfasst und durch Drehen des Schaftes sicher und beschädigungsfrei geöffnet werden kann.
• In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
• 1 – 3: einen Querschnitt durch das Ostium mit erfindungsgemäßem Ureteroskop in drei aufeinanderfolgenden Einführungsphasen und
• 4 eine vergrößerte distale Frontansicht des Ureteroskopes.
• Ein erfindungsgemäßes Ureteroskop 1 ist in den 1 – 4 mit dem distalen Endabschnitt seines Schaftes 2 dargestellt. In der distalen Stirnfläche 3 münden eine Optik 4, ein Arbeitskanal 5 sowie ein Lichtleiter 13.
• Am distalen Ende des Schaftes 2, wie dies die Seitenansicht in 3 zeigt, ist eine gut verrundete Nase 6 angeordnet, die den ansonsten ovalen Querschnitt des Schaftes im Wesentlichen in Richtung der längeren Querachse 7 (4) des Querschnittes seitlich überragt.
• Wie 4 in Frontansicht auf die Stirnfläche 3 zeigt, ist die Nase 6 asymmetrisch derart ausgebildet, dass sie mit ihrer Mittellinie 8 mit wachsendem Radius zunehmend von der Querachse 7 abweicht. Sie ist also seitlich abgebogen, und zwar nach außen hin immer stärker abgebogen. Es ergibt sich die in den 1, 2 und 4 dargestellte Formgebung der Nase 6. Die Mittellinie 8 kann gerade, wie dargestellt, oder auch gebogen, schräg zur Querachse 7 verlaufen.
• Die 1 – 3 zeigen die Arbeitsweise, mit der das Ureteroskop in drei aufeinanderfolgenden Schritten eingeführt wird.
• Dazu zeigen die 1 – 3 im Querschnitt den Bereich des Ostiums 9 einer menschlichen Blase 10, also den Bereich, in dem ein zur nicht dargestellten Niere führender Ureter 11 in die Blase 10 mündet. Wie die 1 – 3 zeigen, weist das Ostium eine Klappe 12 auf, die als zur Blase hin öffnende Rückschlagklappe den Ureter 11 federnd verschließt.
• Das erfindungsgemäße Ureteroskop 1 wird wie folgt in den Ureter 11 eingeführt:
  Zunächst wird in nicht dargestellter Weise das Ureteroskop 1 in die Blase 10 eingeführt und in Position gemäß 1 gebracht. Das Schaftende wird mit der dort sitzenden Nase 6 an den Rand der Klappe 12 angesetzt, so wie dies 1 zeigt und es kann nun durch Drehung des Schaftes 2, in Richtung des in 2 dargestellten Pfeiles, in die Position gemäß 2 die Klappe 12 aufgehebelt und die Schaftspitze unter die Klappe bis in den Eingang des Ureters 11 geschoben werden. Nun kann das Ureteroskop 1 in Richtung des in 3 dargestellten Pfeiles im Ureter 11 vorgeschoben werden.
• Wie die 1 – 3 zeigen, wird bei dem geschilderten Vorgang die Klappe 12 sehr schonend behandelt. Sie wird zunächst (1, 2) vorsichtig und ohne jede Quetschgefahr angehoben und sodann bis in die Position gemäß 3 beiseitegedrückt und gehalten.

Claims (1)

1. Ureteroskop (1) mit einem wenigstens in seinem distalen Endbereich mit im wesentlichen ovalem Querschnitt ausgebildeten Schaft (2), der am distalen Ende eine den Querschnitt in Richtung der längeren Querachse (7) überragende verrundete Nase (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Nase (6) asymmetrisch zur Querachse (7) derart geformt ist, dass ihre Mittellinie (8) von der Querachse (7) in radialer Richtung zum Schaft zunehmend abweicht.