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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum adaptiven Schutz
von Trägereinrichtungen, insbesondere
Substrate und/oder Leiterplatten, mit Bauelementen und Dämpfungselementen.
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Bei
elektronischen Systemen, die auf Substraten und Leiterplatten aufgebaut
sind, können
auf Grund von thermomechanischen und/oder mechanischen Beanspruchungen
sowohl statischer als auch dynamischer Art Verformungen der Substrate
und Leiterplatten auftreten, die zur Schädigung elektronischer Bauteile und/oder
zu Störungen
bzw. Funktionsbeeinträchtigungen
des jeweiligen elektronischen Systems führen können.
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Als
Abhilfemaßnahme
sind Konstruktionsoptimierungen zum Beispiel hinsichtlich der Befestigungseinrichtungen
von Substraten und Leiterplatten vorgeschlagen worden. Alternativ
werden auch Elastomerbauteile an Stellen eingesetzt, an denen die
Beanspruchungen in das System eingeleitet werden, um das elektronische System
zu entkoppeln.
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Weiterhin
werden Silikongele zur Umhüllung
der elektronischen Bauteile eingesetzt, um bei Resonanzen beispielsweise
so genannte Verschiebungsamplituden von Bonddrähten zu verringern, indem das
Silikongel eine Dämpfung
bewirkt.
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Die
Steifigkeit des Trägermaterials,
das heißt
von Substraten und Leiterplatte, kann so verändert werden, dass Verformungen
verringert werden bzw. ausbleiben.
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Seit
etwa 10 Jahren wird im Bereich der Adaptronik geforscht, Vibrationen
und Verformungen durch gegenphasige Bewegungen auszulöschen. Adaptive
Verfahren arbeiten mit passiven und aktiven Vorrichtungen. Bei passiven
Vorrichtungen werden Sensoren oder Aktuatoren in einem Stromkreis
mit elektrischen Verbrauchern verbunden, wobei die Sensoren oder
Aktuatoren durch die Beanspruchung beispielsweise einen elektrischen
Strom erzeugen, der von dem Verbraucher gedämpft wird, wodurch die Beanspruchung
verringert wird. Bei einer aktiven Vorrichtung werden Sensoren zur
Abtastung mechanischer Beanspruchung verwendet. Die Sensorsignale
werden in einem Regler verarbeitet. Der Regler erzeugt Steuersignale
für Aktuatoren,
die damit beaufschlagt werden und eine zu der Bean spruchung gegenphasige
Reaktion ausführen,
so dass die Gesamtverformung verringert bzw. unterdrückt werden
kann.
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Eine
Dämpfung
von strukturellen Schwingungen mit piezoelektrischen Bauelementen
wird beschrieben von N. W. Hagood und A. von Flotow, "DAMPING OF STRUCTURAL
VIBRATIONS WITH PIEZOELECTRIC MATERIALS AND PASSIVE ELECTRICAL NETWORKS" im Journal of Sound
and Vibration (1991), 146(2), S. 243 bis 268.
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Zur
Illustration einer Anwendung bei einer praktischen Anwendung bei
einem Snowboard und einem Baseballschläger sei folgende Schrift genannt:
Shoko Yoshikawa, Adam Bogue, Brian Degon, "Commercial Application of Passive and
Active Piezoelectric Vibration Control", Proceeding, International Symposium
on Application of Ferroelectrics XI, 1998, Montreux, Switzerland,
Aug. 24-27, 1998. IEEE catalog number 98CH36245, pp 293-294.
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Piezokeramische
Folienaktuatoren zum Aufkleben auf Trägermaterialien werden beispielsweise
von der Firma Smart Material Corp., Sarasota, USA angeboten.
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VORTEILE DER
ERFINDUNG
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum adaptiven Schutz von Trägereinrichtungen
sowie die dazugehörigen
Verfahren haben den Vorteil dass Verformungen von Substraten und
Leiterplatten vermieden bzw. minimiert werden, wobei eine Ermüdung von
elektronischen Bauteilen und Loten durch Vibrationen und Funktionsbeeinträchtigungen
verhindert werden.
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Ein
besonderer Vorteil liegt darin, dass passive und aktive Vorrichtungen
miteinander kombinierbar sind, wobei die entsprechenden Bauelemente
für Sensoren
und Aktuatoren gleiche Ausbildung als piezoelektrische Bauelemente
aufweisen.
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Die
Grundidee der Erfindung wird im Folgenden erläutert.
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Der
Kern der Erfindung ist das Aufbringen oder/und Integrieren von Aktuatoren
und/oder Sensoren auf bzw. in Trägermaterialien
(zum Beispiel Leiterplatten, Keramiksubstrate usw.) für elektronische
Bauteile mit dem Ziel, Verformungen des Trägermaterials auf Grund von
Vibrationen oder statischen thermischen und/oder mechanischen Belastungen
durch passive oder aktive Dämpfung
bzw. Versteifung zu vermindern bzw. zu unterdrücken. Weitere elektronische
Bauteile, die zur passiven oder aktiven Dämpfung oder Versteifung erforderlich
sind, können
auf dem Trägermaterial
bzw. an anderen Stellen des Systems angeordnet und fixiert werden. Auf
Grund der Unterdrückung
bzw. Verminderung von Verformungen des Trägermaterials können Schädigungen
der elektronischen Bauteile bzw. auch der leitenden Verbindungen
zwischen den Bauteilen und der Verbindungsstellen der Bauteile mit
diesen leitenden Verbindungen (zum Beispiel Leiterbahnen, Lote,
Lötstellen) sowie
Funktionsstörungen
des Systems verhindert oder verringert werden.
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Die
erfindungsgemäße Kombination
von Aktuatoren und Sensoren mit elektronischen Bauteilen (zum Beispiel
Widerstände)
ist im Zusammenwirken mit Trägereinrichtungen
wie Leiterplatten und Substraten deshalb besonders vorteilhaft,
da die Aktuatoren, Sensoren und elektronischen Bauteile, die zur
passiven und/oder aktiven Dämpfung
oder Versteifung erforderlich sind, insbesondere bei flacher Bauform
in das Trägermaterial
integriert bzw. auf der Oberfläche
des Trägermaterials
direkt aufgebracht werden können.
Zudem können
auf der Trägereinrichtung
schon vorhandene Bauteile, wie zum Beispiel Spannungsquellen und
Prozessoren genutzt werden.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum adaptiven Schutz von Trägereinrichtungen,
insbesondere Substrate und/oder Leiterplatten, mit Bauelementen
und Dämpfungselementen,
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungselemente aus mindestens
einem Sensor oder Aktuator mit einem Verbraucher und/oder mit mindestens
einem Sensor und mindestens einem Aktuator gebildet sind. Hiermit
ist es möglich,
einen adaptiven Schutz für
Trägereinrichtungen
in einer Großserienfertigung
zu ermöglichen.
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Bei
hochfrequenten Beanspruchungen, zum Beispiel im kHz-Bereich eignen
sich schwingungsentkoppelnde Materialien wie zum Beispiel Elastomere
in aller Regel nicht zur Vibrationsunterdrückung, da sie nicht schnell
genug ansprechen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung spricht dagegen
schnell an, da sie elektronisch betrieben wird und somit geringste
Verzögerungen
aufweist.
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In
bevorzugter Ausgestaltung sind die Sensoren und/oder Aktuatoren
in der Trägereinrichtung und/oder
auf der Trägereinrichtung
angeordnet. Die Anordnung innerhalb der Trägereinrichtung hat einen besonderen
platzsparenden Vorteil, da diese Bauelemente günstig in den Bereichen angeordnet
werden können, in
denen Beanspruchungen auftreten. Weiterhin ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Bauelemente flach ausgebildet sind, zum Beispiel als piezokeramische
Folienaktuatoren, da sie so leicht in den Aufbau einer Leiterplatte
integriert werden können.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die Vorrichtung als eine passive Vorrichtung und/oder eine aktive
Vorrichtung ausgebildet, wobei die passive Vorrichtung einen Sensor
oder Aktuator und einen Verbraucher und die aktive Vorrichtung einen
Sensor, eine Abtasteinrichtung, eine Steuereinrichtung, eine Aktivierungseinrichtung
und einen Aktuator aufweist. Hierbei ist es vorteilhaft, dass die
Sensoren und die Aktuatoren als gleiche piezoelektrische Bauelemente
ausgebildet sind, wobei die Funktion als Sensor oder als Aktuator
unabhängig
vom Bauelement ist.
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Es
ist vorteilhaft, dass der Verbraucher als ein ohmscher und/oder
als ein frequenzabhängiger
Widerstand ausgebildet ist. Somit können hierfür einfache und vorteilhaft
kostengünstige
Bauteile Verwendung finden. Insbesondere ist es dabei vorteilhaft,
dass der frequenzabhängige
Widerstand des Verbrauchers aus Operationsverstärkern gebildet ist, da hierbei
eine Möglichkeit
zur einfachen Anpassung des frequenzabhängigen Widerstands ohne gewickelte
Induktivitäten
gegeben ist.
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Eine
Ausgestaltung sieht vor, dass der Sensor als ein kapazitiver oder
induktiver oder piezoelektrischer Sensor ausgebildet ist. Dieses
ist besonders dann vorteilhaft, wenn diese Ausführung von Sensoren für die Anpassung
an die mechanische Beanspruchungsart der Trägereinrichtung jeweils ausge
wählt werden kann,
da somit in bestimmten Fällen
spezielle mechanische Anpassungen nicht erforderlich werden.
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Ein
Verfahren zum adaptiven Schützen
von Trägereinrichtungen,
insbesondere Substrate und/oder Leiterplatten, mit Bauelementen
und Dämpfungselementen,
weist die folgenden Verfahrensschritte aufweist:
- (S1) Abtasten
einer auf die Trägereinrichtung
einwirkenden Kraft durch einen Sensor zum Erzeugen eines elektrischen
Signals in Abhängigkeit
von der einwirkenden Kraft;
- (S2) Bearbeiten des so erzeugten Signals zum Erzeugen eines
von der einwirkenden Kraft abhängigen
Signals zum Erzeugen einer der einwirkenden Kraft entgegengesetzten
Kraft; und
- (S3) Aktivieren eines Aktuators in Abhängigkeit von dem so erzeugten
Signal zum Erzeugen einer der einwirkenden Kraft entgegengesetzten
Kraft und Aufbringen der Kraft auf die Trägereinrichtung zum Schützen der Trägereinrichtung.
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Eine
weitere Versteifung des Trägermaterials
kann die Verformung unter statischen und/oder dynamischen Belastungen
nur in einem gewissen Grad verringern. Jedoch durch passive und
aktive Dämpfung
oder Versteifung kann die Deformation mit der vorliegenden Erfindung
mittels einer gegenphasigen mechanischen Reaktion auf die Beanspruchung
ausgelöscht
werden.
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Zur
Anpassung des Signals im Verfahrensschritt (S2) ist es vorteilhaft,
dass das Signal verstärkt
wird, um Informationsverluste durch einen zu niedrigen Signalpegel
zu vermeiden. Diese Verstärkung
lässt sich
besonders vorteilhaft durch auf der Trägereinrichtung vorhandene Bauelemente
ermöglichen,
die für
weitere Funktionen vorgesehen sind aber nicht benutzt werden (zum
Beispiel 4fach Operationsverstärker
und dergleichen).
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Ein
weiteres Verfahren zum adaptiven Schützen von Trägereinrichtungen, insbesondere
Substrate und/oder Leiterplatten, mit Bauelementen und Dämpfungselementen,
ist dadurch gekennzeichnet, dass eine auf die Trägereinrichtung einwirkenden
Kraft eine Formänderung
eines Sensors oder Aktu ators zum Erzeugen eines elektrischen Stroms
in Abhängigkeit
von der einwirkenden Kraft erzeugt, wobei der Sensor oder Aktuator mit
einem Verbraucher zum Dämpfen
des elektrischen Stroms belastet wird und somit eine Dämpfung der
einwirkenden Kraft zum Schützen
der Trägereinrichtung
erfolgt.
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Weiterhin
ist es möglich
eine Kombination beider Verfahren mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorteilhaft
auszuführen,
wodurch eine Vergrößerung der
Anwendung auf unterschiedliche Einsatzfälle ermöglicht ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und
der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen entnehmbar.
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ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand des in den Figuren der Zeichnung
angegebenen Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigt dabei:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm eines schwingungsfähigen Systems;
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2 ein
Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen passiven
Vorrichtung;
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3 ein
Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen aktiven
Vorrichtung;
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4 eine
schematische Schnittansicht einer ersten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
und
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5 eine
schematische Schnittansicht einer zweiten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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In
dem Bereich der Schwingungsdämpfung
von mechanischen und elektromechanischen Systemen existieren viele
Ausführungen.
In 1 ist ein schematisches Blockdiagramm eines beispielhaften
schwingungsfähigen
Systems vereinfacht dargestellt. Ein Masseelement 17, beispielsweise
eine Leiterplatte, wird mit einer Kraft F1 beaufschlagt, welche
zum Beispiel durch eine Wärmeeinwirkung
eines elektrischen oder elektronischen Bauteils zu einer Verformung
des Masseelementes 17 in Richtung der Einwirkung der Kraft
F1 führt. Das
Masseelement 17 ist an seinen Seitenenden an ein Gehäuse 11 gekoppelt.
Diese Kopplungen sind in Gestalt von Kraftspeicherelementen 15 und
Dämpfungselementen 16 dargestellt.
Die Kraftspeicherelemente 15 symbolisieren die Federeigenschaften
der Kopplung. Im Masseelement 17 ist ein weiteres Dämpfungselement 16' angeordnet,
welches beispielsweise die Steifigkeitseigenschaften des Masseelementes 17 darstellt,
welche der einwirkenden Kraft F1 eine Kraft F2 in gegenläufiger Richtung
entgegensetzen. Durch Erhöhung
der Steifigkeit des Masseelementes 17 wird eine Verformung
des Masseelementes 17 weitgehend verhindert.
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Ist
die Kraft F1 eine Schwingung, beispielsweise verursacht durch ein
oder mehrere Bauteile, so wird diese Schwingung auf das gesamte
Masseelement 17 übertragen,
welches relativ zu dem Gehäuse 11 ebenfalls
eine Schwingung mit mehr oder weniger großer Amplitude in Abhängigkeit
von der Eigenfrequenz des Masseelementes 17 ausführt. Diese
Schwingung wird durch die Dämpfungselemente 16 in
den Kopplungen des Masseelementes 17 zum Gehäuse 11 gedämpft. Diese
Dämpfungselemente 16 können beispielsweise Elastomerbauteile
sein, welche viskoelastische Eigenschaften und somit Feder- und Dämperwirkung
aufweisen. So wird eine Entkopplung des Masseelementes 17 vom
Gehäuse 11 ermöglicht.
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Es
ist nun erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Dämpfungselemente 16 in
Form von Bauelementen ausgebildet sind, welche in ihren Dämpfungseigenschaften
einerseits beeinflussbar sind und andererseits Krafteinwirkungen
statischer oder quasistatischer Art (thermisch verursacht) oder
veränderlicher
bzw. dynamischer Art in Form von Schwingungen aktiv durch korrespondierende
Gegenkräfte
passiv und/oder aktiv entgegenwirken. Hierdurch wird eine geeignete
so genannte Formadaption ermöglicht,
wofür passive
und/oder aktive Verfahren genutzt werden können, deren Funktionen mit
den zugehörigen
Vorrichtungen im Weiteren erläutert
werden.
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Hierzu
zeigt 2 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen passiven Vorrichtung
mit einem solchen Bauelement, welches als ein Sensor 2 oder
Aktuator 3 der Kraft F1 ausgesetzt ist. Der Sensor 2 ist
vorzugsweise ein piezoelektrisches Bauelement, welches in diesem
Fall unter Einwirkung der Kraft F1 eine Formveränderung erfährt, die eine elektrische Spannung
erzeugt, die an Anschlüssen
a, b von an dem Bauelement angebrachten Elektroden verfügbar ist.
Diese Spannung an den Anschlüssen
a, b wird auf einen elektrischen Verbraucher 4 aufgebracht,
wobei ein Strom durch diesen fließt. Durch eine angepasste Auslegung
des Verbrauchers 4 kann der Stromfluss ge dämpft werden,
wodurch die durch die Kraft F1 bewirkte Formveränderung des Sensors ebenfalls
gedämpft
wird. Ist die einwirkende Kraft F1 eine Schwingung mit einer bestimmten
Frequenz, so kann der Verbraucher 4 so ausgelegt sein,
das seine Dämpfungswirkung
diese Frequenz und/oder einen – bereich
besonders stark dämpft,
also frequenzabhängig
ist.
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Der
Verbraucher 4 weist für
diesen Einsatzfall einer passiven Vorrichtung 1 einen ohmschen
Widerstand und einen frequenzabhängigen
Widerstand auf, der beispielsweise durch einen Kondensator und/oder eine
Induktivität
gebildet ist. Es können
auch mehrere Widerstands-Kondensator-Schaltungen kombiniert werden. Die Werte
der Bauteile des Verbrauchers 4 sind so ausgewählt, dass
sie die jeweiligen unerwünschten Schwingungsmoden,
das heißt
Frequenzen mit hoher Amplitude bei Resonanz mit dem Aufbausystem,
unterdrücken.
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In
der 3 ist ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen aktiven
Vorrichtung 10 dargestellt.
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Im
unteren Bereich der 3 ist der der Kraft F1 ausgesetzte
Sensor 2 mit seinen Anschlüssen a, b mit einer Abtasteinrichtung 6 verbunden,
welche ihrerseits mit einer Steuereinrichtung 7 in Verbindung
steht. Von der Steuereinrichtung 7 ist ein Verbindungsweg
zu einer Aktivierungseinrichtung 5 angeordnet, welche an Anschlüsse c, d
eines Aktuators 3 angeschlossen ist. Der Aktuator 3 erzeugt
eine der Kraft F1 entgegenwirkende Kraft F2.
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Die
Kraft F1 wird von dem Sensor 2, welcher ein oben erläutertes
piezoelektrisches Bauelement ist, in eine Spannung umgesetzt, die über die
Anschlüsse
a, b der Abtasteinrichtung 6 zugeführt wird. Die Abtasteinrichtung 6 tastet
die Spannung auf Höhe
und Frequenz ab und bildet ein korrespondierendes elektrisches Signal,
das sie der Steuereinrichtung 7 zuleitet.
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Die
Steuereinrichtung 7 bearbeitet dieses Signal dergestalt,
dass es zum Erzeugen einer der einwirkenden Kraft F1 entgegengesetzten
Kraft F2 geeignet ist, und unterzieht das Signal dabei einer geeigneten Verstärkung. Die
Bearbeitung des Signals kann beispielsweise so erfolgen, dass das
Vorzeichen dieses Signals verändert
wird. Eine Vorzeichenänderung
wird zum Beispiel im Fall von so genannten unipolaren Aktuatoren
nicht vorgenommen. Das so bearbeitete und verstärkte Signal wird der Aktivierungseinrichtung 5 zugeführt, welche
den Aktuator 3 in geeigneter Weise mit einer elektrischen
Spannung in Abhängigkeit
von dem bearbeiteten und verstärkten
Signal und somit in Abhängigkeit
von der einwirkenden Kraft F1 beaufschlagt. Der Aktuator 3 ist
ebenfalls als ein piezoelektrisches Bauelement ausgebildet, welches
bei Beaufschlagung mit einer elektrischen Spannung eine Formveränderung
erfährt,
die die Kraft F2 erzeugt.
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Somit
wird die einwirkende Kraft F1 wirksam durch die Gegenkraft F2 reduziert
bzw. eliminiert.
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Eine
praktische Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1, 10 wird
in 4 gezeigt, welche eine schematische Schnittansicht
einer ersten Ausgestaltung darstellt.
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Eine
Trägereinrichtung 12 für eine elektronische
Schaltung ist zum Beispiel als eine mehrlagige Leiterplatte (Multilayer)
ausgebildet und in einem Gehäuse 11 über Befestigungseinrichtungen 13 angebracht.
Bei der Trägereinrichtung 12 kann
es sich auch um ein Keramiksubstrat handeln. Innerhalb der Trägereinrichtung 12 sind
Sensoren 2 und/oder Aktuatoren 3 angeordnet. Es
handelt sich dabei beispielsweise um piezokeramische Folienbauteile,
die in den Schichtenaufbau der Leiterplatte oder des Keramiksubstrats
integriert sind. Sie können
wie oben erläutert
sowohl als Aktuatoren 3 als auch als Sensoren 2 betrieben
werden. Auf Grund ihrer flachen Ausführung sind sie besonders vorteilhaft
für diesen
Einsatzzweck.
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Die
Anordnung der Aktuatoren 3 und Sensoren 2 erfolgt
dergestalt, dass sie in den Bereichen des Layouts der Leiterplatte
bzw. Trägereinrichtung 12 angeordnet
sind, in welchem Einwirkungen von Kräften zu erwarten sind. Dieses
ist durch entsprechendes Layout der Leiterplatte bzw. des Keramiksubstrats
sowie durch empirische Werte möglich.
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Auf
der Trägereinrichtung 12 sind
weiterhin erste Bauelemente 8 angeordnet, welche die Funktion
der auf der Trägereinrichtung 12 gebildeten
elektronischen Schaltung wahrnehmen. Weitere zweite Bauelemente 9 übernehmen
zusätzlich
zu ihrer Funktion in der elektronischen Schaltung Funktionen der
Steuerung der Sensoren 2 und Aktuatoren 3, wobei
dieses nicht immer der Fall sein muss.
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Die
Steuerung der Sensoren 2 und Aktuatoren 3 zur
Formadaption der Trägereinrichtung 12 wird
von Bauelementen vorgenommen, welche den/die Verbraucher 4,
die Aktivierungseinrichtung(en) 5, die Abtasteinrichtung(en) 6 und
die Steuereinrichtung(en) 7 bilden. Dieses können beispielsweise
Kontroller wie Mikroprozessoren, DSP und dergleichen sein.
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Die
Bauelemente 8, 9 sowie weitere Bauteile können zum
Teil oder vollständig
mit einer Umhüllung 14 versehen
sein, die beispielsweise ein Silikongel oder dergleichen ist. Ebenfalls
können
die Befestigungseinrichtungen 13 entsprechende bekannte
mechanische Dämpfungsbauteile
aufweisen, zum Beispiel aus einem Elastomerwerkstoff.
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5 zeigt
eine schematische Schnittansicht einer zweiten Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei im Gegensatz zu der ersten Ausgestaltung nach 4 die
Aktuatoren 3 und Sensoren 2 unterhalb der Trägereinrichtung 12 angeordnet
sind. Aber auch eine Anordnung zwischen den Bauelementen auf der
gegenüberliegenden
Seite oder auf beiden Seiten ist je nach Anwendungsfall selbstverständlich möglich. Die
Aufbringung der Aktuatoren 3 und Sensoren 2 erfolgt
in guter mechanischer Kopplung mit der Trägereinrichtung 12,
beispielsweise durch Kleben.
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Die
Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
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So
ist es beispielsweise denkbar, dass eine Kombination aus einer passiven
Vorrichtung 1 und einer aktiven Vorrichtung 10 in
einem System angeordnet ist. Ebenfalls kann die Funktion der Sensoren 2 und
Aktuatoren 3 je nach Bedarf festgelegt werden.
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Die
Sensoren 2 können
auch als kapazitive, induktive und/oder piezoelektrische Sensoren
ausgebildet sein.
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Auch
ist es möglich,
dass der Verbraucher 4 synthetische Induktivitäten aufweist,
das heißt,
dass die benötigten
Induktivitäten
mit Hilfe von Operationsverstärkern
ausgebildet sind.
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Bei
der Dämpfung
von mehreren Schwingungsmoden kann der Verbraucher eine Vielzahl
von Operationsverstärkern
enthalten. Es sind auch Verwendungen von synthetischen Admittanzen
möglich.
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