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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Ortung
metallischer Objekte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
ein Verfahren zum Abgleich einer solchen Vorrichtung.
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Stand der
Technik
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Detektoren
für Ortung
von in Bauwerkstoffen verborgenen, metallischen Objekten arbeiten
derzeit in der Regel mit induktiven Verfahren. Hierbei wird ausgenutzt,
dass sowohl leitfähige
als auch ferromagnetische Werkstoffe die Eigenschaften einer in
der Umgebung angebrachten, elektromagnetischen Spule beeinflussen.
Die von metallischen Gegenständen hervorgerufenen
Veränderungen
der induktiven Eigenschaften werden von einer Empfangsschaltung eines
solchen Detektors registriert. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise
in einer Wand eingeschlossene, metallische Gegenstände mittels
einer oder mehrerer über
die Wand hinweg geführter
Spulen orten.
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Eine
technische Schwierigkeit bei der Detektion metallischer Objekte
besteht darin, dass die Rückwirkung
der zu ortenden Gegenstände
auf die Spule bzw. Spulen der Detektoranordnung betraglich sehr
klein ist. Dies trifft vor allem für den Einfluss von nicht ferromagnetischen
Objekten, wie beispielsweise dem technisch wichtigen Kupfer, zu.
Dies führt
dazu, dass die induktive Wirkung der Spulen untereinander deutlich
größer sein
kann, als die durch einen eingeschlossenen Gegenstand erzeugt Induktion
in der Empfangsspule.
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Die
auf einem induktiven Verfahren basierenden Detektoren haben daher
in der Regel einen hohen Offset, d. h. ein hohes an der Empfangsspule des
Detektors abgreifbares Signal, welches bereits ohne Einfluss eines
externen, metallischen Gegenstands von der Empfangsschaltung des
Detektors gemessen wird. Ein solcher hoher Offset macht es schwierig,
sehr kleine induktive Änderungen,
welche durch einen in die Nähe
des Detektors gebrachten metallischen Gegenstand verursacht werden,
zu detektieren. Aus dem Stand der Technik sind Sensoranordnungen
für induktive
Sensoren bzw. Detektoren bekannt, die ein Kompensation des durch
die Spulen selbst induzierten Signals ermöglichen.
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Die
Notwendigkeit eine sehr kleine Änderung der
Induktivität
auf einem sehr großen
Offset-Signal zu detektieren, setzt darüber hinaus den Einsatz eng tolerierter
und damit teuerer Bauelemente voraus und erfordert zudem eine sehr
rauscharme Analogelektronik, die die Kosten für ein solches Ortungsgerät deutlich
erhöht.
Nicht eingehaltene Montage- oder Fertigungstoleranzen
sowie ein Driften einzelner Komponenten gegeneinander führen so
unweigerlich zu einer Verfälschung
des Messergebnisses einer solchen Vorrichtung.
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Um
dieser Offsetproblematik zu begegnen, sind im Stand der Technik
verschiedene Ansätze
bekannt, welche alle gemeinsam zum Ziel haben, das Sensorsignal
welches bei Abwesenheit metallischer Objekte vorhanden ist zu reduzieren
und somit die relativen Signaländerungen
zu vergrößern.
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Oft
wird dabei ein mehrstufiger Ansatz gewählt, wobei z.B. in einem ersten
Schritt eine Anordnung von Sensorspulen verwendet wird, welche in der
Lage ist, den Signaloffset im Idealfall bereits vollständig zu
beseitigen, bzw. zu kompensieren. Die in der Praxis erreichbare
Kompensationsgüte
hängt jedoch
vielfach z.B. von Fertigungstoleranzen ab, so dass eine vollständige Beseitigung
des Signaloffsets vielfach ein weiteres Verfahren, gewissermaßen zur Feinkompensation
erforderlich macht.
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Die
bekannten Verfahren zur Kompensation von Fertigungs- bzw. Montagetoleranzen
für induktive
Sensoren in Kompensationsanordnung basieren im wesentlichen darauf,
dass die im Detektorsystem induzierten Fehlerspannungen dadurch
kompensiert werden, dass entweder die Geometrie des Erregermagnetfelds
durch einen Abgleichprozess korrigiert wird, oder ein Korrekturspannungssignal
erzeugt wird. Ein Beispiel für
das erstgenannte Kompensationsverfahren liefert dabei die
EP 1092989 , ein Beispiel
für das
zweite Kompensationsverfahren ist durch die
US 5,729,143 gegeben.
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Aus
der
US 5,729,143 ist
ein Detektor bekannt, dessen Ziel es ist, den zuvor angesprochenen Offset
des Messsignals möglichst
weitgehend zu unterdrücken.
Zu diesem Zweck weist der Detektor der
US 5,729,143 eine Sendespule mit einem
Sender, sowie eine Empfangsspule mit einem Empfänger auf. Die Sendespule und
die Empfangsspule des Detektors sind in der Weise miteinander induktiv
gekoppelt, dass sie sich teilweise gegenseitig überlappen. Die Sendespule wird
vom Sender mit einem Wechselstrom gespeist. Diese stromdurchflossene
Sendespule erregt durch ihre induktive Kopplung mit der Empfangsspule
in dieser einen ersten Teilfluss in der Überlappungsfläche der
beiden Spulen und einen zweiten Teilfluss in der restlichen Fläche der
Empfangsspule. Der Abstand zwischen den Zentren von Sendespule und
Empfangsspule kann nun so gewählt
werden, dass sich die beiden Teilflüsse, welche ein entgegengesetztes
Vorzeichen haben, gegenseitig kompensieren. Ist dies der Fall, so
induziert die stromdurchflossene Sendespule – wenn kein externer, metallischer
Gegenstand in der Nähe
der Spulenanordnung vorhanden ist – keinen Strom in der Empfangsspule,
so dass der Empfänger
in diesem Idealfall auch kein Offset-Signal messen würde. Erst wenn
die Spulenanordnung in die Nähe
eines metallischen Gegenstands gebracht wird, werden die von der
Sendespule erzeugten Feldlinien gestört, so dass nun in der Empfangsspule
ein nicht verschwindender Fluss angeregt wird, der ein Messsignal
in der Empfangsspule erzeugt, welches unbeeinflusst von einem Offset-Signal
ist und vom Empfänger
ausgewertet werden kann.
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Dabei
ist der relative Abstand der Zentren von Sendespule und Empfangsspule
ein äußerst kritischer
Parameter, so dass sich die idealer Weise anzunehmende Abwesenheit
einer induzierten Spannung in der Empfängerspule in der Praxis nur
mit großem
Aufwand realisieren lässt.
Es hat sich gezeigt, dass eine hinreichende Kompensation der Flusskomponenten
in der Praxis einer Serienfertigung nicht realisiert werden kann.
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Aus
diesem Grund schlägt
die
US 5,729,143 eine
elektronische Schaltung vor, welche die Kompensation auf elektronischem
Weg nachträglich
erreicht und den Sensor somit auch praktisch nutzbar macht. Das
in der
US 5,729,143 beschriebene
Verfahren arbeitet monofrequent. Erregerseitig wird ein magnetisches
Wechselfeld einer bestimmten Frequenz f generiert und die induzierten
Spannungskomponenten in den Detektorwindungen mit geeigneten, analogen
und digitalen Filtern frequenzselektiv bei eben dieser Frequenz
f ausgewertet werden. Die durch die magnetische Fehlkompensation
von Detektor- und Erregersystem in den Detektorwindungen induzierte
Spannung U(f) bei der Frequenz f verfügt über eine temperaturabhängige Amplitude
und Phasenlage, die zudem zusätzlichen
Exemplarstreuungen unterworfen ist. Das Verfahren der
US 5,729,143 beruht nun darauf analog
zu der in den Detektorwindungen induzierten Spannungen eine Korrekturspannung
hinzuzuaddieren, deren Amplitude und Phasenlage bei der Arbeitsfrequenz
f die Fehlerspannung U(f) gerade kompensiert. Hierzu generiert ein
Mikroprozessor bei der Frequenz f ein in Phase und Amplitude kontrolliertes
digitales Korrektursignal. Die für
die Kompensation erforderliche Amplitude und Phasenlage ist dabei
von der Phasenverschiebung abhängig,
welche durch die Bauelemente der Schaltungen im Erreger- und Detektorzweig
hervorgerufen werden. Das erforderliche Korrektursignal ist damit
aber u. a. auch einer Temperaturdrift unterworfen. Um auch bei Veränderungen
der Arbeitstemperatur die Fehlerspannung U(f) kompensieren zu können, muss
der Mikroprozessor die Phasenlage und Amplitude des Korrektursignals über die
Temperatur nachführen.
Hierzu ist in der Regel eine Rekalibrierung durch den Anwender erfordert
ich.
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Eine
alternative Methode zur Kompensation einer magnetischen Fehlkompensation
ist aus der
EP 1092989
A1 bekannt. Bei dieser Methode wird, anstatt, dass zur
Detektionsspannung, welche in den Detektorwindungen induziert wird,
eine Korrekturspannung hinzuaddiert wird, mit Korrekturmagnetfeldern
gearbeitet. Hierzu wird das System der Magnetfelderregung nicht
nur durch die primäre
Erregerspule gebildet, sondern es werden zusätzlich Trimm-Windungen und
sogenannte Korrekturwindungen hinzugefügt. Der Unterschied zwischen Trimm-
und Korrekturwindung ist dabei der, dass die Korrekturwindungen
mit der primären
Erregerspule in Reihe geschaltet sind und somit immer mit dem gleichen
Strom durchflossen werden, während
die sogenannten Trimm-Windungen mit einem justierbaren Bruchteil
des in den Korrektur- und Erregerspulen fließenden Stroms beschickt werden
können.
Auf diese Art kann erreicht werden, dass sich bei Abwesenheit metallischer
Objekte in der Umgebung des Sensors in den Detektorspulen keine
induzierte Spannung ergibt. Das Verfahren der
EP 1092989 A1 hängt dabei
wesentlich weniger von Bauelementetoleranzen und Driften in den
Sende- und Empfangsschaltungen
ab. Darüber
hinaus ist die Messung nicht auf eine ausgewählte Arbeitsfrequenz begrenzt, da
die Kompensation weitgehend unabhängig von der verwendeten Frequenz
ist. Der Aufbau eines Sensors gemäß der
EP 1092989 A1 wird demgegenüber jedoch
wesentlich komplexer. Während
der Sensor der
US 5,729,143 mit
nur je einer Spule für den
Sende- und Empfangskreis auskommt, benötigt der Aufbau der
EP 1022989 A1 im
Erregerpfad zehn Spulen sowie vier Spulen für den Detektorpfad.
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Aus
der
DE 101 22 741
A1 ist ein Detektor zur Ortung metallischer Gegenstände bekannt,
der eine Empfangsspule und eine erste Sendespule aufweist, die induktiv
miteinander gekoppelt sind. Damit ein möglichst geringes Offset-Signal
im Detektor entsteht, ist eine zweite Sendespule vorhanden, die ebenfalls
mit der Empfangsspule induktiv gekoppelt ist. Die Empfangsspule
und die beiden Sendespulen sind konzentrisch auf einer gemeinsamen
Achse angeordnet, wobei die beiden Sendespulen bezüglich ihrer
Windungszahlen und/oder ihrer Abmessungen so dimensioniert sind,
dass sich die von den beiden Sendespulen in der Empfangsspule angeregten Flüsse gegenseitig
kompensieren.
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In
der Regel ist bei den Geräten
des Standes der Technik jedoch vor dem Start einer jeden Ortungsmessung
eine Kalibrierung des Sensors erforderlich, bei welcher der Offset
bei Abwesenheit externer, metallischer Objekte vermessen wird und
anschließend
die Abweichung von diesem Referenzwert als Indikator für die Anwesenheit
metallischer Gegenstände
gewertet wird. Dieser zeit-raubende Kalibrierungsprozess beinhaltet
zudem ein großes Fehler-
und Schadens-potential bei Fehlbedienung eines Anwenders.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von den Detektoren
des Standes der Technik, einen Detektor der eingangs genannten Art anzugeben,
welcher ein möglichst
geringes Offset-Signal erzeugt, wobei eine Fehlplatzierung der Spulen
einen möglichst
geringen Einfluss auf den Offset hat.
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Darüber hinaus
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren für einen
solchen Detektor zu realisieren, das eine preisgünstige und möglichst
exakte Kompensation von Fertigungs- und Montagetoleranzen ermöglicht.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch einen Detektor zur
Ortung metallischer Objekte mit den Merkmalen des Anspruchs 1, bzw.
durch ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Detektors nach Anspruch
15.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Ortung metallischer Objekte weist mindestens eine Sendespule
und zumindest ein Empfangswindungssystem auf, die induktiv miteinander
gekoppelt sind. Die erfindungsgemäße Anordnung weist darüber hinaus
auch Schaltmittel auf, die es ermöglichen, die effektive Windungszahl
des Empfangswindungssystems zu variieren.
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Bei
der erfindungsgemäßen Detektorvorrichtung
wird im Gegensatz zu den Verfahren des Stands der Technik die Geometrie
des Empfangswindungssystems, beispielsweise der Empfängerspulen
derart modifiziert, dass der resultierende magnetische Gesamtfluss
durch die Empfangswindungen verschwindet, falls kein zu ortendes
Objekt in der Nähe
der Vorrichtung lokalisiert ist.
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Das
Prinzip beruht darauf dass die ursprünglichen Empfangswindungen
durch eine oder mehrere zusätzliche
Leiterschleifen ergänzt
bzw. um diese reduziert werden. Zur Durchführung dieser Variation der
Windungszahl der Empfangswindungen sind geeignete Schaltmittel vorgesehen,
die in entsprechenden Abgleichprozessen induktive Kompensationsmodule
in Form von Leiterschleifen bzw. Bruchteilen solcher Leiterschleifen
dazu- oder wegschalten können.
Bei einem geeigneten Design der Leiterschleifen der Empfangswindungen,
also beispielsweise der einen oder mehreren Empfangsspulen, werden
in diesen Leiterschleifenanteilen Spannungen induziert, welche die
Fehlspannungen im Detektor, welche beispielsweise aufgrund von nicht
eingehaltenen Fertigungstoleranzen entstehen, gerade kompensieren.
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Im
Vergleich mit Abgleichverfahren, welche auf der Erregerseite des
Detektors arbeiten, ist die beanspruchte, schaltungstechnische Realisierung auf
der Empfangsseite wesentlich einfacher und preisgünstiger,
da beispielsweise vergleichsweise hochohmige Schaltmittel eingesetzt
werden können, da
in den Empfangsspulen im Vergleich zu den Erregerspulen nur sehr
geringe Ströme
fließen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
in vorteilhafter Weise ein Verfahren zum Abgleich eines induktiven
Messgerätes,
insbesondere zum Betreiben eines Ortungsgerätes, bei dem der Abgleich einer
in den Empfangswindungen induzierten Spannung U durch Zuschaltung
eines Abgleichwindungssystems zu den Windungen der Empfangswindungssystems
erfolgt. Das Abgleichwindungssystem kann dabei in vorteilhafter
Weise aus einem oder mehreren Kompensationsmodulen vorgegebener Windungslänge bestehen.
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Auf
diese Weise kann ein Messgerät
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beispielsweise werksseitig nach der Montage abgeglichen werden, so
dass ein optimierter Betrieb möglich
ist.
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Zusätzlich oder
alternativ zum werksseitigen Abgleich kann ein solches Abgleichverfahren
auch in einem Kalibrierungsprozess, der regelmäßig automatisch durchgeführt wird,
oder aber auch durch einen Nutzer eines entsprechenden Messgerätes manuell
gestartet wird durchgeführt
werden. Dazu kann ein Messgerät
in vorteilhafter Weise einen Programmcode aufweisen, der in einem
entsprechenden Speichermedium des Messgerätes abgelegt ist, und das erfindungsgemäße Verfahren
steuert.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des in Anspruch 1 angegebenen Detektors bzw. des
erfindungsgemäßen Abgleichverfahrens
ergeben sich mit den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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In
vorteilhafter Weise sind die Kompensationsmodule, d.h. die jeweils
zwischen Schaltbrücken entstehenden,
stromdurchflossenen Bogenlängen der
Abgleichs- oder Ausgleichswindungen, derart ausgestaltet, dass bei
dem erfindungsgemäßen Abgleich
zwischen in verschiedenen Alternativkonfigurationen der elektrischen
Kontaktierung umgeschaltet werden kann. Auf diese Wiese ist es möglich, einen
beispielsweise durch Fehlmontage oder nicht eingehaltene Fertigungstoleranzen
erzeugten Offset des Detektorsystems zu kompensieren, in dem verschiedene
Kombinationen von Verschaltungen durchgeschaltet werden, bis sich
ein optimaler Abgleich ergibt.
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Dabei
besteht das Abgleichswindungssystem in vorteilhaften Ausführungsformen
zumindest aus n unabhängigen
Kompensationsmodulen KMn mit jeweils m(n)
unterschiedlichen Konfigurationen. In diesen Konfigurationen wird
durch selektives, beispielsweise schrittweises Umschalten zwischen
den Einzelkonfigurationen in eines Kompensationsmoduls KMn eine Spannungsänderung ΔUn,m im
Empfangszweig des Kompensationssensors induziert, die dem Abgleich
des Sensors dient. Die Spannungsänderung ΔUn,m im Empfangszweig, die sich durch das Kompensationsmoduls
KMn ergibt, unterscheidet sich dabei jeweils
um einen festen Faktor von der Spannungsdifferenz ΔUn-1,m des Kompensationsmoduls KMn-1 mit
einer um eins geringeren Ordnungszahl n. Besonders vorteilhaft ist
dabei ein System mit einem Faktor 2, d.h. dass für die Kompensationsmodule KMn des Abgleichwindungssystems eine Binärkodierung
verwendet wird, so dass die Beziehung ΔU = (U(n,1) – U(n,2)) = 2*(U(n – 1,1) – U(n – 1,2))
gilt. Eine solche spezielle Ausgestaltung der Windungslängen der
einzelnen Kompensationsmodule führt
zu einer optimierten, d.h. minimalen Anzahl der notwendigen Schaltmittel.
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In
vorteilhafter Weise sind die Schaltmittel für das Abgleichswindungssystem,
d.h. die Schaltmittel zur Variation der effektiven Windungszahl
des Empfangswindungssystems zwischen den Windungen einer ersten
Empfangsspule und den Windungen mindestens einer weiteren Empfangsspule
angeordnet.
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In
einer speziellen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Detektors
sind die Schaltmittel als Lötbrücken zwischen
Windungen des Empfangswindungssystems ausgeführt.
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In
alternativen Ausführungsformen
können die
Schaltmittel auch derart angeordnet sein, dass sich Schaltbrücken zwischen
Empfangsspulenwindungen mit unterschiedlichem Radius Ra bzw.
Rb ergeben.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Detektors
sind die Schaltmittel durch Halbleiterbauelemente, beispielsweise
Transistoren, insbesondere durch Feldeffekttransistoren realisiert.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Detektors
sind zwei Empfangsspulen des Empfangswindungssystems in einer Ebene
angeordnet. Dabei können
die Spulen insbesondere in einer planaren, einlagigen Wickelgeometrie ausgebildet
sein, um in vorteilhafter Weise den Kapazitätsbelag der beiden Empfangsspulen
auf einfache Weise zu reduzieren.
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Bei
Verwendung einer planaren Geometrie des Empfangswindungssystem ist
es insbesondere möglich,
das Empfangswindungssystem, also beispielsweise zwei Empfangsspulen
in vorteilhafter Weise als Printspulen auf der Leiterplatte einer
gedruckten Schaltung zu realisieren, so dass in diesem Fall keine
zusätzlichen
Kosten für
die Fertigung der Empfangswindungen anfallen.
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Darüber hinaus
können
in dieser vorteilhaften Ausgestaltung auch die Schaltmittel, welche
beispielsweise als Halbleiterbauelemente ausgebildet sind, in entsprechender
Weise direkt als entsprechende Struktur der Leiterplatte realisiert
werden. So können
beispielsweise auf der Leiterplatte mehrere Transistoren, insbesondere
Feldeffekttransistoren vorgesehen sein, welche die Kontaktierung
der Spulenwindungen der beiden Empfangsspulen vornehmen. Durch ein
Umschalten der einzelnen Halbleiterschalter können somit Kompensationsmodule,
hinzu- oder abgeschaltet werden, so dass die effektiven Windungszahlen
des Empfangswindungssystems variiert werden. Die Halbleiterschaltelemente
werden über
entsprechende Steuersignale leitend oder sperrend geschaltet.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
sind mehrere Empfangsspulen koaxial zueinander angeordnet und werden
in unterschiedlicher Richtung bestromt. Die mindestens eine Sendespule
kann dabei in einer – zumindest
zu einer Empfangsspule – parallelen,
aber höhenversetzten
Ebene angeordnet sein.
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In
einer vorteilhafte Weise kann die mindestens eine Sendespule auf
einem Wickelkörper
aufgebracht sein, der auf der Leiterplatte, auf der die Empfangswindungen
ausgebildet sind, befestigt ist. Der Wickelkörper der Sendespule dient dabei
in dieser vorteilhaften Ausgestaltung als Abstandshalter der Sendespule über der
Ebene der Empfangswindungen.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
einer Detektorvorrichtung zur Ortung metallischer Objekte, die die
Kompensation von Fertigungs- und Montagetoleranzen für den induktiven
Sensor ermöglicht,
hat den Vorteil, frequenzunabhängig
zu arbeiten. Die über
geeignete Schaltmittel hinzugefügten
Leiterschleifen im Empfangspfad können sehr preisgünstig hergestellt
werden, insbesondere wenn hierfür
Leiterstrukturen auf einer Platine genutzt werden. Im Vergleich
mit Abgleichverfahren, welche auf der Erregerseite arbeiten, ist
die schaltungstechnische Realisierung auf der Empfangsseite wesentlich
einfacher und preisgünstiger,
da beispielsweise vergleichsweise hochohmige Schaltmittel eingesetzt
werden können,
da in dem Empfangswindungssystem im Vergleich zu den Erregerspulen
nur sehr geringe Ströme fließen.
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Darüber hinaus
ist der beschriebene Abgleich über
die Variation der effektiven Windungszahlen des Empfangswindungssystems,
also beispielsweise der Empfangsspulen, praktisch frei von einer Temperaturdrift,
da seine Funktion nur von der Geometrie des Magnetfelds abhängt. Somit
ist ein Abgleich über
einen weiten Temperaturbereich hinweg möglich, der wenig von Bauelementetoleranzen
und Drifteffekten abhängt.
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Der
erfindungsgemäße Detektor
ermöglicht vorteilhafterweise
eine Kompensation von Fertigungs- und Montagetoleranzen für induktive
Sensoren in Kompensationsanordnung, die im wesentlichen ohne manuelle
Abgleichmaßnahmen
in der Fertigung auskommt und somit preisgünstig realisiert werden kann.
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Vorteilhafterweise
lässt sich
eine solche Detektorvorrichtung in einem induktiven Messgerät, beispielsweise
einem Ortungsgerät
zur Detektion von metallischen Objekten in Wänden, Decken und Böden, nutzen.
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Darüber hinaus
lässt sich
eine solche Detektorvorrichtung in oder an einer Werkzeugmaschine, beispielsweise
einem Bohrwerkzeug integrieren, um dem Anwender dieser Maschine
ein sicheres Bohren zu ermöglichen.
So kann der Sensor beispielsweise in einem Bohr- oder Meißelwerkzeug
integriert werden oder als ein mit einem solchen Werkzeug verbindbares
Modul ausgebildet sein. Als ein möglicher Einbauort für den erfindungsgemäßen Sensor
bietet sich in vorteilhafter Weise auch eine Absaugevorrichtung
für Staub
an, die mit der Werkzeugmaschine verbunden ist, oder mit dieser
verbindbar ist, und funktionsbedingt in der Nähe einer zu bearbeitenden Wand
zum Einsatz kommt.
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Weitere
Vorteile des erfindungsgemäßen Detektors
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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Zeichnung
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Detektors
dargestellt, das in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden
soll. Die Figuren der Zeichnung, deren Beschreibung sowie die auf
den Gegenstand gerichtete Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Ein Fachmann wird
diese Merkmale auch einzeln betrachten und zu weiteren, sinnvollen
Kombinationen zusammenfassen, die somit als ebenfalls in der Beschreibung
offenbart anzusehen sind.
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Es
zeigen:
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1 den
prinzipiellen Aufbau einer Sensorgeometrie eines Detektors zur Ortung
metallischer Objekte nach dem Stand der Technik in einer schematisierten
Darstellung,
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2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der Spulenanordnung des erfindungsgemäßen Detektors in einer vereinfachten
perspektivischen Darstellung,
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3 eine
Aufsicht auf die Empfangsspulen des Detektors mit zugehörigen Schaltmitteln
in einer vereinfachten, schematisierten Darstellung
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4 eine
Aufsicht auf ein alternatives Ausführungsbeispiel der Empfangsspulen
mit zugehörigen
Schaltmitteln in einer vereinfachten, schematisierten Darstellung.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
den prinzipiellen Aufbau eines induktiven Kompensationssensors zur
Ortung metallischer Gegenstände
nach dem Stand der Technik. Ein solcher Detektor weist in seiner
Sensorgeometrie 10 drei Spulen auf. Eine erste Sendespule 12,
die an einen ersten Sender S1 angeschlossen ist, eine zweite Sendespule 14,
die an einen zweiten Sender S2 angeschlossen ist, und eine Empfangsspule 16,
die an einem Empfänger
E angeschlossen ist. Jede Spule ist hier als kreisförmige Linie
dargestellt. Die Besonderheit der Anordnung dieser drei Spulen 12, 14, 16 besteht
darin, dass sie alle konzentrisch zu einer gemeinsamen Achse 18 angeordnet
sind. Dabei haben die einzelnen Spulen 12, 14, 16 unterschiedliche
Außenabmessungen,
so dass die Spule 12 in die Spule 14 koaxial zur
Achse 18 einsetzbar ist.
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Die
beiden Sendespulen 12 und 14 werden von ihren
Sendern S1 und S2 mit Wechselströmen entgegengesetzter
Phase gespeist. Damit induziert die erste Sendespule 12 in
der Empfangsspule 16 einen Fluss, der dem von der zweiten
Sendespule 14 in der Empfangsspule 16 induzierten
Fluss entgegengesetzt gerichtet ist. Beide in der Empfangsspule 16 induzierten
Flüsse
kompensieren sich gegenseitig, so dass der Empfänger E kein Empfangssignal
in der Empfangsspule 16 detektiert, falls sich kein externer,
metallischer Gegenstand in der Nähe
der Spulenanordnung 10 befindet. Der von den einzelnen Sendespulen 12 bzw. 14 in
der Empfangsspule 16 erregte Fluss ϕ hängt von
verschiedenen Größen ab, wie
beispielsweise der Windungszahl und der Geometrie der Spulen 12 bzw. 14 und
von den Amplituden der in die beiden Sendespulen 12 bzw. 14 eingespeisten
Ströme
sowie der gegenseitigen Phasenlage dieser Ströme.
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Diese
Größen sind
bei den Detektoren des Standes der Technik letztendlich so zu optimieren, dass
bei Abwesenheit eines metallischen Gegenstands in der Empfangsspule 16,
bei stromdurchflossenen Sendespulen 12 bzw. 14 kein
Fluss bzw. ein möglichst
geringer Fluss ϕ angeregt wird. Bei der Spulenanordnung 10 gemäß 1 sind
die erste Sendespule 12, die an den ersten Sender S1 angeschlossen
ist und eine zweite Sendespule 14, die an einen zweiten
Sender S1 angeschlossen ist koaxial zueinander in einer gemeinsamen
Ebene angeordnet. Die Empfangsspule 16 ist in einer gegenüber den
beiden Sendespulen 12 und 14 versetzten Ebene
angeordnet.
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2 zeigt
die Anordnung einer Sensorgeometrie 110, wie sie in einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Ortung metallischer Objekte zur Anwendung kommt. Die Sensorgeometrie 110 des
Detektors gemäß 2 weist
zwei Empfängerspulen 112 bzw. 114 auf
die in einer gemeinsamen Ebene 126 koaxial zueinander angeordnet
sind und ein Empfangswindungssystem bilden. Mit einem gewissen Abstand
z über
dieser gemeinsamen Empfängerebene 126 des
Empfangswindungssystems befindet sich eine Sensorspule 116,
die ebenfalls koaxial zu der Empfängerspule 112 bzw.
der Empfängerspule 114 angeordnet
ist. Diese Anordnung stellt somit ebenfalls einen induktiven Kompensationssensor
dar.
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Die
Empfangerspulen 112 bzw. 114 des Empfangswindungssystems
besitzen eine planare, einlagige Wickelgeometrie. Eine solche Ausbildung der
Empfängerspulen 112, 114 eröffnet die
Möglichkeit,
den Kapazitätsbelag
der beiden Empfängerspulen
auf einfache Weise zu reduzieren. Hierbei ist es möglich, den
Abstand von Windung von Windung groß und damit den parasitären Kapazitätsbelag
der Spulenwicklung klein zu halten. Zur Isolation der einzelnen
Kupferwindungen kann beispielsweise nicht, wie üblicherweise vorgsehen, ein
Lack eingesetzt werden, sondern geeignete, andere und vor allem
dickere Isolationsmittel. Als geeignet erscheinen vor allem Papier,
Baumwolle und Isolationskunststoffe, wie sie bei Kabeln eingesetzt
werden. Ein alternativer Ansatz zur Verringerung der parasitären Kapazität besteht
in der Verwendung von Mehrkammer-Wicklungen
für die
Spulen 112 bzw. 114.
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Bei
Verwendung einer planaren Geometrie für das Empfangswindungssystem
ist es insbesondere auch möglich,
die beiden Empfängerspulen 112 bzw. 114 als
Printspulen auf der Leiterplatte einer gedruckten Schaltung zu realisieren.
In diesem Fall fallen keine wesentlichen Mehrkosten für die Fertigung der
beiden Empfängerspulen
an. Die Ausführung
der beiden Empfängerspulen 112 bzw. 114 als
Leiterbahnstrukturen auf einer Leiterplatte hat neben den verschwindenden
Kosten zudem den Vorteil, dass in diesem Fall die Dimensionstoleranz
der Windungen sehr gering ist. Es bereitet technisch keinerlei Probleme,
Kupferstrukturen auf Leiterplatten bis auf 25 Mikrometer genau zu
fertigen.
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2 zeigt
einen solchen Aufbau in schematisierter Weise. Hierbei ist zur besseren
Sichtbarkeit die Z-Achse 120 relativ zu den X- und Y-Achsen 122 bzw. 124 gedehnt.
Zur Verdeutlichung dieser Darstellung befinden sich entsprechende
Maßzahlen
an den jeweiligen Achsen, die jedoch keine Absolutwerte, sondern
lediglich die relative Größe der Skalierung der
einzelnen Achsen in diesem Ausführungsbeispiel in
beliebigen Einheiten vermitteln soll. Weiterhin wurde in 2 zur
besseren Sichtbarkeit der Querschnitte jeweils ein Segment aus den
Spulen ausgeschnitten.
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In
einer Ebene 126, die eine nicht weiter dargestellte Leiterplatte
symbolisieren soll, und in 2 von der
X-Achse 122 und der Y-Achse 124 aufgespannt wird,
liegen die beiden Detektorspulen 112 bzw. 114.
Diese Ebene 126 kann dabei beispielsweise der Ober- oder
der Unterseite der Leiterplatte entsprechen. Die Windungen 115 der
Empfängerspule 114 sind
dabei beispielsweise im Uhrzeigersinn gewickelt, während die
weiter außen
liegenden Windungen 113 der Empfängerspule 112 entgegen
dem Uhrzeigersinn orientiert. Die in diesen Windungen 113, 115 induzierten
Spannungen haben somit entgegengesetztes Vorzeichen und kompensieren
sich bei geeigneter Dimensionierung im Falle der Abwesenheit externer
metallischer Objekte vollständig.
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Oberhalb
der Ebene 126 der Leiterplatte, d.h. in Z-Richtung 120 versetzt,
befindet sich eine Erreger- bzw. Sendespule 116. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Sendespule auf einem Wickelkörper gefertigt
wird, der anschließend
auf die Leiterplatte 126 aufgelötet wird. Die Wicklungen 117 der
Sendespule 116 befinden sich somit in einer bestimmten,
vordefinierten Höhe
z oberhalb der Leiterplattenebene 126. Wegen der erforderlichen
Stabilität
ist die Fertigung von Wickelkörpern
mit Wandstärken
unterhalb von einem Millimeter kritisch. Daher sind Abstände von einem
Millimeter und mehr zwischen Leiterplatte und Sendespule 116 anzustreben.
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Bei
geeigneter Dimensionierung der Windungszahlen und Windungsradien
kann erreicht werden, dass sich die in den beiden Teilspulen 112 bzw. 114 des
Detektorsystems induzierten Spannungen gerade gegenseitig aufheben,
falls kein metallischer Gegenstand in der Nähe des Detektors vorhanden ist.
Diese Kompensation gelingt jedoch nur für eine vorgegebene, wohldefinierte
Position der Sendespule 116. Ändert sich die Position der
Sendespule 116 relativ zur vorausberechneten Position,
beispielsweise durch Toleranzen bei der Spulenfertigung oder bei der
mechanischen Sensormontage, so wird in den Empfangsspulen 112 bzw. 114 eine
resultierende Fehlerspannung UF induziert.
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Erfindungsgemäß sind in
der beanspruchten Detektorvorrichtung Schaltmittel vorgesehen, beispielsweise
in Form von Halbleiterschaltern, die eine bzw. mehrere elektrische
Verbindungen zwischen einzelnen Abschnitten der Windungen der unterschiedlichen
Empfängerspulen
ermöglichen.
Auf diese Weise ist es möglich,
die effektiven Windungszahlen der Empfangsspulen auch noch nachträglich, d.h. nach
Ausbildung und Einbau der Spulen zu verändern und somit an die aktuelle
Lage der Sendespule anzupassen.
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Die
stark vereinfachte Darstellung der 3 dient
zur Verdeutlichung des Funktionsprinzips des erfindungsgemäßen Detektors. 3 zeigt
in einer schematischen Weise die prinzipielle Anordnung der Empfangsspulen
mit den zugehörigen
Schaltmitteln in einer Aufsicht auf die X-Y-Ebene entsprechend 2.
Die Sendespule 116, die in einem gewissen Anstand z0 über
der X-Y-Ebene angeordnet ist, ist somit in 3 nicht
dargestellt.
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Die
beiden Empfangsspulen 112 bzw. 114 sind in der
X-Y-Ebene 126 angeordnet. Zwischen den beiden externen
Anschlüssen
A und B der beiden Empfangsspulen 112 bzw. 114 wird
die Detektionsspannung abgegriffen, welche in den Auswerteschaltungen
eines dem Detektor zugeordneten Messgeräts weiterverarbeitet wird.
Die in 3 dargestellten, inneren Windungen 115 der
Empfangsspule 111 können
an verschiedenen Stellen (1 bis 8) mit den äußeren Windungen 113 der
Empfängerspule 112 elektrisch
verbunden werden.
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Sind
die planaren Windungen 113 bzw. 115 der Empfängerspulen 112 bzw. 114 beispielsweise als
Kupferstrukturen auf einer Leiterplatte ausgebildet, so kann diese
Kontaktierung durch geeignete Lötbrücken erfolgen,
deren Position frei gewählt
werden kann. Die Radien und Windungszahlen des Leiterschleifensystems
der Empfangsspule 112 bzw. der Empfangsspule 114 können beispielsweise
so dimensioniert werden, dass sich bei einer gegebenen idealen Sendespulengeometrie
bei Platzierung einer Lötbrücke an Position 5 der
in 3 gezeigten Spulenanordnung, bei Abwesenheit metallischer
Objekte, zwischen den Punkten A und B keinerlei Spannung abgreifen
lässt.
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Erfolgt
die Kontaktierung jedoch beispielsweise an der Stelle 1,
so ergeben sich zwischen den Punkten A und B in Summe drei vollständige Windungen
mit kleinem Radius im Uhrzeigersinn (Empfangswindungen 115)
und vier vollständige
Windungen mit großem
Radius entgegen dem Uhrzeigersinn (Empfangswindungen 113).
Erfolgt die Kontaktierung durch eine leitende Verbindung an Position 5,
so erhält
man effektiv 2,5 Windungen im Uhrzeigersinn und 3,5 Windungen entgegen
dem Uhrzeigersinn.
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Da
die Spannungen, welche in den Windungen 113 der Empfängerspule 112 induziert
werden, eine andere Amplitude und entgegengesetztes Vorzeichen zu
den in der Leiterschleife der Empfängerspule 114 induzierten
Spannungen haben, ändert sich
je nach Position der Leiterbrücke
die Spannung, welche zwischen den Punkten A und B abgegriffen werden
kann. Durch Variation der Position der Lötbrücken kann somit ein Feinabgleich
der Kompensationsanordnung der aus drei Spulen bestehenden Detektorvorrichtung
erfolgen.
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Insbesondere
wird die effektive Windungszahl der beiden gegensinnig orientierten,
bzw. bestromten Spulen für
die Empfängeranordnung
variiert und den jeweiligen Erfordernissen angepasst. So kann durch
den nachträglichen
Abgleichprozess eine Fehlpositionierung der Sendespule 116,
die in 3 aus beschriebenen Gründen nicht dargestellt ist,
und eine damit einhergehende Fehlerspannung UF des induktiven
Sensors aufgrund von Fertigungs-toleranzen, beseitigt bzw. kompensiert
werden.
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So
ist es beispielsweise vorstellbar, in der Fertigung des induktiven
Detektors, zunächst
die Sendespule mit einer vergleichsweise geringen Positions- und
Dimensionstoleranz auf die Leiterplatte mit den Empfangsspulen zu
bestücken.
Im Ergebnis wird sich eine geringfügige Fehlerspannung UF ergeben, wenn eine Lötbrücke oder andere verwendete Schaltmittel
an der für
sie vorgesehenen idealen Positionen (im Beispiel Position 5)
montiert oder verschaltet wird. Die Position der Lötbrücke kann
nun beispielsweise solange verschoben werden, bis sich bei Abwesenheit
metallischer Objekte zwischen den Punkten A und B der Empfangsspulen
keine Spannung mehr messen lässt.
Die aufgrund der Fertigungstoleranzen bei Spulenkörpern, Wickelautomat und
dergleichen unvermeidbare Fehlkompensation kann so vorteilhafter
Weise beseitigt werden.
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Selbstverständlich kommen
neben festen Lötbrücken auch
andere Verbindingen, insbesondere auch andere Schaltmittel in Frage.
Lötbrücken sind eine
technisch weniger attraktive Lösung,
da sie einen mechanisch relativ aufwendigen Abgleichprozess erforderlich
machen. Um einen Abgleich der Sensorkompensation ohne zusätzlichen
Fertigungsschritt realisieren zu können, ist es möglich, auf
der Leiterplatte, auf der die Empfangsspulen ausgebildet sind, auch
mehrere Halbleiterbauelemente, beispielsweise Feldeffekttransistoren
vorzusehen, welche die Kontaktierung des inneren Spulensystems 114 mit
dem äußeren Spulensystem 112 vornehmen. Das
Versetzen der Lötbrücken wird
hierbei dann ersetzt durch ein Umschalten zwischen den einzelnen Halbleiterschaltern.
Die manuell einzulötenden
Kontaktbrücken
können
somit ersetzt werden durch einen Kranz von beispielsweise Transistoren,
welche über
Steuersignale leitend oder sperrend geschaltet werden können. Ein
solcher Abgleich kann werksseitig einmalig nach der Montage des
Detektors in einem entsprechendem Messgerät, wie beispielsweise einem
handgehaltenen Ortungsgerät
zur Detektion von metallischen Gegenständen, erfolgen, so dass ein
Anwender nicht gezwungen ist, umständliche Kalibrierungsmessungen
vor dem eigentlichen Messvorgang durchzuführen.
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Wie
exakt der Feinabgleich der Kompensation eines Sensors nach 3 erfolgen
kann, wird maßgeblich
durch die Anzahl der vorgesehenen Schaltmittel bzw. durch die Anzahl
der Verbindungsbrücken
(1 ... 8) bestimmt bzw. durch das zugehörige Winkelraster,
welches diese Verbindungsbrücken durch
ihre Unterteilung der Bogenlängen
der Windungen der induktiven Spulen definieren. Die Verbindungen 1 bis 8 bilden
im Ausführungsbeispiel
der 3 ein gleichmäßiges 45° Raster über dem
Umfang der in diesem Ausführungsbeispiel
kreisförmigen
Spulen. Die Abgleichs- oder Kompensationsspannung hängt linear
mit dem Winkel bzw. der Bogenlänge
der bestromten Windung zusammen, an dem die Kontaktierung der äußeren 112 mit
der inneren Spule 114 erfolgt. Verkleinert man beispielsweise das
Winkelraster aus 3 von 45° auf 22.5°, indem man die Anzahl der möglichen
Positionen der Schaltbrücken
auf 16 verdoppelt, so kann die Kompensationsspannung folglich doppelt
so fein einjustiert werden. Prinzipiell lassen sich in einer solchen
Anordnung beliebig viele Schaltbrücken einsetzen, deren Anzahl lediglich
durch praktische Erwägungen
begrenzt ist. Eine derartige Auflösungserhöhung für die erzeugte Kompensations-
oder Abgleichspannung bereitet bei Verwendung von Lötbrücken neben
der relativ aufwändigen
mechanischen Realisierung jedoch keine prinzipiellen Probleme.
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Werden
als Schaltmittel Halbleiterschalter, wie beispielsweise Transistoren
eingesetzt, so sind einer Verfeinerung des Justagerasters der möglichen Kompensationsspannungen
durch die Erhöhung
der Anzahl der verwendeten Schalter ebenfalls praktische Grenzen
gesetzt. Für
jeden zusätzlich
vorgesehene Kontaktierungswinkel müsste in diesem Fall ein eigenes
Bauelement und eine individuelle Steuerleitung vorgesehen werden.
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4 zeigt
ein alternatives Ausführungsbeispiel 210 einer
erfindungsgemäßen Sensorgeometrie
in Kompensationsanordnung für
einen Detektor zur Ortung metallischer Gegenstände. Die in 4 gezeigte
Kompensationsanordnung bzw. Abgleichgeometrie, hat den Vorteil,
dass im Vergleich zu der in 3 gezeigten
Anordnung, eine wesentliche Reduzierung der Anzahl von Schaltmitteln
realisiert werden kann.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
eines induktiven Kompensationssensors gemäß 4 wird die Windungszahl
der Empfängerspule 212 bzw. 214 ebenfalls
durch das Hinzuschalten von vorhandenen Windungen oder Windungszweigen
variiert, so dass sich effektive Windungszahlen für die Empfangsspulen
ergeben. Die beiden Spulen 212 und 214 sind koaxial
zueinander angeordnet und in vorteilhafter Weise ebenfalls als Printspulen
auf einer Leiterplatte ausgebildet. Des weiteren gilt für die Ausgestaltung und
Anordnung der Spulen 212 und 214 das bzgl. der Spulen 112 und 114 in
Zusammenhang mit 3 Gesagte.
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Abweichend
zu der Ausführungsform
nach 3 wurde in der Ausführungsform eines induktiven
Kompensationssensors nach 4 im Innenbereich
der entgegen dem Uhrzeigersinn gewickelten äußeren Spule 212 eine
zusätzliche
Windung 213' hinzugefügt, welche
im Uhrzeigersinn orientiert ist. D.h. im Innenbereich der Spule 212 wurde
eine Zusatzwindung hinzugefügt,
welche die gleiche Richtungsorientierung aufweist, wie die innen
liegende Empfangsspule 214. Der Radius dieser Zusatzwindung 213' sei mit Ra bezeichnet. Dieser Radius ist offensichtlich
größer als
der Radius der äußersten
Windung 215' des
inneren Spulensystems 214, der im Folgenden mit Rb bezeichnet werden soll. Die in einer Windung
mit Radius Rb induzierte Spannung ist größer als
die Spannung, welche in einer Windung mit Radius Ra induziert
würde,
da der Abstand zwischen der innen liegenden Windung (Rb)
zur – in 4 nicht gezeigten,
höhenversetzten
Sendespule 116 geringer ist.
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Die
Windungen 213' und 215' mit Radien
Ra und Rb bilden
zusammen ein Abgleichwindungssystem für den induktiven Detektor,
welches die relative Windungszahl der Empfangsspulen des Detektors bestimmt.
Die Windung 213' bzw. 215' können wiederum
durch Schaltbrücken 1', 2', 3' bzw. durch – den Schaltbrücken zugeordnete – Schaltelemente 1'a, 1'b bzw. 2'a, 2'b bzw. 3'a, 3'b in Leiterelemente
unterschiedlicher Bogenlänge,
sogenannte Kompensationsmodule (220, 222, 224),
unterteilt werden, so dass sich eine feine Auflösung der Windungszahl im Abgleichswindungs-system
und somit eine feine Auflösung
der in diesem Abgleichwindungssystem induzierten Kompensationsspannung
ergibt. Auf diese Weise kann die Abgleichspannung sehr fein eingestellt
werden, so dass sie nahezu ideal mit der benötigten Kompensations-spannung übereinstimmt.
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Das
Abgleichprinzip der Ausführungsform
eines induktiven Kompensationssensors gemäß 4 beruht
im Detail darauf, dass das Abgleichwindungssystem für den induktiven
Detektor durch eine Verbindungsleitung 200, welche die
Spule 212 mit der Spule 214 miteinander kontaktiert,
gebildet wird. Die Verbindungsleitung 200 ist dabei als
Leiterschleife ausgebildet, welche zu einem gewissen Bruchteil auf Kreissegmenten
mit Radius Ra geführt wird und auf den verbleibenden
Strecken durch Kreissegmente mit Radius Rb gebildet
wird. Die Verbindungsleitung 200 besteht somit aus verschiedenen
Leitermodulen, die gebildet werden aus einer oder mehreren Schaltbrücken 1', 2' , 3' und den durch
den Schaltbrücken entstandenen
Kompensationsmodulen, d.h. den zwischen diesen Schaltbrücken jeweils
stromdurchflossenen Bogenlängen
der Windungen 213' und 215'.
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Die
Verbindungsleitung 200, welche die Spule 212 mit
der Spule 214 verbindet, ist zu diesem Zweck im Ausführungsbeispielen
gemäß 4 in
3 sogenannte Kompensationsmodule (220, 222, 224), d.h.
3 Teilsegmente unterschiedlicher Winkel- oder Bogenlänge der
Windungen aufgegliedert. Zweckmäßigerweise
haben deren einzelne Winkel- bzw. Bogenlängen jeweils einen sich um
den Faktor 2 unterscheidenden Betrag (z.B. 206° + 103° + 51° = 360°). Andere Staffelungen der relativen
Längen
der Kompensationsmodule, d.h. der relativen Winkellbögen der
Windungen mit Radius Ra oder Rb,
sind aber ebenso möglich.
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Mit
Hilfe der Schaltmittelpaare 1'a, 1'b bzw. 2'a, 2'b bzw. 3'a, 3'b können die einzelnen wirksamen
Kompensationsmodule (220, 222, 224) ausgewählt werden.
Auf diese Weise kann festgelegt werden, ob der Stromfluss innerhalb
der Verbindungsleitung 200 auf den einzelnen Winkelsegmenten
wahlweise im Innenbereich (Rb) oder im Außenbereich (Ra) erfolgen soll. Werden z.B. die Schalter 1'a bis 3'a geschlossen
und die Schaltelemente 1'b bis 3'b hingegen geöffnet, so
wird die Verbindungsleitung 200 effektiv durch eine einzelne
Windung mit Radius Rb gebildet. Die Leitungssegmente
mit Radius Ra enden durch die geöffneten
Schaltelemente im Nichts und sind daher elektrisch nicht wirksam,
da nicht kontaktiert.
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Die
in der Verbindungsleitung 200 induzierte Spannung ist für diese,
oben genannte Konfiguration beispielsweise größer als für einen Zustand, bei dem die
Schalter 1'a bis 3'a offen und
die Schaltelemente 1'b bis 3'b geschlossen
sind und die Verbindung der Spulen ausschließlich auf dem äußeren Radius
Ra erfolgt.
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Durch
die Wahl einer geeigneten Kombination von Innen- und Außensegmenten 215' und 213' ist es somit
möglich,
eine feingliedrige Veränderung der
in der Verbindungsleitung 200 in Summe induzierten Spannung
vorzunehmen. Die Feinheit der Abstimmung ist dabei durch die Länge des
kleinsten Winkelsegments (Kompensationsmoduls) bestimmt, welches
durch zwei benachbarte Schaltbrücken 1', 2', 3' realisierbar
ist.
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Im
direkten Vergleich von 3 mit 4 erkennt
man, dass zur Erzielung eines Abgleichwinkels von 45° im Ausführungsbeispiel
gemäß 3 acht Schaltelemente
(1 ... 8) erforderlich wären, während im Ausführungsbeispiel
nach 4 für
eine vergleichbare Abgleichauflösung
von 51° nur
sechs Schalter benötigt
werden. Eine minimale Anzahl von Schaltelementen ergibt sich dabei,
wenn die Längen der
Winkelsegmente auf den Kompensationswindungen sich jeweils um einen
Faktor 2 unterscheiden. Dem entspricht eine Kodierung der Längen der
Kompensationsmodule mit einem Zahlensystem der Basis 2.
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Alternativ
sind gute Lösungen
auch mit beispielsweise 3 oder 4 unterschiedlichen Radien denkbar,
bei denen jeweils 3 oder 4 Schalter pro Winkelsegment erforderlich
wären und
eine Kodierung des Abgleichzustands in einem Zahlensystem der Basis 3 oder 4 erfolgt.
Ebenso denkbar sind Kombinationen der Zustandskodierung, bei denen
in den einzelnen Winkelsegmenten unterschiedlich viele alternative Schaltmittel
vorgesehen sind.
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Die
lediglich beispielhaft, d.h. nur in einigen der möglichen
Ausführungsformen
beschriebene Erfindung, hat den Vorteil, frequenzunabhängig zu
arbeiten. Die über
geeignete Schaltmittel hinzugefügten
Leiterschleifen oder Segmente von Leiterschleifen im Empfangspfad
können
sehr preisgünstig
hergestellt werden, insbesondere wenn hierfür nur Leiterstrukturen auf
einer Platine notwendig sind. Ebenso lassen sich die Schaltmittel
in einfacher und kostengünstiger
Weise als Halbleiterstrukturen auf der gleichen Platine ausbilden,
auf der auch die Windungen der Empfangsspulen ausgebildet sind.
Im Vergleich zu entsprechenden Abgleichverfahren, welche auf der
Erregerseite arbeiten, ist die schaltungstechnische Realisierung
auf der Empfangsseite wesentlich einfacher und preisgünstiger,
da beispielsweise hochohmige Schaltmittel eingesetzt werden können, da
in den Empfangsspulen im Vergleich zu den Erregerspulen nur sehr
geringe Ströme
fließen.
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Der
erfindungsgemäße Detektor
zur Ortung metallischer Objekte ist nicht auf die in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele
begrenzt.
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Insbesondere
ist das Empfangswindungssystem des erfindungsgemäßen Detektors nicht auf die
Verwendung von zwei Empfangsspulen beschränkt.
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Des
weiteren ist der Detektor nicht auf die in den Ausführungsbeispielen
vorgestellte Art und Anzahl der Schaltmittel zur Variation der effektiven
Windungszahl der Empfangsspulen begrenzt. Andere Kodierungen der
Längen
der Kompensationsmodule sind ebenso möglich.