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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Unterstützung der
Versorgung von technischen Anlagen mit Ersatzteilen.
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Technische
Anlagen, wie z.B. Produktionsanlagen, Anlagen der Energieerzeugung
und -verteilung, Flughäfen,
Krankenhäuser
und gebäudetechnische
Anlagen, weisen eine Vielzahl technischer Komponenten wie Transformatoren,
Antriebe, Schalter, Steuergeräte,
etc. auf.
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Häufig sind
solche Komponenten für
die Funktionsfähigkeit
einer Anlage äußerst wichtig
und ihr Ausfall würde
zu einem Stillstand der Anlage und somit zu enormen Kosten führen. Auch
besonders langlebige Komponenten, wie z.B. Transformatoren, können durch äußere Einwirkung
wie z.B. Blitzeinschläge,
Unfälle
oder Fehlbedienungen, ausfallen.
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Zur
Sicherstellung einer ausreichenden Betriebssicherheit müssen deshalb
von einem Anlagenbetreiber große
Lagerbestände
an Ersatzteilen gehalten werden. Beispielsweise werden in einem
Ersatzteillager eines Kernkraftwerkes ca. 30.000 Positionen auf
einer Lagerfläche
bis zu 5.000 m2 gelagert. Dieser große Lagerbestand
und damit einhergehende Platzbedarf führt zu einer immensen Kapitalbindung,
da zahlreiche Ersatzteile für
sehr lange Zeiträume
vorgehalten werden müssen.
In der Regel werden viele dieser Ersatzteile in dem Ersatzteillager während der
gesamten Lebensdauer der Anlage überhaupt
nicht benötigt.
Ein Anlagenbetreiber wird deshalb versuchen, möglichst wenige Ersatzteile
in seinem Ersatzteillager zu halten.
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Wird
ein Ersatzteil benötigt
und ist es nicht im Ersatzteillager verfügbar, so besteht für den Anlagenbetreiber
die Möglichkeit,
dieses bei einem Hersteller des Ersatzteiles anzufragen. Insbesondere
bei großen,
anlagenspezifischen Komponenten wie z.B. Transformatoren oder Antrieben
ist ein solches Ersatzteil bei dem Hersteller aber nicht innerhalb
kurzer Zeit verfügbar.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht für
den Anlagenbetreiber darin, das benötigte Ersatzteil bei anderen
Anlagenbetreibern anzufragen. Dies ist allerdings sehr aufwändig und
die Anonymität
des anfragenden Anlagenbetreibers ist nicht gewährleistet.
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Aus
der WO 01/65232 A2 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Unterstützung der
Instandhaltung einer Gruppe von technischen Anlagen bekannt, wobei
Informationen über
vorhandene Lagerbestände
mehrerer Ersatzteillager in einer zentralen Erfassungsvorrichtung
gesammelt und abgespeichert werden. Änderungen in den Lagerbeständen der
einzelnen Ersatzteillager werden unmittelbar und zeitnah, z.B. innerhalb
von Minuten, von den Ersatzteillagern an die zentrale Erfassungseinrichtung übermittelt.
In der zentralen Erfassungseinrichtung werden somit stets aktuelle
Informationen über
die Lagerbestände
der mehreren Ersatzteillager gehalten, können von einer Anlage abgefragt
werden und somit die Ersatzteilbeschaffung unterstützen. Der Aufbau,
die Pflege und die ständige
Aktualisierung der Datenbestände
ist allerdings sehr aufwändig.
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Es
ist deshalb Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Verfahren und ein
System anzugeben, die mit geringem Aufwand einem Betreiber einer
technischen Anlage eine Unterstützung
für eine
schnelle Ersatzteilbeschaffung geben.
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Die
Lösung
der auf das Verfahren gerichteten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch
ein Verfahren gemäß Patentanspruch
1.
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Die
Lösung
der auf das System gerichteten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch
ein System gemäß Patentanspruch
10. Eine für
dieses System geeignete zentrale Erfassungseinrichtung ist Gegenstand
des Patentanspruchs 21. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils
Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht vor, dass Ersatzteildaten eines Ersatzteiles von der zentralen
Datenerfassungseinrichtung erfasst und an mehrere Datenverarbeitungseinrichtungen übermittelt
werden, die jeweils einem Ersatzteillager zur Verwaltung dessen
Bestandes an Ersatzteilen zugeordnet sind. Durch jede der Datenverarbeitungseinrichtungen
wird nun anhand der von der zentralen Datenerfassungseinrichtung
erhaltenen Ersatzteildaten der Bestand an dem Ersatzteil in dem
jeweils zugeordneten Ersatzteillager ermittelt und Bestandsdaten
erzeugt, die eine Information über
den jeweiligen Bestand beinhalten. Anschließend werden die Bestandsdaten
an die zentrale Datenerfassungseinrichtung übermittelt. In der zentrale
Datenerfassungseinrichtung werden anschließend in Abhängigkeit von den von den einzelnen
Datenverarbeitungseinrichtungen erhaltenen Bestandsdaten Informationen über die
jeweiligen Bestände
an dem Ersatzteil in den mehreren Ersatzteillagern erzeugt und ausgegeben.
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Benötigt ein
Betreiber einer technischen Anlage ein Ersatzteil, so kann er vorhandene
Lagerbestände
dieses Ersatzteiles in den mehreren Ersatzteillagern, insbesondere
auch Ersatzteillagern anderer Anlagenbetreiber, über die zentrale Datenerfassungseinrichtung
abfragen, in dem er Ersatzteildaten dieses Ersatzteiles an die zentrale
Datenerfassungseinrichtung übergibt.
Die von der zentralen Datenerfassungseinrichtung ausgegebene Informationen über die
Bestände
an dem Ersatzteil in den mehreren Ersatzteillagern kann er anschließend auswerten
und darauf aufbauend den eigentlichen Beschaffungsvorgang einleiten.
Durch eine Wahl geeigneter Übertragungsmittel
zwischen der zentralen Datenerfassungseinrichtung und den Datenverarbeitungseinrichtungen
der Ersatzteillager und durch eine Wahl geeigneter Datenverarbeitungseinrichtungen
kann die Übertragung
der Ersatzteildaten an die Datenverarbeitungseinrichtung und die
Bestandsermittlung und Erzeugung der Bestandsdaten innerhalb kurzer Zeit,
z.B. innerhalb weniger Sekunden, erfolgen, so dass der Anlagenbetreiber
innerhalb kurzer Zeit Informationen über das Vorhandensein seines
benötigten
Ersatzteils in einem oder mehreren der Ersatzteillager erhalten
kann. Die Zeit für
die Beschaffung des Ersatzteils kann somit verkürzt und Stillstandszeiten der
Anlage reduziert werden.
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Die
Erfindung wendet sich somit ab von dem aus dem Stand der Technik
bekannten Weg, in einer zentralen Erfassungseinrichtung Informationen über in mehreren
Ersatzteillagern vorhandenen Lagerbestände stets auf dem aktuellen
Stand zu halten, sondern der Lagerbestand eines Ersatzteils in den
mehreren Ersatzteillagern wird erst dann bestimmt, wenn tatsächlich ein
Bedarf nach einem solchen Ersatzteil besteht. Eine Vorhaltung und
Pflege großer
Datenbestände
und deren laufende unmittelbare Aktualisierung in der zentralen
Erfassungsvorrichtung ist somit nicht notwendig.
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Hierbei
und im Folgenden wird unter einem Ersatzteil jegliche Baugruppe
oder jegliches Erzeugnis verstanden, die bzw. das dazu bestimmt
ist, ein beschädigtes,
verschlissenes oder fehlendes Teil, eine Baugruppe oder ein Erzeugnis
zu ersetzen. Ersatzteile sind also z.B. Reserveteile, Verbrauchsteile, Kleinteile,
Betriebsreserveteile oder Spezialersatzteile. Außerdem werden unter Ersatzteilen
im allgemeineren Sinne auch Verbrauchsmaterialien sowie Betriebsstoffe
und/oder Betriebshilfsstoffe verstanden. Bevorzugt handelt es sich
um große
industrielle, elektrotechnische Komponenten wie z.B. Transformatoren,
Antriebe, Schaltgeräte
und Steuergeräte.
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Bei
den Ersatzteildaten handelt es sich vorzugsweise um Daten, die das
Ersatzteil hinsichtlich seines Typs eindeutig charakterisieren.
Hierzu zählen
insbesondere Typ- und/oder Bestellnummern des Herstellers des Teiles.
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Bei
den Informationen über
die jeweiligen Bestände
an dem Ersatzteil in den mehreren Ersatzteillagern kann es sich
um eine Auflistung der Lagerbestände
an dem Ersatzteil in jedem der Ersatzteillager mit einer Angabe
des Ersatzteillagers handeln, es kann sich aber auch nur um die
Gesamtzahl der Bestände über alle
Ersatzteillager handeln. Es ist auch eine Priorisierung der Ersatzteillager
bei der Ausgabe z.B. nach räumlicher
Nähe zu
dem Anlagenbetreiber denkbar.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedes der Ersatzteillager
jeweils einer technischen Anlage zugeordnet. Die Zuordnung eines
Ersatzteillagers zu einer technischen Anlage kann z.B. allein durch
eine organisatorische oder betriebswirtschaftliche Zuordnung gegeben
sein. Die Ersatzteillager mehrerer, auch räumlich weit voneinander entfernter,
technischer Anlagen können
mit Hilfe der zentralen Erfassungsvorrichtung somit zu einem großen „virtuellen" Ersatzteillager
zusammengefasst werden, dessen Lagerbestände über die zentrale Erfassungsvorrichtung
abgefragt werden können.
Die Anonymität
eines ein Ersatzteil anfragenden Anlagenbetreibers gegenüber den
Betreibern der technischen Anlagen und deren Ersatzteillagern kann
durch die zwischengeschaltete zentrale Datenerfassungseinrichtung
gewahrt werden, was insbesondere dann von Wichtigkeit ist, wenn
er sich in einer Wettbewerbssituation mit den Betreibern der technischen
Anlagen befindet.
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Vorteilhafterweise
erfolgt die Erfassung der Ersatzteildaten über ein Datenkommunikationsnetzwerk,
insbesondere das Internet. Eine Ersatzteilabfrage kann somit mit
geringem Aufwand durch Herstellen einer Internetverbindung zu der
zentralen Datenerfassungseinrichtung weltweit von nahezu jedem beliebigen
Punkt erfolgen. Auch die Informationen über die Bestände werden
vorteilhafterweise über
ein Datenkommunikations-Netzwerk,
insbesondere das Internet, ausgegeben.
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Ein
erfindungsgemäßes System
zur Unterstützung
der Versorgung von technischen Anlagen mit Ersatzteilen, insbesondere
zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, weist eine zentralen
Datenerfassungseinrichtung mit ersten Mitteln zur Erfassung von
Ersatzteildaten eines Ersatzteiles und zur Weiterleitung dieser
Ersatzteildaten an mehrere Datenverarbeitungseinrichtung, die jeweils
einem Ersatzteillager zur Verwaltung seines Bestandes an Ersatzteilen
zugeordnet sind, und zweiten Mitteln zur Erzeugung und Ausgabe von
Informationen über
Bestände
an dem Ersatzteil in den mehreren Ersatzteillagern in Abhängigkeit
von von den Datenverarbeitungseinrichtungen erhaltenen Bestandsdaten
auf. Jede der Datenverarbeitungseinrichtungen weist hierbei Bestandsermittlungsmittel zur
Ermittlung des Bestandes an dem Ersatzteil in dem jeweils zugeordneten
Ersatzteillager und Mittel zur Generierung von Bestandsdaten, die
eine Information über
den Bestand des Ersatzteils in dem jeweils zugeordneten Ersatzteillager
beinhalten, auf. Übertragungsmittel
sind zur Übertragung
der Ersatzteildaten von der zentralen Erfassungseinrichtung zu den
Datenverarbeitungseinrichtungen und der Bestandsdaten von den Datenverarbeitungseinrichtungen
zu der zentralen Erfassungseinrichtung vorgesehen.
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Die
für das
erfindungsgemäße Verfahren
genannten Vorteile gelten entsprechend auch für das erfindungsgemäße System.
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Die
Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
gemäß Merkmale
der Unteransprüche
werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in den Figuren
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
prinzipielle Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems und Verfahrensablaufes
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2 eine
besonders vorteilhafte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Systems.
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Ein
in 1 gezeigtes erfindungsgemäßes System 1 zur Unterstützung der
Versorgung von technischen Anlagen mit Ersatzteilen weist eine zentrale
Datenerfassungseinrichtung 2 sowie mehrere Ersatzteillager
L1, L2, L3 auf, die jeweils einer Anlage A1 bzw. A2 bzw. A3 zugeordnet
sind. Bei den Anlagen A1, A2, A3 kann es sich z.B. um industrielle
Produktionsanlagen wie Anlagen zur Papierherstellung unterschiedlicher
Anlagenbetreiber handeln.
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Jedes
der Ersatzteillager L1, L2, L3 weist eine Vielzahl von Ersatzteilen
E auf, zu deren Bestandsverwaltung jeweils eine Datenverarbeitungseinrichtung
D1 bzw. D2 bzw. D3 zugeordnet ist. Bei den Ersatzteilen E kann es
sich z.B. um große
und teure industrielle Komponenten wie z.B. Transformatoren, Antriebe,
Hochspannungsschalter etc. handeln.
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Besteht
in einer Anlage A, z.B. aufgrund eines Schadensvorfalles, ein Bedarf
nach einem Ersatzteil E1, so kann der Anlagenbetreiber Ersatzteildaten
TD für
dieses Ersatzteil an die zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 übergeben.
Zur eindeutigen Identifizierung des Ersatzteiles E1 in der zentralen Datenerfassungseinrichtung 2 und
in den Datenverarbeitungseinrichtungen D1, D2, D3 handelt es sich bei
den Ersatzteildaten TD bevorzugt um Daten, die das Ersatzteil E1
hinsichtlich seines Typs eindeutig charakterisieren. Hierzu zählen insbesondere
Typ- und/oder Bestellnummern des Herstellers des Teiles.
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Die
zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 weist erste Mittel 10 zur
Erfassung der Ersatzteildaten TD und zur automatischen Weiterleitung
dieser Ersatzteildaten TD an die Datenverarbeitungseinrichtung D1,
D2, D3 auf. Die Ersatzteildaten TD können hierbei durch die zentrale
Datenerfassungseinrichtung 2 zusätzlich noch in ein für die weitere
Verarbeitung in den Datenbearbeitungsvorrichtungen D1, D2, D3 geeignetes
Format gebracht werden. Die Übertragung
der Ersatzteildaten TD von der zentralen Datenerfassungseinrichtung
zu den Datenverarbeitungseinrichtung D1, D2, D3 erfolgt über Datenverbindungen 3a bzw. 3b bzw. 3c.
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Jede
der Datenverarbeitungseinrichtungen D1, D2, D3 weist Bestandsermittlungsmittel 8 zur
automatischen Ermittlung des Bestandes an dem benötigten Ersatzteil
E1 in dem jeweils zugeordneten Ersatzteillager L1 bzw. L2 bzw. L3
anhand der von der zentralen Datenerfassungseinrichtung 2 empfangenen
Ersatzteildaten TD und Mittel 9 zur Erzeugung von Bestandsdaten
BD1 bzw. BD2 bzw. BD3, die eine Information über den Bestand B1 bzw. B2
bzw. B3 des Ersatzteils E1 in dem jeweils zugeordneten Ersatzteillager
L1 bzw. L2 bzw. L3 beinhalten. Die Bestandsdaten BD1, BD2, BD3 können zusätzlich auch
jeweils Informationen des Betreibers des jeweiligen Ersatzteillagers über einen
ersten Preis P1 bzw. P2 bzw. P3 für das Ersatzteil E1 umfassen.
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Im
Falle der Datenverarbeitungseinrichtung D1 werden die Bestandsdaten
BD1 anschließend von
der Datenverarbeitungseinrichtung D1 über eine Datenverbindung 3d an
die zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 übermittelt.
In entsprechender Weise werden die Bestandsdaten BD2 und BD3 von den
Datenverarbeitungseinrichtungen D2 bzw. D3 über Datenverbindungen 3e bzw. 3f an
die zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 übermittelt.
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Die
zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 weist zweite Mittel 11 zur
automatischen Erzeugung und Ausgabe von Informationen I über die
Bestände B1,
B2, B3 an dem Ersatzteil E1 in den Ersatzteillagern L1, L2, L3 an
die Anlage A in Abhängigkeit
von den von den Datenverarbeitungseinrichtungen D1, D2, D3 empfangen
Bestandsdaten BD1, BD2, BD3 auf. Die Generierung der Informationen
I durch die Mittel 11 kann z.B. anhand vordefinierter und
in einem Speicher 14 der zentrale Datenerfas sungseinrichtung 2 hinterlegter
erster Regeln R1 erfolgen. So ist es z.B. möglich, für jedes der Ersatzteillager
L1, L2, L3 den jeweiligen Bestand an dem Ersatzteil E1 auszugeben,
nur eine Gesamtzahl der vorhandene Bestände auszugeben oder Ersatzteillager
ohne vorhandene Bestände
auszublenden.
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Die
mit den Bestandsdaten BD1, BD2, BD3 erhaltene Preise P1, P2, P2
für das
Ersatzteil E1 können
ebenfalls direkt mit den Informationen I ausgegeben werden. Die
zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 kann aber zusätzlich auch
Preisermittlungsmittel 12 zur automatisierten Ermittlung
eines zweiten Preises anhand in dem Speicher 14 der zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 hinterlegter
zweiter Regeln R2 und der mit den Bestandsdaten BD1, BD2 BD3 übermittelten
Preise P1, P2 bzw. P3 aufweisen. Mit Hilfe der zweiten Regeln R2
können
z.B. in Abhängigkeit
von dem Betreiber der Anlage A oder dem jeweiligen Betreiber der
Ersatzteillager L1, L2, L3 Zu- oder Abschläge bei den Preisen P1, P2,
P3 vorgenommen werden und modifizierte, zweite Preise P1, P2, P3
mit den Informationen I ausgegeben werden. Bei der automatischen
Preisfindung mittels vordefinierter Regeln können auch Kenndaten wie Anschaffungspreis,
Lagerverweildauer, Alter und Zustand die Basis der Berechnung dargestellt
werden.
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Zusätzlich kann
die zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 Mittel 13 zur
Ermittlung einer Vermittlungsgebühr
V für eine
Vermittlung des Ersatzteiles E1 von einem der Ersatzteillager L1,
L2, L3 an den Betreiber der Anlage A mit Hilfe in dem Speicher 14 abgespeicherter
vordefinierter zweiter Regeln R2 aufweisen. Die Vermittlungsgebühr kann
somit mit den Informationen I automatisiert an den Betreiber der
Anlage A ausgegeben werden.
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Die
Mittel 10 und 11 in der zentralen Datenerfassungseinrichtung 2 sowie
die Mittel 8 und 9 in den Datenverarbeitungseinrichtungen
D1, D2 und D3 können
hierbei in Hardware und/oder Software ausgeführt sein.
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Der
Betreiber der Anlage A ist somit in der Lage, über die zentrale Datenerfassungsvorrichtung 2 die
Bestände
der Lager L1, l2, L3 an dem Ersatzteil E1 abzufragen. Die Lager
L1, L2, L3 bilden aus seiner Sicht somit ein einziges, großes virtuelles
Ersatzteillager. Es ist hierbei keine zentrale, ständig aktualisierte
Sammlung und Pflege von Informationen über die Lagerbestände der
Ersatzteillager in der zentralen Datenerfassungseinrichtung 2 vorgesehen,
sondern es werden nur bei Vorliegen einer tatsächlichen Anfrage durch einen
Anlagenbetreiber automatisiert Lagerbestände, und zwar auch nur für das tatsächlich angefragte
Ersatzteil, angefragt. Eine solche Abfrage kann mittels geeigneter
Datenverbindungen 3a-3f innerhalb
kurzer Zeit weltweit und firmenübergreifend
erfolgen. Vorhanden Ersatzteile können somit global genutzt werden.
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Für den eigentlichen
Beschaffungsvorgang kann anschließend ein automatisierter Auftrag
für den
Kauf und Versand des Ersatzteils abgesetzt werden.
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Der
Betrieb und die Pflege der zentralen Datenerfassungseinrichtung 2 bzw.
des gesamten Systems 1 kann durch ein Dienstleistungsunternehmen durchgeführt werden,
das sich über
die Vermittlungsgebühr
finanziert.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäß 2 erfolgt
die Datenübermittlung
zwischen der zentralen Datenerfassungseinrichtung 2 und
den Datenverarbeitungseinrichtungen D1, D2, D3 über ein Datenkommunikationsnetzwerk 3,
insbesondere das Internet. Die zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 und
die Datenverarbeitungseinrichtungen D1, D2, D3 weisen zur Kommunikation
mit dem Datenkommunikationsnetzwerk 3 jeweils eine geeignete
Schnittstelleneinrichtung 6 wie z.B. ein Modem auf. Die
zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 kann hierbei als
Server fungieren, dem die Datenverarbeitungseinrichtungen D1, D2,
D3 als Clients untergeordnet sind. In einem Speicher 14 der
zentralen Datenerfas sungseinrichtung 2 sind Netzwerkadressen
AD der Datenverarbeitungseinrichtungen D1, D2, D3 in dem Datenkommunikationsnetzwerk 3 gespeichert.
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Auch
die Erfassung der Ersatzteildaten und/oder die Ausgabe der Informationen
I über
die Bestände
B1, B2, B3 kann über
ein Datenkommunikationsnetzwerk (3), insbesondere das Internet,
erfolgen. Der Betreiber der Anlage A kann über einen Computer 5 mit
einer geeigneten Schnittstelleneinrichtung 6, z.B. einem
Modem, die Ersatzteildaten TD eingeben und an die zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 übermitteln
sowie von der zentrale Datenerfassungseinrichtung 2 die
Bestandsinformationen I empfangen und zur Anzeige bringen.
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Die Übertragungsmittel
bzw. das Datenkommunikationsnetzwerk 3 kann hierbei zur Übertragung der
Ersatzteildaten und der Bestandsdaten mittels Email vorgesehen sein.
Die Emailübertragung
ist ein bekannter und erprobter zuverlässiger Standardmechanismus
im Internet. Sie bietet den Vorteil, dass keine durchgehend offene
Internetverbindung erforderlich ist. Es kann aber auch eine Übertragung
der Ersatzteildaten und Bestandsdaten durch http-Transfer vorgesehen
sein. Durch Benutzerzugangskontrollen und mit Hilfe von Verschlüsselungstechniken
sind hierbei sichere Datenübertragungen
und Datenschutz möglich.
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Die
Ersatzteildaten TD angefragter Ersatzteile können in dem Speicher 14 der
zentralen Datenerfassungeinrichtung 2 gespeichert werden.
Ein Betreiber der zentralen Datenerfassungseinrichtung 2 kann somit
einen Überblick über die
angefragten Ersatzteile und somit über den Bedarf an Ersatzteilen
gewinnen und dieses Wissen weiter vermarkten. So kann z.B. ein Hersteller 20 von
Ersatzteilen über
einen Computer 5 und eine Schnittstelleneinrichtung 6 über das
Datenkommunikationsnetzwerk 3 auf die in dem Speicher 14 gespeicherten
Ersatzteildaten TD zugreifen und anhand dieser Daten Informationen über die
Nachfrage nach bestimmten Ersatzteilen, z.B. für seine Produktionssteuerung,
gewinnen.