DE102004039712A1 - Verfahren zum dosierten Transport einer störstoffhaltigen Suspension durch einen einstellbaren Drosselschieber - Google Patents
Verfahren zum dosierten Transport einer störstoffhaltigen Suspension durch einen einstellbaren Drosselschieber Download PDFInfo
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Abstract
Das Verfahren dient zum dosierten Transport einer störstoffhaltigen Suspension, z. B. eines Rejektstromes (R), der z. B. bei der Sortierung einer Altpapiersuspension anfällt. Vorzugsweise wird eine Drosselstelle (1) mit einem einstellbaren Drosselschieber verwendet, an dem in Strömungsrichtung ein Druckgefälle anliegt und der dazu dient, den Mengenstrom des Rejektstromes (R) zu regulieren. Erfindungsgemäß wird zwischen einer Messstelle (2) zur Ermittlung des Mengenstroms und der Drosselstelle (1) eine Verdünnungsflüssigkeit (3) zumindest in der Menge zugegeben, dass eine Verstopfung dieser Drosselstelle durch Störstoffe verhindert wird. Durch die erfinderischen Maßnahmen kann die Drosselstelle auch dann noch betriebssicher betrieben werden, wenn die Menge des abzuziehenden Rejektstromes (R) klein eingestellt werden soll.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Ein solches Verfahren wird insbesondere in Papierfabriken angewandt, bei denen ein störstoffhaltiger Papierfaserstoff, wie z.B. Altpapier, als Rohstoff aufbereitet wird. Bekanntlich werden solche Rohstoffe aufgelöst, d.h. in wässrige Suspension gebracht, wobei die so gebildeten Suspensionen oft eine bestimmte Menge von Störstoffen enthalten. Störstoffe können faserfremde Verunreinigungen oder auch Faserstippen sein. In an sich bekannten Apparaten, insbesondere geschlossenen Sekundärstofflösern und Sortierern, werden diese Störstoffe ausgeschieden. Dabei handelt es sich um Trennverfahren, d.h. es bildet sich eine störstoffangereicherte Rejektfraktion sowie eine gereinigte, daher weniger stark verunreinigte Gutstofffraktion. Da diese Trennverfahren im geschlossenen System durchgeführt werden, können die Rejektfraktionen im Allgemeinen auf Grund des in den entsprechenden Apparaten herrschenden Überdruckes über einen Drosselschieber entfernt werden. Zur Optimierung des Trennverfahrens ist es wichtig, dass die Rejektmenge eingestellt werden kann.
- Es liegt aber in der Natur von verunreinigten Flüssigkeiten, dass gerade an solchen Drosselschiebern eine besonders hohe Verstopfungsneigung durch sich ansammelnde Störstoffe besteht. Das führt dazu, dass es nicht immer einfach ist, diese Verfahren so durchzuführen, dass die gewünschte Rejektmenge zuverlässig aus dem entsprechenden Apparat entfernt werden kann. Diese Probleme werden um so größer, je gröber die Störstoffe sind, je höher deren Anteil in der Suspension und je höher die Konsistenz der Suspension ist.
- Es sind Verfahren bekannt, bei denen dieses Problem dadurch gelöst wird, dass der einstellbare Drosselschieber (oder ein Absperrschieber) in bestimmten, meist automatisch einstellbaren Zeitintervallen geöffnet und wieder geschlossen wird. In Folge der vollständigen Öffnung des Schiebers können dann im Allgemeinen alle eventuell vorhandenen Verstopfungen ausgespült werden. Dieses Verfahren hat allerdings den Nachteil, dass störende Druckstöße und Mengenschwankungen in das geschlossene System gebracht werden, die bestenfalls durch Zwischenschaltung von Stapelbütten wieder ausgeglichen werden können.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem es gelingt, die Rejektströme bei Verfahren dieser Art zuverlässig einstellen zu können. In speziellen Ausführungsformen soll es die Erfindung auch ermöglichen, die Rejektmenge auf einen vom Prozess her wünschenswert minimalen Wert einzustellen, ohne dass Betriebsstörungen auftreten.
- Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im Kennzeichen dieses Anspruchs genannten Merkmale gelöst.
- Die genannten Maßnahmen führen dazu, dass mit einfachen Mitteln eine Verstopfung an der Drosselstelle verhindert wird, insbesondere auch dann, wenn nur ein relativ kleiner Rejektstrom fließen soll. Durch die eintretende Verdünnung erhöht sich der Mengenstrom an der Drosselstelle, so dass deren Drosselwirkung geringer gewählt werden kann. Außerdem wird die Zähigkeit der Suspension an der Drosselstelle reduziert. Wird an der Drosselstelle ein einstellbarer Drosselschieber verwendet, kann bei gleichem Rejektstrom eine größere Schieberöffnung eingestellt werden. Bei Betriebszuständen mit gewünscht größerem Rejektstrom kann die Menge des Verdünnungswassers unter Umständen kleiner gehalten werden, wenn die Schieberöffnung ohnehin so groß ist, dass keine Verstopfung zu erwarten ist. Die Verdünnung des Rejektstromes ist im Allgemeinen für das Verfahren unschädlich. Wird hierzu ein geklärtes Abwasser oder Papiermaschinensieb-Wasser verwendet, können in der nach geschalteten Eindickstufe, z.B. einer Schneckenpresse, die restlichen Wertstoffe, z.B. Papierfasern, noch wirkungsvoller ausgewaschen und zurück gewonnen werden.
- Die Erfindung und ihre Vorteile werden erläutert an Hand von Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 schematisch: Durchführung des Verfahrens; -
2 schematisch: Durchführung des Verfahrens am typischen Beispiel eines Drucksortierers in der Altpapierstoffaufbereitung mit einem einstellbaren Drosselschieber in der Rejektleitung; -
3 Detail der Zugabestelle für die Verdünnungsflüssigkeit; -
4 Schnitt entlang der Linie IV in3 . - Das in der
1 gezeigte Schema zeigt eine Ausführung des Verfahrens an einem Trennapparat4 . Bei Betrieb dieses Trennapparates4 wird eine zulaufende Suspension S durch einen Einlaufstutzen8 zugeführt und in zwei Fraktionen aufgeteilt. Die eine Fraktion, der Gutstoff A, verlässt den Trennapparat4 durch den Gutstoffstutzen9 , während die andere Fraktion, i.e. eine störstoffhaltige Suspension, als Rejektstrom R aus dem Rejektstutzen10 abgeleitet wird. Der Rejektstrom R passiert zunächst die Messstelle2 , an der sein Mengenstrom gemessen wird. Stromabwärts zu dieser Messstelle2 befindet sich eine Drosselstelle1 , die dazu dient, den unter Überdruck stehenden Rejektstrom R auf einen gewünschten Durchsatz einzustellen. Erfindungsgemäß wird zwischen der Messstelle2 und der Drosselstelle1 eine Verdünnungsflüssigkeit3 zugegeben. Der Mengenstrom der Verdünnungsflüssigkeit3 wird dabei so eingestellt, dass eine Verstopfung dieser Drosselstelle1 verhindert wird. Wie bereits erwähnt, besteht die Gefahr, dass sich an solchen Drosselstellen die im Rejektstrom R vorhandenen Störstoffe ansammeln und dann eine einwandfreie Funktion des Trennapparates nicht mehr zulassen. Der Strom der Verdünnungsflüssigkeit3 kann durch einen Regler12 in Abhängigkeit der an der Messstelle2 ermittelten Werte geregelt werden. Dabei kann z.B. bei Anwachsen des Rejektstromes R die Zugabe von Verdünnungsflüssigkeit3 ebenfalls erhöht werden. Die Mengenregelung des Rejektstromes erfolgt im Allgemeinen durch Stellung des Drosselschiebers11 an der Drosselstelle1 . - In
2 ist das Verfahren in einer weiteren Ausgestaltung dargestellt. Als Trennapparat dient ein Drucksortierer14 , wie er z.B. in der Aufbereitung von Altpapiersuspensionen verwendet wird. Man sieht, dass die durch den Einlaufstutzen8 zugeführte Suspension S radial nach innen in einen zylindrischen Siebkorb6 zugeführt wird. Um ein Verstopfen des Siebkorbes6 zu verhindern, wird an diesem entlang ein Siebräumer5 vorbei bewegt, der von einem Antrieb13 in Rotation versetzt wird. Solche Vorgänge sind an sich bekannt. Der Gutstoff A, der den Siebkorb6 hat passieren können, gelangt durch den Gutstoffstutzen9 zur Weiterverarbeitung, während das am Siebkorb6 Abgewiesene im unteren Teil des Drucksortierers14 gesammelt und aus dem Gehäuse ausgeleitet wird. Aus bestimmten betriebstechnischen Gründen wird hier ein Teil des Rejektes über eine Rezirkulationsleitung15 in den oberen Teil des Drucksortierers14 zurückgeführt, während ein anderer Teil, der Rejektstrom R, die Messstelle2 passiert. Um die Einflussmöglichkeiten auf den Rejektstrom zu vergrößern, wird bei diesem Beispiel die Drosselstelle durch einen einstellbaren Drosselschieber11 gebildet. Über einen Regler12 können sowohl die Messwerte der Messstelle2 , als auch die Leistung des Antriebs13 zu Stellsignalen für die Menge der Verdünnungsflüssigkeit3 und die Stellung des Drosselschiebers11 verarbeitet werden. - In der
3 sind die Verhältnisse im Bereich der Drosselstelle etwas detaillierter dargestellt, ohne dass es sich dabei um eine Konstruktionszeichnung handelt. Die störstoffhaltige Suspension, also der Rejektstrom R, passiert beim Fluss durch die Leitung17 zunächst die Messstelle2 , die z.B. durch einen induktiven Durchflussmengenmesser gebildet ist. Im weiteren Verlauf der Leitung17 ist die Verdünnungsleitung16 angeschlossen, die – wie bereits erwähnt – zur Zuführung der Verdünnungsflüssigkeit3 dient. Sie mündet schräg, z.B. unter 45°, in die Leitung17 , so dass die einfließende Verdünnungsflüssigkeit3 eine axiale Strömungskomponente erhält. Sie kann auch tangential angesetzt sein, um eine Strömungskomponente in Umfangsrichtung zu erzeugen. Zum Dosieren der Verdünnungsflüssigkeit3 kann ein motorisch verstellbares Stellventil18 oder ein Handschieber verwendet werden. - Am stromabwärtigen Ende der Leitung
17 reduziert sich der Strömungsquerschnitt so, dass der Strömungsquerschnitt der sich anschließenden Leitung19 höchstens 50 %, vorzugsweise höchstens 20 % des Querschnitts der Leitung17 aufweist. Mit Vorteil wird die Verdünnungsflüssigkeit3 gerade in diesen Übergangsbereich der Strömungsquerschnitte zugespeist. Die Leitung19 ist gegenüber der stromaufwärtigen Leitung17 exzentrisch angeordnet, wobei diese Exzentrizität20 so gewählt ist, dass die Leitungen17 und19 in einem Punkt22 fluchten. Dieser Punkt22 liegt mit Vorteil auf der der Verdünnungsleitung16 gegenüberliegenden Seite. Die4 , die einen Schnitt gemäß Linie IV in der3 darstellt, zeigt auch einen Blick auf die teilweise geschlossene Schieberplatte21 .
Claims (16)
- Verfahren zum dosierten Transport einer störstoffhaltigen Suspension, insbesondere eines bei der Altpapieraufbereitung gebildeten Rejektstromes (R ), durch eine Drosselstelle (
1 ), bei dem an der Drosselstelle (1 ) in Strömungsrichtung ein Druckgefälle anliegt und bei dem der Mengenstrom der störstoffhaltigen Flüssigkeit vor Erreichen des Drosselschiebers (11 ) gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Messstelle (2 ) des Mengenstromes und der Drosselstelle (1 ) eine Verdünnungsflüssigkeit (3 ) zumindest in der Menge zugegeben wird, dass eine Verstopfung an der Drosselstelle (1 ) verhindert wird. - Verfahren nach Anspruch
1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verdünnungsflüssigkeit (3 ) zu mindestens 99,8 % aus Wasser besteht. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdünnungsflüssigkeit (
3 ) mit einem Druck zugegeben wird, der mindestens 1 bar über dem liegt, der in der störstoffhaltigen Flüssigkeit herrscht. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdünnungsflüssigkeit (
3 ) mit einer axialen Strömungskomponente in die die störstoffhaltige Flüssigkeit führende Leitung zugegeben wird. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdünnungsflüssigkeit (
3 ) mit einer Umfangskomponente in die die störstoffhaltige Flüssigkeit führende Leitung zugegeben wird, so dass eine Wirbelströmung entsteht. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (
17 ), mit der die störstoffhaltige Flüssigkeit der Drosselstelle (1 ) zugeführt wird, zwischen Messstelle (2 ) und Drosselstelle (1 ) auf eine reduzierte Strömungsquerschnittsfläche übergeht, die höchstens 50 %, vorzugsweise höchstens 20 %, des ursprünglichen Querschnittes beträgt und dass die Verdünnungsflüssigkeit (3 ) an dieser Übergangsstelle zugegeben wird. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsstelle exzentrisch ausgebildet ist und dass die Verdünnungsflüssigkeit (
3 ) von der Seite her zugegeben wird, die dem reduzierten Strömungsquerschnitt gegenüber liegt. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der Verdünnungsflüssigkeit (
3 ) mindestens 20 %, vorzugsweise mindestens 50 % der Menge der störstoffhaltigen Flüssigkeit beträgt. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der Verdünnungsflüssigkeit (
3 ) geregelt wird in Abhängigkeit vom gemessenen Volumenstrom der störstoffhaltigen Suspension. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosselstelle (
1 ) durch einen einstellbaren Drosselschieber (11 ) gebildet wird. - Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Mengenstrom der störstoffhaltigen Suspension mit Hilfe des Drosselschiebers (
11 ) auf einen definierten Sollwert geregelt wird. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Mengenänderung der Verdünnungsflüssigkeit (
3 ) gleichsinnig wie die Änderung dieses Sollwerts vorgenommen wird. - Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die störstoffhaltige Suspension aus einem Trennapparat (
4 ) abgezogen wird, in dem sie mittels Nasssiebung als Rückstand angefallen ist und dass sie kontinuierlich aus diesem entfernt wird. - Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Trennapparat (
4 ) ein Drucksortierer (14 ) verwendet wird. - Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Trennapparat (
4 ) ein Sekundärstofflöser verwendet wird. - Verwendung des Verfahrens nach einem der voranstehenden Ansprüche zum Transport einer störstoffhaltigen Flüssigkeit, die als Rejektstrom (R) bei der Auflösung von Zellstoff oder Aufbereitung von Altpapier angefallen ist.
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