DE102004048668A1

DE102004048668A1 - Alarmanlage und Alarmverfahren

Info

Publication number: DE102004048668A1
Application number: DE200410048668
Authority: DE
Inventors: Harald Steinbrucker
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2004-10-06
Filing date: 2004-10-06
Publication date: 2006-04-13

Abstract

Alarmanlage mit einer ersten Kommunikationseinrichtung (1) zur Übermittlung einer Alarmmeldung, einer Erfassungseinrichtung (2) zur Erfassung eines Störsignals, das die Fähigkeit der ersten Kommunikationseinrichtung zur Übermittlung einer Alarmmeldung beeinträchtigt, und einer von der ersten Kommunikationseinrichtung verschiedenen, zweiten Kommunikationseinrichtung (3) zur Übermittlung einer Alarmmeldung bei Erfassung eines Störsignals, sowie entsprechendes Alarmverfahren.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Alarmanlage und ein Alarmverfahren, insbesondere zur Anwendung bei Fahrzeugbasierten Alarmsystemen.

Im Stand der Technik sind Alarmanlagen bekannt, die Alarmmeldungen bei Einbruch und/oder Manipulation mit Hilfe eines terrestrischen Mobilfunksystems wie etwa des GSM-Systems (GSM: „Global System for Mobile Communication") übermitteln. Dabei kann ein GSM-Telefon oder ein GSM-Modem zum Einsatz kommen. Die Übermittlung der Alarmmeldung kann zum Beispiel an eine Mobilstation des Eigentümers oder an eine zentrale Stelle wie etwa die Polizei erfolgen.

Bei Alarmanlagen in Fahrzeugen kann die übermittelte Alarmmeldung vorteilhafter Weise auch aktuelle Positionsdaten des Fahrzeugs enthalten, die beispielsweise mit Hilfe des GPS-Systems (GPS: „Global Positioning System") ermittelt werden können.

Bei den herkömmlichen Alarmanlagen tritt ein Problem dahingehend auf, dass die Übermittlung einer Alarmmeldung gestört bzw. verhindert werden kann und somit die Sicherheit des zu schützenden Objekts nicht mehr gewährleistet ist.

So kann zur Vorbereitung eines Einbruchs oder eines Diebstahls zum Beispiel ein Störsender in der Nähe des zu schützenden Objekts angeordnet werden, der ein Rausch- bzw. Störsignal im Frequenzbereich des GSM-Systems (d.h. bei ungefähr 900 MHz und/oder 1800 MHz und/oder 1900 MHz) mit hoher Leistung aussendet. Dieses Rausch- bzw. Störsignal überlagert das GSM-Nutzsignal der eigentlichen Basisstation der umliegenden GSM-Endgeräte (z.B. GSM-Telefone und GSM-Modems).

Durch die Beaufschlagung der GSM-Endgeräte mit einem Rausch- bzw. Störsignal von hoher Leistung wird keine Basisstation des GSM-Systems mehr erkannt. Somit buchen sich die GSM-Endgeräte aus und schalten auf Netzsuche. Damit ist die Funktionsfähigkeit einer herkömmlichen GSM-basierten Alarmanlage gestört bzw. unterbrochen.

Es ist folglich ein Nachteil des Standes der Technik, dass die Funktionsfähigkeit einer herkömmlichen Alarmanlage in Bezug auf die Übermittlung von Alarmmeldungen nicht ausreichend sichergestellt werden kann.

Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Alarmanlage und ein Alarmverfahren mit erhöhter Funktionssicherheit bereitzustellen, d.h. mit sichergestellter Kommunikationsfähigkeit.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit der Alarmanlage gemäß unabhängigem Patentanspruch 1 und mit dem Alarmverfahren gemäß unabhängigem Patentanspruch 6 gelöst.

Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen dargelegt.

Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf 1 ausführlicher beschrieben, die eine erfindungsgemäße Alarmanlage zeigt.
Die erfindungsgemäße Alarmanlage umfasst, wie es gemäß 1 zu sehen ist, eine erste Kommunikationseinrichtung 1, eine Erfassungseinrichtung 2 und eine zweite Kommunikationseinrichtung 3.
Es ist zu beachten, dass gemäß 1 nur die zur Beschreibung der Erfindung wesentlichen Teile dargestellt sind. Andere Teile, die gemäß dem Wissen eines Fachmanns zu einer der Erfindung zu Grunde liegenden Alarmanlage gehören, sind um der Klarheit willen nicht gezeigt.
Die erste Kommunikationseinrichtung 1 gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dient zur Übermittlung einer Alarmmeldung. Typischerweise wird bei Einbruch in das zu schützende Objekt und/oder bei Manipulation der Alarmanlage eine entsprechende Alarmmeldung abgesetzt. Dies erfolgt über die mit 1a bezeichnete Antenneneinheit, zum Beispiel gemäß dem GSM-Standard. Zu diesem Zweck muss die Alarmanlage über eine Verbindung der ersten Kommunikationseinrichtung 1 mit einer GSM-Basisstation in ein GSM-Netzwerk eingebucht sein.
Wird ein Rausch- bzw. Störsender (nicht gezeigt) mit einem vorstehend beschriebenen Störsignal in der Nähe der GSM-basierten Alarmanlage angeordnet, bucht sich die Alarmanlage aus dem GSM-Netzwerk aus und schaltet auf Netzsuche. Damit verliert sie die Verbindung zum GSM-Netzwerk. Und somit verliert sie die Fähigkeit zur Übermittlung einer Alarmmeldung, oder diese wird zumindest beeinträchtigt.
Bei einer Annäherung des Rausch- bzw. Störsenders an die erfindungsgemäße Alarmanlage werden zuerst die Signale der schwächeren Basisstationen überlagert, das Rausch- bzw. Störsignal aber bereits mittels der Erfassungseinrichtung 2 erfasst. In diesem Fall wird versucht, über das stärkste (noch) vorhandene Basisstationssignal noch eine Alarmmeldung abzusetzen, bevor auch dieses von dem Rausch- bzw. Störsignal überlagert wird. Mit anderen Worten wird auf die Erfassung eines Störsignals hin versucht, eine Alarmmeldung noch über die erste Kommunikationseinrichtung 1 abzusetzen.
Im Gegensatz zu einer Alarmanlage gemäß dem Stand der Technik weist die Alarmanlage der Erfindung die Möglichkeit auf, ihre Funktionsfähigkeit trotz der beschriebenen externen Beeinträchtigung voll aufrecht zu erhalten.
Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die erfindungsgemäße Alarmanlage eine Erfassungseinrichtung 2 zur Erfassung des Störsignals auf, das die Fähigkeit der ersten Kommunikationseinrichtung 1 zur Übermittlung einer Alarmmeldung beeinträchtigt. Mit anderen Worten erkennt die Einrichtung 2 die externe Funkbeaufschlagung des GSM-Nutzsignals der Alarmanlage mit einem Rausch- bzw. Störsignal. Dies kann etwa durch die Auswertung von Aufzeichnungen bzw. Messungen eines Spektrumanalysators erfolgen, welcher ein integraler Bestandteil der Erfassungseinrichtung 2 sein kein. Bei der Erfassungseinrichtung gemäß der Erfindung kann es sich zum Beispiel um eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU) oder eine Steuereinheit der Alarmanlage handeln.
Bei Erfassung des Störsignals durch die Erfassungseinrichtung 2, und parallel zu oder nach einem Versuch zur Absetzung einer Alarmmeldung mittels der ersten Kommunikationseinrichtung 1, aktiviert die Erfassungseinrichtung 2 eine zweite Kommunikationseinrichtung 3 zur bedarfsweisen Übermittlung bzw. Absetzung einer Alarmmeldung. Dies kann auch die Aktivierung eines Mikrofons und die Übertragung des Mikrofonsignals umfassen, was ein „Reinhören" (z.B. in den Innenraum eines zu schützenden Fahrzeugs) ermöglicht.
Die Übermittlung durch die zweite Kommunikationseinrichtung 3 erfolgt über die mit 3a bezeichnete Antenneneinheit. Die zweite Kommunikationseinrichtung 3 nutzt zur Übermittlung einer Alarmmeldung einen anderen Frequenzbereich und eine andere Übermittlungstechnik als die erste Kommunikationseinrichtung 1, d.h. die zweite Kommunikationseinrichtung 3 ist keine GSM-Kommunikationseinrichtung. Die Übermittlung kann zum Beispiel durch Verwendung eines Teils des frei nutzbaren ISM-Bandes (ISM: „Industrial, Scientific, Medical") bei 27 bzw. 40 MHz erfolgen.
Daher ist die Übermittlung einer Alarmmeldung durch die zweite Kommunikationseinrichtung 3 von einer Übermittlung durch die erste Kommunikationseinrichtung 1 physikalisch weitestgehend unabhängig. Folglich kann die volle Funktionsfähigkeit der erfindungsgemäßen Alarmanlage in Bezug auf die Übermittlung von Alarmmeldungen auch bei vorstehend beschriebener externer Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit der ersten Kommunikationseinrichtung 1 sichergestellt werden.
Die zweite Kommunikationseinrichtung 3 kann eingerichtet sein, eine Alarmmeldung entweder schon bei Erfassung eines Störsignals alleine oder bei Erfassung eines Störsignals und eines Einbruch- oder Manipulationssignals zu übermitteln. Dies hat den Vorteil, unterschiedliche „Empfindlichkeiten" der Alarmanlage einstellen zu können.
Gemäß der Erfindung kann die zweite Kommunikationseinrichtung 3 neben der Übermittlung einer Alarmmeldung zusätzlich zum Empfangen und Weiterleiten einer Alarmmeldung von einer anderen Alarmanlage eingerichtet sein.
So kann die zweite Kommunikationseinrichtung einer zweiten Alarmanlage als Relaisstation für die Übermittlung einer Alarmmeldung einer zweiten Kommunikationseinrichtung einer ersten Alarmanlage verwendet werden. Nach Empfang einer Alarmmeldung kann diese dann entweder an eine weitere, sich im Sendegebiet der zweiten Kommunikationseinrichtung der zweiten Alarmanlage befindliche Alarmanlage oder auch an ein mit der entsprechenden Empfangsfähigkeit ausgerüstetes Festnetztelefon weitergeleitet werden. Wahlweise kann die als Relaisstation dienende zweite Alarmanlage die Alarmmeldung auch mit Hilfe ihrer funktionsfähigen ersten Kommunikationseinrichtung über das GSM-Netzwerk weiterleiten.
Eine derartige Weiterleitung hat den Vorteil, dass auch bei Verwendung der zweiten Kommunikationseinrichtung, die nicht auf dem flächendeckend verfügbaren GSM-System basiert, eine große geografische Abdeckung bei relativ niedriger Sendeleistung der einzelnen Kommunikationseinrichtungen erreicht werden kann.
Dies ist zum Beispiel besonders vorteilhaft beim Schutz von Fahrzeugen, die allesamt zu einem größeren Fuhrpark eines Fahrzeugherstellers oder -vermieters gehören. Denn wenn dieser Fahrzeughersteller oder -vermieter alle seine Fahrzeuge mit erfindungsgemäßen Alarmanlagen ausgestattet hat, ergibt sich dadurch ein engmaschiges Funknetzwerk der zweiten Kommunikationseinrichtungen, durch das die Übermittlung einer Alarmmeldung noch zuverlässiger und effizienter sichergestellt werden kann.
Das erfindungsgemäße Alarmverfahren umfasst eine Erfassung eines Störsignals, das die Fähigkeit einer ersten Kommunikationseinrichtung zur Übermittlung einer Alarmmeldung beeinträchtigt. Außerdem umfasst es eine Übermittlung einer Alarmmeldung bei Erfassung eines Störsignals durch eine zweite Kommunikationseinrichtung, die von einer ersten Kommunikationseinrichtung zur Übermittlung einer Alarmmeldung in Abwesenheit eines Störsignals verschieden ist.
Die weiteren Merkmale des erfindungsgemäßen Alarmverfahrens sind für den Fachmann aus der vorstehenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Alarmanlage ersichtlich.

Claims

Alarmanlage mit einer ersten Kommunikationseinrichtung (1) zur Übermittlung einer Alarmmeldung, einer Erfassungseinrichtung (2) zur Erfassung eines Störsignals, das die Fähigkeit der ersten Kommunikationseinrichtung (1) zur Übermittlung einer Alarmmeldung beeinträchtigt, und einer von der ersten Kommunikationseinrichtung (1) verschiedenen, zweiten Kommunikationseinrichtung (3) zur Übermittlung einer Alarmmeldung bei Erfassung eines Störsignals.
Alarmanlage gemäß Anspruch 1, bei der die zweite Kommunikationseinrichtung (3) zur Übermittlung einer Alarmmeldung bei Erfassung eines Störsignals und eines Einbruch- oder Manipulationssignals eingerichtet ist.
Alarmanlage gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, bei der die zweite Kommunikationseinrichtung (3) zusätzlich zum Empfangen und Weiterleiten einer Alarmmeldung eingerichtet ist.
Alarmanlage gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die erste Kommunikationseinrichtung (1) eine GSM-Kommunikationseinrichtung ist und die zweite Kommunikationseinrichtung (3) keine GSM-Kommunikationseinrichtung ist.
Alarmanlage gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der auf die Erfassung eines Störsignals hin versucht wird, eine Alarmmeldung über die erste Kommunikationseinrichtung (1) abzusetzen.
Alarmverfahren, mit einer Erfassung eines Störsignals, das die Fähigkeit einer ersten Kommunikationseinrichtung (1) zur Übermittlung einer Alarmmeldung beeinträchtigt, und einer Übermittlung einer Alarmmeldung bei Erfassung eines Störsignals durch eine zweite Kommunikationseinrichtung (3), die von einer ersten Kommunikationseinrichtung (1) zur Übermittlung einer Alarmmeldung in Abwesenheit eines Störsignals verschieden ist.
Alarmverfahren gemäß Anspruch 6, bei dem die Übermittlung einer Alarmmeldung bei Erfassung eines Störsignals und eines Einbruch- oder Manipulationssignals erfolgt.
Alarmverfahren gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, das zusätzlich einen Schritt zum Empfangen und Weiterleiten einer Alarmmeldung durch die zweite Kommunikationseinrichtung (3) aufweist.
Alarmverfahren gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem eine Übermittlung durch die erste Kommunikationseinrichtung (1) gemäß dem GSM-Standard erfolgt und eine Übermittlung durch die zweite Kommunikationseinrichtung (3) nicht gemäß dem GSM-Standard erfolgt.
Alarmverfahren gemäß einem der Ansprüche 6 bis 9, bei dem auf die Erfassung eines Störsignals hin versucht wird, eine Alarmmeldung über die erste Kommunikationseinrichtung (1) abzusetzen.