DE102004049067B3

DE102004049067B3 - Freitragende Holmtreppe

Info

Publication number: DE102004049067B3
Application number: DE200410049067
Authority: DE
Inventors: Arthur Kuchenreuther
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2004-10-08
Filing date: 2004-10-08
Publication date: 2006-01-12
Anticipated expiration: 2024-10-09

Abstract

Die Erfindung betrifft eine freitragende Holmtreppe, insbesondere Mittelholmtreppe, bei der eine wählbare Anzahl von plattenförmigen Trittstufen jeweils auf einem Holmelement aufliegt und die einzelnen Holmelemente untereinander verbunden einen tragenden Treppenholm bilden. Die Trittstufen sowie die Holmelemente bestehen aus Kunst- oder Naturstein. Auf jedem Holmelement ist von diesem seitlich abragend ein Tragprofil befestigt, auf dem die jeweilige Trittstufe befestigt aufliegt. Die Tragprofile tauchen dabei in eine Ausnehmung in der Trittstufe ein. Vorteilhaft ist in dieser Ausnehmung ein mit dem Tragprofil korrespondierendes Auflageprofil angeordnet.

Description

Die Erfindung betrifft eine freitragende Holmtreppe mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Es ist bekannt, freitragende Holmtreppen als so genannte Gliedertreppen auszubilden. Bei diesen Treppen besteht jedes Stufenglied aus mindestens einem Holmelement und einer darauf befestigten Trittstufe. Die einzelnen Holmelemente weisen ein horizontales Trägerstück zur Auflage der Trittstufe und ein dahinter ausgebildetes Verbindungsstück zur Verbindung mit dem Trägerstück des nächst höheren Holmelements auf. Derartige Holmtreppen sind in der Mehrzahl als Mittelholmtreppen ausgebildet. Dabei bestehen die Holmelemente meistens aus Metall, zum Beispiel einem Gussteil, und die Trittstufen aus Holz. Vorteilhaft bei Holmtreppen mit aus Holmelementen zusammengesetzten Holmen sind insbesondere die Variabilität bei der Wahl der Stufenzahl sowie bei der Gestaltung des Treppenlaufs, der einfache Transport und die leichtere Handhabung bei der Montage. Trittstufen aus massivem Holz sind für die nur geringe Auflagebreite auf den Holmelementen besonders geeignet.

Insbesondere im Außenbereich ist es jedoch oft erwünscht, die Trittstufen freitragender Holmtreppen aus Kunst- oder Naturstein zu fertigen. Bei Trittstufen aus weniger bruchfesten Materialien, wie zum Beispiel Kunst- oder Naturstein, müsste die Auflagebreite für die Trittstufe deutlich vergrößert werden. Dies kann durch von den Holmelementen seitlich abragende Streben realisiert werden. Eine derartige Lösung ist aus der DE-OS 29 13 890 bekannt. Vollständig aus Kunst- oder Naturstein bestehende freitragende Mittelholmtreppen sind daher aus konstruktiven und insbesondere aus gestalterischen Gründen nur sehr aufwendig realisierbar. Daher werden vollständig aus Kunst- oder Naturstein aufgebaute freitragende Holmtreppen in der Regel nur mit mehreren Holmen ausgeführt. Jeder Holm besteht dabei aus einem einstückigen Betonfertigteil, welches exakt für die jeweilige Treppe ausgebildet sein muss. Die Bereitstellung einer Vielzahl von unterschiedlich dimensionierten Holmen aus dekorativem Kunst- oder Naturstein scheidet in der Regel aus Kostengründen aus.

Neben der diesen Bauformen fehlenden Variabilität und den eingeschränkten gestalterischen Möglichkeiten wirken sich die durch Größe und Gewicht der Treppenholme ergebenden Schwierigkeiten beim Transport sowie bei der Handhabung während der Montage negativ aus. Generell stellt auch die Befestigung der Trittstufen ein besonderes Problem dar.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die vorteilhaften Eigenschaften herkömmlicher Gliedertreppen auf freitragende Holmtreppen, insbesondere Mittelholmtreppen, bei denen die Holme sowie die Trittstufen aus Kunst- oder Naturstein bestehen, zu übertragen.

Diese Aufgabe wird durch eine freitragende Holmtreppe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Vorteile der Erfindung bestehen unter anderem darin, dass eine vollständig aus Kunst- oder Naturstein bestehende Treppe äußerst einfach, auch von einem Nichtbaufachmann, montiert werden kann. Der ansonsten oft nur mit Hebezeugen zu handhabende Holm kann wie bei bekannten Gliedertreppen einfach handhabbar aus Holmelementen zusammengefügt werden. Dabei erfolgt gleichzeitig auf einfache Weise das Anbringen von die Steinstufen auf ausreichender Breite abstützenden und nach der Treppenmontage nicht mehr sichtbaren Tragprofilen. Das Verbinden der einzelnen Holmelemente, das Befestigen der Tragprofile sowie das Befestigen der Trittstufen ist dabei durch Verschrauben, also mit maschinenbaulichen Mitteln und damit problemlos möglich. Das Konstruktionsprinzip gestattet außerdem das einfache Auswechseln von beschädigten Trittstufen oder den zerstörungsfreien Abbau der gesamten Treppe. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass, verbunden mit den oben genannten Vorteilen, auch freitragende Mittelholmtreppen realisiert werden können, bei denen sowohl das Material für den Holm als auch für die Trittstufen aus Kunst- oder Naturstein besteht und in der Silhouette keine optisch störenden Tragelemente sichtbar sind. Die gestalterischen Möglichkeiten können durch Einbeziehen der Holme deutlich erweitert werden. Mit der zweiteiligen Ausgestaltung der Holmelemente ist ein einfaches Anpassen an unterschiedliche Trittstufendicken möglich. Außerdem ist auf diese Weise die Herstellung der Holmelemente mit einfacheren Formwerkzeugen möglich. Mit dem erfindungsgemäßen Treppenaufbau sind auch breitere Treppenanlagen mit zwei und mehr Holmen realisierbar.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen:
1 eine montierte Treppe
2 eine zum Teil montierte Treppe
3 eine Schnittdarstellung entlang A-A in 2
4 eine Schnittdarstellung entlang B-B in 2
5 eine Einzelheit aus 3
6 die Prinzipdarstellung des aus Hülsen und Armierungen bestehenden Metalleinsatzes
7 ein Holmelement in zweiteiliger Ausführung
In 1 ist eine freitragende, als Mittelholmtreppe ausgebildete Gliedertreppe, ohne Fundament- und Gebäudeanbindung dargestellt. Aus 2 ist ersichtlich, dass die Holmelemente 2 derart fortlaufend überlappend verbunden sind, dass auf jedem Verbindungssegment 11 ein Holmelement 2 mit seinem Trittstufensegment 10 aufliegt. Die Holmelemente 2 weisen im Verbindungssegment 11 sowie im Trittstufensegment 10 jeweils zwei Hülsen 7 auf. Die Hülsen 7 sind, wie in 6 dargestellt, mit Armierungen zu einem einstückigen Metallkörper verschweißt.
Das Verbinden der Holmelemente 2 erfolgt dabei durch Verschrauben mittels der die fluchtenden Hülsen 7 durchragenden Gewindestangen 5 und Muttern. Auf den Trittstufensegmenten 10 werden mittels der Gewindestangen 5 und Muttern gleichzeitig die Auflageprofile 6 verschraubt (3). Jede Trittstufe 1 weist an der Unterseite ein nach unten offenes, U-förmiges, die Ausnehmung 4 bildendes Tragprofil 3 auf. Das Tragprofil 3 besitzt abragende Armierungen 8 (3) und wurde bei der Fertigung der Trittstufe 1 in diese eingebettet.
Zum Befestigen der Trittstufe 1 wird diese mit dem Tragprofil 3 das Auflageprofil 6 übergreifend aufgelegt und mittels Gewindebolzen 9 und Muttern in den vom Holmelement 2 abragenden Bereich verschraubt (4).
In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel sind an den Auflageprofilen 6 die Trittstufen 1 seitlich überragende und gekröpfte Geländerbauteile angeordnet. Die Befestigung der Geländerbauteile kann auch an in der Ausnehmung 4 zusätzlich angeordneten Bauteilen erfolgen.
In dem Ausführungsbeispiel nach 7 wird jedes Holmelement 2 aus zwei quaderförmigen Holmbauteilen 12 und 13 gebildet.

1: Trittstufe
2: Holmelement
3: Tragprofil
4: Ausnehmung
5: Gewindestange
6: Auflageprofil
7: Hülse
8: Armierung
9: Gewindebolzen
10: Trittstufensegment
11: Verbindungssegment
12: Holmbauteil
13: Holmbauteil

Claims

Freitragende Holmtreppe, insbesondere Mittelholmtreppe, mit einer beliebigen Anzahl von plattenförmigen Trittstufen, wobei jede Trittstufe auf mindestens einem Holmelement aufliegt, und die Holmelemente untereinander verbunden einen tragenden Treppenholm bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Trittstufen (1) sowie die Holmelemente (2) aus Kunst- oder Naturstein bestehen, wobei auf jedem Holmelement (2), von diesem seitlich abragend, ein Tragprofil (3) befestigt ist, auf dem die Trittstufe (1) befestigt aufliegt, und das Tragprofil (3) in eine Ausnehmung (4) in der Trittstufe (1) eintaucht.
Freitragende Holmtreppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragprofil (3) auf dem Holmelement (2) im Bereich der Trittstufenauflage mittels der die Holmelemente (2) untereinander verbindenden Gewindestangen (5) und Muttern befestigt ist.
Freitragende Holmtreppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ausnehmung (4) der Trittstufe (1) ein mit dem Tragprofil (3) korrespondierendes Auflageprofil (6) angeordnet ist.
Freitragende Holmtreppe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung der Trittstufe (1) auf dem Holmelement (2) durch Verbinden des Tragprofils (3) und des Auflageprofils (6) erfolgt.
Freitragende Holmtreppe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflageprofil (6) aus einem das Tragprofil (3) übergreifenden U-Profil besteht.
Freitragende Holmtreppe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mit Armierungen (8) versehene U-förmige Auflageprofil (6) in der Trittstufe (1) bei deren Herstellung so eingebettet wird, dass die Schenkel des Auflageprofils (6) mit der Unterseite der Trittstufe (1) bündig abschließen.
Freitragende Holmtreppe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den Auflageprofilen (6) die Trittstufen (1) seitlich überragende Geländerbauteile angeordnet sind.
Freitragende Holmtreppe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Holmelemente jeweils aus zwei quaderförmigen Holmbauteilen (12, 13) zusammengesetzt sind.