DE102004040653A1

DE102004040653A1 - Verfahren zum Herstellen eines bedruckten Objektes und damit hergestelltes Objekt

Info

Publication number: DE102004040653A1
Application number: DE102004040653A
Authority: DE
Inventors: Peter Kasierski; Marco Mielczarek
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2004-08-20
Filing date: 2004-08-20
Publication date: 2006-03-30

Abstract

Zum Herstellen eines bedruckten Objektes mit einem Formkörper erfolgen ein Digitaldruck auf einem ebenen Träger und anschließend ein Tiefziehen mit Überstülpen auf die Kontur des Formkörpers. Bei einem Objekt aus einem Formkörper mit gewölbter Oberfläche, die mit einem Muster und/oder Bild versehen ist, wozu ein tiefziehfähiges Material als Träger dient, wird der tiefgezogene Träger (1, 2; 32) mit dem Digitaldruck (3, 33) formschlüssig auf dem Formkörper (10, 30) angebracht.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines bedruckten Objektes. Daneben bezieht sich die Erfindung auch auf ein mit dem neuen Verfahren hergestelltes Objekt.

Häufig sollen Objekte vorgegebener Geometrie und Oberflächenkontur mit Mustern und/oder Bildern versehen werden. Hierzu ist es möglich, beispielsweise über Sieb- oder Tampondruck auf die Formkörperoberfläche das Muster und/oder das Bild aufzubringen.

Insbesondere Siebdruck ist aufwändig bei der Herstellung und lohnt sich nur bei einer Massenfertigung. Wenn ein solcher Druck vorab auf einen Träger aufgebracht wird, kann es durch nachträgliches Verformen des Trägers zu einer Verwischung und Verfälschung der Farben kommen. Es ist schwierig, mit vertretbarem Aufwand eine gute Qualität zu erreichen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Herstellen eines bedruckten Objektes vorzuschlagen, das preisgünstig bei der Herstellung ist, aber trotzdem eine gute Qualität liefert. Dazu sollen geeignete Objekte angegeben werden.

Die Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs ge nannten Art erfindungsgemäß durch die Maßnahmen des Patentanspruches 1 gelöst. Weiterbildungen sind in den abhängigen Verfahrensansprüchen angegeben.

Ein erfindungsgemäßes Objekt, das mit obigem Verfahren hergestellt werden kann, ist Gegenstand des Patentanspruches 6. Spezifische Objekte sind in den abhängigen Sachansprüchen angegeben.

Wesentlich ist bei der Erfindung, dass der Bildauftrag als Digitaldruck vor dem Tiefziehen auf das tiefziehfähige Material aufgebracht wird. Durch den Digitalruck kann kein Verwischen der Farben entstehen. Insbesondere wird dabei ein höherer Farbauftrag als bei einem Siebdruck erzielt. Auch im tiefgezogenen Zustand des Trägers für den Digitaldruck bleibt der Farbauftrag stabil und die Farbechtheit ist gewährleistet.

Vorteilhafterweise ist es beim Digitaldruck durch Verwendung spezifischer Dateien möglich, einen jeweils individualisiertes Bild auf dem Träger vorzusehen. Ein besonderer Aufwand – wie bisher beim Siebdrucken od. dgl. – entsteht dabei nicht, sofern geeignete Drucker vorhanden sind.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung in Verbindung mit den Patentansprüchen.
Es zeigen:
1a das digitale Bedrucken einer Folie,
1b das Kaschieren der beduckten Folie mit einem tiefziehfähigen Material,
2 das digitale Bedrucken von tiefziehfähigem Material,
3 das Tiefziehen des bedruckten Materials zu einer Kalotte mit einer Kontur entsprechend einem vorhandenem Formkörper,
4 das Entfernen des überschüssigen Materials,
5 einen mit einem vorgewählten Motiv bedruckten Helm als erstes fertiges Objekt,
6 das Ablösen der Kalotte vom Formkörper und
7 einen Bildträger, der mit einem digital bedruckten, tiefgezogenen Material versehen ist, als zweites fertiges Objekt.
Als erstes Beispiel wird das Bedrucken eines Motorradhelmes beschrieben:
Ein solcher Helm stellt ein Objekt 10 mit vergleichsweise komplexer Form dar, wobei der zugehörige Formkörper eine gewölbte äußere Kontur hat. Ein Bedrucken mit Sieb- oder Tampondruck ist dabei langwierig und aufwendig.
Es wird nunmehr folgendermaßen vorgegangen:
Ein beliebiges Motiv 3 (Bilder, Logos etc.), von dem eine Datei vorhanden ist, wird gemäß 1a im Digitaldruckverfahren auf eine digital bedruckbare Selbst klebefolie 1 gedruckt. Geeignete Digitaldrucker sind dafür vorhanden.
Beim Digitaldruck wird die Farbe beim Auftrag direkt gemischt. Dadurch ist im Gegensatz zum sonst üblichen Siebdruck, bei dem die Farben übereinander abgelagert werden, auch bei der weiteren Bearbeitung, wie insbesondere Verformen des Trägers, die Farbstabilität gewährleistet.
Anschließend wird die bedruckte Selbstklebefolie 1 gemäß 1b auf eine tiefziehfähige, d.h. thermisch verformbare Kunststoffplatte 2 aufkaschiert bzw. aufgeklebt.
Die mit der bedruckten Folie 1 kaschierte Kunststoffplatte 2 wird nunmehr gemäß 3 im Tiefziehverfahren über den zu beziehenden Gegenstand 10 gezogen. Dazu wird. die beklebte Platte 2 erhitzt und mittels Unterdruck als Kalotte über den zu beziehenden Gegenstand, der den Formkörper 10 darstellt, gestülpt. Die Tiefziehbedingungen sind dabei materialabhängig und lassen sich für den jeweiligen Zweck optimieren.
Gemäß 4 wird das überschüssige Material 2' des tiefgezogenen Trägers 2 entfernt, beispielsweise durch Abschneiden od. dgl., wobei ein derartiges Abtrennen auch automatisiert erfolgen kann.
Es entsteht somit eine digital bedruckte mit dem Formkörper 10 formschlüssig verbundene Kunststoffkalotte 5 mit individuell vorgewähltem Motiv, die sich nach Bedarf auch wieder vom Formkörper entfernen oder aus wechseln lässt. Konkret ist in 5 ein Helm 20 mit Motiv dargestellt, der ansonsten alle Vorschriften bzw. Zertifizierungen für einen im Straßenverkehr einsetzbaren Motorradhelm erfüllt.
In 6 ist dargestellt, dass die bedruckte Kalotte problemlos entfernt werden kann, um ggf. durch eine andersartig beduckte Kalotte ersetzt zu werden. Insofern ist nunmehr mit geringem Aufwand eine beachtliche Vielseitigkeit möglich.
Wesentlich ist für die spätere Verwendung, dass das vorstehend anhand der 1a, 1b sowie 3 bis 6 beschriebene Verfahren nicht den überzogenen Gegenstand beeinträchtigt, da dieser nicht mit Klebstoffen oder gar Lösungsmitteln in Berührung kommt.
Alternativ zum Bedrucken der Folie gemäß 1a kann ein Digitaldruck gemäß 2 ggf. direkt auf eine tiefziehfähige Kunststoffplatte als Träger erfolgen. Die weiteren Verfahrensmaßnahmen erfolgen wie oben bereits beschrieben. Wesentlich ist wiederum, dass das Bedrucken digital vor dem Tiefziehvorgang erfolgt und somit keine komplizierten Druckmaßnahmen notwendig sind.
In einem zweiten Beispiel wird gemäß 7 ein Bildträger 30 einschließlich des profilierten Rahmens 35 mit einem bedruckten, tiefziehfähigen Träger 32 überzogen. Es ergibt damit sich der interessante Effekt, dass das Bildmotiv 33 auch auf dem profilierten Rahmen 35 erscheint.
Weitere Beispiele für technische, häusliche und andere Anwendungen sind möglich.

1 bis 6: – Herstellungsschritte

1: Folie
2: tiefziehfähiger Bildträger
2': überschüssiges Material
3: Digitaldruck
5: Kalotte
10: Formkörper
20: Helm

7: Bildträger mit aufgebrachtem Druck

30: Bildträger
32: tiefziehfähiger Bildträger
33: Digitaldruck
35: Rahmen

Claims

Verfahren zum Herstellen eines bedruckten Objektes, das einen Formkörper beinhaltet, mit folgenden Maßnahmen: – Es erfolgt ein Digitaldruck auf einem Träger, der mit einem tiefziehfähigen Material verbindbar ist oder selbst aus einem tiefziehfähig ist; – anschließen erfolgt ein Tiefziehen zum Anpassen an die Kontur des Formkörpers; – der bedruckte, tiefgezogene Träger wird als Kalotte auf den Formkörper aufgebracht.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass überschüssiges Material entfernt, vorzugsweise abgeschnitten, wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Digitaldruck auf eine Folie erfolgt, die mit dem Träger aus tiefziehfähigen Material durch Kaschieren od. dgl. verbunden wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Digitaldruck direkt auf das tiefziehfähige Material erfolgt, die mit dem Träger durch Kaschieren od. dgl. verbunden wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die tiefgezogene Kalotte vom Formkörper ohne Beschädigung des Formkörpers entfernt und dass der Formkörper mit anderem digital bedruckten, tiefziehfähigem Material versehen wird.
Objekt aus einem Formkörper mit gewölbter Oberflä che, die mit einem Muster und/oder Bild versehen ist, wozu ein tiefziehfähiges Material als Träger dient, dadurch gekennzeichnet, dass der tiefgezogene Träger (1, 2; 32) mit dem Digitaldruck (3, 33) formschlüssig auf dem Formkörper (10, 30) angebracht ist.
Objekt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Formkörper (10, 30) und Träger (1, 2; 32) aus tiefziehfähigen Material klebstoff- und lösungsmittelfrei miteinender verbunden sind..
Objekt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Träger aus einer mit einer Platte (2) aus tiefziehfähigem Material kaschierten, digital bedruckten Folie (1) besteht.
Objekt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet. dass der Formkörper ein Helm (20) ist.
Objekt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Helm (20) ein hinsichtlich Sicherheitsbestimmungen zertifizierter Motorradhelm ist.
Objekt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper ein Bildträger (30) ist.
Objekt nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der tiefgezogene Träger (1, 2) mit dem Digitaldruck (3) formschlüssig auf dem Bildträger (30) einschließlich eines ggf. profiliertem Rahmens (35) aufgebracht ist.