DE102004034669B4 - Scharnier für die Motorhaube eines Kraftfahrzeuges - Google Patents

Scharnier für die Motorhaube eines Kraftfahrzeuges Download PDF

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Abstract

Scharnier zum gelenkigen Verbinden des rückwärtigen Bereiches einer Motorhaube (2) mit der Fahrzeugkarosserie (3) bei einem Kraftfahrzeug, ausgestattet mit einer Hubmechanik (18), die dazu dient, bei Betätigung eines mit ihr antriebsmäßig verbundenen, aus einem Druckspeicher (34) gespeisten Pneumatikantriebes (32) das rückwärtige Anheben der Motorhaube (2) aus einer beim Normalbetrieb des Kraftfahrzeuges eingenommenen Grundstellung in eine einen Personenaufprallschutz bezweckende Sicherheitsstellung (2a) hervorzurufen, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der Hubmechanik (18) auch der Pneumatikantrieb (32) und der Druckspeicher (34) als unmittelbare Bestandteile des Scharniers (1) ausgebildet sind, wobei das Scharnier (1) außerdem einen eine Schnittstelle (26) zur Befestigung der Baugruppe an der Fahrzeugkarosserie (3) bildenden Scharnierträger (25) aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Scharnier gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Ein aus der DE 101 59 865 A1 bekanntes Scharnier dieser Art enthält neben einer Schwenkmechanik, die im Servicefall ein höhenmäßiges Verschwenken des vorderen Bereiches der Motorhaube eines Kraftfahrzeuges gestattet, eine zusätzlich Hubmechanik, die unter Sicherheitsaspekten, insbesondere im Falle eines durch einen Sensor gemeldeten oder vorhergesehenen Fahrzeugaufpralls, ein Anheben des rückwärtigen Bereiches der Motorhaube um einen gewissen Betrag ermöglicht. Durch das Anheben der Motorhaube ergibt sich ein größerer Zwischenraum zu den darunter befindlichen unnachgiebigen Motorkomponenten und somit ein Mehr an Verformungsfreiraum im Falle eines Personenaufpralls. Für die Aktivierung der Hubmechanik ist ein Pneumatikantrieb vorgesehen, der zwischen der Motorhaube und der Fahrzeugkarosserie wirksam ist und der mit Druckluft aus einem im Fahrzeug befindlichen Druckspeicher versorgt wird. Von Nachteil ist bei der bekannten Bauform die umständliche und aufwendige Installation und der nicht geringe Platzbedarf der einzelnen Komponenten. Das Scharnier mit seiner Hubmechanik, der Pneumatikantrieb und der Druckspeicher sind gesonderte Komponenten, wobei der Druckspeicher entfernt vom Scharnier angeordnet ist und zur gleichzeitigen Versorgung mehrerer Scharniere dient.
  • Die AT 405 631 B beschreibt eine Betätigungsanordnung für bewegliche Teile an Fahrzeugen, unter anderem die Motorhaube. Eine Hydraulikpumpe liefert unmittelbar und ohne Zwischenschaltung eines Druckspreichers den benötigten hydraulischen Druck.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Maßnahmen vorzuschlagen, die eine einfachere und platzsparendere Installation der zum rückseitigen Anheben einer Motorhaube erforderlichen Komponenten gestatten.
  • Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Während also beim Stand der Technik das Scharnier, der Pneumatikantrieb und der Speicher gesondert und unabhängig von einander im Kraftfahrzeug installiert werden, sind diese Komponenten nunmehr zu einer Baugruppe zusammengefasst, die eine einfache Installation auf engstem Raum im Kraftfahrzeug ermöglicht. Die fahrzeugseitigen Befestigungspunkte beschränken sich auf solche zur Befestigung des Scharniers, das unmittelbar mit dem Pneumatikantrieb und dem Druckspeicher ausgestattet ist, welche letzteren somit keiner gesonderten karosserieseitigen Montage bedürfen. Bedingt durch die Konzentration der Komponenten unmittelbar an der Stelle, an der die Aktion der Hubmechanik gewünscht ist, ergeben sich auch kurze Luftleitungen und daraus resultierend ein rasches Ansprechverhalten im Kollisionsfalle.
  • Das Scharnier enthält einen Scharnierträger, über den die karosserieseitige Befestigung stattfindet und der eine hierzu geeignete Schnittstelle aufweist. An diesem Scharnierträger ist nicht nur die Hubmechanik für die Motorhaube angeordnet, sondern auch der Druckspeicher. Letzterer kann beispielsweise als separate Komponente an den Scharnierträger angebaut sein. Besonders vorteilhaft ist jedoch eine Integration des Druckspeichers in den Scharnierträger, wobei die einen Druckluft-Speicherraum begrenzende Wand des Druckspeichers wenigstens teilweise einstückig mit dem Scharnierträger ausgebildet ist.
  • Zur Definition des Druckluft-Speicherraumes kann der Scharnierträger partiell doppelwandig profiliert sein. Beispielsweise kann bei einem Längserstreckung aufweisenden Druckspeicher zumindest der umfangsseitige Wandabschnitt ein einstückiger Bestandteil des Scharnierträgers sein.
  • Der Pneumatikantrieb wirkt zwischen der Hubmechanik und dem Scharnierträger. Dabei ist es von Vorteil, wenn die scharnierträgerseitige Fixierung an einem Wandabschnitt des Druckspeichers vorgenommen wird. Hier kann dann durch den entsprechenden Wandabschnitt hindurch eine sehr kurze Fluidverbindung zwischen dem Pneumatikantrieb und dem Druckluft-Speicherraum hergestellt werden.
  • Der mit dem Pneumatikantrieb verbundene Wandabschnitt des Druckspeichers ist zweckmäßigerweise einstückig mit der Scharnierträger ausgebildet.
  • Die Fluidverbindung zwischen dem Druckspeicher und dem Pneumatikantrieb wird durch ein Steuerventil gesteuert, das zweckmäßigerweise ebenfalls ein unmittelbarer Bestandteil des Scharniers ist. Abgesehen von einer möglicherweise vorhandenen Befüllleitung zum Befüllen des Druckspeichers und elektrischen Leitern zur Aktivierung des Steuerventils, kann mithin die gesamte Scharnierbaugruppe als Einheit an einem Kraftfahrzeug installiert werden.
  • Es besteht auch die Möglichkeit, zwischen dem Druckspeicher und dem Scharnierträger eine lösbare Schnittstelle vorzusehen. Bei Bedarf kann hier der Druckspeicher nachträglich mit dem Scharnier vereinigt werden, nachdem dieses vorab im Kraftfahrzeug installiert und zusammen mit der Fahrzeugkarosserie lackiert wurde. Auch Spaltmaße können schon im Vorfeld eingestellt werden. Ein modularer Aufbau des Scharniers ermöglicht eine flexiblere Fertigung, da beispielsweise für unterschiedliche Fahrzeugtypen dienende Scharniere individuell mit unterschiedlich großen Druckspeichern ausgestattet werden können.
  • Wird als Scharnierträger ein partiell doppelwandig ausgebildetes Profilteil verwendet, können ein oder mehrere integrierte Hohlräume als Druckluft-Speicherraum herangezogen werden.
  • Der Pneumatikantrieb ist zweckmäßigerweise als Kontraktionsantrieb ausgeführt, der über einen Kontraktionsschlauch verfügt, welcher bei Beaufschlagung seines Innenraumes mit Druckluft eine Längenkontraktion erfährt. Ein besonders zweckmäßiger Aufbau für einen solchen Kontraktionsantrieb wird in der WO 00/61952 A1 erläutert.
  • Anhand der einzigen Figur (1) der beiliegenden Zeichnung wird nunmehr ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Scharniers näher beschrieben.
  • In der Zeichnung ist mit Bezugsziffer 1 allgemein ein Scharnier abgebildet, das zwischen die strichpunktiert schematisch angedeutete Motorhaube 2 und die nur ausschnittsweise angedeutete Karosserie 3 eine Kraftfahrzeuges, insbesondere eines Pkws, zwischengeschaltet ist, um eine gelenkige Verbindung zwischen diesen beiden Fahrzeugkomponenten zu erhalten.
  • In der Zeichnung ist durch einen Pfeil die Fahrrichtung 4 des Kraftfahrzeuges bei Vorwärtsfahrt angedeutet. Im Normalbetrieb des Fahrzeuges ist die Motorhaube 2 geschlossen und nimmt die aus 1 hervorgehende Grundstellung ein, in der sie einen Motorraum abdeckt und mit ihrem nicht gezeigten vorderen Bereich durch einen karosserieseitigen Schließmechanismus gehalten wird.
  • Das Scharnier 1 greift am entgegengesetzt zur Fahrrichtung 4 orientierten rückwärtigen Bereich 7 der Motorhaube 2 an, und zwar in der Regel unter Zwischenschaltung eines Tragelementes 8, an dem die Motorhaube 2 fixiert ist. Das Tragelement 8 kann bei Bedarf ein unmittelbarer Bestandteil der Motorhaube 2 sein.
  • Im Regelfall kommt das Scharnier 1 bei einem Kraftfahrzeug in paarweiser Anordnung zum Einsatz. Dabei ist beiden Längsseiten der Fahrzeugkarosserie 3 je ein Scharnier 1 zugeordnet, welches zweckmäßigerweise seitlich, insbesondere an der Innenfläche eines den Motorraum begrenzenden Karosseriebleches, montiert ist.
  • Das Scharnier 1 enthält eine sich aus mehreren Hebeln zusammensetzende Schwenkmechanik 12, die es ermöglicht, die Motor haube 2 bei geöffnetem Schließmechanismus an ihrem vorderen Bereich vertikal zu verschwenken, um sie bei Bedarf aus der in 1 gezeigten abgesenkten Schließstellung in die strichpunktiert angedeutete, vorne hoch geschwenkte Offenstellung 6 zu verlagern. Entsprechend kann die Motorhaube 2 bei entgegengesetzter Schwenkbewegung wieder geschlossen werden. In der Offenstellung der Motorhaube 2 ist der während der Schließstellung abgedeckte Motorraum zu Servicezwecken von oben her zugänglich. Die mögliche Schwenkbewegung der Motorhaube 2 ist bei 13 durch einen Doppelpfeil angedeutet.
  • Die Schwenkmechanik 12 enthält beim Ausführungsbeispiel unter anderem zwei Schwenkhebel 14a, 14b, die einenends mit je einem ersten Schwenkgelenk 15a, 15b am Tragelement 8 der Motorhaube 2 und andernends, über ein zweites Schwenkgelenk 16a, 16b, an einem Zwischenträger 17 des Scharniers 1 angelenkt sind. Allerdings ist auch eine andere Schwenkkinematik möglich.
  • Der Zwischenträger 17 ist Bestandteil einer Hubmechanik 18, die es ermöglicht, die geschlossene Motorhaube 2 aus der beim Normalbetrieb des Kraftfahrzeuges eingenommenen Grundstellung in eine rückseitig angehobene Sicherheitsstellung zu verlagern, die in der Zeichnung bei 2a angedeutet ist.
  • Derart in eine Sicherheitsstellung hochgefahren ergibt sich ein größerer vertikaler Abstand zwischen der Motorhaube 2 und den darunter im Motorraum befindlichen Einbauten, so dass bei einem Personenaufprall ein vergrößerter Deformationsweg für die Motorhaube 2 zur Verfügung steht.
  • Der Hubmechanismus 18 enthält beim Ausführungsbeispiel zusätzlich zu dem Zwischenträger 17 wenigstens zwei Hublenker 22a, 22b, die jeweils über ein erstes Schwenkgelenk 23a bzw. 23b am Zwischenträger 17 und über ein zweites Schwenkgelenk 24a, 24b direkt oder indirekt an einem Scharnierträger 25 angelenkt sind. Der Scharnierträger 25 repräsentiert einen Grundkörper des Scharniers 1 und ist an der in 1 nicht sichtbaren Rückseite mit einer Schnittstelle 26 versehen, über die er an der Fahrzeugkarosserie 3 befestigt ist. Beim Ausführungsbeispiel liegt eine Schraubbefestigung vor, wobei hierzu dienende, den Scharnierträger 25 durchsetzende Befestigungsschrauben bei 27 angedeutet sind.
  • In der Grundstellung der Motorhaube 2 nimmt der Zwischenträger 17 die aus der Zeichnung ersichtliche abgesenkte Stellung ein. Um die Sicherheitsstellung 2a zu erhalten, wird beim Ausführungsbeispiel in den einen Hublenker 22a ein Drehmoment eingeleitet, so dass dieser gemäß Pfeil 28 bezogen auf die Fahrrichtung 4 nach oben und hinten verschwenkt wird. Diese Schwenkbewegung wird vom zweiten Hublenker 22b mitgemacht, so dass der Zwischenträger 17 insgesamt hochfährt und dabei die Schwenkmechanik 12 einschließlich des Tragelementes 8 mitnimmt. Somit wird das Tragelement 8 gemäß Pfeilen 31 angeho ben, und gemeinsam mit diesem der rückwärtige Bereich der Motorhaube 2.
  • Hervorgerufen wird die Bewegung der Hubmechanik 18 durch einen Pneumatikantrieb 32, der wirkungsmäßig zwischen den Scharnierträger 25 und den angetriebenen ersten Hublenker 22a zwischengeschaltet ist. An dem ersten Hublenker 22a greift der Pneumatikantrieb 32 direkt oder unter Zwischenschaltung eines weiteren Schwenkhebels 33 an, der in drehfester Verbindung mit dem ersten Hublenker 22a steht.
  • Der Pneumatikantrieb 32 ist ebenso ein unmittelbarer Bestandteil des Scharniers 1 wie ein Druckspeicher 34, der in komprimierter Form Druckluft beinhaltet, die für den Betrieb des Pneumatikantriebes 32 erforderlich ist. Druckluft als Antriebsgas wird bevorzugt, wobei allerdings auch ein anderes Gas einsetzbar wäre. Der Begriff "Druckluft" sei stellvertretende für jedes beliebige geeignete Antriebsgas verwendet, wobei dementsprechend unter dem Begriff "Pneumatikantrieb" ein mit einem beliebigen Gas betreibbarer Antrieb zu verstehen ist.
  • Der Pneumatikantrieb 32 besitzt zwei mit Abstand zueinander angeordnete erste und zweite Endstücke 35a, 35b, von denen das eine (35a) am Scharnierträger 25 und das andere (35b) an dem Schwenkhebel 33 und mithin an dem ersten Hublenker 22a angreift. In der aus der Zeichnung hervorgehenden Ausgangs stellung, wenn die Motorhaube 2 die abgesenkte Grundstellung einnimmt, sind die beiden Endstücke 35a, 35b größtmöglich zueinander beabstandet.
  • Bei Aktivierung des Pneumatikantriebes 32 werden die beiden Endstücke 35a, 35b unter Verringerung ihres Abstandes zueinandergezogen. Die hierbei auf den Schwenkhebel 33 ausgeübte Zugkraft ruft die durch einen Pfeil angedeutete Schwenkbewegung 36 des Schwenkhebels 33 hervor, aus der die Schwenkbewegung 28 des ersten Hublenkers 22a resultiert.
  • Prinzipiell könnte der Pneumatikantrieb 32 als konventioneller Pneumatikzylinder ausgebildet sein. Als besonders vorteilhaft hat sich allerdings die aus der Zeichnung ersichtliche Realisierung als Kontraktionsantrieb erwiesen, bei dem die Relativbewegung der beiden Endstücke 35a, 35b auf der axialen Kontraktion eines bei Fluidbeaufschlagung seines Innenraumes in Längsrichtung kontrahierenden Kontraktionsschlauches 37 hervorgerufen wird.
  • Der Kontraktionsschlauch 37 ist stirnseitig unter Abdichtung und in einer Zugkraft übertragenden Weise an den beiden Endstücken 35a, 35b befestigt. Er enthält insbesondere einen aus gummielastischem Material bestehenden Schlauchkörper 38 und eine koaxial zu diesem angeordnete Strangstruktur 39, die vorzugsweise in den Schlauchkörper 38 eingebettet bzw. integriert ist.
  • Die Strangstruktur verfügt zweckmäßigerweise über eine Vielzahl von in Überkreuzkonfiguration verlaufenden Zugsträngen, die biegeflexibel und zugleich sehr zugfest sind. Wird der Innenraum des Kontraktionsschlauches 37 mit Druckluft beaufschlagt, erfährt der Kontraktionsschlauch 37 eine Durchmesservergrößerung, wie dies in der Zeichnung bei 37a angedeutet ist. Dies bewirkt eine Verzerrung der gitterähnlichen Strangstruktur und daraus resultierend eine axiale Verkürzung bzw. Kontraktion des Kontraktionsschlauches 37. Dies wiederum hat zur Folge, dass die beiden Endstücke 35a, 35b axial zueinandergezogen werden.
  • Der zur Speisung des Pneumatikantriebes 32 dienende Druckspeicher 34 sitzt zweckmäßigerweise unmittelbar an dem Scharnierträger 25. Beim Ausführungsbeispiel sind diese beiden Komponenten integral miteinander ausgeführt.
  • Um dies zu realisieren, ist die einen Druckluft-Speicherraum 43 begrenzende Wand 42 des Druckspeichers 34 wenigstens teilweise als einstückiger Bestandteil des Scharnierträgers 25 ausgeführt. Dies lässt sich beispielsweise durch eine partiell doppelwandige Ausbildung des Scharnierträgers 25 erreichen.
  • Beim Ausführungsbeispiel ist am Scharnierträger 25 ein beispielsweise rohrförmig profiliertes Gehäuse 44 angeformt, das innen den Druckluft-Speicherraum 43 begrenzt und stirnseitig durch Deckel 45 gasdicht abgeschlossen ist. An einem der Deckel 45 oder an anderer Stelle der Wand 42 ist ein Einspeiseanschluss 46 vorgesehen, an den eine Druckluftleitung 47 anschließbar ist, um den Druckluft-Speicherraum 43 mit unter dem gewünschten Überdruck stehender Druckluft zu befüllen.
  • Die Befestigung des ersten Endstückes 35a des Pneumatikantriebes 32 am Scharnierträger 25 erfolgt beim Ausführungsbeispiel an einem Wandabschnitt 48 des Druckspeichers 34. Dieser Wandabschnitt 48 ist zweckmäßigerweise einstückig mit dem Scharnierträger 25 verbunden. Durch diesen Wandabschnitt 48 hindurch ist unmittelbar die Fluidverbindung zwischen dem Druckluft-Speicherraum 43 und dem Innenraum des Kontraktionsschlauches 37 herstellbar.
  • Die mechanische Verbindung zwischen dem ersten Endstück 35a und dem Wandabschnitt 48 des Druckspeichers 34 geschieht unter Zwischenschaltung einer Kupplungseinrichtung 52, in die ein Steuerventil 53 integriert ist. Dieses Steuerventil 53 sperrt normalerweise die Fluidverbindung zwischen dem Druckluft-Speicherraum 43 und dem Innenraum des Kontraktionsschlauches 37 dicht ab. Soll die Motorhaube 2 aus der Grundstellung in die Sicherheitsstellung 2a angehoben werden, wird durch das Steuerventil 53 ein Kanal zwischen dem Druckluft-Speicherraum 43 und dem Innenraum des Kontraktionsschlauches 37 freigeschaltet, so dass Druckluft schlagartig aus dem Druckspeicher 34 in den Kontraktionsschlauch 37 einströmen und dessen Kontraktion veranlassen kann.
  • Das Steuerventil 53 kann, wie dies in 1 angedeutet ist, wenigstens zum Teil innerhalb des Druckluft-Speicherraums 43 untergebracht sein oder in diesen hineinragen.
  • Die Druckluftverbindung zwischen Druckluftspeicher 34 und Kontraktionsschlauch 37 unmittelbar über die Kupplungseinrichtung 52 hat den Vorteil, dass auf externe Fluidleitungen verzichtet werden kann. Die Platzierung des Steuerventils 53 im Bereich der Kupplungseinrichtung 52 hat unter anderem den Vorteil, dass die Druckluft unmittelbar vor dem Pneumatikantrieb 32 ansteht und nach dem Öffnen des Steuerventils 53 einen nur kurzem Strömungsweg zum Befüllen des Kontraktionsschlauches 37 zurücklegen muss. Somit ergibt sich ein äußerst rasches Ansprechverhalten.
  • Das Steuerventil 53 wird zweckmäßigerweise durch elektrische Signale aktiviert, die drahtlos oder, wie abgebildet über elektrische Leiter 54 zugeführt werden. Hervorgerufen werden die Signale insbesondere im Zusammenhang mit einem Unfall, in den das Kraftfahrzeug verwickelt ist. Geeignete Sensormittel 55, beispielsweise mindestens ein sogenannter Pre-Crash-Sensor oder auch ein auf Berührung ansprechender Sensor, detektieren eine unmittelbar bevorstehende oder bereits stattgefundene Kollision mit beispielsweise einem Fußgänger oder einem Zweirad, wobei die Detektionssignale an eine Steuereinrichtung 56 geliefert werden, die daraus die für die Betätigung des Steuerventils 53 erforderlichen Steuersignale generiert.
  • Indem das Scharnier 1 mit dem Druckspeicher 34, dem Pneumatikantrieb 32 und vorzugsweise auch dem Steuerventil 53 zu einer Baugruppe zusammengefasst ist, lässt sich die Gesamtheit an Komponenten durch einen einzigen Montagevorgang, nämlich den Anbau des Scharniers 1 an der Fahrzeugkarosserie 3, sehr zeitsparend installieren. Gleichzeitig ergibt sich eine sehr kompakte Anordnung der Komponenten, wobei insbesondere die Integration des Druckspeichers 34 in das Scharnier 1 hervorzuheben ist. Dieser findet sich unmittelbar dort, wo die pneumatische Energie benötigt wird, so dass auf die Verlegung langer Leitungswege verzichtet werden kann. Als Bindeglied zwischen Scharnier 1 und Fahrzeugkarosserie 3 dient der Scharnierträger 25 des Scharniers 1, der letztlich alle anderen Komponenten des Scharniers 1 trägt.

Claims (11)

  1. Scharnier zum gelenkigen Verbinden des rückwärtigen Bereiches einer Motorhaube (2) mit der Fahrzeugkarosserie (3) bei einem Kraftfahrzeug, ausgestattet mit einer Hubmechanik (18), die dazu dient, bei Betätigung eines mit ihr antriebsmäßig verbundenen, aus einem Druckspeicher (34) gespeisten Pneumatikantriebes (32) das rückwärtige Anheben der Motorhaube (2) aus einer beim Normalbetrieb des Kraftfahrzeuges eingenommenen Grundstellung in eine einen Personenaufprallschutz bezweckende Sicherheitsstellung (2a) hervorzurufen, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der Hubmechanik (18) auch der Pneumatikantrieb (32) und der Druckspeicher (34) als unmittelbare Bestandteile des Scharniers (1) ausgebildet sind, wobei das Scharnier (1) außerdem einen eine Schnittstelle (26) zur Befestigung der Baugruppe an der Fahrzeugkarosserie (3) bildenden Scharnierträger (25) aufweist.
  2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Druckluft-Speicherraum (43) begrenzende Wand (42) des Druckspeichers (34) wenigstens teilweise ein einstückiger Bestandteil des Scharnierträgers (25) ist.
  3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierträger (25) zur Bildung des Druckluft-Speicherraumes (43) des Druckspeichers (34) partiell doppelwandig ausgebildet ist.
  4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der einenends an der Hubmechanik (18) fixierte Pneumatikantrieb (32) andernends an einem Wandabschnitt (48) des Druckspeichers (34) befestigt ist.
  5. Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Pneumatikantrieb (32) verbundene Wandabschnitt (48) des Druckspeichers (34) einstückig mit dem Scharnierträger (25) verbunden ist.
  6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein als unmittelbarer Bestandteil des Scharniers (1) ausgebildetes Steuerventil (53) zur Steuerung der Fluidverbindung zwischen dem Druckspeicher (34) und dem Pneumatikantrieb (32).
  7. Scharnier nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (53) in eine den Pneumatikantrieb (32) mit dem Druckspeicher (34) mechanisch verbindende Kupplungseinrichtung (52) integriert ist.
  8. Scharnier nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (53) wenigstens zum Teil innerhalb des Druckluft-Speicherraumes (43) des Druckspeichers (34) untergebracht ist.
  9. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Schwenkmechanik (12), die zumindest bei in Grundstellung befindlicher Hubmechanik (18) ein zum Öffnen und Schließen der Motorhaube (2) im Servicefall erforderliches höhenmäßiges Verschwenken des vorderen Bereiches der Motorhaube (2) ermöglicht.
  10. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Pneumatikantrieb (32) ein Kontraktionsantrieb mit einem bei Fluidbeaufschlagung seines Innenraumes in Längsrichtung kontrahierenden Kontraktionsschlauch (37) ist.
  11. Scharnier nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontraktionsschlauch (37) einen aus gummielastischem Material bestehenden Schlauchkörper (38) und eine zum Schlauchkörper (38) koaxiale, zweckmäßigerweise in die Wandung des Schlauchkörpers (38) eingebettete Strangstruktur (39) aufweist.
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