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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum fehlersicheren
Abschalten eines elektrischen Verbrauchers, insbesondere einer elektrisch angetriebenen
Maschine, mit einem Signalgeber zum Erzeugen eines Eingabesignals,
das eine Sicherheitsanforderung repräsentiert, mit einem Sicherheitsschaltgerät zum fehlersicheren
Auswerten des Eingabesignals und zum Erzeugen eines mehrkanaligen
Abschaltsignals, und mit einem ersten und zumindest einem zweiten
Schaltelement, die räumlich
getrennt vom Sicherheitsschaltgerät in Reihe zueinander in einem
Stromversorgungspfad des Verbrauchers angeordnet sind und die in
Abhängigkeit von
dem mehrkanaligen Abschaltsignal leitend oder sperrend sind.
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Die
Erfindung betrifft darüber
hinaus ein Sicherheitsschaltgerät
zur Verwendung in einer solchen Vorrichtung, mit zumindest einem
Eingang zum Aufnehmen eines Eingabesignals von einem Signalgeber,
mit einer Auswerte- und Steuereinheit zum fehlersicheren Auswerten
des Eingabesignals und mit zumindest zwei Schaltelementen, mit deren
Hilfe die Auswerte- und Steuereinheit ein mehrkanaliges Abschaltsignal
an zumindest zwei separaten Ausgängen
bereitstellt.
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Eine
solche Vorrichtung und ein solches Sicherheitsschaltgerät sind beispielsweise
aus
EP 1 262 021 B1 bekannt.
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Gattungsgemäße Vorrichtungen
werden üblicherweise
verwendet, um eine technische Anlage, von deren Betrieb eine Gefahr
für Personen
ausgeht, zuverlässig
abzuschalten oder anderweitig in einen gefahrlosen Zustand zu bringen,
wenn dies erforderlich ist. Typische Anwendungsfälle sind das Abschalten einer
automatisiert arbeitenden Maschine in Reaktion auf die Betätigung eines
Not-Aus-Tasters und/oder beim Öffnen
einer Schutztür.
Weitere Signalgeber können
Lichtschranken, Lichtgitter und dergleichen oder Überwachungsschaltungen
sein, die eine Prozessgröße, wie
etwa eine Drehzahl, einen Strom, eine Spannung u.a. auf Einhaltung
vorgegebener Grenzwerte überwachen.
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Das
Sicherheitsschaltgerät
dient dazu, das vom Signalgeber erzeugte Eingabesignal (Eingabe aus
Sicht des Sicherheitsschaltgerätes)
fehlersicher auszuwerten und in Abhängigkeit davon ein Abschaltsignal
zum fehlersicheren Abschalten des Verbrauchers zu erzeugen. Gattungsgemäße Sicherheitsschaltgeräte sind
daher in aller Regel mehrkanalig-redundant aufgebaut, und sie führen zudem
regelmäßige interne
und/oder externe Funktionstests durch, die die erforderliche Fehlersicherheit
gewährleisten.
In zahlreichen Ländern
benötigen
Sicherheitsschaltgeräte
im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Zertifizierung durch eine
zugelassene Prüfbehörde, wie
etwa den TÜV
oder die Berufsgenossenschaften in Deutschland, die die Einhaltung der
sicherheitstechnischen Konstruktionsprinzipien bescheinigt.
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Bis
in die heutige Zeit hinein sind gattungsgemäße Sicherheitsschaltgeräte ausgangsseitig
vielfach mit Relais aufgebaut, d.h. sie besitzen kontaktbehaftete,
potentialfreie Ausgänge.
Da die verwendeten Relais aus Platz- und Kostengründen in
aller Regel nur ein begrenztes Schaltvermögen haben, erfolgt das Abschalten
des überwachten
Verbrauchers häufig
nicht unmittelbar über
das Sicherheitsschaltgerät,
sondern mit Hilfe von weiteren Schaltelementen, die im Stromversorgungspfad
des Verbrauchers angeordnet sind und deren Schaltstellung vom Sicherheitsschaltgerät beeinflusst
wird. Häufig
werden als externe Schaltelemente entsprechend leistungsstarke Relais
und/oder Schütze
eingesetzt. Um die erforderliche Fehlersicherheit zu gewährleisten,
werden die Schaltkontakte von zumindest zwei Relais/Schützen jeweils
in Reihe geschaltet, und die Relais/Schütze werden vom Sicherheitsschaltgerät über zumindest
zwei getrennte Ausgänge
parallel angesteuert.
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Dabei
ist es seit langem bekannt, dass die Kontakte von Relais oder Schützen beim
Schalten unter Last infolge einer Lichtbogenbildung verschweißen können. Um
die damit verbundenen Sicherheitsrisiken zu beherrschen, führen gattungsgemäße Sicherheitsschaltgeräte häufig Einschalttests durch,
die eine Inbetriebnahme nur bei funktionsfähigen Relaiskontakten ermög lichen.
Darüber
hinaus wird durch Verwendung von Relais mit zwangsgeführten Öffnerkontakten
und eine entsprechende Rückführung eine Überwachung
der jeweils vorgesehenen Kontaktstellung realisiert. Die eingangs
genannte
EP 1 262 021
B1 schlägt
darüber
hinaus als neuen Ansatz vor, ein Sicherheitsschaltgerät mit potentialbezogenen,
kontaktfreien Ausgangssignalen zu realisieren. Dabei kommen ausgangsseitig
Halbleiter-Schaltelemente zum Einsatz, bei denen nicht die Gefahr
einer Lichtbogenbildung und infolge dessen nicht die Gefahr eines
Verschweißens
besteht. Daneben eröffnet
die Verwendung von Halbleiter-Schaltelementen im Ausgangskreis der
Sicherheitsschaltgeräte
neue Anwendungsmöglichkeiten, die
kontaktbehaftete Sicherheitsschaltgeräte nicht – oder zumindest nicht in gleicher
Weise – bieten.
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Einen
anderen Weg, um das Verschweißen der
ausgangsseitigen Kontakte bei einem Sicherheitsschaltgerät zu beherrschen,
schlägt
DE 199 54 460 A1 vor.
Nach dieser Druckschrift werden die ausgangsseitigen kontaktbehafteten
Schaltelemente in einem Sicherheitsschaltgerät mit unterschiedlichem Nenn-Schaltvermögen dimensioniert.
Zudem kann ein Zeitglied vorgesehen sein, welches die Arbeitskontakte
des einen Schaltelements beim Einschalten früher und beim Ausschalten später ansteuert
als die Arbeitskontakte des redundanten, zweiten Schaltelements.
Beide Maßnahmen
tragen dazu bei, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die redundanten
Schaltelemente gleichzeitig verschweißen, reduziert wird.
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Die
genannten Maßnahmen
beziehen sich allerdings nur auf die Gestaltung der Sicherheitsschaltgeräte für eine gattungsgemäße Vorrichtung. Soweit
das sichere Abschalten einer überwachten Anlage
nicht unmittelbar durch das Sicherheitsschaltgerät erfolgt, sondern mittelbar
mit Hilfe von externen Schaltelementen (z.B. Schützen), sind diese von den vorgeschlagenen
Neuerungen unberührt.
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Vor
diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die auf einfache und
kostengünstige
Weise eine noch höhere
Sicherheit beim Abschalten eines elektrischen Verbrauchers ermöglicht.
Es ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Sicherheitsschaltgerät so weiterzubilden,
dass es eine besonders einfache und kostengünstige Realisierung der wunschgemäßen Vorrichtung
ermöglicht.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird dies durch eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art erreicht, bei der das Sicherheitsschaltgerät dazu ausgebildet
ist, das erste und das zweite Schaltelement zeitlich versetzt zueinander
von dem leitenden in den sperrenden Zustand zu schalten. Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Sicherheitsschaltgerät der eingangs
genannten Art gelöst,
bei dem die Auswerte- und Steuereinheit dazu ausgebildet ist, das
mehrkanalige Ausgangssignal mit einem zeitlichen Versatz zu erzeugen,
so dass ein erstes Abschaltsignal an einem ersten Ausgang zu einem
ersten Zeitpunkt erscheint und ein zweites Abschaltsignal an einem
zweiten Ausgang zu einem zweiten Zeitpunkt erscheint, der zeitlich
versetzt zu dem ersten Zeitpunkt ist.
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Die
vorliegende Erfindung geht damit erstmals den Weg, beim sicherheitsgerichteten
Abschalten eines elektrischen Verbrauchers eine zusätzliche Fehlersicherheit
dadurch zu erreichen, dass die redundanten, externen Schaltelemente
zeitlich versetzt zueinander geöffnet
werden. Hierdurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die redundanten
Schaltelemente zeitgleich ausfallen. Die Fehlersicherheit wird gegenüber gattungsgemäßen Vorrichtungen
deutlich verbessert. Da die wesentliche Änderung gegenüber gattungsgemäßen Vorrichtungen
im Sicherheitsschaltgerät
liegt, kann die Neuerung sehr einfach und kostengünstig auch
in bestehende Anlagen implementiert werden, beispielsweise beim
sukzessiven Austausch defekter oder routinemäßig gewechselter Sicherheitsschaltgeräte. Die
Verdrahtung kann gegenüber
den bekannten Vorrichtungen unverändert bleiben.
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Das
neue Sicherheitsschaltgerät
gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung zeichnet sich gegenüber allen bislang bekannten
Sicherheitsschaltgeräten
dadurch aus, dass das mehrkanalige Abschaltsignal einen "internen" Zeitversatz beinhaltet, durch
den sich externe Schaltelemente ganz im Sinne der vorliegenden Erfindung
getrennt ansteuern lassen. Die erforderliche Modifikation gegenüber bislang
bekannten Sicherheitsschaltgeräten
ist dabei sehr einfach und äußerst kostengünstig möglich. Bei gattungsgemäßen kontaktbehafteten
Sicherheitsschaltgeräten
gemäß
DE 199 54 460 A1 oder
vergleichbaren Sicherheitsschaltgeräten genügt es nämlich, die Schaltkontakte der
im Sicherheitsschaltgerät
verwendeten Ausgangsrelais getrennt voneinander an Ausgangsanschlüssen des
Sicherheitsschaltgerätes
herauszuführen.
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Insgesamt
ermöglicht
die vorliegende Erfindung somit auf sehr einfache und kostengünstige Weise
eine deutlich erhöhte
Sicherheit bei gattungsgemäßen Vorrichtungen.
Die genannte Aufgabe ist daher vollständig gelöst.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind das erste und
das zweite Schaltelement Schaltkontakte von zwei separaten Schützen.
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Für diese
Ausgestaltung wirken sich die Vorteile der vorliegenden Erfindung
besonders deutlich aus, da die Verwendung von redundanten Schützen im
Stromversorgungspfad eines Verbrauchers ein typischer Anwendungsfall
im Bereich der Sicherheitstechnik ist. Gerade für diesen wichtigen Anwendungsfall
wird die erhöhte
Sicherheit auf einfache und kostengünstige Weise erreicht.
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In
einer weiteren Ausgestaltung weist das Sicherheitsschaltgerät zum Erzeugen
des mehrkanaligen Abschaltsignals ein drittes und ein viertes Schaltelement
auf, wobei das dritte Schaltelement nur die Schaltstellung des ersten
Schaltelements bestimmt und wobei das vierte Schaltelement nur die
Schaltstellung des zweiten Schaltelements bestimmt.
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Diese
Ausgestaltung setzt den bereits weiter oben angesprochenen Gedanken
um, die intern im Sicherheitsschaltgerät vorgesehenen, redundanten Schaltelemente
getrennt voneinander an Ausgangsanschlüssen des Sicherheitsschaltgerätes bereitzustellen.
Hierdurch wird eine besonders einfache und kostengünstige Integration
des neuen Sicherheitsschaltgerätes
in vorhandene und bewährte
Strukturen ermöglicht.
So kann das neue Sicherheitsschaltgerät dieser Ausgestaltung problemlos
gegen ein früheres,
gattungsgemäßes Sicherheitsschaltgerät ausgetauscht
werden, ohne dass die Anschlussbelegung geändert werden muss.
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In
einer weiteren Ausgestaltung sind das dritte und vierte Schaltelement
Schaltkontakte von zwei separaten Relais.
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Diese
Ausgestaltung konkretisiert die vorliegende Erfindung auf die Verwendung
von kontaktbehafteten Sicherheitsschaltgeräten mit potentialfreien Ausgängen. Wenngleich
der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung auch bei "modernen" Sicherheitsschaltgeräten mit
potentialbezogenen Ausgängen
grundsätzlich
Anwendung finden kann, stellt diese Ausgestaltung einen besonders
bevorzugten Anwendungsfall dar, da entsprechende Sicherheitsschaltgeräte vor allem
in bestehenden und/oder kleineren Anwendungen häufig eingesetzt werden, die somit
von der erhöhten
Sicherheit besonders stark profitieren.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
vereinfachte Darstellung eines Ausführungsbeispiels der neuen Vorrichtung
zum Absichern einer automatisierten Anlage,
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2 eine
vereinfachte Darstellung eines Sicherheitsschaltgerätes für eine Vorrichtung
gemäß 1,
und
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3 eine
vereinfachte Darstellung der zeitlichen Zusammenhänge beim
Abschalten der Maschine aus 1 aufgrund
der neuen Vorrichtung.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel
der neuen Vorrichtung in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
Die Vorrichtung 10 dient hier zum Absichern eines automatisiert
arbeitenden Roboters 12. Die vorliegende Erfindung ist
jedoch nicht auf diesen konkreten Anwendungsfall beschränkt und
kann gleichermaßen
beim sicherheitsgerichteten Abschalten von anderen elektrischen
Verbrauchern eingesetzt werden. Als elektrische Verbraucher kommen
insbesondere elektrische Antriebe und/oder Magnetventile für hydraulisch
oder pneumatisch betätigte
Anlagen in Betracht.
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Die
Vorrichtung 10 beinhaltet ein Sicherheitsschaltgerät 14,
das ausgangsseitig zwei externe Schaltelemente ansteuert, die hier
als Schütze 16, 18 dargestellt
sind. Die Schütze 16, 18 besitzen
jeweils eine Anzahl von Schaltkontakten 20, 22,
die im bevorzugten Ausführungsbeispiel
zwangsgeführt
sind. Dies bedeutet, dass die Schaltkontakte 20, 22 jedes einzelnen
Schützes 16, 18 mechanisch
so gekoppelt sind, dass sie zwangsweise jeweils dieselbe Schaltstellung
(geöffnet
oder geschlossen) einnehmen. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Schaltkontakte 20 des
Schützes 16 in
Reihe zu den Schaltkontakten 22 des Schützes 18 angeordnet,
und zwar im Stromversorgungspfad 24 für den Roboter 12.
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Eingangsseitig
ist das Sicherheitsschaltgerät 14 mit
einem Signalgeber 26 verbunden, der im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Schutztürschalter ist.
Der Schutztürschalter 26 wirkt
mit einem Betätiger 28 zusammen,
der an einer Schutztür 30 befestigt
ist. Ist die Schutztür 30 geschlossen,
befindet sich der Betätiger 28 im
räumlichen
Nahbereich des Schutztürschalters 26,
was der Schutztürschalter 26 beispielsweise
aufgrund einer induktiven, kapazitiven, magnetischen, mechanischen
oder anderweitigen Kopplung detektieren kann. Er liefert dann ein Eingabesignal 32 an
das Sicherheitsschaltgerät 14. Ist
die Schutztür 30 hingegen
geöffnet,
befindet sich der Betätiger 28 nicht
mehr im Nahbereich des Schutztürschalters 26,
und der Schutztürschalter 26 erzeugt
daraufhin ein Eingabesignal 32, das eine Sicherheitsanforderung
repräsentiert.
Sobald das Sicherheitsschaltgerät 14 die
Sicherheitsanforderungen erkennt (oder wenn aufgrund eines internen Funktionstests
ein Gerätefehler
entdeckt wird), schaltet das Sicherheitsschaltgerät 14 mit
Hilfe seines mehrkanaligen Abschaltsignals 34, 36 die
Schütze 16, 18 ab,
woraufhin die Schaltkontakte 20, 22 abfallen (geöffnet werden).
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Das
Sicherheitsschaltgerät 14 ist
in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ein relaisbasiertes Sicherheitsschaltgerät mit kontaktbehafteten, potentialfreien
Ausgängen.
Dies ist in 2 vereinfacht dargestellt, wobei
gleiche Bezugszeichen dieselben Elemente bezeichnen wie zuvor.
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Eingangsseitig
erhält
das Sicherheitsschaltgerät 14 ein
oder mehrere Eingabesignale 32 von entsprechend angeschlossenen
Signalgebern 26. Über
den in 1 dargestellten Schutztürschalter hinaus können dies
beispielsweise Not-Aus-Taster 26', Lichtschranken oder Lichtgitter 26'', Zwei-Hand-Taster, Zustimm-Taster oder auch
Signale von Überwachungsgeräten für Drehzahl,
Spannung, Strom u.a. sein. Das oder die aufgenommenen Eingabesignale werden
einer Auswerte- und Steuereinheit 38 zugeführt, die
bevorzugt mehrkanalig-redundant aufgebaut ist, was in 2 anhand
der diagonalen Trennlinie bei der Auswerte- und Steuereinheit 38 dargestellt
ist.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
die Auswerte- und Steuereinheit 38 eine mit diskreten Bauelementen
aufgebaute Schaltung, wie sie beispielsweise von den Sicherheitsschaltgeräten bekannt
ist, die die Anmelderin der vorliegenden Erfindung unter der Bezeichnung "PNOZ® X" vertreibt. Grundsätzlich kann
die Auswerte- und Steuereinheit 38 jedoch auch mit Hilfe
von Mikrocontrollern und/oder anderen hochintegrierten Bauelementen realisiert
sein.
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In
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
beinhaltet das Sicherheitsschaltgerät 14 zwei ausgangsseitige
Relais 40, 42, deren Schaltstellung von der Auswerte-
und Steuereinheit 38 bestimmt wird. Jedes Relais 40, 42 besitzt
eine Anzahl von zwangsgeführten
Schließer-
und Öffnerkontakten 44, 45, 46. Die
Auswerte- und Steuereinheit 38 ist
so ausgebildet, dass sie die Relais 40, 42 zumindest
beim Abschalten des Roboters 12 zeitlich versetzt zueinander
ansteuert. Bevorzugt erfolgt auch das Wiedereinschalten zeitlich
versetzt zueinander.
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In
klassischer Schaltungstechnik sind die Schaltkontakte der beiden
Relais 40, 42 in Reihe zueinander zwischen einem
ersten Anschluss 48 und einem zweite Anschluss 50 des
Sicherheitsschaltgerätes 14 angeordnet.
Eine solche Verschaltung ist in 2 mit punktierter
Linie 52 beispielhaft nochmals dargestellt. Grundsätzlich könnte das
neue Sicherheitsschaltgerät 14 eine
solche "klassische" Verschaltung der
Schaltkontakte der beiden Relais 40, 42 zusätzlich zu
der nachfolgend erläuterten,
getrennten Herausführung
von Schaltkontakten 44, 46 besitzen.
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In
dem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind die Schaltkontakte 44, 45, 46 der
Relais 40, 42 getrennt voneinander an Ausgangsanschlüssen 48, 50 herausgeführt. Mit
anderen Worten liegt hiernach jeweils nur ein Schaltkontakt zwischen
dem ersten Anschluss 48 und dem zweiten Anschluss 50.
An den Anschluss 48 wird dann eine Betriebsspannung UH von beispielsweise 24 V angelegt. Ausgangsseitig
werden die Anschlüsse 50 mit
den externen Schützen 16, 18 verbunden. Durch
die zeitlich versetzte Ansteuerung der Relais 40, 42 und
die getrennte Herausführung
der jeweiligen Schaltkontakte 44, 46 werden also
auch die Schaltkontakte 20, 22 der Schütze 16, 18 zeitlich
versetzt zueinander geöffnet.
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In
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind
nicht nur die Schließerkontakte 44, 45 der
Relais 40, 42 getrennt auf Ausgangsanschlüsse 48, 50 des Sicherheitsschaltgerätes 14 geführt, sondern
auch die entsprechenden Öffnerkontakte 46.
Hierdurch ist eine separate Kontrolle der jeweiligen Schaltstellung der
Schließerkontakte 44, 45 möglich, indem
die getrennt herausgeführten Öffnerkontakte 46 einem
entsprechenden Eingangsanschluss der Auswerte- und Steuereinheit 38 zurückgeführt sind.
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3 zeigt
das zeitliche Schaltverhalten der externen Schütze 16, 18,
das sich aufgrund des neuen Sicherheitsschaltgerätes 14 ergibt.
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Das
obere Zeitdiagramm in 3 zeigt einen schematisierten
Verlauf des Eingabesignals 32, das vom Signalgeber 26 an
das Sicherheitsschaltgerät 14 übertragen
wird. Bei einer ersten Flanke 54 geht das Eingabesignal 32 in
einen ersten (aktiven) Zustand, der in dem hier bevorzugten Ausführungsbeispiel
eine geschlossene Schutztür 30 signalisiert.
Bei einer zweiten Flanke 56 fällt das Eingabesignal 32 zurück, was
eine geöffnete Schutztür 30 und/oder
einen Defekt in der Signalkette zwischen Sicherheitsschaltgerät 14 und
Signalgeber 26 repräsentiert.
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Das
Sicherheitsschaltgerät 14 wertet
das Eingabesignal 32 in an sich bekannter Weise fehlersicher
aus und erzeugt in Abhängigkeit
davon die redundanten Abschaltsignale 34, 36.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das Abschaltsignal 34 jedoch zeitlich versetzt
zu dem Abschaltsignal 36 aktiviert. In 3 ist
der zeitliche Versatz beim Einschalten der Relais 16, 18 mit
T1 und der zeitliche Versatz beim Abschalten
der Relais 16, 18 mit T2 dargestellt. Der
Schütz 16 wird
hiernach beim Einschalten zeitlich früher und beim Ausschalten zeitlich
später
als der Schütz 18 angesteuert.
Alternativ hierzu könnte auch
der Schütz 18 früher bzw.
später
als der Schütz 16 aktiviert
werden, oder die Aktivierung könnte wechselweise
versetzt erfolgen. Beispielsweise könnte der Schütz 16 sowohl
beim Einschalten als auch beim Ausschalten jeweils vor dem Schütz 18 aktiviert
bzw. deaktiviert werden oder umgekehrt. Darüber hinaus wäre es möglich, die
Schütze 16, 18 jeweils
abwechselnd zuerst ein- und auszuschalten. Bevorzugt ist es jedoch,
wenn die Schaltreihenfolge der Schütze 16, 18 über die
Lebensdauer des Sicherheitsschaltgerätes 14 festgelegt
ist, da sich hierdurch die praktische Realisierung der Auswerte-
und Steuereinheit 38 bei diskretem Aufbau vereinfacht.
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Zusätzlich zu
den bewusst erzeugten Zeitverschiebungen T1,
T2 ist in 3 noch ein
weiterer Zeitversatz TV dargestellt, der
jeweils auf die Flanken 54, 56 des Eingabesignals 32 bezogen
ist. Der zeitliche Versatz TV symbolisiert
interne Signallaufzeiten des Sicherheitsschaltgerätes 14,
wobei diese hier übertrieben
dargestellt sind.