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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Zahnriemen, umfassend einen Riemengrundkörper mit
einem konstanten Querschnitt und eine an der Innenseite des Riemengrundkörpers vorgesehene
Verzahnung zur Kraftübertragung
mit einer Vielzahl von Zähnen.
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Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf einen für den Einsatz in einer elektromechanischen Lenkung
geeigneten Zahnriemen, mit dem sich das Moment eines Motors für eine Lenkhilfskraft
auf das Lenkgetriebe, beispielsweise einen Kugelgewindetrieb desselben übertragen
lässt.
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Eine
elektromechanische Lenkung mit einem entsprechend verwendeten Zahnriemen
wird beispielsweise in der
DE
100 52 275 A1 beschrieben.
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Der
Eingriff der Zähne
des Zahnriemens mit denen einer Zahnriemenscheibe verursacht eine
von der Zahneingriffsfrequenz abhängige Geräuschbildung, die unter Umständen vom
Fahrer akustisch wahrgenommen wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die vom Fahrer wahrnehmbaren Geräusche zu
vermindern.
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Dies
lässt sich
beispielsweise durch eine verbesserte Geräuschdämmung realisieren. Auch eine Veränderung
der Erregungsfrequenz durch eine Veränderung der Zahnteilung oder
eine ungleichförmige Zahnteilung
wären zu
diesem Zweck möglich.
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Erfindungsgemäß wird jedoch
vorgeschlagen, an der Außenseite
des Riemengrundkörpers Noppen
vorzusehen. Durch diese lokalen Materialanhäufungen wird die Dämpfung im
Riemen gezielt erhöht
und das Körperschallmaß verringert.
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Der
Erfindung liegt die Überlegung
zu Grunde, dass ein wesentlicher Anteil der Geräuschemissionen aus dem Anlegeffekt
des Zahnriemens an eine Zahnriemenscheibe resultiert. Der Zahnriemen
knickt an jeder Zahnlücke
ein und spannt sich zwischen den benachbarten Zähnen der Verzahnung auf. An
der Außenseite
des Riemengrundkörpers
ergibt sich bei Anlage an die Zahnriemenscheibe dadurch eine Polygonform.
Das Abknicken des Zahnriemens führt
zu einem erhöhten
Geräuschpegel
beim Zahneingriff.
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Durch
die Noppen und die damit verbundene Materialverdickung wird der
Effekt des Abknickens über
die Zahnlücken
des Zahnriemens verringert. Damit wird eine Geräuschpegelverringerung erzielt, ohne
die Dicke über
den gesamten Riemen zu erhöhen.
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Durch
eine Abstimmung der Noppen auf die Verzahnung, insbesondere in bezug
auf die Position, Masse, Höhe
und Länge
in Umfangsrichtung des Riemens lässt
sich der vorstehend genannte Effekt optimieren.
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So
kann beispielsweise durch eine ungleichförmige Verteilung der Noppen
an der Außenseite des
Riemengrundkörpers
oder der Noppenmassen in den einzelnen Noppen ein breitbandiges
Dämpfungsverhalten
erzielt werden.
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Durch
eine Schräganordnung
länglicher Noppen
zur Breite des Zahnriemens lässt
sich ebenfalls eine Pegelminderung erzielen. Dies lässt sich vor
allem bei einer Schrägverzahnung
gut realisieren.
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In
einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die
Noppen an Abflachungen angeordnet, die beim Laufen des Zahnriemens über eine
Zahnriemenscheibe an dem Riemengrundkörper entstehen.
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Weitere,
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen angegeben.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in:
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1 eine
schematische Ansicht eines Zahnriementriebs einer elektromechanischen
Lenkung,
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2 eine
Teilansicht eines Zahnriemens nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Anlage an einer Zahnriemenscheibe, sowie eine Detailansicht
der Verzahnung,
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3 eine
Teilansicht eines Zahnriemens nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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4 eine
Teilansicht eines Zahnriemens nach einem dritten Ausführungsbeispiel,
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5 eine
Ansicht eines Zahnriementriebs mit einem Zahnriemen nach einem vierten
Ausführungsbeispiel,
und in
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6 eine
Ansicht eines Zahnriementriebs mit einem Zahnriemen nach einem fünften Ausführungsbeispiel.
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Das
erste Ausführungsbeispiel
in den 1 und 2 zeigt einen Zahnriementrieb
für eine
elektromechanische Lenkung mit einem Motor 1 zur Erzeugung
einer den Fahrer unterstützenden
Hilfskraft. Das hierzu vom Motor erzeugte Moment wird mittels eines
Zahnriemens 2 an ein hier nicht näher dargestelltes Lenkgetriebe übertragen.
Hierzu ist an der Abtriebswelle 3 des Motors 1 gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung einer Getriebestufe eine Antriebs-Zahnriemenscheibe 4 vorgesehen,
mit welcher der Zahnriemen 2 kämmt. Auf der Seite des Lenkgetriebes
ist beispielsweise an einer Kugelgewindemutter eine weitere, mit
dem Zahnriemen 2 kämmende Zahnriemenscheibe 5 vorgesehen.
Hierdurch wird eine spielfreie Kraftübertragung erzielt.
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Beim
Anlegen der Zähne 6 des
Zahnriemens 2 an die Zähne
der Zahnriemenscheiben 4 und 5 bedingt durch den
Zahneingriff und das Abknicken des Zahnriemens 2 an den
Lücken 7 zwischen
den Zähnen 6 treten
Geräuschemissionen
auf. Diese lassen sich durch unterschiedliche Maßnahmen verringern. Eine besonders
effiziente Möglichkeit
besteht darin, den Zahnriemen 2 in besonderer Art und Weise
auszugestalten, wie dies nachfolgend erläutert wird.
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Der
erfindungsgemäße Zahnriemen 2 umfasst
zunächst
einen Riemengrundkörper 8 mit
einem konstanten oder im wesentlichen konstanten Querschnittsprofil.
An der Innenseite des Riemengrundkörpers 8 ist eine Verzahnung 9 mit
einer Vielzahl von Zähnen 6 zur
Kraftübertragung
vorgesehen. Die Zähne 6 sind
vorzugsweise integral mit dem Riemengrundkörper 8 ausgebildet.
Zur Verminderung der Geräuscheemissionen
ist der Zahnriemen 2 an der Außenseite des Riemengrundkörpers 8 mit
einer Vielzahl von Noppen 10 versehen. Diese Noppen 10 dienen
lediglich der Geräuscheminderung
und Geräuschdämpfung,
jedoch nicht zur Kraftübertragung. Sie
können
wie die Zähne 6 integral
mit dem Riemengrundkörper 8 ausgebildet
sein. Durch die Noppen 10 wird lokal die Riemenrückenmasse
und das Volumen erhöht.
Die hieraus resultierenden Materialanhäufungen vermindern den Effekt
des Abknickens des Zahnriemens 2 über die Zahnlücken 7,
wodurch eine Geräuschpegelreduzierung
bei lediglich geringer Massenzunahme des Zahnriemens 2 erzielt
wird.
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Durch
eine Abstimmung der Noppen 10 auf die Zähne 7 lässt sich
der vorstehend genannte Effekt optimieren. Auch kann beispielsweise
durch ungleichförmig
verteilte Massenerhöhungen
ein breitbandigeres Dämpfungsverhalten
erzielt werden, da durch die damit verbundene Verstimmung des schwingenden
Systems die Schwingungsenergie über
ein breiteres Frequenzband abgestrahlt wird, so dass sich insgesamt
geringere Maximalpegel ergeben, d.h. die Pegel verwaschen werden.
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Bei
dem ersten Ausführungsbeispiel
sind, wie insbesondere 2 zeigt, die Noppen 10 an
Abflachungen 11 angeordnet sind, die beim Laufen des Zahnriemens 2 über eine
Zahnriemenscheibe 5 an dem Riemengrundkörper 8 entstehen.
Zwischen den Zähnen 6,
d. h. an den Rückseiten
der Zahnlücken 7 ergibt
sich hingegen eine stärkere
Krümmung 12.
In diesem Bereich wird der Zahnriemen 2 an der Außenseite
auf Zug, an der Innenseite hingegen unter Umständen auf Druck belastet. An
der Außenseite des
Riemengrundkörpers 8 ergibt
sich somit eine Polygonform mit Abflachungen 11 und stärker gekrümmten Abschnitten 12.
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Die
Noppen 10 werden nun in einer ersten Ausführungsform
so angeordnet, um die Abflachung 11 im Umschlingungszustand
an einer Zahnriemenscheibe 5 zu vermindern. Wie 2 zeigt,
befinden sich die Noppen 10 an den Rückseiten der Zähne 6. Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiele
wird eine gleichförmige
Zahnteilung verwendet. Es ist jedoch auch möglich, für die Verzahnung 9 eine
ungleichförmige
Zahnteilung vorzusehen. Die Noppen 10 werden dann an die
unterschiedlichen Längen
der Zähne
angepasst.
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Vorzugsweise
sind die Noppen 10 so angeordnet, dass diese die Schnittpunkte
S der Verlängerungslinien
L der Zahnflanken 13 mit der Außenseite des Riemengrundkörpers 8 jeweils überdecken.
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Weiterhin
ist die Länge
der Noppen 10 in Umfangsrichtung des Zahnriemens 2 größer, als
deren Erhebung über
den Riemengrundkörper 8.
Die Form der Noppen ist im Prinzip beliebig. Vorzugsweise sind diese
jedoch nach außen
bogenförmig
vorgewölbt,
wobei zusätzliche
Kanten möglichst
vermieden werden.
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Von
dem ersten Ausführungsbeispiel
sind nun vielfältige
Abwandlungen möglich.
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3 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel des
Zahnriemens 2',
der in bezug auf den Riemengrundkörper 8 und die Verzahnung 9 dem
ersten Ausführungsbeispiel
entspricht. Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel sind die Noppen 10' hier jedoch
mit geringerer Höhe
ausgebildet. Ihre Höhe
und Form ist so gewählt,
dass sich bei Umschlingung einer Zahnriemenscheibe des Zahnriementriebs
die aus den Abflachungen 11 des Riemengrundkörpers 8 resultierende
Polygonform zu einem Kreisbogen 13' aufgehoben wird.
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4 zeigt
anhand eines dritten Ausführungsbeispiels
eine weitere Anordnungsmöglichkeit für die Noppen 10''. Diese sind hier mit in Umfangsrichtung
des Zahnriemens 2'' kleinerer Länge ausgebildet,
so dass diese lediglich die Schnittpunkte S der Verlängerungslinien
L der Zahnflanken 13 mit der Außenseite des Riemengrundkörpers 8 überdecken. Dabei
kann für
jeden Schnittpunkt S eine eigene Noppe 10'' vorgesehen
werden. Durch die Noppen 10'' wird bei dem
dritten Ausführungsbeispiel
die Steifigkeit des Zahnriemens 2'' im
Bereich der stärksten
Zugbeanspruchungen beim Abknicken erhöht. Hieraus resultiert eine
Verminderung der Anschlaghärte
beim Zahneingriff und damit eine Geräuschminderung.
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Weiterhin
ist es möglich,
die Noppen an den Brücken
zwischen den Zähnen
des Zahnriemens anzuordnen. So können
beispielsweise zwei benachbarte Noppen 10'' in 4 über einer
Zahnbrücke
zu einer gemeinsamen Noppe an der Rückseite des Zahnriemens verschmolzen
werden
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Bei
den vorstehend genannten Ausführungsbeispielen
können
sich die Noppen 10, 10' bzw. 10'' über die
Breite des Zahnriemens 2, 2' bzw. 2'' erstrecken.
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5 zeigt
ein viertes Ausführungsbeispiel, nach
dem die Noppen 10, 10' bzw. 10'' auch
diagonal zur Breite des Zahnriemens 2''' verlaufend
angeordnet werden können.
Die Verzahnung 9''' an der Innenseite des Zahnriemens 2''' kann
dabei im Prinzip gerade ausgeführt
werden. Durch die schräg
verlaufenden Noppen 10''' lässt sich eine Verwaschung des Pegels
erzielen. Es ist jedoch auch möglich,
eine dem Anstellwinkel entsprechende Schrägverzahnung an dem Zahnriemen
vorzusehen, um einen kontinuierlichen und damit sanfteren Zahneingriff
zu ermöglichen.
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6 zeigt
anhand eines fünften
Ausführungsbeispiels
eine unregelmäßige Anordnung
der Noppen 10IV . Zusätzlich können die
Noppen 10IV in ihrer Größe variieren.
Sie sind vorzugsweise bogenförmig
nach außen
gewölbt.
Hierdurch kann ebenfalls eine Verwaschung der Pegel und damit eine
Geräuschminderung
erzielt werden.
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Die
Erfindung wurde vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Sie ist
jedoch nicht auf diese Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern umfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen.
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- 1
- Motor
- 2
- Zahnriemen
- 3
- Motorabtriebswelle
- 4
- Antriebs-Riemenscheibe
- 5
- Abtriebs-Riemenscheibe
- 6
- Zahn
des Zahnriemens
- 7
- Zahnlücke des
Zahnriemens
- 8
- Riemengrundkörper
- 9
- Verzahnung
- 10
- Noppe
- 11
- Abflachung
des Riemengrundkörpers 8
- 12
- Krümmung bzw.
verstärkt
gekrümmter
Abschnitt des Riemengrundkörpers 8
- 13
- Zahnflanke
- L
- Verlängerungslinie
der Zahnflanke 13
- S
- Schnittpunkt
der Verlängerungslinie
L mit der Außenseite
des Riemengrundkörpers 8
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Mit
Hochkommata gekennzeichnete Elemente entsprechen denjenigen ohne
Hochkommata.