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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
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Es
ist schon ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine aus
der
DE 103 44 913
A1 bekannt, mit mehreren Zylindern, in denen jeweils ein Kolben
axial beweglich angeordnet ist, und mit den Zylindern zugeordneten
Einlassventilen und Auslassventilen, die derart ansteuerbar sind,
dass die Ventilsteuerzeiten zumindest der Auslassventile in Abhängigkeit
von einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine variabel einstellbar
sind, wobei zumindest eines der Auslassventile in einem Ausstoßtakt der Brennkraftmaschine
geöffnet
und vor Erreichen eines oberen Totpunktes des Kolbens zumindest
teilweise geschlossen wird. In einem nachfolgenden Ansaugtakt wird
zumindest eines der Einlassventile geöffnet. Die Brennkraftmaschine
wird mit einer internen Abgasrückführung betrieben,
indem eine sogenannte Ventilüberschneidung
der Einlass- und Auslassventile vorgesehen ist. Eine Ventilüberschneidung
liegt vor, wenn das Auslassventil am Ende eines Ausstoßtaktes
der Brennkraftmaschine noch nicht geschlossen, also noch teilweise
geöffnet
ist, das Einlassventil aber schon beginnt zu öffnen, also schon teilweise geöffnet ist.
Um eine Kollision der Einlass- und Auslassventile mit dem Kolben
zu verhindern, müssen aufwendige
Aussparungen im Kolben vorgesehen werden, die den Brennraum des
Zylinders aber zerklüften
und eine schlechtere Verbrennung bewirken können, so dass höhere Abgasemissionen
die Folge sind. Ein wesentlicher Nachteil der internen Abgasrückführung mittels
Ventilüberschneidung
besteht darin, dass die Abgasrückführraten
sehr begrenzt sind, da die Einlass- und Auslassventile in der Ventilüberschneidungsphase
nur sehr kurz gleichzeitig geöffnet
sind, so dass nur ein geringer Abgas-Volumenstrom wieder in den
Brennraum zurückgeführt werden
kann.
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Vorteile der
Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber
den Vorteil, dass wesentlich höhere
Abgasrückführraten
als beim Stand der Technik erzielbar sind, indem im Ansaugtakt nochmals
eines der Auslassventile geöffnet
wird. Im Ansaugtakt besteht keine Kollisionsgefahr mehr zwischen
den Gaswechselventilen und dem Kolben, so dass die Öffnungsdauer eines
der Auslassventile nicht zeitlich beschränkt ist und dadurch deutlich
mehr Abgas in den Brennraum zurückgeführt werden
kann.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens zum Betreiben einer Brennkraftmaschine möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn dasjenige Auslassventil geöffnet wird, das dem zumindest
einen geöffneten
Einlassventil diagonal bzw. schräg gegenüberliegt,
da auf diese Weise eine bessere Durchmischung von angesaugter Frischluft,
dem rückgeführten Abgas
und gegebenenfalls dem Kraftstoff erreichbar ist.
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Weiterhin
vorteilhaft ist, wenn im Leerlauf und im unteren bis mittleren Teillastbereich
während des
Ansaugtaktes nur eines der Einlassventile geöffnet wird, da sich auf diese
Weise eine besonders starke Drallströmung im Brennraum einstellt,
die eine sehr gute Durchmischung von angesaugter Frischluft, dem
rückgeführten Abgas
und gegebenenfalls dem Kraftstoff erzielt.
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Sehr
vorteilhaft ist es, wenn im höheren Teillastbereich
und bei Volllast während
des Ansaugtaktes zusätzlich
ein weiteres Einlassventil geöffnet wird,
da auf diese Weise mehr Frischluft angesaugt wird.
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Auch
vorteilhaft ist, wenn sich die Ansaugleitung zum jeweiligen Zylinder
hin in zwei Einlasskanäle
verzweigt, wobei in einem der Einlasskanäle eine Steuerklappe zum Verschliessen
dieses Einlasskanals vorgesehen ist, wobei während des Ansaugtaktes unabhängig vom
Betriebszustand der Brennkraftmaschine jeweils beide Einlassventile
geöffnet
werden und im Leerlauf und im unteren bis mittleren Teillastbereich
zusätzlich
die Steuerklappe geschlossen wird. Auf diese Weise ist es möglich, das
erfindungsgemäße Verfahren
mit einer kostengünstigeren
und einfacheren Ausbildung der Brennkraftmaschine durchzuführen, da
nur die Ventilsteuerzeiten der Auslassventile zeitlich variabel
auszuführen
sind.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, die Einlassventile
und/oder die Auslassventile mittels von elektrohydraulischen oder
elektromagnetischen Aktoren zu betätigen.
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Gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel wird
zur Erreichung der variablen Ventilsteuerzeiten ein Flüssigkeitsvolumen
zwischen einem Nocken einer Nockenwelle und einem dem Nocken zugeordneten
Einlassventil oder Auslassventil vorgesehen, das mittels eines Steuerventils
verändert
wird.
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Nach
einer dritten Ausgestaltung sind zumindest einem der Einlassventile
und/oder zumindest einem der Auslassventile mehrere Nocken einer
Nockenwelle zugeordnet und wird zur Erreichung der variablen Ventilsteuerzeiten
zwischen den jeweils auf das Einlassventil oder das Auslassventil
wirkenden Nocken umgeschaltet.
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Außerdem vorteilhaft
ist, wenn im Ausstosstakt und im Ansaugtakt jeweils ein anderes
Auslassventil geöffnet
wird, da das Auslassventil auf diese Weise im Ansaugtakt schneller
geöffnet
werden kann, als wenn das gleiche Auslassventil zwei Schaltvorgänge hintereinander
ausführen
müßte.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht dargestellt und
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es
zeigen 1 eine erste schematische Ansicht und 2 eine
zweite schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
eine schematische Ansicht eines der Zylinder der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine,
die beispielsweise als Dieselmotor oder als Ottomotor ausgeführt sein
kann.
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Die
erfindungsgemäße Brennkraftmaschine weist
mehrere Zylinder 1 auf, in denen jeweils ein Kolben 2 axial
beweglich angeordnet ist. Der Kolben 2 führt in den
Zylindern 1 jeweils eine periodische Auf- und Abbewegung
aus.
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Die
Brennkraftmaschine arbeitet beispielsweise nach dem sogenannten
Viertaktverfahren. In einem Ansaugtakt wird Frischluft oder Luft-Kraftstoffgemisch über eine
Ansaugleitung 3 und zumindest ein geöffnetes Einlassventil 4 in
einen Brennraum 5 des jeweiligen Zylinders 1 angesaugt,
indem der Kolben 2 von einem oberen Totpunkt ausgehend
sich nach unten bewegt und den Brennraum 5 auf diese Weise
vergrößert. In
einem unteren Totpunkt hat das Volumen des Brennraums 5 seine
maximale Größe erreicht.
In einem Verdichtungstakt sind das Einlassventil 4 und
ein aus dem Brennraum 5 in eine Abgasleitung 8 führendes
Auslassventil 9 geschlossen und der Kolben 2 führt eine
den Brennraum 5 verkleinernde Aufwärtsbewegung aus. Dabei wird
die Frischluft oder das Luft-Kraftstoffgemisch im Brennraum 5 verdichtet.
In einem Arbeitstakt befindet sich ein Luft-Kraftstoffgemisch im
Brennraum 5, das durch Einspritzen von Kraftstoff in die
Frischluft gebildet wird. Der Kraftstoff kann bereits stromauf des
Einlassventils 4 oder erst im Brennraum 5 durch
Einspritzen der Frischluft beigemischt werden. Die Masse des Luft-Kraftstoffgemischs,
die sich im Arbeitstakt nach Schließen der Einlassventile 4 im
Brennraum 5 befindet, wird als Zylinderfüllung und
die Masse der Luft, die sich im Arbeitstakt nach Schließen der
Einlassventile 4 im Brennraum 5 befindet, als
Frischluftfüllung
bezeichnet. Das Luft-Kraftstoffgemisch zündet im Arbeitstakt oder wird
gezündet,
so dass der durch die Verbrennung entstehende Druck im Brennraum 5 den
Kolben 2 nach unten bewegt. In einem Ausstosstakt öffnet zumindest
ein Auslassventil 9 und die bei der Verbrennung entstandenen
heißen Gase
strömen
aus dem Brennraum 5 über
das Auslassventil 9 in die Abgasleitung 8 aus.
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Die
Einlassventile 4 und die Auslassventile 9 werden
allgemein auch als Gaswechselventile bezeichnet. Die Gaswechselventile
wirken jeweils mit einem im Brennraum 5 angeordneten Ventilsitz 6 zusammen.
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Die
Einlassventile 4 und/oder die Auslassventile 9 der
Brennkraftmaschine sind erfindungsgemäß derart zeitlich variabel
betätigbar,
dass der Zeitpunkt des Öffnens
und des Schliessens zumindest der Auslassventile 9 und
beispielsweise der Einlassventile 4 in Abhängigkeit
von einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine veränderlich
einstellbar ist. Außerdem
kann vorgesehen sein, den Hub der Einlassventile 4 und/oder
der Auslassventile 9 und die Geschwindigkeit des Öffnens und
Schliessens der Einlassventile 4 und/oder der Auslassventile 9 in
Abhängigkeit
von einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine variabel auszuführen.
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Die
Gaswechselventile der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine können beispielsweise
mittels einer Nockenwelle 10 gesteuert sein, die über Nocken 11 mittelbar
auf die Gaswechselventile wirkt und diese öffnet und schliesst.
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Beispielsweise
ist es möglich,
zwischen dem Nocken
11 der Nockenwelle
10 und
dem Einlassventil
4 und/oder Auslassventil
9 jeweils
eine hydraulische Fluidkammer
12 vorzusehen, wie es beispielhaft
in der
1 für
die Auslassventile
9 gezeigt ist. Der Nocken
11 wirkt
dabei über
einen Hydraulikkolben
15 und das Fluid der Fluidkammer
12 mittelbar auf
die Gaswechselventile. Der Hub des Nockens
11 kann dabei über die
Fluidkammer
12 verkleinert werden, indem Flüssigkeit
durch das Öffnen
eines mit der Fluidkammer
12 strömungsverbundenen Steuerventils
16 aus
der Fluidkammer
12 ausströmt und in einem Speicher
17 zwischengespeichert
wird. Zur Wiederbefüllung
der Fluidkammer
12 fördert
eine Förderpumpe
18 Fluid
aus einem Vorratsbehälter
19 über ein
erstes Rückschlagventil
22 und
ein parallel zum Steuerventil
16 angeordnetes zweites Rückschlagventil
23 in
die Fluidkammer
12. Diese Ausführung wird im Stand der Technik
auch als Lost-Motion-System bezeichnet. Eine Brennkraftmaschine
mit Lost-Motion ist beispielsweise aus der
US 4,889,084 bekannt, wobei deren
Inhalt ausdrücklich
Teil der Offenbarung dieser Anmeldung sein soll.
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Die
erfindungsgemäße Brennkraftmaschine kann
auch ohne Nockenwelle ausgeführt
sein und beispielsweise elektromagnetische oder elektrohydraulische
Aktoren 24, die die Einlassventile 4 und/oder
die Auslassventile 9 betätigen, aufweisen, wie es in 1 beispielhaft
für die
Einlassventile 4 gezeigt ist. Dies ermöglicht eine variable Ventilsteuerung
mit mehr Freiheitsgraden als bei den Brennkraftmaschinen mit Nockenwelle.
Beispielsweise ist nicht nur der Zeitpunkt des Öffnens und des Schliessens oder
der Hub der Gaswechselventile, sondern auch die Geschwindigkeit
des Öffnens
und Schliessens der Einlassventile und/oder der Auslassventile variabel
einstellbar.
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Ein
elektrohydraulischer Aktor ist beispielsweise aus der
US 6,321,702 bekannt, wobei deren Inhalt
ausdrücklich
Teil der Offenbarung dieser Anmeldung sein soll.
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2 zeigt
eine schematische Ansicht eines der Zylinder der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
mit zwei Einlassventilen und zwei Auslassventilen.
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Bei
der Brennkraftmaschine nach 2 sind die
gegenüber
der Brennkraftmaschine nach 1 gleichbleibenden
oder gleichwirkenden Teile durch die gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die
erfindungsgemäße Brennkraftmaschine weist
beispielsweise pro Zylinder 1 zwei Einlassventile 4 und
zwei Auslassventile 9 auf. Es können aber auch nur ein einziges
Einlassventil 4 und ein einziges Auslassventil 9 pro
Zylinder 1 vorgesehen sein. Beispielsweise hat die Brennkraftmaschine
ein erstes Einlassventil 4.1, ein zweites Einlassventil 4.2,
ein erstes Auslassventil 9.1 und ein zweites Auslassventil 9.2.
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Die
Ansaugleitung 3 verzweigt sich stromauf der Einlassventile 4.1, 4.2 in
einzelne Einlasskanäle, beispielsweise
in einen ersten Einlasskanal 3.1 und einen zweiten Einlasskanal 3.2,
die stromab über Mündungsöffnungen 7.1 in
den Brennraum 5 des jeweiligen Zylinders 1 münden. An
den Mündungsöffnungen 7 ist
jeweils der Ventilsitz 6 vorgesehen.
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Ebenso
verzweigt sich die Abgasleitung 8 in Richtung des jeweiligen
Brennraums 5 in einzelne Auslasskanäle, beispielsweise in einen
ersten Auslasskanal 8.1 und einen zweiten Auslasskanal 8.2, die über Mündungsöffnungen 7.2 in
den Brennraum 5 des jeweiligen Zylinders 1 münden.
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Bei
der Brennkraftmaschine ist eine Abgasrückführung vorgesehen. Mittels der
Abgasrückführung wird
bereits verbranntes, inertes Abgas der Frischluft oder dem Luft-Kraftstoffgemisch
im Brennraum 5 zugemischt. Auf diese Weise wird die Zylinderfüllung bei
gleich bleibender Frischluftfüllung
erhöht,
so dass die Brennkraftmaschine weniger stark gedrosselt werden muss,
um ein vorbestimmtes Drehmoment zu erreichen. Durch die Entdrosselung der
Brennkraftmaschine mittels der Abgasrückführung ergibt sich ein höherer Wirkungsgrad
und daher ein geringerer Kraftstoffverbrauch.
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Die
Abgasrückführung senkt
die stark temperaturabhängigen
Stickoxidemissionen, da durch das zugemischte inerte Abgas die Spitzentemperatur der
Verbrennung verringert wird.
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Beispielsweise
ist eine sogenannte interne Abgasrückführung bei der Brennkraftmaschine
vorgesehen, bei der verbranntes Restgas erfindungsgemäß während des
Ansaugtaktes in den Brennraum zurückgesaugt wird.
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Zusätzlich kann
auch eine bekannte externe Abgasrückführung ausgebildet sein, die
verbranntes Abgas aus der Abgasleitung 8 über eine
Rückführleitung 8.3 in
die Ansaugleitung 3 zurückführt.
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Das
Verhältnis
von restlichem Abgas im Brennraum 5 zur angesaugten Frischluft
wird im folgenden als Abgasrückführrate bezeichnet.
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Eine
interne Abgasrückführung oder
-rückhaltung
wird im Stand der Technik beispielsweise dadurch erzielt, dass nicht
das gesamte Abgas im Ausstoßtakt
aus dem Brennraum ausgestoßen
wird, sondern ein vorbestimmter Anteil des Abgases im Brennraum 5 des
jeweiligen Zylinders verbleibt oder in die Ansaugleitung 3 geleitet
wird. Das Rückhalten
des Abgases im Brennraum 5 wird beispielsweise durch zeitlich
frühes
Schließen
der Auslassventile, d.h. bevor der Kolben 2 den oberen
Totpunkt erreicht, im Ausstosstakt erreicht. Das Leiten der Abgase
in die Ansaugleitung 3 wird dadurch erzielt, dass die Auslassventile 9 in
einer Ventilüberschneidungsphase
für den
Ausstosstakt noch geöffnet
und die Einlassventile 4 für den folgenden Ansaugtakt
schon geöffnet sind.
In dieser vergleichsweise kurzen Ventilüberschneidungsphase sind die
Einlassventile 4 und die Auslassventile 9 gleichzeitig
geöffnet.
Die Ventilüberschneidungsphase
beginnt, bevor der Kolben 2 den oberen Totpunkt erreicht.
Die Abgasrückführung mittels
Ventilüberschneidung
hat den Nachteil, dass die erreichbaren Abgasrückführraten sehr begrenzt sind, da
die Einlass- und Auslassventile in der Ventilüberschneidungsphase nur sehr
kurz gleichzeitig geöffnet sind,
so dass nur ein geringer Volumenstrom an Abgas wieder in den Brennraum
zurückgeführt werden kann.
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Stattdessen
ist erfindungsgemäß ein Verfahren
zum Betreiben der Brennkraftmaschine vorgesehen, bei dem zumindest
eines der Auslassventile 9.1, 9.2 in einem Ausstoßtakt der
Brennkraftmaschine geöffnet
und vor Erreichen eines oberen Totpunktes des Kolbens 2 zumindest
teilweise wieder geschlossen wird und bei dem zumindest eines der
Einlassventile 4.1, 4.2 in dem nachfolgenden Ansaugtakt
geöffnet und
in diesem Ansaugtakt zumindest eines der Auslassventile 9.1, 9.2 nochmals
geöffnet
wird.
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Auf
diese Weise wird sowohl Frischluft aus der Ansaugleitung 3 als
auch Abgas aus der Abgasleitung 8 in den Brennraum 5 angesaugt.
Die Frischluft und das Abgas strömen
mit großer
Turbulenz in den Brennraum 5 ein, so dass sich eine gute
Durchmischung von Frischluft und Abgas einstellt. Mittels der erfindungsgemäßen internen
Abgasrückführung sind
sehr hohe Abgasrückführraten
erreichbar, beispielsweise bis zu 50 Prozent. Die Abgasrückführrate wird
durch die Öffnungszeitdauer
des im Ansaugtakt geöffneten
Auslassventils 9 geregelt. Das im Ansaugtakt geöffnete Auslassventil 9 wird
wieder geschlossen, sobald genügend
Abgas für
die Zylinderfüllung
angesaugt ist. Die Öffnungszeitdauer
des im Ansaugtakt zu öffnenden
Auslassventils 9 wird beispielsweise mittels eines elektronischen
Steuergerätes 28 bestimmt.
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Das
durch die erfindungsgemäße interne
Abgasrückführung in
den Brennraum 5 rückgesaugte Abgas
weist eine hohe Temperatur auf, so dass trotz einer hohen Abgasrückführrate eine
schnelle Verdampfung und eine schnelle Verbrennung des Kraftstoffs
im Brennraum 5 erreicht wird.
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Erfindungsgemäß öffnet dasjenige
Auslassventil 9.1, 9.2 im Ansaugtakt, das dem
zumindest einen geöffneten
Einlassventil 4.1, 4.2 diagonal bzw. schräg gegenüberliegt.
Beispielsweise ist bei der internen Abgasrückführung zumindest das erste Einlassventil 4.1 und
das diagonal gegenüberliegende Auslassventil 9.2 oder
zumindest das zweite Einlassventil 4.2 und das erste Auslassventil 9.1 geöffnet. Da
das erste Einlassventil 4.1 und das zweite Auslassventil 9.2 bzw.
das zweite Einlassventil 4.2 und das erste Auslassventil 9.1 diagonal
gegenüberliegen,
wird eine besonders intensive Drallströmung mit hoher Turbulenz beim
Einströmen
der Frischluft und des Abgases in den Brennraum 5 erzeugt,
so dass eine sehr gute Durchmischung der Frischluft mit dem Abgas
erzielt wird. Außerdem
ist durch die Öffnung der
sich diagonal gegenüberliegenden
Gaswechselventile sichergestellt, dass die Gaswechselventile beim Öffnen nicht
aneinanderstoßen
bzw. miteinander kollidieren. Durch das Öffnen von diagonal sich gegenüberliegenden
Gaswechselventilen 4, 9 ergibt sich bei hohen
Abgasrückführraten
eine höhere Brenngeschwindigkeit
im Brennraum 5 als beim Stand der Technik.
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Abhängig vom
Betriebszustand der Brennkraftmaschine wird während des Ansaugtaktes nur eines
der Einlassventile 4.1, 4.2 oder werden beide Einlassventile 4.1, 4.2 geöffnet. Im
Leerlauf und im unteren bis mittleren Teillastbereich ist beispielsweise
vorgesehen, dass während
des Ansaugtaktes nur eines der Einlassventile 4.1, 4.2 und
das diesem Einlassventil 4 diagonal gegenüberliegende
Auslassventil 9 zum Zylinder 1 hin geöffnet werden
und das andere Einlassventil 4 und das dem anderen Einlassventil 4 diagonal
gegenüberliegende
Auslassventil 9 zum Zylinder 1 hin geschlossen
bleiben. Im höheren Teillastbereich
und bei Volllast wird während
des Ansaugtaktes beispielsweise zusätzlich das andere Einlassventil 4 geöffnet, um
einen höheren
Frischluftanteil ansaugen zu können.
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Um
eines der Auslassventile 9 zeitlich variabel öffnen zu
können
und die Einlassventile 4 abhängig vom Betriebszustand der
Brennkraftmaschine zu steuern, ist eine variable Ventilsteuerung
erforderlich. Beispielsweise ist die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine
nockenwellenlos mit elektromagnetischen oder elektrohydraulischen
Aktoren 24 ausgeführt,
die die Einlassventile 4 und/oder die Auslassventile 9 betätigen. Aber
auch die Freiheitsgrade eines Lost-Motion-Systems mit Nockenwelle
reichen aus, um die erfindungsgemäße Ausführung zu realisieren. Möglich ist
auch, anstatt des Lost-Motion-Systems die Brennkraftmaschine derart
auszuführen,
dass die Nockenwelle 10 zur Steuerung der Auslassventile 9.1, 9.2 mehrere,
beispielsweise zwei, unterschiedliche Nocken 11 pro Auslassventil 9 aufweist,
wobei über
einen Mechanismus zwischen diesen Nocken 11 umgeschaltet
werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, unterschiedliche Hübe der Auslassventile 9 zu
unterschiedlichen Steuerzeiten zu erreichen.
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Bei
einer ersten Ausführung
ist vorgesehen, sowohl die Einlassventile 4 als auch die
Auslassventile 9 zeitlich variabel zu steuern. Eine zweite
Ausführung
sieht die variable Ventilsteuerung nur für die Auslassventile 9 oder
nur für
eines der Auslassventile 9 vor.
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Gemäß der zweiten
Ausführung
ist zumindest in einer der Einlasskanäle 3.1, 3.2 eine
verschliessbare Steuerklappe 27 angeordnet. Im Unterschied
zur ersten Ausführung
werden bei der kostengünstigeren
zweiten Ausführung
unabhängig
vom Betriebszustand im Ansaugtakt beide Einlassventile 4.1, 4.2 geöffnet. Zusätzlich wird
während
des Ansautaktes eines der Auslassventile 9.1, 9.2,
beispielsweise dasjenige, das dem Einlasskanal 3.1, 3.2 ohne
Steuerklappe 27 diagonal bzw. schräg gegenüberliegt, geöffnet und
die Steuerklappe 27 analog zur ersten Ausführung derart
gesteuert, dass im Leerlauf und im unteren bis mittleren Teillastbereich
nur der Einlasskanal 3.1, 3.2 ohne Steuerklappe 27 zum
Zylinder 1 hin durchströmbar
ist und im höheren
Teillastbereich und bei Volllast beide Einlasskanäle 3.1, 3.2 zum
Zylinder 1 hin geöffnet
werden. Dies wird erreicht, indem im Leerlauf und im unteren bis
mittleren Teillastbereich zusätzlich
die Steuerklappe 27 geschlossen wird, während sie im höheren Teillastbereich
und bei Volllast geöffnet
bleibt. Beispielsweise ist die Steuerklappe 27 im zweiten
Einlasskanal 3.2 angeordnet, wobei im Leerlauf und im unteren
bis mittleren Teillastbereich die Steuerklappe 27 geschlossen
und das zweite Auslassventil 9.2 geöffnet wird.
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Durch
die Steuerklappe 27 wird die Wirkung erzielt, als wären die
Einlassventile 4.1, 4.2 zeitlich variabel steuerbar.
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Um
eines der Auslassventile 9.1, 9.2 im Ausstoßtakt zu
schließen
und kurz darauf im Ansaugtakt nochmals zu öffen, ist eine ausreichend
große
Zeitdauer erforderlich. Bei kleinen Drehzahlen ist diese Zeitspanne
genügend
groß,
um das gleiche Auslassventil 9.1, 9.2 in den zwei
aufeinanderfolgenden Arbeitstakten, dem Ausstoßtakt und dem Ansaugtakt, zu
betätigen.
Bei hohen Drehzahlen kann die Zeitspanne zu kurz sein, so dass es
notwendig ist, dass im Ausstoßtakt
und im Ansaugtakt jeweils ein anderes Auslassventil 9.1, 9.2 geöffnet wird.
So wird nur dasjenige Auslassventil 9.1, 9.2 im
Ausstoßtakt
geöffnet,
das im nachfolgenden Ansaugtakt nicht nochmals zu öffnen ist,
also beispielsweise im Ausstoßtakt
das erste Auslassventil 9.1 und im nachfolgenden Ansaugtakt
das zweite Auslassventil 9.2. Das Abgas wird im Ausstoßtakt auf
diese Weise nur über eines
der Auslassventile 9 in die Abgasleitung 8 ausgestoßen.