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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung von operationsunterstützenden
medizinischen Informationssystemen. Die Erfindung betrifft auch
eine Steuereinheit für
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
sowie ein Verfahren zur Steuerung von operationsunterstützenden
medizinischen Informationssystemen.
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Operationsunterstützende medizinische
Informationssysteme sind beispielsweise Systeme, die Informationen über einen
Patienten während
einer Operation bereitstellen, um einen Operateur dadurch zu unterstützen. Dies
kann von der einfachen Anzeige von Text, Zahlen oder Grafikdaten
bis hin zur Überlagerung
von aktuellen Videoaufnahmen mit grafischen Patientendaten gehen,
beispielsweise Darstellungen eines zu entfernenden Tumors. Überlagert
werden können
beispielsweise aber auch vor einer Operation erstellte grafische
Darstellungen zur Planung des Operationsablaufs einem während der Operation
aufgenommenen Videobild. Solche Systeme werden als "augmented reality
(AR)-Systeme" bezeichnet, da virtuelle
grafische Objekte der tatsächlich
vorhandenen Umgebung eines Benutzers überlagert werden. Bekannt sind Videodurchsichtsysteme
und optische Durchsichtsysteme (video seethrough and optical see-through).
Optische AR-Durchsichtsysteme verwenden spezielle transparente Anzeigevorrichtungen,
wohingegen AR-Videodurchsichtsysteme
die darzustellenden grafischen Informationen einem kontinuierlich
aufgenommenen Videobild überlagern.
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Solche
medizinischen Informationssysteme werden beispielsweise über eine
Tastatur, über
eine Maus oder auch über
sogenannte "Touchscreens" gesteuert, beispielsweise
um einen Anzeigemodus zu ändern
oder um andere Informationen anzeigen zu lassen. Nachteilig bei
den bekannten Systemen ist, dass ein Operateur zur Steuerung des
Informationssystems die Operationsumgebung wenigstens teilweise
verlassen muss, indem er wenigstens seinen Blick von der operierten
Stelle abwenden muss, um eine Eingabe zu machen.
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Mit
der Erfindung soll eine Vorrichtung, eine Steuereinheit und ein
Verfahren zur Steuerung von operationsunterstützenden medizinischen Informationssystemen
bereitgestellt werden, durch die Benutzereingaben erleichtert werden.
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Erfindungsgemäß ist hierzu
eine Vorrichtung zur Steuerung von operationsunterstützenden
medizinischen Informationssystemen mit einer Kamera, einem Zeigeinstrument
und einer Steuereinheit mit einem ersten Steuereinheitsabschnitt
zum Erkennen und Zuordnen von mittels der Kamera erfassten Zeigeinstrumentpositionen
und Zeigeinstrumentbewegungsabläufen
und einem zweiten Steuereinheitsabschnitt zum Auswerten der erkannten
und zugeordneten Zeigeinstrumentposition und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe vorgesehen,
wobei der zweite Steuereinheitsabschnitt anhand vordefinierter Zeigeinstrumentpositionskriterien
und Zeigeinstrumentbewegungsablaufkriterien Steuersignale für das Informationssystem
erzeugt.
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Indem
zur Steuerung Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe verwendet
werden, kann ein Operateur eine Steuerung des Informationssystems
dadurch bewirken, dass er mit einem Zeigeinstrument bestimmte vordefinierte Bewegungen
ausführt
und/oder das Zeigeinstrument in eine bestimmte Position bringt.
Da die Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe mittels
einer Kamera erfasst werden, sind weder Zeigeinstrumentposition
noch Zeigeinstrumentbewegungsablauf an Bestandteile des Informationssystems
gebunden, sondern können
vielmehr frei im Raum liegen. Damit können die Zeigeinstrumentpositionen
und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe
auch unmittelbar im Operationsumfeld liegen, solange sie nur von
der Kamera erfasst werden können.
Dadurch wird es aber möglich,
dass ein Operateur Benutzereingaben vornehmen kann, ohne das Operationsumfeld
verlassen zu müssen.
Beispielsweise kann er, ohne den Blick von der geraden operierten
Stelle abwenden zu müssen,
durch Bewegen eines Zeigeinstruments an eine bestimmte Position
in der näheren Umgebung
der operierten Stelle und beispielsweise durch Ausführen eines
bestimmten Zeigeinstrumentbewegungsablaufs einen Steuerbefehl für das Informationssystem
erzeugen.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind wenigstens eine Steuermarke und
Mittel vorgesehen, um eine Steuermarkenposition innerhalb des Erfassungsbereichs
der Kamera zu erfassen und als vordefinierte Zeigeinstrumentposition
in der Steuereinheit abzuspeichern.
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Durch
Vorsehen wenigstens einer Steuermarke wird einem Operateur eine
weitere Hilfe dadurch gegeben, dass eine Zeigeinstrumentposition, die
zum Auslösen
eines Steuersignals verwendet wird, deutlich gekennzeichnet ist.
Es ist dabei festzuhalten, dass die Steuermarkenposition frei wählbar ist
und lediglich im Erfassungsbereich der Kamera liegen muss. Beispielsweise
kann eine Steuermarke dadurch unmittelbar auf den Patienten neben
die zu operierende Stelle gelegt werden, so dass Benutzereingaben
für das
Informationssystem möglich
werden, ohne dass der Blick von der zu operierenden Stelle abgewendet
werden muss. Es ist dabei einerseits möglich, die Steuermarkenposition
durch das System dadurch zu erfassen, dass das Zeigeinstrument auf
die Steuermarke aufgesetzt wird und im System dann die aktuelle
Zeigeinstrumentposition auf der Steuermarke abgespeichert wird.
Die Steuermarke selbst ist dem System dann nicht bekannt und dient
lediglich als optische Erinnerungshilfe für einen Operateur. Andererseits
ist es auch möglich,
die Position der Steuermarken mittels einer Kamera zu erfassen und
im System abzuspeichern. In diesem Fall ist dem System dann die
Steuermarke und deren Position bekannt. Bei einem Versetzen der
Steuermarke kann das System dann beispielsweise die abgespeicherte
Steuermarkenposition automatisch korrigieren, ohne dass noch Bewegungen
mit dem Zeigeinstrument erforderlich wären.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist eine Steuermarkenposition in der
Steuereinheit als Datensatz abgespeichert, der eine Lage eines Mittelpunkts
der Steuermarke im Raum und einen Radius der Steuermarke enthält.
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Mittels
der Lage eines Mittelpunkts und einem Radius der Steuermarke ist
deren Lage eindeutig definiert, wobei Versuche gezeigt haben, dass
die sich dadurch ergebende kugelförmige Definition der Steuermarke
im Raum für
eine zuverlässige
Bedienung ausreichend ist und dabei den Umfang der abzuspeichernden
Daten klein hält.
Auch hier kann als Steuermarkenposition lediglich eine Zeigeinstrumentposition
abgespeichert werden, wenn das System ohne Kenntnis der Steuermarke
arbeitet.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Steuermarke flächig ausgebildet
und der Datensatz enthält eine
Flächenorientierung
der Steuermarke im Raum.
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Auf
diese Weise kann die Definition der Steuermarkenposition der tatsächlichen
körperlichen Ausdehnung
der Steuermarke angepasst werden, wodurch die Gefahr von Fehlauslösungen weiter
verringert wird.
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In
Weiterbildung der Erfindung enthält
der Datensatz einen Namen der Steuermarke und eine Beschreibung
der mit der Steuermarke verknüpften Steuersignale.
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Auf
diese Weise kann eine einfache Zuordnung von Zeigeinstrumentpositionen
und Zeigeinstrumentbewegungsabläufen
mit den dadurch auszulösenden
Steuersignalen erfolgen.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind mehrere Steuermarken auf einer
gemeinsamen Platte angeordnet.
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Auf
diese Weise können
mehrere unterschiedliche Steuerbefehle von einem Operateur auf einfache
Weise ausgelöst
werden, indem er mit einem Zeigeinstrument auf die unterschiedlichen
Steuermarken auf der gemeinsamen Platte deutet und gegebenenfalls
vordefinierte Bewegungsabläufe
ausführt.
Eine solche gemeinsame Platte kann dann unmittelbar neben die zu
operierende Stelle gelegt werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Steuermarke aus sterilisierbarem
Material hergestellt.
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Auf
diese Weise kann die Steuermarke gefahrlos im unmittelbaren Operationsumfeld
eingesetzt werden. Ein Sterilisieren der Steuermarke ist problemlos
möglich,
da diese ja keinerlei signalweiterleitende oder signalverarbeitende
Funktionen erfüllen,
sondern lediglich eine vom Bediener erkennbare und gegebenenfalls
auch von einer Kamera erfassbare optische Marke darstellen muss.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Kamera als Infrarotkamera ausgebildet.
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Auf
diese Weise lassen sich bereits existierende operationsunterstützende Systeme
einsetzen, die mit Infrarotkameras arbeiten und deren Zuverlässigkeit
im medizinischen Bereich außer
Frage steht.
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Indem
ein erster Steuereinheitsabschnitt zum Erkennen und Zuordnen von
mittels der Kamera erfassten Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufen sowie
ein zweiter Steuereinheitsabschnitt zum Auswerten der erkannten und
zugeordneten Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe vorgesehen
ist, können
die Funktionen des Erkennens und Zuordnens und die Funktion des
Auswertens in unterschiedlichen Steuereinheitsabschnitten durchgeführt werden.
Dadurch wird die Möglichkeit
geschaffen, bereits existierende und anerkanntermaßen zuverlässig arbeitende
operationsunterstützende
medizinische Informationssysteme zum Erkennen und Zuordnen von Zeigeinstrumentpositionen
und Zeigeinstrumentbewegungsabläufen
zu verwenden. Lediglich das Auswerten der erkannten und zugeordneten
Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe wird
dann in einem zusätzlichen
Modul mit dem zweiten Steuereinheitsabschnitt realisiert.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist das Zeigeinstrument als medizinisches
Instrument ausgebildet und mit einem von der Kamera erfassbaren
und der Steuereinheit erkennbaren Marker versehen.
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Auf
diese Weise kann ein vom Operateur ohnehin verwendetes medizinisches
Instrument, beispielsweise ein Skalpell, als Zeigeinstrument verwendet
werden. Der Operateur wird dadurch in die Lage versetzt, durch Bewegen
seines Skalpells in bestimmte Positionen und/oder durch Ausführen bestimmter
Bewegungsabläufe
mit seinem Skalpell Benutzereingaben für das Informationssystem zu
bewirken.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist eine vordefinierte Zeigeinstrumentposition
als Position einer Spitze eines Zeigeinstruments abgespeichert.
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Dadurch
kann mittels einfachem Aufsetzen der Spitze des Zeigeinstruments
auf eine vordefinierte Position, beispielsweise auf eine Steuermarke,
ein Steuerbefehl ausgelöst
werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist ein vordefinierter Zeigeinstrumentbewegungsablauf
als Bewegung eines einer Spitze des Zeigeinstruments gegenüberliegenden
Endes des Zeigeinstruments entlang einer Kreisbahn oder kreisähnlichen
Bahn um einen vordefinierten Umfangswinkel bei ruhender Spitze des
Zeigeinstruments abgespeichert.
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Mittels
einer solchen Definition eines Zeigeinstrumentbewegungsablaufs kann
eine gleichzeitig sehr störsichere
und dabei einfach auszulösende
Erzeugung von Benutzereingaben realisiert werden. Es ist praktisch
ausgeschlossen, dass eine solche Bewegung, bei der die Spitze des
Zeigeinstruments ruht und das hintere Ende gleichzeitig eine kreisartige
Bewegung ausführt,
zufällig
ausgelöst
wird. Eine Auswertung kann dann in einfacher Weise anhand einer betragsmäßigen Bewertung
eines Richtungsvektors des Zeigeinstruments unter der Randbedingung
erfolgen, dass sich eine Position der Spitze des Zeigeinstruments
nicht verändert.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist der erste Steuereinheitsabschnitt
Teil eines medizinischen operationsunterstützenden Navigationssystems.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
ein an und für sich
konventionelles und im medizinischen Umfeld bereits bewährtes System
zum Erkennen und Zuordnen von Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewe gungsabläufen zu
verwenden. Solche Navigationssysteme sind üblicherweise auch bereits mit einer
Kamera ausgerüstet,
so dass lediglich für
das Erzeugen von Steuersignalen gemäß der Erfindung durch Auswerten
von Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufen ein
zusätzliches
Modul erforderlich ist. Dadurch können bereits vorhandene Navigationssysteme
funktionell erweitert werden.
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Das
der Erfindung zugrundeliegende Problem wird auch mittels einer Steuereinheit
für eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
gelöst,
wobei die Steuereinheit eine Schnittstelle zum Übernehmen von Zeigeinstrumentpositionen
und Zeigeinstrumentbewegungsabläufen
von einem medizinischen operationsunterstützenden Navigationssystem,
Auswertemittel zum Auswerten der übernommenen Zeigeinstrumentpositionen
und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe
anhand abgespeicherter vordefinierter Kriterien und Signalerzeugungsmittel
zum Erzeugen von Steuersignalen in Abhängigkeit der Auswertung durch
die Auswertemittel aufweist.
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Mittels
einer solchen erfindungsgemäßen Steuereinheit
wird ein Erweiterungsmodul für
ein medizinisches operationsunterstützendes Navigationssystem geschaffen.
Wesentlich ist dabei, dass die grundlegenden, bewährten Funktionen
des Navigationssystems beibehalten werden können und lediglich über die
in der Steuereinheit vorhandene Schnittstelle vom Navigationssystem
bereits erfasste Daten übernommen
werden müssen.
In umgekehrter Richtung werden dem Navigationssystem dann Steuersignale übergeben.
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Das
der Erfindung zugrundeliegende Problem wird auch mittels eines Verfahrens
zur Steuerung von operationsunterstützenden medizinischen Informationssystemen
mit folgenden Schritten gelöst:
Erfassen
von Positionen und Bewegungsabläufen
eines Zeigeinstruments mittels einer Kamera, Auswerten von erfassten
Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufen anhand
vordefinierter Kriterien und Erzeugen von Steuersignalen für das Informationssystem
in Abhängigkeit
des Auswertens.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
es somit, nach dem Erstellen von vordefinierten Kriterien für Zeigeinstrumentpositionen
und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe
Steuersignale alleine durch Anfahren bestimmter Positionen und/oder
Ausführen
bestimmter Bewegungsabläufe
eines Zeigeinstruments zu erzeugen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist ein Schritt des Erfassens einer
Steuermarkenposition und ein Schritt des Abspeicherns der Steuermarkenposition als
vordefiniertes Kriterium für
eine Zeigeinstrumentposition vorgesehen.
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Problem wird auch durch ein digitales
Speichermedium mit elektronisch auslesbaren Steuersignalen gelöst, die
so mit einem programmierbaren Computer zusammenwirken können, dass
das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt
wird.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden
Ansprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 eine
Draufsicht auf Steuermarken, wie sie bei der Vorrichtung gemäß 1 verwendet
werden,
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3 eine
perspektivische Darstellung eines Zeigeinstruments, wie es bei der
Vorrichtung der 1 verwendet wird,
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4 eine
schematische Darstellung der verschiedenen Schritte, die zur Erzeugung
eines Steuersignals erforderlich sind und
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5 ein
Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Programms zur Auswertung
von Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufen.
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In
der Darstellung der 1 ist eine Vorrichtung 10 zur
Steuerung von operationsunterstützenden
medizinischen Informationssystemen dargestellt. Ein medizinisches
Informationssystem selbst ist abschnittsweise mittels eines Bildschirms 12 dargestellt,
der mehrere Eingabetasten 14 aufweist und darüber hinaus
als Touch-Screen ausgebildet ist, um die Darstellung von Informationen
in konventioneller Weise zu steuern. Die Vorrichtung 10 weist
eine Kamera 16 auf, deren Erfassungsbereich mittels gestrichelter
Linien angedeutet ist. Die Vorrichtung 10 weist weiterhin
eine Steuereinheit mit einem ersten Steuereinheitsabschnitt 18 und
einem zweiten Steuereinheitsabschnitt 20 auf. Die Kamera 16 kann
Bewegungen und Positionen eines Zeigeinstruments 22 erfassen,
das mit einem Marker 24 versehen ist. Der Marker 24 hat
die Form dreier im Raum voneinander beabstandeter Kugeln und ermöglicht es
dem ersten Steuereinheitsabschnitt 18, anhand der von der
Kamera 16 gelieferten Bilddaten des Zeigeinstruments 22 dessen
Lage im Raum zu erkennen und in Raumkoordinaten umzusetzen.
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Die
Anzeigeeinheit 12, der erste Steuereinheitsabschnitt 18 und
die Kamera 16 sind Bestandteil eines medizinischen operationsunterstützen den
Navigationssystems 26, wobei dies mittels einer strichpunktierten
Linie angedeutet ist.
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Ein
zu operierender Patient 28 ist lediglich schematisch angedeutet.
Auf dem Patienten und in unmittelbarer Umgebung einer zu operierenden
Stelle ist eine Platte 30 aufgelegt, die mehrere Steuermarken
aufweist und in der Darstellung der 2 detaillierter
dargestellt ist. Die Platte 30 mit den Steuermarken dient
zur Markierung von festgelegten Positionen des Zeigeinstruments 22 in
der Weise, dass dann, wenn das Zeigeinstrument 22 in definierter
Art und Weise auf den Steuermarken der Platte 30 bewegt
wird, bestimmte Steuersignale ausgelöst werden. In diesem Fall dienen
die Steuermarken nur als optische Erinnerung für einen Operateur, wo die vordefinierten
Zeigeinstrumentpositionen liegen. Die Steuermarke selbst ist dem
System dann nicht bekannt. Alternativ kann die Platte 30 auch
von der Kamera 16 erfasst werden und die Positionen der
Steuermarken auf der Platte 30 werden dann als vordefinierte
Kriterien abgespeichert.
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Das
Erfassen und Erkennen von Positionen und Bewegungsabläufen des
Zeigeinstruments 22, das beispielsweise ein medizinisches
Skalpell sein kann, wird dabei innerhalb des Navigationssystems 26 mittels
der Kamera 16 und dem ersten Steuereinheitsabschnitt 18 bewirkt.
Die im ersten Steuereinheitsabschnitt 18 erkannten Positionen
und Bewegungsabläufe
des Zeigeinstruments 22 werden dann über eine Schnittstelle an den
zweiten Steuereinheitsabschnitt 20 übergeben. Bei Verwendung mehrerer
Zeigeinstrumente nimmt der erste Steuereinheitsabschnitt 18 auch
eine Zuordnung von erkannten Positionen und Bewegungsabläufen auf
die einzelnen Zeigeinstrumente vor. Im zweiten Steuereinheitsabschnitt 20 werden
die erkannten Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe dann
ausgewertet. Anhand vordefinierter Kriterien werden dann gegebenenfalls
Steuersignale erzeugt. Die Steuersignale werden dann an das Navigationssystem 26 übergeben,
um die Anzeigeeinheit 12 in bestimmter Weise anzusteuern.
Ausgehend von einem Navigationssystem 26 muss damit lediglich
noch der zweite Steuereinheitsabschnitt 20 vorgesehen werden,
um erfindungsgemäß in erleichterter
Art und Weise Benutzereingaben zur Steuerung des Navigationssystems 26 oder
zur Steuerung der Anzeige grafischer Informationen auf der Anzeigeeinheit 12 zu
bewirken.
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Nach
Auflegen der Platte 30 innerhalb eines geeigneten Bereichs
auf den Patienten 28 wird das Zeigeinstrument 22 zunächst auf
jede der Steuermarken gesetzt und die zugehörigen Zeigeinstrumentpositionen
werden als vordefinierte Kriterien abgespeichert. Alternativ werden
in einem ersten Schritt zunächst
die Position der Platte 30 sowie der auf der Platte 30 vorhandenen
Steuermarken mittels der Kamera erfasst und jeder Steuermarke wird
ein Datensatz zugeordnet, der dann in dem zweiten Steuereinheitsabschnitt 20 abgelegt
wird. Jeder Datensatz, egal ob zu einer Zeigeinstrumentposition oder
einer Steuermarkenposition, enthält
eine Lage des Mittelpunkts einer jeweiligen Steuermarke im Raum
in Form von Raumkoordinaten, einen Radius der Steuermarke, eine
Bezeichnung der Steuermarke und eine Beschreibung der mit der Steuermarke verknüpften Steuersignale
oder Steuerfunktionen. Jede Steuermarke auf der Platte 30 ist
dadurch mittels einer im Raum definierten Kugel bestimmt. Alternativ
kann zusätzlich
noch eine Flächenorientierung der
Steuermarke im Raum mit abgespeichert werden.
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Die
mit den einzelnen Steuermarken beziehungsweise Zeigeinstrumentpositionen
verknüpften Steuersignale
und Steuerfunktionen können
beispielsweise mittels einer grafischen Benutzeroberfläche verändert werden.
Nach dem ersten Einbringen der Platte 30 in den Erfassungsbereich
der Kameras 16 und nach jedem Umsetzen der Platte 30 können die
neuen Steuermarkenpositionen jeweils durch Aufsetzen des Zeigeinstruments 22 auf
die Steuermarken und Ausführen
eines vordefinierten Bewegungsablaufs, einer sogenannten "click gesture", definiert und dem
jeweiligen Datensatz der Steuermarken zugeordnet werden.
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Nachdem
die Lage der Steuermarken auf der Platte 30 im zweiten
Steuereinheitsabschnitt 20 abgelegt ist, kann ein Operateur
mittels definierter Bewegungen, sogenannter "click gestures", des Zeigeinstruments 22 Steuersignale
für das
Navigationssystem 26 erzeugen. Dies geschieht dadurch,
dass er das Zeigeinstrument 22 auf eine jeweilige Steuermarke
auf der Platte 30 bewegt und gegebenenfalls zusätzlich einen
bestimmten Bewegungsablauf mit dem Zeigeinstrument 22 ausführt. Ein
solcher bestimmter Bewegungsablauf kann beispielsweise ein sogenannter „angle
click" oder ein „still
click" sein, wie
nachfolgend noch erläutert
wird. Die Kamera 16 erfasst dabei fortlaufend Position
und Bewegungsabläufe
des Zeigeinstruments 22 und der erste Steuereinheitsabschnitt 18 setzt
die erfassten Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe in Daten
um. Gegebenenfalls kann mittels des ersten Steuereinheitsabschnitts 18 auch
eine Zuordnung von Positionen und Bewegungsabläufen zwischen mehreren verwendeten
Zeigeinstrumenten durchgeführt
werden. Nach Übergabe
der zu den Zeigeinstrumentpositionen und Bewegungsabläufen gehörenden Datensätze an den
zweiten Steuereinheitsabschnitt 20 wertet dieser die erhaltenen
Datensätze anhand
vordefinierter Kriterien aus und erzeugt entsprechend Steuersignale
für das
Navigationssystem 26 oder die Darstellung von Informationen
auf der Anzeigeeinheit 12.
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Die
Darstellung der 2 zeigt die Platte 30 in
einer Draufsicht. Wie zu erkennen ist, sind auf der Platte 30 vier
Steuermarken 32, 34, 36 und 38 vorgesehen.
Die Steuermarken 32, 34, 36, 38 sind
in dem dargestellten Beispiel dafür vorgesehen, Steuersignale
zu erzeugen, die bei der Vorbereitung der Operation das Erstellen
von Freihandzeichnungen und deren Darstellung auf der Anzeigevorrichtung 12 erlauben.
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So
kann mittels der Steuermarke 32 ein Freihandmodus eingestellt
werden, in dem eine Position der Spitze des Zeigeinstruments 22 fortlaufend
aufgezeichnet wird und auf der Anzeigeeinrichtung 12 als
Freihandlinie dargestellt wird. Dadurch kann ein Operateur bei der
Vorbereitung beispielsweise die Lage von Schnitten anzeichnen und
später,
während der
tatsächlichen
Operation, wird ihm die zuvor angezeichnete Lage der Schnitte auf
der Anzeigeeinrichtung 12 angezeigt, wobei in der Anzeigeeinrichtung 12 gleichzeitig
ein mittels der Kamera 16 oder einer weiteren Kamera aufgenommenes
Videobild vom Patienten überlagert
wird. Der Operateur kann dadurch auf der Anzeigeeinrichtung 12 feststellen,
ob die Lage der tatsächlich
ausgeführten
Schnitte der während
der Vorbereitung angezeichneten Freihandlinie entspricht.
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Die
Steuermarke 34 dient dazu, einzelne Punkte einzuzeichnen.
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Die
Steuermarke 36 dient dazu, die in der Darstellung auf der
Anzeigevorrichtung 12 gegenwärtig gewählte Farbe zu wechseln, beispielsweise dann,
wenn während
der Vorbereitung unterschiedlich tiefe Schnitte mit unterschiedlich
farbigen Linien angezeigt werden sollen.
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Die
Steuermarke 38 dient dazu, zwischen mehreren Zeichenebenen
zu wechseln. Beispielsweise können
nacheinander vorgesehene Schnitte während der Vorbereitung in unterschiedlichen
Zeichenebenen abgelegt werden und dann während der Operation auch nacheinander
wieder aufgerufen werden.
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Die
Darstellung der 3 zeigt in perspektivischer
Ansicht das Zeigeinstrument 22 detaillierter. Gut zu erkennen
sind die drei, in ihrer Lage zueinander fixierten Kugeln des Markers 24,
die wiederum fest mit dem Zeigeinstrument 22 verbunden
sind.
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In
der Darstellung der 3 ist auch ein für das Auslösen von
Ansteuersignalen vorteilhafter Bewegungsablauf des Zeigeinstruments 22 dargestellt. Dieser
Bewegungsablauf ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Spitze des
Zeigeinstruments unbeweglich auf einem Punkt 40 verbleibt,
wohingegen das der Spitze gegenüberliegende
Ende eine kreisähnliche
Rotationsbewegung ausführt.
Die Rotationsbewegung erfolgt dabei zweckmäßigerweise lediglich über einen
Abschnitt einer Kreisbahn. beispielsweise zeigt ein Operateur mit
der Spitze des Zeigeinstruments 22 auf den Mittelpunkt
einer Steuermarke 32 und bewegt dann das der Spitze gegenüberliegende
Ende des Zeigeinstruments 22 gemäß dem Pfeil 42, wobei
die Spitze unverändert
am Punkt 40 verbleibt. Ein solcher Bewegungsablauf ist
einfach und schnell auszuführen
und weist darüber
hinaus den Vorteil auf, dass die Wahrscheinlichkeit äußerst gering
ist, einen solchen Bewegungsablauf zufällig oder unabsichtlich auszuführen. Mittels
eines solchen vordefinierten Bewegungsablaufs kann daher in sehr
zuverlässiger
und störungssicherer
Weise ein den Steuermarken 32, 34, 36 bzw. 38 zugeordnetes
Steuersignal ausgelöst
werden. Der in der 3 dargestellte Bewegungsablauf
des Zeigeinstruments 22 wird als "angle click" bezeichnet. Währen des sogenannten "angle clicks" bleibt die Spitze
des Zeigeinstruments 22 unverändert auf dem Punkt 40.
Ruht die Spitze des Zeigeinstruments für einen vorbestimmten Zeitraum,
wird dies als "still
click" bezeichnet
und kann ebenfalls dazu verwendet werden, bestimmte Steuersignale
zu erzeugen. Ein "angle
click" besteht somit
stets aus einem "still
click" und der in 3 gezeigten
Bewegung entlang dem Pfeil 42.
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Die
Darstellung der 4 zeigt schematisch eine Sequenz
von Verfahrensschritten, um mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 der 1 eine Freihandlinie
auf dem Patienten 28 zu erfassen und abzuspeichern. In
einem ersten Schritt 44 wird das System in einen sogenannten
Freihandmodus versetzt, in dem das System auf ein Steuersignal wartet, um
den Beginn einer Freihandlinie zu erfassen. Dieser Freihandmodus
wird dadurch eingestellt, dass die Spitze des Zeigeinstruments 22 auf
die Steuermarke 32 aufgesetzt wird und das Ende des Zeigeinstruments 22 wenigstens
abschnittsweise auf einer Kreisbahn bewegt wird, so dass ein "angle click" erkannt wird.
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Nach
Einstellen des Freihandmodus wartet das System im Schritt 46 auf
einen sogenannten "still click". Ein "still click" wird, wie bereits
erwähnt,
dadurch ausgeführt,
dass die Spitze des Zeigeinstruments 22 auf den vorgesehenen
Beginn der Freihandlinie gesetzt wird und die Spitze dann für einen vordefinierten
Zeitraum unbeweglich gelassen wird. Nachdem der "still click" erkannt wurde, wird nachfolgend im
Schritt 48 die Position der Spitze des Zeigeinstruments 22 fortlaufend
erfasst und die aufeinanderfolgenden Positionen werden als Freihandlinie abgespeichert
und gegebenenfalls gleichzeitig auf der Anzeigevorrichtung 12 dargestellt.
Während
der Anzeige auf der Anzeigevorrichtung 12 kann die Freihandlinie
zweckmäßigerweise
einem mittels der Kamera 16 oder einer zusätzlichen
Kamera aufgenommenem Nenn-Videobild des Operationsbereichs auf den
Patienten 28 überlagert
werden. Ein weiterer "still
click" beendet den
Freihandmodus im Schritt 50 und wird entsprechend dadurch
bewirkt, dass die Spitze des Zeigeinstruments am Ende der Freihandlinie
für einen
vorbestimmten Zeitraum unbeweglich auf derselben Stelle gehalten
wird.
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In
dem Ablaufdiagramm der 5 ist die Vorgehensweise beim
Erkennen von sogenannten "still
clicks" und "angle clicks" dargestellt. Der
in der 5 dargestellte Programmablauf wird mittels der in 1 dargestellten
Steuereinheit 20 ausgeführt und
dient dazu, die mittels der Kamera 16 und dem ersten Steuereinheitsabschnitt 18 erfassten
und gegebenenfalls zugeordneten Zeigeinstrumentpositionen und Zeigeinstrumentbewegungsabläufe auszuwerten
und dementsprechend Steuersignale zu erzeugen. Das erfindungsgemäße Verfahren
wird zeitschrittbasiert durchgeführt
und die Darstellung der 5 zeigt die innerhalb ei nes
Zeitschrittes ablaufenden Prüfungen.
In jedem Zeitschritt wird die Position post und
der Richtungsvektor dirt des nachverfolgten
Zeigeinstruments von dem ersten Steuereinheitsabschnitt 18 an
den zweiten Steuereinheitsabschnitt 20 übergeben. Das erfindungsgemäße Verfahren,
das mittels einem im zweiten Steuereinheitsabschnitt 20 hinterlegten
Programm ausgeführt
wird, erlaubt eine maximale Bewegung der Spitze des Zeigeinstruments 22 thresholdpos pro Zeitschritt. Da das Koordinatensystem
der Infrarotkamera 16 so kalibriert ist, dass eine Einheit
die Länge
von einem Millimeter hat, ist der Wert thresholdpos auch
in Millimetern definiert. Ein typischer Wert für thresholdpos ist weniger
als ein Millimeter. Ein zweiter Schwellenwert thresholddir bestimmt
die minimale Änderung
des Richtungsvektors, die für
einen gültigen "AngleClick" erforderlich ist.
Die Anzahl aufeinanderfolgender Zeitschritte, während der die jeweiligen Positions- und
Bewegungsablaufbedingungen für
das Zeigeinstrument 22 erfüllt sein müssen, sind als der Parameter "clickDuration" bestimmt. Die Schwellenwerte
und die Werte für
den Parameter "clickDuration" können während der
Laufzeit neu konfiguriert werden.
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Bei
Schritt 50 wird die Information vom ersten Steuereinheitsabschnitt 18 betreffend
Position und Richtung des Zeigeinstruments vom ersten Steuereinheitsabschnitt 18 heruntergeladen
und im zweiten Steuereinheitsabschnitt 20 gegebenenfalls
bereits vorhandene Daten zu diesem Zeigeinstrument zugeordnet.
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Während eines
Schritts 54 wird abgeprüft,
ob seit dem letzten Zeitschritt eine signifikante Bewegung der Spitze
des Zeigeinstruments zu beobachten war. Hierzu wird der Betrag aus
der Differenz der Positionen des vergangenen Zeitschritts und des
aktuellen Zeitschritts gebildet und mit dem Schwellwert "thresholdpos" bewertet.
Falls eine signifikante Bewegung der Spitze des Zeigeinstruments 22 oberhalb des
Schwellwerts "thresholdpos" seit
dem letzten Zeitschritt festgestellt wird, werden im Schritt 56 zwei Zähler auf
null gesetzt, nämlich
ein Zähler "numStepstill" für die Anzahl
der Zeitschritte ohne signifikante Bewegung der Spitze und ein Zähler "numStepsangle" für die Anzahl
der Zeitschritte mit einer Änderung
des Richtungsvektors oberhalb der Schwelle thresholddir. Nach
dem Schritt 56 wird der Algorithmus für diesen Zeitschritt bei 58 beendet.
Dies bedeutet, dass während
des aktuellen Zeitschritts kein gültiger "still click" oder "angle click" mehr erfasst werden kann. Eine Auswertung
von Bewegungsabläufen
und Positionen des Zeigeinstruments kann somit erst wieder im nächsten Zeitschritt
erfolgen.
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Ist
das Ergebnis der Abfrage im Schritt 54, dass seit dem letzten
Zeitschritt keine signifikante Bewegung der Spitze des Zeigeinstruments
stattgefunden hat, wird der Zähler "numStepsstill" für die Anzahl
der Zeitschritte ohne signifikante Bewegung der Spitze des Zeigeinstruments 22 bei 60 um
eins erhöht.
Im Schritt 62 wird dann abgeprüft, ob sich ein Richtungsvektor
des Zeigeinstruments 22 seit dem letzten Zeitschritt verändert hat.
Ein Richtungsvektor des Zeigeinstruments 22 ist dabei durch
eine Linie zwischen der Spitze und dem gegenüberliegenden Ende des Zeigeinstruments 22 definiert.
Hierzu wird im Schritt 60 der Betrag aus der Differenz
der Richtungsvektoren aus den vorhergehenden Zeitschritten und dem
aktuellen Zeitschritt gebildet und anhand eines Schwellwerts "thresholddir" bewertet.
Ist der Betrag dieser Differenz kleiner als der Schwellwert, kann
festgestellt werden, dass keine signifikante Richtungsänderung
seit dem letzten Zeitschritt aufgetreten ist und im Schritt 64 wird
dann der Zähler "numStepsangle" für die Anzahl
der Zeitschritte mit einer Richtungsänderung oberhalb des Schwellwerts "theresholddir" auf
null gesetzt. Ergibt die Abfrage im Schritt 62, dass der
Betrag der Differenz nicht kleiner ist als der Schwellwert "theresholddir",
kann auf eine signifikante Änderung
der Richtung des Zeigeinstruments geschlossen werden und im Schritt 66 wird
der Zähler "numStepsangle" um eins hochgesetzt.
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Nachdem
nun die Positionsänderungen
und Richtungsänderungen
des Zeigeinstruments 22 bewertet wurden, wird abgeprüft, ob die
Bedingungen für
das Auslösen
eines „still
click" oder eines „angle click" erfüllt sind.
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In
einem Schritt 68 wird dazu abgefragt, ob der Zählerstand
des Zählers "numStepsstill" größer oder
gleich einem vorbestimmten Wert ist. Wenn dies der Fall ist, wird
in einem Schritt 70 der Zähler "numStepsstill" wieder auf null
gesetzt und in einem Schritt 72 wird noch abgeprüft, ob sich
die Position der Spitze des Zeigeinstruments 22, die während der
vergangenen Zeitschritte erkannt wurde, sich von der Position der
Spitze des Zeigeinstruments während
des letzten "still
click" unterscheidet.
Nur dann, wenn sich diese Positionen unterscheiden, wird in einem
Schritt 74 ein "still
click" ausgelöst und ein
entsprechendes Signal ausgegeben. Hat die Prüfung im Schritt 72 ergeben,
dass die Position der Spitze des Zeigeinstruments 22 während des
letzten "still click" sich nicht von der
Position der Spitze des Zeigeinstruments 22 während der
aktuell bewerteten Zeitschritte unterscheidet, wird das Auslösen eines "still click" unterdrückt. Dadurch
können
aufeinanderfolgende "still clicks" an derselben Position
der Spitze des Zeigeinstruments unterdrückt werden. Dies ist beispielsweise
dann von Bedeutung, wenn das Zeigeinstrument 22 lediglich
abgelegt wird. In diesem Fall müssen
aufeinanderfolgende "still
clicks" unterdrückt werden,
da ein Benutzer das Zeigeinstrument ja abgelegt hat und keine Benutzereingaben
mehr tätigen
will. Die Position des Zeigeinstruments 22 während des
letzten "still clicks" ist in einem Vektor "lastStillClick" abgelegt. Eine Differenz
des Vektors "lastStillClick" und eines Vektors "post" mit der Position
im aktuellen Zeitschritt wird betragsmäßig mit dem Schwellwert "thresholdpos" bewertet,
um eine Aussage über
die Positionsveränderung
treffen zu können.
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Abschließend wird
geprüft,
ob die Bedingungen für
das Auslösen
eines "angle clicks" erfüllt sind.
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In
einem Schritt 76 wird hierzu abgeprüft, ob der Zählerstand
des angle-click-Zählers "numStepsangle" größer oder
gleich dem vorbestimmten Wert "clickDuration" ist. Dadurch kann
abgeprüft
werden, ob die Rotationsbewegung des der Spitze gegenüberliegenden
Ende des Zeigeinstruments 22 lange und ausgeprägt genug
war, um von einer definierten, gewollten angle-click-Bewegung auszugehen.
Wird diese Prüfung
im Schritt 76 bejaht, wird in einem Schritt 78 der
angle-click-Zähler "numStepsangle" auf null gesetzt
und in einem Schritt 80 wird abgeprüft, ob sich die Position des
letzten "angle clicks" von der Position
der aktuell zu bewertenden Zeigeinstrumentbewegung unterscheidet.
Nur dann, wenn sich diese Positionen unterscheiden, wird im Schritt 82 ein "angle click" ausgelöst und gegebenenfalls
wird ein entsprechendes Steuersignal erzeugt. Falls sich die Position
des vorangegangenen "angle
clicks" nicht von
der aktuellen Position des Zeigeinstruments unterscheidet, wird
kein "angle click" ausgelöst und bei 84 wird
der Algorithmus für
den aktuellen Zeitschritt beendet. Durch die Prüfung im Schritt 80 wird
verhindert, dass bei besonders ausgeprägter Rotationsbewegung des
Zeigeinstruments 22 unbeabsichtigt zwei oder mehrere "angle clicks" nacheinander ausgelöst werden.
Die Position des Zeigeinstruments 22 während des letzten "angle clicks" ist in einem Vektor "lastAngleClick" abgelegt. Eine Differenz
des Vektors "lastAngleClick" und des Vektors "post" mit der Position
im aktuellen Zeitschritt wird betragsmäßig mit dem Schwellwert "thresholdpos" bewertet,
um eine Aussage über
die Positionsveränderung
treffen zu können.
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Die
Erfindung ermöglicht
es somit einem Operateur, in besonders einfacher Weise unmittelbar und
ohne Zuhilfenahme von zusätzlichem
Personal, Benutzereingaben für
ein medizinisches Informationssystem, insbesondere ein operationsunterstützendes
Navigationssystem, zu erzeugen. Die Benutzereingaben können dabei
in besonders einfacher Weise durch vordefinierte Positionen und
Bewegungen eines Zeigeinstruments, beispielsweise eines medizinischen
Instruments, erzeugt werden. Die Lage dieser vordefinierten Zeigeinstrumentposition und
Bewegungsabläufe
im Raum ist dabei beliebig wählbar,
so dass auch Steuermarken in das unmittelbare Operationsumfeld gelegt
werden können.
Durch Zeigen auf diese Steuermarken kann ein Operateur damit das
Informationssystem steuern, ohne seinen Blick von der Operationsstelle
abwenden zu müssen.