DE102004043653B4

DE102004043653B4 - Verfahren zum Übertragen von Messdaten eines Patienten zu einer Pflegevorrichtung

Info

Publication number: DE102004043653B4
Application number: DE102004043653A
Authority: DE
Inventors: Ali Pourrad; Henning Gerder
Original assignee: Draeger Medical GmbH
Current assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Priority date: 2004-09-09
Filing date: 2004-09-09
Publication date: 2009-11-19
Anticipated expiration: 2024-09-10
Also published as: GB2418736A; DE102004043653A1; US7301452B2; US20060049937A1; GB2418736B; GB0517949D0

Abstract

Verfahren zur Übertragung von Messdaten eines an einem Patienten (3) angebrachten Sensor-Moduls (11) zu einer Pflegevorrichtung,
mit den Schritten,
– das Sensor-Modul (11) zur drahtlosen Datenübertragung auszubilden,
– eine erste Empfangseinrichtung (13) in räumlicher Nähe zum Patienten (3) an der Pflegevorrichtung anzuordnen, so dass die vom Sensor-Modul (11) über eine primäre Funkverbindung (12) übertragenen Messwerte an die Pflegevorrichtung weitergeleitet werden, wenn sich der Patient (3) in der Pflegevorrichtung befindet,
– ein abnehmbares Mobilteil (9) an der Pflegevorrichtung vorzusehen, welches eine zweite Empfangseinrichtung (24) zur Aufnahme der vom Sensor-Modul (11) gelieferten Messdaten besitzt und Mittel zur drahtlosen Kommunikation mit der Pflegevorrichtung in Form einer sekundären Funkverbindung (15) aufweist, und
– die Messdaten des Patienten (3) in Form einer alternativen primären Funkverbindung (25) über das Mobilteil (9) und die sekundäre Funkverbindung (15) an die Pflegevorrichtung übertragen werden, wenn der Patient (3) der Pflegevorrichtung entnommen wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen von Messdaten eines Patienten an die Pflegevorrichtung.
Aus der DE 199 60 989 C2 ist eine Pflegevorrichtung für die geschlossene Pflege bekannt, bei der ein Patient innerhalb einer Haube liegt und mit einer vorbestimmten Lufttemperatur und Feuchte versorgt wird. Bei der bekannten Vorrichtung besteht die Möglichkeit, den Patienten aus der Haube herauszunehmen, damit er im direkten Hautkontakt bei der Mutter oder dem Vater liegen kann. Diese Pflegeart wird als „kangaroo care” bezeichnet. Bei offener Haube wird die Pflegevorrichtung in dieser Betriebsart automatisch so gesteuert, dass Fehlalarme vermieden werden.
Die bekannte Pflegevorrichtung wird normalerweise in der Betriebsart einer Hauttemperatur-Regelung betrieben. Hierbei wird der Sollwert einer voreingestellten Hauttemperatur des Patienten mit den Messwerten mindestens eines Temperatursensors auf der Haut des Patienten verglichen. Die Heizung innerhalb der Haube wird so eingestellt, dass Abweichungen zwischen gemessener und vorbestimmter Temperatur minimiert werden. Nachteilig hierbei ist, dass die hautgebundenen Temperatursensoren über Sensordrähte mit der Steuereinheit der Pflegevorrichtung verbunden sind, was den Aktionsradius beim Herausnehmen stark einschränkt. Auf der anderen Seite können die Sensordrähte aufgrund der kleinen Messsignale nur begrenzt verlängert werden, was das Problem der mangelnden Mobilität auch nicht löst.
Man könnte zwar die Temperatur-Messwerte auch drahtlos übertragen, jedoch müsste bei variabler Entfernung immer die maximale Sendeleistung für die ungünstigste Konstellation vorgehalten werden. Es ist hierbei nämlich auch der Fall zu berücksichtigen, dass sich die Pflegeperson zusammen mit dem Patienten von der Pflegevorrichtung entfernt, um kurzzeitig Therapiemaßnahmen oder Untersuchungen an einem anderen Ort vorzunehmen.
Aus der WO 03/030801 A2 , ist eine Pflegevorrichtung bekannt, bei der der Patient in einem modulartigen, aus der Pflegevorrichtung herausnehmbaren Behälter aufgenommen ist. Mittels Sensoren werden physiologische Daten an ein Mobilteil übertragen. Die Kontroll- und Steuereinheit des Behälters kommuniziert über ein Netzwerk mit der Pflegevorrichtung. Die Sensoren zur Aufnahme der physiologischen Daten sind an der Oberfläche der Liegefläche befestigt oder unmittelbar mit dem Patienten verbunden. Bei der bekannten Pflegevorrichtung kann der Patient nur zusammen mit dem Behälter entnommen werden, da die Kontroll- und Steuereinheit des Behälters für die Übertragung von Messdaten benötigt wird.
In der DE 694 23 468 T2 , ist eine Telemetrieüberwachungsvorrichtung beschrieben, bei welcher physiologische Patientendaten mit Sensoren erfasst und an eine Zentralstation übertragen werden. Eine tragbare Prozessoreinheit ist schnittstellenmäßig mit der patientennahen Überwachungsvorrichtung verbunden, um Messdaten aufzunehmen und zu verarbeiten oder um Daten über eine Tastatur einzugeben. Eine Datenübertragung von der tragbaren Prozessoreinheit an die Zentralstation in Form eines Relaisbetriebes ist nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Übertragung von Messdaten eines Patienten an die Pflegevorrichtung anzugeben.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Übertragung von Messdaten eines an einem Patienten angebrachten Sensor-Moduls zu einer Pflegevorrichtung, besteht aus den Schritten,

– das Sensor-Modul zur drahtlosen Datenübertragung auszubilden,
– eine erste Empfangseinrichtung in räumlicher Nähe zum Patienten an der Pflegevorrichtung anzuordnen, so dass die vom Sensor-Modul über eine primäre Funkverbindung übertragenen Messwerte an die Pflegevorrichtung weitergeleitet werden, wenn sich der Patient in der Pflegevorrichtung befindet,
– ein abnehmbares Mobilteil an der Pflegevorrichtung vorzusehen, welches eine zweite Empfangseinrichtung zur Aufnahme der vom Sensor-Modul gelieferten Messdaten besitzt und Mittel zur drahtlosen Kommunikation mit der Pflegevorrichtung in Form einer sekundären Funkverbindung aufweist, und
– die Messdaten des Patienten in Form einer alternativen primären Funkverbindung über das Mobilteil und die sekundäre Funkverbindung an die Pflegevorrichtung übertragen werden, wenn der Patient der Pflegevorrichtung entnommen wird.

Es werden drahtlos arbeitende Sensor-Module mit kleiner Sendeleistung eingesetzt, die, sofern sich der Patient auf der Liegefläche der Vorrichtung befindet, unidirektional mit einer Empfangseinrichtung an der Pflegevorrichtung unmittelbar kommunizieren. Wird der Patient der Pflegevorrichtung entnommen, wird für die Sensor-Module eine Funkverbindung über ein vom Anwender mitgeführtes Mobilteil zur Pflegevorrichtung aufgebaut, so dass die Messdaten auch dann übertragen werden können, wenn der Kontakt zur Empfangseinrichtung in der Pflegevorrichtung abgerissen ist. Die Begrenzung der Sensor-Module auf kleine Sendeleistung hat den Vorteil, dass der Patient nur in sehr geringem Umfang mit elektromagnetischer Strahlung belastet wird. Außerdem wird durch die geringe Sendeleistung und die unidirektionale Datenübertragung die Stromversorgung der Sensor-Module nur wenig beansprucht, so dass die Messdatenerfassung über einen sehr langen Zeitraum ohne Batteriewechsel vorgenommen werden kann.
Demgegenüber kann beim Mobilteil, das die Weiterleitung von Messdaten an die Pflegevorrichtung in Form einer Zwischenstation übernimmt, wenn der Patient aus der Pflegevorrichtung entnommen wird, eine höhere Sendeleistung vorhanden sein, da das Mobilteil ausreichend entfernt vom Patienten am Körper der Pflegeperson getragen wird. Vom Sensor-Modul des Patienten braucht nur die vergleichsweise kurze Entfernung bis zur Empfangseinrichtung des Mobilteils überbrückt zu werden. Auf diese Weise wird eine größtmögliche Mobilität gewährleistet. Das Mobilteil ist bevorzugt zum bidirektionalen Datenaustausch ausgebildet. Aber auch ein unidirektionaler Betrieb ist möglich. Zur Reduzierung der Batteriekapazität besteht bei dem Mobilteil die Möglichkeit, die Sendeleistung an die zu überbrückende Distanz zur Pflegevorrichtung anzupassen. Eine erhöhte Sendeleistung wird nur bei größeren Distanzen aktiviert.
In vorteilhafter Weise wird der Wechsel von der primären Funkverbindung an der Pflegevorrichtung zu einer alternativen primären Funkverbindung über das Mobilteil mittels eines Umschaltmittels vorgenommen.
Dieses Umschaltmittel kann ein vom Anwender betätigter Taster sein, der an der Bedieneinheit der Pflegevorrichtung angebracht ist. Dieser Taster ist beispielsweise mit der Beschriftung „kangaroo care” versehen.
Alternativ ist das Umschaltmittel ein Schaltkontakt an einer Ladehalterung des Mobilteils, welcher betätigt wird, wenn das Mobilteil entnommen oder zurückgegeben wird oder es wird für den Fall der geschlossenen Pflege bei einem Inkubator das Öffnen oder Schließen der Inkubatorhaube erfasst.
Der Sender des Sensor-Moduls ist so ausgelegt, dass er zur Überbrückung von einer Strecke von mindestens 50 cm ausgebildet ist. Hierzu reicht eine Sendeleistung von etwa 25 Mikrowatt aus.
In vorteilhafter Weise erfolgt die drahtlose Funkverbindung über Infrarot oder Hochfrequenz.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur gezeigt und im Folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
1 schematisch den Aufbau einer Pflegevorrichtung für die offene Pflege,
2 den Aufbau eines Sensor-Moduls,
3 die Pflegevorrichtung nach der 1, bei der sich der Patient außerhalb der Pflegevorrichtung befindet,
4 schematisch den Aufbau einer Pflegevorrichtung für die geschlossene Pflege.
1 zeigt schematisch eine erste Pflegevorrichtung 1 für die offene Pflege, bei der über dem auf einer Liegefläche 2 liegenden Patienten 3 eine Strahlungsheizung 4 angeordnet ist. Die Liegefläche 2 ist von Seitenwänden 5 umgeben, die vor der Entnahme des Patienten 3 aus der ersten Pflegevorrichtung 1 heruntergeklappt werden können.
Die erste Pflegevorrichtung 1 enthält eine Bedieneinheit 6, von der aus alle Einstellungen und Überwachungsmaßnahmen vorgenommen, eine Regelvorrichtung 7, welche zusammen mit der Strahlungsheizung 4 eine temperierte Zone in der Umgebung des Patienten 3 erzeugt, eine Sende-Empfangseinrichtung 8 zur bidirektionalen, drahtlosen Kommunikation mit einem von der ersten Pflegevor richtung 1 abnehmbaren Mobilteil 9. Die Liegefläche 2 kann mittels eines höhenverstellbaren Fahrgestells 10 auf die gewünschte Arbeitshöhe eingestellt werden. Die Körpertemperatur des Patienten 3 wird von einem Sensor-Modul 11 erfasst und über eine unidirektionale, primäre Funkverbindung 12 an eine erste Empfangseinrichtung 13 übertragen, die die Messdaten an die Regelvorrichtung 7 weitergibt. Das aus einer Ladehalterung 14 entnehmbare Mobilteil 9 kommuniziert bidirektional über eine sekundäre Funkverbindung 15 mit der Sende-Empfangseinrichtung 8. Die Entnahme des Mobilteils 9 aus der Ladehalterung 14 wird über einen Schaltkontakt 16 erkannt. Alternativ oder zusätzlich zum Schaltkontakt 16 kann die beabsichtigte Entnahme des Patienten 3 über einen vom Anwender betätigten Taster 161 an der Bedieneinheit 6 oder einen auf die Eigengewichtskraft des Patienten 3 ansprechenden Schalter 162 an der Liegefläche 2 oder einen auf das Öffnen einer Haube 27, 4, reagierenden Schalter 163 eingegeben werden.
2 veranschaulicht schematisch den Aufbau des Sensor-Moduls 11. In einem Gehäuse 17 des Sensor-Moduls 11 sind ein Temperaturfühler 18, eine Stromversorgung 19, eine Signalverarbeitungseinheit 20 und ein Sender 21 mit einer Sendeantenne 22 untergebracht. Das Gehäuse 17 wird mittels Klebestreifen 23 an der Haut des Patienten 3 befestigt. In der Signalverarbeitungseinheit 20 werden die Temperatur-Messdaten formatiert und zusammen mit einer Identifikationsnummer des Sensor-Moduls 11 über die primäre Funkverbindung 12 übertragen. Der Sender 21 hat eine Sendeleistung von größenordnungsmäßig 25 Mikrowatt.
3 zeigt die erste Pflegevorrichtung 1 mit dem Patienten 3, der sich außerhalb der ersten Pflegevorrichtung 1 befindet. Der Datenaustausch zwischen dem Sensor-Modul 11 und der Sende-Empfangseinrichtung 8 der ersten Pflegevorrichtung 1 wird jetzt über das Mobilteil 9 hergestellt, indem zwischen dem Sensor-Modul 11 und einer zweiten Empfangseinrichtung 24 am Mobilteil 9 eine alternative primäre Funkverbindung 25 aufgebaut wird. Die sekundäre Funkverbindung 15 zwischen dem Mobilteil 9 und der Sende-Empfangseinrichtung 8 der ersten Pflegevorrichtung 1 ist von den Leistungsdaten her so bemessen, dass sich der Anwender zusammen mit dem Mobilteil 9 und dem Patienten 3 von der ersten Pflegevorrichtung 1 entfernen kann, ohne dass die Verbindung abreißt. Das Mobilteil 9 wird für diese Anwendung an der Kleidung des Anwenders befestigt, so dass nur eine kurze Entfernung zwischen dem Sensor-Modul 11 und der zweiten Empfangseinrichtung 24 am Mobilteil 9 überbrückt werden muss.
4 zeigt schematisch den Aufbau einer zweiten Pflegevorrichtung 26 in Form eines Inkubators für die geschlossene Pflege. Gleiche Komponenten sind mit gleichen Bezugsziffern der 1 und 3 versehen. Zur Erzeugung der temperierten Zone in der Umgebung des Patienten 3 ist eine Klimaeinrichtung 30 vorgesehen, die ein nicht näher dargestelltes Umluftgebläse enthält, mit welchem in der den Patienten 3 umgebenden Haube 27 ein vorbestimmtes Temperatur- und Feuchteverhältnis eingestellt werden kann. Zum Hineinlegen oder Herausnehmen des Patienten 3 werden Teile der Haube 27 oder auch die gesamte Haube 27 längs der Pfeile 28 aufgeklappt. Das Aufklappen der Haube 27 wird mittels des Schalters 163 erfasst.
Die Pflegevorrichtungen 1, 26 für die offene und die geschlossene Pflege arbeiten folgendermaßen:
Nach dem Einschalten aktivieren die Pflegevorrichtungen 1, 26 im Selbsttest die primäre Funkverbindung 12 und die sekundäre Funkverbindung 15 und geben eine Statusanzeige über die Bedieneinheit 6 aus. Danach wird das Sensor-Modul 11 am Körper des Patienten 3 befestigt und der Patient 3 wird in die Pflegevorrichtung 1, 26 gelegt, wobei der Sender 21 des Sensor-Moduls 11 in den Empfangsbereich der ersten Empfangseinrichtung 13 gelangt. Die Messdaten und die Identifikationsnummer des Sensor-Moduls 11 werden an der Bedieneinheit 6 der Pflegevorrichtung 1, 26 angezeigt. Der Anwender bestätigt danach die Kombination von Messdaten und der Identifikationsnummer des Sensor-Moduls 11. Die Identifikationsnummer des Sensor-Moduls 11 wird in einem Speicher 29 der Pflegevorrichtung 1, 26 abgelegt. Das Sensor-Modul 11 ist nun über die primäre Funkverbindung 12 mit der Regelvorrichtung 7 der Pflegevorrichtung 1, 26 verbunden. Die gemessenen Temperaturen und der Status der primären Funkverbindung 12 werden an der Bedieneinheit 6 der Pflegevorrichtung 1, 26 angezeigt.
Die Entnahme des Patienten 3 aus der Pflegevorrichtung 1, 26 wird folgendermaßen ausgeführt:
Bei der ersten Pflegevorrichtung 1 für die offene Pflege werden zunächst die Seitenwände 5 heruntergeklappt, und es wird die Strahlungsheizung 4 entweder auf eine niedrigere Temperatur geregelt oder völlig abgeschaltet. Der Anwender betätigt dann den Taster 161 an der Bedieneinheit 6, der für die Anwendung „kangaroo care” steht, um die Entnahme des Patienten 3 aus der ersten Pflegevorrichtung 1 vorzubereiten. Der Entnahmewunsch wird erkannt und die sekundäre Funkverbindung 15 zwischen dem Mobilteil 9 und der Sende-Empfangseinrichtung 8 der ersten Pflegevorrichtung 1 initialisiert.
Bei der zweiten Pflegevorrichtung 26 für die geschlossene Pflege wird zunächst die Haube 27 längs des Pfeils 28 geöffnet, wobei über den Schalter 163 die Öffnungsbewegung der Haube 27 erkannt wird. Danach wird die sekundäre Funkverbindung 15 zwischen dem Mobilteil 9 und der Sende-Empfangseinrichtung 8 der zweiten Pflegevorrichtung 26 initialisiert.
Das Mobilteil 9 wird nun aus der Ladehalterung 14 entnommen, wobei die Entnahme über den Schaltkontakt 16 erkannt wird. Das Mobilteil 9 aktiviert nun die zweite Empfangseinrichtung 24 zum Aufbau der alternativen primären Funkverbindung 25. Im Mobilteil 9 wird die Plausibilität der vom Sensormodul 11 empfangenen Messdaten mittels der Identifikationsnummer überprüft. Stimmt die empfangene Identifikationsnummer mit der im Speicher 29 abgelegten Identifikationsnummer überein, werden die Messdaten des Sensor-Moduls 11 über zwei Wege, nämlich die erste Empfangseinrichtung 13 und die zweite Empfangseinrichtung 24 an die Regelvorrichtung 7 der Pflegevorrichtung 1, 26 übertragen. Der Patient 3 wird jetzt entnommen. Der Anwender kann sich nun zusammen mit dem Patienten von der Pflegevorrichtung 1, 26 entfernen und, sobald der Empfangsbereich zur ersten Empfangseinrichtung 13 verlassen wird, wird dieses am Mobilteil 9 angezeigt. Nach der Entnahme des Patienten 3 ist es zweckmäßig, bei der zweiten Pflegevorrichtung 26 die Haube 27 wieder zu schließen und danach auf eine vorbestimmte Innentemperatur zu regeln. Die Messdaten erreichen jetzt über die alternative primäre Funkverbindung 25 und die sekundäre Funkverbindung 15 die Pflegevorrichtung 1, 26. Sobald der Anwender jedoch mit dem Patienten 3 die Reichweite der sekundären Funkverbindung 15 verlässt, wird über das Mobilteil 9 eine mehrstufige Warnmeldung ausgegeben.
Wenn der Patient 3 in die Pflegevorrichtung 1, 26 zurückgelegt wird, gelangt das Sensor-Modul 11 in den Empfangsbereich der ersten Empfangseinrichtung 13 und es wird wieder die primäre Funkverbindung 12 aufgebaut. Vorübergehend gelangen nun die Daten des Sensor-Moduls 11 sowohl über die erste Empfangseinrichtung 13 und die zweite Empfangseinrichtung 24 zur Regelvorrichtung 7 der Pflegevorrichtung 1, 26. Danach wird das Mobilteil 9 in die Ladehalterung 14 gesteckt, was über den Schaltkontakt 16 erkannt wird. Über die primäre Funkverbindung 12 gelangen sowohl die Messdaten als auch die Identifikationsnummer des Sensor-Moduls 11 zur ersten Empfangseinrichtung 13. Die empfangene Identifikationsnummer wird zunächst wieder mit der im Speicher 29 abgelegten Identifikationsnummer verglichen. Die Übereinstimmung der Daten wird vom Anwender an der Bedieneinheit 6 bestätigt.
Die Pflegevorrichtung 1, 26 wird nun in den betriebsbereiten Zustand versetzt, in dem für den Fall der offenen Pflege bei der ersten Pflegevorrichtung 1 die Seitenklappen 5 hochgeklappt werden und die Strahlungsheizung 4 aktiviert wird. Bei der zweiten Pflegevorrichtung 26 für die geschlossene Pflege wird die Haube 27 abgesenkt und die Temperaturregelung auf die gemessenen Körpertemperatur werte eingestellt. Über die Bedieneinheit 6 wird dem Anwender die Deaktivierung des speziellen „kangaroo-Modus” vorgeschlagen. Der Anwender bestätigt die Betriebsartumschaltung durch Druck auf den Taster 161. Danach deaktiviert das Mobilteil 9 seinen Sendebetrieb, und es wird die sekundäre Funkverbindung 15 abgeschaltet. Das Sensor-Modul 11 ist nun nur über die primäre Funkverbindung 12 mit der Pflegevorrichtung 1, 26 verbunden.

Claims

Verfahren zur Übertragung von Messdaten eines an einem Patienten (3) angebrachten Sensor-Moduls (11) zu einer Pflegevorrichtung, mit den Schritten, – das Sensor-Modul (11) zur drahtlosen Datenübertragung auszubilden, – eine erste Empfangseinrichtung (13) in räumlicher Nähe zum Patienten (3) an der Pflegevorrichtung anzuordnen, so dass die vom Sensor-Modul (11) über eine primäre Funkverbindung (12) übertragenen Messwerte an die Pflegevorrichtung weitergeleitet werden, wenn sich der Patient (3) in der Pflegevorrichtung befindet, – ein abnehmbares Mobilteil (9) an der Pflegevorrichtung vorzusehen, welches eine zweite Empfangseinrichtung (24) zur Aufnahme der vom Sensor-Modul (11) gelieferten Messdaten besitzt und Mittel zur drahtlosen Kommunikation mit der Pflegevorrichtung in Form einer sekundären Funkverbindung (15) aufweist, und – die Messdaten des Patienten (3) in Form einer alternativen primären Funkverbindung (25) über das Mobilteil (9) und die sekundäre Funkverbindung (15) an die Pflegevorrichtung übertragen werden, wenn der Patient (3) der Pflegevorrichtung entnommen wird.
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass zum Wechsel von der primären Funkverbindung (12) auf die alternative primäre Funkverbindung (25) ein Umschaltmittel (16, 161, 162, 163) vorgesehen wird.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Umschaltmittel ein vom Anwender betätigter Taster (161) benutzt wird.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Umschaltmittel ein bei der Entnahme oder Zurückgabe des Mobilteils (9) ansprechender Schaltkontakt (16) an einer Ladehalterung (14) des Mobilteils (9) benutzt wird.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Umschaltmittel ein auf das Öffnen oder Schließen einer Haube (27) oder die Eigengewichtskraft des Patienten (3) ansprechender Schalter (162, 163) verwendet wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (21) des Sensor-Moduls (11) zur Überbrückung von einer Strecke von mindestens 50 cm ausgeführt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkverbindungen (12, 15, 25) über Infrarot oder Hochfrequenz ausgeführt werden.