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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Handkurbel gemäß Oberbegriff Patentanspruch
1 sowie auf eine Rolleneinheit gemäß Oberbegriff Patentanspruch
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Zum
Auf- und Abwickeln der Angelschnur sind sogenannte Rolleneinheiten
bekannt, die an einer Angelgerte befestigbar sind und an einem Gehäuse eine
drehbar gelagerte Rolle oder Spule für die Angelschnur aufweisen. Über ein
in dem Gehäuse untergebrachtes
Getriebe ist die Spule oder Rolle dann antriebsmäßig mit einer manuell betätigbaren Handkurbel
verbunden. Das auf die Kurbel aufzubringende Drehmoment ist u. a.
abhängig
von der Zugkraft an der Angelschnur bzw. von dem hierbei auf die Spule
oder Rolle ausgeübten
Drehmoment. Vielfach ist das Getriebe zwischen der Handkurbel und
der Spule umschaltbar, um beispielsweise bei einer geringen Last
an der Angelschnur ein schnelleres bzw. bei einer größeren Last
an der Angelschnur mit einer geringeren Übersetzung des Getriebes ein
langsameres Auf- oder
Abwickeln zu ermöglichen,
allerdings bei weiterhin reduziertem Drehmoment an der Handkurbel.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Handkurbel aufzuzeigen, die eine weitestgehend
selbsttätige Anpassung
des auf die Kurbel manuell aufzubringenden Drehmomentes in Abhängigkeit
von der Last an der Angelschnur ermöglicht. Zur Lösung dieser
Aufgabe ist eine Kurbel entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
Eine Rolleneinheit ist Gegenstand des Patentanspruches 9.
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Die
erfindungsgemäße Handkurbel
ist so ausgebildet, dass sich die effektive Kurbelarmabschnittlänge bzw.
der Kurbelradius mit zunehmendem, auf die Rolleneinheit bzw. deren
Antriebswelle manuell aufzubringenden Drehmoment vergrößert.
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Die
erfindungsgemäße Kurbel
eignet sich für Rolleneinheiten
jeglicher Art, insbesondere auch für solche für Links- oder Rechtshänder. Durch
Verändern
der Federeigenschaften der Federmittel, beispielsweise durch Variieren
der Federstärke und/oder
der Länge
der verwendeten Federelemente lassen sich das Ansprechverhalten
und die Abhängigkeit
der Änderung
der Kurbellänge
von dem Drehmoment ändern.
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Die
erfindungsgemäße Ausbildung
hat zusätzlich
zu der Anpassung der Kurbellänge
an das jeweilige Drehmoment auch den Vorteil, dass die Handkurbel
Schläge
oder plötzliche
Belastungswwechsel usw. abfedert, diese also nicht auf die Hand des
Benutzers übertragen
werden.
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Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in
vereinfachter Darstellung und in Seitenansicht eine Angelgerte zusammen
mit einer an der Angelgerte befestigten Rolleneinheit;
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2 die
Rolleneinheit in Einzeldarstellung;
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3 eine
Draufsicht auf die Handkurbel der Rolleneinheit der 1 und 2;
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4 in
einer Explosionsdarstellung die Einzelteile der Handkurbel der 3.
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In
den Figuren ist 1 eine Angelgerte oder -rute, an der eine
Winde oder Rolleneinheit 2 zum manuellen Auf- und Abwickeln
der Angelschnur 3 vorgesehen ist. In der Darstellung der 1 ist
die Rolleneinheit 2 an der Angelgerte 1 hängend vorgesehen, d.
h. sie befindet sich an der Rutenunterseite. Grundsätzlich könnte die
Rolleneinheit aber auch stehend angeordnet sein, d. h. an der Rutenoberseite.
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Die
Rolleneinheit 2 besteht in bekannter Weise im Wesentlichen
aus einer Spule 4, die zum Auf- und Abwickeln der Angelschnur 3 um
eine Spulenachse drehbar zwischen den beiden Teilen eines Spulengehäuses 5 gelagert
ist. Über
eine Kurbel 6 an der Außenseite eines Gehäuseteils
des Spulengehäuses 5 sowie über ein
in diesem Gehäuseteil
untergebrachtes Getriebe ist die Spule 4 manuell antreibbar.
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Zwischen
den beiden Gehäuseteilen
ist parallel zur Spulenachse und gegenüber dieser versetzt eine Schnurführung 7 vorgesehen,
die in bekannter Weise an einer Schlittenführung 8 ein Schlittenelement 9 mit
einer Schnuröse 10 aufweist,
die zusammen mit dem Schlitten 9 zum optimalen Aufwickeln der
Angelschnur 3 mit der Drehbewegung der Spule 4 entlang
der Schlittenführung 8 hin-
und herbewegt wird.
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Die
Kurbel 6 ist bei der dargestellten Ausführungsform so ausgeführt, dass
die effektive Länge des
Kurbelarmabschnittes der Kurbel 6 abhängig ist von der Zugspannung
an der Angelschnur 3 bzw. von dem über die Angelschnur 3 auf
die Spule 4 ausgeübten
und damit auf die Kurbel manuell aufzubringenden Drehmoment. Für diesen
Zweck besteht die Kurbel zunächst
aus zwei Kurbelarmementen oder -abschnitten 11 und 12,
von denen der eine, bei der dargestellten Ausführungsform kürzere Kurbelarmabschnitt 11 mit
einem Ende antriebsmäßig mit der
Welle 13 des Getriebes für die Spule 4 verbunden ist,
und zwar über
einen Adapter 14, der eine Anpassung der Kurbel 6 an
unterschiedliche Wellen 13 bzw. unterschiedliche Rolleneinheiten 2 ermöglicht.
Der Adapter 14 besitzt hierfür einen Innenvierkant, mit dem
der Adapter verdrehungssicher auf der Welle 13 befestigt
werden kann, sowie einen Außenvierkant, auf
den das eine Ende des Kurbelarmabschnittes 11 mit einer
dort vorgesehenen Öffnung
aufsetzbar ist. Mittels einer Schraube 15 mit Beilagscheibe
sind der Kurbelarmabschnitt 11 und der Adapter 14 an
der Welle 13 befestigbar. Das andere Ende des Kurbelarmabschnittes 11 ist
gelenkig mit dem einen Ende des Kurbelarmabschnittes 12 verbunden.
Bei der dargestellten Ausführungsform
weist diese Gelenkverbindung 16 einen Federhalter 17,
eine Beilagscheibe 18, eine Axialschraube 19 und
eine Beilagscheibe 20 auf. Der Federhalter 17 besteht
aus einem Kopf 17.1 mit vergrößertem Querschnitt, an welchen
sich in Achsrichtung des Federhalters 17 ein Abschnitt 17.2 anschließt, der
an seiner Außenfläche kreiszylinderförmig, allerdings
mit einem gegenüber dem
Kopf 17.1 reduzierten Durchmesser ausgebildet ist. An den
Abschnitt 17.2 schließt
sich ein Abschnitt 17.3 an, der einen gegenüber dem
Abschnitt 17.2 verkleinerten Außendurchmesser aufweist und
als Vierkant ausgeführt
ist. An dem mit dem Kurbelarmabschnitt 11 gelenkig verbundenen
Ende weist der Kurbelarmabschnitt 12 eine Bohrung 21 auf,
deren Durchmesser gleich oder nur geringfügig größer ist als der Außendurchmesser
des Abschnittes 17.2. Der Kurbelarmabschnitt 11 ist
an seinem mit dem Kurbelarmabschnitt 12 verbundenen Ende
mit einer Vierkantöffnung 22 versehen,
die im Querschnitt dem Querschnitt des Abschnittes 17.3 entspricht.
Bei miteinander verbundenen Kurbelarmabschnitten 11 und 12 liegt
der Kopf 17.1 gegen die dem Kurbelarmabschnitt 11 abgewandte
Seite des Kurbelarmabschnittes 12 an, der Abschnitt 17.2 ist
in der Lageröffnung 21 aufgenommen
und der Abschnitt 17.3 greift in die Öffnung 22 ein. Die
Beilagscheibe 18 befindet sich zwischen den beiden Kurbelarmabschnitten 11 und 12.
Mit Hilfe der in eine axiale Bohrung des Abschnittes 17.3 eingreifenden
Schraube 19 mit Beilagscheibe ist der Federhalter 17 am Kurbelarmabschnitt 11 fixiert.
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Mit
der Lagerbohrung 21 ist der Kurbelarmabschnitt 12 dann
relativ zu dem Kurbelarmabschnitt 11 schwenkbar, und zwar
um die parallel zur Achse der Welle 13 angeordnete Achse
des von dem Federhalter 17 gebildeten Gelenks 16.
An dem diesem Gelenk entferntliegenden Ende ist der Kurbelarmabschnitt 12 mit
dem Hand- oder Griffstück 23 versehen.
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Der
Federhalter 17 dient zur Aufnahme des einen Endes einer
Spiralfeder 24, die mit ihrem anderen Ende 24.1 bzw.
mit einem dort in Längsrichtung der
Spiralfeder sich erstreckenden Abschnitt 24.1 in ein am
Kurbelarmabschnitt 12 vorgesehenes Lagerelement 25 eingreift.
Dieses Lagerelement ist um eine Achse parallel zur Achse der Welle 13 schwenkbar am
Kurbelarmabschnitt 12 befestigt und besitzt eine radial
zur Schwenkachse verlaufende Bohrung, in welche der Federabschnitt 24.2 eingreift.
Die in ihrer Wirkung als Kippfeder ausgebildete Feder 24 liegt
im entspannten Zustand mit ihrer Längserstreckung parallel zur
Längserstreckung
des Kurbelarmabschnittes 12. Beim Schwenken des Kurbelarmabschnittes 12 relativ
zum Kurbelarmabschnitt 11 um das von dem Federhalter 17 gebildete
Gelenk wird die Feder 24 elastisch verformt, da das Federende 24.1 in
dem Federhalter 17 gehalten ist, der bei diesem Schwenken
des Kurbelarmabschnittes 12 relativ zum Kurbelarmabschnitt 11 nicht
mit dem Kurbelarmabschnitt 12 mitbewegt bzw. mitgeschwenkt
wird. Durch die schwenkbare Befestigung des Halters 25 am
Kurbelarmabschnitt 12 sowie durch die Gleitführung des
Federabschnittes 24.2 in dem Halter 25 ist beim
Auslenken des Kurbelarmabschnittes 12 relativ zum Kurbelarmabschnitt 11 ein
Schwenken des Lagerelementes 25 sowie ein Längenausgleich
möglich.
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Im
entspannten Zustand der Feder 24 sind die beiden Kurbelarmabschnitte 11 und 12 mit
ihrer Längsachse
parallel zueinander orientiert, und zwar derart, dass sich das Handstück 23 und
das von dem Federhalter 17 gebildete Gelenk 16 bezogen
auf die Achse der Welle 13 diametral gegenüber liegen,
d. h. sich der längere
Kurbelarmabschnitt 12 ausgehend von dem Federhalter 17 über die
Achse der Welle 13 zu dem Handstück 23 hin erstreckt
und somit in diesem Zustand die wirksame Länge des Kurbelarmes der Kurbel 6 im
Wesentlichen von der Differenz der Länge des Kurbelarmabschnittes 12 und
des Kurbelarmabschnittes 11 bestimmt ist.
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Die
Feder 24 ist so ausgelegt, dass bei kleineren, auf die
Spule 4 aufzubringenden Drehmomenten die beiden Kurbelarmabschnitte 11 und 12 diese Ausgangsposition
relativ zueinander aufweisen. Erhöht sich das über die
Kurbel 6 aufzubringende Drehmoment, so wird unter Verformen
der Feder 24 der Kurbelarmabschnitt 12 relativ
zum Kurbelarmabschnitt 11 um das Gelenk 16 verschwenkt,
wodurch die wirksame Kurbellänge
vergrößert wird,
sodass eine automatische bzw. selbsttätige Anpassung der Kurbellänge an die
jeweilige Last bzw. an das jeweils auf die Kurbel 6 aufzubringende
Drehmoment erreicht ist.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
sind weiterhin Mittel vorgesehen, um den maximalen Schwenkwinkel
zwischen den beiden Kurbelarmabschnitten 11 und 12 zu
begrenzen. Diese Mittel sind bei der dargestellten Ausführungsform
von Kugelführungen 26 und 27 in
den Kurbelarmabschnitten 11 und 12 sowie von einer
in diesen Kugelführungen aufgenommenen
Kugel 28 gebildet. Die beiden, jeweils teilkreisförmig um
die Achse des Gelenks 16 verlaufenden Kugelführungen 26 und 27 sind
jeweils als beidendig geschlossene Nuten ausgebildet, die die Kugel 28 aufnehmen.
Der maximale Schwenkwinkel zwischen den beiden Kurbelarmabschnitten 11 und 12 ist
dann dadurch begrenzt, dass die Kugel 28 an jeweils einem
Ende jeder Kugelführung 26 bzw. 27 anliegt.
Bei der dargestellten Ausführungsform beträgt die effektive
Länge der
Kurbel 6 in der Ausgangsstellung beispielsweise 60 mm und
in der maximalen Schwenkstellung des Kurbelarmabschnittes 12 relativ
zum Kurbelarmabschnitt 11 beispielsweise 85 mm.
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Der
Abstand des Gelenks zwischen den beiden Kurbelarmabschnitten und
der Achse der Welle 13 beträgt dann beispielsweise 50 mm.
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Die
Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich, ohne
dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegende Erfindungsgedanke
verlassen wird.
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- 1
- Angelrute
- 2
- Rolleneinheit
- 3
- Angelschnur
- 4
- Spule
der Rolleneinheit
- 5
- Spulengehäuse
- 6
- Kurbel
- 7
- Schnurführung
- 8
- Führungsstück
- 9
- Schlitten
- 10
- Öse
- 11,
12
- Kurbelarmabschnitt
- 13
- Welle
- 14
- Adapter
- 15
- Befestigungsschraube
- 16
- Gelenk
- 17
- Federhalter
- 17.1
- Kopf
des Federhalters
- 17.2,
17.3
- Abschnitt
des Federhalters
- 18
- Beilagscheibe
- 19
- Schraube
- 20
- Beilagscheibe
- 21
- Lageröffnung
- 22
- Vierkantöffnung
- 23
- Griff-
oder Handstück
der Kurbel 6
- 24
- Spiralfeder
- 24.1
- Federende
- 24.2
- Federabschnitt
- 25
- Lagerstück für Federabschnitt 24.2
- 26,
27
- Kugelführung
- 28
- Kugel