DE102004058406A1 - Verfahren zum Betreiben eines fadenverarbeitenden Systems - Google Patents

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    • D04B15/482Thread-feeding devices comprising a rotatable or stationary intermediate storage drum from which the thread is axially and intermittently pulled off; Devices which can be switched between positive feed and intermittent feed

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Abstract

Bei einem Verfahren zum Betreiben eines fadenverarbeitenden Systems, das eine Textilmaschine und zumindest ein Fadenliefergerät aufweist, dessen Fadenliefergerät eine elektronische Geschwindigkeits-Steuereinrichtung (CU) und Sensorvorrichtungen (S1, S2) zum Detektieren der Fadenliefergeschwindigkeit und der momentanen Aufwickelgeschwindigkeit umfasst, wobei von der Geschwindigkeits-Steuervorrichtung (CU) ein Blockierzustand des Fadenliefergeräts detektierbar und ein Stopp-Signal zum Systemabschalten mit einer zumindest durch eine Quotientenberechnung ermittelten Verzögerungszeit ab Detektion eines Blockierzustandes generierbar oder weitergebbar ist, wird zunächst die Größe des momentanen Fadenvorrats (S) im Fadenliefergerät (T) bestimmt und die Verzögerungszeit (D) umgekehrt proportional zum Quotienten aus der momentanen Fadenliefergeschwindigkeit (V) und der Größe des momentanen Fadenvorrats (S) berechnet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Bei einem aus US 4 002 044 A bekannten Verfahren zur Strickfadenlieferung in eine Rundstrickmaschine werden mit einem Steuernocken einer mechanischen Detektionseinrichtung für einen Blockierzustand stufenweise festgesetzte Verzögerungszeiten für eine übergeordnete Steuervorrichtung eingestellt. Abhängig von der Verdrehung des Steuernockens aktiviert die Steuervorrichtung die Abschaltung des Systems, derart, dass nach einer ersten kurzen Verzögerungszeit noch keine Abschaltung erfolgt, sondern erst nach Verstreichen einer zweiten längeren Verzögerungszeit. Da der jeweils verwendete Steuernocken in seiner Geometrie nach einer Funktion der Natur des Fadens, d.h. der Fadenqualität, berechnet wird, muss konsequent bei Umrüstung des Systems auf eine andere Fadenqualität ein anderer Steuernocken eingesetzt werden. Die grundsätzliche Festlegung der jeweiligen Verzögerungszeit abhängig von der Natur des Fadenmaterials ist ein Kompromiss, d.h., das System wird gegebenenfalls häufiger abgeschaltet als es eigentlich erforderlich wäre. Zweck der Verzögerungszeit ist es nämlich, dem Fadenliefergerät die Möglichkeit zu bieten, den Blockierzustand selbsttätig zu beheben, der auf einen angestiegenen Abzugswiderstand des Fadens vom Fadenvorrat oder auf das Auftreten einer Schlaufe oder dgl. zurückzuführen ist, so dass dann sofort wieder eine normale Aufwickelprozedur möglich ist, und in der zwischenzeitlich weiter arbeitenden Rundstrickmaschine kein Strickfehler erzeugt wird.
  • Bei einem aus EP 1 391 983 A bekannten Verfahren wird die Verzögerungszeit bis zum Abschalten einer Webmaschine durch eine Quotientenberechnung ermittelt, indem eine vorbestimmte Konstante entweder durch die Synchronisationsfrequenz zur Geschwindigkeitssteuerung des Antriebsmotors des Fadenliefergeräts oder durch die ermittelte durchschnittliche Fadenlieferrate dividiert wird. Unter Berücksichtigung maximaler und minimaler Grenzwerte der Verzögerungszeit wird demzufolge die Verzögerungszeit um so länger je niedriger entweder die Synchronisationsfrequenz oder die durchschnittliche Fadenlieferrate ist. Da die Größe des momentanen Fadenvorrats im Fadenliefergerät verbrauchsabhängig schwankt, resultiert aus dieser Quotientenbe rechnung mit einer festen Konstanten als Zähler keine stets optimal lange Verzögerungszeit. Denn ein kleiner Fadenvorrat würde mit der durchschnittlichen Fadenlieferrate schneller aufgezehrt als ein großer Fadenvorrat, was bei der Berechnung der Verzögerungszeit z.B. in der Konstanten berücksichtigt sein muss. Dies bedingt, die Konstante als Zähler des Quotienten relativ groß und damit sicher vorzubestimmen, um die speziell beim Weben manchmal stark schwankende Größe des Fadenvorrats zu kompensieren. Dadurch wird das System schon abgeschaltet, obwohl eigentlich noch länger gewartet werden könnte, um es dem Antrieb des Fadenliefergeräts zu ermöglichen, den Blockierzustand doch noch zu beseitigen. Speziell bei Strickmaschinen, insbesondere Rundstrickmaschinen, ist es wünschenswert, das Abschalten des Systems so lange wie möglich und dennoch sicher zu verzögern, um nur dann abzuschalten, wenn keine Möglichkeit mehr existiert, dass das Fadenliefergerät den Blockierzustand selbsttätig beseitigen kann, jedoch ohne den Fadenvorrat vollständig aufzuzehren und einen Fadenbruch zu vermeiden. Denn bei Rundstrickmaschinen können sich bereits aus dem Abschalten und Wiedereinschalten Warenfehler ergeben, die nicht mehr zu beseitigen sind.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem das System optimal spät abgeschaltet wird, wenn das Fadenliefergerät den Blockierzustand nicht selbsttätig zu beseitigen vermag.
  • Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Da die Sensorvorrichtungen, die die Fadenliefergeschwindigkeit und die Aufwickelgeschwindigkeit detektieren, ohnedies Informationen über aufgewickelte und abgewickelte Fadenwindungen liefern, wird aus diesen Informationen die Größe des momentanen Fadenvorrats im Fadenliefergerät bestimmt. Sobald ein Blockierzustand des Fadenliefergeräts detektiert ist, z. B. aufgrund des sich auf der Vorratsspule verhakenden Fadens oder wegen einer verhängten Schlaufe oder eines Knotens, wird bei der Quotientenberechnung die Verzögerungszeit umgekehrt proportional zum Quotienten aus der momentanen Fadenliefergeschwindigkeit und der Größe des momentanen Fadenvorrats errechnet. Die Verzögerungszeit wird somit umso länger, desto größer bei einer gegebenen Fadenliefergeschwindigkeit der momentane Fadenvorrat ist bzw. umso kürzer, desto kleiner der momentane Fadenvorrat ist. Die Verzögerungszeit wird adaptiv jeweils so ermittelt, dass der Fadenvorrat innerhalb der Verzögerungszeit höchstens bis beispielsweise auf einige volle Fadenwindungen aufgezehrt wird, falls der Blockierzustand innerhalb der Verzögerungszeit nicht vom Fadenliefergerät beseitigt werden kann. Wenn zweckmäßig die Berechnung fortwährend wiederholt wird, kann sogar die Verzögerungszeit stets an sich ändernde Verhältnisse angepasst werden, d.h. an eine zunehmende oder abnehmende Größe des momentanen Fadenvorrats und/oder an eine zunehmende oder abnehmende momentane Fadenliefergeschwindigkeit. Diese adaptive Berechnung der Verzögerungszeit ist besonders zweckmäßig für ein Fadenliefergerät einer Strickmaschine, insbesondere einer Rundstrickmaschine, weil dort die Fadenliefergeschwindigkeit nicht drastisch variiert, wie dies z.B. in einer Webmaschine der Fall ist, und weil dem Fadenliefergerät die Möglichkeit einer selbsttätigen Beseitigung des Blockierzustandes solange wie möglich offengehalten werden soll, um den Produktionsausfall nach Abschalten des Systems und vor allem Strickfehler im Gestrick, die sich im Gegensatz zu einem Schussfadenfehler beim Weben kaum mehr beseitigen lassen, vermeiden zu können.
  • Bei einer zweckmäßigen Verfahrensvariante wird die Verzögerungszeit zumindest bei einer momentanen Aufwickelgeschwindigkeit unterhalb der maximalen Aufwickelgeschwindigkeit des Fadenliefergeräts berechnet. Dies ist eine Betriebsphase, in der die Verzögerungszeit aufgrund der niedrigen Aufwickelgeschwindigkeit sehr genau unter Berücksichtigung der Größe des momentanen Fadenvorrats berechnet werden muss. Läuft das Fadenliefergerät mit der maximalen Aufwickelgeschwindigkeit, die vorab auf die maximale, zu erwartende Fadenliefergeschwindigkeit abgestimmt sein kann, liegen relativ eindeutige Verhältnisse und ggfs. eine kleine Größe des Fadenvorrats vor, so dass dann gegebenenfalls eine festgelegte Verzögerungszeit berücksichtigt werden kann.
  • Bei einer zweckmäßigen Verfahrensvariante wird die Verzögerungszeit unter Berücksichtigung zumindest einer fadenliefergerätsabhängigen Konstanten berechnet. Diese Konstante kann unter anderem beispielsweise das Beschleunigungs- oder Verzögerungsverhalten des Antriebsmotors des Fadenliefergeräts berücksichtigen, das für die Ergänzung des Fadenvorrats nach Beheben des Betriebszustandes wichtig ist.
  • Bei einer anderen, vorteilhaften Verfahrensvariante wird die Verzögerungszeit unter Berücksichtigung zumindest einer fadenqualitätsabhängigen Konstanten berechnet, weil die Belastbarkeit des Fadenmaterials mit entscheidend dafür ist, wie lange beispielsweise es dem Fadenliefergerät ermöglicht werden darf, durch Zugbelastung des Fadens, den Blockierzustand selbsttätig zu beseitigen.
  • Bei einer weiteren zweckmäßigen Verfahrensvariante wird die Verzögerungszeit unter Berücksichtigung eines vorbestimmten Sicherheitsfaktors berechnet, beispielsweise um nach der Verzögerungszeit noch genügend Fadenmaterial für eine bequeme Reparatur im Fadenvorrat zu haben, oder um in einer Strickmaschine einen unzulässigen Anstieg der Fadenspannung zu vermeiden, oder um einen während der Berechnung noch nicht bekannten Anstieg der Fadenliefergeschwindigkeit zu kompensieren. Der Sicherheitsfaktor kann z.B. empirisch ermittelt werden unter Berücksichtigung der bekannten Schwankungen entweder der Fadenliefergeschwindigkeit und/oder der Vorratsgröße.
  • Zweckmäßig wird die maximale Verzögerungszeit so eingestellt, dass ab Detektion eines Blockierzustandes der momentane Fadenvorrat mit der momentanen Fadenliefergeschwindigkeit gerade nicht vollständig aufgezehrt wird. Dies erleichtert die nachfolgende Reparatur.
  • Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes wird anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Fadenliefergerät in einem fadenverarbeitenden System, und
  • 2 ein Diagramm einer Quotientenberechnung (Fadenvorratsgröße über der Fadenliefergeschwindigkeit).
  • Als Beispiel eines fadenverarbeitenden Systems X in 1 wird eine Strickmaschine 8, beispielsweise eine Rundstrickmaschine, schematisch gezeigt, der zumindest ein Fadenliefergerät F zugeordnet ist, das einen Faden Y liefert. Ein nicht gezeigtes, an deres fadenverarbeitendes System könnte jedoch auch eine Webmaschine oder eine andere fadenverarbeitende Maschine mit wenigstens einem Fadenliefergerät umfassen.
  • Das Fadenliefergerät F weist ein Gehäuse 1 auf, in dem ein Elektromotor M mit einem Rotor R und eine elektronische Geschwindigkeits-Steuervorrichtung CU (Motorcontroller) angeordnet sind. Der Rotor R treibt ein drehbar gelagertes Aufwickelelement 2 in Relation zu einem koaxialen, stationären und trommelartigen Speicherkörper 3, auf dessen Außenumfang der Faden Y in einem Fadenvorrat S in nebeneinanderliegenden Windungen 6 zum Abzug zwischengespeichert wird. Alternativ könnte das Fadenliefergerät F jedoch auch einen vom Motor M angetriebenen, drehbaren Speicherkörper aufweisen.
  • In der gezeigten Ausführungsform des Fadenliefergeräts F ist dem Speicherkörper 3 ein Fadenkontrollelement z.B. eine Fadenbremse 4 zugeordnet. Der Faden Y wird aus dem Fadenvorrat 6 mit einer zeigerartig umlaufenden Bewegung über das freie Frontende des Speicherkörpers 3 durch eine Abzugsöse 9 und dann weiter in die Strickmaschine 8 gezogen, beispielsweise in eine Stricksystem einer Rundstrickmaschine. Die Abzugsöse 9 ist in einem Gehäuseausleger 5 untergebracht. Im Bereich der Abzugsöse 9 ist ein Sensor S2, z. B. ein Optosensor, zum Detektieren der Fadenliefergeschwindigkeit vorgesehen, beispielsweise anhand eines oder mehrerer Pulse pro abgezogener Fadenwindung 6. Dem Aufwickelelement 2 ist ein weiterer Sensor S1 zugeordnet, z.B. ein Hallsensor, der die Aufwickelgeschwindigkeit detektiert, z.B. anhand wenigstens eines Pulses pro Umdrehung des Aufwickelelementes 2.
  • Die Geschwindigkeits-Steuervorrichtung CU enthält beispielsweise einen Mikroprozessor P und einen Timer T und ist operativ mit dem Motor M sowie den beiden Sensoren S1, S2 verbunden.
  • Die Geschwindigkeits-Steuervorrichtung CU arbeitet so, dass der Elektromotor M abhängig vom Verbrauch des Fadens durch die Strickmaschine 8 bis auf eine vorbestimmte Maximalgeschwindigkeit beschleunigt, und verzögert wird, gegebenenfalls bis zum Stillstand, derart, dass trotz Verbrauchs jeweils ein Fadenvorrat S einer vorbe stimmten Größe weitgehend aufrechterhalten wird. Bei einer relativ konstanten Fadenliefergeschwindigkeit pendelt sich die Drehzahl des Elektromotors M mit Hilfe der Einflussnahme der Geschwindigkeits-Steuervorrichtung CU auf ein Drehzahlniveau ein, das in etwa der Verbrauchsrate entspricht. Schwankungen des Verbrauchs folgt der Elektromotor M mit einer systembedingten Verzögerung, so dass selbst bei relativ konstantem Verbrauch die Größe des Fadenvorrats S variiert.
  • Um den Elektromotor M verbrauchsabhängig so zu steuern, dass ständig ein genügend großer Fadenvorrat S vorhanden ist, berücksichtigt die Geschwindigkeits-Steuervorrichtung CU die Signale der Sensoren S1, S2, um daraus Geschwindigkeitssignale für den Elektromotor M abzuleiten. Beispielsweise berechnet die Geschwindigkeits-Steuervorrichtung CU aus den Signalen der Sensoren S1, S2 die Größe des momentan vorliegenden Fadenvorrats S, vergleicht diese Größe mit einer Soll-Größe, und beschleunigt oder verzögert den Elektromotor M bei Abweichungen.
  • Die Größe des Fadenvorrats S kann als Anzahl der Windungen 6 auf dem Speicherkörper 3, dessen Umfangslänge bekannt ist, festgehalten werden, oder direkt als Fadenlänge beispielsweise in Zentimeter. Die Aufwickelgeschwindigkeit des Aufwickelelements 2 und damit des Fadens Y kann beispielsweise als Drehzahl oder Pulszahl pro Zeiteinheit berücksichtigt werden, während die Fadenliefergeschwindigkeit beispielsweise als Pulsanzahl pro Zeiteinheit oder direkt als Geschwindigkeit, z.B. cm/s, oder als Anzahl abgezogener Fadenwindungen 6 pro Zeiteinheit berücksichtigt wird.
  • Im Betrieb des fadenverarbeitenden Systems X kann es vorkommen, dass sich der Faden Y auf der Vorratsspule 7 verhängt, oder dass sich ein Knoten oder eine Schlinge verhängt oder entlang des Fadenwegs zum Speicherkörper 3 des Fadenliefergeräts F hängen bleibt. Der dann ansteigende Abzugswiderstand des Fadens Y kann den Rotor R blockieren, der sich nicht mehr weiter dreht, oder sich nicht mehr aus dem Stillstand beschleunigen lässt. Ein solcher Blockierzustand würde, falls er länger andauert, zwangsweise zu einem Fadenbruch führen, worauf das System X stillgesetzt werden muss, damit im Produkt kein Fehler entsteht. Speziell beim Stricken soll nach einem Fadenbruch kein freies Fadenende eingezogen werden, weil sich dieser Strickfehler nicht mehr beheben lässt. Aber auch ein starker Spannungsanstieg im Faden in dem Stricksystem würde in einem nicht mehr zu beseitigenden Strickfehler resultieren. Das Abschalten der Strickmaschine 8, insbesondere einer Rundstrickmaschine, bedeutet nicht nur einen Produktionsausfall, sondern kann auch zu Unregelmäßigkeiten im Produkt beim Abstellen und Wiederanlaufen führen. Deshalb ist man bestrebt, das System S nur dann abzuschalten, wenn sich ein Strickfehler nicht mehr anders vermeiden lässt.
  • In der Praxis zeigt sich, insbesondere beim Stricken, aber auch beim Weben, dass die Zugbelastung, die der blockierte Rotor im Faden Y erzeugt, manchmal ausreicht, den verhängten Faden Y an der Vorratsspule 7 wieder zu lösen oder eine verhängte Schlinge abzulösen bzw. aufzulösen, worauf der Rotor unverzüglich seine Rotation der Steuerroutine entsprechend fortsetzen kann. Auf dem Speicherkörper 3 ist ohnedies der Fadenvorrat 6 mit einer momentanen Größe vorhanden, die zunächst weiterhin ein ungestörtes Liefern zur Strickmaschine 8 gewährleistet. Aus diesen Gründen wird bei Eintreten eines Blockierzustandes das System nicht sofort abgeschaltet, sondern eine Verzögerungszeit abgewartet, innerhalb der dem Fadenliefergerät F die Möglichkeit offengehalten wird, den Blockierzustand selbsttätig zu überwinden und die normale Zwischenspeicherfunktion wieder aufzunehmen. Die Verzögerung sollte so lange dauern wie möglich, um die höchstmögliche Wahrscheinlichkeit einer selbsttätigen Behebung des Blockierzustandes zu erzielen.
  • Erfindungsgemäß wird die höchstmögliche Wahrscheinlichkeit der selbsttätigen Behebung des Blockierzustandes dadurch erzielt, dass in der Geschwindigkeits-Steuervorrichtung CU eine Verzögerungszeit D berechnet und berücksichtigt wird, die indirekt proportional zum Quotienten aus der Größe des momentanen Fadenvorrats S und der momentanen Liefergeschwindigkeit V des Fadens Y ist. Diese Berechnung wird zumindest in einer Betriebsphase durchgeführt, in der die momentane Aufwickelgeschwindigkeit (Drehzahl des Aufwickelelementes 2) niedriger ist als die vorbestimmte maximale Aufwickelgeschwindigkeit).
  • Aufgrund der Signale der Sensoren S1, S2 ist die Geschwindigkeits-Steuervorrichtung CU über einfache Rechenvorgänge darüber informiert, welche Größe der momentane Fadenvorrat S hat, beispielsweise über die Anzahl der Fadenwindungen 6 oder sogar die zwischengespeicherte Fadenlänge in Zentimeter. Aus der Größe des momentanen Fadenvorrats S als Zähler und der momentane Fadenliefergeschwindigkeit als Nenner berechnet die Geschwindigkeits-Steuervorrichtung CU jeweils eine Verzögerungszeit, mit der sichergestellt ist, dass der Fadenvorrat S innerhalb der Verzögerungszeit gerade nicht vollständig aufgezehrt wird. Zumindest einige volle Fadenwindungen 6 sollten nach Verstreichen der Verzögerungszeit noch auf dem Speicherkörper 3 vorhanden sein, um die nachfolgende Reparatur bequem durchführen zu können.
  • Hierbei sind zwei Vorgangsweisen zweckmäßig, ohne dass die Erfindung darauf beschränkt sein sollte.
  • Sobald der Blockierzustand detektiert worden ist, beispielsweise dadurch, dass das Aufwickelelement 2 stehen geblieben ist, obwohl der Elektromotor M angesteuert ist, wird ein sogenanntes Stopp-Motion-Signal generiert, das für ein sogenanntes Stopp-Motion-Relais zum Abschalten des Systems bestimmt ist. Das Stopp-Motion-Signal wird jedoch nicht sofort an das Stopp-Motion-Relais übertragen, sondern unter Verwendung des Timers T solange unterdrückt, bis die berechnete Verzögerungszeit verstrichen ist.
  • Im anderen Fall wird das Stopp-Motion-Signal erst nach der durch den Timer überwachten Verzögerungszeit generiert und sofort an das Stopp-Motion-Relais weitergeleitet.
  • Wird hingegen der Blockierzustand selbsttätig innerhalb der berechneten Verzögerungszeit aufgehoben, dann wird das Stopp-Motion-Signal entweder gar nicht generiert oder nicht weiter geleitet.
  • Bei der Quotientenberechnung wird zweckmäßig ein Sicherheitsfaktor berücksichtigt, beispielsweise ein Multiplikator kleiner 1, um eine bestimmte Restmenge des Fadenvorrats S sicherzustellen, und ggfs. auch um nicht vorhersehbare Änderungen der Fadenliefergeschwindigkeit indirekt zu berücksichtigen.
  • Ferner ist es möglich, die Geschwindigkeits-Steuervorrichtung CU vorab im Hinblick auf die jeweils verarbeitete Fadenqualität, oder das Arbeitsverhalten im System, oder bestimmte Eigenschaften des Fadenliefergeräts F zu programmieren, damit bei der Quotientenberechnung ein fadenliefergerätabhängiger konstanter Faktor und/oder ein fadenqualitätsabhängiger konstanter Faktor oder dgl. berücksichtigt wird bzw. werden.
  • 2 stellt symbolisch in einem Diagramm die Quotientenberechnung zur adaptiven Ermittlung der Verzögerungszeit D dar. Auf der vertikalen Achse ist die Größe des Fadenvorrats S beispielsweise in Zentimeter aufgetragen, während auf der horizontalen Achse die Fadenliefergeschwindigkeit V beispielsweise in cm/s aufgetragen ist. Die vertikale Achse repräsentiert auch die Zeit t beispielsweise in Sekunden, während die horizontale Achse auch die Aufwickelgeschwindigkeit n beispielsweise in rpm repräsentiert.
  • Auf der horizontalen Achse ist eine vorbestimmte maximale Aufwickelgeschwindigkeit nmax angedeutet. Die links davon gesetzte gestrichelte vertikale Linie begrenzt beispielweise den Bereich, innerhalb dessen die Quotientenberechnung durchgeführt wird. D repräsentiert die sich ergebende Kurve bzw. die Verzögerungszeit.
  • Die Kurve zeigt, dass die Verzögerungszeit D um so länger ist, desto größer der Fadenvorrat S und desto kleiner die Fadenliefergeschwindigkeit V ist, und umgekehrt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren soll anhand eines Beispiels deutlicher erklärt werden:
    Vorausgesetzt wird eine momentane Liefergeschwindigkeit von 667 cm/s (4,00 m/mind), eine Größe des momentanen Fadenvorrats S von ca. 560 cm, und ein Sicherheitsfaktor von 0,9. Aus der Quotientenberechnung resultiert dann eine Verzögerungszeit D von etwa 0,76 s. Beim Abschalten des Systems ist noch eine Restlänge von 53 cm auf dem Speicherkörper 3 vorhanden, d.h. z.B. etwa drei Windungen 6.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders zweckmäßig für Rundstrickmaschinen, weil dort die Fadenliefergeschwindigkeit nur moderat schwankt und deshalb die Berücksichtigung der Größe des momentanen Fadenvorrats bei der Quotientenberechnung zur höchstmöglichen Wahrscheinlichkeit der selbsttätigen Behebung des Blockierzustandes führt.
  • Für den Fall, dass das fadenverarbeitende System mit einem schnellen Kommunikationssystem ausgestattet ist, könnte die Berechnung und Berücksichtigung der Verzögerungszeit für das jeweils blockierte Fadenliefergerät auch zentral in einem Hauptcomputer oder der Hauptsteuervorrichtung des Systems durchgeführt werden. Der Hauptcomputer oder die Hauptsteuervorrichtung wird über die momentane Fadenliefergeschwindigkeit des Fadenliefergeräts informiert und braucht nur zusätzlich die Information zur Größe des momentanen Fadenvorrats.

Claims (6)

  1. Verfahren zum Betreiben eines fadenverarbeitenden Systems (X), das eine Textilmaschine, insbesondere eine Strickmaschine (8) oder eine Webmaschine, und zumindest ein Fadenliefergerät (F) umfasst, wobei das Fadenliefergerät (F) eine elektronische Geschwindigkeits-Steuereinrichtung (CU) und Sensorvorrichtungen (S1, S2) zum Detektieren der Fadenliefergeschwindigkeit und der momentanen Aufwickelgeschwindigkeit aufweist, wobei ein Blockierzustand des Fadenliefergeräts (F) detektierbar und ein Stopp-Signal zum Abschalten des Systems (X) nach einer durch eine Quotientenberechnung ermittelten Verzögerungszeit ab Detektion eines Blockierzustandes generiert oder weitergegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe des momentanen Fadenvorrats (S) im Fadenliefergerät (F) bestimmt wird, und dass die Verzögerungszeit (D) umgekehrt proportional zum Quotienten aus der momentanen Fadenliefergeschwindigkeit (V) und der Größe des momentanen Fadenvorrats (S) berechnet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerungszeit (D) zumindest bei einer momentanen Aufwickelgeschwindigkeit (n) unterhalb einer vorbestimmten maximalen Aufwickelgeschwindigkeit (nmax) des Fadenliefergeräts (F) berechnet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerungszeit (D) unter Berücksichtigung zumindest einer fadenliefergerätsbezogenen Konstanten berechnet wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerungszeit (D) unter Berücksichtigung zumindest einer fadenqualitätsabhängigen Konstanten berechnet wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerungszeit (D) unter Berücksichtigung eines vorbestimmten Sicherheitsfaktors berechnet wird, vorzugsweise eines Multiplikators kleiner 1.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerungszeit (D) jeweils so berechnet wird, dass ab Detektion eines Blockierzustandes der momentane Fadenvorrat (S) mit der momentanen Fadenliefergeschwindigkeit (V) nur bis auf einige volle Fadenwindungen (6) aufgezehrt wird.
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