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Die
Erfindung betrifft eine Scheiben-Wischeranlage eines Kraftfahrzeuges
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Bei
einer solchen aus der
DE
199 07 390 A1 bekannten Wischeranlage ist die Abdeckung
Bestandteil des Wischarms, das heißt die Abdeckung bewegt sich
zusammen mit dem Wischarm. In der seitlichen Ablageposition des
Wischarmes befindet sich ein längs
der seitlichen Windschutzscheibenbegrenzung und somit entlang der
zugeordneten A-Säule
verlaufender Wasserabführungskanal.
Der Wasserabführungskanal
ist bei abgelegtem Wischarm durch dessen Abdeckung verschlossen und
bei aktivem Wischbetrieb des Wischers geöffnet, wodurch eine Beaufschlagung
der Seitenscheiben durch Spritzwasser weitgehend verhindert werden kann.
Bei abgelegtem Wischarm wirkt die Abdeckung als Leitprofil, durch
das die Abströmung
des Fahrtwindes seitlich an der A-Säule vorbei erleichtert und der
Strömungswiderstand
des Fahrzeugs reduziert wird. Da der Wischarm samt Wischerblatt
aber während
des aktiven Wischbetriebs von der Abdeckung überdeckt bleibt, kann es bei
höheren
Fahrgeschwindigkeiten zum Abheben des Wischarms infolge der Fahrtwindüberströmung der
Abdeckung kommen, wodurch die Wischfunktion beeinträchtigt sein
kann.
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Bei
einer aus
DE 100 13
256 A1 bekannten Wischeranlage ist an einer seitlichen
Begrenzung der Windschutzscheibe, an der ein Wischarm mit einem Wischblatt
in Ablageposition ablegbar ist, eine Blende mit Abstand gegenüber der
Windschutzscheibe entlang den seitlichen A-Säulen des Kraftfahrzeugs angebracht.
Unterhalb dieser Blende kann der Wischarm zusammen mit dem Wischblatt
in seiner Ablageposition abgelegt werden. Seitlich zur Mitte der
Windschutzscheibe hin ist der abgelegte Wischarm durch die Blende
nicht abgedeckt, so dass bei abgelegtem Wischarm keine nennenswerte
Reduzierung des durch die Blende erhöhten Strömungswiderstandes des Fahrzeugs
gegeben ist. Nach Verlassen des Wischarmes aus dem Raum unterhalb
der Blende, das heißt
dem Raum zwischen der Blende und der Windschutzscheibe, dient dieser Raum
als längs
der seitlichen Windschutzscheibenbegrenzung durch die A-Säulen verlaufender
Wasserabführkanal.
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Aus
der
EP 1 245 466 A1 ist
ferner eine Scheibenwischanlage mit einem ein Wischerblatt haltenden
Wischerarm bekannt, der in seiner Ablagestellung durch eine zu verlagernde
Schutzklappe gekapselt werden kann. Hierbei liegt der Wischerarm
in seiner Ablagestellung entlang einer oberen Randzone einer Heckscheibe
eines Kraftwagens mit dem Wischerblatt auf der Heckscheibe auf und
wird in der Ruhestellung von der im Querschnitt abgebogenen, auf
die Scheibe heruntergeklappten Schutzklappe überdeckt, die unter dichtem
Anschluss mit einer Dichtlippe auf der Heckscheibe aufliegt. Aus
dieser Ruhestellung lässt
sich die Schutzklappe durch einen richtungsumkehrbaren Linearantrieb
in eine Funktionsstellung hochklappen, in welcher der Wischerarm in
der von ihm überstrichenen
Scheibenebene freigegeben ist. Eine Beeinflussung der Luftführung des Fahrtwindes
im Bereich der A-Säulen
ist durch diese bekannte Scheibenwischanlage nicht gegeben.
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Schließlich ist
in der
DE 195 47 197
A1 eine Scheibenwischeranlage offenbart, bei der eine geschützte Ablagestellung
des Wischerarmes unterhalb einer vorderen Windschutzscheibe des
Kraftwagens in einem von der Fronthaube überdeckten Unterbringungsraum
vorgesehen ist. Im Unterbringungsraum ist dabei eine im Querschnitt
gesehen zweischenklige Klappe im Bereich der Schenkelbasis wippenartig
um eine etwa horizontale Fahrzeugquerachse gelagert. Beim Ablegen
des Wischerarmes wird das Wischerblatt bis unterhalb der Windschutzscheibe
geschwenkt, wobei das Wischerblatt nach Verlassen der Windschutzscheibe
auf einen Schenkel der Klappe aufsetzt und diesen überstreicht,
bis auch die Wippenachse überstrichen
ist. Beim Überstreichen
der Wippenachse läuft
das Wischerblatt am zweiten Klappenschenkel auf und drückt diesen
nach unten. Dadurch wird die Klappe um etwa 45° hochgekippt, wodurch der vorher überstrichene
breitere Schenkel in eine die Durchtrittsöffnung für den Wischerarm zur Fronthaubenspitze
hin schließende
Abdeckstellung hochgeklappt wird. Wird der Wischerarm zum Wischbetrieb
des Scheibenwischers wieder im entgegen gesetzten Richtungssinn
angetrieben, so wird die Klappe in ihre Ausgangsstellung zurückgekippt,
in welcher das Wischerblatt vom ersten Klappenschenkel wieder problemlos
auf die angrenzende Fläche
der Windschutzscheibe selbst übersetzen
kann. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, dass für
die Kippverlagerung der zweischenkligen Klappe kein separates Antriebsmittel
erforderlich ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Wischblatt und den Wischarm
bei einer Wischeranlage der im Oberbegriff von Anspruch 1 angegebenen
Art in der Ablagestellung durch eine seitliche Abdeckung so zu schützen, dass
die Wischfunktion des Scheibenwischers erhalten bleibt und während des Betriebes
des Scheibenwischers ein Abführkanal
bereitge stellt wird, die weitgehende Freihaltung der angrenzenden
Seitenscheibe von Spritzwasser ermöglicht.
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Gelöst wird
dieses Problem durch eine Wischeranlage mit den Merkmalen von Patentanspruch 1.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen dieser Lösung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Abdeckung für den Wischarm
in dessen Ablageposition schwenkbar zu lagern, um hierdurch der
Abdeckung eine Doppelfunktion zu verleihen. Diese Doppelfunktion
besteht darin, in der Ablageposition des Wischarmes diesen nach
außen
aerodynamisch und aeroakustisch zu verdecken und zum anderen darin,
bei einem aus der Ablageposition in Wischfunktion befindlichen Wischarm
als ein Teil eines Wasserabführkanals
zu dienen. Erreicht wird diese Doppelfunktion durch eine winkelförmige Ausbildung
der Abdeckung. Der Winkel kann dabei insbesondere 90° betragen.
In der Form einer derartigen Winkelblende kann die Abdeckung schwenkbar
um eine längs
der Seitenbegrenzung der Windschutzscheibe verlaufende Achse an
der seitlichen Begrenzung, insbesondere der A-Säule, gelagert sein.
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In
der ersten Position der Abdeckung, in der diese den Wischarm in
dessen Ablageposition nach außen
verdeckt, liegt die Abdeckung einem Winkeldach ähnlich über dem Wischarm. Dabei liegt
die Kante einer der beiden Schenkel der Winkelblende direkt in einem
Winkel an der Windschutzscheibe an. Die anliegende Kante kann als
Dichtelement aus beispielsweise elastischem Material ausgebildet
sein. Für
eine dichte Anlage der Dichtkante kann beispielsweise eine Andrück-Federkraft
auf die Winkelblende einwirken.
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Bei
Verlassen des Wischarmes aus dessen Ablageposition, das heißt wenn
der Wischarm in Wischfunktion tritt, wird die Winkelblende geschwenkt,
wodurch eine Austrittsöffnung
für den Wischarm
entsteht. Die Austrittsöffnung
wird von demjenigen Schenkel der Winkelblende gebildet, der bei
sich in Ablagefunktion befindlichem Wischarm an der Windschutzscheibe
anliegt. Der zweite Schenkel, der bei der Ablageposition des Wischarmes
an sich keine abdeckende Funktion und damit in diesem Zustand überhaupt
keine Funktion ausübt,
liegt nach einem Verlassen des Wischarmes aus dessen Ablageposition
dicht an der Windschutzscheibe an. Für ein tatsächlich dichtes Anliegen an
der Windschutzscheibe kann die Anlagekante als Dichtelement ausgebildet
und zu diesem Zweck aus elastischem Material bestehen. Durch die
dichte Anlage jenes Schenkels der Winkelblende bei wischaktivem
Wischarm ist in dem Raum zwischen Winkelblende und Windschutzscheibe
ein längs
der Seitenbegrenzung der Windschutzscheibe verlaufender Wasserabführkanal
erzeugt, der lediglich bei wischaktivem Wischarm in dieser Form
vorhanden ist.
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Die
Verlagerung der Abdeckung, das heißt das Schwenken der Winkelblende,
kann durch die Bewegung des Wischarmes bewirkt beziehungsweise unterstützt werden.
Hierzu sollte die Winkel blende allerdings in einer Schwenkrichtung
federbelastet sein und zwar in derjenigen, in der sie zur Ausbildung des
seitlichen Wasserabführkanales
schwenken muss. Dabei muss die Federkraft ausreichen, um eine dichte
Anlage des einen Winkelschenkels an der Windschutzscheibe bewirken
zu können.
Die Windschutzscheibe dient praktisch als Widerlager für eine Begrenzung
der Schwenklage der Winkelblende bei wischaktivem Wischarm. Aus
der Position, die die Winkelblende bei wischaktivem Wischarm einnimmt, kann
sie durch den Wischarm selbst, wenn dieser sich in seine Ablageposition
begibt, verschwenkt werden, bis eine vollständige Abdeckung des Wischarmes
in dessen Ablageposition gegeben ist. Bei beispielsweise einer durch
Federkraft ausgeübten
Anlage der Winkelblende an der Windschutzscheibe bei abgelegtem
Wischarm kann diese Federkraft durch die Stellung der Winkelblende
aktiviert werden. Dies kann dadurch geschehen, dass die Winkelblende beim
Verschwenken aus ihrer wischaktiven in die wischinaktive Position
eine Totpunktlage überschreitet, nach
der die betreffende Federkraft schlagartig freigesetzt wird.
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Ein
vorteilhaftes, nachstehend noch näher erläutertes Ausführungsbeispiel
ist in schematischer Form in der Zeichnung dargestellt.
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In
dieser zeigen:
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1 eine
Ansicht auf einen Seitenrand einer Fahrzeug-Windschutzscheibe mit einem Wischarm
in Ablageposi tion,
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3 einen
Querschnitt durch die Abdeckung des Wischarmes in dessen Ablageposition
bei vollständiger Überdeckung
durch die Abdeckung,
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2 einen
Schnitt durch die Abdeckung in einer Position der Abdeckung bei
einem wischaktiven Wischarm.
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Am
unteren Bereich einer Windschutzscheibe 1 eines Kraftfahrzeuges
ist ein Wischarm 2 einer Wischeranlage schwenkbar angelenkt.
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In
seiner Ruhe- beziehungsweise Ablageposition befindet sich der Wischarm 2 mit
Bezug auf die Darstellung der Windschutzscheibe 1 in 1 an
der von vorne gesehen rechten Seitenbegrenzung der Windschutzscheibe 1.
Diese Begrenzung wird gebildet von der betreffenden A-Säule 3 des
Fahrzeuges.
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Der
Wischarm 2 besteht aus einem in seiner Ablageposition unteren
waagrechten Bereich und einem in Fahrzeughochrichtung verlaufenden
oberen Bereich. Nachstehend wird jeweils ausschließlich auf diesen
oberen Bereich Bezug genommen, wobei nachfolgend Wischarm und oberer
Bereich des vorstehend beschriebenen Wischarmes als synonyme Begriffe
verwendet werden.
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An
der A-Säule 3 ist
in einer längs
der seitlichen Begrenzung der Windschutzscheibe 1 verlaufenden,
gegenüber
der Windschutzscheibe 1 Abstand besitzenden Drehachse 4 eine
Winkelblende 5 schwenkbar gelagert.
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Diese
Winkelblende 5 besteht aus zwei um 90° zueinander geneigten Schenkeln,
nämlich
einem ersten Schenkel 6 und einem zweiten Schenkel 7. Insbesondere
die freien, der Windschutzscheibe 1 zugewandten Kanten
dieser beiden Schenkel 6, 7 können als Dichtelemente aus
elastischem Dichtmaterial bestehen.
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Die
Stellung der Winkelblende 5 in Ablageposition des Wischarmes 2 zeigt
die 3. Bei dieser Position des Wischarmes 2 ist
dieser von dem ersten Schenkel 6 der Winkelblende 5 vollständig nach
außen
aerodynamisch und aeroakustisch abge deckt. Der zweite Schenkel 7 ist
bei dieser Wischarmposition an sich abdeckungsmäßig praktisch funktionslos.
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Auf
den Antriebsmechanismus der Winkelblende 3 wird nachstehend
noch eingegangen werden.
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Zunächst wird
die Position der Winkelblende 5 beschrieben, bei der der
Wischarm 2 wischaktiv ist und die in 2 dargestellt
ist. Bei dieser Stellung der Winkelblende 5 liegt der zweite
Schenkel 7 dicht an der Windschutzscheibe 1 an,
während
der erste Schenkel 6 gegenüber der Windschutzscheibe 1 eine Öffnung für die Wischfunktion
des Wischarmes 2 freigibt.
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Durch
die dichte Anlage des zweiten Schenkels 7 der Winkelblende 5 bildet
die Winkelblende 5 in dieser Stellung einen längs der
seitlichen Begrenzung der Windschutzscheibe 1 verlaufenden
Wasserabführkanal 8 aus,
der lediglich dann in dieser Form besteht, wenn der Wischarm 2 Wischfunktion besitzt.
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Das
Verschwenken der Winkelblende 5 kann auf einfache Weise
wie folgt bewirkt werden.
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Zumindest
in einer der beiden entgegengerichteten Schwenkrichtungen ist die
Winkelblende 5 federbelastet. In der Zeichnung ist diese
Federbelastung durch jeweils einen Pfeil F1 schematisch
angedeutet. Diese Federkraft F1 verschwenkt
die Winkelblende 5 in deren wasserkanalabführende Funktionsstellung,
wenn der Wischarm 2 seine Ablageposition verlässt. In
die Abdeckposition wird die Winkelblende 5 durch den Wischarm 2 geschwenkt,
wenn der Wischarm 2 seine Ablageposition einnimmt. Dies
geschieht ganz einfach dadurch, dass der Wischarm 2 sich
an den Seitenschenkel 7 bei seiner Bewegung in die Ablageposition
anlegt und den zweiten Schenkel 7 ver schwenkt, bis der
erste Schenkel 6 dicht an der Windschutzscheibe 1 anliegt
und in dieser Position den Wischarm 3 nach außen verdeckt.
Der Wischarm 2 kann dabei lediglich die Funktion für das Auslösen einer
zweiten, in der Zeichnung durch einen Pfeil F2 angedeuteten
Federkraft besitzen. Diese zweite Federkraft kann beim Verschwenken
der Winkelblende 5 zwischen deren ersten und zweiten Position
beim Überfahren
einer Totpunktlage je nach Schwenkrichtung aktiviert oder deaktiviert
werden. Bei Vorhandensein einer entgegengerichteten Federkraft F1 muss sichergestellt sein, dass jede dieser
beiden Kräfte
in derjenigen Position der Winkelblende 5, in der eine
dieser Kräfte
wirksam sein soll, von der anderen Federkraft nicht aufgehoben wird.
Dies kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass diejenige
Federkraft, die gerade nicht wirksam sein soll, durch die entsprechende
Stellung der Winkelblende 5 deaktiviert wird.
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Alle
in der Beschreibung und in den nachfolgenden Ansprüchen dargestellten
Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Form miteinander erfindungswesentlich
sein.