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Die
Erfindung betrifft ein Kondensatorgehäuse sowie ein Verfahren und
einen Stempel zur Herstellung eines Kondensatorgehäuses mit
einer Berstsicherung.
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Elektrische
Elektrolyt-Kondensatoren neigen dazu, bei Überspannung oder in Folge von
Alterungsprozessen wegen Gasbildung infolge chemischer Prozesse
in der Elektrolyt-Flüssigkeit
den Überdruck im
Gehäuseinneren
aufzubauen.
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Ein
Kondensatorbecher aus Aluminium mit einer Berstsicherung in Form
einer Sollberststelle ist aus der Druckschrift
DE 199 17 915 A1 bekannt.
Die Sollberststelle ist am Boden des Kondensators angeordnet. Die
Sollbruchstelle stellt eine in das Bechermaterial eingekerbte Wandschwächung dar.
Eine weitere Kondensatorsicherung mit einer Sollbruchstelle ist
aus der Druckschrift JP2001307967-A bekannt.
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Weitere
Berstsicherungen, die z. T. aufwendige Ventile zum Abbau des Überdruckes
darstellen, sind aus den Druckschriften DE 2800164-A, DE 3231864-A,
JP 07335505-A,
DE 42
24 079 A1 und
DE
43 17 084 A1 bekannt. Im Kondensatorgehäuse können z. B. dünnwandige,
vor Beschädigungen
zu schützende
Berstscheiben, Gummischeiben, gefederte Kugelrückschlagventile oder Gasableitungssysteme
in Form von Leitungen angebracht werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kondensatorgehäuse anzugeben,
das eine zuverlässige
Berstsicherung aufweist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist
es, ein Verfahren und einen Stempel zur Herstellung eines gegen
unkontrolliertes Bersten gesicherten Kondensatorgehäuses anzugeben.
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Die
erste Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Kondensatorgehäuse
mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die weiteren Aufgaben der Erfindung
werden durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 15, einen
Stempel mit den Merkmalen von Anspruch 22 und eine Stempelanordnung
mit den Merkmalen von Anspruch 33 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
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Die
Erfindung gibt ein Kondensatorgehäuse mit einem in einer Gehäusewand
ausgebildeten Überdruckventil
in Form einer Einbuchtung an, die eine vorzugsweise längliche,
z. B. im Wesentlichen V-förmige
Vertiefung aufweist. Im Bereich der Vertiefung weist die Gehäusewand
eine geringere Stärke als
in übrigen
Bereichen auf. Der Grund (d. h. der am tiefsten gelegene Teil) der
Vertiefung dient als eine Sollbruchstelle beim Erreichen des vorgegebenen Berstdrucks.
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Die
Vertiefung ist vorzugsweise im Boden der Einbuchtung ausgebildet.
Die Vertiefung ist in einer ersten bevorzugten Variante in der Gehäusewand
nach außen
hin und in einer zweiten bevorzugten Variante nach innen hin offen.
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Die
Einbuchtung ist in einem (stabilen) Ausgangszustand, d. h. vor Gasbildung
im Inneren des Gehäuses,
nach innen ausgebeult. Die Gasbildung im Inneren des Gehäuses und
der damit ansteigende Innendruck führt zur Ausbeulung der Einbuchtung nach
außen.
Dabei nimmt die Tiefe der Eindrückung bezogen
auf die an die Eindrückung
angrenzende Gehäusewand
ab. Dabei werden die Wände
der Vertiefung zunächst
zusammengedrückt
und bei weiter steigendem Innendruck nach außen hin ausgebeult. Beim Überschreiten
eines definierten Druckgrenzwertes im Inneren des Gehäuses birst
das Gehäuse im
Bereich bzw. entlang der Vertiefung. Das Bersten des Gehäuses an
der definierten Sollbruchstelle wird als ein (stabiler) Endzustand
bezeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich gegenüber
den bekannten Bauelementen durch eine über den Bereich der eigentlichen
Sollbruchstelle hinausgehende Prägung
aus.
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Die
Wandstärke
eines Kondensatorgehäuses
beträgt
typischerweise ca. 0,75 mm. Die Restwandstärke d2 im Bereich des Grunds
der Vertiefung ist vorzugsweise > 0,1
mm. In einer bevorzugten Variante gilt: d2 > 0,2 mm, wobei d2 ca. 20 bis 30 % der sonstigen
Wandstärke
d1 beträgt.
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In
den bisher z. B. aus der Druckschrift
DE 199 17 915 A1 bekannten
Kondensatorgehäusen
mit Überdruckventilen,
die als Sollbruchstelle eine Einkerbung in der Gehäusewand
aufweisen, betrug die Restwandstärke
im Bereich der Sollbruchstelle üblicherweise
etwa 0,1 mm bei einem vorgegebenen Berstdruck von 9 bis 12 bar.
Durch die Erfindung gelingt es, bei dem gleichen Berstdruck an der
definierten Sollbruchstelle eine deutlich höhere Restwandstärke von
etwa 0,2 mm zu realisieren. Möglich
ist es auch, z. B. bei der gleichen oder sogar der höheren Restwandstärke > 0,1 mm einen geringeren
Berstdruck < 9
bar, bei dem die Sollbruchstelle anspricht, zu erreichen. Die höhere Restwandstärke hat
Vorteile bezüglich
der Fertigungssicherheit und der mechanischen Festigkeit bzw. Dichtheit
des Gehäuses
im Betriebsmodus, insbesondere bei einer erheblichen Temperaturänderung.
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Die
erfindungsgemäße Formgebung
des die Sollbruchstelle umgebenden Bereichs ermöglicht eine visuelle Erkennung
des internen Druckanstiegs – durch
eine sich in Abhängigkeit
vom Druck verformende Durchwölbung
der Sollbruchstelle – noch deutlich
vor dem Ansprechen der Sollbruchstelle. Dies ermöglicht die Abschätzung des
Alterungszustands des Kondensators bzw. Rückschlüsse auf die Beanspruchung (z.
B. durch Überspannung).
Der Zustand bzw. die Durchwölbung
der Sollbruchstelle kann als Kriterium zum Ausrangieren von alten
Kondensatoren benutzt werden.
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In
der bevorzugten Variante hat die Einbuchtung die Form einer Wanne,
die einen Boden und Seitenwände
aufweist. Der Boden der Einbuchtung ist z. B. flach oder nach außen gewölbt. Das
Verhältnis
der Breite der Vertiefung zur Breite des Bodens der Einbuchtung übersteigt
vorzugsweise nicht den Wert 0,3. Die Länge des Bodens der Einbuchtung
ist vorzugsweise < 30
mm. In einer bevorzugten Variante liegt sie zwischen 20 und 25 mm.
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Die
Einbuchtung kann auch konkav sein, wobei sie im Querschnitt die
Form eines Kreisbogens aufweist.
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Das
Ventil ist vorzugsweise im Gehäusemantel
ausgebildet. Die Einbuchtung ist vorzugsweise entlang der Längsachse
des Kondensatorgehäuses
ausgerichtet. Die Vertiefung ist vorzugsweise auch entlang der Längsachse
des Gehäuses
ausgerichtet. Das Ventil kann dabei mittig oder z. B. zum Gehäuseboden
hin angeordnet sein.
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Möglich ist
es auch, das Ventil im Deckel oder im Boden des Kondensatorgehäuses einzubauen.
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Die
Wand des Gehäuses
ist am oberen Rand der Einbuchtung um einen Winkel αa nach innen
geknickt, der vorzugsweise zwischen 10 und 45 Grad liegt.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines
Kondensatorgehäuses mit
einer Sollbruchstelle. Das Verfahren weist die folgenden Verfahrensschritte
auf:
- A) Bereitstellen des Kondensatorgehäuses,
- B) Erzeugen einer Einbuchtung in Form einer Wanne mit einer
darin angeordneten Vertiefung in einer Wand des Kondensatorgehäuses.
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Die
Wand des Kondensatorgehäuses
wird zur Erzeugung der Einbuchtung und der Vertiefung vorzugsweise
mit einem Stempel geprägt.
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Der
Schritt B) kann in einer Variante folgende Schritte aufweisen:
- B1) Prägung
der Wand des Kondensatorgehäuses
mit einem Stempel, wobei eine Einbuchtung in Form einer Wanne ausgeformt
wird,
- B2) Erzeugen einer Vertiefung in der Einbuchtung oder in dem
für die
Einbuchtung vorgesehenen Bereich der Wand.
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Die
Schritte B1) und B2) können
in einer Variante aufeinander folgen oder, in einer weiteren Variante,
gleichzeitig ausgeführt
werden.
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Es
wird nun die bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgestellt. In das Innere des Gehäuses wird eine harte Auflage
eingeführt
und in der Nähe
der zu prägenden
Gehäusewand
positioniert. Die Wand des Kondensatorgehäuses wird mit einem Stempel
von außen
zur harten Auflage hin gestempelt, wobei ein Teil der Wand gegen
die Auflage gedrückt
wird. Mit der Ausrichtung der harten Auflage gegenüber der
Gehäusewand wird
die Tiefe der Einbuchtung bestimmt.
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Die
harte Auflage verhindert das Ausbeulen der Gehäusewand beim Erzeugen der Vertiefung. Die
harte Auflage weist vorzugsweise eine ebene Fläche auf. Die harte Auflage
kann (insbesondere bei einer konkaven Einbuchtung) teilweise an
die Form der Einbuchtung angepasst und z. B. abgerundet sein.
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Der
weitere Aspekt der Erfindung betrifft einen Stempel, der zur Herstellung
einer Einbuchtung in Form einer Wanne mit einer darin angeordneten Vertiefung
gemäß der ersten
bevorzugten Variante der Erfindung geeignet ist. Der Stempel weist
einen Grundkörper
auf, der eine vorzugsweise im Wesentlichen flache obere Fläche (Oberseite)
und gegenüber
seiner oberen Fläche
zwischen 10 und 45 Grad abgeschrägte
Seitenflächen
(Seitenwände)
aufweist. Auf der Oberseite des Grundkörpers bzw. auf der oberen Fläche ist
ein keilförmig
ausgebildeter Vorsprung angeordnet, der im Querschnitt im Wesentlichen
dreieckig ist.
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Der
Grundkörper
kann einen vorzugsweise rechtwinklig ausgebildeten Sockel und einen
darauf angeordneten Aufbau mit abgeschrägten Seitenwänden aufweisen,
wobei der Sockel und der Aufbau vorzugsweise in einem Stück ausgebildet
sind. Der Grundkörper
und der Vorsprung sind vorzugsweise auch einstöckig ausgebildet. Möglich ist
aber auch, dass der Vorsprung für
sich aus ein separates Teil bildet, das am Grundkörper zu
befestigen ist. Der Vorsprung ist auf der Oberseite des Grundkörpers (in
der Richtung quer zum Verlauf des Vorsprungs) vorzugsweise mittig
angeordnet. Der Vorsprung kann im Bereich der Spitze abgeflacht
oder abgerundet sein.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
eine Stempelanordnung zur Herstellung einer Einbuchtung in Form
einer Wanne mit einer im Boden der Einbuchtung angeordneten Vertiefung.
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Zur
Herstellung der Einbuchtung gemäß der zweiten
bevorzugten Variante der Erfindung wird eine Anordnung mit einem
Stempel und einer harten Auflage verwendet, wobei der Stempel eine
flache obere Fläche
und gegenüber
seiner oberen Fläche
zwischen 10 und 45 Grad abgeschrägte
Seitenflächen aufweist.
Auf der vorzugsweise flachen Oberseite der harten Auflage ist ein
keilförmig
ausgebildeter Vorsprung angeordnet, der im Querschnitt im Wesentlichen
dreieckig ist. Der Vorsprung kann für sich aus ein separates Teil
bilden, das an der harten Auflage befestigt werden kann. Die harte
Auflage und der Vorsprung können
auch zusammen ein Teil bilden.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Figuren
näher erläutert. Die
Figuren zeigen anhand schematischer und nicht maßstabsgetreuer Darstellungen verschiedene
Ausführungsbeispiele
der Erfin dung. Gleiche oder gleich wirkende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
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Es
zeigen schematisch
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1 ein
Kondensatorgehäuse
mit einer im Gehäusemantel
zum Boden hin angeordneten Sollbruchstelle in einer perspektivischen
Ansicht;
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2 ein
Kondensatorgehäuse
mit einer im Gehäusemantel
mittig angeordneten Sollbruchstelle in einer perspektivischen Ansicht;
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3 ein
Kondensatorgehäuse
mit einer Einbuchtung in Form einer Wanne im Querschnitt (Ausgangszustand);
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4 den
Verlauf der Durchwölbung
der Einbuchtung mit der darin angeordneten Sollbruchstelle beim
Aufbau des Innendruckes im Gehäuse;
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5 ausschnittsweise
ein Kondensatorgehäuse
mit der Sollbruchstelle im Ausgangszustand;
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6 die
geborstene Sollbruchstelle gemäß 5;
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7A bis 7D Verfahrensschritte
zur Erzeugung der Einbuchtung mit einer nach außen hin gewandten, als Sollbruchstelle
geeigneten Vertiefung;
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8A, 9A die
Draufsicht auf einen Stempel zur Erzeugung der Einbuchtung mit einer Sollbruchstelle;
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8B, 9B die
perspektivische Ansicht des Stempels gemäß 8A bzw. 9A;
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8C, 9C die
Draufsicht auf einen Stempel zur Erzeugung der Einbuchtung mit teilweise
entlang eines Kreis bogens verlaufenden Kanten;
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9D die
Draufsicht auf einen Stempel zur Erzeugung der Einbuchtung mit abgerundeten
Innenkanten;
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10 die
Seitenansicht eines Stempels mit einem Vorsprung, dessen Spitze
abgeflacht ist;
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11 die
Seitenansicht eines Stempels mit einem Vorsprung, dessen Spitze
abgerundet ist;
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12A die Gehäusewand
mit einer in einer Einbuchtung angeordneten, im Querschnitt V-förmig ausgebildeten
Sollbruchstelle;
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12B die Gehäusewand
mit einer in einer Einbuchtung angeordneten, im Querschnitt V-förmig ausgebildeten
Sollbruchstelle, deren Grund abgeflacht ist;
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12C die Gehäusewand
mit einer in einer Einbuchtung angeordneten, im Querschnitt V-förmig ausgebildeten
Sollbruchstelle, deren Grund abgerundet ist;
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13A, 13B Verfahrensschritte
zur Erzeugung der Einbuchtung mit einer nach innen hin gewandten,
als Sollbruchstelle geeigneten Vertiefung.
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1, 2 zeigen
jeweils eine perspektivische Ansicht eines Kondensatorgehäuses von
der Seite. Das Gehäuse
besteht vorzugsweise aus Aluminium oder einem anderen Metall.
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Das
Gehäuse
weist eine Seitenfläche 10 auf, in
der eine Einbuchtung 1 eingeprägt ist. Die Einbuchtung 1 weist
einen vorzugsweise flachen Boden 11 und vier Seitenwände 12 auf.
In der Einbuchtung 1 ist eine grubenförmige, längliche Vertiefung 2 angeordnet,
die entlang der Längsachse
des Gehäuses verläuft. Diese
Vertiefung dient als Sollbruchstelle beim Er reichen des Berstdruckes
im Inneren des Gehäuses.
Die Eindrückung 1 mit
der darin angeordneten Vertiefung 2 bildet ein Überdruckventil.
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Die
Länge der
Vertiefung 2 ist in 1 gleich der
Länge des
Bodens 11 der Einbuchtung 1. Die Länge der
Vertiefung 2 ist in 2 kleiner
als die Länge
des Bodens 11 der Einbuchtung 1.
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In 1 ist
die Einbuchtung 1 mit der Sollbruchstelle zum Boden hin
gewandt. In 2 ist die Einbuchtung 1 mit
der Sollbruchstelle mittig angeordnet.
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In 3 ist
ausschnittsweise in einem schematischen Querschnitt die Gehäusewand 10 (hier Gehäusemantel
eines zylindrischen Gehäuses)
mit der Sollbruchstelle im Ausgangszustand gezeigt. Die Einbuchtung 1 ist
in Form einer Wanne mit einem flachen Boden 11 ausgebildet.
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Der
Innendruck P wirkt auf den Gehäusemantel
in radialer Richtung. Dabei entsteht eine Kraft F mit einer Tangentialkomponente
F1 und einer Radialkomponente F2.
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Die
Radialkomponente F2 bewirkt die in 4 gezeigte
Durchwölbung
der Einbuchtung 1 nach außen hin. Die Durchwölbung und
damit die momentane Tiefe der Einbuchtung hängt vom aufgebauten Innendruck
P ab. Durch die Durchwölbung wird
die Einbuchtung 1 zunächst
flacher, bis der ursprüngliche
Verlauf der Gehäusewand
erreicht ist. Bis zum Erreichen des ursprünglichen Verlaufs der Gehäusewand
wirkt die Tangentialkomponente F1 der Kraft so, dass das Material
im Mittelbereich der Eindrückung 1 gestaucht
wird, wobei – im
Bereich der Sollbruchstelle – die
Seitenwände
der Vertiefung 2 zusammengepresst werden.
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Bei
einer weiteren Durchwölbung
der Einbuchtung 1 bzw. beim Überschreiten des Berstdruckes
kehrt die Richtung der Tangen tialkomponente F1 in die – gegenüber der
in Figur gezeigten Richtung – entgegengesetzte
Richtung um, wobei die Tangentialkomponente F1 im Bereich der Sollbruchstelle nun
als Zugkomponente wirkt. Die Zugkomponente F1 bewirkt das Öffnen der
Sollbruchstelle zur Erreuchung des stabilen Endzustands des Ventils.
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Je
flacher die Einbuchtung ausgebildet ist, desto geringer ist der
zur Verformung der Einbuchtung erforderliche Druck.
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In 5 ist
ausschnittsweise eine perspektivische Ansicht der Gehäusewand 10 mit
der Sollbruchstelle im Ausgangszustand gezeigt. In 6 ist die
der 5 entsprechende Sollbruchstelle im Endzustand,
d. h. nach dem Bersten gezeigt.
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In 7A bis 7D sind
Verfahrensschritte zur Erzeugung des Überdruckventils gemäß der Erfindung
vorgestellt.
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In
dem in 7A gezeigten Schritt wird eine harte
Auflage 6 in das Innere des Gehäuses eingeführt. In 7B ist
gezeigt, dass ein Stempel 5 und somit auch ein Teil der
Gehäusewand 10 in
Richtung der harten Auflage gepresst wird, z. B. bis der Abstand
zwischen der Oberseite des Stempels 5 und der harten Auflage 6 die
Wandstärke
d1 erreicht.
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Der
Stempel 5 weist einen Grundkörper und einen keilförmigen Vorsprung 52.
Der Vorsprung 52 ragt nasenförmig bis zur (durch die gegenseitige
Ausrichtung der Werkzeuge 5 und 6) definierten
Tiefe in die Gehäusewand
hinein. In der Gehäusewand 10 im Bereich
der Einbuchtung 1 entsteht – durch den Druck des Vorsprungs 52 gegen
die Auflage 6 – die Vertiefung 2.
Die Wandstärke
d1 außerhalb
der Vertiefung 2 bzw. der Sollbruchstelle ist größer als
die Restwandstärke
d2 im Bereich der Sollbruchstelle.
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7D zeigt
das Kondensatorgehäuse
mit der eingeprägten
Einbuchtung 1 und der Vertiefung 2. Die Gehäusewand 10 ist
am Rand der Einbuchtung um einen Winkel α abgeknickt, der zwischen 10 und
45 Grad liegt.
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In 8A, 8B sind
verschiedene Ansichten eines Stempels gezeigt, der zur Erzeugung einer
Sollbruchstelle bzw. der Vertiefung 2 geeignet ist, deren
Länge der
Länge des
Bodens der Eindrückung 1 gleich
ist (siehe auch 1). Dabei ist die Länge des
Vorsprungs 52 gleich der Länge der flachen Oberfläche des
Stempels.
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In 9A, 9B sind
verschiedene Ansichten eines weiteren Stempels gezeigt, der zur
Erzeugung einer Sollbruchstelle bzw. der Vertiefung 2 geeignet
ist, deren Länge
kleiner als die Länge
des Bodens der Eindrückung 1 ist
(siehe auch 2). Dabei ist die Länge des
Vorsprungs 52 kleiner als die Länge der flachen Oberfläche des
Stempels.
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Der
Stempel weist einen Sockel 50 und einen Aufbau 51 mit
entsprechend der Neigung der Seitenwände 12 der Eindrückung 1 abgeschrägten Seitenwänden.
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In
einer vorteilhaften Variante kann die Stoßkante zwischen einer, der
Seitenwand 12 der Einbuchtung 1 entsprechenden,
Seitenwand 54, 56 und der, dem Boden 12 der
Einbuchtung 1 entsprechenden, ebenen Oberseite 55 des
Stempels 5 abgerundet sein bzw. zumindest teilweise entlang
eines Kreisbogens verlaufen.
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In
dem in 8C, 9C gezeigten
Ausführungen
verläuft
die Stoßkante 55a zwischen
der kleineren, der Seitenfläche
der Einbuchtung 1 entsprechenden Seitenfläche 54,
und der (dem Boden der Einbuchtung entsprechenden) ebenen oberen
Fläche 55 des
Stempels 5 teilweise entlang eines Kreisbogens. Die dem äußeren Rand
der Einbuchtung 1 entsprechende Stoßkante 53a des Stempels 5 verläuft auch
teilweise entlang eines Kreisbogens. Die Stoßkante 53a ist die
der kleineren Seitenfläche 54 zugeordnete
Kante des Stempels 5.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Stoßkante
zwischen der Seitenwand 12 und dem Boden 11 der
Einbuchtung 1 abgeflacht oder abgerundet ist. In 9D ist
ein zur Herstellung einer solchen Einbuchtung geeigneter Stempel
gezeigt.
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Die
Stoßkante 51a zwischen
zwei Seitenflächen 54 und 56 des
Stempels kann z. B. abgeflacht oder abgerundet sein. Dies ist in 9D schematisch
gezeigt. Die Stoßkante 51b zwischen
einer Seitenfläche 54 oder 56 und
der ebenen oberen Fläche 55 des
Stempels ist, wie in 9D angedeutet, vorzugsweise
auch abgeflacht oder abgerundet.
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In 10 ist
die Seitenansicht eines Stempels mit einem Vorsprung 52 gezeigt,
dessen Spitze abgeflacht ist. In 11 ist
ein Stempel mit einem Vorsprung 52 gezeigt, dessen Spitze
abgerundet ist. Der in 10 gezeigte Stempel ist ohne
einen rechtwinkligen Sockel ausgebildet.
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In 11 ist
durch eine punktierte Linie eingedeutet, dass der Vorsprung 52 des
Stempels 5 durch einen Einsatz 52, 52a gebildet
werden kann, der ein separates Teil bildet, das im Grundkörper 50, 51 befestigt
und ggf. leicht gegen einen anderen Einsatz ausgetauscht werden
kann.
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In 12A ist eine V-förmige Sollbruchstelle gezeigt,
die mit dem Stempel gemäß 8B oder 9B erzeugt
wurde. In 12B ist eine Sollbruchstelle
gezeigt, die mit dem Stempel gemäß 10 erzeugt
wurde. Die Sollbruchstelle weist einen flachen Boden auf. In 12C ist eine Sollbruchstelle gezeigt, die mit
dem Stempel gemäß 11 erzeugt wurde.
Die Sollbruchstelle weist einen abgerundeten Boden auf. Die Vertiefung 2 ist
in 12A bis 12C gemäß der ersten
bevorzugten Variante der Erfindung nach außen hin offen.
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In 12D ist eine Einbuchtung 1 mit einer V-förmigen Sollbruchstelle
gezeigt, die mit einer in 13A und 13B gezeigten Stempelanordnung erzeugt wurde.
Die Vertiefung 2 ist gemäß der zweiten bevorzugten Variante
der Erfindung nach innen hin offen.
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In 13A und 13B ist
eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
gezeigt, bei dem im Boden der Einbuchtung 1 eine zum Inneren
des Gehäuses
hin gerichtete Vertiefung 2 erzeugt wird.
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Der
allgemeine Ablauf des Verfahren ist in Zusammenhang mit 7A bis 7D schon
erläutert.
Der Unterschied besteht darin, dass diesmal eine andere, unten beschriebene
Stempelanordnung (d. h. ein Stempel und eine harte Auflage) verwendet wird.
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Der
keilförmig
ausgebildete Vorsprung 52 ist in dieser Variante in 13A und 13B der
harten Unterlage 6 zugeordnet. Der Stempel 5 weist
dagegen eine ebene (bzw. an die Form des Bodens 11 der
Einbuchtung 1 angepasste, ggf. abgerundete) Oberseite auf.
Der Stempel 5 weist gegenüber seiner Oberseite zwischen
10 und 45 Grad abgeschrägte Seitenflächen auf.
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Obwohl
in den Ausführungsbeispielen
nur eine beschränkte
Anzahl möglicher
Weiterbildungen der Erfindung beschrieben werden konnte, ist die
Erfindung nicht auf diese beschränkt.
Die in Zusammenhang mit dem auf dem Stempel angeordneten Vorsprung
beschriebenen Merkmale sind ohne Weiteres auf einen auf der harten
Auflage angeordneten Vorsprung übertragbar.
Die Form des Stempels und der harten Auflage ist vorzugsweise zumindest
teilweise an die Form der herzustellenden Einbuchtung angepasst.
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- 1
- Einbuchtung
- 2
- Vertiefung
- 10
- Wand
des Kondensatorgehäuses
- 11
- Boden
der Einbuchtung 1
- 12
- Seitenwand
der Einbuchtung 1
- 5
- Stempel
- 50
- Sockel
des Stempels 5
- 51
- Teil
des Stempels mit abgeschrägten
Wänden
- 52
- keilförmiger Vorsprung
- 6
- harte
Auflage
- F1
- tangentiale
Komponente der Kraft
- F2
- radiale
Komponente der Kraft
- F
- resultierende
Kraft
- d1
- Wandstärke
- d2
- Restwandstärke bei
der Sollbruchstelle
- P
- Innendruck
- α
- Abknickwinkel
der Wand am Rand der Eindrückung