DE102004035814B4 - Verfahren zum Betrieb von Dienstanbietern - Google Patents
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Abstract
a) Ermittlung von Identifikationsdaten eines Bedieners des Rechnersystems
b) Übermittlung der Identifikationsdaten eines Bedieners des Rechnersystems an ein Konfigurationssystem (CS) außerhalb des Rechnersystems
c) Auswahl bedienerspezifischer Konfigurationsdaten anhand der Identifikationsdaten eines Bedieners des Rechnersystems und Übermittlung dieser an den Dienstanbieter (TSP)
d) Initialisierung des Dienstanbieters (TSP) anhand der bedienerspezifischer Konfigurationsdaten.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb von Dienstanbietern, bei dem ein Dienstanbieter einer auf einem Rechnersystem ablaufenden Kommunikationsapplikation Kommunikations- und/oder Netzwerkdienste zur Verfügung stellt.
- Zur Zusammenarbeit von Telefonie- und Rechnersystemen sind Verfahren und Mittel bekannt, welche in der Fachwelt auch als Computer Telephony Integration (CTI) bezeichnet werden. Auf Seiten des Rechnersystems kommen dabei so genannte Dienstanbieter bzw. Service Provider zum Einsatz, welche einer Kommunikationsapplikation Kommunikations- und/oder Netzwerkdienste zur Verfügung stellen. Die Schnittstelle zwischen einem Dienstanbieter und einer Applikation erfolgt z.B. über ein so genanntes Application Programming Interface, kurz API. Für Telefoniedienste ist dabei das TAPI (Telephony Application Programming Interface) bekannt. Ein für diese Schnittstelle vorgesehener Dienstanbieter wird in der Fachwelt auch als TSP (TAPI-Serviceprovider) benannt.
- Aus der deutschen Patentschrift
DE 10249670 B3 ist ein Verfahren zur Synchronisation von Konfigurationsdaten bekannt, bei dem eine Synchronisation von Konfigurationdaten zwischen einer Kommunikationsapplikation und einer Kommunikationseinrichtung unter Verwendung eines TSP und eines Konfigurationsdienstmoduls erfolgt. - Eine Konfiguration dieses Dienstanbieters mit bedienerspezifischen Daten, insbesondere Daten zur Identität des Bedieners, erfolgt bislang über lokale am Rechnersystem gespeicherte Informationen. Derartige Informationen liegen beispielsweise in einer Registerdatenbank vor, welche in manchen Betriebssystemen auch als "Registry" bezeichnet wird. Eine derartige Konfiguration beinhaltet Nachteile, wenn das jewei lige Rechnersystem in Form einer Mehrbenutzer- bzw. Multi-User-Konfiguration von mehreren Bedienern benutzt wird. In diesem Fall haben verschiedene Bediener am betrachteten Rechnersystem Zugang zu eingestellten Konfigurationsdaten eines jeweiligen anderen Users.
- Aufgabe der Erfindung ist es, Mittel zum Betrieb von Dienstanbietern bereitzustellen, durch welche eine geeignetere Sicherung von bedienerspezifischen Konfigurationsdaten eines Dienstanbieters gegenüber einem dritten Bediener ermöglicht wird.
- Eine Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb von Dienstanbietern, bei dem der Dienstanbieter einer auf einem Rechnersystem laufenden Kommunikationsapplikation Kommunikations- und/oder Netzwerkdienste zur Verfügung stellt, sieht in einem ersten Schritt eine Ermittlung von Identifikationsdaten eines Bedieners des Rechnersystems vor. Eine derartige Ermittlung von Identifikationsdaten erfolgt beispielsweise unter Verwendung von Daten, welche von einem am Rechnersystem ablaufendem Betriebssystem zur Verfügung gestellt werden oder auch unter Zuhilfenahme eines Netzwerkservers, welcher auch zur Identifizierung an einem für das Rechnersystem zur Anbindung vorgesehenen Netzwerk dient. In einem zweiten Schritt erfolgt eine Übermittlung der Identifikationsdaten an ein Konfigurationssystem, welches außerhalb des betrachteten Rechnersystems angeordnet ist. Bei diesem Konfigurationssystem handelt es sich beispielsweise um eine Datenbankapplikation, welche ihrerseits über ein paketorientiertes Netzwerk an das Rechnersystem angebunden ist und beispielsweise auf dem genannten Netzwerkserver oder einem anders gearteten Server bzw. Leitrechner vorliegt. In einem darauf folgenden dritten Verfahrensschritt erfolgt eine Auswahl bedienerspezifischer Konfigurationsdaten aus einer Datenbank des genannten Konfigurationssystems anhand der übermittelten Identifikationsdaten sowie eine Übermittlung der bedienerspezifischen Konfigurationsdaten an dem im Rechnersystem ablaufenden Dienstanbieter. Dieser Dienstanbieter wird schließlich in einem darauf folgenden vierten Verfahrensschritt anhand der bedienerspezifischen Konfigurationsdaten initialisiert.
- Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass eine Konfiguration des Dienstanbieters in Abhängigkeit von einem jeweiligen angemeldeten Bediener erfolgt. Mit einer in heutigen Rechnersystemen üblichen Mehrbenutzerkonfiguration bedeutet diese Maßnahme einen Schutz von Konfigurationsdaten gegenüber anderen an diesem Rechnersystem angemeldeten Bedienern. Diese Konfigurationsdaten enthalten nämlich üblicherweise persönliche Informationen wie im Falle von Kommunikationsapplikationen beispielsweise Rufnummernlisten, Kontaktinformationen usw., welche nicht zuletzt unter Maßgabe von geltenden Datenschutzrichtlinien vor einem unautorisierten Zugriff bzw. einer unautorisierten Einsichtnahme zu schützen sind.
- Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich durch ein außerhalb des Rechnersystems angeordnete Konfigurationssystem. Mit dieser Maßnahme ist es einem dritten Bediener zusätzlich erschwert, sich auf unberechtigte Weise Zugriff auf Konfigurationsdaten eines anderen Bedieners zu verschaffen.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Ein Ausführungsbeispiel mit weiteren Vorteilen und Ausgestaltungen der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
- Dabei zeigt die einzige Fig. ein Strukturbild zur schematisehen Darstellung von Funktionskomponenten zum Betrieb von Dienstanbietern.
- Die Fig. zeigt links von einer vertikalen gestrichelten Linie angeordnete Funktionskomponenten eines Rechnersystems LM. Rechts von der gestrichelten Linie sind Funktionskomponenten eines Leitrechners RM bzw. eines "Remote Hostu" dargestellt.
- Neben den von Rechnersystemen bekannten Funktionskomponenten wie z. B. – nicht dargestellt – Arbeitsspeichermittel, Prozessoren, Massenspeicher usw. ist auf dem Rechnersystem LM in einem – nicht dargestellten – Speicherbereich eine zum Ablauf vorgesehene Kommunikationsapplikation APP gespeichert.
- Die Kommunikationsapplikation APP simuliert beispielsweise Funktionalitäten eines Kommunikationsendgeräts und ist zur Übermittlung von Nutz- und Steuerdaten über eine Programmierschnittstelle API (Application Programming Interface) vorgesehen.
- Diese Programmierschnittstelle ist beispielsweise gemäß der Spezifikation TAPI (Telephony Application Programming Interface) ausgestaltet. Über einen die Programmierschnittstelle TAPI realisierenden TAPI-Treiber sind bei einer Kommunikationsverbindung je zwei logische Datenverbindungen aktiv, nämlich jeweils ein Kanal für Nutz- bzw. Steuerdaten. Über mehrere Kommunikationswege LNS, d.h. über eine Auswahl mehrerer möglicher APIs wird eine logische Verbindung zu einem Dienstanbieter TSP hergestellt.
- Bei der Kommunikationsapplikation APP handelt es sich beispielsweise um eine bekannte so genannte "Call Center"-Applikation APP, d.h. einer Applikation APP, die unter anderem eine Weiterleitung eingehender Anrufe an einen zuständigen Sachbearbeiter durchführt. In einer einfacheren Ausführung der Kommunikationsapplikation APP als Wahlhilfe wird die TAPI-Schnittstelle verwendet, um Telefonanrufe über konventionelle Telefonnetzeinrichtungen wie z. B. private Vermittlungsstellen, Modems bzw. Faxgeräte zu Handhaben.
- Eine solche Integration von Telephonie mit Rechnersystemfunktionen wird in der Fachwelt oftmals auch als CTI bzw. Computer Telephony Integration bezeichnet.
- Der Dienstanbieter TSP ist beispielsweise als TAPI Serviceprovider ausgestaltet. TAPI ist ein von der Firma Microsoft Corporation, Redmond, Washington, USA definierter Standard, um herstellerunabhängige Telefonapplikationen für herstellerspezifische Hardware zu ermöglichen. Ein gemäß dieser Standards oder anderer Verfahren zum Betrieb von Dienstanbietern TSP vorgesehener Protokolle dient also dazu, herstellerunabhängige Telefon-Applikationen für herstellerspezifische Hardware zu ermöglichen. Der Dienstanbieter TSP ist beispielsweise als Software-Schnittstelle im Betriebssystem des Rechnersystems LM eingerichtet.
- Alternative Ausgestaltungen des Dienstanbieters TSP sehen in Abhängigkeit des zur Kommunikation mit der Kommunikationsapplikation verwendeten Protokolls auch eine Implementierung von XML (Extended Markup Language), JTAPI (Java TAPI) oder anderer CSTA-Standards (Computer Supported Telephony Application) vor.
- Der Dienstanbieter TSP ist bidirektional an eine zwischen dem lokalen Rechnersystem LM und dem Leitrechner RM liegende Schnittstelle IF angebunden. Diese Schnittstelle IF umfasst je nach Ausgestaltung der Verbindung zwischen dem Rechnersystem LM und dem Leitrechner RM weitere Funktionskomponenten wie z.B. eine – nicht dargestellte – Netzwerkkarte, Protokollstack usw. Insbesondere ist eine Ausgestaltung der Schnittstelle IF über ein paketorientiertes Netzwerk, z.B. LAN (Local Area Network) vorteilhaft.
- Zur Kommunikation des Dienstanbieters TSP über die Schnittstelle IF kann z.B. ein nach dem CSTA-Spezifikationen (Computer Supported Telephony Applications) arbeitendes Protokoll eingesetzt werden. CSTA wird von vielen Kommunikationseinrichtungen zum Austausch von Kommunikations-, Steuer- und Wartungsinformationen mit – nicht dargestellten – daran angeschlossenen Rechnern bzw. Wartungsrechnern verwendet.
- Zum Betrieb eines Kommunikationssystems ist der Leitrechner beispielsweise als Kommunikationseinrichtung, z.B. digitale Vermittlungsanlage, ausgestaltet.
- Im Leitrechner RM ist ein Konfigurationssystem CS angeordnet, welches beispielsweise über Funktionen eines Datenbanksystems verfügt.
- Zur Konfiguration des Dienstanbieters TSP wird zunächst eine Ermittlung von Identifikationsdaten eines angemeldeten Bedieners des Rechnersystems LM vorgenommen. Eine derartige Ermittlung von Identifikationsdaten erfolgt beispielsweise unter Verwendung von Benutzerdaten, welche von einem am Rechnersystem LM ablaufendem Betriebssystem zur Verfügung gestellt werden oder auch unter Zuhilfenahme eines – nicht dargestellten – Netzwerkservers, welcher auch zur Identifizierung an einem für das Rechnersystem LM zur Anbindung vorgesehenen Netzwerk dient. Ein Bezug dieser Identifikationsdaten vom Netzwerkserver erfolgt vorzugsweise in verschlüsselter Form.
- In einem zweiten Schritt erfolgt eine Übermittlung der Identifikationsdaten an ein Konfigurationssystem CS, welches vorzugsweise außerhalb des betrachteten Rechnersystems LM angeordnet ist, in diesem Fall im Leitrechner RM.
- In einem darauf folgenden dritten Verfahrensschritt erfolgt eine Auswahl bedienerspezifischer Konfigurationsdaten aus einer – nicht dargestellten – Datenbank des Konfigurationssystems CS anhand der übermittelten Identifikationsdaten sowie eine Übermittlung der bedienerspezifischen Konfigurationsdaten an dem im Rechnersystem LM ablaufenden Dienstanbieter TSP. Die Übermittlung der bedienerspezifischen Konfigurationsdaten erfolgt vorzugsweise in verschlüsselter Form.
- Der Dienstanbieter TSP wird daraufhin anhand der bezogenen bedienerspezifischen Konfigurationsdaten initialisiert.
- Neben einer Einstellung der bedienerspezifischen Konfigurationsdaten anhand einer Berechtigung des Teilnehmers, z.B. in Folge seines Status "am System angemeldet" ist das erfindungsgemäße Verfahren auch für andere Kriterien einsetzbar, z.B. aufgrund einer Anwesenheitsinformation ("Presence") eines jeweiligen Bedieners.
Claims (9)
- Verfahren zum Betrieb von Dienstanbietern, bei dem der Dienstanbieter (TSP) einer auf einem Rechnersystem (LM) ablaufenden Kommunikationsapplikation (APP) Kommunikations- und/oder Netzwerkdienste zur Verfügung stellt, mit folgenden Verfahrensschritten: a) Ermittlung von Identifikationsdaten eines Bedieners des Rechnersystems b) Übermittlung der Identifikationsdaten eines Bedieners des Rechnersystems an ein Konfigurationssystem (CS) außerhalb des Rechnersystems c) Auswahl bedienerspezifischer Konfigurationsdaten anhand der Identifikationsdaten eines Bedieners des Rechnersystems und Übermittlung dieser an den Dienstanbieter (TSP) d) Initialisierung des Dienstanbieters (TSP) anhand der bedienerspezifischer Konfigurationsdaten.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifikationsdaten eines Bedieners des Rechnersystems durch ein am Rechnersystem (LM) ablaufendes Betriebssystem bereitgestellt werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifikationsdaten eines Bedieners des Rechnersystems von einem Netzwerkserver bereitgestellt werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass eine Austausch von Daten mit dem Konfigurationssystem (CS) in verschlüsselter Form erfolgt.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass die Verfahrensschritte a) bis d) zu einer Initialisierungsphase des Dienstgebers ausgeführt werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass die Verfahrensschritte a) bis d) bei einem Wechsel des Bedieners ausgeführt werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass das Konfigurationssystem (CS) eine ablaufende Datenbankapplikation ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass das Konfigurationssystem (CS) auf einem Netzwerkserver abläuft.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass das Konfigurationssystem (CS) auf einer Kommunikationseinrichtung abläuft
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2004
- 2004-07-23 DE DE102004035814A patent/DE102004035814B4/de active Active
Patent Citations (1)
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DE10249670B3 (de) * | 2002-10-24 | 2004-06-24 | Siemens Ag | Anordnung und Verfahren zur Synchronisierung von Konfigurationssystem |
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