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Die
Erfindung betrifft ein Aufzugssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Aufzugssysteme
dieser Art weisen üblicherweise
eine Aufzugskabine auf, die in einem Aufzugsschacht oder frei entlang
einer Führungseinrichtung bewegbar
ist. Zum Erzeugen der Bewegung weist das Aufzugssystem einen Antrieb
auf, der über Übertragungsmittel
mit der Aufzugkabine zusammenwirkt.
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Ein
Beispiel eines Aufzugssystems mit flachem, zahnriemenartigen Übertragungsmittel
ist aus der PCT-Patentanmeldung WO 03/043927 A2 bekannt. Das Aufzugssystem
weist eine Aufzugkabine, einen Antrieb, einen Zahnriemen als Übertragungsmittel
und ein Gegengewicht auf. Der Antrieb ist stationär und der
Zahnriemen wirkt mit dem Antrieb zusammen, um die Aufzugkabine durch Übertragung einer
Kraft zu bewegen.
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Ein
weiteres Aufzugssystem mit keilrippenriemenartigem Übertragungsmittel
ist aus der PCT-Patentanmeldung WO 03/043922 A1 bekannt. Der Keilrippenriemen
weist mehrere in Längsrichtung parallel
angeordnete keilförmige
Rillen und Keilrippen auf. Auf seiner Rückseite, d. h. auf der Seite,
die keine keilförmigen
Rillen bzw. Keilrippen aufweist, kann der Keilrippenriemen mit einer
Führungsrippe versehen
sein. Diese Führungsrippe
hat die Aufgabe, bei einer Gegenbiegung des Keilrippenriemens, d.
h., wenn dieser eine Umlenkscheibe mit gegen die Umlenkscheibe gerichteter
Riemenrückseite
umläuft, den
Keilrippenriemen in einer in der Lauffläche der Umlenkscheibe vorhandenen
Führungsrille
zu führen.
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Ein
weiteres Aufzugssystem mit zahnriemenartigem oder keilrippenriemenartigem Übertragungsmittel
ist aus der PCT-Patentanmeldung WO 03/043924 A1 bekannt. Das Aufzugssystem
ist derart ausgebildet, dass das Übertragungsmittel stets gleichsinnig
um vorhandene Übertragungsmittelscheiben
gebogen ist, um so die Lebensdauer des Übertragungsmittels zu erhöhen und
eine sichere Führung
zu gewährleisten.
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Bei
den beschriebenen und beanspruchten Aufzugssystemen hat sich als
Nachteil herausgestellt, dass diese für den Einsatz unter beengten Raumverhältnissen
wenig geeignet sind.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Aufzugssystem der
eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass dieses kompakter
ausführbar
und den gegebenen Einbaubedingungen besser anpassbar ist, wobei
die Betriebssicherheit des Aufzugssystems zu gewährleisten ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Aufzugssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß ist das
riemenartige Übertragungsmittel
des Aufzugssystems auf seiner einen Seite nach Art eines Zahnriemens
und auf seiner anderen Seite nach Art eines Zahnriemens oder Keilrippenriemens
ausgebildet.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung des
Aufzugssystems wird erreicht, dass das riemenartige Übertragungsmittel
nicht gleichsinnig um die verschiedenen Umlenkpunkte des Aufzugssystems gebogen
werden muss. Die Anordnung der verschiedenen Umlenkpunkte ist quasi
frei wählbar
ist und kann den gegebenen Einsatzbedingungen für das Aufzugssystem angepasst
werden. In Verbindung mit entsprechenden Umlenk- und Antriebsscheiben
wird auch bei gegebenen gegensinnigen komplizierten Umlenkgeometrien
eine verbesserte Leistungsübertragung
und stets eine zuverlässige
Führung
gewährleistet,
die insgesamt zu einer verbesserten Betriebssicherheit führen.
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Vorteilhaft
kann bei einem derartigen erfindungsgemäßen Aufzugssystem gänzlich auf
Bordscheiben und ballige Scheiben verzichtet werden.
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Dadurch,
dass das riemenartige Übertragungsmittel
des Aufzugssystems beidseitig nach Art eines Zahnriemens ausgebildet
ist, wird insbesondere jederzeit ein Formschluss erreicht, der eine
bessere Positionierung der Aufzugskabine ermöglicht. Die Ansteuerung der
entsprechenden Haltepunkte der Aufzugskabine wird hierbei wesentlich
erleichtert. Außerdem
ist der Verlauf des riemenartigen Übertragungsmittels in jede
Richtung besonders einfach biegbar, ohne dass besondere Verläufe innerhalb des
Aufzugssystems notwendig sind. Damit können Aufzugssysteme geschaffen
werden, die keinen umlaufabhängigen
Baueinschränkungen
unterliegen.
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Dadurch,
dass das riemenartige Übertragungsmittel
des Aufzugssystems auf seiner einen Seite nach Art eines Zahnriemens
und auf seiner anderen Seite nach Art eines Keilrippenriemens ausgebildet
ist, wird insbesondere neben dem Formschluss der Zahnriemenseite
und der Kraftübertragung gleichzeitig
eine zuverlässige
axiale Führung
in den Umlenkpunkten erreicht, welche eine verbesserte Betriebssicherheit
gewährleistet.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mehrere riemenartige Übertragungsmittel
parallel nebeneinander angeordnet sind. Dadurch wird eine verbesserte
Leistungsübertragung
erreicht. Insbesondere wird die Betriebssicherheit erhöht, da die Aufzugskabine
auch bei Ausfall eines der riemenartigen Übertragungsmittel weiterbetrieben
werden kann.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das riemenartige Übertragungsmittel
auf wenigstens einer seiner Seiten zusätzlich einen Führungskeil
in Längsrichtung
aufweist. Vorzugsweise weist hierbei das riemenartige Übertragungsmittel
auf wenigstens einer seiner nach Art eines Zahnriemens ausgebildeten
Seiten den Führungskeil
auf.
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Dadurch
wird die axiale Führung
des riemenartigen Übertragungsmittels,
insbesondere auch auf der Zahnriemenseite, weiter verbessert und
führt gleichzeitig
zu einer verbesserten Betriebssicherheit.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass das riemenartige Übertragungsmittel Zugträger in Längsrichtung aufweist.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, die
in der Zeichnung dargestellt sind. In dieser zeigen:
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1 ein
Teilstück
eines riemenartigen Übertragungsmittel
in perspektivischer Ansicht, welches beidseitig nach Art eines Zahnriemens
ausgebildet ist,
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2 ein
Teilstück
eines riemenartigen Übertragungsmittel
in perspektivischer Ansicht, welches auf einer Seite nach Art eines
Zahnriemens und auf der anderen Seite nach Art einen Keilrippenriemens
ausgebildet ist,
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3 ein
riemenartiges Übertragungsmittel, das
beidseitig nach Art eines Zahnriemens ausgebildet ist, wobei eine
Seite zusätzlich
einen Führungskeil
aufweist,
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4 den
Prinzipaufbau eines Aufzugssystems,
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5 den
Prinzipaufbau eines Aufzugssystems,
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6 den
Prinzipaufbau eines Aufzugssystems und
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7 den
Prinzipaufbau eines Aufzugssystems.
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In 1 ist
ein Teilstück
eines riemenartigen Übertragungsmittels 4 für ein Aufzugssystem 1 dargestellt,
welches beidseitig nach Art eines Zahnriemens 5, 6 ausgebildet
ist. Das riemenartige Übertragungsmittel 4 besteht
aus elastomerem Material und ist mit Zugträgern 9 verstärkt.
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2 zeigt
ein riemenartiges Übertragungsmittel 4 für ein Aufzugssystem 1,
welches auf einer Seite nach Art eines Zahnriemens 5 und
auf der anderen Seite nach Art einen Keilrippenriemens 7 ausgebildet
ist. Das riemenartige Übertragungsmittel 4 besteht
aus elastomerem Material und ist mit Zugträgern 9 verstärkt.
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Da
die Rippen des in 2 dargestellten riemenartigen Übertragungsmittel 4 abgeplattete
Stirnflächen
aufweisen, können
diese riemenartigen Übertragungsmittel 4 gegebenenfalls
auch auf glatten Umlenkscheiben ablaufen.
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3 zeigt
eine Weiterbildung des in 1 dargestellten riemenartigen Übertragungsmittels 4 für ein Aufzugssystem 1,
welches beidseitig nach Art eines Zahnriemens 5 ausgebildet
ist, wobei eine Seite zusätzlich
einen Führungskeil 8 aufweist.
Das riemenartige Übertragungsmittel 4 besteht
aus elastomerem Material und ist mit Zugträgern 9 verstärkt.
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4 bis 7 stellen
jeweils den Prinzipaufbau eines Aufzugssystems 1 dar, wobei
gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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Jedes
Aufzugssystem 1 umfasst im Wesentlichen eine Aufzugskabine 2,
einen Antrieb 3 in Form einer motorisch angetriebenen Antriebsscheibe,
diverse Umlenkscheiben 10, 11 und ein riemenartiges Übertragungsmittel 4,
das als Tragmittel und/oder Treibmittel für die Aufzugkabine 2 dient.
Das Aufzugssystem 1 ist vorzugsweise in einem Aufzugsschacht 12 angeordnet.
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Das
riemenartige Übertragungsmittel 4 ist nicht
als endlos geschlossener Riemen ausgebildet, sondern ist mit seinem
einen Ende 13 am Boden 14 und mit seinem anderen
Ende 15 an der Decke 16 des Aufzugschachts 12 ortsfest
befestigt.
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Erfindungsgemäß ist das
riemenartige Übertragungsmittel 4 auf
seiner einen Seite nach Art eines Zahnriemens 5 und auf
seiner anderen Seite nach Art eines Keilrippenriemens 7 ausgebildet.
Ein derartiges riemenartiges Übertragungsmittel 4 ist
in 2 dargestellt.
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Jedes
in den 4 bis 7 dargestellte Aufzugssystem 1 weist
eine vorgegebene Anordnung von Umlenkscheiben 10, 11 auf,
die ortsfest im Aufzugsschacht 12 oder an der Aufzugskabine 2 befestigt
sind. Wegen der dargestellten Umlenkung des erfindungsgemäß verwendeten
riemenartigen Übertragungsmittels 4 kommt
die nach Art eines Zahnriemens 5 ausgebildete Seite des Übertragungsmittels mit
anderen Umlenkscheiben 10 in Kontakt als die nach Art eines
Keilrippenriemens 7 ausgebildete Seite.
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Die
Umlenkscheiben 10, die mit der nach Art eines Zahnriemens 5 ausgebildeten
Seite in Kontakt kommt, sind entsprechend als verzahnte Umlenkscheiben 10 ausgebildet,
während
die nach Art eines Keilrippenriemens 7 ausgebildete Seite
des Übertragungsmittels 4 nur
mit Umlenkscheiben 11 in Kontakt kommt, die als gerillte
Umlenkscheiben 11 ausgebildet sind.
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Wegen
der wechselseitigen Umschlingung der diversen Umlenk- und Antriebsscheiben
erfolgt neben der Kraftübertragung
an allen Umlenk- und Antriebsscheiben zumindest an den gerillten
Umlenkscheiben 11 eine axiale Führung des riemenartigen Übertragungsmittels 4 mittels
der Rippen 15. Bei Linksdrehung der Antriebsscheibe 3 senkt
sich die Aufzugskabine 2 des in den 6 und 7 dargestellten
Aufzugssystems 1, während
sich die Aufzugskabine 2 des in den 4 und 5 dargestellten
Aufzugssystems 1 bei Linksdrehung der Antriebsscheibe 3 hebt.
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Auf
nach dem Stand der Technik erforderliche Bordscheiben und ballige
Scheiben kann auch bei kompliziertester Umlenkung auf engstem Raum gänzlich verzichtet
werden.
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Vorteilhaft
lassen sich die in den 4 bis 7 dargestellten
Aufzugssysteme auch mit einem Gegengewicht ausführen. Dadurch wird die Belastung
der einzelnen Riemenzähne
des riemenartigen Übertragungsmittels 4 reduziert.
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- 1
- Aufzugssystem
- 2
- Aufzugskabine
- 3
- Antrieb
- 4
- Übertragungsmittel
- 5
- Zahnriemen
- 6
- Zahnriemen
- 7
- Keilrippenriemen
- 8
- Führungskeil
- 9
- Zugträger
- 10
- verzahnte
Umlenkscheibe
- 11
- gerillte
Umlenkscheibe
- 12
- Aufzugsschacht
- 13
- Ende
- 14
- Boden
- 15
- Ende
- 16
- Decke