DE102004056496A1 - Sicherheitsgurt mit einem aufblasbaren Gurtband - Google Patents
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Abstract
Ein
Sicherheitsgurtsystem mit einem an einem fahrzeugfesten Endbeschlag
gehalterten Beckengurt und mit einem nach verschieblicher Durchführung des
Sicherheitsgurtes durch den Gurtschlitz einer Schlosszunge zu einer
oberen Anlenkung verlaufenden Diagonalgurt, wobei Beckengurt und
Diagonalgurt jeweils aus einer wenigstens eine aufblasbare Kammer
ausbildenden Gewebeoberlage und Gewebeunterlage bestehen und jeweils über wenigstens
einen Teilbereich ihrer Längserstreckung
aufblasbar ausgebildet sind, ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Kammer des jeweils aufblasbaren Teilbereichs von Beckengurt (14)
und Diagonalgurt (16) durch wenigstens eine Längsverbindung (20) von Gewebeoberlage
(24) und Gewebeunterlage (25) in mehrere in Gurtlängsrichtung
verlaufende Teilkammern (21) unterteilt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsgurtsystem mit einem an einem fahrzeugfesten Endbeschlag gehalterten Beckengurt und mit einem nach verschieblicher Durchführung des Sicherheitsgurtes durch den Gurtschlitz einer Schlosszunge zu einer oberen Anlenkung verlaufenden Diagonalgurt, wobei Beckengurt und Diagonalgurt jeweils aus einer wenigstens eine aufblasbare Kammer ausbildenden Gewebeoberlage und Gewebeunterlage bestehen und jeweils über wenigstens einen Teilbereich ihrer Längserstreckung aufblasbar ausgebildet sind.
- Ein Sicherheitsgurtsystem mit den vorgenannten Merkmalen ergibt sich beispielsweise aus der
EP 1 056 894 B1 . Bei dem darin beschriebenen aufblasbaren Sicherheitsgurt nimmt die von Gurtoberlage und Gurtunterlage ausgebildete Kammer des Sicherheitsgurtes bei dessen Aufblasen einen runden Querschnitt an. Damit ist der Nachteil verbunden, dass der aufgeblasene Sicherheitsgurt im Lastfall an dem Körper des Fahrzeuginsassen abrollen und damit seine Position verlagern kann, wobei insbesondere im Halsbereich des Fahrzeuginsassen derartige Verlagerungen des Sicherheitsgurtes gefährlich und damit unerwünscht sind. Gleichzeitig wird die bei einem nicht-aufblasbaren Sicherheitsgurt gegebene flächige und daher für eine Kraftübertragung an sich günstige Auflage des Sicherheitsgurtes an dem Körper des Fahrzeuginsassen aufgrund der Kreisform des aufgeblasenen Sicherheitsgurtes verändert, und es wird in nachteiliger Weise die Auflagefläche des aufgeblasenen Sicherheitsgurtes am Körper des Fahrzeuginsassen verringert. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitsgurtsystem mit den Eingangs genannten Merkmalen zur Verfügung stellen, welches eine bessere Kraftübertragung zwischen dem Fahrzeuginsassen und dem aufblasbaren Sicherheitsgurt ermöglicht.
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
- Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass die Kammer des jeweils aufblasbaren Teilbereichs von Beckengurt und Diagonalgurt durch wenigstens eine Längsverbindung von Gewebeoberlage und Gewebeunterlage in mehrere in Gurtlängsrichtung verlaufende Teilkammern unterteilt ist. Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass aufgrund der Ausbildung von mehreren, d. h. wenigstens zwei Teilkammern die Volumenausdehnung des aufblasbaren Sicherheitsgurtes bei dessen Aufblasen sich mehr in die Breite vollzieht als in die Höhe, so dass in aufgeblasenem Zustand die Auflagerfläche des Sicherheitsgurtes auf dem Körper des angeschnallten Fahrzeuginsassen vergrößert ist. Da somit die Gurtgeometrie des aufgeblasenen Sicherheitsgurtes der Geometrie eines nicht-aufblasbaren Sicherheitsgurtes nahe kommt, sind Positionsverlagerungen des aufgeblasenen Sicherheitsgurtes unter Last deutlich reduzierbar. Insgesamt ist daher eine im Vergleich mit einem aufblasbaren Sicherheitsgurt nach dem Stand der Technik geringere Aggressivität des Sicherheitsgurtssystems gegeben.
- In einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass über die Längserstreckung des Sicherheitsgurtes mehrere abschnittweise ausgebildete Längsverbindungen vorgesehen sind; alternativ kann vorgesehen sein, dass eine sich über die Länge der aufblasbaren Teilbereiche erstreckende Längsverbindung vorgesehen ist.
- Es kann vorgesehen sein, dass die Längsverbindung als Vernähung von Gewebeoberlage und Gewebeunterlage ausgebildet ist; andere Verbindungsarten sind ebenfalls möglich, beispielsweise durch entsprechende einteilige Verwebung von Gewebeoberlage und Gewebeunterlage.
- Nach Ausführungsbeispielen kann die die Unterteilung in einzelne Teilkammern bewirkende Längsverbindung linienförmig oder auch flächig mit einer in Querrichtung des Sicherheitsgurtes gerichteten Erstreckung ausgebildet sein.
- Nach Ausführungsbeispielen der Erfindung kann eine Unterteilung des aufblasbaren Sicherheitsgurtes durch eine Längsverbindung in zwei Teilkammern, durch zwei parallel verlaufende Längsverbindungen in drei Teilkammern oder in allgemeinerer Form durch eine Mehrzahl von parallel verlaufenden Längsverbindungen in eine Mehrzahl von Teilkammern vorgesehen sein.
- In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die an den äußeren Rändern des Sicherheitsgurtes liegenden Teilkammern im Bereich der Durchführung des Sicherheitsgurtes durch den Gurtschlitz der Schlosszunge ausgebildet sind. Eine derartige Ausbildung eignet sich beispielsweise für die Anlage des Diagonalgurtes im Halsbereich des Fahrzeuginsassen, weil hier die Auflagerfläche des äußeren Gurtrandes an dem Hals des Fahrzeuginsassen vergrößert ist.
- In gleicher Weise kann eine entsprechend vorgesehene Ausgestaltung des aufblasbaren Gurtes mit den an seinen äußeren Rändern liegenden Teilkammern für den Bereich der Durchführung des Gurtes durch den Gurtschlitz der Schlosszunge vorgesehen sein, wobei ergänzend dazu nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen sein kann, dass der in der Schlosszunge ausgebildete Gurtschlitz eine der Gestalt des durch Ihn verlaufenden aufblasbaren Sicherheitsgurtes entsprechende Form mit zwei die an den äußeren Rändern des Sicherheitsgurtes ausgebildeten Teilkammern umfassenden Erweiterungen aufweist.
- Um die mit der Aufblasbarkeit des Sicherheitsgurtes verbundene größere Gurtbandstärke auf den Anschnallbereich zu beschränken, ist nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass der Diagonalgurt oberhalb des Oberkörpers des angeschnallten Fahrzeuginsassen durch eine Quernaht abgenäht und als nicht-aufblasbarer Gurtabschnitt zu einem oberen, fahrzeugfesten Umlenkbeschlag weitergeführt ist.
- In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung vorgesehen, welche nachstehend beschrieben sind. Es zeigen:
-
1 einen Fahrzeuginsassen mit einem angelegten Sicherheitsgurt in einer schematischen Ansicht, -
2 einen Sicherheitsgurt mit zwei Teilkammern in einer Schnittansicht, -
3 einen Sicherheitsgurt mit drei Teilkammern in einer Schnittansicht, -
4 den Verlauf eines mit zwei an den äußeren Längsrändern des Sicherheitsgurtes ausgebildeten Teilkammern im Halsbereich eines Fahrzeuginsassen, -
5 den Verlauf eines mit zwei an den äußeren Längsrändern des Sicherheitsgurtes ausgebildeten Teilkammern durch den Gurtschlitz einer Schlosszunge. - Wie sich aus
1 ergibt, ist ein Fahrzeuginsasse10 mittels eines Sicherheitsgurtsystems gesichert, welches einen in zumindest Teilbereichen aufblasbaren Sicherheitsgurt11 aufweist. Dieser Sicherheitsgurt11 verläuft von einem fahrzeugfesten Endbeschlag12 , an den auch ein Gasgenerator13 zur Lieferung des für das Aufblasen des Sicherheitsgurtes11 erforderlichen Gases angeschlossen ist, als Beckengurt14 zu der dem Endbeschlag12 gegenüberliegenden Seite des Fahrzeuginsassen10 , ist hier in einer Schlosszunge15 umgelenkt und verläuft als sich über den Oberkörper und die Schulter mit Halsbereich erstreckender Diagonalgurt16 in Richtung eines fahrzeugfest angeordneten oberen Umlenkbeschlages19 . Wie bereits1 zu entnehmen ist, ist der Sicherheitsgurt11 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel über eine in seiner Längsrichtung verlaufend angeordnete Längsverbindung20 in zwei Teilkammern21 unterteilt, wobei die Längsverbindung über die Längserstreckung des Sicherheitsgurtes11 in einzelne Abschnitte unterteilt ausgebildet ist. - Der aus
1 ersichtliche Sicherheitsgurt ergibt sich im Einzelnen aus2 , wobei durch eine zentral angeordnete Längsverbindung20 zwei Teilkammern21 ausgebildet sind. - Wie sich aus
3 ergibt, können alternativ auch durch die Anordnung von zwei Längsverbindungen20 drei Teilkammern21 vorgesehen sein, wobei auch eine größere Anzahl von Teilkammern vorstellbar ist. Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Längsverbindungen20 durch eine Vernähung von Gewebeoberlage24 und Gewebeunterlage25 des Sicherheitsgurtes11 ausgebildet. - Wie sich weiterhin aus
1 ergibt, ist oberhalb des Anschnallbereiches der aufblasbare Diagonalgurt16 durch eine Quernaht17 geschlossen, so dass sich ein in üblicher Weise ausgebildeter nicht-aufblasbarer Gurtabschnitt27 anschließt, der zum Umlenkbeschlag19 verläuft. - In
4 ist eine Ausbildung des Diagonalgurts16 zumindest im Hals- und Schulterbereich des Fahrzeuginsassen10 angedeutet, bei welcher durch eine zentral angeordnete flächige Querverbindung21 zwei an den äußeren Rändern des Sicherheitsgurtes11 liegende Teilkammern21 gebildet sind. - Eine gleiche Ausbildung ist auch zweckmäßig für die Durchführung des aufblasbaren Sicherheitsgurtes
11 durch den Gurtschlitz22 der Schlosszunge15 , wie dies5 zu entnehmen ist, wobei der Gurtschlitz22 der Schlosszunge15 eine auf die Ausbildung des aufblasbaren Sicherheitsgurtes11 abgestimmte Form mit zwei außenliegenden, die Teilkammern21 des Sicherheitsgurtes11 umfassenden Erweiterungen23 aufweist. Hiermit ist in vorteilhafter Weise ein Abklemmen der der Gasdurchleitung zwischen Beckengurt14 und Diagonalgurt16 dienenden Teilkammern21 durch die Umlenkung in Gurtschlitz22 der Schlosszunge15 vermieden, weil eine mögliche Vorlast des Sicherheitsgurtes über den mittleren, die flächige Längsverbindung20 ausbildenden Teil des Sicherheitsgurtes11 abgefangen und in die Schlosszunge15 abgetragen wird. Aufgrund der in den Erweiterungen23 des Gurtschlitzes22 liegenden Teilkammern21 ist eine Gasdurchleitung von dem Beckengurt in den Diagonalgurt16 weiterhin gegeben. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Claims (13)
- Sicherheitsgurtsystem mit einem an einem fahrzeugfesten Endbeschlag gehalterten Beckengurt und mit einem nach verschieblicher Durchführung des Sicherheitsgurtes durch den Gurtschlitz einer Schlosszunge zu einer oberen Anlenkung verlaufenden Diagonalgurt, wobei Beckengurt und Diagonalgurt jeweils aus einer wenigstens eine aufblasbare Kammer ausbildenden Gewebeoberlage und Gewebeunterlage bestehen und jeweils über wenigstens einen Teilbereich ihrer Längserstreckung aufblasbar ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer des jeweils aufblasbaren Teilbereichs von Beckengurt (
14 ) und Diagonalgurt (16 ) durch wenigstens eine Längsverbindung (20 ) von Gewebeoberlage (24 ) und Gewebeunterlage (25 ) in mehrere in Gurtlängsrichtung verlaufende Teilkammern (21 ) unterteilt ist. - Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass über die Längserstreckung des Sicherheitsgurtes (
11 ) mehrere abschnittweise ausgebildete Längsverbindungen (20 ) vorgesehen sind. - Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine sich über die Länge der aufblasbaren Teilbereiche erstreckende Längsverbindung (
20 ) vorgesehen ist. - Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsverbindung (
20 ) als Vernähung von Gewebeonerlage (24 ) und Gewebeunterlage (25 ) ausgebildet ist. - Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsverbindung (
20 ) linienförmig ausgebildet ist. - Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsverbindung (
20 ) flächig mit einer in Querrichtung des Sicherheitsgurtes (11 ) gerichteten Erstreckung ausgebildet ist. - Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer durch eine Längsverbindung (
20 ) in zwei Teilkammern (21 ) unterteilt ist. - Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer durch zwei parallel verlaufende Längsverbindungen (
20 ) in drei Teilkammern (21 ) unterteilt ist. - Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer durch eine Mehrzahl von parallel verlaufenden Längsverbindungen (
21 ) in eine Mehrzahl von Teilkammern (21 ) unterteilt ist. - Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den in Längsrichtung des Sicherheitsgurtes (
11 ) verlaufenden äußeren Rändern jeweils eine Teilkammer (21 ) mit einer dazwischen liegenden flächig ausgebildete Längsverbindung (20 ) ausgebildet sind. - Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die an den äußeren Rändern des Sicherheitsgurtes (
11 ) liegenden Teilkammern (21 ) im Bereich der Durchführung des Sicherheitsgurtes (11 ) durch den Gurtschlitz (22 ) der Schlosszunge (15 ) ausgebildet sind. - Sicherheitsgurtsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Schlosszunge (
15 ) ausgebildete Gurtschlitz (22 ) eine der Gestalt des durch Ihn verlaufenden aufblasbaren Sicherheitsgurtes (11 ) entsprechende Form mit zwei die an den äußeren Rändern des Sicherheitsgurtes ausgebildeten Teilkammern (21 ) umfassenden Erweiterungen (23 ) aufweist. - Sicherheitsgurtsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Diagonalgurt (
16 ) oberhalb des Oberkörpers des angeschnallten Fahrzeuginsassen (10 ) durch eine Quernaht (17 ) abgenäht und als nicht-aufblasbarer Gurtabschnitt (27 ) zu einem oberen, fahrzeugfesten Umlenkbeschlag (19 ) weitergeführt ist.
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