DE102004035607A1 - Verguss von umlaufend geprägten Folienrändern - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fixierung einer Folien auf einer Oberfläche, beispielsweise eines Anzeige- oder Bediengeräts, und ein entsprechendes Verfahren, bei dem ein Eindringen von Chemikalien oder Flüssigkeiten zwischen Folie und Trägerplatte sicher verhindert werden kann. Durch den Verguss des umlaufend geprägten Folienrandes, welcher in eine im Trägermedium gefräste Nut eingepasst wird, wird ein optimaler Schutz vor Flüssigkeiten, aggressiven Chemikalien und mechanischen Einflüssen erzielt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einer die Oberfläche der Vorrichtung zumindest teilweise abdeckenden Folie, wobei die Folie auf einer Trägerplatte befestigt ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Abdecken zumindest eines Teils einer Oberfläche mittels einer Folie.
  • Eine Vielzahl von Geräten im industriellen aber auch im privaten Umfeld sind mit Folien, beispielsweise Dekorfolien oder Folien mit reiner Schutzfunktion oder informative Folien, wie z.B. Typenschilder oder am Gerät angebrachte Bedienungs- und Warnhinweise versehen. Die Folien werden in der Regel entweder auf einen Träger, beispielsweise eine Trägerplatte aufgeklebt oder es wird eine Vertiefung in den Träger bzw. die Trägerplatte eingefräst, in die die Folien anschließend eingeklebt werden.
  • Im industriellen Umfeld handelt es sich bei den Geräten, beispielsweise um Anzeige- und Bediengeräte, beispielsweise für ein Automatisierungssystem oder auch um Bedienoberflächen von Produktionsmaschinen.
  • Im privaten Bereich kann es sich bei entsprechenden Geräten beispielsweise um Elektronikgeräte aber auch um Geräte handeln, die im Umfeld der Nahrungsmittelherstellung in der Küche verwendet werden.
  • Beim Aufkleben der Folien auf die Geräte entsteht in der Regel eine Stufe. Beim Einkleben in eine vorgefertigte Vertiefung entsteht eine, von den Fertigungstoleranzen abhängige, mehr oder weniger breite Nut. In Bereichen, in denen die hygienegerechte Gestaltung von Komponenten gefordert ist, also beispielsweise im Umfeld der industriellen Nahrungsmittelherstellung aber auch im privaten Bereich, sind solche Stufen oder Nuten aufgrund ihrer schweren Reinigbarkeit unerwünscht oder gar unzulässig. Darüber hinaus bieten die Stufen oder Nuten Angriffsmöglichkeiten für aggressive Chemikalien und mechanische Einflüsse, die ein Ablösen oder Unterwandern der entsprechenden Folie zur Folge haben. Enthält ein Folienpaket Tasten, beispielsweise für die Bedienung eines Bediengerätes, so kann es durch das Unterwandern durch Chemikalien oder durch das Einbringen von Feuchtigkeit auch zu Fehlfunktionen oder so genannten Phantomauslösungen kommen.
  • Aus der DE 298 11 904 U1 ist eine Abdeckung für eine berührungsempfindliche Eingabefläche bekannt. Die Eingabefläche besteht hier aus einer Folie, welche auf eine Trägerplatte aufgebracht wird und mittels eines Rahmens auf der Trägerplatte fixiert wird.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nunmehr eine Vorrichtung zur Fixierung einer Folie und ein entsprechendes Verfahren anzugeben, bei dem ein Eindringen von Chemikalien oder Flüssigkeiten zwischen Folie und Trägerplatte sicher verhindert werden kann.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit einer die Oberfläche der Vorrichtung zumindest teilweise abdeckenden Folie, wobei die Folie auf einer Trägerplatte befestigt ist, wobei der Rand der Folie eine umlaufende Prägung aufweist und die Trägerplatte eine Nut aufweist, in die der Rand der Folie passförmig einfügbar ist, wobei die Nut mittels einer Vergussmasse vergossen wird.
  • Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zum Abdecken zumindest eines Teils einer Oberfläche einer Vorrichtung mittels einer Folie, bei dem die Folie auf einer Trägerplatte befestigt ist, wobei der Rand der Folie umlaufend geprägt wird und eine Nut in die Trägerplatte gefräst wird, wobei der Rand der Folie passförmig in die Nut eingefügt und die Nut anschließend mittels einer Vergussmasse vergossen wird.
  • Der Erfindung liegt der Erkenntnis zugrunde, dass durch den Verguss des Folienrandes ein optimaler Schutz vor Flüssigkeiten, aggressiven Chemikalien und mechanischen Einflüssen gewährleistet ist. Hierdurch wird das Ablösen der Folie wirkungsvoll und dauerhaft verhindert. Ebenso besteht bei Folien mit integrierter Folientastatur keine Gefahr mehr, dass Chemikalien in die Tastatur länger eindringen und dadurch zu Fehlfunktionen führen können. Darüber hinaus wirkt der Verguss der Ablagerung von hygienebedenklichen Keimen entgegen. Auch die Reinigung der gesamten Oberfläche ist wesentlich einfacher, als bei herkömmlichen Aufbauten.
  • Dadurch, dass der Folienrand umlaufend geprägt, wobei in der Regel ein mehr oder weniger rechtwinkliges, der Vorrichtung zugewandtes Umknicken verstanden wird, kann der Folienrand passförmig bequem in eine gefräste Nut eingetaucht werden. Die Nut wird anschließend mit einer geeigneten Vergussmasse, beispielsweise einem Zweikomponentengießharz oder Silikon vergossen, wobei das Vergussprofil den Erfordernissen der jeweiligen Komponenten oder dem Anwendungsfall angepasst werden kann. Der Vorteil hierbei ist, dass neben einem einfachen und materialarmen Herstellungsprozess eine komplette Abdichtung der Folie erfolgt, so dass Chemikalien oder Flüssigkeiten nicht mehr eindringen können. Außerdem kann durch geeignete Ausbildung der Vergussoberfläche eine vollkommen plane Oberfläche hergestellt werden, so dass keine Stufe auf der Oberfläche des entsprechenden Gerätes mehr vorhanden ist an der Stelle, an der die Folie aufgebracht ist.
  • Hierdurch ist eine mit einem derartigen Verfahren mit einer Folie versehene Vorrichtung im hygienesensiblen Bereich sehr gut einsetzbar. Weiterhin kann auch von Personen die aufgebrachte Folie nicht mit der Zeit abgepult werden.
  • Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
  • 1 Vorrichtung mit Vergussmasse mit planem Profil,
  • 2 Vorrichtung mit Vergussmasse mit konkavem Profil,
  • 3 Vorrichtung mit Vergussmasse mit konvexem Profil,
  • 4 Vorrichtung mit Vergussmasse mit planem Profil und tiefer gefrästem Bereich auf der Trägerplatte.
  • 1 zeigt eine Vorrichtung, bei der eine Folie 1, beispielsweise eine Dekorfolie oder eine Folie mit Informationen, oder eine Schutzfolie oder eine Tastaturfolie auf einer Trägerplatte 3 aufgebracht ist. Die Folie 1 ist mit einem Kleber 2, beispielsweise einer Doppelklebefolie auf der Trägerplatte 3 befestigt. Am Rand 5 der Folie ist die Folie umlaufend geprägt. In der dargestellten Figur verläuft die Prägung rechtwinklig. Die Prägung kann jedoch auch in einem anderen Winkel erfolgen. Der geprägte Rand der Folie fügt sich in eine Nut 6 der Trägerplatte 3 ein. Der durch die Folie 1 bzw. durch den geprägten Rand nicht ausgefüllte Teil der Nut 6 wird mit einer Vergussmasse 4, beispielsweise ein Zweikomponenten-Kleber oder Silikon, vergossen. Bei der Vergussmasse kann es sich auch um weitere mögliche Substanzen handeln, welche flüssig verarbeitet werden können und anschließend aushärten. Durch das Einfügen der Vergussmasse wird die Folie 1 abgedichtet und Flüssigkeiten oder Chemikalien können nicht mehr unter den Rand 5 der Folie eindringen.
  • Bei der Vorrichtung kann es sich beispielsweise um ein Anzeige- oder Bediengerät handeln, es kann sich jedoch auch um ein im Umfeld der Nahrungsmittelproduktion verwendetes Gerät handeln, wobei dieses sowohl ein Elektrogerät, wie beispielsweise ein Herd oder ein um ein in der Gastronomie verwendeten Konvektomat bzw. einen im Pharmabereich oder im Chemielabor verwendeten Autoklaven handeln. Denkbar ist jedoch auch eine Verwendung im nicht elektrischen Umfeld: Beispielsweise kann ein Arbeitsbrett oder eine Arbeitsunterlage mit einer entsprechenden Folie teilweise abgedeckt werden. Auf einer derartig hergestellten Arbeitsunterlage können dann unter die aufgebrachte Folie keine auf einer Arbeitsfläche vorhandenen Keime eindringen.
  • 2 zeigt eine entsprechende Vorrichtung, wie in 1, mit dem Unterschied, dass die Vergussmasse mit konkavem Profil ausgebildet ist. Hierbei wird im Bereich der Folie 1 eine Erhöhung auf der Oberfläche der gesamten Vorrichtung, die dadurch zustande kommt, dass die Folie auf die Vorrichtung aufgebracht wird, durch eine konkav ausgebildete Vergussmasse 4 am Übergang, der durch den geprägten Rand 5 gebildet wird, höhenmäßig an die Oberfläche der umgebenden Vorrichtung angepasst. Damit ist die Stufe, die durch die aufgebrachte Folie 1 entsteht, weniger stark ausgeprägt. Eine glättere Oberfläche wird durch diese Ausbildungsvariante der Erfindung erzielt.
  • In 3 ist eine entsprechende Vorrichtung mit einer konvex ausgebildeten Vergussmasse dargestellt. Die konvex ausgebildete Vergussmasse sorgt ebenfalls für eine Abmilderung der durch die Folie 1 entstehenden Stufe.
  • 4 zeigt eine Folie 1, welche auf eine Trägerplatte 3 aufgebracht ist. Hierbei ist im Bereich der Oberfläche, auf die die Folie 1 aufgebracht wird, die Trägerplatte zusätzlich tiefer gefräst. Die Vergussmasse 4 weist ebenfalls ein planes Profil auf. Durch die in 4 dargestellte Ausführungsform der Erfindung wird auf der dargestellten Vorrichtung insgesamt eine vollkommen plane Oberfläche erzielt. Im Bereich der aufgebrachten Folie ist keine Vertiefung oder Erhöhung mehr spürbar.
  • Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Fixierung einer Folie auf einer Oberfläche, beispielsweise eines Anzeige- oder Bediengeräts und ein entsprechendes Verfahren, bei dem ein Eindringen von Chemikalien oder Flüssigkeiten zwischen Folie und Trägerplatte sicher verhindert werden kann. Durch den Verguss des umlaufend geprägten Folienrandes, welcher in eine im Trägermedium gefräste Nut eingepasst wird, wird ein optimaler Schutz vor Flüssigkeiten, aggressiven Chemikalien und mechanischen Einflüssen erzielt.

Claims (16)

  1. Vorrichtung mit einer die Oberfläche der Vorrichtung zumindest teilweise abdeckenden Folie (1), wobei die Folie (1) auf einer Trägerplatte (3) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (5) der Folie (1) eine umlaufende Prägung aufweist und die Trägerplatte (3) eine Nut (6) aufweist, in die der Rand (5) der Folie (1) passförmig einfügbar ist, wobei die Nut (6) mittels einer Vergussmasse (4) vergossen wird.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Vorrichtung ein Anzeige- und/oder Bediengerät ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Folie eine Dekorfolie und/oder Schutzfolie und/oder Informationsfolie und/oder eine Folie mit integrierter Folientastatur ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Prägung des Rands (5) derart ausgebildet ist, dass der Rand im Wesentlichen rechtwinklig gebogen ist.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Folie (1) mittels eines Klebers (2) an der Trägerplatte (3) befestigt ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Vergussmasse ein Zweikomponenten-Kleber oder Silikon ist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Vergussmasse ein planes und/oder konvexes und/oder konkaves Profil aufweist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Trägerplatte (3) im durch die Folie (1) abgedeckten Bereich eine weitere Fräsung von einer Tiefe, die der Dicke der Folie (1) und des Klebers (2) entspricht, aufweist.
  9. Verfahren zum Abdecken zumindest eines Teils einer Oberfläche einer Vorrichtung mittels einer Folie (1), bei dem die Folie (1) auf einer Trägerplatte (3) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand (5) der Folie (1) umlaufend geprägt wird und eine Nut (6) in die Trägerplatte (3) gefräst wird, wobei der Rand (5) der Folie (1) passförmig in die Nut (6) eingefügt und die Nut (6) anschließend mittels einer Vergussmasse (4) vergossen wird.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem ein Anzeige- und/oder Bediengerät durch die Folie abgedeckt wird.
  11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, bei dem die Vorrichtung durch eine Dekorfolie und/oder Schutzfolie und/oder Informationsfolie und/oder eine Folie mit integrierter Folientastatur abgedeckt wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, bei dem der Rand (5) der Folie im Wesentlichen rechtwinklig gebogen ist.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, bei dem die Folie (1) mittels eines Klebers (2) auf der Trägerplatte (3) befestigt wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, bei dem die Nut (6) mittels eines Zweikomponenten-Klebers oder Silikon vergossen wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, bei dem das Profil der Vergussmasse (4) plan und/oder konkav und/oder konvex ausgeformt wird.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, bei dem die Trägerplatte (3) im durch die Folie (1) abgedeckten Bereich so tief eingefräst wird, dass die Fräsung der Dicke der Folie (1) und des Klebers (2) entspricht.
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