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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Fluidreservoir zum luftblasenfreien
Weiterleiten eines zu dosierenden Fluids, insbesondere an eine Abgabestelle eines
Mikrodosiersystems, mit einem Gehäuse, das eine mit einem Fluid
bis zu einem für
eine Dosisabgabe vorbestimmten Füllstand
zu befüllende
Kavität umgibt,
die mit einem Fluideinlass, einem Fluidauslass und einer Belüftung in
Verbindung steht.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Mikrodosieren
eines Fluids und ein Mikrodosiersystem mit einem erfindungsgemäßen Fluidreservoir.
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Ein
solches Fluidreservoir und ein solches Verfahren zum Mikrodosieren
sind allgemein bekannt.
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Mikrodosiersysteme
werden zum Dosieren unterschiedlichster Medien verwendet. Unter
dem Begriff Mikrodosierung wird nachfolgend ein Erzeugen (Portionieren)
und Abgeben einer (sehr geringen) Fluidmenge in der Größenordnung
von Mikroliter (μl)
bis Pikoliter (pl) verstanden. Mikrodosiersysteme werden heutzutage
in vielen Bereichen der Industrie verwendet. Beispiele hierfür sind in
der chemischen Analytik und der Pharmaindustrie zu sehen, wo Reagenzien
sehr geringer Mengen verarbeitet werden, wie z.B. bei der Herstellung
von Arzneimitteln. Ein weiteres Anwendungsfeld der Mikrodosiertechnik
ist der Maschinenbau. Dort müssen
z.B. Lager oder Getriebe mit einer äußerst exakten Kleinstmenge
an Schmiermittel versehen werden, um gute Laufeigenschaften gewährleisten
zu können.
Um Fluidmengen in der erforderlichen Größe abgeben zu können, findet
eine stetige Miniaturisierung der Dosiersysteme statt.
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Bei
der Miniaturisierung von Dosiersystemen stellt sich generell das
Problem, dass viele Gesetzmäßigkeiten,
wie sie aus der Makrowelt bekannt sind, in der Mikrowelt ihre Gültigkeit
verlieren. Ein Grund hierfür
liegt bei Fluiden bzw. Flüssigkeiten
in der zunehmenden Dominanz von Oberflächenkräften gegenüber Volumenkräften bei
abnehmenden Dimensionen.
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Um
z.B. ein Fluid im Mikroliterbereich dosieren zu können, sind
in der Regel zahlreiche Erfordernisse hinsichtlich des Mikrodosiersystems
zu gewährleisten.
Zum einen sollen möglichst
viele verschiedene Flüssigkeiten
dosiert werden können,
die unterschiedliche Viskositäten
aufweisen. Ferner soll dies mit einer möglichst hohen Wiederholbarkeit
und Genauigkeit bzw. Prozesssicherheit geschehen. Mikrodosiersysteme
sollen zum anderen eine hohe Dosierfrequenz, eine hohe Medienresistenz,
eine gute Bedienbarkeit, geringe Wartungszyklen und eine hohe Lebensdauer
aufweisen.
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Ferner
ist eine kontinuierliche Kontrolle einer abgegebenen Fluidmenge
(Dosis) sowie ein variables Dosiervolumen wünschenswert. Was die abgegebene
Dosiermenge selbst betrifft, so ist eine variable Tropfengröße von Vorteil,
wobei darauf zu achten ist, dass keine Satellitentropfen ausgebildet
werden. Satellitentropfen sind kleine Tröpfchen, die nach einem Haupttropfen
ausgestoßen
werden können.
Bei den feinen Anwendungen der Mikrodosierung wird jedoch davon
ausgegangen, dass in der Regel jeweils nur ein einziger Tropfen
ausgegeben wird. Eine kontinuierliche Abgabe ist jedoch ebenfalls
möglich.
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Ein
weiteres grundlegendes Problem ist, dass das Fluid im Dosierreservoir
möglichst
luftblasenfrei sein sollte. Das Fehlen von Luftblasen stellt die
Grundlage für
eine reproduzierbare Dosierung dar. Luftblasen innerhalb eines Mikrodosiersystems erzeugen
Störungen
und können
sogar zu einer Beschädigung
bzw. einem Ausfall des Mikrodosiersystems führen. Dies liegt zum einen
daran, dass Luft, im Gegensatz zu Flüssigkeiten, komprimierbar ist. Angenommen
in einem Mikrodosierkopf befindet sich Luft, so kann es u.U. dazu
kommen, dass anstatt einer Ausgabe des zu dosierenden Fluids die
in der Düse
befindliche Luft komprimiert wird, ohne dass das zu dosierende Fluid
ausgestoßen
wird. In der Regel erfolgt die Ausgabe durch Erzeugung eines Impulses,
der wiederum dazu führt,
dass das in der Düse
befindliche Fluid ausgestoßen
wird. Die Ausgabe kann jedoch auch in Abhängigkeit von einem Druck bewirkt
werden, der an einer Abgabestelle in der abzugebenden Flüssigkeit
herrscht (vgl. z.B. Injektionsspritze).
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Im
Stand der Technik hat man deshalb großvolumige Fluidreservoire verwendet,
die mit einem herkömmlichen
Mikrodosierkopf verbunden sind, um diesen mit dem Fluid zu versorgen.
So sind z.B. zylinderförmige
Fluidreservoire bekannt, die an ihrer Unterseite einen Fluidauslass
aufweisen, der mit dem Mikrodosierkopf gekoppelt ist. Das Fluidreservoir
ist dabei nach oben offen, um ein Entweichen von Luft zu ermöglichen,
die ggf. im Fluid enthalten ist, mit dem das Fluidreservoir nachgefüllt wird.
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Das
Volumen herkömmlicher
Fluidreservoire ist verhältnismäßig groß gegenüber den
abzugebenden (Mikro-)Dosen, die herkömmlicherweise in der Größenordnung
Mikroliter bis Pikoliter liegen. Ein Grund für die Wahl eines großvolumigen
Fluidreservoirs ist darin zu sehen, dass der innerhalb des in dem
Fluidreservoir befindlichen Fluids herrschende Druck selbst nach
Abgabe einer Dosiseinheit nahezu konstant bleibt. Dieser Druck wird
auch Vordruck genannt.
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Der
Vordruck kann, je nach Dosierprinzip (druckabhängige Dosierung, impulsabhängige Dosierung,
usw.), für
die Größe der abzugebenden
Dosiseinheit verantwortlich sein. Er entspricht dem Schweredruck,
der sich wiederum aus dem Umgebungsdruck, der auf das nach oben
offene Fluidreservoir wirkt, und dem hydrostatischen Druck zusammensetzt,
der eine Funktion einer Füllstandshöhe ist. Die
Füllstandshöhe entspricht
der Höhe,
bis zu der sich Fluid im Fluidreservoir befindet. Ist das Volumen des
Fluidreservoirs groß gegenüber einer
abzugebenden Dosiseinheit, so bleibt der Vordruck über mehrere
Abgabezyklen nahezu konstant.
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Ein
Problem eines solchen großvolumigen Fluidreservoirs
ist darin zu sehen, dass die Verdunstung an der Fluidoberfläche relativ
groß ist,
wodurch zum einen Fluid verloren wird und zum anderen eine zusätzliche
Komponente zur Abnahme des Vordrucks auftritt.
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Eine
weitere Schwierigkeit tritt im Zusammenhang mit dem Befüllen eines
großvolumigen
Fluidreservoirs auf. Füllt
man das Fluidreservoir von oben durch einfaches Eingießen des
Fluids auf, so kommt es zu Druckschwankungen innerhalb des Mikrodosiersystems,
insbesondere innerhalb des Fluids im Fluidreservoir. Ein durch den
Aufprall des nachgefüllten
Fluids hervorgerufener Impuls setzt sich innerhalb des gesamten
im Mikrodosiersystem befindlichen Fluids fort und führt so u.U.
zu nicht tolerierbaren Druckschwankungen an der Abgabestelle des
Mikrodosiersystems, was zu starken Schwankungen hinsichtlich einer
abgegebenen Fluidmenge führen
kann.
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Verringert
man dagegen das Volumen des Fluidreservoirs, so muss das Reservoir
häufiger nachgefüllt werden,
um den im System erforderlichen Vordruck aufrecht zu erhalten. Wie
bereits oben erwähnt,
führt ein
Nachfüllen
aber in der Regel zu Druckschwankungen.
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System
und Verfahren zum Befüllen
eines Fluidreservoirs zu schaffen, bei dem das Volumen des Fluidreservoirs
verringert werden kann bzw. der Nachfüllvorgang stattfinden kann,
ohne dass es zu störenden
Druckschwankungen innerhalb des Mikrodosiersystems kommt. Vorzugsweise
soll dem Fluidreservoir pro abgegebener Dosiseinheit eine Dosiseinheit
pro Abgabezyklus nachgeführt werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Fluidreservoir der eingangs erwähnten Art
gelöst,
bei dem der Fluideinlass mit einem Kanal in Verbindung steht, der eine Öffnung hin
zur Kavität
aufweist, die so zu dem vorbestimmten Füllstand angeordnet ist, dass
in die Kavität
nachzufüllendes
Fluid während
eines Nachfüllvorgangs,
um den zur Dosisabgabe vorbestimmten Füllstand nach Abgabe einer Dosis
wiederherzustellen, in der Kavität
befindliches Fluid berührt,
bevor es zu einem Fluidtropfenabriss an der Öffnung kommt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der Ort des Fluideinlasses so gewählt, dass ein nachzufüllendes
Fluid nicht einfach in das Fluidreservoir geschüttet, sondern vielmehr, z.B.
entlang einer Innenwand, in das Fluidreservoir fließen kann.
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Das
nachzufüllende
Fluid lässt
sich nahezu impulsfrei mit dem in dem Fluidreservoir befindlichen Fluid
koppeln. Nachzufüllendes
Fluid bildet vielmehr eine Brücke
zwischen dem Kanal und der Oberfläche des (noch) im Fluidreservoir
befindlichen Fluids aus, wobei bei einem Zusammenschluss der beiden
Fluidmengen, nämlich
dem nachzufüllenden
Fluid und dem im Fluidreservoir befindlichen Fluid, nahezu kein Impuls übertragen
wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
der Kanal Teil der Kavität.
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Der
Fluideinlass kann entweder (über
einen Kanal) direkt in das Fluidreservoir münden, wobei der Kanal dann
nicht Teil der Kavität
ist und sich der Einlass somit in einer Wand des Reservoirgehäuse befindet,
oder der Einlass mündet
in einen Kanal, der bereits Teil der Kavität ist. Ist der Kanal Teil der
Kavität,
so kann Luft, die im nachzufüllenden
Fluid enthalten sein kann, aus dem Fluid über die Lüftung aus dem Reservoir entweichen,
bevor das nachzufüllende
Fluid nachgefüllt
wird.
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Der
Kanal selbst kann auch ein Kapillarkanal sein. Mit Hilfe der Kapillarität eines
Kapillarkanals wird das nachzufüllende
Fluid an einem Austritt aus dem Kapillarkanal bzw. dessen Öffnung hin
zu der Kavität
gehindert. Das Vorsehen eines Kapillarkanals, der Teil der Kavität sein kann,
ermöglicht
vielfältige
Optionen hinsichtlich der Art und Weise, wie das nachzufüllende Fluid
in die Kavität
nachgeführt
wird. Das nachzufüllende
Fluid kann z.B. über
Seitenwände
nachgeführt
werden, weshalb der Fluideinlass bzw. der Kapillarkanal nicht in
der Decke bzw. dem Deckel des Fluidreservoirs vorgesehen sein muss.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das nachzufüllende
Fluid über
eine Innenwand des Gehäuses
in die Kavität
nachgefüllt, wodurch
eine größere Fluidmenge
zum Fluidtropfenabriss erforderlich ist.
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Im
Gegensatz zu der Lösung,
bei der der Kanal in der Decke des Fluidreservoirs vorgesehen sein kann,
wird gemäß dieser
Ausführungsform
das Fluid an einer Innen- bzw. Seitenwand des Gehäuses nachgefüllt. Zusätzlich zu
den innerhalb des Fluids wirkenden Kohäsionskräften kommt die Adhäsion zwischen
der Wand und dem nachzufüllenden
Fluid zum Tragen. Die Zusammenhangskraft wird erhöht. Diese
Erhöhung
der Kraft, die einen Tropfenabriss verhindert, ermöglicht es,
den Fluideinlass bzw. den Kanal geometrisch weiter von dem vorbestimmten Füllstand
beabstandet zu platzieren, als es der Fall wäre, wenn die Öffnung eines
Kanals in der Decke des Fluidreservoirs vorgesehen wäre. Wäre die Öffnung des
Kanals in der Decke vorgesehen, so wäre die Kohäsionskraft des nachzufüllenden
Fluids allein dafür
verantwortlich, dass es zu keinem Tropfenabriss kommt. Zu einem
Tropfenabriss kommt es immer dann, wenn es für das Fluid an der Öffnung des
Kapillarkanals energetisch günstiger
ist, einen Tropfen zu bilden. Bei einer Zuführung über eine Wand kann jedoch zusätzlich die
Adhäsion
zwischen Fluid und Wand ausgenutzt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Volumen der Kavität so gewählt ist, dass ein vorbestimmter
Vordruck am Fluidauslass herrscht, der proportional zu einem hydrostatischen
Druck des Fluids in der Kavität
ist.
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Diese
Maßnahme
gewährleistet,
dass an einer Abgabestelle eines Mikrodosierkopfs stets der gleiche
Druck des Fluids vorliegt, da der Druck für eine ausgestoßene Menge
(mit-)verantwortlich ist. Auf diese Weise ist eine gute Wiederholbarkeit
bzw. eine hohe Prozesssicherheit gewährleistet.
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Ferner
ist es bevorzugt, wenn zusätzlich
ein Füllstandssensor
vorgesehen ist, mit dem der Füllstand
des in der Kavität
befindlichen Fluids erfassbar ist.
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Damit
wird der Füllstand
innerhalb der Kavität
messbar und somit regelbar. Der Füllstandssensor liefert das
Signal, um einen Nachfüllvorgang
zu beenden. Ferner kann mit Hilfe des Füllstandssensors überprüft werden,
ob sich eine für
eine Dosisabgabe ausreichend große Fluidmenge innerhalb der Kavität befindet.
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Vorzugsweise
ist ferner ein Durchflusssensor zum Erfassen eines Fluidflusses
vorgesehen, der die Kavität
in Richtung des Fluidauslasses verlässt.
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Durch
das Erfassen des Fluidflusses in Richtung des Fluidauslasses lässt sich
die ausgestoßene bzw.
die auszustoßende
Fluidmenge messregeltechnisch steuern.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist in einer Arbeitsstellung des Fluidreservoirs der Fluidauslass
unterhalb des Durchflusssensors angeordnet, der wiederum unterhalb
des Füllstandssensors
angeordnet ist, der seinerseits wiederum unterhalb der Belüftung angeordnet
ist.
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Wird
die Anordnung der oben genannten Komponenten auf diese Weise gewählt, so
kann die abzugebende Dosismenge allein durch die Gravitationskraft
bestimmt werden, die das in das Kavität befindliche Fluid dazu veranlasst,
in Richtung des Fluidauslasses zu strömen. Ferner befindet sich die
Belüftung
an einem relativ hohen Punkt, so dass im Falle eines Lufteinschlusses innerhalb
des in der Kavität befindlichen
Fluids Luft selbstständig
auf Grund des Auftriebs das Fluid über die Belüftung, und somit auch das Fluidreservoir,
verlässt.
Deshalb ist es zulässig,
dass nachzufüllendes
Fluid Luftblasen enthält,
da diese aus dem zu dosierenden Fluid entfernbar sind.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Fluideinlass
in Höhe
des Füllstandssensors
angeordnet ist.
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Durch
diese Art der Anordnung ist gewährleistet,
dass nachzufüllendes
Fluid möglichst
wenig kinetische Energie gewinnt, während es in die Kavität gefüllt wird.
Im Gegensatz zu bezüglich
der vertikalen Höhe
weit auseinanderliegender Punkte, insbesondere dem Fluideinlass
und der Oberfläche
des in der Kavität
befindlichen Fluids (bzw. dem vorbestimmten Füllstand), kommt es zu dem Zeitpunkt,
bei dem das nachzufüllende
Fluid in Kontakt mit dem in der Kavität befindlichen Fluid kommt,
zu fast keinerlei Impulsübertragung,
die auf kinetischer Energie basiert. Dies verhindert allzu große Druckschwankungen
innerhalb des Mikrodosiersystems. Geringe Druckschwankungen ermöglichen
eine hohe Prozesssicherheit.
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Außerdem ist
es von Vorteil, wenn eine Längsachse
des Kapillarkanals einen Winkel α,
insbesondere 90°,
mit der Innenwand bildet.
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In
diesem Fall bildet die Innenwand einen Winkel von 45° mit der
Oberfläche
des in der Kavität befindlichen
Fluids, wenn sich das befüllte
Fluidreservoir in einer Arbeitsstellung befindet. Die Arbeitsstellung
ist dann gegeben, wenn die Längs achse
des Fluidreservoirs parallel zur Schwerkraft orientiert ist.
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Ferner
ist es bevorzugt, wenn in der Arbeitsstellung die Innenwand einen
spitzen Winkel mit der Längsachse
des Fluidreservoirs einnimmt.
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Je
geringer der Winkel zwischen der Innenwand, die an den Kanal angrenzt,
und der Oberfläche des
in der Kavität
befindlichen Fluids ist, desto geringer wird eine Komponente der
Ausbreitungsgeschwindigkeit des nachzufüllenden Fluids sein, die einen
Impulsübertrag
auf Grund kinetischer Energie während
des Zusammentreffens des nachzufüllenden
Fluids mit dem in der Kavität
befindlichen Fluids verursacht.
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Ferner
ist es bevorzugt, wenn der Fluideinlass in der Arbeitsstellung vertikal
versetzt zum Fluidauslass angeordnet ist.
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Auch
diese Maßnahme
verringert den Beitrag des Impulsübertrags, der auf kinetische
Energie zurückzuführen ist.
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Auch
bevorzugt ist es, wenn der Fluidauslass und die Belüftung 28
mm voneinander entfernt sind und ein Durchmesser des Fluideinlasses
und des Fluidauslasses jeweils 2 mm beträgt.
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Bei
einem Fluidreservoir, das diese Ausmaße aufweist, lassen sich Dosen
in der Größenordnung
von Mikroliter bis Pikoliter besonders gut dosieren, da ein am Fluidauslass
herrschender Schweredruck geeignet ist, um mit einer Mikrodosierdüse entsprechenden
Durchmessers durch bloßes Öffnen und
Schließen
eines Ventils diese Dosen abzugeben. Die Abgabe erfolgt insbe sondere
lediglich auf Grund der herrschenden Gravitationskraft, d.h. ohne
dass weitere Elemente (z.B. Piezoaktoren) zur Erzeugung eines Impulses
innerhalb der Mikrodosierdüse
vorgesehen werden müssten.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigens:
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1 eine
schematische Schnittansicht eines Fluidreservoirs gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ein
Mikrodosiersystem mit einem Fluidreservoir gemäß der vorliegenden Erfindung;
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3a und 3b Schnittansichten
des Fluidreservoirs der 1 im befüllten Zustand und während eines
Nachfüllvorgangs;
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4 schematisch
einen Durchflusssensor;
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5 Temperaturverteilungskurven,
die mit dem Durchflusssensor der 4 ermittelt
wurden;
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6 ein
schematisches Flussdiagramm, das das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht; und
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7 eine
weitere Ausführungsform
eines Fluidreservoirs gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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In
den nachfolgenden Figuren werden identische Elemente mit gleichen
Bezugszeichen bezeichnet, wobei ein Fluidreservoir gemäß der vorliegenden Erfindung
allgemein mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet wird.
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1 zeigt
eine Schnittansicht durch ein Fluidreservoir 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Der Schnitt wurde entlang einer vertikalen Ebene vorgenommen,
wobei das Fluidreservoir 10 in der 1 in seiner
Arbeitsstellung dargestellt ist.
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Das
Fluidreservoir 10 umfasst ein Gehäuse 12, das vorzugsweise
aus einem medienresistenten Stoff, z.B. durch Spritzgusstechnik,
hergestellt ist. Medienresistent bedeutet, dass das Medium, welches
mit dem Fluidreservoir 10 dosiert werden soll, keine Reaktion
mit dem Gehäusematerial
eingeht, die das Gehäuse 12 beschädigen könnte.
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Ferner
weist das Fluidreservoir 10 eine Belüftung 14, z.B. in
Form eines Kamins, einen Fluideinlass 16 und einen Fluidauslass 18 auf.
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Das
Gehäuse 12 umgibt
eine Kavität 20,
in die ein zu dosierendes Medium (Fluid) eingefüllt werden kann. Das Medium
ist in 1 nicht dargestellt. Das Fluidreservoir 10 ist
somit leer bzw. mit Luft gefüllt.
Ein Luftaustausch zwischen der Kavität 20 und der Umgebung
des Fluidreservoirs 10 kann über die Belüftung 14 stattfinden.
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Im
Beispiel der 1 sind die Belüftung 14 und
der Fluidauslass 18 entlang einer Linie 19 angeordnet.
In der in 1 gezeigten Arbeitsstellung
des Fluidreservoirs 10 ist die Linie 19, die gestrichelt
dargestellt ist, parallel zur Schwerkraft g orientiert. Die Linie 19 stellt
die Längsachse
bzw. die Vertikalrichtung des Fluidreservoirs 10 dar.
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Außerdem kann
das Fluidreservoir 10 einen Füllstandssensor 22 und/oder
einen Durchflusssensor 24 aufweisen. Der Füllstandssensor 22 und
der Durchflusssensor 24 sind vorzugsweise bei einer Wand
des Gehäuses 12 vorgesehen,
die gegenüberliegend
zu der Linie 19 angeordnet ist.
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Somit
ergibt sich in der Arbeitsstellung des Fluidreservoirs 10 folgende
Anordnung relativ zu der Längsrichtung 19.
Am tiefsten Punkt der in der 1 dargestellten
Kavität 20 befindet
sich der Fluidauslass 18. In unmittelbarer Nähe darüber ist
der Durchflusssensor 24 angeordnet. Über dem Durchflusssensor 24 ist
der Füllstandssensor 22 vorgesehen, über dem
wiederum die Belüftung 14 angeordnet
ist. Diese Reihenfolge der Anordnung bewirkt, dass auf Grund der
Schwerkraft Luft, die in einem in der Kavität 20 befindlichen
Fluid (nicht dargestellt in 1) nach
oben in Richtung der Belüftung 14 entweichen kann.
Ferner veranlasst die Schwerkraft in der Kavität 20 befindliches
Fluid dazu, sich in Richtung des Fluidauslasses 18 zu bewegen,
sollte der Fluidauslass 18 geöffnet sein.
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Bezug
nehmend auf 2 ist ein Mikrodosiersystem 30 dargestellt,
das das Fluidreservoir 10 gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst.
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Das
Fluidreservoir 10 der 2 weist
dabei den Füllstandssensor 22 und
einen Durchflusssensor 24 auf. Das Fluidreservoir 10 ist über eine
Fluidleitung 38 mit einem Mikrodosierkopf 32 verbunden.
Die Fluidleitung 38 steht dazu mit dem Fluidauslass 18 des
Fluidreservoirs 10 in Verbindung. Eine weitere Fluidleitung 38 koppelt
an den Fluideinlass 16.
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Das
Mikrodosiersystem 30 weist ferner den Mikrodosierkopf 32 auf.
Der Mikrodosierkopf 32 umfasst eine Abgabestelle bzw. Mikrodosierdüse 34 zur Ausgabe
einer vorbestimmten Fluiddosis bzw. eines Fluidtropfens 36.
Wie bereits oben erwähnt,
wird das zu dosierende Fluid über
die Fluidleitung 38 dem Mikrodosierkopf 32 zugeführt. In
der Fluidleitung 38 kann ein Ventil 40 vorgesehen
sein, das über
eine Verbindung 42 mit einem Regelkreis 44 verbunden ist,
der ebenfalls von dem Mikrodosiersystem 30 umfasst wird.
Das Ventil 40 kann aber auch in den Mikrodosierkopf 32 integriert
sein.
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Der
Regelkreis 44 steht ferner über eine Verbindung 46 mit
dem Durchflusssensor 24 in Verbindung. Über eine Verbindung 48 steht
der Regelkreis 44 mit dem Füllstandssensor 22 in
Verbindung. Außerdem
besteht eine Verbindung 50 zu einem weiteren Ventil 52,
das in der weiteren Fluidleitung 38 vorgesehen sein kann,
die das Fluidreservoir 10 über den Fluideinlass 16 mit
einem Fluidspeicher 54 verbindet.
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Mit
Hilfe des Regelkreises 44 lässt sich durch die herrschende
Gravitation die Dosis 36 allein durch Öffnen und Schließen des
Ventils 40 regeln. Das Ventil 40 kann alternativ
entweder im Fluidreservoir 10 oder im Mikrodosierkopf 32 vorgesehen
sein. Durch ein Öffnen
und Schließen
des Ventils 40 lässt sich
die Dosis 36 auf Grund des im System 30 herrschenden
Schweredrucks des Fluids dosieren.
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Das Öffnen und
Schließen
des Ventils 40 wird von dem Regelkreis 44 gesteuert,
indem dieser zum einen über
den Füllstandssensor 22 feststellt,
ob das Fluidreservoir 10 ausreichend mit dem Fluid befüllt ist,
und zum anderen über
den Durchflusssensor 24 feststellt, wie groß der durch
den Fluidauslass 18 geflossene Fluidfluss ist, um die von
dem Fluidreservoir 10 abgegebene Menge des Fluids zu bestimmen.
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Die
(Signal-)Verbindungen 42, 46 und 48 gewährleisten,
dass der Regelkreis 44 elektrische Signale mit den entsprechenden
Komponenten austauschen kann. Bei den Verbindungen 42, 46 und 48 kann
es sich um eine feste Verdrahtung oder drahtlose Verbindungen handeln.
Das Gleiche gilt für
die Verbindung 50.
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Über das
Ventil 52 lässt
sich mit Hilfe des Regelkreises 44 der Nachfüllvorgang
regeln. Das Ventil 52 regelt den Nachfluss (Zulauf) des
Fluids aus dem Fluidspeicher 54, der einen Fluidspeicher
gemäß dem Stand
der Technik repräsentieren
kann, d.h. es kann sich z.B. um einen großvolumigen Fluidspeicher handeln.
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Bezug
nehmend auf die 3a und 3b werden
verschiedene Befüllungszustände des
Fluidreservoirs 10, insbesondere der Kavität 20,
beschrieben werden.
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In 3a ist
die identische Schnittansicht wie in 1 dargestellt.
In der 3a ist die Kavität 20 jedoch
teilweise mit einem Fluid 60 befüllt. Die Hilfslinie 28 zeigt
einen vorbestimmten Füllstand
an. Oberflächen
des Fluids 60 sind mit der Bezugsziffer 62 bezeichnet.
Das Fluid 60 befindet sich in der Darstellung der 3a jedoch
nicht nur lediglich in der Kavität 20,
sondern auch in einem Kanal 61, der in der 3a rechts
oben dargestellt ist und mit dem Fluideinlass 16 in Verbindung
steht.
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Zurückkehrend
zur 1 wird die Orientierung bzw. Lage des Kanals 61 relativ
zu der Kavität 20 genauer
beschrieben werden.
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Der
Durchmesser bzw. der Querschnitt des Kanals 61 kann auch
so gewählt
werden, dass Kapillarkräfte
innerhalb des Kanals 61 auftreten, wenn dieser mit dem
Fluid 60 befüllt
wird.
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Der
Kanal 61 weist eine Öffnung 63 auf,
die in Richtung der Kavität 20 orientiert
ist. Er grenzt ferner an eine Innenwand 64 des Gehäuses 12 an.
Die Wand 64 weist eine Fläche 66 auf, die in
Richtung der Kavität 20 orientiert
ist. Die Fläche 66 stellt
einen Teil der Innenfläche
der Kavität 20 dar.
Die Wand 64 erstreckt sich entlang einer gestrichelten
Hilfslinie 68. Der Kanal erstreckt sich längs einer
gestrichelten Hilfslinie 70.
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Der
Winkel zwischen den Hilfslinien 68 und 70 wird
mit α bezeichnet.
Der Winkel zwischen der Hilfslinie 68 und der Längs- bzw. Vertikalrichtung 19 des
Fluidreservoirs 10 wird mit β bezeichnet. Der Winkel zwischen
dem Füllstand 28 und
der Hilfslinie 68 wird mit γ bezeichnet.
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Der
Winkel α beträgt vorzugsweise
90°. Der Kanal 61 ist
in dem Beispiel der 1, 3a und 3b knieförmig relativ
zur Kavität 20 ausgebildet. Das
Knie kann abgerundet ausgebildet sein. Der Winkel γ zwischen
dem Füllstand 28 und
der Hilfslinie 68 ist vorzugsweise ein spitzer Winkel.
Je geringer ein Gefälle
der Wand 64, d.h. je geringer der Winkel γ ist, desto
geringer wird der Impuls eines in die Kavität 20 nachzufüllenden
Fluids sein, der durch die Höhendifferenz,
bzw. dem damit verbundenen Zuwachs an kinetischer Energie beim Nachfüllen, zwischen
der Öffnung 63 und
dem Füllstand 28 hervorgerufen
wird. Die Gesamthöhe
des Fluidreservoirs 10 wird mit H bezeichnet. Die Gesamthöhe H beträgt vorzugsweise
28 mm. Der Durchmesser des Fluideinlasses 16 und des Fluidauslasses 18 beträgt jeweils
vorzugsweise 2 mm. Die Entfernung des Fluideinlasses 16 zu
der Wand, die den Füllstandssensor 22 bzw.
den Durchflusssensor 24 hält, beträgt vorzugsweise zwei Drittel
der Höhe
H.
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Zurückkehrend
zur 3a, in der das Fluidreservoir 10 in einem
befüllten
Zustand gezeigt ist, erkennt man, an Hand der (übertrieben dargestellten) Krümmung der
Oberflächen 62 des
Fluids 60, dass es sich bei dem Fluid 60 um einen
Stoff, insbesondere eine Flüssigkeit,
handelt, bei der die Kohäsionskräfte (Zusammenhangskräfte) sehr
viel größer sind als
die Adhäsionskräfte (Anhaftungskräfte). Kohäsionskräfte wirken
zwischen gleichen Atomen oder Molekülen eines Stoffes und halten
den Stoff zusammen. Adhäsionskräfte wirken
zwischen Molekülen unterschiedlicher
Stoffe.
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Die
Lage des Kanals 61 ist so gewählt, dass im Falle eines Nachfüllens von
Fluid 60 in die Kavität 20,
um den Füllstand 28 z.B.
nach Abgabe einer Dosiseinheit wieder herzustellen, das nachzufüllende Fluid 60 nicht
in das in der Kavität 20 befindliche
Fluid 60 "tropft" oder "gestrahlt" wird.
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Auf
Grund der zwischen dem Fluid 60 und der Wandfläche 66 herrschenden
Adhäsionskraft kann
bei entsprechender Zuführung
des Fluids 60 aus dem Fluideinlass 16 in den Kanal 61 das
Fluid 60 des Kanals 61 mit dem in der Kavität 20 befindlichen Fluid 60 in
Verbindung gebracht werden, ohne dass es dabei zu einem Tropfenabriss
kommt. Unter einem Tropfenabriss wird der Vorgang verstanden, wenn
es (bereits) auf Grund der Schwerkraft eines Tropfens, der sich
an einer Auslassöffnung
bildet, zu einer Trennung von dem in der Auslassöffnung befindlichen Fluid kommt.
Zu diesem Zeitpunkt wird die potenzielle Energie des Tropfens größer als
die Oberflächenspannung
des Tropfens, so dass es energetisch günstiger ist, dass ein Tropfen
abreißt.
Dieses Phänomen
tritt z.B. bei einem tropfenden Wasserhahn auf.
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Der
Abstand zwischen der Öffnung 63 und dem
Füllstand 28 ist
dabei so gewählt,
dass das nachzufüllende
Fluid 60 langsam entlang der Fläche 66 abgelassen
werden kann, bis es zu einem Zusammenschluss mit dem in der Kavität 20 befindlichen Fluid 60 kommt.
Bei geeigneter Wahl einer Kraft, die das Fluid 60 aus dem
Kanal 61 treibt, kann das Fluid 60 beliebig langsam
an der Fläche 66 abgelassen bzw. "abgeseilt" werden.
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In
der 3b ist schematisch der Zustand dargestellt, bei
dem das Fluid 60 des Kanals 61 über die
Fläche 66 eine
Verbindung mit dem in der Kavität 20 befindlichen
Fluid 60 eingeht. Ein in der 3b dunkel
gezeichneter Pfeil 65 repräsentiert einen Zufluss des
Fluids 60 in die Kavität 20.
Helle Pfeile 67 stellen schematisch einen Luftabzug dar.
Sollte es zu einem Luftblaseneinschluss innerhalb des Fluids 60 kommen,
so kann die Luft aus der Kavität 20 entlang der
Belüftung 14 in
die Umgebung entweichen. Die Zufuhr 65 von Fluid 60 lässt sich
mit Hilfe des Füllstandssensors 22 regeln,
wie es im Zusammenhang mit der 2 bereits
beschrieben wurde.
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Die
Benetzung des Füllstandssensors 22 kann
ein Maß für die Füllstandshöhe und somit
für den
Vordruck sein. Beim Erreichen eines unteren (Benetzungs-)Punktes
des Füllstandssensors 22 kann
das Ventil 52 (vgl. 2) geöffnet werden,
wodurch Fluid 60 nachfließen kann. Beim Erreichen eines
oberen Punktes wird das Ventil 52 wieder geschlossen. Hierbei ändert sich
die Höhe
der Fluidsäule
um maximal 2 mm, was im konkreten Beispiel einer Vordrucksänderung
von 20 Pascal entspricht. Der konstant zu haltende Vordruck
hängt von
der Füllstandshöhe ab. Ferner
kann die Viskosität
sowie der Durchmesser der Abgabestelle 34 (vgl. 2)
für die Größe der abzugebenden
Dosis verantwortlich sein.
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In 4 ist
ein exemplarischer Durchflusssensor 24 gezeigt, der ein
Heizelement 80 sowie zwei Temperatursensoren 82 und 84 aufweist.
Bei den Temperatursensoren 82 und 84 kann es sich
um parallel angeordnete Thermoelemente handeln. Im Beispiel der 4 durchströmt das zu
messende Medium den Durchflusssensor 24 entlang eines Pfeils 85.
Im Vergleich zur 1 würde der Pfeil 85 parallel
zur Hilfslinie 19 orientiert sein und nach unten weisen.
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Der
Heizer 80 heizt das zu messende Medium. Die Temperatursensoren 82 und 84 bestimmen die
Temperatur des Mediums am Einlass bzw. Auslass des Durchflusssensors 24.
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In 5 sind
schematische Temperaturverteilungen bei verschiedenen Durchflussgeschwindigkeiten
v dargestellt.
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Dabei
ist auf der x-Achse jeweils der Ort und auf der y-Achse jeweils
die Temperatur dargestellt.
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Im
oberen Graph der drei Graphen der 5 ist eine
erste Temperaturverteilung 86 bei einer Durchflussgeschwindigkeit
v = 0 gezeigt. Man erkennt die symmetrische Verteilung um den Ort
x2, d.h. um den Ort des Heizelements 80.
Die Orte x1 und x3 entsprechen
dabei den Orten der Temperatursensoren 82 und 84.
Wenn das Medium nicht durch den Durchflusssensor 24 fließt, so ist
die Temperatur bei dem mittig angeordneten Heizer 80 am
größten und nimmt
kontinuierlich in Richtung der Randbereiche des Durchflusssensors 24 ab.
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Eine
zweite Temperaturverteilung 88 spiegelt die Situation bei
einem Durchfluss v > 0
wider. Man erkennt deutlich, dass das Medium am Ort x1 noch nicht
so warm ist wie am Ort x3. Die Temperaturverteilung
nimmt von links nach rechts zu.
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Eine
dritte Temperaturverteilung 90 reflektiert die Situation,
bei der das zu messende Medium mit noch größerer Geschwindigkeit v » 0 als
bei der zweiten Temperaturverteilung 88 durch den Durchflusssensor 24 fließt. Man
erkennt, dass die Temperaturverteilung 90 noch "langsamer" als die Temperaturverteilung 88 ansteigt.
Die Steigung der Temperaturverteilung stellt ein Maß für die Durchflussgeschwindigkeit
v dar. Mit Hilfe der Durchflussgeschwindigkeit v lässt sich
bei Kenntnis des Durchmessers des Fluidausgangs 18 die
durch den Fluidausgang 18 hindurchgeflossene Fluidmenge
bestimmen. Die durch den Fluidauslass 18 geflossene Fluidmenge
soll der Dosis 36 entsprechen.
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Bezug
nehmend auf 6 ist ein schematisches Flussdiagramm
des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht.
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In
einem ersten Schritt S1 kann das Fluidreservoir 10 der 1 mit
dem Fluid 60 über
den Kapillarkanal 61 befüllt werden.
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In
einem zweiten Schritt S2 wird bestimmt, ob der Füllstand 28 erreicht
ist. Ist der Füllstand 28 erreicht,
so wird mit einem Schritt S3 fortgefahren. Ist der Füllstand 28 im
Schritt S2 nicht erreicht, so wird mit der Befüllung der Kavität 20 fortgefahren.
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Bei
dem dritten Verfahrensschritt S3 wird das Ventil 40 der 2 geöffnet. Das
Fluid kann somit aus dem Dosierkopf austreten.
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In
einem weiteren Schritt S4 kann bestimmt werden, wie groß die abgegebene
Fluidmenge ist. Dies kann z.B. mit Hilfe des in den 1, 3a und 3b dargestellten
Durchflusssensor 24 bewerkstelligt werden. Solange bestimmt
wird, dass die abgegebene Fluid menge noch nicht ausreichend ist, bleibt
das Ventil 40 geöffnet.
In einem weiteren Schritt S5 kann, bei Bestimmung, dass die Fluidmenge
bereits abgegeben ist, das Ventil 40 wieder geschlossen
werden, um die Abgabe einer einzelnen Dosiseinheit abzuschließen.
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Wenn
der Vorgang insgesamt wiederholt werden soll, so kann dies in einem
weiteren Schritt S6 bestimmt werden.
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7 zeigt
eine alternative Ausführungsform
des Fluidreservoirs 10 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Gleiche Bezugsziffern bezeichnen die gleichen Merkmale, wie in 1, 3a und 3b.
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Das
Fluidreservoir 10 der 7 ist ähnlich aufgebaut,
wie das Reservoir der 1, 3a und 3b.
Es unterscheidet sich jedoch darin, dass es nach oben offen ist.
Die Wandung des Gehäuses 12, die
in den 1, 3a und 3b oben
liegt, eine Art Decke bildet und die Belüftung 14 aufweist,
kann entweder sehr viel höher
bzgl. des Füllstands 28 angeordnet
sein, so dass man sie in der 7 nicht (mehr)
sieht, oder kann ganz weggelassen werden. Im letzteren Fall ist
das Fluidreservoir 10 einseitig offen, wobei die Belüftung 14 durch
die offene Seite realisiert wäre.
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Der
Kanal 61 bildet in 7 eine Art
zweites Reservoir, in dem das nachzufüllende Fluid 60 gespeichert
werden kann, ähnlich
einem Stausee. Die Wandung 64 bildet im diesem bildlichen
Beispiel die Staumauer. Die Staumauer verhindert, dass das gestaute
Fluid in Richtung des Fluidauslasses 18 fließt.
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Das
Niveau des im Kanal 61 befindlichen Fluids 60,
das nachgefüllt
werden soll, wird dabei vorzugsweise so gehalten, dass sich der
in 7 schematisch dargestellte Zustand einstellt.
In 7 ist gezeigt, dass das nachzufüllende Fluid 60 im
Bereich des Übergangs
vom Kanal 61 zur Wandung 64 leicht überlappt, ähnlich Wasser
in einem Wasserglas, das über
das eigentliche Volumen des Glases hinaus befüllt ist. Die Rückhaltekraft,
die verhindert, dass das nachzufüllende
Fluid 60 in Richtung des Fluidauslasses 18 fließt, ist
durch die Kohäsions- und Adhäsionskräfte bedingt,
die zum einen zwischen den Molekülen
des nachzufüllenden
Fluids 60 selbst und zum anderen zwischen den Molekülen des
nachzufüllenden
Fluids 60 und dem „Boden" des Kanals 61 bzw. der
Wand 64 wirken. Kapillareffekte spielen hier keine Rolle.
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Beim
Nachfüllen
des Fluids 60 in die Kavität 20 wird dem Kanal 61 über den
Fluideinlass 16 Fluid 60 zugeführt. Dies führt zu einer Erhöhung des
Pegels im Kanal 61. Das Fluid 60 tritt dann über die „Staumauer" (oberes Ende der
Wand 64) und bewegt sich in Richtung Fluidauslass 18 entlang
der Wand 64. Die zwischen dem Fluid 60 und der
Fläche 66 der Wand 64 wirkende
Kraft verhindern, dass das Fluid 60 schlagartig in die
Kavität
strömt.
Bei geeigneter Wahl der Zufuhr wird sich das Fluid 60 langsam
entlang der Wand 64 in Richtung des vorbestimmten Füllstands 28 absenken
und nahezu impulsfrei mit dem (noch) in der Kavität 20 befindlichen
Fluid 60 in Verbindung treten.
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In
der bisherigen Beschreibung wurden lediglich die makroskopischen
Vorgänge
im Fluidreservoir 10 beschrieben. Es versteht sich aber,
dass auch weitere Effekte auftreten, die der mikroskopischen Welt
zuzurechnen sind, jedoch für
die Funktionalität des
Fluidreservoirs gemäß der Erfindung
von untergeordneter Bedeutung sind.
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So
tritt zum Beispiel bei der Ausführungsform gemäß der 7 folgender
weiterer Effekt auf.
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Wenn
das Niveau des nachzufüllenden
Fluids 60 im Kanal (bzw. Stausee) 61 gerade so
gehalten wird, dass ein Fluidfluss in Richtung des Fluidauslasses
verhindert wird, kommt es auf Grund der Mikrofluidik u.a. dazu,
dass nachzufüllendes
Fluid 60 entlang der Wand 64 in Richtung des vorbestimmten Füllstands 28 „kriecht", da sich eine Art
Fluidfilm auf der Wand 64 ausbildet. Würde man nur lange genug warten
und wäre
die Menge des nachzufüllenden Fluids
im Kanal 61 ausreichend groß, dann würde sich beim Nachfüllen der
vorbestimmte Füllstand 28 von
alleine einstellen.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung (nicht dargestellt) kann der Fluideinlass 16 bzw.
die Öffnung
des Kanals 61 auch in der Decke des Fluidreservoirs 10 vorgesehen
sein. Die Decke ist die in den 1, 3a und 3b oben
dargestellte Wand der Kavität 20,
die die Belüftung 14 aufweist.
Der Abstand zwischen dem vorbestimmten Füllstand 28 und der
Decke ist so zu wählen,
dass es zu keinem Tropfenabriss kommen kann, wenn Fluid in die Kavität nachgefüllt wird.
Die Kavität 20 ist
in diesem Zustand (fast) bis zum vorbestimmten Füllstand 28 befüllt. Die
Differenz zwischen tatsächlicher Füllhöhe und dem
vorbestimmten Füllstand
ist durch die Dosisabgabe bestimmt, die durch das Nachfüllen ausgeglichen
werden soll.
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Es
versteht sich, dass die verschiedenen, in den Figuren dargestellten
Zustände,
insbesondere die Form der Oberflächen
des Fluids 60, übertrieben dargestellt
sind und nur annähernd
die Realität
wiederspiegeln. Diese (vereinfachte) Darstellung wurde lediglich
zum Zwecke einer Verbesserung der Verständlichkeit gewählt.