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Die
Erfindung betrifft Nano-Carbon-Fullerene (NCF), Herstellungsverfahren
für NCF
und die Verwendung von NCF in Form von Nano-Compounds. NCF sind eine neue Familie
von Nano-Materialien, genauer von Kohlenstoff-Hybriden.
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Aus
dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von laborativen, chemischen
und physikalischen Verfahren zur Erzeugung fullerener Strukturen
unterschiedlicher Modifikationen bekannt, so beispielsweise von Kohlenstoff-Modifikationen über Verbrennungsreaktionen
von Kohlenwasserstoff-Verbindungen (vgl. Kronto et. al., Nature
1985, 318; Harris, European Microscopy, Sept. 1994, 13).
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Weiterhin
wurden Stoffe vorgestellt, welche kondensierte Strukturen enthalten,
die aus Kohlenstoff mit diamantartigen und nicht-diamantartigen
Modifikationen bestehen, bei welchen die kristallinen und Röntgenamorphen
Kohlenstoffphasen kompakte Sphäroide
mit Durchmesserwerten von etwa 7 nm sowie Tubes mit einem Durchmesser
von etwa 10 nm enthalten (vgl. Jonan Notura & Razuro Kavamura, Carbon 1984, Ausg.
22, N2, S.189ff; Van Triel & Mand
Ree, F. H. J. Appl. Phys.l987, Ausg. 62, S. 1761–1767; Roy Greiner et. al.,
Nature 1988, Ausg. 333 vom 2. Juni 1988, S. 440–442).
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Die
Röntgenogramme
der nicht-diamantartigen Kohlenstoffmodifikation werden dabei durch
Abstände der
Zwischenebenen in Größenordnungen
von 0,35 nm bei Reflexionen (002) charakterisiert, die für reine amorphe
oder stochastisch desorientierte Formen des Graphit typisch sind
und auf einen fullerenartigen Strukturaufbau hinweisen.
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Die
Kristall-Phase des Kohlenstoff stellt sich dabei als kompakte Sphäroide mit
einem Durchmesser von etwa 7 nm mit großen Oberflächenwerten dar. Elektronenfraktometrische
Untersuchungen liefern folgende Reflexionswerte in den Zwischenebenen:
d = 0,2058; 0,1266; 0,1075; 0,8840 und 0,636 nm, welche den Flächenreflexionswerten
der kubischen Kristallmodifikation des Kohlenstoff bei (111), (220),
(400) und (440) entsprechen.
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Gleichfalls
sind Verfahren zur Herstellung ähnlicher
Stoffe aus Reaktionsprodukten von hochenergetischen Verbindungen
bekannt, die in Inertgasmedien bei atmosphärischem Druck zur Reaktion
gebracht werden (vgl. Jonan Notura & Razuro Kavamura, Carbon, 1984, Ausg.
22, N2, S. 189ff; Van Triel, Mand Ree, F. H. J. Appl. Phys. 1987,
Ausg. 62, S. 1761–1767;
Roy Greiner et. al., Nature, 1988 Ausg. 333 vom 2. Juni 1988, S.
440–442).
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Die
beschriebenen Regime finden jedoch als industrielle Verfahren keine
entsprechende Anwendung und sind derzeit nur im Labormaßstab praktikabel.
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Weiter
sind hochkonstruierte Kohlenstoffmodifikationen bekannt, die aus
folgenden Massenverhältnissen
(Massen-%) bestehen: Kohlenstoff (84,0 bis 89,0), Wasserstoff (0,3
bis 1,1), Stickstoff (3,1 bis 4,3), Sauerstoff (2,0 bis 7,1) sowie
nichtverbrennbare Beimengungen (bis 0,5) und mit Kohlenstoff in
kubischer Modifikation (30,0 bis 75,0), Röntgenamorphe Kohlenstoffphase
(10,0 bis 15,0), wobei die Oberfläche dieser Stoffe mit Methyl-,
Karboxyl-, Chinon-, Lakton-, Aldehyd-, und Ester-Gruppen, etc. besetzt ist (vgl. Patentliteratur
RU Nr. 2041165 MPK6 SO1V 31/06, veröffentl. BI. Nr. 22, 09.08.95;
WO 00/78674 A1; WO 02/07871 A2).
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Gleichermaßen ist
ein Verfahren (vgl.
DE 199 55
971 ) zur Herstellung von Kohlestoff-Modifikationen mit
fullerenartigen Dotierungen (Cluster) bekannt, bei dem reaktive
Umsetzungen von energiereichen organischen Verbindungen mit negativer
Sauerstoffbilanz in geschlossenen Volumina (Reaktionsgefäßen) sowie
in einer Inertgasatmosphäre
bei nachfolgender Abkühlung
der Reaktionsprodukte mit Geschwindigkeiten von 200 – 6000 Kelvin/min
stattfindet. Die so erzeugten Kohlenstoff-Modifikationen zeigen folgenden Cluster-Aufbau:
Im Zentrum des Clusters ist ein Kern positioniert, der aus einer
kubischen Kristall-Phase besteht, um den sich eine röntgenamorphe
Kohlenstoffphase gruppiert, die wiederum in eine kristalline Kohlenstoffphase übergeht.
Auf der Oberfläche
der kristallinen Kohlenstoffphase befinden sich dabei chemische
Restgruppen. Die erzeugten Verhältnisse
zwischen den einzelnen Phasen des Kohlenstoffs und den angelagerten
chemischen Gruppen auf der Oberflä che ermöglichen die Anwendung dieses
Materials als Komponente von hocheffektiven Verbundwerkstoffen,
vor allem in der Funktion als Additiv zur Verbesserung der physikalisch-mechanischen Anwendungscharakteristika
von Kunststoffen. Die Zugabe von beispielsweise 1 bis 3 % dieses
Materials in hochgefüllte
Elastomere führt
zur Verbesserung des Abtreibverhaltens um das 1,2- bis 1,4-fache,
bei schwachgefüllten
Mischungen um das 2,0- bis 5,0-fache.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Kristallstruktur
der kubischen Kohlenstoff-Modifikationen so anzupassen, dass die
Oberflächenatome
einen erheblichen Anteil der Gesamtzahl der Kohlenstoffatome ausmachen,
und mechanisch stabile Cluster-Kompakte – ähnlich zu polykristallinen
Strukturen – in
Form von „sphärischem
Carbonit" zu formieren.
Die Erfindung geht davon aus, dass die fullerene Cluster-Molekularstruktur
bereits bekannter Stoffe deutlich besser gestaltet und derart modifiziert
werden kann, dass erweiterte Anwendungsmöglichkeiten im industriellen
Bereich erschlossen werden.
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Nach
einem Aspekt der Erfindung löst
diese Aufgabe eine nano-partikuläre Kohlenstoff-Struktur,
welche Kohlenstoff in hexagonaler und kubischer Modifikation sowie
Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff und unverbrennbare Beimengungen
enthält,
wobei diese nano-partikuläre,
fullerene Formationen aufweisen und stabilisiert sind.
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Eine
dermaßen
hergestellte Kohlenstoff-Struktur kann ein poröses Volumen und ausgeprägte Adsorptionspotentiale
besitzen. Die zu seiner Herstellung verwendeten Elemente werden
im Herstellungsverfahren bevorzugt mittels chemisch-dynamischer
Umsetzung von organischen Energieträgern mit negativer Sauerstoffbilanz
in einem geschlossenen Volumen mit Inertgasatmosphäre unter
einem atomaren Wasserstoffplasma bei nachfolgender Abkühlung der
Reaktionsprodukte aufbereitet und stabilisiert. Das vorgeschlagene
Material liegt in der Regel als ein Pulver mit dunkelgrauer Farbe
vor, dessen spezifisches Gewicht etwa 2,3 bis 3,0 g/cm3 beträgt, was
dem Wert von 65 bis 85 % des spezifischen Gewichts einer kubischen
Kohlenstoffstruktur entspricht. Die Röntgenphasenanalyse fixiert
idealerweise einen einzigen Phasen-Peak, nämlich denjenigen der kubischen
Modifikation des Kohlenstoffs (Diamant).
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Die
Mikroelektronogramme des erfindungsgemäßen Materials unterscheiden
sich dabei von denen des bei der dynamischen Synthese erzeugten
ultradispersen Nano-Diamantsystems durch eine verbreiterte Linie
(111), aber auch durch die Anwesenheit gut entwickelter lokaler
Reflexe, was zeigt, dass der geometrische Aufbau der Kristalle durch
spezifische und neue Charakteristika bestimmt wird.
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Das
Streumuster der Röntgenstrahlen
verweist darauf, dass die Zentral-Kristalle der kubischen Gitterphase
von einer Hülle
(Käfig)
aus Kohlenstoffatomen umgeben sind, die aus einer regelmäßigen Anordnung von
Fünf- und
Sechsecken besteht und der räumlichen
Struktur eines „Bucky-Ball", d. h. einer Fulleren-Morphologie,
entspricht (vgl in 1: nano-metrische Diamantstruktur in hell, Fullere-„caps" in dunkel).
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Nach
den Vorschlägen
der Erfindung kann bei der Erzeugung des Kohlenstoffs mit kubischer
Kristall-Modifikation durch chemische Umsetzung von hochenergetischen
Verbindungen ein nano-partikuläres Stoffsystem
erhalten werden, welches Teilchengrößen von 5 bis 10 nm, spezifische
Oberflächenwerte
von bis zu 700 m2/g und höchste Adsorptionspotentiale,
in Bereichen bis zu 500 oder sogar 700 J/g, sowie primäre und sekundäre Poren
mit fullerenem Strukturaufbau aufweist.
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Das
Absorptionsspektrum der vorliegenden Fulleren-Materialien weist
im Gegensatz zu natürlichen und
synthetischen Kohlenstoff-Strukturen
mit kubischer Kristallphase (Diamant) eine Reihe von spezifischen Besonderheiten
auf, wobei die Monokristalle farblos erscheinen können. Die
charakteristische Graufärbung der
Cluster ist auf diffuse Lichtstreuung und -reflexion zurückzuführen. Optische
Anisotropie liegt idealerweise nicht vor. Die elektronische Struktur
der vorliegenden Fullerene weist darauf hin, dass diese unabhängig von der
Kristallitgröße Licht
einer bestimmten Wellenlänge
aussenden können.
Nano-Kristalle aus herkömmlichen Halbleitermaterialien
hingegen zeigen in der Regel eine gravierende Änderung in der Farbe des von
ihnen ausgesandten Lichts, wenn ihr Durchmesser im Bereich von nur
wenigen Nanometern verändert
wird.
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Der
Brechungsindex (refraktion index) kann in Bereichen von bis zu über 2,55
und damit erheblich höher
liegen als der Wert von entsprechend vergleichbaren Strukturen.
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Die
Absorptionsgrenzen der fullerenen Materialien (NCF) im UV-Bereich liegen idealerweise
in der Bandbreite von 220 bis über
300 nm sowie im nahen IR-Bereich bis über etwa 2810 cm.
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Die
Materialteilchen und Cluster besitzen bevorzugt ogivale Formen,
auf deren innerer und äußerer Oberfläche sich
offene Poren lokalisieren können.
Die durch BET ermittelten Abmaße
der offenen Poren betragen bevorzugt 12 bis 100, wobei die Volumenadsorption
Werte bis zu 700 J/g erreichen kann.
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Die
thermische Behandlung der NCF im Vakuum oder in Inertgasatmosphäre (Argon)
liefert nach einem weiteren Aspekt der Erfindung Fullerene-Shells
(„OLC" bzw. „onion-like
carbons"), wobei
etwa 1800 bis 2000 Kohlenstoffatome containerartig einen Nanokern
mit kubischer Kristallstruktur und 900 bis 1000 Oberflächenatomen
umfassen.
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2 zeigt
ausgewählte
TEM-Aufnahmen von NCF-Shells (Vakuum; a: 1415 K; b: 1600 K; c: 1800
K; d: 2150 K). NCF-Clusterverbunde im trockenen und pulverförmigen Zustand
sind in 3 dargestellt.
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Grundlage
für die
Anwendung von NCF-Materialien sowie für die multifunktionale Kombination
der NCF-Systeme mit anderen nano-partikulären Werkstoffen,
vorrangig mit metallischen, metalloxidischen, oxidischen, mineralischen,
organischen und anderen Stoffgruppen, bilden Technologien für die spezielle
Oberflächen-Modifizierung
der nano-partikulären Systeme
sowie für
die Herstellung von stabilen Nano- Compounds und für ein optimales Enabling in
entsprechende Makrostrukturen (organische bzw. anorganische Matrizes etc.).
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Zur
Lösung
der Aufgabe war es erforderlich, die komplexe Dynamik der NCF-Systeme
in Kombination mit anderen multifunktionalen Nano-Partikeln zu charakterisieren,
die Wechselwirkungskräfte
zwischen den Nano-Partikeln (v. d. Waals-Haftkräfte, Masse, Form, Partikelgröße u. a.)
zu erfassen, die Produktzustände zwischen
Vereinzelung, Dispergierung und Agglomeration sowie die Abhängigkeiten
von ZETA-Potential und Leitfähigkeit
zu bestimmen, optimale Dispergierungsschritte (Methodik, Intensität, Zeitdauer)
sowie adaptierte technologische Hilfs- und Betriebsmittel (Medien,
Stabilisatoren) einzusetzen und Verfahren zur Modifizierung der
Nano-Partikeloberflächen
aufzubauen und umzusetzen.
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Ausschlaggebender
Prozess für
die Lösung
der Aufgabe sind die gezielte Anwendung von Technologien für die chemische
und physikalische Modifizierung von Oberflächen nano-partikulärer Werkstoffe
in Abhängigkeit
ihrer spezifischen energetischen Oberflächen-Charakteristika (spezifische
Oberfläche,
Adsorptions- und ZETA-Potential) sowie die gezielte Beeinflussung
bzw. Gestaltung der hydrophoben bzw. hydrophilen Balance.
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Aspekte
der vorliegenden Erfindung führen
zu stabilen multifunktionalen Nano-Verbundcompounds mit basierten,
wässrigen
und organischen Träger-Matrizes
sowie mit ausgewählten
Polymeren, Monomeren und Oligomeren.
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4 zeigt
ein bevorzugtes technologisches Grundschema mit adaptierten Produktapplikationen
wie beispielsweise: Hochleistungssysteme (Suspensionen, Pasten)
als nano-compoundierte Fertigprodukte für das ultra-präzise Polieren
(UPP, CMP, MRP) von Oberflächen,
vorrangig von Leistungsoptiken, Halbleiterelementen der Leiterelektronik
und superharten kristallinen Sonderwerkstoffen; Außerdem Produkte
auf organischer Basis mit multivalent verbesserten Eigenschaften
(Kunststoffe, Lacke, Coatings, Öle,
Fette, Wachse, elektrochemische/galvanische Beschichtungen etc.)
wie insbesondere in Bezug auf mechanische tribologische und chemische
Charakteristika, optische Kenn- und Leistungsparameter, antimikrobielle
und easy-to-clean-Eigenschaften; Darüber hinaus beispielsweise Adsorbentien,
Getter-Speicher, Filter, Katalyse- und Wirkstoffträger u. a.
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In 5 sind
ausgewählte
NCF-Nanocompounds (in 1000-facher Vergrößerung) auf wässriger,
polymerer und oligomerer Basis dargestellt.
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Weitere
Vorteile der bisher beschriebenen Aspekte der Erfindung sowie weitere
Aspekte der Erfindung werden nachfolgend anhand von sechs Beispielen
verdeutlicht.
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Beispiel 1
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Industrielle Herstellung
von Nano-Carbon-Fullerenen (NCF) mit vorwiegend quasi-monokristalliner
Morphologie
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Eine
Stoffkombination von organischen Energieträgern, vorrangig Gemische von
C7H5N3O6 (Sauerstoffwert: –73,9 %) und Cyclotrimethylentrinitramin
(Sauerstoffwert: –21,6
%) wird mit einer Masse von 15 kg in einer Enklaven-Kammer mit einem
freien Raumvolumen von 100 m3 mit negativer
Sauerstoff-Bilanz zur chemischen Umsetzung gebracht.
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Die
Reaktionskammer besteht bei dieser Synthesetechnologie aus drei
horizontal und axial angeordneten Zylindern, wobei der Zentralzylinder
feststehend ausgelegt ist. Die beiden Seitenzylinder sind mittels Elektroantrieb
axial verschiebbar und gewährleisten
die Beschickung des Zentralzylinders mit dem Energieträger sowie
die Installation des Initial- und Kühlsystems.
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Die
chemische Reaktion erfolgt gesteuert im Stoßwellen-Gegenlauf (P > 7,26 × 105 bar) in Inertgasatmosphäre (< 1 bar) unter Anwesenheit eines atomaren
Wasserstoff-Plasmas. Nach Reaktionsverlauf erfolgt die Ausspülung des
Synthesegutes unter Wasserdruck sowie seine Einleitung in ein systemintegriertes
Sammelreservoir. Die nachgeschaltete Reinigung der NCF-Systeme wird
auf chemischem Wege durchgeführt.
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Technologische
und erfindungsspezifische Charakteristika hierbei sind insbesondere
wie folgt:
Erzeugung hochreiner nano-partikulärer Kohlenstoffstrukturen
in kondensiertem Aggregatzustand mittels chemischer Umwandlung von
erfindungsgemäß eingesetzten,
kombinierten, festen, flüssigen
und hybriden, hochenergetischen Kohlenstoff-Spenderverbindungen
mit negativer Sauerstoffbilanz.
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Erreicht
wird zunächst
eine Formierung der kurzzeit-physikalischen Umbildung der hexagonalen
Kohlenstoff-Kristallgitter-Struktur in die kubische (Diamantgitter)
sowie die fullerene Raumgitter-Struktur („Käfig"-Struktur
mit ≫ C240) nach dem Martensit-Mechanismus durch:
Realisierung einer topologischen Temperatur-Plattform von 3000 bis
4500°C;
Umsetzung eines lokalen Druckniveaus von mindestens 4,5 GPa; Formierung
dynamischer gegenläufiger
Stoßwellen
in Bereichen von mehr als 100000 atm sowie Begrenzung der kurzzeit-physikalischen
Reaktionszeit der chemischen Umsetzung auf höchstens 7,5 × 10–6 s.
Zudem wird eine Verhinderung der Regraphitisierung der erzeugten
Fullerene-Strukturen durch Formierung eines atomaren Wasserstoff-Plasmas
für den
Zeitraum des chemischen Reaktionsverlaufes erreicht.
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Die
wesentlichsten Eigenschaften und Charakteristika der NCF und die
damit in Verbindung stehenden innovations- und Applikationspotentiale
zeigt 6.
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In 7 sind
NCF optisch mittels TEM dargestellt. Die Figuren 8/1 bis 8/6 zeigen
ein bevorzugtes technologisches Fluss-Schema des Syntheseprozesses.
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Beispiel 2
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Industrielle Herstellung
von Nano-Carbon-Fullerenen polykristalliner morphologischer Struktur
(Poly-NCF, PNCF)
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In
einem nachgeschalteten technologischen Verfahrensschritt werden
nach einem Aspekt der Erfindung NCF mit vorwiegend quasi-monokristalliner
Morphologie mit Hilfe eines CVD (Chemical Vapour Deposition)-gestützten Sinterprozesses
in einem speziellen Hochdruck-Vakuumsystem
bei Drücken
von 8,0 bis 10,5 GPa und Temperaturen von 1000 bis 1500°C mit nachfolgender
mechanischer Zerkleinerung, chemischer Aufarbeitung und entsprechender
Korngrößen-Klassierung
in polystrukturierte NCF formiert.
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Technologische
und erfindungs-spezifische Charakteristika sind hierbei wie folgt:
Zunächst erfolgt
eine Realisierung des Diffusionsprozesses eines kohlenstoffartigen
Trägergases,
bevorzugt von Methan, in das Raumporen-System der NCF-Strukturen.
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Außerdem erfolgt
eine Formierung der sp3-Hybridisation unter
folgenden Bildungsparametern: Massengeschwindigkeit in g/cm2/s nach dem Berechnungsterm 537,4 exp [–2,68 × 105/RT] × CRT/16;
Lineare Geschwindigkeit in m/s nach dem Berechnungsterm 2,67 exp
[–2,68 × 105/RT] × CRT/16,
worin R die Universelle Gaskonstante, C die Kohlenstoff-Konzentration in
der Gasphase in g/cm3 und T die Temperatur
in K bedeuten.
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9 zeigt
die TEM-Aufnahme von poly-strukturierten NCF in Körnungsgrößen von
2,0 bis 5,5 μm.
In 10 ist eine bevorzugte Produktionstechnologie
schematisch dargestellt.
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Beispiel 3
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Herstellung und Verwendung
von mit Nano-Partikeln kombinierten multifunktionalen NCF-Compounds
zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Lacken (Coatings)
am Beispiel des 2K-PUR-Matt-Lacksystems
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Die
Modifizierung fertiger Lacksysteme mit NCF-Partikeln erfolgt nach
einem Aspekt der Erfindung auf indirektem Wege, indem die Nano-Partikel zunächst in
einem möglichst
polaren und gering viskosen Lösungsmittel,
welches bereits Bestandteil des Lackes ist, vordispergiert werden.
Diese Vordispergate werden anschließend zur Modifizierung von
Lack-Systemen eingesetzt.
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Zur
Modifizierung des 2K-PUR Mattlackes wird beispielsweise ein n-Butylacetat
als Vordispergat eingesetzt, in dem 10 % monokristalline NCF-Partikel
und 2 % des Dispergierhilfsmittels Disperbyk-2150 (Lösung eines
Block-Copolymers mit basischen pigmentaffinen Gruppen) enthalten
sind. Die Dispergierung der monokristallinen Partikel erfolgt zunächst in
einem Ultraschallbad (2 × 600
W/Per., 35 kHz) und anschließend
mit einer Ultraschall-Durchflussapparatur (HF Ausgangsleistung 200
W, 20 kHz). Zur Entfernung etwaiger Verunreinigungen wird ein Sieb
mit einer Maschenweite von 65 μm
eingesetzt.
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500
g des 2K-PUR Lackes (Komponente 1) werden zunächst in einem Becherglas vorgelegt
und nacheinander mit 100 g Sub-μm-Glasflakes
(Glasplättchen
aus Borsilikatglas, mittlere Größe 15 μm) und 15
g nano-partikuläres Aerosil® R972
(hydrophobiertes, pyrogenes SiO2, mittlere
Größe der Primärteilchen
16 nm ) versetzt. Die Dispergierung der Additive erfolgt im Ultraschallbad – hier:
Glasplättchen
30 min und Aerosil® R972 für 60 min.
Anschließend
werden 5 g des n-Butylacetat-Vordispergates eingerührt und
erneut im Ultraschallbad für
die Dauer von 60 min homogenisiert. Das fertiggestellte Nano-Compound
führt zu
entsprechend multifunktionalen Verbesserungen der komplexen mechanischen
Kenn- und Leistungsdaten des Matt-Lacksystems.
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Die
Applikation (Enabling) des modifizierten Lackes erfolgt entsprechend
den Hersteller-Angaben, indem die modifizierte Komponente 1 mit
der vorgeschriebenen Menge Härter
(Komponente 2) versetzt wird.
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Getestet
wurden u. a. vergleichende Veränderungen
der Oberflächentexturen
(Mattlacke haben eine so unregelmäßige Feinstruktur der Oberfläche, dass
das Licht in alle Richtungen gestreut wird und kaum noch Spiegelwirkung
vorhanden ist), der komplexen mechanischen Charakteristika sowie
die Vernetzungsdichte des modifizierten und des Referenz-Lacksystems (nicht
modifiziert).
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Die
Bewertung der Oberflächentextur
nach maschineller Behandlung mit Stahlwollvlies, mit handelsüblicher
Schleif- und Polierpaste erfolgte mikroskopisch bei 100facher Vergrößerung und über die
Bestimmung der Rauhigkeitswerte mittels eines Perthometers M4Pi
der Firma Mahr nach DIN EN ISO 4287.
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Die
ermittelten Rauhigkeitswerte – insbesondere
die Mittenrauwerte Ra – verweisen auf eine wesentliche
Verbesserung der Abriebfestigkeit und der Martens-Härte des
modifizierten Lackes. Die Textur (Mattigkeit) der Lackoberfläche unterliegt
im Vergleich zum Referenz-Lack nach den mechanischen Belastungen
keinen bzw. nur unerheblichen Veränderungen. Diese Ergebnisse
werden durch die mikroskopischen Auswertungen wiedergegeben.
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11 zeigt
deutlich die Verbesserung der Abriebfestigkeit sowie der Oberflächen-Textur
der NCF-verbesserten Lack-Systeme im Vergleich; 12 zeigt
die Erhöhung
der Martens-Härtewerte
und die Verbesserung der Scheuerbeständigkeit.
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Beispiel 4
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Herstellung und Verwendung
von mit Nano-Partikeln kombinierten multifunktionalen NCF-Compounds
zur Verbesserung der tribologischen Eigenschaften (Gleiteigenschaften)
von Gleitlacksystemen (Trocken-Schmiermittel)
am Beispiel eines NCF-modifizierten Acrylat-Lackes auf Wasserbasis
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Nach
einem Aspekt der Erfindung erfolgt die Modifizierung fertiger Lack-Systeme
mit NCF-Partikeln auf indirektem Wege, indem die Nano-Partikel in einem
möglichst
polaren und gering viskosen Lösungsmittel, welches
bereits Bestandteil des Lackes ist, vordispergiert werden. Diese
Vordispergate werden im weiteren zur Modifizierung von Lacksystemen
eingesetzt.
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Der
hier gewählte
Acryl-Lack setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Komponente
1 enthält
u. a. die Acrylkomponente (Mowilith), welche sehr scherempfindlich
ist. Aus diesem Grund wird hier die zweite Komponente modifiziert,
deren Bestandteile im wesentlichen zur Viskositätseinstellung (Verdicker) fungieren.
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Als
Mischungsverhältnis
wird Komponente 1 zu 86,4 Teilen und Komponente 2 zu 13,6 Teilen
gewählt.
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Zur
Modifizierung der Komponente 2 wird ein wässriges Vordispergat eingesetzt,
in dem 5 % monokristalline NCF-Partikel enthalten sind.
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Die
Dispergierung der monokristallinen Partikel erfolgt zunächst in
einem Ultraschallbad (2 × 600 W/Per.,
35 kHz) und anschließend
mit einer Ultraschall-Durchflussapparatur (HF, Ausgangsleistung
200 W, 20 kHz). Zur Entfernung etwaiger Verunreinigungen wird ein
Sieb mit einer Maschenweite von 38 μm eingesetzt.
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15,3
g der Komponente 2 werden mit 200 g des wässrigen Vordispergates versetzt
und zur Viskositätseinstellung
75 % des Wassers durch Temperierung auf 100°C entfernt. Die modifizierte
Komponente 2 wird anschließend
zu 85 g der Komponente 1 gerührt.
Zur Homogenisierung und Stabilisierung wird der modifizierte Lack
für 30
min im Ultraschallbad behandelt, mit 1,8 g Tamol® NN
8906 (Naphtalinsulfonsäure-Kondensationsprodukt)
versetzt und erneut für
30 min im Ultraschalbad dispergiert. Etwaige Verunreinigungen werden
mit einem Sieb der Maschenweite von 180 μm entfernt. Der fertig modifizierte
Lack enthält
6,5 Gew.-% NCF-Partikel und 1,3 GEW.-% Tamol® NN
8906.
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Durch
die Modifizierung verbessern sich die Gleitreibungswerte im Vergleich
zum nicht-modifizierten Lack um mehr als das Doppelte, wobei die
guten Abriebsfestigkeiten im Taber-Abraser-Test des Acrylat-Lackes
beibehalten werden.
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Im
Vergleich zu kommerziellen PTFE- und MoS2-Gleitlack-Systemen weist der
NCF-modifizierte Acrylat-Lack bezüglich der Gleitreibungswerte
eine Besserstellung auf, wobei sich die Abriebsfestigkeit im Mittel
um den Faktor 6 erhöht.
Dies ist ein wesentlicher Vorteil, der sich für den Anwender beim Einsatz
von Gleitlacken zur Trockenschmierung vor allem in einer erhöhten Langzeit-
und Lebensdauer-Schmierung und wirtschaftlichen Wertsteigerung auswirkt.
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13 zeigt
die Besserstellungsmerkmale in der Gegenüberstellung zu derzeit handelsüblichen
Gleitlack- und NC-Härtelacken.
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Beispiel 5
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Herstellung und Verwendung
einer wässrigen
Nano-Suspension (Nano-Compound)
für das
Ultra-Präzisions-Polishing
auf der Basis von Poly-NCF
am Beispiel des Korngrößen-Bereiches
0 bis 0,5 μm
für hochtechno logische
Anwendungen
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird zur Herstellung einer Nano-Suspension
als Vorstufe eine ca. zweiprozentige, pH-neutrale Basis-Suspension
eingesetzt, welche für
den speziellen Anwendungsfall auf ca. 1,5 % verdünnt und mit verdünnter Natronlauge
auf einen pH-Wert von etwa 8 eingestellt wird.
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Die
Basis-Suspension setzt sich aus dem Poly-NCF-System mit Korngrößen zwischen
0 und 0.5 μm, destilliertem
Wasser sowie den Stabilisatoren, dem Konsistenzregler Polyvinylpyrrolidon
(PVP bzw. Polyvidon 25 (LAB)) und nano-partikulärem Aerosil® Å300 (pyrogenes
SiO2, mittlere Größe der Primärteilchen 7 nm) zusammen.
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Zur
Herstellung der Suspension werden 100 g der Poly-NCF-Partikel portionsweise
in 5 kg Wasser eingerührt
und zunächst
für die
Dauer von 3 h in einem Ultraschallbad (2 × 600 W/Per., 35 kHz) dispergiert. Zur
weiteren Dispergierung wird das Dispergat anschließend für 45 min
mit einer Ultraschall-Durchflussapparatur (HF, Ausgangsleistung
1000 W, 40 kHz) behandelt. Die Abtrennung etwaiger Verunreinigungen
erfolgt mit einem Sieb der Maschenweite von 38 μm.
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Eine
Stabilisierung erfolgt durch Zugabe von 250 g Aerosil® Å300 und
10 g einer fünfprozentigen, wässrigen
PVP-Lösung.
Anschließend
wird der Ansatz erneut für
45 min mit der Ultraschall-Durchflussapparatur dispergiert.
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Die
Herstellung der speziellen pH 8-Suspension – angesetzt werden ca. 4,8
kg – erfolgt
durch Verdünnung
von 3,6 kg der Basis-Suspension mit 1,2 kg destilliertem Wasser
(im Verhältnis
3:1, w:w) und anschließender
Homogenisierung im Ultraschallbad für 15 min. Der pH-Wert der Suspension
wird mit einer 1,5 %igen Natronlauge auf pH 8 ± 0,2 eingestellt. Ein Richtwert
von ca. 9 ± 2
ml Natronlauge pro kg der Suspension hat sich als nützlich herausgestellt.
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Es
ergibt sich eine Zusammensetzung des Nano-Compound in Gewichtsanteilen
in etwa wie folgt:
Poly-NCF
(0 bis 0,5 μm): | 1,4
% |
destilliertes
Wasser: | 95
% |
Aerosil® Å300: | 3,6
% |
Polyvidon: | 0,007
% |
NaOH
(s): | 0,012 ± 0,004
% |
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Hierfür wurden
hervorragende Eigenschaften ermittelt. Beispielhafte erzielte Test-Parameter
und Leistungs-Charakteristika werden nachfolgend angegeben. Einsatzgebiet
war hierbei die ultrapräzise
Endpolitur von planen Spezial-Stepper-Optiken aus CaF2.
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Die
Testversuche waren wie folgt aufgebaut:
Versuchsvoraussetzung:
Ein rundes CaF2-Teil, bei dem ein kleiner
Bereich mit Schutzlack abgedeckt wird, um so den Zustand vor dem Ätz- bzw. Löseangriff
des Poliermittels zu konservieren.
Versuchsablauf: Die zuvor
angegebene Spezialoptik wurde nach einem Standardverfahren (vgl. 14: „Standardversuch
zur Bewertung der Poliermittel")
zur Hälfte
mit einem rotierenden Werkzeug, belegt mit einem weichen Poliertuch,
bearbeitet, um Konstantabtrag zu erreichen. Die Bearbeitung erfolgte
in senkrechten Mäanderbahnen,
beginnend vom linken Rand.
Ca. ein halber Liter der Suspension
wurde im Umlauf hinzu gegeben. Bearbeitungszeiten lagen zwischen
30 Minuten und 5 Stunden.
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In
gleichem beschriebenem Ablauf wurden Versuche mit Wettbewerbs-Standard-Produkten
als Vergleichsbasis durchgeführt.
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Folgende
Ergebnisse wurden erreicht: Der mittlere Abtrag mit der neuen Suspension
lag bei etwa 800 nm, zum Vergleich lag er bei Standard-D0,25er Suspensionen
bei 30 bis 500 nm.
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Die
erreichte Mikrorauhigkeit (auch dargestellt in 15)
betrug bei 2,5 mal etwa 1,1 bis 1,2 nm (im Vergleich bei Standard-D0,25
zwischen 1,3 und 1,7 nm), bei 20 mal etwa 0,6 bis 0,7 nm (im Vergleich
bei StandardD0,25 etwa 1,1 bis 1,7 nm)
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Den
Kratzerstatus zeigt 16. Bei der neuen Suspension
(gemessen im Dunkelfeldmikroskop bei 200-facher Vergrößerung)
gab es abzählbar
wenige, an der Grenze der Sichtbarkeit liegende Kratzer. Bei StandardD0,25
gab es deutliche und mehr sichtbare Kratzer (vgl. rechtes Bild)
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Im
Vergleich mit anderen getesteten Suspensionen auf Diamantbasis der
0,25 μm-Klasse
stellt die getestete neue Suspension mit Poly-NCF somit ein Optimum hinsichtlich Abtragsleistung,
Mikrorauhigkeit, Passeausbildung und Verkratzung der Topographie
dar. Auch hat sich gezeigt, dass mit der neuen Suspension eine Trocknungskompensation
durch Zugabe von Wasser möglich
ist, ohne damit kratzende Agglomerate zu provozieren.
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Dadurch
ist eine Verwendung der neuen Suspension für die Herstellung von Spezial-Stepperoptiken im
Lithographie-Bereich auch unterhalb der von der Industrie angestrebten
157-er Nanotechnologie möglich.
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17 zeigt
die zusammengefassten Leistungsergebnisse im Vergleich zu derzeit
auf dem Markt eingeführten
Referenzprodukten von Ultra-Polishing-Systemen.
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Beispiel 6
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Herstellung und Verwendung
einer wasserlöslichen
Poly-NCF-Paste (wasserfrei) für
das Ultra-Präzisions-Polishing
am Beispiel des Korngrößen-Bereiches 0,5 bis
1,0 μm für hochtechnologische
Anwendungen
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Bei
dem Verfahren nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird zur
Herstellung einer wasserfreien Polierpaste – bestehend aus Poly-NCF-Poliersystem,
Bindemittel und Konsistenzregler – das hier beispielhaft verwendete
Polierkorn von 0,5 bis 1 μm
zunächst
in destilliertem Wasser vordispergiert.
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Zum
Vordispergat wird anschließend
als Konsistenzregler nano-partikuläres Aerosil® Å300 (pyrogenes SiO2, mittlere Größe der Primärteilchen 7 nm, Quelle) hinzugegeben
und dispergiert, ein Bindemittel – hier Polyethylenglycol mit
Molekular-Kettenlänge
PEG 400 – eingerührt und
das destillierte Wasser quantitativ entfernt.
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Zur
Herstellung des Vordispergates werden 40 g des NCF-Poliersystems portionsweise
in 2 kg Wasser eingerührt
und zunächst
für die
Dauer von 2 h in einem Ultraschalbad (2 × 600 W/Per., 35 kHz) dispergiert.
Zur agglomeratfreien Dispergierung wird das Dispergat über weitere
40 min mit einer Ultraschall-Durchflussapparatur (HF, Ausgangsleistung
200 W, 20 kHz) behandelt. Die Abtrennung etwaiger Verunreinigungen
erfolgt mit einem Sieb der Maschenweite von 38 μm.
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Für die Herstellung
von ca. 50 g Polierpaste werden 125 g des Vordispergates in einem
Becherglas vorgelegt, Aerosil® Å300 eingerührt und solange im Ultraschallbad
dispergiert, bis mikroskopisch bei 100-facher Vergrößerung keine Aerosil-Flocken
erkennbar sind – hier
betrug die erforderliche Zeit 15 min. Anschließend werden 38,75 g Polyethylenglycol
eingerührt,
und das Wasser durch eine Temperierung auf bis zu 150°C bis auf
Rückstände von
weniger als 0,5 % entfernt.
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Es
ergibt sich in etwa folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozent:
Poly-NCF
(0,5 – bis
1,0 μm): | 5,5
% |
Aerosil® Å300: | 9,5
% |
PEG
400: | 85,0
% |
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Zur
Ermittlung der Leistungs-Charakteristika wurden Tests im Einsatzgebiet
der ultrapräzisen
Endpolitur von sphärischen
Spezial- Stepper-Optiken
aus CaF2 mit Polierpads, versehen mit Spezialpechbeschichtung,
durchgeführt.
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Versuchsvoraussetzung:
Runde CaF2-Teile mit Radius 117 bisphärisch, erhaben
(Ober- und Unterpolitur) und Radius 208 hohl. Bei der Oberpolitur
wurden nicht zu bearbeitende Seiten mit Schutzlack beschichtet.
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Versuchsablauf:
Die zuvor angegebenen Spezialoptiken wurden in automatische Poliergeräte eingespannt.
Dann wurden 1 bis 2 g Polierpaste aufgegeben, die Paste wurde zuerst
von Hand mit dem später
maschinell benutzten Pechpolierpad (Pad) verteilt. Nach der gleichmäßigen Verteilung
der Paste wurde das Pad ebenfalls in das Poliergerät eingespannt.
Nach einem Standardverfahren (kreisend und seitwärts bewegend, mit geringer
Gewichtsauflage von 0,5 bis 1 kg) wurde anschließend die Spezialoptik ganzflächig bearbeitet.
In identischem Ablauf wurden Versuche mit Wettbewerbs-Standard-Produkten
als Vergleichsbasis durchgeführt.
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Im
Ergebnis wurde mit der neuen Paste ein mittlerer Abtrag von etwa
950 nm erreicht, im Vergleich zu 400 bis 600 nm bei Standard-Pasten.
Die erreichte Mikrorauhigkeiten betrugen bei 2,5 mal etwa 0,1 bis
0,12 nm. Dies ist in 18 wiedergegeben. Im Vergleich
hierzu erreichte die Standard-Paste etwa 0,2 bis 0,6 nm, was 19 verdeutlicht.
Bei 20 mal wurden mit der hier vorgeschlagenen Paste etwa 0,4 bis
0,6 nm erreicht. Die Standard-Paste lieferte etwa 0,9 bis 1,5 nm.
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Der
Kratzerstatus lieferte bei der neuen Paste nach Messung im Dunkelfeldmikroskop
bei 200-facher Vergrößerung praktisch
keine bzw. an der Grenze der Sichtbarkeit liegende Kratzer (vgl.
hierzu 18). Bei der Standard-Paste
waren deutliche Kratzer sichtbar. Dies ist in 19 wiedergegeben.
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Im
Vergleich mit anderen getesteten Pasten auf Diamantbasis der 0,5 μm-Klasse
stellt die getestete neue Paste mit Poly-NCF somit ein bislang nicht
erreichtes und nicht bekanntes Optimum hinsichtlich Abtragsleistung,
Mikrorauhigkeit, Passeausbildung und Verkratzung der Topographie
dar. Auch hat sich gezeigt, dass mit dieser neuen Paste eine Trocknungskompensation
durch Zugabe von Wasser möglich
ist, ohne damit kratzende Agglomerate zu provozieren.
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Dadurch
ist eine Verwendung dieser Paste ebenfalls für die Herstellung von Spezial-Stepperoptiken im
Bereich Lithographie auch unterhalb der von der Industrie angestrebten
157-er Nanotechnologie möglich. 20 zeigt
entsprechend zusammengefasste Vergleichsergebnisse.
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In 21 sind
weitere Leistungsergebnisse mit Poly-NCF-Compounds bei der Oberflächenbearbeitung
hochtechnologischer Materialien und Elemente, vorrangig der Hochleistungselektronik
und -optik dargestellt.