DE102004055430B4 - Verfahren zum Erkennen von Fehlern im Betrieb einer Feststellbremse und entsprechende Feststellbremse - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zum Erkennen von Fehlern im Betrieb einer Feststellbremse (30) für Fahrzeuge,
insbesondere Personenkraftwagen, mit einem mittels eines Motors
(31) entlang eines Verstellweges (2) verstellbaren Stellglied (32)
zum Betätigen
der Feststellbremse (30), wobei die Anzahl der Umdrehungen des Motors
(31) erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Anzahl
der Umdrehungen die Position des Stellgliedes (32) im Verstellweg
(2) ermittelt und mit wenigstens einer vorgegebenen Position (3;
4; 5) verglichen wird, und dass bei bzw. nach Erreichen der Feststellposition
(10) der Bremse (30) die Position des Stellgliedes (32) mit einer
Sollposition (5) als vorgegebene Position verglichen wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von Fehlern im Betrieb einer Feststellbremse für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, mit einem mittels eines Motors entlang eines Verstellweges verstellbaren Stellglied zum Betätigen der Feststellbremse, wobei die Anzahl der Umdrehungen des Motors erfasst wird. Die Erfindung betrifft ferner eine entsprechende Feststellbremse.
- Feststellbremsen mit einem Motor und einem mittels des Motors verstellbaren Stellglied sind beispielsweise aus der WO 98/566 33 A1 sowie der
DE 197 38 877 A1 bekannt. Sie sehen zum Erkennen von im Betrieb auftretenden Fehlern, welche beispielsweise durch ein Abreißen eines Betätigungszuges des Stellgliedes oder einen Defekt des Motors verursacht werden können, Zeitfenster vor. Bei dem Zeitfenster wird über eine vorgegebene Zeitdauer überwacht, ob die Feststellbremse einen Betätigungsvorgang, beispielsweise ein Feststellen oder Lösen, ausgeführt hat. Ist der Betätigungsvorgang nach Ablauf des Zeitfensters nicht beendet, wird ein Fehler angenommen und der Betätigungsvorgang durch Abschalten des Motors abgebrochen, um einen weitergehenden Schaden an der Feststellbremse zu verhindern. - Die Fehlererkennung mittels des Zeitfensters ist jedoch relativ aufwendig. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass auftretende Fehler nicht immer erkannt werden. Um dennoch auch in solchen Situationen die Feststellbremse vor weitergehendem Schaden zu bewahren, ist üblicherweise eine mechanische Drehmomentbegrenzung vorgesehen, welche dafür sorgt, dass der Motor ein vorgegebenes maximales Drehmoment nicht überschreitet. Aufgrund des zusätzlichen Drehmomentbegrenzers ist die Feststellbremse jedoch relativ aufwendig und teuer.
- Eine Feststellbremse der hier angesprochenen Art ist aus der WO 90/15743 A2 bekannt. Sie unterscheidet sich gegenüber den vorstehend beschriebenen Feststellbremsen durch einen zusätzlich enthaltenen Sensor zum Erfassen der Anzahl der Umdrehungen des Motors für das Stellglied. Dadurch ist ein Erkennen von Fehlern im Betrieb der Feststellbremse in Abhängigkeit der Höhe der Drehzahl des Motors möglich, und zwar in Kombination mit der Stromaufnahme des Motors. Ist beispielsweise die Drehzahl des Motors höher beziehungsweise niedriger als ein vorgegebener Drehzahlwert und ein vorgegebener Wert für die Stromaufnahme des Motors, wird ein Defekt an der Feststellbremse angezeigt. Auch diese Art der Fehlererkennung ist relativ aufwendig, da neben der Drehzahlerfassung auch die Erfassung der Motorstromaufnahme erforderlich ist.
- Aus der
DE 199 10 048 A1 ist ein Verfahren zur Überwachung der Bewegung eines Aktuators einer Fahrzeugbremse bekannt. Dabei wird die Position des Aktuators ermittelt und mit einer vorgegebenen Position eines erlaubten Bewegungsbereichs für den Aktuator verglichen. Dieser Bewegungsbereich wird aus einer erlaubten Löse-Endkoordinate des Aktuators zum Lösen der Bremse und einer erlaubten Zuspann-Endkoordinate des Aktuators zum Zuspannen der Bremse festgelegt. Sofern die Aktuator-Ist-Koordinate außerhalb des erlaubten Bewegungsbereiches für den Aktuator liegt, wird ein Signal ausgegeben. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erkennen von Fehlern der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei welchem mit wenig Aufwand auftretende Fehlerzustände sicher erfasst werden können. Ferner soll eine Feststellbremse bereitgestellt werden, welche ein Durchführen des Verfahrens auf einfache Weise ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, dass mittels der Anzahl der Umdrehungen des Motors die Position des Stellgliedes im Verstellweg ermittelt und mit wenigstens einer vorgegebenen Position verglichen wird, und dass bei beziehungsweise nach Erreichen der Feststellposition der Bremse die Position des Stellgliedes mit einer Sollposition als vorgegebene Position verglichen wird.
- Durch das Ermitteln der Position des Stellgliedes anhand der Anzahl der Motorumdrehungen und das Vergleichen mit einer vorgegebenen Position ist in einfacher Weise ein Erkennen von Fehlern während des Betriebs der Feststellbremse möglich, nämlich wenn es zu Abweichungen zwischen der ermittelten Position des Stellgliedes und der vorgegebenen Position kommt.
- Auch lassen sich auf diese Weise Notentriegelungssituationen im Betrieb der Feststellbremse einfach erkennen. Es kann dadurch auf die aufwendige Fehlererkennung mittels Zeitfenster verzichtet werden. Auch ist neben der Anzahl der Umdrehungen des Motors die Erfassung einer weiteren Größe zur Fehlererkennung, wie beispielsweise die Stromaufnahme des Motors, dadurch nicht erforderlich. Als Stellglied kann vorliegend auch der Motor selbst verstanden werden, welcher beispielsweise durch die Anzahl seiner Umdrehungen ebenfalls einen fiktiven Verstellweg zurücklegt.
- Durch das Vergleichen der Position des Stellgliedes mit einer Sollposition bei bzw. nach Erreichen der Feststellposition der Bremse kann ermittelt werden, ob die beim Feststellen erreichte Position des Stellgliedes fehlerhaft ist. Wenn beispielsweise eine bestimmte Abweichung zwischen der Position des Stellgliedes nach dem Feststellen der Bremse und der Sollposition auftritt, kann auf einen Defekt der beim Feststellen der Bremse zur Ermittlung der Feststellkraft eingesetzten Sensorik geschlossen werden. Ein Defekt in der Sensorik kann beispielsweise ein Bruch einer Kraftmessfeder sein, welche zur Ermittlung der Bremskraft beziehungsweise der Feststellkraft beim Feststellen der Bremse verwendet wird. Wenn die gebrochenen Teile so miteinander verklemmen, dass sie zumindest kurzfristig eine ausreichende Feststellkraft zum Feststellen der Bremse aufbauen könnten, wird ein solcher Bruch der Kraftmessfeder bei den bekannten Feststellbremssystemen nicht erkannt.
- Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein solcher Bruchfall anhand der Verlängerung des Verstellweges des Stellgliedes detektiert werden, da dann eine Abweichung der Position des Stellgliedes von der Stellposition vorliegt. In gleicher Weise wie ein Überschreiten der Sollposition mittels des erfindungsgemäßen Verfahren erkannt wird, lässt sich auch ein Unterschreiten der Sollposition als Fehler erkennen. So kann beispielsweise die Verkürzung des Verstellweges aufgrund eines Wechsels des Bremsbelages festgestellt werden. Auch ist ein verkürzter Verstellweg aufgrund eines Nachlassens der Federkonstanten der Kraftmessfeder detektierbar.
- Eine erste Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass als Sollposition die Position des Stellgliedes bei einem erstmaligen Erreichen der Feststellposition der Bremse verwendet wird. Dadurch ist die Sollposition keine feststehende Größe für das Stellglied, sondern wird durch die Feststellbremse selbst ermittelt. Es lassen sich dadurch in einfacher Weise bauartbedingte Unterschiede wie auch Größenunterschiede zwischen verschiedenen Feststellbremsen berücksichtigen, ohne dass dazu vorab für die entsprechenden Feststellbremsen empirisch Vorgabenwerte für die Feststellposition ermittelt werden müssen. Als Sollposition ist dabei die Position des Stellgliedes bei Erreichen der Feststellkraft zu verstehen und nicht die Position des Stellgliedes im Stillstand des Motors, welche aufgrund eines Nachlaufens des Motors nach seiner Abschaltung von der Feststellposition abweichen kann. Der Verstellweg des Stellgliedes durch ein Nachlaufen des Motors sollte bei der Ermittlung der Sollposition nicht mit einfließen, da dieser Verstellweg unter anderem aufgrund von Temperatureinflüssen erheblich schwanken kann und somit die Sollposition verfälschen würde.
- In die gleiche Richtung zielt die Ausgestaltung, dass der Vergleich zwischen der Position des Stellgliedes und der Sollposition ab einem zweimaligen Erreichen der Feststellposition der Bremse durchgeführt wird. Der Vergleich mit der Sollposition wird also erst dann durchgeführt, wenn beim erstmaligen Feststellen der Bremse eine erste Sollposition ermittelt worden ist.
- Von Vorteil ist es, wenn die Sollposition innerhalb eines Toleranzbereiches mit einer vorgegebenen unteren Toleranzgrenze und einer vorgegebenen oberen Toleranzgrenze liegt. Es kann dadurch die Empfindlichkeit beim Erkennen von Fehlern im Betrieb der Feststellbremse beeinflusst werden, indem beispielsweise erst bei einem relativ großen Abstand zwischen der Position des Stellgliedes und der Sollposition das Vorliegen eines Fehlers festgestellt wird.
- Es ist vorgesehen, dass die Position des Stellgliedes bei Erreichen der Feststellposition der Bremse mit der Sollposition und den Toleranzgrenzen für die Sollposition verglichen wird. Dadurch ist eine Fehleranalyse differenziert nach verschiedenen Zonen möglich, wobei die Zonen durch die untere Toleranzgrenze, die obere Toleranzgrenze und die Sollposition definiert sind.
- Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird bei Überschreiten der oberen Toleranzgrenze beziehungsweise bei Unterschreiten der unteren Toleranzgrenze für die Sollposition das Stellglied beim nachfolgenden Lösen der Feststellbremse in eine Referenzposition verfahren. Durch diese Maßnahme ist es möglich, eine Selbstüberprüfung der das Fehlererkennungsverfahren ausführenden Einrichtung durchzuführen, indem beispielsweise der Verstellweg des Stellgliedes mit einem Referenzwert verglichen wird. Erst wenn aufgrund dieser Selbstüberprüfung auszuschließen ist, dass die außerhalb des Toleranzbereiches liegende Position des Stellgliedes auf einen Fehler beim Fehlererkennen, beispielweise durch einen Defekt des verwendeten Sensors zur Erfassung der Umdrehungen des Motors, zurückzuführen ist, kann auf einen Fehler bei der Ermittlung der Feststellkraft im Betrieb der Feststellbremse zurückgeschlossen werden.
- Ein weiterer Erfindungsgedanke besteht darin, dass die Stromaufnahme des Motors mit einem vorgegebenen Wert verglichen wird, wenn die Position des Stellgliedes bei Erreichen der Feststellposition die obere Toleranzgrenze überschreitet. Dies stellt den Fall dar, das aufgrund eines Defektes die Feststellbremse, obwohl betätigt, keine Bremswirkung entfaltet, wie beispielsweise bei einem Reißen eines Bremsseiles. In diesen Fall befindet sich der Motor quasi im Leelaufbetrieb, wobei die Stromaufnahme des Motors deutlich geringer ist als dies in der Feststellposition der Bremse sein müsste.
- Dabei ist vorgesehen, dass bei Unterschreiten des vorgegebenen Wertes für die Stromaufnahme des Motors das Stellglied beim nachfolgenden Reversieren der Feststellbremse in eine Verriegelungsposition verfahren wird. Bei einem erkannten Defekt der Feststellbremse kann diese dann aus Sicherheitsgründen nicht vom Fahrer betätigt werden. Durch die Verriegelung des Stellgliedes kann der Fahrer auch nicht irrtümlicherweise davon ausgehen, dass die Bremse betätig wurde.
- Von Vorteil ist es, wenn die Verriegelungsposition des Stellgliedes der Referenzposition entspricht. Hierdurch befindet sich das Stellglied bereits in einer Ausgangsposition, wenn nach Beseitigung des Defektes die Feststellbremse bei erneuter Inbetriebnahme wieder eingestellt werden soll.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass bei Überschreiten der Sollposition eine Variable zum Zählen von Fehlerereignissen inkrementiert und bei Unterschreiten der Sollposition die Variable dekrementiert wird. Dadurch können in einfacher Weise Informationen über die Häufigkeit von mehreren gleichen hintereinander aufgetretenen Fehlern beziehungsweise Fehlerereignissen festgestellt werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, dass erst bei einem zweimal hintereinander auftretenden Fehler entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
- In diese Richtung zielt auch die Maßnahme, dass bei Erreichen einer vorgegebenen Anzahl hintereinander ausgeführter Inkrementierungen beziehungsweise Dekrementierungen das Stellglied beim nachfolgenden Lösen der Feststellbremse in die Referenzposition verfahren wird, um beispielsweise die Selbstüberprüfung bei der das Fehlererkennungsverfahren ausführenden Einrichtung vorzunehmen und gegebenenfalls ein Reset bezüglich des Fehlererkennungsverfahrens vorzunehmen und dabei beispielweise vorgehaltene Werkseinstellungen zu übernehmen.
- Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass nach einem Feststellen der Bremse die Position des Stellgliedes als Sollposition für ein nachfolgendes Feststellen der Bremse verwendet wird, sofern die Position des Stellgliedes innerhalb des Toleranzbereiches liegt. Für den Fall, dass die Feststellbremse ordnungsgemäß arbeitet ist hierdurch ein Aktualisieren beziehungsweise adaptives Nachführen der Sollposition realisiert. Dadurch können kontinuierliche beziehungsweise langfristige Veränderungen der Feststellbremse in der Sollposition berücksichtigt werden. Derartige Veränderungen werden insbesondere durch Setzerscheinungen in der Feststellbremse hervorgerufen. Das können beispielsweise ein zeitliches Ausdehnen beziehungsweise Nachgeben der Betätigungszüge des Stellgliedes oder anderer Bauteile der Feststellbremse sein.
- Von Vorteil ist es, wenn die Sollposition für das nachfolgende Feststellen der Bremse zwischen der Position des Stellgliedes und der Sollposition bei dem jeweils zuvor ausgeführten Feststellen der Bremse liegt. Damit lässt sich ein adaptives Nachführen der Sollposition durch iterative Bestimmung realisieren. Vorzugsweise sollte dabei die Sollposition für das nachfolgende Feststellen der Bremse mittig zwischen der Position des Stellgliedes und der Position bei dem jeweils zuvor ausgeführten Feststellen der Bremse liegen, damit beide Positionen zu gleichen Teilen in die Sollposition für das nachfolgende Feststellen der Bremse eingehen.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Sollposition für das nachfolgende Feststellen der Bremse durch die Beziehung M' = (M·n + s)/(n + 1) ermittelt wird, wobei M' die Sollposition für das nachfolgende Feststellen der Bremse, M die Sollposition bei dem jeweils zuvor ausgeführten Feststellen der Bremse, n ein Gewichtungsfaktor und s die Position des Stellgliedes bei dem jeweils zuvor ausgeführte Feststellen der Bremse sind. Der Gewichtungsfaktor n kann dabei einen Wert von 0 ≤ n ≤ 100 aufweisen. Dadurch wird der Sollposition M gegenüber der Position s des Stellgliedes bei der Ermittlung der Sollposition für das nachfolgende Feststellen der Bremse ein höheres Gewicht beigemessen.
- Von Vorteil ist es, wenn der Gewichtungsfaktor n einen Wert zwischen 2 und 5 aufweist. Dadurch weicht die Sollposition für das nachfolgende Feststellen der Bremse nur in geringem Maße von der Sollposition bei dem zuvor ausgeführten Feststellen der Bremse ab.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass bei einem Feststellen der Bremse eine obere Verstellgrenze als vorgegebene Position für das Stellglied verwendet wird, bei dessen Erreichen der Motor abgeschaltet wird. Dadurch kann ein Überschreiten eines zu einem Schaden führenden Verstellweges des Stellgliedes sicher und mit wenig Aufwand verhindert werden.
- Mit Vorteil ergibt sich die obere Verstellgrenze aus der Differenz von einem vorgegebenen maximalen Verstellweg des Stellgliedes und einem für das Feststellen vorgegebenen Sicherheitsverstellweg. Der maximale Verstellweg ist dabei eine durch die Bauart der Feststellbremse vorgegebene Größe, welche beispielsweise von der Länge und der Ausführung von Betätigungszügen der Feststellbremse beziehungsweise des Stellgliedes abhängt. Durch den vorgesehenen Sicherheitsverstellweg ist die Möglichkeit gegeben, eine entsprechende Sicherheit einzubauen, das heißt Situationen eines Verstellens des Stellgliedes nach dem Abschalten des Motors, wie sie beispielsweise durch ein Nachlaufen des Motors hervorgerufen werden, entsprechend zu berücksichtigen, ohne gleich auf eine Beschädigung der Feststellbremse zu schließen.
- Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass bei einem Lösen der Feststellbremse eine untere Verstellgrenze als vorgegebene Position für das Stellglied verwendet wird, welche einen Sicherheitsverstellweg zur Referenzposition aufweist, und bei dessen Erreichen das Lösen der Feststellbremse durch Abschalten des Motors abgebrochen wird. Es kann dadurch ein Überschreiten eines zu einem Schaden führenden Verstellweges des Stellgliedes beim Lösen der Feststellbremse sicher vermieden werden. Selbst wenn es nach dem Abschalten des Motors zu einem Nachlaufen kommt, kann – bei entsprechender Vorgabe der unteren Verstellgrenze – das Erreichen der Referenzposition sicher vermieden werden. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn die Referenzposition eine Blockierposition beziehungsweise ein Anschlag ist, wodurch bei einem unkontrollierten und häufigen Gegenfahren gegen diesen Anschlag die Gefahr einer Beschädigung der Feststellgrenze gegeben wäre.
- Um bei Erreichen oder Überschreiten der unteren Verstellgrenze ein vollständiges Lösen der Feststellbremse sicherzustellen, ist es von Vorteil, wenn das Stellglied in die Referenzposition verfahren wird. Eine Restbremskraft beziehungsweise Restfeststellkraft, welche durch das Abbrechen des Lösevorganges bei Erreichen der unteren Verstellgrenze möglicherweise noch in der Feststellbremse verblieben ist, kann auf diese Weise abgebaut werden.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass vor dem Lösen der in Feststellposition befindlichen Bremse eine Endposition für das Lösen ermittelt und mit der unteren Verstellgrenze für das Stellglied verglichen und bei Überschreiten der unteren Verstellgrenze das Stellglied beim nachfolgenden Lösen in die Referenzposition verfahren wird. Durch diese vorausschauende Überwachung von beim Lösen der Feststellbremse auftretenden Fehlern kann bei dem nachfolgenden Lösen die Referenzposition direkt angefahren werden, ohne dass vorab ein Abschalten des Motors bei Erreichen der unteren Verstellgrenze erfolgt. Ein vor dem Anfahren der Referenzposition vorgenommenes Abschalten des Motors aufgrund des Erreichens der unteren Verstellgrenze kann dadurch also vermieden werden. Als Feststellposition ist vorliegend die Position zu verstehen, bei welcher die zum Feststellen der Bremse notwendige Bremskraft erreicht ist. Diese Bremskraft kann eine maximal mögliche Bremskraft sein. Sie kann aber auch eine weit unterhalb der maximalen Bremskraft liegende Bremskraft sein, sofern diese Kraft bereits ein Feststellen der Bremse sicherstellt.
- Es ist von Vorteil, wenn sich die Endposition für das Lösen der Feststellbremse aus der Differenz von einem der jeweiligen Feststellposition entsprechenden Verstellweg des Stellgliedes und einem für das Lösen der Feststellbremse vorgegebenen Verstellweg ergibt. Es kommt dadurch zu einer Verschiebung der Endposition für das Lösen der Bremse in Richtung der unteren Verstellgrenze, wenn beispielsweise beim Feststellen der Bremse ein Defekt des Motors auftritt, wodurch dann der Verstellweg des Stellgliedes beim Feststellen kürzer ist als der vorgegebene Verstellweg des Stellgliedes zum Lösen der Bremse.
- Es kann zusammengefasst werden, dass mittels des Verfahrens der Verstellweg des Stellgliedes sowohl beim Feststellen als auch beim Lösen der Feststellbremse sicher und auf einfache Weise begrenzt werden kann. Auch ermöglicht das Verfahren in einfacher Weise das Erkennen einer Notentriegelungssituation, so dass ein aus Sicherheitsgründen erforderliches Verriegeln der Bremse problemlos vorgenommen werden kann. Mittels des Verfahrens kann auf die Verwendung von aufwendig zu validierenden Zeitfenstern zum Erkennen von Fehlern im Betrieb der Feststellbremse verzichtet werden. Auch ist eine zusätzliche mechanische Drehmomentbegrenzung für den Motor zum Vermeiden von kritischen Drehmomenten in der Feststellbremse nicht notwendig.
- Nach einem weiteren Erfindungsgedanken ist es vorgesehen, dass eine akustische und/oder optische Fehlermeldung ausgegeben wird, wenn ein Fehler festgestellt und das Stellglied in die Referenzposition verfahren wird. Dadurch ist es möglich, dass dem Bediener des Fahrzeuges das Vorhandensein eines Fehlers signalisiert wird.
- Ein weiterer Erfindungsgedanke sieht vor, dass bei einem erstmaligen Feststellen der Bremse, beispielsweise bei einer Erstinbetriebnahme oder eines Datenverlustes, das Stellglied in die Referenzposition verfahren und von dort das Feststellen der Bremse gestartet wird. Dadurch wird sichergestellt, dass die Ermittlung des Verstellweges aus der Anzahl der Umdrehungen des Motors ordnungsgemäß gestartet wird.
- Die Aufgabe der Erfindung wird vorrichtungsgemäß mit einer Feststellbremse für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, mit einem mittels eines Motors entlang eines Verstellweges verstellbaren Stellglied zum Betätigen einer Bremseinrichtung des Fahrzeuges und einem Sensor zum Erfassen der Anzahl der Umdrehungen des Motors, gelöst, wobei zum Erkennen von Fehlern im Betrieb der Feststellbremse eine die Position des Stellgliedes im Verstellweg mittels des Sensors ermittelnde Einrichtung und eine die Position des Stellgliedes mit einer vorgegebenen Position vergleichende Einrichtung vorgesehen ist, und die Vergleichseinrichtung einen Komparator aufweist, welcher die Position des Stellgliedes bei Erreichen einer Feststellposition der Bremse mit einer vorgegebenen Sollposition als vorgegebene Position vergleicht.
- Durch diese Maßnahme können auf einfache Weise und mit wenigen Mitteln Fehler im Betrieb der Feststellbremse sicher erkannt werden. Eine zusätzliche Absicherung zur Vermeidung von weitergehenden Schäden an der Feststellbremse durch ein Nichterkennen von Fehlern, wie beispielsweise ein mechanischer Drehmomentbegrenzer für den Motor, sind dadurch nicht erforderlich. Auch kann dadurch auf Einrichtungen, welche eine Fehlererfassung mittels Zeitfenster durchführen, verzichtet werden. Durch den Komparator lassen sich in einfacher Weise Fehler in der die Feststellkraft beziehungsweise die Bremskraft ermittelnden Sensorik erkennen, welche zu einer Verlängerung beziehungsweise Verkürzung des Verstellweges bis zum Erreichen der Feststellposition der Bremse führen.
- Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Vergleichseinrichtung einen weiteren Komparator aufweist, welcher die Position des Stellgliedes beim Feststellen der Bremse mit einer vorgegebenen oberen Verstellgrenze als vorgegebene Position und beim Lösen der Bremse mit einer vorgegebene unteren Verstellgrenze als vorgegebene Position vergleicht. Mittels des weiteren Komparators kann überwacht werden, ob die Position des Verstellgliedes innerhalb der vorgegebenen Verstellgrenzen bleibt. Im Betrieb der Feststellbremse auftretende Fehler werden erkannt, wenn die Position des Stellgliedes die entsprechende Verstellgrenze erreichen sollte. In diesem Fall können Maßnahmen ergriffen werden, welche ein weiteres Verstellen des Stellgliedes bis zu einer kritischen, einen Schaden verursachenden, Position des Stellgliedes vermeiden.
- Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Speichereinrichtung vor, in welcher die obere und untere Verstellgrenze und/oder die Sollposition und/oder jeweils Vorgabewerte zur Ermittlung der Verstellgrenzen beziehungsweise der Sollposition ablegbar sind. Dadurch ist eine Eingabe dieser Werte lediglich einmal im Betrieb der Feststellbremse erforderlich. Vorzugsweise sollten die Werte in einem nichtflüchtigen Speicher abgelegt werden, so dass auch nach einem Stromausfall beziehungsweise einem Abschalten der gesamten Feststellbremse auf die eingegebenen beziehungsweise vorgegebenen Werte zurückgegriffen werden kann.
- Schließlich ist eine Steuerungs- beziehungsweise Regelungseinrichtung vorgesehen, welche bei Auftreten eines Fehlers im Betrieb der Feststellbremse den Motor beziehungsweise das Stellglied betätigt, gegebenenfalls reversiert. Dadurch lässt sich ein Schaden an der Bremse vermeiden, beispielsweise in dem bei einem Erkennen eines Fehlers im Betrieb der Feststellbremse der Motor des Stellgliedes abgeschaltet oder reversiert wird.
- Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
- Es zeigen:
-
1 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer Feststellbremse, welche zur Ausführung eines Verfahrens zum Erkennen von Fehlern bei ihrem Betrieb geeignet ist, -
2 die Wirkungsweise des Fehlererkennungsverfahrens beim Feststellen bzw. Lösen der Feststellbremse in schematischer Darstellung, -
3 die Wirkungsweise des Fehlererkennungsverfahrens bei bzw. nach Erreichen der Feststellposition in schematischer Darstellung und -
4 verschiedene mögliche Positionen des Stellgliedes gegenüber einer vorgegebenen Sollposition bei bzw. nach Erreichen der Feststellposition der Bremse. - In
1 ist eine Feststellbremse30 dargestellt, welche beispielsweise in Personenkraftwagen zum Einsatz kommt. Die Feststellbremse30 weist eine Stelleinheit40 zum Betätigen einer Bremseinrichtung33 des Fahrzeuges auf, mit einem Motor31 und einem durch den Motor31 verstellbaren Stellglied32 , was in1 jeweils als Kästchen angedeutet ist. - Weiterhin weist die Feststellbremse
30 eine elektronische Steuerungs- beziehungsweise Regeleinrichtung34 auf, welche zum Betätigen der Stelleinheit40 dient, wobei der Steuerungs-/Regeleinrichtung34 Eingangsgrößen, insbesondere von einer Bedieneinrichtung35 und einer Kraftmesseinrichtung37 zuführbar sind. Die Ausgangsgröße der Steuerungs-/Regeleinrichtung34 ist in Abhängigkeit der Eingangsgrößen veränderbar. - Die Kraftmesseinrichtung
37 ist einem Betätigungszug41 für die Bremseinrichtung33 zugeordnet und erfasst die auf den Betätigungszug41 mittels der Stelleinheit40 ausgeübte Feststellkraft. Die Signale der Kraftmesseinrichtung37 werden der Steuerungs-/Regeleinrichtung34 als Eingangsgrößen zugeführt. Die Feststellbremse30 weist weiterhin einen Sensor36 zum Erfassen der Anzahl der Umdrehungen des Motors31 beziehungsweise seiner Antriebswelle auf. - Wie in einer Zusammenschau der
1 mit den2 und3 ersichtlich ist, weist die Feststellbremse30 eine Einrichtung42 auf, welche die Position des Stellgliedes32 im Verstellweg2 mittels des Sensors36 durch Erfassen der Anzahl der Umdrehungen des Motors31 ermittelt. Darüber hinaus ist eine Vergleichseinrichtung39 vorgesehen, welche die Position des Stellgliedes32 mit einer vorgegebenen Position3 ,4 ,5 vergleicht. - Die Vergleichseinrichtung
39 enthält dafür einen (nicht dargestellten) Komparator, welcher die Position des Stellgliedes32 beim Feststellen der Bremse30 mit einer oberen Verstellgrenze3 als vorgegebene Position und beim Lösen der Bremse30 mit einer unteren Verstellgrenze4 als vorgegebene Position vergleicht. Darüber hinaus enthält die Vergleichseinrichtung39 einen (nicht dargestellten) weiteren Komparator, welcher die Position des Stellgliedes32 bei Erreichen einer Feststellposition10 der Bremse30 mit einer Sollposition5 als vorgegebene Position vergleicht. Diese Position5 kann – wie vorliegend der Fall – eine variable Sollposition sein. Natürlich können die Funktionen der beiden Komparatoren auch in einem Komparator zusammengefasst sein. - Weiterhin ist eine Speichereinrichtung
38 vorgesehen, in welcher die obere und die untere Verstellgrenze3 ,4 und/oder die Sollposition5 und/oder jeweils Vorgabewerte zur Ermittlung der Verstellgrenzen3 ,4 beziehungsweise der Sollposition5 ablegbar sind. Vorliegend ist die Speichereinrichtung38 als ein nicht flüchtiger Speicher ausgebildet, so dass die abgespeicherten Daten auch nach einem Stromausfall der Feststellbremse zur Verfügung stehen. - Bei Auftreten eines Fehlers im Betrieb der Feststellbremse
30 wird der Motor31 beziehungsweise das Stellglied32 durch die Steuerungs-/Regeleinrichtung34 betätigt. - Die Funktionsweise der Feststellbremse
30 wird nachfolgend anhand der2 bis4 detailliert beschrieben. -
2 zeigt in schematischer Darstellung die Wirkungsweise einer möglichen Ausführungsform des Verfahrens zum Fehlererkennen. Dabei wird beim Feststellen der Bremse30 die Position des Stellgliedes32 mit der oberen Verstellgrenze3 für das Stellglied32 verglichen und bei dessen Erreichen der Motor31 abgeschaltet. Das Abschalten des Motors31 ist dabei eine Sicherheitsmaßnahme, um mögliche Schäden an der Feststellbremse30 zu vermeiden. - Die obere Verstellgrenze
3 ergibt sich aus der Differenz eines vorgegebenen maximalen Verstellwegs7 des Stellgliedes32 und einem für das Feststellen vorgegebenen Sicherheitsverstellweg8 . Der Sicherheitsverstellweg8 ist dabei vorliegend so gewählt, dass ein Nachlaufen des Motors31 nach seiner Abschaltung bei Erreichen der oberen Verstellgrenze3 stattfinden kann, ohne dass dadurch das Stellglied32 den maximalen Verstellweg7 erreicht. - Das Verfahren sieht ferner bei einem Lösen der Feststellbremse
30 vor, dass die Position des Stellgliedes32 im Verstellweg2 mit der unteren Verstellgrenze4 für das Stellglied32 verglichen wird, welche einen Sicherheitsverstellweg9 zu einer Referenzposition6 im Verstellweg2 aufweist. Sofern die Position des Stellgliedes32 die untere Verstellgrenze4 erreicht, ist vorgesehen, dass das Lösen der Feststellbremse30 durch Abschalten des Motors31 abgebrochen wird. Da durch den Abbruch des Lösens der Feststellbremse30 möglicherweise noch eine Restfeststellkraft beziehungsweise Restbremskraft auf die Bremseinrichtung35 wirkt, welche noch durch die Kraftmesseinrichtung37 detektierbar ist, wird bei Erreichen der unteren Verstellgrenze4 das Stellglied32 in die Referenzposition6 verfahren, welche vorliegend quasi das eine Ende des Verstellweges2 bildet. In der Referenzposition6 soll der Verstellweg2 einen Nullwert aufweisen; sofern in der Referenzposition ein anderer Positionswert angezeigt wird, wird dieser Referenzposition6 der Nullwert zugewiesen. - Nach einer alternativen Ausführungsvariante kann es vorgesehen sein, dass bereits vor dem Lösen der in Feststellposition
10 befindlichen Bremse30 eine Endposition11 für das Lösen ermittelt wird und, falls diese beim nachfolgenden Lösen die untere Verstellgrenze4 für das Stellglied3 erreichen würde, wird das Stellglied32 bei dem nachfolgenden Lösen direkt in die Referenzposition6 verfahren. - Die untere Verstellgrenze weist einen Sicherheitsverstellweg
9 zu der Referenzposition6 auf. Vorliegend muss dieser Sicherheitsverstellweg9 – wie der vorgegebene Sicherheitsverstellweg8 für das Feststellen der Bremse30 – auf einen so großen Wert eingestellt werden, dass ein Nachlaufen des Motors31 bis zu der Referenzposition6 nach dem Abschalten der unteren Verstellgrenze4 vermieden ist. Andernfalls käme es durch das Nachlaufen zu Beschädigungen an der Feststellbremse30 , weil das Stellglied32 am Ende des Verstellweges2 gegen das Gehäuse des Stellgliedes32 oder andere Bauteile der Feststellbremse30 gedrückt würde. - Die Endposition
11 für das Lösen der Feststellbremse30 ergibt sich aus der Differenz von einem der jeweiligen Feststellposition10 entsprechenden Verstellweg12 des Stellgliedes32 und einem für das Lösen der Feststellbremse30 vorgegebenen, konstanten Verstellweg13 . - In
3 ist die Wirkungsweise des Verfahrens zum Erkennen von Fehlern bei bzw. nach Erreichen der Feststellposition10 der Feststellbremse30 dargestellt. Hierbei wird die Position des Stellgliedes32 mit dem bereits im Komparator der Feststellbremse30 und der dort als Wert abgelegten Sollposition5 verglichen. - Die Sollposition
5 liegt innerhalb eines Toleranzbereiches17 mit einer unteren Toleranzgrenze15 und einer oberen Toleranzgrenze14 . Die Sollposition5 und die Toleranzgrenzen14 und15 bilden mehrere Zonen, welche für eine Beurteilung der Position des Stellgliedes32 bei Erreichen der Feststellposition10 verwendet werden. - Wie insbesondere auch aus
4 ersichtlich ist, können dabei bis zu vier Zonen unterschieden werden, welche zur Fehlererkennung herangezogen werden. Liegt die Feststellposition10 des Stellgliedes32 über der oberen Toleranzgrenze14 , wie in4a dargestellt, liegt ein Fehler vor, da das Stellglied32 einen zu großen Verstellweg2 bis zum Erreichen der Feststellposition10 zurückgelegt hat. Das Stellglied32 wird in diesem Fall beim nachfolgenden Lösen der Feststellbremse30 in die Referenzposition6 verfahren. Dort wird eine Selbstüberprüfung des Fehlererkennungsverfahrens durch einen Vergleich des Positionswertes des Stellgliedes32 mit dem Nullwert als Referenzwert unter Berücksichtigung einer vorgegebenen Toleranz durchgeführt. Sofern die Selbstüberprüfung ergibt, dass das Fehlererkennungsverfahren ordnungsgemäß arbeitet, kann ein Defekt der die Feststellkraft ermittelnden Kraftmesseinrichtung37 angenommen werden. Sofern die Selbstüberprüfung ergibt, dass das Fehlererkennungsverfahren nicht ordnungsgemäß arbeitet, wird ein Reset durchgeführt, bei dem der Position des Stellgliedes in der Referenzposition6 der Nullwert zugewiesen wird. - Befindet sich die Position des Stellgliedes
32 unterhalb der unteren Toleranzgrenze15 , wie in4b dargestellt, wurde beim Feststellen der Bremse30 bis zum Erreichen der Feststellposition10 ein zu kurzer Verstellweg2 von dem Stellglied32 zurückgelegt. Auch in diesem Fall wird bei dem nachfolgenden Lösen der Feststellbremse30 das Stellglied32 in die Referenzposition6 verfahren, und es wird die Selbstüberprüfung des Fehlererkennungsverfahrens durchgeführt. Ergibt die Selbstüberprüfung, dass das Fehlererkennungsverfahren ordnungsgemäß arbeitet, kann auf einen Fehler der die Feststellkraft ermittelnden Kraftmesseinrichtung37 geschlossen werden. - Befindet sich die Position des Stellgliedes
32 zwischen der Sollposition5 und der oberen Toleranzgrenze14 , ist die Feststellkraft bei Erreichen der Feststellposition10 ordnungsgemäß, das heißt, es liegt kein Fehler vor. Ein Verfahren des Stellgliedes32 in die Referenzposition6 ist in diesem Fall nicht erforderlich. - Sofern die Position des Stellgliedes
32 zwischen der Sollposition5 und der unteren Toleranzgrenze15 liegt, wie in4d dargestellt, ist die Feststellkraft bei Erreichen der Feststellposition10 ebenfalls ordnungsgemäß. Die tolerierte Abweichung der Position des Stellgliedes32 zu der Sollposition5 lässt jedoch bereits ein Driften zu der Sollposition5 erkennen. Ein solches Driften kann beispielsweise durch Toleranzen bei der Erfassung der Umdrehungen des Motors31 , eine Schwächung des Kraftsensors der Kraftmesseinrichtung37 und/oder ein Nachstellen der Feststellbremse30 aufgrund aufgetretenen Verschleißes der Bremsbeläge entstehen. - Sofern mehrmals hintereinander die Position des Stellgliedes
32 nach dem Feststellen der Bremse30 zwischen der Sollposition5 und der unteren Toleranzgrenze15 liegt, kann dieser Fall ebenfalls als Fehler bewertet werden. Auch in diesem Fall wird dann das Stellglied32 bei dem nachfolgenden Lösen der Feststellbremse30 in die Referenzposition6 verfahren, um dort die Selbstüberprüfung des Fehlererkennungsverfahrens durchzuführen. - Die vorliegend betrachtete Fehlersituation wird mittels einer Variablen zum Zählen von Fehlerereignissen erfasst, welche bei Überschreiten der Sollposition
5 inkrementiert und bei Unterschreiten der Sollposition5 dekrementiert wird. Ein Fehler liegt hierbei vor, wenn die Anzahl von hintereinander durchgeführten Inkrementierungen der Zählvariablen einen vorgegebenen Wert überschreitet. - Bei den Fehlersituationen zum Ausführungsbeispiel gemäß der
3 und4 wird jeweils eine Fehlermeldung ausgegeben und das Stellglied32 in die Referenzposition6 verfahren. - Die Sollposition
5 bei bzw. nach Erreichen der Feststellposition10 der Bremse30 (3 und4 ) ist im Gegensatz zu der fest vorgegebenen Feststellposition beim Feststellen bzw. Lösen der Bremse30 (2 ) variabel, das heißt im Betrieb der Bremse adaptiv an die Systembedingungen anpassbar. Als Sollposition5 kann beispielsweise die Position des Stellgliedes32 bei einem erstmaligen Erreichen der Feststellposition10 der Bremse30 verwendet werden. In diesem Fall wird der Komparator, welcher die Position des Stellgliedes32 mit der Sollposition5 vergleicht, erst bei einem zweiten Feststellen der Bremse30 aktiviert. - Vorliegend ist es ferner vorgesehen, dass jeweils nach einem Feststellen der Bremse die Position des Stellgliedes
32 als Sollposition5 für ein nachfolgendes Feststellen der Bremse30 verwendet wird, sofern die Position des Stellgliedes32 innerhalb des Toleranzbereiches17 liegt, also die ermittelte Feststellkraft ordnungsgemäß ist. Dabei liegt die Sollposition5 für das nachfolgende Feststellen der Bremse30 zwischen der Position des Stellgliedes32 und der Sollposition5 bei dem jeweils zuvor ausgeführten Feststellen der Bremse30 . - Bei der Ermittlung der Sollposition
5 für das nachfolgende Feststellen werden die Sollposition5 und die Position des Stellgliedes32 bei dem jeweils zuvor ausgeführten Feststellen der Bremse zueinander nach der Beziehung M' = (M·n + s)/(n + 1) gewichtet, wobei M' die Sollposition5 für das nachfolgende Feststellen der Bremse30 , M die Sollposition5 , s die Position des Stellgliedes32 bei dem jeweils zuvor ausgeführten Feststellen der Bremse30 und n ein Gewichtungsfaktor sind. Der Gewichtungsfaktor weist vorliegend einen Wert zwischen 2 und 5 auf. - Die Fehlererkennung mittels der Sollposition
5 kann zusätzlich oder alternativ zur Fehlererkennung mittels der oberen und unteren Verstellgrenze3 ,4 ausgeführt werden. -
- 2
- Verstellweg
- 3
- vorgegebene Position, obere Verstellgrenze
- 4
- vorgegebene Position, untere Verstellgrenze
- 5
- vorgegebene Position, Sollposition
- 6
- Referenzposition
- 7
- maximaler Verstellweg
- 8
- Sicherheitsverstellweg beim Feststellen der Bremse
- 9
- Sicherheitsverstellweg beim Lösen der Bremse
- 10
- Feststellposition
- 11
- Endposition
- 12
- Verstellweg von der Referenzposition bis zur
- Feststellposition
- 13
- Löseverstellweg von der Feststellposition bis zur
- Endposition
- 14
- obere Toleranzgrenze
- 15
- untere Toleranzgrenze
- 17
- Toleranzbereich
- 30
- Feststellbremse, Bremse
- 31
- Motor
- 32
- Stellglied
- 33
- Bremseinrichtung
- 34
- Steuerungs-/Regelungseinrichtung
- 35
- Bedieneinrichtung
- 36
- Sensor
- 37
- Kraftmesseinrichtung
- 38
- Speichereinrichtung
- 39
- Vergleicheinrichtung
- 40
- Stelleinheit
- 41
- Betätigungszug
- 42
- Einrichtung
Claims (27)
- Verfahren zum Erkennen von Fehlern im Betrieb einer Feststellbremse (
30 ) für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, mit einem mittels eines Motors (31 ) entlang eines Verstellweges (2 ) verstellbaren Stellglied (32 ) zum Betätigen der Feststellbremse (30 ), wobei die Anzahl der Umdrehungen des Motors (31 ) erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Anzahl der Umdrehungen die Position des Stellgliedes (32 ) im Verstellweg (2 ) ermittelt und mit wenigstens einer vorgegebenen Position (3 ;4 ;5 ) verglichen wird, und dass bei bzw. nach Erreichen der Feststellposition (10 ) der Bremse (30 ) die Position des Stellgliedes (32 ) mit einer Sollposition (5 ) als vorgegebene Position verglichen wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sollposition (
5 ) die Position des Stellgliedes (32 ) bei einem erstmaligen Erreichen der Feststellposition (10 ) der Bremse (30 ) verwendet wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleich zwischen der Position des Stellgliedes (
32 ) und der Sollposition (5 ) ab einem zweimaligen Erreichen der Feststellposition (10 ) der Bremse (30 ) durchgeführt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollposition (
5 ) innerhalb eines Toleranzbereiches (17 ) mit einer unteren Toleranzgrenze (15 ) und einer oberen Toleranzgrenze (14 ) liegt. - Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Stellgliedes (
32 ) bei Erreichen der Feststellposition (10 ) der Bremse (30 ) mit der Sollposition (5 ) und den Toleranzgrenzen (14 ,15 ) für die Sollposition (5 ) verglichen wird. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten der oberen Toleranzgrenze (
14 ) beziehungsweise bei Unterschreiten der unteren Toleranzgrenze (15 ) für die Sollposition (5 ) das Stellglied (32 ) beim nachfolgenden Lösen der Feststellbremse (30 ) in eine Referenzposition (6 ) verfahren wird. - Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromaufnahme des Motors (
31 ) mit einem vorgegebenen Wert verglichen wird, wenn die Position des Stellgliedes (32 ) bei Erreichen der Feststellposition (10 ) die obere Toleranzgrenze (14 ) überschreitet. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei Unterschreiten des vorgegebenen Wertes für die Stromaufnahme des Motors (
31 ) das Stellglied (32 ) beim nachfolgenden Reversieren in eine Verriegelungsposition verfahren wird. - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsposition der Referenzposition (
6 ) entspricht. - Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten der Sollposition (
5 ) eine Variable zum Zählen von Fehlerereignissen inkrementiert und bei Unterschreiten der Sollposition (5 ) die Variable dekrementiert wird. - Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen einer vorgegebenen Anzahl hintereinander ausgeführter Inkrementierungen beziehungsweise Dekrementierungen das Stellglied (
32 ) in die Referenzposition (6 ) beim nachfolgenden Lösen der Feststellbremse (30 ) verfahren wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Feststellen der Bremse (
30 ) die Position des Stellgliedes (32 ) als Sollposition (5 ) für ein nachfolgendes Feststellen der Bremse (30 ) verwendet wird, sofern die Position des Stellgliedes (32 ) innerhalb des Toleranzbereiches (17 ) liegt. - Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollposition für das nachfolgende Feststellen der Bremse (
30 ) zwischen, vorzugsweise mittig zwischen der Position des Stellgliedes (32 ) und der Sollposition (5 ) bei dem jeweils zuvor ausgeführten Feststellen der Bremse (30 ) liegt. - Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollposition für das nachfolgende Feststellen der Bremse (
30 ) durch die Beziehung M' = (M·n + s)/(n + 1) ermittelt wird, wobei M' die Sollposition für das nachfolgende Feststellen der Bremse (30 ), M die Sollposition (5 ) bei dem jeweils zuvor ausgeführten Feststellen der Bremse (30 ), n ein Gewichtungsfaktor mit einem Wert 0 ≤ n ≤ 100 und s die Position des Stellgliedes (32 ) bei dem jeweils zuvor ausgeführten Feststellen der Bremse (30 ) sind. - Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtungsfaktor n ein Wert zwischen 2 und 5 ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Feststellen der Bremse (
30 ) eine obere Verstellgrenze (3 ) als vorgegebene Position für das Stellglied (32 ) verwendet wird, bei dessen Erreichen der Motor (31 ) abgeschaltet wird. - Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass sich die obere Verstellgrenze (
3 ) aus der Differenz von einem vorgegebenen maximalen Verstellweg (7 ) des Stellgliedes (32 ) und einem für das Feststellen vorgegebenen Sicherheitsverstellweg (8 ) ergibt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Lösen der Feststellbremse (
30 ) eine untere Verstellgrenze (4 ) als vorgegebene Position für das Stellglied (32 ) verwendet wird, welche einen Sicherheitsverstellweg (9 ) zur Referenzposition (6 ) aufweist, und bei dessen Erreichen das Lösen der Feststellbremse durch Abschalten des Motors (31 ) abgebrochen wird. - Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen oder Überschreiten der unteren Verstellgrenze (
4 ) zum vollständigen Lösen der Feststellbremse (30 ) das Stellglied (32 ) in die Referenzposition (6 ) verfahren wird. - Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Lösen der in Feststellposition (
10 ) befindlichen Bremse (30 ) eine Endposition (11 ) für das Lösen ermittelt und mit der unteren Verstellgrenze (4 ) für das Stellglied (32 ) verglichen wird und bei Überschreiten der unteren Verstellgrenze (4 ) das Stellglied (32 ) beim nachfolgenden Lösen in die Referenzposition (6 ) verfahren wird. - Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Endposition (
11 ) für das Lösen der Feststellbremse (30 ) aus der Differenz von einem der jeweiligen Feststellposition (10 ) entsprechenden Verstellweg (12 ) des Stellgliedes (32 ) und einem für das Lösen der Feststellbremse (30 ) vorgegebenen Verstellweg (13 ) ergibt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass eine optische und/oder akustische Fehlermeldung ausgegeben wird, wenn ein Fehler festgestellt ist und das Stellglied (
32 ) in die Referenzposition (6 ) beziehungsweise Verriegelungsposition verfahren wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem erstmaligen Feststellen der Bremse, beispielsweise bei einer Erstinbetriebnahme oder nach einem Datenverlust, das Stellglied (
32 ) in die Referenzposition (6 ) verfahren und von dort das Feststellen der Bremse (30 ) gestartet wird. - Feststellbremse (
30 ) für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem mittels eines Motors (31 ) entlang eines Verstellweges (2 ) verstellbaren Stellglied (32 ) zum Betätigen einer Bremseinrichtung (33 ) des Fahrzeuges und einem Sensor (36 ) zum Erfassen der Anzahl der Umdrehungen des Motors (31 ), dadurch gekennzeichnet, dass zum Erkennen von Fehlern im Betrieb der Feststellbremse (30 ) eine die Position des Stellgliedes (32 ) im Verstellweg (2 ) mittels des Sensors (36 ) ermittelnde Einrichtung (42 ) und eine die Position des Stellgliedes (32 ) mit einer vorgegebenen Position (3 ;4 ;5 ) vergleichende Einrichtung (39 ) vorgesehen sind, wobei die Vergleichseinrichtung (39 ) einen Komparator aufweist, welcher die Position des Stellgliedes (32 ) bei beziehungsweise nach Erreichen einer Feststellposition (8 ) der Bremse (30 ) mit einer vorgegebenen, vorzugsweise variablen, Sollposition (5 ) als vorgegebene Position vergleicht. - Feststellbremse nach Anspruch 24 dadurch gekennzeichnet, dass die Vergleichseinrichtung (
39 ) einen weiteren Komparator aufweist, welcher die Position des Stellgliedes (32 ) beim Feststellen der Bremse (30 ) mit einer vorgegebenen oberen Verstellgrenze (3 ) als vorgegebene Position und beim Lösen der Bremse (30 ) mit einer vorgegebenen unteren Verstellgrenze (4 ) als vorgegebene Position vergleicht. - Feststellbremse nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass eine Speichereinrichtung (
38 ) vorgesehen ist, in welcher die obere und untere Verstellgrenze (3 ,4 ) und/oder die Sollposition (5 ) und/oder jeweils Vorgabewerte zur Ermittlung der Verstellgrenzen (3 ,4 ) beziehungsweise der Sollposition (5 ), vorzugsweise nicht flüchtig, ablegbar sind. - Feststellbremse nach einem der Ansprüche 24 bis 26, gekennzeichnet durch eine Steuerungs- beziehungsweise Regelungseinrichtung (
34 ), welche bei Auftreten eines Fehlers im Betrieb der Feststellbremse (30 ) den Motor (31 ) beziehungsweise das Stellglied (23 ) betätigt.
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