DE102004057739A1 - Bremseinrichtung - Google Patents

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Karlheinz Eigenbrod
Hans Peter Janousch
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Bosch Rexroth AG
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Abstract

Offenbart ist eine Bremseinrichtung zum Abbremsen eines Rotors einer Windenergieanlage. Die Bremseinrichtung hat zumindest einen hydraulisch betätigten Bremszylinder, dessen Bremsdruck mittels eines stetig verstellbaren Wegeventils regelbar ist. In einer Ablaufleitung von diesem Wegeventil zu einem Tank ist erfindungsgemäß ein Sperrventil angeordnet, das ein leckagefreies Absperren des Druckmittelströmungpfads zum Tank ermöglicht.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung zum Abbremsen eines Rotors einer Windenergieanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • In der US 6,254,197 B1 ist eine Bremseinrichtung für eine Windenergieanlage gezeigt, bei der eine Bremseinrichtung mit einer so genannten passiven Bremse ausgeführt ist. Bei einer derartigen Bremse ist ein Kolben eines Bremszylinders mittels eines Federspeichers in Richtung Bremseingriff vorgespannt. Das Lüften der Bremse erfolgt mittels eines hydraulischen Drucks, der von einem Bremsmodul generiert. wird. Bei dieser bekannten Lösung ist das Bremsmodul mit zwei hintereinander geschalteten Wegesitzventilen ausgeführt, die in einer federvorgespannten Grundposition die Verbindung zwischen einer Druckmittelquelle (Pumpe, Hydrospeicher) zum Bremszylinder absperren, so dass die Bremse durch die Kraft des Federspeichers den Rotor abbremst. Dabei ist ein Druckraum des Bremszylinders mit einem Tank verbunden, so dass am Bremszylinder kein Druck anliegt – es wirkt die maximale Bremskraft.
  • Zum Verringern oder Modulieren der Bremskraft wird das dem Bremszylinder nächstliegende Wegesitzventil in eine Durchgangsstellung gebracht und die Verbindung zum Tank abgesperrt, dieses Wegesitzventil wirkt als Sicherheitsventil. Des Weiteren wird über die Steuerung der Windenergieanlage das weitere Wegesitzventil in seine Schaltstellung umgeschaltet, in der die Druckmittelquelle (Pumpe, Hydrospeicher) mit dem Druckraum des Bremszylinders verbunden ist und entsprechend die Bremse gegen die Kraft des Federspeichers gelüftet wird – die Drehzahl des Rotors steigt durch die verringerte Bremskraft an, beim Erreichen einer vorbestimmten Drehzahl wird dann das zuletzt genannte Wegesitzventil wieder in seine Sperrstellung umgeschaltet und die Verbindung zum Tank T hin auf gesteuert, so dass der Lüftungsdruck wieder verringert und entsprechend die Bremskraft durch die Wirkung des Federspeichers erhöht wird. Das heißt, bei dieser Lösung erfolgt die Einstellung des wirksamen Bremsdrucks, oder genauer gesagt, des Bremslüftungsdrucks durch Umschalten des oben genannten Wegesitzventils.
  • Es zeigte sich, dass mit einer derartigen Steuerung der erforderliche Bremsdruck und damit die Drehzahl des Rotors nicht mit der gewünschten Genauigkeit einstellbar ist und dass auch ein sanftes Abbremsen des Rotors nur schwierig realisierbar ist.
  • Dieser Nachteil lässt sich mit einer aus der EP 1 389 686 A1 bekannten Lösung vermeiden, bei der der Bremslüftungsdruck über ein stetig verstellbares Druckbegrenzungsventil eingestellt ist. Der Druckaufbau erfolgt über ein parallel geschaltetes Wegesitzventil.
  • Das stetig verstellbare Druckbegrenzungsventil ist als Sitzventil ausgeführt und erlaubt somit eine weitestgehend leckagefreie Absperrung. Ein Nachteil bei dieser Lösung ist jedoch, dass es das Druckbegrenzungsventil nicht ermöglicht, den Lüftungsdruck vollständig abzubauen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der Aufbau dieser bekannten Lösung mit einem proportional verstellbaren Druckbegrenzungsventil und einem parallel geschalteten Wegesitzventil relativ aufwändig ist.
  • In der nachveröffentlichten Patentanmeldung DE 103 20 580 der Anmelderin wird eine verbesserte Lösung offen bart, bei der die Bremsdruck- oder Bremslüftungsdruckmodulation über ein proportional verstellbares Wegeventil erfolgt. Problematisch bei der in dieser Druckschrift offenbarten Lösung ist, dass ein derartiges proportional verstellbares Wegeventil keine leckagedichte Absperrung ermöglicht.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremseinrichtung zum Abbremsen eines Rotors einer Windenergieanlage zu schaffen, bei der eine leckagedichte Absperrung eines hydraulisch betätigten Bremszylinders gewährleistet ist und eine Bremsdruck- oder Bremslüftungsdruckmodulation mit hoher Genauigkeit möglich ist, so dass ein sanftes Abbremsen des Rotors ermöglicht wird.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Bremseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 eingelöst.
  • Erfindungsgemäß erfolgt die Druckmodulation mittels eines stetig verstellbaren Wegeventils, über das zum Einstellen des Bremsdruckes ein Druckraum des Bremszylinders mit einer Druckmittelquelle oder einer Druckmittelsenke verbindbar ist. Um eine leckagefreie Absperrung zu ermöglichen, ist im Druckmittelströmungspfad zwischen dem stetig verstellbaren Wegeventil und dem Tank ein 2/2-Wegesitzventil angeordnet.
  • Die erfindungsgemäße Bremseinrichtung kann sowohl mit einer aktiven Bremse, bei der ein Kolben des Bremszylinders über einen Federspeicher in Richtung Bremse lösen vorgespannt ist und der Bremsdruck hydraulisch erzeugt wird, als auch bei einer passiven Bremse eingesetzt werden, bei der der Federspeicher in Richtung Bremsdruckaufbau wirkt.
  • Das Wegesitzventil ist vorzugsweise in seine Sperrposition vorgespannt und kann über einen Schaltmagneten in seine Durchgangsstellung umgeschaltet werden.
  • Bei einer passiven Bremse wirkt das Wegesitzventil als Sicherheitsventil, über das bei Ausfall des stetig verstellbaren Wegeventils eine Vollbremsung des Rotors verhindert wird, da das Druckmittel nur durch Umschalten dieses Wegesitzventils zum Tank abströmen kann.
  • Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist in dem Druckmittelströmungspfad zwischen dem Bremszylinder und dem stetig verstellbaren Wegeventil ein 3/2-Wegesperrventil angeordnet, das in einer Schaltstellung die Verbindung zum Druckraum des Bremszylinders öffnet und in der anderen Schaltstellung diese Verbindung leckagefrei absperrt und den Druckraum mit dem Tank verbindet.
  • Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der zum Tank abströmende Druckmittelvolumenstrom über einen Stromregler eingestellt werden.
  • Dieser Stromregler wird vorzugsweise durch eine Druckwaage und eine Messblende gebildet.
  • Erfindungsgemäß können über das stetig verstellbare wegeventil mehrere Bremszylinder angesteuert werden. So können beispielsweise zwei Bremszylinder jeweils ein Bremskaliper ausbilden und über das stetig verstellbare Wegeventil zwei derartige Bremskaliper mit Druckmittel versorgt werden. Jedem Bremskaliper ist dann ein Wegesitzventil und ein Stromregler zugeordnet.
  • Als Druckmittelquelle wird vorzugsweise eine Pumpe und ein Hydrospeicher vorgesehen. Der maximale System druck kann mittels eines Druckbegrenzungsventils begrenzt werden.
  • Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind Gegenstand der sonstigen Unteransprüche.
  • Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 einen Hydraulikschaltplan einer erfindungsgemäßen Bremseinrichtung zum Abbremsen eines Rotors einer Windenergieanlage und
  • 2 ein Detail des Schaltplans aus 1.
  • Die in 1 schematisch dargestellte Bremseinrichtung ermöglicht ein sanftes Abbremsen eines Rotors einer Windenergieanlage, wobei durch den schonenden Abbremsvorgang die Verzahnung und Wälzlager eines Getriebes der Windenergieanlage im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen minimal belastet sind.
  • Die erfindungsgemäße Bremseinrichtung 1 hat eine Bremsanordnung 2, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Bremskalipern 4, 6 besteht. Die Bremsanordnung 2 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel als passive Bremse ausgeführt, bei der die Bremse durch Federkraft betätigt und hydraulisch durch Druckmittelbeaufschlagung gelöst wird. Die Druckmittelversorgung der Bremskaliper 4 erfolgt über eine Pumpe 8 und einen Hydrospeicher 10, die über einen Bremsblock 12 hydraulisch mit dem Bremskalipern 4, 6 verbunden sind.
  • Der hydraulische Bremsblock 12 hat einen Druckanschluss P, einen Tankanschluss T, zwei Arbeitsanschlüsse A1, A2, einen Speicheranschluss S sowie zwei Signalanschlüsse MA und MP. Die Pumpe 8 ist über eine Pumpenleitung 14 an den Druckanschluss P, ein Tank T über eine Tankleitung 16 an den Tankanschluss T, die beiden Bremskaliper 4 und 6 sind über Bremsleitungen 22, 24 an die Arbeitsanschlüsse A1 bzw. A2 und der Hydrospeicher 10 an den Speicheranschluss S angeschlossen. An die beiden Signalanschlüsse MA und MP sind ein Drucksensor 18 und eine Druckanzeige 20 angeschlossen.
  • Der Bremsblock 12 hat ein stetig verstellbares Wegeventil 26, dessen Druckanschluss P über einen Druckkanal 28 mit dem Druckanschluss P des Bremsblocks 12 verbunden ist. von diesem Druckkanal 28 zweigt ein Speicherkanal 30 zum Speicheranschluss S hin ab.
  • Ein Tankanschluss T des Wegeventils 26 ist über einen Tankkanal 32 mit dem Tankanschluss T verbunden. In diesem Tankkanal 32 ist ein als 2/2-Wegesitzventil ausgeführtes Sperrventil 34 angeordnet, das mittels einer Feder in seine Sperrstellung vorgespannt ist. Der Tankkanal 32 und der Druckkanal 28 sind über einen Verbindungskanal 36 miteinander verbunden, in dem ein Druckbegrenzungsventil 38 angeordnet ist. Dieses Druckbegrenzungsventil ist mit einer Bypassleitung 40 ausgeführt, die zu Wartungszwecken geöffnet werden kann, um den Druckkanal 28 mit dem Tankkanal 32 zu verbinden. Über dieses Druckbegrenzungsventil 38 wird der Systemdruck auf einen Maximalwert, beispielsweise 250 bar begrenzt. Die Pumpe 8 ist so ausgelegt, dass sie einen Maximaldruck liefert, der unterhalb dieses maximalen Systemdrucks liegt.
  • Das stetig verstellbare Wegeventil 26 hat zwei Arbeitsanschlüsse A, B, von denen letzterer abgesperrt ist und der Arbeitsanschluss A an einem Bremskanal 42 angeschlossen ist. Dieser verzweigt in zwei Bremszweigkanäle 44, 46, in denen jeweils ein 3/2-Wegesitzventil 48, 50 angeordnet ist. Die Tankanschlüsse T dieser Wegesitzventile 48, 50 sind über Ablaufkanäle 52 bzw. 54 mit dem Tankkanal 32 verbunden, der in den Tankanschluss T einmündet. In jedem Ablaufkanal 52, 54 ist jeweils ein Stromregler 56, 58 vorgesehen, über den der ablaufende Druckmittelvolumenstrom konstant gehalten werden kann. Die beiden Schaltventile 48, 50 ermöglichen im Störungsfall eine Notbremse. Im normalen Betrieb sind diese Wegesitzventile 48, 50 in ihre Schaltstellung (2) umgeschaltet und die Verbindung zu den Bremskalipern 4, 6 ist geöffnet. Im Fall einer Störung werden die Wegesitzventile 48, 50 in ihre federvorgespannte Grundposition (1) umgeschaltet und die Verbindung zum Tank T wird geöffnet, wobei die Stromregler 56, 58 dafür sorgen, dass ein konstanter Druckmittelvolumenstrom unabhängig von der Viskosität des Druckmittels strömt. Der Druck in den Druckräumen 66 wird dann entsprechend der Auslegung der Stromregler 56, 58 gleichmäßig abgebaut und eine vergleichsweise sanfte Notbremsung eingeleitet.
  • Weitere Einzelheiten der vorbeschriebenen mechanischen und hydraulischen Bauelemente werden anhand 2 beschrieben, die einen Ausschnitt des Schaltplans aus 1 mit dem Sperrventil 34, dem stetig verstellbaren Wegeventil 26, dem Wegesitzventil 48, dem Stromregler 58 und dem Bremskaliper 4 zeigt.
  • Der Bremskaliper 4 hat zwei Bremszylinder 78, 80, in denen jeweils ein Kolben 60 axial verschiebbar geführt ist. Dieser wird mittels eines Federspeichers 62 in Richtung Bremseingriff beaufschlagt, so dass Bremsbeläge an einer Bremsscheibe 64 des Rotors anliegen. Die Bremszylinder 78, 80 sind ortsfest an einem Gestell der Wind energieanlage befestigt, die Bremsscheibe 64 ist drehfest mit dem Rotor verbunden. Jeder Kolben 60 begrenzt stirnseitig einen Druckraum 66 der Bremszylinder 78, 80. Die beiden Druckräume sind über die Bremsleitung 22 mit dem Arbeitsanschluss A1 des Bremsblocks 12 verbunden, so dass die Bremse durch Druckaufbau in den Druckräumen 66 gegen die Kraft der Federspeicher 62 gelöst werden kann.
  • Das stetig verstellbare Wegeventil 26 ist über eine Zentrierfederanordung in eine Grundposition (0) vorgespannt, in der der Bremskanal 42, der Druckkanal 28 und der zwischen dem Wegeventil 26 und dem Sperrventil 34 verlaufende Druckmittelströmungspfad über kleine Querschnitte, die durch Düsen angedeutet sind, miteinander verbunden sind.
  • Die Betätigung des Wegeventils 26 erfolgt beim dargestellten Ausführungsbeispiel elektrisch über zwei Proportionalmagnete 68, 70, wobei der Weg eines Ventilschiebers des Proportionalmagneten über ein Wegmesssystem 72 erfasst wird.
  • Durch geeignete Ansteuerung der Proportionalmagnete 68, 70 kann das Wegeventil 26 in eine seiner mit (a) gekennzeichneten Positionen verschoben werden, in der die Verbindung vom Arbeitsanschluss A zum Tankanschluss T des Wegeventils 26 und die Verbindung vom Druckanschluss P zum abgesperrten Arbeitsanschluss B aufgesteuert wird. In den mit (b) gekennzeichneten Positionen wird die Verbindung von P nach A allmählich aufgesteuert und entsprechend die Verbindung zum Tankanschluss T zugefahren.
  • Zum Aufbau eines Bremslösedrucks wird somit das stetig verstellbare Wegeventil 26 in eine seiner mit (b) gekennzeichneten Positionen gefahren und dadurch ein Bremslösedruck aufgebaut. Mit Hilfe des Drucksensors 18 und des Wegeventils 26 kann jeder gewünschte Bremslösedruck eingeregelt werden. Zur Bremskrafterhöhung wird das Wegeventil in die mit (a) gekennzeichneten Positionen verfahren, so dass der Bremslösedruck zum Tank T hin abgebaut wird.
  • Das Wegesitzventil 48 ist über eine Feder in eine Grundposition (siehe 2) vorgespannt, in der der Bremszweigkanal 44 zum Wegeventil 26 hin abgesperrt ist und mit dem Ablaufkanal 54 verbunden ist, so dass das Druckmittel aus den Druckräumen 66 über den Stromregler 58 in den Tankkanal 32 abströmen kann. Durch Umschalten des Wegesitzventil 48 aus seiner Grundposition (1) in seine Schaltposition (2) wird die Verbindung zum Ablaufkanal 54 abgesperrt und die Druckräume 66 werden mit dem Arbeitsanschluss A des stetig verstellbaren Wegeventils 26 verbunden, so dass der Bremslösedruck im Druckraum 66 gezielt erhöht oder erniedrigt werden kann.
  • Einzelheiten der Ansteuerung des Wegeventils 26 und des Wegesitzventils 48 sind der nachveröffentlichen Patentanmeldung DE 103 20 580 entnehmbar.
  • Wie bereits erwähnt, wird über den Stromregler 58 der zum Tank T über das sich in seiner Grundstellung befindliche Wegesitzventil 48 zurückströmende Druckmittelvolumenstrom weitgehend konstant gehalten. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel besteht dieser Stromregler aus einer Messblende 74 und einer Druckwaage 76, die in Öffnungsrichtung von der Kraft einer Feder sowie dem Druck stromabwärts der Messblende 74 und in Schließrichtung vom Druck stromaufwärts der Messblende 74 beaufschlagt ist. Durch eine derartige Schaltung lässt sich der Druckabfall über der Messblende 74 und somit der zum Tank T hin abströmende Druckmittelvolumenstrom konstant halten.
  • Das im Tankkanal 32 angeordnete Sperrventil 34 hat bei einer passiven Bremse (Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2), bei der die Bremse durch den hydraulischen Druck gelöst werden muss, eine wichtige Funktion, da es in seiner federvorgespannten Grundposition die Verbindung vom Wegeventil 26 zum Tank T hin leckagefrei absperrt, so dass die Bremse mit geringen Verlusten zuverlässig gelöst gehalten werden kann.
  • Die leckölfreie Einsperrung des Druckmittels über das Sperrventil 34 ist jedoch auch bei aktiven Bremsen vorteilhaft, bei denen der Bremsdruck hydraulisch erzeugt wird.
  • Bei passiven Bremsen übernimmt das Sperrventil 34 darüber hinaus noch eine Sicherheitsfunktion. Es sei angenommen, dass bei gelöster Bremse (Bremslösegsdruck am Bremskaliper 4 aufgebaut) das Wegeventil 26 aufgrund einer Störung in einer Position hängen bleibt, in der der Arbeitsanschluss A mit dem Tankanschluss T verbunden ist. Ohne das Sperrventil 34 könnte das Druckmittel über das hängengebliebene Wegeventil 26 ungehindert zum Tank abströmen – die Bremse würde einrücken und der Rotor würde mit maximaler Bremskraft abgebremst werden – eine derartige Vollbremsung beansprucht die Lager des Rotors und insbesondere die Verzahnung des Getriebes und kann bei ungünstigen Betriebsbedingungen zu einem Bruch führen. Erfindungsgemäß wird eine derartige Vollbremsung bei einem Hängenbleiben des stetig verstellbaren Wegeventils 26 durch das Sperrventil 34 in seiner Schließposition verhindert, so dass die Anlagensicherheit gegenüber herkömmlichen Lösungen erhöht ist.
  • Der Aufbau des Bremskalipers 6 mit dem diesem zugeordneten Wegesitzventil 50 und dem Stromregler 56 ist der gleiche wie bei dem in 2 dargestellten Bremskaliper 4, so dass auf eine weitere Beschreibung verzichtet werden kann.
  • Anstelle des passiven Bremssystems kann auch eine aktive Bremse verwendet werden, bei der der Federspeicher in Richtung Bremse lüften wirkt und der Bremsdruck durch den Druck im Druckraum des Bremszylinders aufgebaut wird.
  • Offenbart ist eine Bremseinrichtung zum Abbremsen eines Rotors einer Windenergieanlage. Die Bremseinrichtung hat zumindest einen hydraulisch betätigten Bremszylinder, dessen Bremsdruck mittels eines stetig verstellbaren Wegeventils regelbar ist. In einer Ablaufleitung von diesem Wegeventil zu einem Tank ist erfindungsgemäß ein Sperrventil angeordnet, das ein leckagefreies Absperren des Druckmittelströmungspfads zum Tank ermöglicht.
  • 1
    Bremseinrichtung
    2
    Bremsanordnung
    4
    Bremskaliper
    6
    Bremskaliper
    8
    Pumpe
    10
    Hydrospeicher
    12
    Bremsblock
    14
    Pumpenleitung
    16
    Tankleitung
    18
    Drucksensor
    20
    Anzeige
    22
    Bremsleitung
    24
    Bremsleitung
    26
    Wegeventil
    28
    Druckkanal
    30
    Speicherkanal
    32
    Tankkanal
    34
    Sperrventil
    36
    Verbindungskanal
    38
    Druckbegrenzungsventil
    40
    Bypasskanal
    42
    Bremskanal
    44
    Bremszweigkanal
    46
    Bremszweigkanal
    48
    Wegesitzventil
    50
    Wegesitzventil
    52
    Ablaufkanal
    54
    Ablaufkanal
    56
    Stromregler
    58
    Stromregler
    60
    Kolben
    62
    Federspeicher
    64
    Bremsscheibe
    66
    Druckraum
    68
    Proportionalmagnet
    70
    Proportionalmagnet
    72
    Wegmesssystem
    74
    Meßblende
    76
    Druckwaage
    78
    Bremszylinder
    80
    Bremszylinder

Claims (9)

  1. Bremseinrichtung zum Abbremsen eines Rotors einer Windenergieanlage, mit zumindest einem hydraulisch betätigten Bremszylinder (56, 58), dessen einen Druckraum begrenzender Kolben (60) mit einem Druck beaufschlagbar ist, der über ein stetig verstellbares Wegeventil einstellbar ist, dessen Druckanschluss (P) mit einer Druckmittelquelle (8, 10), dessen Tankanschluss (T) mit einer Druckmittelsenke (T) und dessen Arbeitsanschluss (A) mit dem Druckraum (66) verbunden ist, wobei im Druckmittelströmungspfad zwischen dem Tankanschluss (T) des Wegeventils (26) und der Druckmittelsenke (T) ein als Wegesitzventil ausgeführtes Sperrventil (34) mit einer Sperrstellung und einer Durchgangsstellung angeordnet ist.
  2. Bremseinrichtung nach Patentanspruch 1, wobei das Sperrventil (34) in seine Sperrstellung vorgespannt und über einen Schaltmagneten in seine Durchgangsstellung umschaltbar ist.
  3. Bremseinrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei im Druckmittelströmungspfad zwischen dem Wegeventil (26) und dem Bremszylinder (56, 58) ein 3/2-Wegesperrventil (48, 50) angeordnet ist, das in einer Schaltstellung ((2)) die Verbindung zum Druckraum (66) öffnet und in einer anderen Schaltstellung ((1)) den Druckraum (66) mit der Druckmittelsenke (T) verbindet.
  4. Bremseinrichtung nach Patentanspruch 3, wobei im Druckmittelströmungspfad zwischen dem Wegesperrventil (48) und der Druckmittelsenke (T) ein Stromregler (56, 58) angeordnet ist.
  5. Bremseinrichtung nach Patentanspruch 4, wobei der Stromregler (56, 58) durch eine Messblende (74) und eine Druckwaage (76) gebildet ist, die vom Druck stromabwärts der Messblende (74) in Öffnungsrichtung und vom Druck stromaufwärts der Messblende (74) in Schließrichtung beaufschlagt ist.
  6. Bremseinrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche mit zwei Bremskalipern (4, 6) mit jeweils zwei Bremszylindern (56, 58).
  7. Bremseinrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Druckmittelquelle eine Pumpe (8) und ein Hydrospeicher (10) ist.
  8. Bremseinrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche mit einem Druckbegrenzungsventil (38) zur Begrenzung des Systemdrucks.
  9. Bremseinrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der Kolben (60) des Bremszylinders (58, 56) über einen Federspeicher (62) in Bremseingriffsrichtung vorgespannt und in Richtung Bremse lösen vom Hydraulikdruck beaufschlagt ist.
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