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Die
Erfindung betrifft einen bürstenlosen
Motor nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs und ein
Verfahren zum Betrieb eines bürstenlosen Motors
nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 11.
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Stand der Technik
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Im
Gegensatz zu den typischen Antriebsanwendungen erfordern Ventilatoren
kein hohes Anlaufmoment des verwendeten Motors. Deshalb können auch
kostengünstige
einsträngige
bürstenlose Gleichstrommotoren
(BLDC Motoren, Brushless DC Motoren) eingesetzt werden. Diese Motoren
haben eine einfache Wickeltechnik und eine kostengünstige,
beispielsweise aus einer H-Brückenschaltung
bestehende Kommutierungselektronik. Die einsträngige Statorwicklung erzeugt
statt eines Drehfeldes ein pulsierendes Feld, weshalb in bestimmten
Rotorpositionen der Motor kein Drehmoment erzeugen kann. Um den
sicheren Anlauf des Motors trotzdem bei jeder Rotorstellung zu ermöglichen,
besitzt ein solcher Motor ein speziell ausgebildetes Statorpaket,
das mit dem Rotor einen ungleichförmigen Luftspalt bildet. Dadurch
entsteht ein Reluktanzmoment, das dafür sorgt, dass der Rotor nach
Abschalten der Stromversorgung nur in solchen Winkellagen stehen
bleibt, in denen die bestromte Statorwicklung ein genügend hohes
Anlaufmoment entwickelt, um die Lagerreibung beim Anlauf zu überwinden.
Das Reluktanzmoment, das für
den sicheren Anlauf notwendig ist, braucht man aber nach dem Anlauf
des Motors nicht mehr; man kann es aber leider nach dem Anlauf nicht abschalten.
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Ein
Nachteil dieser Methode ist, dass das erhöhte Reluktanzmoment zusätzliche
Schwingungen im Motor erzeugt. Diese Schwingungen wiederum können unangenehme
und auffällige
Geräusche
des Motors verursachen. Diese Geräusche sind schwer vorauszusagen,
weil sie sehr stark von der Konstruktion und von den mechanischen
Resonanzstellen der Motorapplikation abhängen.
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Ein
weiterer Nachteil ist, dass durch den ungleichen Luftspalt die durchschnittliche
Breite des Luftspalts vergrößert wird,
da der minimale Luftspalt aus mechanischen Gründen begrenzt ist. Durch die größere durchschnittliche
Breite des Luftspalts ist der Motor magnetisch geschwächt, was
seine Leistungsfähigkeit
und seinen Wirkungsgrad reduziert.
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US 4 484 114 A ,
die als dem Gegenstand der Erfindung nächstkommender Stand der Technik
betrachtet wird, offenbart einen bürstenlosen Gleichstrommotor
und ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs der unabhängigen Patentansprüche. Die
aktuelle Rotorposition wird mittels eines Hall-Sensors erfasst.
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US 3 775 648 betrifft einen
bürstenlosen Gleichstrommotor,
bei dem als Rotorpositionssensoren zwei separate Sensorwicklungen
verwendet werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, einen vorzugsweise einsträngigen bzw.
zweisträngigen
bürstenlosen
und sensorlosen Elektromotor zu schaffen, der ein sicheres Anlaufverhalten
aufweist, kostengünstig
herzustellen ist und eine geringe Baugröße aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Elektromotor mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Ein
Verfahren zur Ansteuerung des Motors ist im Anspruch 11 angegeben.
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Bildung eines vorzugsweise einsträngigen bipolaren
oder zweisträngigen
unipolaren bürstenlosen
Motors mit gleichförmigem
Luftspalt zwischen Stator und Rotor. Ein solcher Motor kann nicht
bei allen Positionen des Rotors ein Anlaufdrehmoment erzeugen. Um
dennoch einen Anlauf des Motors sicher zu stellen wird eine kreisförmige, gleichförmige Statorgeometrie
gewählt
und für
den sicheren Start eine Hilfswicklung verwendet. Diese Hilfswicklung
ist nur bei der Anlaufphase aktiv und wird nach dem gelungenen Start
des Motors abgeschaltet. Durch diese Hilfswicklung kann der Motor
auch bei ungünstiger
Position des Rotors, bei der die Hauptwicklung kein ausreichendes
Drehmoment erzeugt, in die richtige Drehrichtung gestartet werden.
Erfindungsgemäß die wird
die Hilfswicklung während
des Betriebs des Motors als Rotorpositionssensor benutzt, wobei
Anschlüsse
der Hilfswicklung mit Eingängen
der Kommutierungseinrichtung des Motors verbunden sind, welche die
Rotorposition anhand einer in der Hilfswicklung induzierten Spannung
ermittelt.
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Aufgrund
der Hilfswicklung kann also ein gleichförmiger Luftspalt verwendet
werden, was das Reluktanzmoment reduziert und zu einer geringeren Geräuschemission
des Motors führt.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung befindet sich die Hilfswicklung auf
einem Hilfspol in Form eines etwa T-förmigen Eisenkerns, der zwischen
zwei Statorpolen versetzt zu diesen angeordnet ist. Der Eisenkern
mit Hilfswicklung ist gegenüber den
benachbarten Statorwicklungen um einen Winkel von 90° elektrisch
versetzt.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist in dem, dem Luftspalt
zugewandten Teil mindestens eines Statorpols eine radial verlaufende Hilfsnut
vorgesehen, derart dass der Statorpol zwei radial nach außen verlaufende
Schenkel ausbildet, wobei die Hilfswicklung auf einem dieser Schenkel angeordnet
ist.
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Eine
dritte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der in Umfangsrichtung
verlaufende Abschnitt mindestens eines Statorpols einseitig einen Freistich
aufweist, und die Hilfswicklung auf diesem Freistich angeordnet
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Hilfswicklung auf
den radial nach außen
verlaufenden Schenkeln zweier benachbarter Statorpole zusätzlich zu
der Statorwicklung aufgebracht sein.
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Wichtig
ist, dass die Hilfswicklung derart angeordnet ist, dass sie auch
dann ein Anlaufen des Motors ermöglicht,
wenn ein Anlaufen unter Verwendung der Statorwicklung fehlschlägt.
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Es
gibt zwei grundsätzliche
Möglichkeiten, den
Motor zu starten. Die erste Möglichkeit
sieht vor, dass die Motorsteuerung (Kommutierungseinrichtung) zuerst
versucht, den Motor auf der herkömmlichen
Art durch entsprechende Bestromung der Hauptwicklung zu starten.
Steht der Rotor vor dem Start in einer günstigen Position, gelingt der
Start ohne weiteres. Steht der Motor in einer ungünstigen Position,
kann der Anlauf missglücken.
Darüber
hinaus kann es vorkommen, dass der Elektromotor in die falsche Drehrichtung
anläuft.
Die Motorsteuerung muss den Anlauf deshalb überwachen und einen „Fehlstart" erkennen. Dies kann über eine
Auswertung der Kommutierungssignale erfolgen, die z. B. von Hallsensoren
oder von der Hilfswicklung erzeugt werden. Im Fall eines missglückten Anlaufs
kann die Motorsteuerung die Hilfswicklung aktivieren und so den
Rotor aus der ungünstigen
Startposition bewegen. Danach kann sie den Motor in herkömmlicher Weise
neu starten.
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Die
andere Möglichkeit
sieht vor, dass die Motorsteuerung die Hilfswicklung generell und
ohne irgendwelche andere Startversuche vor dem tatsächlichen
Start für
eine bestimmte Zeit aktiviert. Dadurch erhält der Rotor einen Drehimpuls,
wonach die Motorsteuerung den Anlauf und Betrieb des Motors durch
entsprechende Bestromung der Statorwicklung fortsetzt.
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Da
sich die Aufgabe der Hilfswicklung grundsätzlich darauf beschränkt, den
Rotor aus der ungünstigen
Startposition zu bewegen, ist es ausreichend, eine kostengünstige,
unipolare Bestromung zu ermöglichen.
Dazu ist ein einziger Leistungsschalter, in der Regel ein Transistor
(bipolarer Transistor, MOSFET oder IGBT) ausreichend. Da dieser
Transistor nur für
eine kurze Zeit aktiviert wird, muss dieser nicht sehr groß dimensioniert
sein; die thermische Dimensionierung ist unkritisch.
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Die
Hilfswicklung kann aus dünnem
Wickeldraht mit relativ großem
ohmschen Widerstand bestehen, so dass der Wicklungswiderstand den
Wicklungsstrom ausreichend begrenzt. Ansonsten kann der Wicklungsstrom
mit einem zusätzlichen
Widerstand begrenzt werden. Eine andere Möglichkeit, den Strom in der
Hilfswicklung zu begrenzen, besteht darin, den Transistor statt
in Schaltbetrieb in einem linearen Betrieb zu betreiben. Das kann
zum Beispiel mit einer Stromgenerator-Schaltung erfolgen. Eine weitere
Möglichkeit,
die besonders bei Motoren mit hoher Zwischenkreisspannung vorteilhaft
sein kann, ist die Verwendung eines kostengünstigen Thyristors anstatt
des Transistors für
die Steuerung der Hilfswicklung. In diesem Fall kann zum Beispiel
ein in Reihe mit der Hilfswicklung geschalteter Kondensator dafür sorgen,
dass der Strom nach einer gewissen Zeit automatisch abgeschaltet
wird.
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Durch
eine weitere, vorteilhafte Nutzung der Hilfswicklung kann ein sensorloser
Motor entstehen. Bürstenlose
Motoren werden elektronisch kommutiert, wobei der Zeitpunkt für die Kommutierung
meistens mit einem oder mit mehreren Hallsensoren festgelegt wird.
Hallsensoren erfassen das vom Rotor erzeugte magnetische Feld und
dadurch die aktuelle Rotorposition. Bei kleineren Motoren, die zum
Beispiel für
sogenannte Kompaktlüfter
verwendet werden, werden meistens SMD Hall-ICs verwendet, die in
einer Aussparung der Leiterplatte platziert sind. Bei größeren Motoren,
bei denen die Entfernung der Leiterplatte vom Rotor größer ist,
werden bedrahtete Hall-ICs verwendet, die in einen Halter gesteckt
und meistens nachträglich,
per Hand, in die Platine gelötet
werden. Dadurch entstehen nicht unwesentliche Zusatzkosten.
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Bei
mehrsträngigen
Motoren kommt es oft vor, dass man eine sogenannte sensorlose Technik verwendet,
bei der sich keine diskreten Positionssensoren im Motor befinden.
Stattdessen werden die Motorwicklungen als Sensoren benutzt. Die
einfachste Methode (die sogenannte „Back-EMF-Method") wertet nur die
an den Motorwicklungen messbaren Spannungen aus, genauer gesagt
nur die Polarität dieser
Spannungen. Dadurch sind – beispielsweise bei
einem dreisträngigen
Motor – nur
drei kostengünstige
analoge Komparatoren für
die Auswertung der Polarität
der Wicklungsspannungen notwendig. Bei blockkommutierten dreisträngigen bürstenlosen Motoren
sind zu jeder Zeit nur zwei der drei Motorwicklungen bestromt. Die
gerade stromlose Motorwicklung liefert die Information über die
in ihr induzierte Spannung, deren Polaritätswechsel die Rotorlage eindeutig
bestimmt. (Zur Stand der Technik siehe zum Beispiel: J. Krotsch,
A. Lelkes, T. Zoller: „Low-noise
Sensorless Commutation of Brushless DC Motors", PCIM Europe, Nürnberg 2001, Proceedings Intelligent
Motion, pp. 151–156.)
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Bei
einsträngigen
Motoren haben sich in der Praxis keine sensorlosen Motoren durchgesetzt,
da die einzige Wicklung normalerweise ständig bestromt ist. Um einen
lückenden
Strom zu erzeugen (d. h. es existieren Zeiträume ohne Antriebsstrom), müsste die
Steuerung den Strom noch vor der tatsächlichen Kommutierung abschalten.
Dass macht nicht nur die Steuerung komplizierter, sondern schwächt auch
den Motor ab und erzeugt zusätzliche,
unerwünschte Schwingungen
im Motor. Auch bei zweisträngigen, unipolaren
Motoren wird die sensorlose Technik praktisch nicht angewandt.
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Es
ist deshalb erfindungsgemäß vorgesehen,
die für
den sicheren Anlauf benutzte Hilfswicklung im Betrieb des Motors
als Rotorpositionssensor zu benutzen. Hierfür können mehrere, an sich bekannte
Methoden in Frage kommen, in vielen Fällen ist jedoch die Auswertung
der induzierten Spannung in dieser Hilfswicklung ausreichend für die Erkennung
der Rotorposition.
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Je
nach Verwendung des Motors, z. B. als Lüftermotor, kann es vorkommen,
dass sich der Motor bereits vor dem Einschalten dreht. Bei einer
einzigen Motorwicklung ist das problematisch, denn die Drehrichtung
des Motors kann aus der Spannungsauswertung dieser einzigen Wicklung
nicht festgestellt werden. Der Einsatz einer zusätzlichen Hilfswicklung hilft
auch in diesem Falle, indem die Motorsteuerung sowohl die Auswertung
der Spannung in der Hauptwicklung als auch in der Hilfswicklung
vorsieht. Durch Auswertung von beiden Spannungen können Rotorlage
und Drehrichtung eindeutig bestimmt werden.
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Die
Erfindung wurde vornehmlich für
den Fall eines einsträngigen
bipolaren Motors beschrieben, ist aber genauso gut für zweisträngige unipolare
Motoren, welche die gleiche Anlaufproblematik aufweisen, verwendbar.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
beiliegenden Zeichnungen zeigen:
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1:
einen schematischen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Motor
mit Hilfswicklung;
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2:
einen schematischen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Motors
mit Hilfswicklung;
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3:
einen schematischen Schnitt durch einen dritte Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Motors
mit Hilfswicklung;
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4:
einen schematischen Schnitt durch eine vierte Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Motors
mit Hilfswicklung;
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5:
eine schematische Darstellung der Leistungselektronik für einen
Motor gemäß den 1 und 2;
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6:
eine schematische Darstellung der Leistungselektronik für einen Motor
nach den 3 und 4;
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7:
eine schematische Darstellung der Leistungselektronik zur Ansteuerung
des Motors gemäß den 1 und 2;
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8:
eine schematische Darstellung der Leistungselektronik zur Ansteuerung
des Motors gemäß den 1 und 2;
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9:
eine schematische Darstellung der Motorsteuerung (Kommutierungseinrichtung)
zur Ansteuerung der Leistungselektronik des Motors.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen
der Erfindung
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Der
in den 1 und 2 dargestellte Motor 10 ist
ein einsträngiger,
bipolar gespeister und bürstenloser
Außenläufermotor.
Der Motor 10 hat einen Stator 12 bestehend aus
einem Statorblechpaket mit im Wesentlichen zylindrischer Umfangsfläche und
einen Rotor 20, in dessen Innenumfang ein Dauermagnetring 22 in
bekannter Weise angeordnet ist. Der Stator 12 umfasst im
Beispiel drei ausgeprägte Pole 14,
von denen in der Zeichnung die Pole 14a und 14b dargestellt
sind. Die Statorpole 14 haben die übliche T-Form und definieren
einen im Wesentlichen gleichförmigen
zylindrischen Außenumfang.
Die Statorpole 14 sind jeweils durch eine Statornut 16 getrennt
und mit einer Statorwicklung 18 in üblicher Weise bewickelt. Man
erkennt, dass sich zwischen dem Außenumfang des Stators 12 und
dem Innenumfang des Permanentmagneten 22 ein im Wesentlichen
gleichförmiger
Luftspalt 24 ergibt.
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Zwischen
den zwei Statorpolen 14a und 14b ist mindestens
ein Hilfspol 26 angeordnet, der aus einem Eisenkern besteht
und beispielsweise auch die bei den Statorpolen 14 verwendete
T-Form aufweisen kann. Der Hilfspol ist um 90° elektrisch gegenüber den
Statorpolen 14 versetzt und mit einer Hilfswicklung 28 bewickelt.
Diese Hilfswicklung 28 dient zum Anlauf des Motors aus
einer ungünstigen
Ruhestellung, aus welcher ansonsten kein regulärer Anlauf des Motors möglich wäre.
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2 zeigt
eine gegenüber 1 abgewandelte
Ausgestaltung eines Motors. Im Gegensatz zu einem Hilfspol mit Hilfswicklung
umfasst hier ein Statorpol 14a eine radial verlaufende,
längliche
Hilfsnut 30. Die übrigen
Statorpole 14b, etc., müssen
keine solche Hilfsnut 30 aufweisen. Die Hilfsnut 30 teilt
den Statorpol 14a in zwei kurze radial verlaufende Schenkel 32,
wobei einer dieser Schenkel 32 mit einer Hilfswicklung 34 bewickelt
ist.
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Die
Kontaktierung der in den 1 und 2 dargestellten
Hilfswicklungen 28 bzw. 34 erfolgt über die
Anschlüsse
a und b. In 5 in Verbindung mit 9 ist
eine schematische Schaltung zum Betrieb des einsträngigen,
bipolaren Motors gemäß den 1 und 2 dargestellt.
Eine Kommutierungseinrichtung 40 bzw. Motorsteuerung versorgt die
Leistungselektronik zur Ansteuerung der Motorwicklung, bestehend
beispielsweise aus den Transistoren T1,
T2, T3 und T4, mit Strom. Die Transistoren T1 bis
T4 bilden eine H-Brückenschaltung, wobei jeweils die
Transistoren T1 und T4 bzw.
T2 und T3 zur gleichen Zeit
leiten, so dass der Strom in der Motorwicklung 18 nach
jeder halben Umdrehung des Rotors umgepolt wird. Der Zeitpunkt des
Umpolens wird durch die Kommutierungseinrichtung 40 erfasst,
wobei in der Regel ein Hallsensor im Motor angeordnet ist, der das
Magnetfeld des Rotors erfasst und dabei die Rotorstellung an die
Kommutierungseinrichtung 40 weitergibt, die in Abhängigkeit
der Rotorstellung die Transistoren T1 bis
T4 schaltet.
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Die
Leistungselektronik umfasst einen weiteren Transistor TH,
mit dem die Hilfswicklung 28 bzw. 34 geschaltet
wird. Stellt die Kommutierungseinrichtung 40 fest, dass
der Anlauf des Motors durch reguläre Bestromung der Statorwicklung 18 nicht
gelingt, so wird der Transistor TH geschaltet,
der die Hilfswicklung 28 bzw. 34 mit Strom versorgt
und einen Anlauf des Motors ermöglicht,
da die Hilfswicklung 28, 34 um einen bestimmten
Winkel versetzt zu der Motorwicklung 18 angeordnet ist
und somit ein Totpunkt des Rotors 20 durch die Hilfswicklung überwunden werden
kann.
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Nach
dem Anlauf des Motors wird der Strom in der Hilfswicklung 28, 34 abgeschaltet.
Nachfolgend kann die Hilfswicklung 28, 34 jedoch
eine zusätzliche
Aufgabe übernehmen,
indem die in der Hilfswicklung bei Betrieb des Motors induzierte
Spannung durch die Kommutierungseinrichtung 40 erfasst wird.
Hierfür
werden die Anschlüsse
a und b der Hilfswicklung 28, 34 mit entsprechenden
Eingängen
der Kommutierungseinrichtung 40 verbunden, so dass die
Kommutierungseinrichtung 40 aus der Höhe der induzierten Spannung
bzw. der Polarität
der induzierten Spannung die Stellung des Rotors 20 bestimmen kann.
Somit sind keine diskreten Sensoren, z. B. Hallsensoren, zur Bestimmung
der Rotorposition mehr notwendig. Die Hilfswicklung 28, 34 erfüllt also zwei
Aufgaben, zum einen sorgt sie für
einen sicheren Anlauf des Motors, indem sie entsprechend von der
Kommutierungseinrichtung 40 beim Anlauf des Motors mit
Strom versorgt wird, und zum anderen kann durch eine Auswertung
der in der Hilfswicklung induzierten Spannung die Rotorposition
bestimmt werden.
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7 zeigt
eine zur 5 leicht abgewandelte Schaltung
zur Ansteuerung der Hilfswicklung 28, 34. Bei
dieser Schaltung befindet sich der Transistor TH im
linearen Betrieb, wobei der Strom durch die Hilfswicklung 28, 34 durch
einen Widerstand R begrenzt wird.
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8 zeigt
eine Schaltung zur Ansteuerung der Hilfswicklung 28, 34,
die mit einem Thyristor arbeitet. In Reihe zur Hilfswicklung ist
ein Kondensator CH geschaltet, der sich beim Einschalten des Thyristors
auflädt
und den Strom durch die Hilfswicklung nach einer gewissen Zeit automatisch
reduziert, so dass der Thyristor abschaltet.
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Die 3 und 4 zeigen
einen zweisträngigen,
unipolar gespeisten Motor 50, Der Motor umfasst wiederum
einen Stator 52, bestehend aus einem Blechpaket und beispielsweise
sechs diskreten Statorpolen 54a, 54b ..., die
wiederum eine etwa T-förmige
Gestalt haben und einen zylindrischen Außenumfang definieren.
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Zwischen
den Statorpolen 54 befinden sich Statornuten 56,
wobei die Statorpole abwechselnd mit zwei Strängen einer Statorwicklung 58a bzw. 58b bewickelt
sind. Der als Außenläufer konstruierte
Motor umfasst einen Rotor 60, an dessen Innenumfang ein
Ringmagnet 62 in bekannter Weise angeordnet ist. Zwischen
dem Außenumfang
des Stators und dem Innenumfang des Ringmagneten verbleibt ein Luftspalt 64,
der erfindungsgemäß eine gleichförmige zylindrische
Gestalt aufweist.
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Gemäß 3 umfasst
ein freies Ende des T-förmigen
Statorpols 54a einen Freistich 66, der mit einer
Hilfswicklung 68 umwickelt ist, deren Anschlüsse a und
b nach außen
geführt
sind. Die Hilfswicklung ist an einem bestimmten Winkel versetzt
zu den Statorwicklungen 58 angeordnet und erleichtert den
Anlauf des Motors bei ungünstiger
Rotorposition, indem sie mit Strom beaufschlagt wird.
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Das
Beispiel gemäß 4 zeigt
im Wesentlichen denselben Motor wie 3, wobei
jedoch der Statorpol 54a keinen Freistich mit entsprechender Hilfswicklung
aufweist. Stattdessen ist über
die Statorwicklungen 58a und 58b zweier benachbarter
Statorpole 54a und 54b eine Hilfswicklung 70 gewickelt, die
bei ungünstiger
Position des Rotors ebenfalls für einen
Anlauf des Motors sorgt, indem sie mit Strom beaufschlagt wird.
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6 in
Verbindung mit 9 zeigt eine schematische Schaltung
zum Betrieb des zweisträngigen
Motors gemäß den 3 und 4.
Jeder Strang 58a bzw. 58b des Motors wird gemäß 6 abwechselnd
von einem Transistor T1 bzw. T2 geschaltet.
Die Hilfswicklung 68 bzw. 70 wird über einen Transistor
TH bestromt. Bei der Kommutierungseinrichtung 40 gemäß 9 sind
daher nur die Steuerausgänge
für die
Transistoren T1, T2 und
TH notwendig. Die Hilfswicklung kann wiederum
zur Erfassung der Rotorposition verwendet werden, indem die Anschlüsse a und
b mit entsprechenden Eingängen
der Kommutierungseinrichtung 40 verbunden werden.
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Die
Kommutierungseinrichtung wertet die in der Hilfswicklung 68 bzw. 70 induzierte
Spannung bzw. deren Polarität
aus und kann somit die Rotorposition bestimmen, so dass die Transistoren
T1 und T2 in Abhängigkeit
der Rotorposition die Statorwicklungen 58a, 58b mit
Strom versorgen können.
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- 10
- Motor
- 12
- Stator(-blechpaket)
- 14
- Statorpole
(14a, 14b, ...)
- 16
- Statornut
- 18
- Statorwicklung,
einsträngig
- 20
- Rotor
(Außenläufer-)
- 22
- Dauermagnet
(Ringsegmente)
- 24
- Luftspalt
- 26
- Hilfspol
- 28
- Hilfswicklung
- 30
- Hilfsnut
- 32
- Schenkel
- 34
- Hilfswicklung
- 40
- Kommutierungseinrichtung
- 50
- Motor
- 52
- Statorblechpaket
- 54
- Statorpole
(54a, 54b, ...)
- 56
- Statornut
- 58
- Statorwicklungen
(58a, 58b)
- 60
- Rotor
(Außenläufer-)
- 62
- Dauermagnet
(Ringsegmente)
- 64
- Luftspalt
- 66
- Freistich
- 68
- Hilfswicklung
- 70
- Hilfswicklung
- a,
b
- Anschlüsse der
Hilfswicklung