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Die
Erfindung betrifft eine Pressanordnung zur Entwässerung einer Papier-, Karton-,
Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn in einer Maschine zur
Herstellung und/oder Veredlung derselben mit nur einem Entwässerungsspalt,
der verlängert
ausgeführt
ist und durch den neben der Faserstoffbahn beidseitig zumindest
je ein endlos umlaufendes, wasseraufnehmendes Entwässerungsband
geführt
wird.
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Derartige
Entwässerungsvorrichtungen
sind sehr effizient, da bei geringem Raumbedarf und Maschinenaufwand
eine relativ große
Entwässerungsleistung
erbracht wird.
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Jedoch
sind die Oberflächeneigenschaften, insbesondere
dann, wenn die Faserstoffbahn noch gestrichen werden soll, nicht
befriedigend.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Oberflächeneigenschaften der Faserstoffbahn
mit möglichst
geringem Aufwand zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wurde
die Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Faserstoffbahn nach dem Entwässerungsspalt durch einen Glättspalt
läuft.
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Dieser
Glättspalt
vermindert die Rauhigkeit der Faserstoffbahn bei relativ geringem
Aufwand erheblich. Die Glättung
wird dabei vom relativ hohen Feuchtegehalt der Faserstoffbahn und
der damit verbundenen leichteren Verformbarkeit unterstützt.
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Eine
konstruktive Vereinfachung ergibt sich, wenn der Entwässerungsspalt
von einer Schuhpresswalze mit einem flexiblen Walzenmantel gebildet
wird, der von einem Anpresselement mit konkaver Pressfläche gegen
eine zylindrische Gegenwalze gedrückt wird.
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Um
dabei eine schonende Entwässerung durch
eine relativ lange Verweilzeit der Faserstoffbahn im Entwässerungsspalt
zu ermöglichen,
sollte der Pressspalt in Bahnlaufrichtung zumindest 300 mm, vorzugsweise
wenigstens 350 mm lang sein.
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Da
die Entwässerung
der Faserstoffbahn mit nur einem Entwässerungsspalt erfolgt, müssen die Entwässerungsbänder sehr
viel Wasser aufnehmen können,
weshalb vorzugsweise schwere oder mittelschwere Pressfilze zum Einsatz
kommen.
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Diese
Entwässerungsbänder müssen nach dem
Durchlaufen der Faserstoffbahn und der Abgabe der Faserstoffbahn
wieder entwässert
werden. Damit dafür
insbesondere bei hohen Maschinengeschwindigkeiten auch genügend Zeit
und Raum bleibt, sollten die Entwässerungsbänder zumindest 25 m lang sein.
Dabei erfolgt die Entwässerung
vorzugsweise über
mehrere starke Rohrsauger.
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Das
unter der Faserstoffbahn verlaufende Entwässerungsband sollte nach der
Abgabe der Faserstoffbahn wenigstens eine in der Schlaufe dieses Entwässerungsbandes
liegende Umlenk-Leitwalze umschlingen, nach der die Faserstoffbahn
zumindest mit einer Komponente entgegen der Bahnlaufrichtung weiterläuft. Bei
dieser scharfen Umlenkung trennen sich meist bereits die Faserstoffbahn
oder Rest davon vom Entwässerungsband
und fallen nach unten in den Pulper.
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Um
das untere Entwässerungsband
von Anhaftungen zu befreien, sollte es nach der Umlenk-Leitwalze
eine außerhalb
der Schlaufe dieses Entwässerungsbandes
liegende glatte Außen-Leitwalze
umschlingen. Die Verunreinigungen des Entwässerungsbandes werden beim
Kontakt von der glatten Mantelfläche
der Außen-Leitwalze aufgenommen
und über
einen Schaber der Außen-Leitwalze abgeführt.
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Zur
Vereinfachung der Bahnführung
sollte die Faserstoffbahn nach der Wegführung von den Entwässerungsbändern eine
kurze freie Strecke bis zum Glättspalt
ungestützt
verlaufen. Dies ermöglicht es
auch im Bereich dieser freien Strecke eine die Faserstoffbahn bei
Bedarf trennende Abschlageinrichtung anzuordnen. Diese Abschlageinrichtung
trennt die Faserstoffbahn im Notfall und verhindert so, dass den
folgenden Maschineneinheiten weiter Bahnmaterial zugeführt wird,
was unter Umständen
zu einer Beschädigung
derselben führen
kann.
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Die
abgetrennte Faserstoffbahn läuft
in den darunter liegenden Pulper.
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Um
das Überführen der
Faserstoffbahn beim Anlauf der Maschine zu vereinfachen, sollte
der Glättspalt
von zwei Glättwalzen
mit glatter Mantelfläche
gebildet werden und vorzugsweise die untere Glättwalze des Glättspaltes
vertikal bewegbar sein. Beim Überführen kann
so der Glättspalt
einfach geöffnet
werden.
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Nach
dem Glättspalt
sollte die Faserstoffbahn durch zumindest eine folgende Trockengruppe geführt werden,
in der die Faserstoffbahn zur Trocknung vorzugsweise mit beheizten
Trockenzylindern in Kontakt kommt und von wenigstens einem Trockensieb
gestützt
wird.
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In
den Trockengruppen kann die Faserstoffbahn zweiseitig getrocknet
werden, was beispielsweise durch eine mäanderförmige Bahnführung über zwei Reihen von Trockenzylindern
realisierbar ist, wobei jeder Reihe ein Trockensieb zugeordnet ist.
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Die
Faserstoffbahn kann in der Trockengruppe jedoch auch nur einseitig
getrocknet werden. Hierzu läuft
die Faserstoffbahn, vom Trockensieb gestützt, mäanderförmig abwechselnd über beheizte Trockenzylinder
und Leitwalzen.
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Auch
hier kann die Faserstoffbahn zwischen dem Glättspalt und der Übernahme
durch das Trockensieb ungestützt
verlaufen.
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Es
kann aber auch von Vorteil sein, wenn zumindest ein glattes, endlos
umlaufendes Transferband durch den Glättspalt geführt wird. Dies erlaubt es,
dass das Transferband die Faserstoffbahn an das Trockensieb übergibt,
was die Bahnführung
insbesondere bei hohen Maschinengeschwindigkeiten sicherer macht.
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Zur
Vereinfachung der Konstruktion sollte unter der Pressanordnung und
dem Beginn der ersten Trockengruppe ein gemeinsamer Pulper vorhanden
sein.
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Wegen
der glatten Oberflächen
der Faserstoffbahn eignet sich diese Pressanordnung vor allem für Anwendungen
bei denen die Faserstoffbahn anschließend noch beschichtet wird.
Dies bedeutet, dass die Faserstoffbahn nach der Trocknung durch eine
Oberflächenbeschichtungsvorrichtung
geführt wird.
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Nachfolgend
soll die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
In der beigefügten
Zeichnung zeigt:
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1:
einen schematischen Querschnitt durch ein Pressanordnung mit Glättspalt
und
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2:
eine andere Pressanordnung mit Transferband 19.
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Die
Faserstoffbahn 1 wird in beiden Fällen von einem Formersieb 2 eines
Formers zur Blattbildung an ein oberhalb der Faserstoffbahn 1 endlos umlaufendes,
wasseraufnehmendes Entwässerungsband 3 übergeben.
Diese Übernahme
wird von einer vom Entwässerungsband 3 umschlungenen, besaugten
Leitwalze unterstützt.
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Das
obere Entwässerungsband 3 führt die Faserstoffbahn 1 zum
einzigen Entwässerungsspalt der
Pressanordnung, durch den die Faserstoffbahn 1 gemeinsam
mit dem oberen und einen unteren, ebenfalls wasseraufnehmenden,
endlos umlaufenden Entwässerungsband 4 läuft.
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Dieser
Entwässerungsspalt
ist verlängert ausgeführt und
wird von einer Schuhpresswalze 6 und einer zylindrischen
Gegenwalze 7 gebildet. Die Schuhpresswalze 6 besitzt
einen flexiblen Walzenmantel, der von einem Anpresselement 8 mit
konkaver Pressfläche
zur Gegenwalze 7 hin gedrückt wird.
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Der
Pressspalt ist ca. 350 mm lang, was für eine ausreichend lange Verweilzeit
der Faserstoffbahn 1 im Pressspalt sorgt und eine schonende,
aber dennoch intensive Entwässerung
bei einem relativ geringen Pressdruck ermöglicht.
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Nach
dem Entwässerungsspalt
wird das obere Entwässerungsband 3 von
der Faserstoffbahn 1 weggeführt, so dass sie nur noch vom
unteren Entwässerungsband 4 geführt wird.
Um diese Trennung zu unterstützen
läuft das
untere Entwässerungsband 4 in
diesem Bereich an einem Trennsauger 9 entlang, dessen Unterdruck
die Haftung der Faserstoffbahn 1 am unteren Entwässerungsband 4 verstärkt. Es
kann auch vorteilhaft sein, die Entwässerungsbänder 3, 4 so
zu gestalten, dass die Haftung der Faserstoffbahn 1 am
unteren Entwässerungsband 4 stärker als
am oberen 3 ist.
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Anschließend wird
die Faserstoffbahn 1 auch vom unteren Entwässerungsband 4 abgelöst. Von dort
gelangt sie über
eine kurze freie Strecke ohne Führung
durch ein Band oder eine Walze zum Glättspalt.
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Das
untere Entwässerungsband 4 wird
nach der Abgabe der Faserstoffbahn 1 über eine in der Schlaufe des
Entwässerungsbandes 4 liegende
Umlenk-Leitwalze 13 geführt,
die es so stark umschlingt, dass das Entwässerungsband 4 anschließend zumindest
mit einer Komponente entgegen der Bahnlaufrichtung 18 läuft. Diese
relativ starke Umlenkung sorgt dafür, dass sich die Faserstoffbahn 1 oder
Teile davon, die noch an dem Entwässerungsband 4 haften,
lösen und
in den darunter liegenden Pulper 17 fallen.
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Um
das Entwässerungsband 4 aber
sicher von Anhaftungen zu befreien, umschlingt das untere Entwässerungsband 4 anschließend noch
eine weitere, außerhalb
der Schlaufe liegende Außen-Leitwalze 14.
Eventuell vorhandene Anhaftungen am Entwässerungsband 4 werden
an die glatte Mantelfläche
der Außen-Leitwalze 14 abgegeben
und von dort mit einem Schaber 15 in den Pulper 17 geleitet.
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Die
Entwässerungsbänder 3, 4 sind
wegen der notwendigen großen
Wasseraufnahmefähigkeit als
schwere Pressfilze ausgeführt.
Um diese nach dem Pressspalt auch ausreichend wieder entwässern zu
können,
sind sie 25 m lang. Die Entwässerung
erfolgt über
mehrere, starke Rohrsauger.
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Der
Glättspalt
wird von zwei Glättwalzen 11, 12 mit
glatter Mantelfläche
gebildet. Um das Einführen
der Faserstoffbahn 1 zu erleichtern, ist die untere Glättwalze 12 vertikal
bewegbar. Zum Überführen kann
so der Glättspalt
geöffnet
werden. Beiden Glättwalzen 11, 12 ist
ein Schaber 21 zugeordnet.
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Oberhalb
der kurzen freien Strecke zum Glättspalt
befindet sich eine Abschlageinrichtung 10, welche die Faserstoffbahn 1 trennen
kann. Die Aktivierung der Abschlageinrichtung 10 erfolgt
beispielsweise bei einem Abriss oder Einriss, so dass der Bahnzulauf
in folgende Einheiten unterbrochen wird. Dies schützt die
Einheiten vor Beschädigung.
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Die
abgetrennte Faserstoffbahn 1 läuft in den Pulper 17.
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Von
dem Glättspalt
gelangt die Faserstoffbahn 1 in eine von mehreren folgenden
Trockengruppen zur Trocknung.
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Gemäß 1 läuft die
Faserstoffbahn 1 nach der Trennung von der oberen Glättwalze 11 noch
eine kurze Strecke ungestützt,
bevor sie von einem Trockensieb 5 der Trockengruppe aufgenommen
wird. Um dabei zu erreichen, dass die Faserstoffbahn 1 nach
dem Glättspalt
zumindest eine kurze Strecke mit der oberen Glättwalze 11 mitläuft, ist die
Mantelfläche
der unteren Glättwalze 12 etwas härter als
die der oberen 11.
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In
der Trockengruppe wird die Faserstoffbahn 1 beidseitig
getrocknet. Hierzu umschlingt sie mäanderförmig die beheizten Trockenzylinder 16 zweier übereinander
angeordneter Trockenzylinderreihen. Dabei ist jeder Trockenzylinderreihe
ein Trockensieb 5 zugeordnet, welches die Faserstoffbahn 1 gegen
die Mantelfläche
der Trockenzylinder 16 der entsprechenden Trockenzylinderreihe
drückt.
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In 2 läuft neben
der Faserstoffbahn 1 ein glattes Transferband 19 der
unteren Glättwalze 12 durch
den Glättspalt.
Dieses Transferband 19 kann die Faserstoffbahn 1 nach
dem Glättspalt
zum übernehmenden
Trockensieb 5 führen.
Auch hier kann die Übernahme
durch eine vom luftdurchlässigen Trockensieb 5 umschlungene
und besaugte Leitwalze unterstützt
werden.
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In
der folgenden Trockengruppe wird die Faserstoffbahn 1 nur
einseitig getrocknet. Hierzu läuft sie
vom Trockensieb 5 gestützt,
mäanderförmig abwechselnd über beheizte
Trockenzylinder 16 und besaugte Leitwalzen 20.
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Zur
Vereinfachung erstreckt sich der Pulper 17 in beiden Fällen über die
Pressanordnung und den Beginn der Trockengruppe.
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Nach
den Trockengruppen gelangt die Faserstoffbahn 1 in eine
Beschichtungsvorrichtung, in der die Faserstoffbahn 1 ein
oder zweiseitig beschichtet werden kann. Wegen der in der Pressanordnung
mit dem Glättspalt
erreichten Glätte
der Faserstoffbahn 1 ist die Beschichtung mit sehr guter Qualität möglich.