DE102004040220A1 - Verbessertes Verfahren zur Herstellung organischer Monoisocyanate - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein verbessertes technisches Verfahren zur Herstellung organischer Monoisocyanate durch thermische Zersetzung von Biuret/Harnstoffgruppen enthaltenden Polyisocyanaten.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein verbessertes technisches Verfahren zur Herstellung organischer Monoisocyanate durch thermische Zersetzung von Biuret/Harnstoffgruppen enthaltenden Polyisocyanaten.
  • Die Herstellung von organischen Isocyanatverbindungen mit Phosgen ist seit langem bekannt und in einer Vielzahl von Veröffentlichungen und Patenten beschrieben (Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie Band 8, Georg Thieme Verlag Stuttgart 1952, S. 120ff). Eine sichere Handhabung von Phosgen setzt spezielle Kenntnisse und geeignete, aufwendige Herstellungs- und Sicherheitssysteme voraus. Die Produktion von kleineren Mengen oder in Kleinanlagen ist daher nur mit großem technischen Aufwand und Kosten realisierbar. Daher hat es nicht an Versuchen gefehlt, durch phosgenfreie Methoden Isocyanatverbindungen wirtschaftlich zu synthetisieren.
  • Als Labormethode sind hier eine Vielzahl von Konzepten entwickelt worden, eine technische Machbarkeit ist jedoch aus vielerlei Gründen zumeist nicht gegeben. So handelt es sich bei diesen phosgenfreien Methoden z. B. oft um Reaktionen, die extreme Bedingungen wie beispielsweise extrem hohe Temperaturen verlangen, thermolabile bzw. explosionsgefährliche Edukte voraussetzen, oder kompliziertes Handling von Feststoffen erfordern.
  • Eine an sich bekannte und einfache Methode zur phosgenfreien Herstellung von kleinen Isocyanatmengen im Labor sieht die thermische Zersetzung von Biuret- bzw. Harnstoffstrukturen aufweisenden Verbindungen vor. Hierbei wird zu einem Überschuss an hochsiedenden Isocyanatverbindung ein niedermolekulares Amin oder Polyamin zudosiert und bei Temperaturen von ≥ 200°C das in einer Gleichgewichtsreaktion entstandene niedrigsiedende Isocyanat abdestilliert. Diese Methode wird beispielsweise in Bunge W. Angew. Chem. 72, 1002 (1960) oder Siefken, Annalen der Chemie 562, 81 (1949) beschrieben.
  • In EP-A 307 756 wurde dieses Verfahrensprinzip für spezielle Siloxyisocyanate aufgegriffen und als Labormethode beschrieben. Das Verhältnis von NCO-Gruppen zu primären Aminogruppen (NH2) wird mit wenigstens äquimolar angegeben. Als höhersiedende Polyisocyanate werden bevorzugt Monomere solche der Diphenylmethanreihe gegebenenfalls zusammen mit ihren höhermolekularen technisch anfallenden Gemischen eingesetzt Als Temperaturbereich werden bis zu 300°C angegeben, wobei in den Beispielen bei 200°C gearbeitet wird.
  • Für eine Umsetzung dieser Verfahren im technischen Maßstab (> 100 1) sind jedoch solche hohen Temperaturen prohibitiv, da zum Teil unter Gasentwicklung polymere Folgeprodukte statt der gewünschten Monoisocyanate erhalten werden.
  • In EP-A 1 151 991 wird zur Reduktion der Verfahrenstemperaturen der Zusatz von Verbindungen mit mindestens 50 ppm hydrolysierbarem Chlor beschrieben. Die Reakionstemperatur kann so unter 180°C, bevorzugt zwischen 120 und 160°C gehalten werden. Das dabei zur Umbiuretisierung eingesetzte hochsiedende Isocyanat fällt nach der Reaktion als sehr hochviskoses biuret- und harnstoffgruppenhaltiges Material an. Damit dies am Ende des Verfahrens mit noch vertretbarem Aufwand aus dem Reaktor entfernt werden kann, muss dieses zu Beginn des Verfahrens in hohem Überschuss (NCO/NH2-Verhältnis ≥ 4) eingesetzt werden. Bevorzugt werden als hochsiedende Polyisocyanate solche der Diphenylmethandiisocyanat-Reihe mit wenigstens 85 Gew.-% der monomeren 2,2'-, 2,4'- und 4,4'-MDI-Isomere genannt.
  • In wie weit die Isomerenverteilung der bei den genannten Verfahren eingesetzten MDI-Typen Auswirkungen auf die zur Umsetzung und Abspaltung des Monoisocyanats erforderlichen Reaktionsbedingungen, die erreichbaren Produktausbeuten oder die Viskositäten des verbleibenden biuretgruppenhaltigen Reaktionssumpfes haben, ist dem Stand der Technik nicht zu entnehmen.
  • Es wurde nun gefunden, dass der bei der Umsetzung von primären Monoaminen mit Methylendiphenyldiisocyanaten und anschließender thermischer Abspaltung der gewünschten Monoisocyanate gerade dann ein vergleichsweise niedrigviskoser und daher besser handhabbarer biuret- und harnstoffgruppenhaltiger Reaktionssumpf nach der Destillation erhalten wird, wenn der zu Beginn eingesetzte MDI-Typ einen Gehalt an 2,2'-MDI von wenigstens 15 Gew.-% aufweist. Die dabei zur Umsetzung von MDI und Amin notwendigen Temperaturen liegen im praxisrelevanten Bereich von ≤ 180°C, wobei ein Zusatz von Verbindungen mit hydrolisierbarem Chlor, wie EP-B 1 151 991 es lehrt, nicht unbedingt erforderlich ist.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von organischen Monoisocyanaten, bei dem
    • A) eine Isocyanatkomponente mit einem Gehalt an 2,2'-Methylendiphenyldiisocyanat von mindestens 15 Gew.-% und einem Siedepunkt bei 1013 mbar von über 180°C mit
    • B) einer Aminkomponente, die aus Monoaminen mit jeweils einer primären Aminogruppe pro Molekül besteht,
    bei einer Reaktionstemperatur von maximal 180°C umgesetzt wird und anschließend das dabei gebildete Monoisocyanat destillativ gegebenenfalls unter Vakuum abgetrennt wird, wobei das Verhältnis von Isocyanatgruppen der Verbindungen aus A) zu primären Aminogruppen aus B) mindestens 4 beträgt.
  • Bevorzugt enthält die in A) eingesetzte Isocyanatkomponente mindestens 30 Gew.-% monomeres 2,2'-MDI.
  • Unter hochsiedend im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Siedepunkte von größer oder gleich 180°C bevorzugt größer oder gleich 250°C besonders bevorzugt größer oder gleich 300°C bei 1013 mbar (Normaldruck) verstanden.
  • Neben wenigstens 15 Gew.-% 2,2'-MDI kann die in A) eingesetzte Isocyanatkomponente alle dem Fachmann an sich bekannten aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Verbindungen oder deren Gemische mit wenigstens einer NCO-Gruppe pro Molekül und einem Siedepunkt von wenigstens 180°C als hochsiedende Polyisocyanate enthalten. Dies können selbstverständlich auch die auf Di- oder Triisocyanaten basierenden höhermolekularen Folgeprodukte beispielsweise mit Urethan-, Biuret oder Isocyanurat-Strukturen sein.
  • Bevorzugt werden in A) ausschließlich aromatische Isocyanate und deren Folgeprodukte eingesetzt. Geeignete aromatische Isocyanate sind beispielsweise Naphthylisocyanat, die isomeren Toluylen- und/oder Diphenylmethandiisocyanate.
  • Besonders bevorzugt werden in A) als hochsiedende Polyisocyanate ausschließlich Isocyanate der Diphenylmethandiisocyanat-Reihe eingesetzt, wobei ganz besonders bevorzugt solche mit einem Zweikerngehalt (Summe von 2,2'-, 2,4'- und 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat) von mindestens 85 Gew.-% bezogen auf Gesamtgewicht der Isocyanatkomponente A) eingesetzt werden.
  • Falls gewünscht können im erfindungsgemäßen Verfahren zusätzlich neben den in der Isocyanatkomponente eingesetzten hochsiedenden Polyisocyanaten und den Monoaminen auch Verbindungen eingesetzt werden, die bei Umsetzung mit Wasser (Hydrolyse) Chlor oder Chlorid freisetzen (Verbindungen mit hydrolisierbarem Chlor). Falls mitverwendet beträgt der Gehalt solcher Verbindungen bezogen auf die gesamte in A) eingesetzte Isocyanatkomponente bevorzugt mindestens 50 ppm, besonders bevorzugt mindestens 150 ppm und ganz besonders bevorzugt mindestens 300 ppm.
  • Dies kann entweder derart erfolgen, dass die in der Isocyanatkomponente eingesetzten hochsiedenden Polyisocyanate bereits einen solchen Gehalt an Verbindungen mit hydrolisierbarem Chlor enthalten oder derartige Verbindungen der Isocyanatkomponente zugegeben werden. Beispiele solcher Verbindungen sind Benzoylchlorid, Terephthaloyldichlorid oder Isophthaloyldichlorid.
  • Die Bestimmung des hydrolisierbaren Chlorgehalts in der Isocyanatkomponente A) erfolgt nach an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch potentiometrische Titration, wie sie im Rahmen der Ausführungsbeispiele beschrieben wird.
  • Als niedermolekulare Monoamine können in B) beliebige aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Verbindungen eingesetzt werden, die eine primäre Aminogruppe aufweisen und deren als Reaktionsprodukte entstehende Monoisocyanate durch Destillation aus dem Reaktionsgemisch unzersetzt entfernt werden können. Die entstehenden Isocyanate sollten daher bei den in Stufe C) herrschenden Druckverhältnissen einen Siedepunkt von ≤ 320°C, bevorzugt ≤ 240°C aufweisen.
  • Die in B) eingesetzten Monoamine können neben der Aminogruppe zusätzlich andere funktionelle Gruppen enthalten, die bei den Reaktionsbedingungen inert gegenüber Isocyanatgruppen sind. Die Monoamine können direkt ohne spezielle Reinigung in der technisch verfügbaren Reinheit in das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden.
  • Geeignete Amine sind beispielsweise Alkylamine, Alkylenamine mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen, Cycloalkylamine wie Cyclohexylamin, Aminosilane und Aniline gegebenenfalls mit gegenüber Isocyanatverbindungen inerten Substituenten.
  • Bevorzugt werden in B) alkoxysilylgruppenhaltige Amine einzeln oder in Mischungen eingesetzt. Die primäre Aminogruppe ist dabei über einen linearen, cycloaliphatischen oder aromatischen C1-C10-Rest an die Alkoxysilylgruppe gebunden. Neben den Alkoxygruppen können an das Silicium auch Wasserstoff oder Alkyl- oder Arylgruppen gebunden sein.
  • Geeignete Alkoxysilylamine sind beispielsweise 3-Aminopropyltrimethoxysilan, 3-Aminopropyltriethoxysilan, 3-Aminopropyl-methyldimethoxysilan, 3-Aminopropylmethyldiethoxysilan, Aminomethyltrimethoxysilan, Amino-methyltriethoxysilan, Aminomethylmethyldimethoxysilan, Aminomethylmethyldiethoxysilan, Aminomethyldimethylmethoxysilan, Aminomethyldimethylethoxysilan, 3-Amino-2-methylpropyltrimethoxy-silan, 3-Amino-2-methylpropyltriethoxysilan, 3-Amino-2-methylpropylmethyldimethoxysilan und 3-Amino-2-methylpropylmethyldiethoxysilan.
  • Bevorzugte Alkoxysilylamine sind 3-Aminopropyltrimethoxysilan und 3-Aminopropylmethyldimethoxysilan.
  • Bevorzugt beträgt das Verhältnis der NCO-Gruppen der in A) eingesetzten hochsiedenden Polyisocyanate zu den primären Aminogruppen der in B) eingesetzten Monoamine 5 : 1 bis 20 : 1, besonders bevorzugt 6 : 1 bis 8 : 1.
  • Die Umsetzung der Reaktanden erfolgt bei Temperaturen von ≤ 180, bevorzugt 80°C bis 170°C, besonders bevorzugt 120°C bis 170°C wobei in der Regel drucklos, d.h. bei Normaldruck gearbeitet wird. Selbstverständlich kann auch, falls gewünscht, die Umsetzung von A) mit B) unter erhöhtem Druck durchgeführt werden.
  • Bevorzugt liegt die Destillationstemperatur bei der Abtrennung der Monoisocyanate mindestens 10°C, bevorzugt mindestens 20°C, besonders bevorzugt mindestens 40°C über der eingestellten Reaktionstemperatur bei der Umsetzung von Isocyanatkomponente A) mit der Monoaminkomponente B).
  • Typischerweise werden bei der destillativen Abtrennung des Monoisocyanats Destillationstemperaturen von 120°C bis 220°C, bevorzugt 150°C bis 190°C angewandt.
  • Typischerweise findet die Destillation im Vakuum bei Drücken von bis zu 0,1 mbar statt. Bevorzugt wird bei Drücken von 1 bis 100 mbar (Vakuum) destilliert.
  • Die so erhaltenen Monoisocyanate leiten sich von den in B) eingesetzten Monoaminen ab und haben bei Normaldruck einen Siedepunkt von mindestens 70°C vorzugsweise mindestens 110°C. Damit sie bei den Bedingungen der Stufe C) unzersetzt destillierbar sind, darf ihr Siedepunkt bei den dort herrschenden Druckverhältnissen nicht über 320°C, bevorzugt nicht über 240°C liegen.
  • Im allgemeinen liegt das Molekulargewicht derartiger Monoisocyanate zwischen 83 und 270 g/mol.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Isocyanatkomponente vorgelegt und anschließend mit der Aminkomponente B) versetzt, wobei diese gegebenenfalls zuvor mit einem bei den herrschenden Reaktionsbedingungen nichtsiedenden Lösemittel verdünnt wurde. Beispiele solcher Lösemittel sind hochsiedende Trialkyl- oder Tritoluylphosphate. Anschließend wird das gebildete Monoisocyanat abdestilliert. Als Reaktions- bzw. Destillationsbedingungen in Bezug auf Druck und Temperatur wird gemäß den vorstehend genannten Bereichen gearbeitet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine technisch einfache Herstellung von Monoisocyanaten in Ausbeuten von über 70 % bei gleichzeitiger guter Handhabung des angefallenen Sumpfprodukts.
  • Bevorzugt weisen die Sumpfprodukte des erfindungsgemäßen Verfahrens Scherviskositäten bei 70°C von < 50 000 mPas, besonders bevorzugt < 20 000mPas bei 70°C auf.
  • So hergestellte Monoisocyanate weisen im allgemeinen eine Reinheit von über 90 %, vorzugsweise über 95 % auf und können somit direkt ohne weitere Aufarbeitung im Modifizierungsreaktionen und als Zwischenprodukt weiter eingesetzt werden.
  • Die NCO-Wert-Bestimmung erfolgte titrimetrisch nach DIN EN ISO 11909.
  • Viskositäten wurden bei 70°C mit einem Rotationsviskosimeter RotoViscol® des Herstellers Haake bestimmt.
  • Die Bestimmung des hydrolysierbaren Chlorgehaltes (HC-Gehalt) erfolgte mittels potentiometrischer Titration:
    10 g der zu analysierenden Probe wurde dazu mit 100ml Methanol versetzt und 10 Minuten unter Rückfluss urethanisiert. Anschließend wurde die so erhaltene Mischung nach Verdünnen mit 50ml Wasser durch Kochen unter Rückfluss hydrolisiert. Das hierbei gebildete Chlorid wird nach Ansäuern mit Salpetersäure und Aufstocken mit einer bekannten Masse Natriumchlorid argentometrisch mit einer Silbernitratmaßlösung titriert. Die Titration wird mit inkrementeller Reagenzdosierung und automatischer Equivalenzpunkt-Auswertung driftkontrolliert (Gleichgewichtstitration) durchgeführt.
  • Beispiel 1 (erfindungsgemäß, mit fünffachem Isocyanatüberschuss)
  • In einem Vierhalskolben (2000ml) mit Stickstoffanschluss, Rührwerk, Tropftrichter und Destillationsbrücke mit kurzer Kolonne wurden 1045 g eines Methylendiphenyldiisocyanatgemisches aus 50 Gew.-% 2,2'-Methylendiphenyldiisocyanat, 48,5 Gew.-% 2,4'-Methylendiphenyldiisocyanat und 1,5 Gew.-% 4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat (Desmodur® 21AI69, Handelsprodukt der Bayer MaterialScience AG, Leverkusen, DE, NCO-Gehalt: 32 Gew.-%, HC-Gehalt: 25 ppm) vorgelegt, unter Stickstoff gesetzt und auf 120°C aufgeheizt. Anschließend wurden 209 g Aminopropyltrimethoxysilan (A1110, Handelsprodukt der GE Advanced Materials, Wilton, USA) aus einer Vorlage so in den Kolben eindosiert, dass die Reaktorinnentemperatur nicht über 130°C anstiegt. Nach beendeter Aminosilan-Zugabe wurde die Kolbeninnentemperatur auf 160°C eingestellt und vorsichtig evakuiert. Bei etwa 30mbar begann die Mischung zu sieden und das Isocyanatosilan destillierte über. Im Laufe der Destillation wurde das Vakuum langsam auf 2 mbar gesteigert und die Temperatur gegen Ende langsam bis auf 170°C erhöht. Nach beendeter Destillation wurde die Apparatur mit Stickstoff belüftet und der Sumpf bei 120°C in eine Blechdose abgefüllt.
    Ausbeute: 216g Isocyanatopropyltrimethoxysilan (entspricht 90 % d. Theorie)
    NCO-Gehalt: 19,8 Gew.-%
    Aussehen: klare, farblose Flüssigkeit
    Viskosität Biuretsumpf: 7100mPas/70°C
  • Beispiel 2 (erfindungsgemäß, mit fünffachem Isocyanatüberschuss)
  • In einem Vierhalskolben (2000ml) mit Stickstoffanschluss, Rührwerk, Tropftrichter und Destillationsbrücke mit kurzer Kolonne wurden 1045 g eines Methylendiphenyldiisocyanatgemisches aus 50 Gew.-% 2,2'-Methylendiphenyldiisocyanat, 48,5 Gew.-% 2,4'-Methylendiphenyldiisocyanat und 1,5 Gew.-% 4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat (Desmodur® 21AI69, Handelsprodukt der Bayer MaterialScience AG, Leverkusen, DE, NCO-Gehalt: 32 Gew.-%, HC-Gehalt: 25 ppm) vorgelegt, unter Stickstoff gesetzt und auf 120°C aufgeheizt. Bei dieser Temperatur werden 209 g Aminopropylmethyldimethoxysilan (A2110, Handelsprodukt der GE Advanced Materials, Wilton, USA) aus einer Vorlage so in den Kolben eindosiert, dass die Reaktorinnentemperatur nicht über 130°C anstiegt. Nach beendeter Aminosilan-Zugabe wurde die Kolbeninnentemperatur auf 160°C eingestellt und vorsichtig evakuiert. Bei etwa 30mbar begann die Mischung zu sieden und das Isocyanatosilan destillierte über. Im Laufe der Destillation wurde das Vakuum langsam auf 2 mbar gesteigert und die Temperatur gegen Ende langsam bis auf 170°C erhöht. Nach beendeter Destillation wurde die Apparatur mit Stickstoff belüftet und der Sumpf bei 120°C in eine Blechdose abgefüllt.
    Ausbeute: 201g Isocyanatopropylmethyldimethoxysilan (entspricht 83 % d. Theorie)
    NCO-Gehalt: 20,8 %
    Aussehen: klare, farblose Flüssigkeit
    Viskosität Biuretsumpf: 19.000 mPas/70°C
  • Vergleichsbeispiel 1 (nicht erfindungsgemäß, mit fünffachem Isocyanatüberschuss)
  • In einem Vierhalskolben (2000ml) mit Stickstoffanschluss, Rührwerk, Tropftrichter und Destillationsbrücke mit kurzer Kolonne wurden 1045 g eines Methylendiphenyldiisocyanatgemisches aus 1,5 Gew.-% 2,2'-Methylendiphenyldiisocyanat, 48,5 Gew.-% 2,4'-Methylendiphenyldiisocyanat und 50 Gew.-% 4,4'-Methylendiphenyldiisocyanat (Desmodur® 0129, Handelsprodukt der Bayer MaterialScience AG, Leverkusen, DE, NCO-Gehalt: 32 Gew.-%, HC-Gehalt: 15 ppm) vorgelegt, unter Stickstoff gesetzt und auf 120°C aufgeheizt. Anschließend wurden 209 g Aminopropyltrimethoxysilan (A1110, Handelsprodukt der GE Advanced Materials, Wilton, USA) aus einer Vorlage so in den Kolben eindosiert, dass die Reaktorinnentemperatur nicht über 130°C anstiegt. Nach beendeter Aminosilan-Zugabe wurde die Kolbeninnentemperatur auf 160°C eingestellt und vorsichtig evakuiert. Bei etwa 30 mbar begann die Mischung zu sieden und das Isocyanatosilan destillierte über. Im Laufe der Destillation wurde das Vakuum langsam auf 2 mbar gesteigert und die Temperatur gegen Ende langsam bis auf 170°C erhöht. Nach beendeter Destillation wurde die Apparatur mit Stickstoff belüftet und der Sumpf bei 120°C in eine Blechdose abgefüllt.
    Ausbeute: 168 g Isocyanatopropyltrimethoxysilan (entspricht 70 % d. Theorie)
    NCO-Gehalt: 19,1 Gew.-%
    Aussehen: klare, farblose Flüssigkeit
    Viskosität Biuretsumpf: 260 000mPas/70°C
  • Vergleichsbeispiel 2 (nicht erfindungsgemäß, mit fünffachem Isocyanatüberschuss)
  • In einem Vierhalskolben (2000ml) mit Stickstoffanschluss, Rührwerk, Tropftrichter und Destillationsbrücke mit kurzer Kolonne wurden 1045 g eines technischen Polyisocyanats der Diphenylmethanreihe mit einem 2 Kern-Anteil von 90 Gew.-% (Desmodur® 90/10, <2 Gew.-% 2,2'-MDI, Handelsprodukt der Bayer MaterialScience AG, NCO-Gehalt: 32 Gew.-%, Viskosität: 13 mPas bei 23°C, HC-Gehalt: 330 ppm) vorgelegt, unter Stickstoff gesetzt und auf 120°C aufgeheizt. Bei dieser Temperatur wurden 209 g Aminopropyltrimethoxysilan (A1110, Handelsprodukt der GE Advanced Materials, Wilton, USA) aus einer Vorlage so in den Kolben eindosiert, dass die Reaktorinnentemperatur nicht über 130°C anstiegt. Nach beendeter Aminosilan-Zugabe wurde die Kolbeninnentemperatur auf 160°C eingestellt und vorsichtig evakuiert. Bei 30mbar begann die Mischung zu sieden und das Isocyanatosilan destillierte über. Im Laufe der Destillation wurde das Vakuum langsam auf 2 mbar gesteigert und die Temperatur gegen Ende langsam auf bis zu 170°C erhöht. Als kein Destillat mehr erhalten wurde, wurde die Destillation abgebrochen, die Apparatur wird mit Stickstoff belüftet und der hochviskose Sumpf bei 120°C in eine Blechdose übergeführt.
    Ausbeute: 171 g Isocyanatopropyltrimethoxysilan (entspricht 72 % d. Theorie)
    NCO-Gehalt: 19,6 Gew.-%
    Aussehen: klare, farblose Flüssigkeit
    Viskosität Biuretsumpf: fest/70°C
  • Deutlich erkennbar bei den Vergleichsbeispielen ist, dass bei Gehalten an 2,2'-MDI von weniger als 15 Gew.-% deutlich höhere Viskositäten des Biuretsumpfes bei ansonst gleichen Einsatzverhältnis von NCO-Gruppen zu primären Aminogruppen resultieren. Gleichzeitig werden bei den erfindungsgemäßen Beispielen verbesserte Ausbeuten erhalten.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Herstellung von organischen Monoisocyanaten, bei dem A) eine Isocyanatkomponente mit einem Gehalt an 2,2'-Methylendiphenyldiisocyanat von mindestens 15 Gew.-% und einem Siedepunkt bei 1013 mbar von über 180°C mit B) einer Aminkomponente, die aus Monoaminen mit jeweils einer primären Aminogruppe pro Molekül besteht, bei einer Reaktionstemperatur von maximal 180°C umgesetzt wird und anschließend das dabei gebildete Monoisocyanat destillativ gegebenenfalls unter Vakuum abgetrennt wird, wobei das Verhältnis von Isocyanatgruppen der Verbindungen aus A) zu primären Aminogruppen aus B) mindestens 4 beträgt.
  2. Verfahren zur Herstellung von organischen Monoisocyanaten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der 2,2'-MDI Anteil in Komponente A) mindestens 30 Gew.-% ausmacht.
  3. Verfahren zur Herstellung von organischen Monoisocyanaten gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in A) ein Isomerengemisch der Diphenylmethandiisocyanat-Reihe mit einem Zweikerngehalt (Summe von 2,2'-, 2,4'- und 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat) von mindestens 85 Gew.-% bezogen auf Gesamtgewicht der Isocyanatkomponente A) eingesetzt wird.
  4. Verfahren zur Herstellung von organischen Monoisocyanaten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Monoamine in B) Alkoxysilylamine eingesetzt werden.
  5. Verfahren zur Herstellung von organischen Monoisocyanaten gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Alkoxysilylamine 3-Aminopropyltrimethoxysilan und/oder 3-Aminopropylmethyldimethoxysilan eingesetzt werden.
  6. Verfahren zur Herstellung von organischen Monoisocyanaten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der NCO-Gruppen der in A) eingesetzten hochsiedenden Polyisocyanate zu den primären Aminogruppen der in B) eingesetzten Monoamine 6 : 1 bis 8 : 1 ist.
  7. Verfahren zur Herstellung von organischen Monoisocyanaten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionstemperatur bei der Umsetzung von A) mit B) 120°C bis 170°C beträgt.
  8. Verfahren zur Herstellung von organischen Monoisocyanaten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur bei der destillativen Abtrennung des Monoisocyanats wenigstens 10°C über der bei der Umsetzung von A) mit B) gewähltem Temperatur, nicht jedoch über 220°C liegt.
  9. Verfahren zur Herstellung von organischen Monoisocyanaten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck bei der destillativen Abtrennung des Monoisocyanats 1 bis 100 mbar beträgt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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JP2009507088A (ja) * 2005-09-03 2009-02-19 バイエル・マテリアルサイエンス・アクチェンゲゼルシャフト 低粘性アルコキシシラン基を含んでなるプレポリマー、その製造方法およびその使用
JP2009507087A (ja) * 2005-09-03 2009-02-19 バイエル・マテリアルサイエンス・アクチェンゲゼルシャフト アルコキシシランおよび特定のアロファネートおよび/またはビウレット基を有するプレポリマー、その製造方法およびその使用

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