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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen von
Umschaltvorgängen
bei verstellbaren Nockenwellen von Brennkraftmaschinen.
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Es
sind Brennkraftmaschinen bekannt, bei denen Nockenwellenverstelleinrichtungen
vorgesehen sind, durch deren Betätigung
ein Verstellen der Position der Nockenwelle ermöglicht wird. Dabei können Nockenwellen
insbesondere so gestaltet sein, dass die Nocken in hintereinander
liegenden, vorzugsweise benachbarten Segmenten unterschiedliche
Nockenkonturen aufweisen, so dass unterschiedliche Ventilhübe und vor
allem unterschiedliche Eventlängen
der über
die Nocken betätigten Gaswechselventile
einer Brennkraftmaschine erzeugbar sind. Eine derartige Vorrichtung
ist in der Druckschrift
EP 1
608 849 der Anmelderin beschrieben.
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Durch
diese Verstellvorgänge,
insbesondere an den Einlassventilen zu den Brennkammern, können unterschiedliche
Betriebsweisen einer Brennkraftmaschine erzeugt werden. Dies hat
den Vorteil, dass die Brennkraftmaschine in mehreren Leistungsbereichen
in besonders günstiger
Betriebsweise hinsichtlich des Kraftstoffverbrauches und dem Verlauf der
Verbrennung und erzeugten Abgase hin optimiert betrieben werden
kann.
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Die
Vorteile durch die Beeinflussung des Hubes von Gaswechselventilen
sind allgemein bekannt und im Stand der Technik beispielsweise in
den Druckschriften
DE 102 31
143 und
EP 0 376 703 beschrieben.
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Ein
Nachteil bei der Durchführung
von Verstellvorgängen
bei Brennkraftmaschinen ist darin zu sehen, dass die durchgeführten Verstellvorgänge Unstetigkeiten
in den Betrieb der Brennkraftmaschine einführen und insbesondere ein unsteter
Verlauf des erzeugten Antriebsmomentes entstehen kann.
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Demgegenüber ist
es Aufgabe der Erfindung das Verstellen der Nockenwellen so durchzuführen, dass
ein möglichst
kontinuierlicher Verlauf der Antriebsleistung der Brennkraftmaschine über den
gesamten Verstellvorgang hinweg ermöglicht wird. Ziel ist es, Verstellvorgänge möglichst
so durchzuführen, dass
der Fahrer am Fahrverhalten des Fahrzeuges das Stattfinden des Verstellvorganges
selbst nicht bemerkt, jedoch der Verstellvorgang dennoch möglichst
rasch erfolgen kann.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Verfahren
gemäß dem Hauptanspruch
gelöst.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine mit wenigstens einer verstellbaren Nockenwelle,
wobei die Nocken der Nockenwelle unterschiedliche Nockenkonturen
aufweisen. Es ist eine Nockenwellensteuereinrichtung gegeben, in
der der Verstellzeitpunkt für
die Nockenwelle ermittelt und durch Ansteuern von wenigstens einem
Steller Verstellvorgänge der
wenigstens einen Nockenwelle erzeugt werden. Durch die Verstellvorgänge werden
die Nocken so verschoben, dass eine ihrer Nockenkonturen als im Betrieb
der Brennkraftmaschine wirkend ausgewählt werden. Die Verstellvorgänge erfolgen
gemäß der Erfindung
jeweils für
Zylindergruppen unabhängig voneinander,
welche jeweils aus wenigstens einem Zylinder gebildete sind. Sie
werden darüber
hinaus so bestimmt, dass zwischen den Verstellvorgängen einzelner
Zylindergruppen ein zeitlicher Abstand gegeben ist.
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Durch
das Einhalten des zeitlichen Abstandes wird sichergestellt,, dass
die Umschaltung nicht innerhalb eines Zündzyklus bei allen Zylindern
wirksam ist. Derartige Umstellvorgänge betreffen insbesondere
die Einlassnockenwelle von Brennkraftmaschinen, wobei auch an Auslassnockenwellen
entsprechende Verstellvorgänge
durchgeführt
werden können.
Durch das Verstellen der Nockenwellen werden unterschiedliche Nockenkurven
eines Nockens ausgewählt.
Die Nockenkurven unterscheiden sich im Wesentlichen im erzeugten
Ventilhub und in der Öffnungsdauer
des mittels des Nocken betätigten Ventils. Über den
Ventilhub und die Öffnungsdauer des
Ventils wird der am Ventil durchströmende Luftmassenstrom gesteuert,
wobei der Luftmassenstrom mit zunehmender Öffnungsdauer zunimmt. Durch derartige
Umschaltvorgänge
beispielsweise an Einlassnockenwellen kann bei gleicher Drehzahl über die
verlängerte
Ventilöffnungszeit
hinweg eine größere Füllung des
Zylinders mit Frischluft erreicht werden. Somit kann gegenüber einer
Nockenstellung mit geringerer Öffnungszeit
des Ventils eine größere Menge
Verbrennungsluft zugeführt
werden und damit auch während
eines Arbeitstaktes eine größere Menge
Kraftstoff verbrannt und damit eine höhere Antriebsleistung erzeugt
werden.
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Derartige
Verstellmöglichkeiten
sind deshalb von Interesse, weil sie es erlauben, bei der gleichen Motordrehzahl
unterschiedliche Leistungsstufen der Brennkraftmaschine zu erzeugen.
Der Nachteil eines solchen Verstellvorganges liegt darin, dass das
Verstellen einer Nockenwelle für
einen Zylinder oder eine Zylindergruppe nur so erfolgen kann, dass
beim Umschalten schlagartig das andere Leistungsverhalten der Brennkraftmaschine
an der Antriebswelle bzw. der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
anliegt. Dieses schlagartige Ändern
des Verhaltens eines Zylinders oder einer Zylindergruppe, die verstellt
wird, leitet ruckartig ein anderes Momentenverhalten der Brennkraftmaschine
ein. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
wird das Verstellen der Zylindergruppen einer Brennkraftmaschine
zeitlich gesteckt, so dass das Umschalten im Leistungsverhalten
der Brennkraftmaschine anstelle in einem großen in mehrere kleine Schritte
unterteilt wird, so dass die dadurch entstehende Stufung der einzelnen
Schritte geringer ausfällt.
Dies führt
zum einem zu einer erwünschten
geringeren Belastung der Brennkraftmaschine, insbesondere bei der
Umstellung von kleinen Ventilöffnungen
zu größeren Ventilöffnungen
und zum anderen auch zu einem weniger stark gestuften Drehmomentenverhalten
der Brennkraftmaschine, so dass dieses für den Fahrer wenigstens annähernd kontinuierlich
verläuft
und keine wahrnehmbaren diskreten Sprünge enthält.
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Die
nachfolgend noch beschriebenen weiteren Ausgestaltungen der Erfindung
betreffen insbesondere die zeitliche Staffelung, in welcher die Schaltvorgänge durchgeführt werden.
Die Staffelung sowie die Auswahl der Zusammenfassung von Zylindern
in Zylindergruppen ist dabei jeweils in Abhängigkeit der Gegebenheiten
der Brennkraftmaschine – wie
Zylinderzahl, Aufteilung in Zylinderbänke, Anordnung der Zylinder,
Gestaltung der Kurbelwelle, etc. – und des daraus sich ergebenden
Verhaltens in einem Kompromiss so abzustimmen, dass einerseits das gewünscht weiche,
gleichmäßige und
möglichst
unauffällige
Umschaltverhalten erreicht wird, andererseits aber eine möglichst
kurze Zeitdauer für
die Durchführung
des Umschaltvorganges ermöglicht wird.
Die Dauer eines Umschaltvorganges soll deshalb möglichst kurz sein, weil der
Betrieb der Brennkraftmaschine mit einem Teil umgeschalteter Zylinder und
einem Teil nicht umgeschalteter Zylinder nicht in einem für beide
Zustände
optimalen Betriebszustand erfolgen kann, sondern lediglich für einen
der beiden Betriebszustände
ausgerichtet werden kann. Dies betrifft insbesondere Kriterien wie
Verbrennungsverhalten, Abgasentwicklung und Leistungsentwicklung, so
dass im Sinne einer Optimierung die ser Kriterien die zeitliche Dauer
der Umschaltung möglichst
gering sein sollte.
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Gemäß bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung sind zeitlicher Abstand und Zahl der
Zylindergruppen so gewählt,
dass das Verstellen aller Zylindergruppen sich über mehr als einen Zündzyklus
für die
Zylinder der Brennkraftmaschine erstreckt. Gemäß vorteilhafter weiterführender
Ausgestaltung erfolgt dies derart, dass während eines Zündzyklus
weniger als die Hälfte
der Zylinder der Brennkraftmaschine verstellt werden.
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Es
entspricht einer vorteilhaften Ausgestaltung, wenn maximal zwei,
vorzugsweise genau eine der Zylindergruppen während eines Zündzyklus
der Brennkraftmaschine verstellt werden. Weiterhin kann vorgesehen
sein, dass auf einen Zündzyklus,
während
dem ein Verstellen einer Zylindergruppe erfolgt, wenigstens ein
Zündzyklus
folgt, während
dessen keiner der Zylindergruppen verstellt wird. Diese Maßnahme ermöglicht es, über die
Dauer eines Zündzyklus
hinweg ein Einschwingen der Brennkraftmaschine auf den erreichten
Zustand zu ermöglichen.
Die Anzahl der Zündzyklen,
während
derer kein Verstellen einer Zylindergruppe erfolgt, wird dabei üblicherweise
klein gewählt,
um die Zeitdauer des Verstellvorganges aller Zylindergruppen möglichst
gering zu halten. Sie wird vorzugsweise weniger als drei Zündzyklen
zwischen zwei Zündzyklen
mit einer Umschaltung von wenigstens einer Zylindergruppe beinhalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Verstellen bzw.
Umschalten der Zylindergruppen in Abhängigkeit der Zündfolge der
Zylinder. Hierzu wird vorzugsweise die Reihenfolge der Zylindergruppen
anhand eines der Zylinder einer Zylindergruppe vorgenommen. Es ist
also einer der Zylinder maßgeblich
dafür,
zu welchem Zeitpunkt die Umschaltung der ganzen Zylindergruppe erfolgt. Es
kann insbesondere vorgesehen sein, dass dies der Zylinder der Zylindergruppe
ist, der in der Zündreihenfolge
der Zylinder am weitesten vorne steht.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass das Verstellen der Zylindergruppe in
Reihenfolge ihrer Anordnung auf den Zylinderbänken erfolgt. Auch hier ist
es wiederum möglich,
dass ein Zylinder dafür maßgeblich
ist, zu welchem Zeitpunkt die ganze Zylindergruppe umgestellt wird.
Dabei wird insbesondere der Zylinder einer Zylindergruppe herangezogen, der
weit vorne auf einer Zylinderbank angeordnet ist.
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Gemäß einer
weiteren Alternative kann das Verstellen der Zylindergruppen auch
derart erfolgen, dass zuerst alle Zylinder einer Zylinderbank verstellt werden,
bevor ein Zylinder einer anderen Zylinderbank verstellt wird. Die
Reihenfolge des Verstellens der Zylinder innerhalb einer Zylinderbank
kann dabei gemäß bevorzugter
Ausgestaltung entweder in Zündreihenfolge
oder in Reihenfolge der Anordnung der Zylinder innerhalb der Zylinderbank
erfolgen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird eine Zylindergruppe
aus genau einem Zylinder gebildet. Dies macht es erforderlich, dass
alle Zylinder der Brennkraftmaschine einzeln und unabhängig voneinander
verstellbar sind. Zylindergruppen können gemäß Ausgestaltungen der Erfindungen
aus zueinander benachbarten Zylindern, Zylindern einander entsprechender
Anordnung auf der Zylinderbank oder aus Zylindern gebildet werden, die
in bestimmter Anordnung zueinander bezüglich der Abstützung der
Kolben auf der Kurbelwelle stehen. Eine solche Zusammenfassung von
Zylindern kann insbesondere berücksichtigen,
dass durch die Schaltvorgänge
möglichst
geringe Schwingungsanregungen erster und zweiter Ordnung auf die
Kurbelwelle einwirken sollten.
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Innerhalb
einer Zylindergruppe kann es erforderlich sein, dass die Umschaltung
nicht absolut zeitgleich miteinander erfolgt, es ist dann aber sicherzustellen,
dass das Umschalten für
alle Zylinder einer Zylindergruppe bei der nächstfolgenden Zündung wirksam
ist. Ein geringer zeitlicher Versatz bei dem Umschalten von Zylindern
einer Zylindergruppe kann beispielsweise in der unterschiedlichen
Winkellage der Nocken von Zylindern einer Zylindergruppe zueinander
liegen, die ein Umschalten von einer Nockenkurve auf eine andere
nur in einem gewissen Zeitfenster ermöglicht, das nicht bei allen
Zylindern einer Zylindergruppe zugleich geöffnet sein muss. Es kann aber
ein vorteilhaftes Kriterium für
die Auswahl der Zylinder sein, wenn ein gleichzeitiges Verstellen aller
den Zylindern einer Gruppe zugeordneter Nockenwellen möglich ist.
Erfolgt ein zeitlich gestaffeltes Umschalten der Zylinder einer
Zylindergruppe, so ist gemäß bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung sicherzustellen, dass das Umschalten
für alle
Zylinder einer Zylindergruppen abgeschlossen ist, bevor das Umschalten
der nächsten
Zylindergruppe beginnt.
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Gemäß einer
weiterführenden
Ausgestaltung der Erfindung, die voraussetzt, dass eine Zylindergruppe
jeweils aus genau einem Zylinder gebildet wird, wird in Zündreihenfolge
jeder n-te Zylinder umgeschaltet, wobei n eine Zahl ist, die keinen
gemeinsamen Teiler mit der Zylinderzahl aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, dass in Abhängigkeit
des Betriebszustandes oder bei Störungen des Umschaltvorganges
ein solcher unterbrochen werden kann und ein Zurückstellen bereits umgeschalteter
Zylindergruppen vorgenommen wird. Es kann dabei insbesondere vorgesehen
sein, dass das Rückumschalten
in umgekehrter Reihenfolge des Umschaltvorganges vorgenommen wird.
Insbesondere kann das Rückschalten
der Nockenwellenverstellung in dem gleichen Rhythmus erfolgen, wie
der Umschaltvorgang.
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Im Übrigen ist
die Erfindung nachfolgend auch anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele
näher erläutert, dabei
zeigt:
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1 in
tabellarischer Darstellung eine Reihe von Zündzyklen und die während der
Zündzyklen vorgenommenen
Umschaltvorgänge
für einen
Reihenvierzylindermotor;
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2 in
tabellarischer Darstellung eine Reihe von Zündzyklen und der dabei vorgenommenen Umschaltungen
von Zylindern für
einen Sechszylinder-V-Motor; und
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3 in
tabellarischer Darstellung eine Reihe von Zündzyklen und die vorgenommenen
Umschaltungen für
einen Achtzylinder-V-Motor.
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Die
drei Figuren zeigen jeweils das gleiche Grundschema. Es wird jeweils
davon ausgegangen, dass eine umgeschaltete Zylindergruppe jeweils
aus einem Zylinder besteht. In der Kopfzeile der Tabelle ist die
Zündreihenfolge
der Zylinder wiedergegeben, wobei in der Tabelle mehrere aufeinander
folgende Zündzyklen
dargestellt sind. In der ersten Spalte der Tabelle ist die Zahl
n wiedergegeben, wobei bei der Umschaltung das Verstellen der jeweiligen
Nockenwelle durch den zugeordneten Steller immer so rechtzeitig
erfolgt, dass die Umschaltung für
den angegebenen Zylinder zum Zeitpunkt seiner Zündung vorgenommen ist. Entsprechend
der sich für
unterschiedliche Werte von n ergebenden Schaltfolge ist jeweils der
Zylinder durch ein „x" markiert, für den im
zeitlichen Ablauf der Zündungen
ein Umschalten erfolgt.
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Die 1 zeigt
einige Beispiele möglicher Durchführungen
von erfindungsgemäßen Verfahren für einen
Reihenvierzylindermotor. Es wird bei dem Beispiel davon ausgegangen,
dass die Zündreihenfolge
der Zylinder 1-3-4-2 ist.
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Eine
erste Möglichkeit
besteht darin, dass jeder dritte Zylinder umgeschaltet wird, die
Umschaltung findet dann nicht in Zündreihenfolge und auch nicht
in Zylinderreihenfolge statt, der Umschaltvorgang für alle Zylinder
wird jedoch auf drei Zündzyklen verteilt.
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Eine
zweite Möglichkeit
besteht darin, jeden fünften
Zylinder umzuschalten, dann wird während jedem Zündzyklus
genau einer der vier Zylinder umgeschaltet, so dass nach vier Zündzyklen
der Umschaltvorgang abgeschlossen ist. Die Umschaltung erfolgt dann
in Zündreihenfolge
der Zylinder, also in der Reihenfolge 1-3-4-2.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, nur jeden siebten Zylinder in Zündreihenfolge umzuschalten.
Dann erfolgt nicht bei jedem Zündzyklus eine
Umschaltung, sondern es sind auch Zündzyklen vorhanden, bei denen
keine Umschaltung stattfindet. Von der Reihenfolge der Umschaltungen
her entspricht die Umschaltung bei jedem siebten zündenden
Zylindern der Vorgehensweise für
die Umschaltung jedes dritten Zylinders – allerdings mit einer größeren zeitlichen
Streckung –.
Gleiches gilt für
die Umschaltung jedes neunten Zylinders, eine Vorgehensweise, die
der Umschaltung jedes fünften
Zylinders entspricht. Es handelt sich also um eine Umschaltung in
Zündreihenfolge,
wobei bei dieser Vorgehensweise zwischen zwei Zündzyklen, in denen eine Umschaltung
eines Zylinders stattfindet, jeweils ein Zündzyklus vergeht, während dessen
keine Umschaltung erfolgt.
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Eine
Durchführung
von Umschaltvorgängen mit
einem geradzahligen Intervall an Pausen ist nicht möglich, da
die zyklische Wiederholung dann nicht das Verstellen aller Zylinder
erfasst. Dies ist darin bedingt, dass 2 ein Teiler der Zylinderzahl
ist. Selbstverständlich
könnte
auch noch eine größere Anzahl
an Zündungen
zwischen zwei aufeinander folgenden Umschaltungen von Zylindern
vorgenommen werden (n = 11, 13, ...). Dies würde aber lediglich zu einer Streckung
des Umschaltvorganges führen
und wird in der Regel nicht notwendig bzw. nicht erwünscht sein.
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Die 2 zeigt
mögliche
Vorgehensweisen für
einen Sechszylinder-V-Motor,
wobei hierbei von der Zündreihenfolge
1-4-3-6-2-5 der Zylinder ausgegangen wird, die in der Kopfzeile
auch entsprechend wiederholt eingetragen ist. Dabei bilden die Zylinder 1-2-3
die erste und die Zylinder 4-5-6 die zweite Zylinderbank. Eine erste
Möglichkeit
besteht darin, in Zündreihenfolge
jeden fünften
Zylinder umzuschalten. Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass der
gesamte Umschaltvorgang für
alle Zylinder dann nach fünf Zündzyklen
abgeschlossen ist. Dabei wird bei dieser Vorgehensweise alternierend
jeweils ein Zylinder jeder der beiden Zylinderbänke umgeschaltet, wobei innerhalb
einer Bank die Umschaltung in Zündreihenfolge
erfolgt.
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Eine
alternative Vorgehensweise bestünde darin,
in Zündreihenfolge
jeden siebten (n = 7) Zylinder umzuschalten. Dies entspricht einer
Umschaltung in Zündreihenfolge,
wobei in jedem Zündzyklus genau
ein Zylinder umgeschaltet wird, so dass nach sechs Zündzyklen
der gesamte Umschaltvorgang für sämtliche
Zylinder abgeschlossen ist. In der Tabelle sind auch noch die Umschaltreihenfolgen
und Vorgehensweise für
die Fälle
n = 11, 13 und 17 dargestellt, wobei in diesen Fällen nicht mehr in jedem Zyklus
ein Umschalten der Nockenwelle eines der Zylinder der Brennkraftmaschine
erfolgt.
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Eine
alternative Vorgehensweise könnte auch
darin bestehen, zunächst
die erste Zylinderbank also die Zylinder 1, 2 und 3 umzuschalten,
wobei dies in einem ersten Zündzyklus
vorgenommen werden könnte
und in einem zweiten oder anderen nachfolgenden Zündzyklus
die zweite Zylinderbank also die Zylinder 4, 5 und 6 umzuschalten,
wobei die Umschaltung der Zylinderbänke dabei entweder in Reihenfolge
der Anordnung der Zylinder oder aber in Reihenfolge der Zündreihenfolge
innerhalb einer Zylinderbank vorgenommen werden kann. Diese Vorgehensweise
stellt aber eine Abweichung von der Vorgehensweise dar, vor jeder
n-ten Zündung
eine Umschaltung der Nockenwelle des Zylinders durchzuführen, der
nachfolgend gezündet
wird. Bei einem Sechszylindermotor weist die Zylinderzahl die beiden Teiler
2 und 3 auf, so dass hierbei nur n ausgewählt werden können, die
den Teiler 2 oder 3 nicht aufweisen, im vorliegenden Fall also n
= 5, 7, 11, 13, 17, 19, ...
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Entsprechendes
gilt auch für
die in der 3 dargelegte Vorgehensweise
bei einem V-Achtzylindermotor mit den beiden Zylinderbänken 1-2-3-4
und 5-6-7-8, der
beispielsweise die Zündreihenfolge 1-6-2-5-8-3-7-4
aufweisen kann. Dabei weist die Zylinderzahl 8 wiederum nur den
Teiler Zwei auf, so dass für
jedes ungerade n eine Verstellung vorgenommen werden kann.
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Für den Fall
von n = 3 erstreckt sich das Verstellen aller Zylinder auf insgesamt
nur drei Zündzyklen,
so dass ein rasches, kompaktes Umschalten erfolgt. Für den Fall
n = 5 ist die Streckung auf fünf Zündzyklen
ausgedehnt, wobei in fast jedem der Zündzyklen zwei Zylinder verstellt
werden, in zwei der Zündzyklen
jeweils aber nur ein Zylinder. Im Falle von n = 7 erfolgt abgesehen
vom ersten Zündzyklus eine
Umschaltung von jeweils nur einem Zylinder, so dass der Umschaltvorgang
nach sieben Zündzyklen auch
abgeschlossen ist. Dabei erfolgt abgesehen vom Zylinder 1 die Umschaltung
in umgekehrter Reihenfolge des Zündzyklus.
Für den
Fall von n = 9 erfolgt jeweils die Umschaltung eines des Zylinder
in einem Zündzyklus
und nach insgesamt acht Zündzyklen
ist die Umschaltung der Nockenwellen aller Zylinder abgeschlossen.
Dabei erfolgt die Umschaltung in diesem Fall entsprechend der Zündreihenfolge.
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Für den Fall
von n = 13 ergibt sich ein bankweises Umschalten der Zylinder, innerhalb
einer Zylinderbank ist allerdings die Zündreihenfolge dann nicht gewahrt.
Es wird zuerst die Zylinderbank mit den Zylindern 1 bis 4 umgeschaltet,
in den nachfolgenden Zündzyklen
dann die zweite Zylinderbank mit den Zylindern 5 bis 8. Auch weitere
Umschaltmöglichkeiten,
nämlich
n = 15, 17, 19, 21 ... sind möglich. Diese
entsprechen aber einer weiteren zeitlichen Streckung des Verstellvorganges
auf eine noch größere Anzahl
von Zündzyklen,
welche in der Regel nicht erwünscht
sein wird. Auch bei einem Achtzylinder wären Vorgehensweisen alternativen
Umschaltens möglich,
beispielsweise das Umschalten der Zylinder 1-2-8-7 in einem ersten
Zündzyklus
und der Zylinder 6-5-3-4 in einem zweiten Zündzyklus, so dass innerhalb
der beiden Zündzyklen
jeweils die Nockenwelle jedes zweiten Zylinders umgeschaltet wird, aber
ein Versatz zwischen den beiden Zündzyklen vorgenommen wird.
Es kann auch vorgesehen sein, dass ein bankweises Umschalten erfolgt,
wobei innerhalb dem Umschaltvorgang bei einer Bank die Umschaltung
in Zündreihenfolge
vorgenommen wird oder aber, dass innerhalb einer Zylinderbank die
Umschaltung in Reihenfolge der Anordnung der Zylinder vorgenommen
wird.
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In
allen Fällen
sowie unabhängig
von der Zylinderzahl und -anordnung ist es auch möglich, die Umschaltung
zylinderweise in der Reihenfolge der Durchnummerierung der Zylinder
aufgrund ihrer Anordnung im Motorraum durchzuführen und jeweils in einem Zündzyklus
die Nockenwellen eines oder mehrerer Zylinder zu schalten. Auch
bei der Auswahl solcher Vorgehensweisen hat der Fachmann das Verhalten
des Motors während
des Umschaltvorganges zu berücksichtigen,
welches beispielsweise über eine
Simulation erfasst oder in Umschaltversuchen vorgenommen werden
kann.
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Sollte
sich aufgrund von technischen Problemen oder aber einer Veränderung
des Betriebszustandes des Kraftfahrzeugs sich die Notwendigkeit ergeben,
die Umschaltung der Nockenwellen für Zylinder oder Zylindergruppen
wieder rückgängig zu machen,
so kann dies auch während
der Durchführung
eines Umschaltvorganges beginnen, so dass es nicht notwendig ist,
zuerst den Umschaltvorgang vollständig abzuschließen, bevor
mit der Rückumschaltung
begonnen wird. Die Rückumschaltung
kann dabei in gleicher Reihenfolge wie die Umschaltung der Nockenwellen
von Zylindern oder Zylindergruppen erfolgen, es kann insbesondere
aber auch vorgesehen sein, dass dies in umgekehrter Reihenfolge
der bereits durchgeführten
Umschaltvorgänge
erfolgt.