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Die
Erfindung betrifft eine Farbmessvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und ein Farbmessverfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 3.
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Farbmessvorrichtungen
und Farbmessverfahren werden dazu verwendet, um den Farbwert einer
gegebenen Oberfläche
zu bestimmen. Aus dem Stand der Technik sind unter anderem Farbmeßvorrichtungen
und -verfahren bekannt, bei denen aus einer Lichtquelle Licht auf
die zu vermessende Oberfläche
eingestrahlt und von einem Lichtdetektor oder einer Reihe von Detektoren
empfangen wird. Lichtquelle und Detektor bzw. Detektorenanordnung
bilden dabei Meßgeometrien,
die im wesentlichen in Form einer Kugelgeometrie oder einer 45/0°-Geometrie
bzw. 0/45°-Geometrie
unterschieden werden können.
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Bei
der Kugelgeometrie wird die zu untersuchende Oberfläche in einem
kugelförmigen
Hohlraum allseitig bestrahlt. Die durch Reflexion abgegebene Strahlung
wird über
einen kugelförmigen
Hohlraum integriert, mit einem Detektor erfasst und anschließend ausgewertet.
Bei der 0/45°-
bzw. 45/0°-Geometrie wird Licht
auf die zu vermessende Oberfläche
im wesentlichen senkrecht eingestrahlt und das in einem Winkel von
im wesentlichen 45° reflektierte
diffuse Streulicht von einem Detektor empfangen und ausgewertet.
Bei dieser Messgeometrie können
gegebenenfalls die Anordnungen von Lichtquelle und Detektor vertauscht
sein. In diesem Fall wird das in einem Winkel von im wesentlichen
45° einfallende
Licht unter einem Reflexionswinkel von im wesentlichen 0° von einem
Detektor empfangen und ausge wertet. Es ist zu betonen, dass sich
bei dem bekannten Stand der Technik die Winkelangaben von 0° bzw. 45° bzw. die
Bezeichnung des genannten Verfahrens als 0/45° bzw. 45/0°-Verfahren nicht auf die tatsächlich bei
der konkreten Farbmessung verwendeten Einfalls- und Reflexionswinkel
beziehen, sondern nur zur Kennzeichnung der Tatsache dienen, dass
bei diesem Farbmessverfahren bzw. bei dieser Farbmessgeometrie der
von der ursprünglichen
Einfallsrichtung des eingestrahlten Lichtes abweichende Streulichtanteil
zur Farbmessung genutzt wird, um direkte Lichtreflexionen und einen
das Messergebnis verfälschenden
Glanz der Oberfläche
zu vermeiden. Die für
die jeweils konkreten Farbmessungen verwendeten Einfalls- bzw. Reflexionswinkel
können
somit in Abhängigkeit
von den jeweils vorliegenden Erfordernissen der Farbmessungen durchaus
von den symbolischen Winkelangaben von 0 bzw. 45° teilweise erheblich abweichen. Die
Bezeichnungen "0/45°", bzw. "45/0°" werden somit in
der hier vorliegenden Beschreibung nur zur Kennzeichnung der grundsätzlich vorliegenden
Farbmessgeometrie verwendet. Es versteht sich, dass wegen der grundsätzlichen
Umkehrung des Lichtweges die 0/45° bzw.
45/0°-Messgeometrien
einander im wesentlichen äquivalent
sind, sodass im folgenden ausschließlich von einer 0/45°-Messgeometrie auszugehen
ist, sofern keine davon abweichenden Merkmale beschrieben werden.
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Nach
dem Stand der Technik kann die 0/45°-Messgeometrie durch im wesentlichen
zwei verschiedene Ausführungsformen
abgewandelt werden. Bei einer ersten bekannten Ausführungsform, die
als eine zirkulare 0/45°-Messgeometrie
bezeichnet wird, wird die Probenoberfläche zentral beleuchtet. Das
reflektierte Licht wird unter einem Winkel von im wesentlichen 45° von mehreren,
auf einem Kegelmantel angeordneten Detektoren aufgenommen und vermessen.
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Bei
einer zweiten, als lineare 0/45°-Messgeometrie
bezeichneten Ausführungsform,
wird die Oberfläche
der Probe zentral beleuchtet, wobei das reflektierte Streulicht
von einem Detektor empfangen und vermessen wird.
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Die
genannten 0/45°-Messgeometrien
weisen sehr unterschiedliche Eigenschaften auf. Die zirkularen und
linearen Messgeometrien liefern genau dann identische Ergebnisse,
wenn die Probenoberfläche
isotrop ist, d.h. wenn die Oberfläche keine Strukturen mit einer
Vorzugsrichtung aufweist. Bei aniso tropen Oberflächen mitteln zirkulare 0/45°-Messgeometrien
die richtungsabhängigen
Reflexionen weitgehend aus, sodass Einflüsse der Oberflächenstruktur
nur sehr eingeschränkt
beobachtet werden können,
während
lineare 0/45°-Messgeometrien
im Gegensatz dazu eine ausgeprägte Richtungsabhängigkeit
aufweisen.
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Infolge
dessen ist es bei der Verwendung von 0/45°-Messgeometrien nur sehr schwer
und zum Teil überhaupt
nicht möglich,
Farbunterschiede zu detektieren und voneinander abzuseparieren,
die zum einen aus der Oberflächenbeschaffenheit
der Probe und zum anderen aus einer Oberflächenbehandlung der Probe, beispielsweise
einer tatsächlichen
Einfärbung,
resultieren. Die einerseits aus der Oberflächenbeschaffenheit einer Probe
resultierenden Einflüsse
auf die gemessene Farbwirkung und die andererseits sich aus der
Oberflächenbehandlung
ergebenden Effekte auf den detektierten Farbwert überdecken
gleichsam einander.
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Es
besteht somit die Aufgabe, eine Farbmessvorrichtung und ein Farbmessverfahren
anzugeben, dass diese Nachteile beseitigt und eine eindeutige Zuordnung
gemessener Farbwerte zu einer Oberflächenbeschaffenheit einerseits
und zu einer ausgeführten
Oberflächenbehandlung
andererseits ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird mit einer Farbmessvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und einem Farbmessverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
5 gelöst,
wobei die Unteransprüche
zweckmäßige Ausgestaltungen
des Verfahrens enthalten.
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Erfindungsgemäß weist
die Farbmessvorrichtung eine duale Farbmessgeometrie der Beleuchtungseinrichtung
und der Gesamtheit der Lichtdetektoren auf. Dabei ermöglicht die
duale Farbmessgeometrie eine simultane Farbmessung sowohl entsprechend
der zirkularen als auch der linearen 0/45°-Messgeometrie.
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Die
erfindungsgemäße Farbmessvorrichtung ist
somit so ausgeführt,
dass die Farbe der Probe gleichzeitig sowohl integrativ als auch
richtungsabhängig
vermessen wird. Sie ermöglicht
es, dass unter genau festgelegten Messbedingungen gleichzeitig ein
aus den Oberflächenstrukturen
und ein aus der Fär bung
resultierender Farbwert bestimmt werden kann, wobei der Vergleich
der gemessenen Farbwerte eine eindeutige Zuordnung eines visuell
erfassten Farbwertes zu Oberflächenstrukturen
oder zu den Effekten einer Oberflächenfärbung erlaubt. Die duale Farbmessgeometrie
vereint somit die Vorteile einer integrativen Farbmessgeometrie,
insbesondere der zirkularen 0/45°-Farbmessgeometrie,
mit den struktursensitiven Eigenschaften der 0/45°-Farbmessgeometrie.
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Zweckmäßigerweise
ist die duale Farbmessgeometrie ein Bestandteil einer Farbmessvorrichtung in
einem Online-Betrieb.
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Die
Farbmessvorrichtung weist eine erste Lichtleiteinrichtung, insbesondere
ein erstes lichtleitendes Faserbündel,
mit im wesentlichen kreisförmig auf
einem Kegelmantel verteilt angeordneten ersten Lichtempfangsöffnungen
in Verbindung mit einer ersten Spektrometereinrichtung und eine
zweite Lichtleiteinrichtung, insbesondere ein zweites lichtleitendes
Faserbündel,
mit einer im wesentlichen auf einem Punkt des Kegelmantels angeordneten
zweiten Lichtempfangsöffnung
in Verbindung mit einer zweiten Spektrometereinrichtung auf.
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Dabei
wird durch die Kombination aus erster Lichtleiteinrichtung, ersten
Lichtempfangsöffnungen und
erster Spektrometereinrichtung eine zirkulare 0/45°-Messgeometrie
in simultaner Einheit mit einer durch die zweite Lichtleiteinrichtung,
die zweite Lichtempfangsöffnung
und der zweiten Spektrometereinrichtung gebildeten lineare 0/45°-Messgeometrie
verwirklicht.
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In
einer davon abweichenden Ausführungsform
kann auch eine einzelne Spektrometereinrichtung in Verbindung mit
einer Umschalteinheit vorgesehen sein, die in Verbindung mit einer
wechselnden Lichtzufuhr aus der ersten Lichtleiteinrichtung bzw. der
zweiten Lichtleiteinrichtung eine quasisimultane Farbmessung in
beiden Messgeometrien ermöglicht.
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Diese
Ausführungsform
bietet durch den Verzicht auf eine Spektrometereinrichtung den Vorteil einer
kostengünstigeren
und einfacheren Gestaltung der Farbmessvorrichtung.
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Ein
erfindungsgemäßes Farbmessverfahren ist
durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet. Als erstes werden
Farbmessungen in einer dualen Farbmessgeometrie mit mindestens einer
Farbmessung in einer zirkularen und mindestens einer Farbmessung
in einer linearen 0/45°-Geometrie
simultan ausgeführt.
In einem weiteren Verfahrensschritt werden die in der dualen Farbmessgeometrie gewonnenen
simultanen Farbmessungen miteinander verglichen.
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Das
erfindungsgemäße Farbmessverfahren geht
somit von dem Grundgedanken aus, simultan, das heißt gleichzeitig
und mindestens unter einheitlich definierten Messbedingungen, sowohl
eine auf die Oberflächenstrukturen
einer Probe sensitive Farbmessung als auch eine über die Probenoberfläche integrierende
Farbmessung auszuführen
und die dabei erhaltenen Farbmesswerte zu vergleichen und somit
die aus den Oberflächenstrukturen
der Probe resultierenden visuellen Farbeffekte eindeutig von den
aus den tatsächlichen
Farbeigenschaften der Probenoberfläche resultierenden Farbeffekten
zu trennen. Dazu wird eine duale Farbmessgeometrie angewendet, die
sowohl eine integrative, als auch richtungsabhängige Farbmessgeometrie in
sich vereint.
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Das
in der zirkularen 0/45°-Messgeometrie gesammelte
Streulicht wird über
eine erste lichtleitende Einrichtung zu einer ersten Spektrometereinrichtung
und das in der linearen 0/45°-Messgeometrie
gesammelte Streulicht über
eine zweite lichtleitende Einrichtung zu einer zweiten Spektrometereinrichtung übertragen.
Eine Auswerteeinheit führt
daraufhin einen Vergleich der dort ermittelten Spektren aus.
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Alternativ
dazu können
die Farbmessungen in der dualen Farbmessgeometrie quasi simultan
bei einer unveränderten
Position der Probenoberfläche ausgeführt werden.
Hierbei wird durch eine Umschalteinheit das in der zirkularen 0/45°-Messgeometrie
detektierte Streulicht alternierend mit dem in der linearen 0/45°-Messgeometrie
detektierten Streulicht einer gemeinsamen Spektrometereinheit zugeführt. Die
Vergleichseinheit führt
dann nacheinander einen Vergleich der von der Spektrometereinheit
aufgenommenen Spektren aus.
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Zweckmäßigerweise
wird die Farbmessung von einer online betriebenen Farbmesseinrichtung ausgeführt. Die
Farbmessung erfolgt somit in Echtzeit mit einer sich an den Messvorgang
kontinuierlich anschließenden
Auswertevorgang und einer entsprechenden Überwachung der ermittelten
Messresultate.
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Die
Farbmessvorrichtung und das Farbmessverfahren werden vorteilhaft
zur Analyse von Farbunterschieden von Proben mit den Gesamteindruck
der Proben beeinflussenden Struktureffekten verwendet. Damit ist
es möglich,
den Farbeindruck einer Probe daraufhin zu analysieren, ob dieser
allein aus einem Struktureffekt der Probenoberfläche oder einer tatsächlichen
Färbung
der Probe hervorgeht.
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Weiterhin
können
die Farbmessvorrichtung und das Farbmessverfahren vorteilhaft innerhalb
einer Prozessanalyse insbesondere zum Zuordnen eines Farbunterschieds
zu einer Färbung
oder zu einer ausgeführten
strukturgebenden Oberflächenbehandlung
verwendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Farbmessvorrichtung
sollen nun anhand eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung den 1 bis 4 näher erläutert werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung des Grundprinzips der erfindungsgemäßen dualen
Messanordnung bzw. des dualen Messverfahrens,
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2 eine
beispielhafte Darstellung der erfindungsgemäßen dualen Messanordnung,
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3 ein
beispielhaftes erstes Blockschaltbild der Messanordnung,
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4 ein
beispielhaftes zweites Blockschaltbild der Messanordnung
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung das der dualen Messanordnung
bzw. dem dualen Messverfahren zugrundeliegende Prinzip bzw. die
zugrundeliegende Messgeometrie. Eine Lichtquelle L strahlt auf eine
Probenoberfläche
P Lichtstrahlung im wesentlichen senkrecht unter einem Einfallswinkel
von 0° gegenüber der
Flächennormalen
ein. Das von der Probenoberfläche
gestreute Licht wird unter einem Winkel von im wesentlichen 45° gegenüber der
Flächennormalen
detektiert. Die unter diesem Winkel von der Probenoberfläche ausgesendete
Streustrahlung bildet einen Kegelmantel K mit einem kreisförmigen Querschnitt
parallel zur Probenoberfläche
P. Auf der Begrenzungslinie B verteilte Lichtdetektoren bilden eine
zirkulare Messgeometrie aus, bei der die auf dem Kegelmantel emittierte
Streustrahlung integriert erfasst und ausgewertet wird.
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Die
Probenoberfläche
selbst weist eine innere Materialfärbung und eine Reihe den äußeren Farbeindruck
beeinflussende Oberflächenstrukturen
OS auf. So weist beispielsweise eine textile Bahn eine innere Färbung der
miteinander verwebten Fäden
auf, die zum Teil beträchtlich
durch in der textilen Bahn während
eines Fertigungsprozesses hervorgerufene Verziehungen innerhalb
des Gewebes und daraus resultierende Vorzugsrichtungen in der Gewebestruktur
in der äußeren Wirkung
beeinflusst wird. Ein weiteres Beispiel können auch farbig bedruckte
Papierbahnen sein, in die allerdings infolge eines Förderungsprozesses
zwischen einer Rollenanordnung eine gewisse Vorzugsrichtung hinsichtlich
der Rauhigkeit der Papieroberfläche
oder der inneren Faserstruktur des Papiers eingeprägt worden
ist, die die wahrgenommene Druckfarbe des Papiers abhängig von
der Blickrichtung auf die Papierbahn verändert erscheinen lassen. In
den folgenden Ausführungsbeispielen
wird allgemein von einer Materialbahn ausgegangen, die im Laufe
eines Fertigungsprozesses eingefärbt
worden ist und den allgemeinen Farbeindruck verändernde Oberflächenmerkmale
in einer gewissen Vorzugsrichtung aufweist. Je nach der zu erwartenden
Lage dieser den Farbeindruck modifizierenden Vorzugsrichtungen ist
es zweckmäßig, die
Richtung der linearen 0/45°-Messgeometrie
bezüglich
der Probenoberfläche
vorab so einzustellen, dass die Empfindlichkeit der richtungsabhängigen linearen
0/45°-Farbmessung
optimal ist bzw. deren Farbmessergebnis sich im Vergleich zur zirkularen 0/45°-Farbmessung optimal
unterscheidet.
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In 1 ist
die Lichtdetektion LG in linearer Messgeometrie hervorgehoben. Hierbei
wird ein sehr schmaler Abschnitt des Kegelmantels, im wesentlichen
nur ein Lichtstrahl, detektiert. Die lineare Messgeometrie wertet
demnach nur einen im Grunde richtungsabhängigen Streulichtanteil aus.
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Erfindungsgemäß werden
beide Messgeometrien gleichzeitig angewendet und simultan ausgeführt. 2 zeigt
eine beispielhafte Darstellung einer dualen Messanordnung mit einer
darunter befindlichen Probenoberfläche P mit den bereits erwähnten Oberflächenstrukturen
OS. Die Aufgabe besteht nun darin, im Rahmen einer beispielhaften
Prozessanalyse die aus der inneren Färbung der Probenoberfläche stammenden
Farbeindrücke
von den aus den Oberflächenstrukturen
veränderten
Farbeindrücken abzuseparieren,
bzw. die tatsächliche
Ursache einer vorliegenden Farbwirkung zu ermitteln. Die Probenoberfläche selbst
kann entweder ein Teil einer kontinuierlich unter der Messanordnung
hindurchlaufenden Materialbahn oder einer Gesamtheit von einzelnen Waren
sein oder diskontinuierlich mit einer gewissen Verweilzeit unter
der Messanordnung angeordnet werden.
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Die
Messanordnung besteht aus einem die Messanordnung stabilisierenden
Grundkörper,
der in dem Ausführungsbeispiel
in 2 als ein Haltering 5 ausgeführt ist.
Ein erstes lichtleitendes Faserbündel 10 teilt
sich in der Nähe
des Halteringes 5 in eine Reihe von ersten Lichtempfangsöffnungen 20 auf,
die in den Haltering 5 eingesteckt oder auf eine andere zweckmäßige Weise
arretiert sind. Die Lichtempfangsöffnungen sind insbesondere
so ausgerichtet, dass diese entsprechend der zirkularen Geometrie des
in 1 beschriebenen Kegelmantels zur in 2 nicht
gezeigten Probenoberfläche
weisen. Das lichtleitende Faserbündel 10 und
die Lichtempfangsöffnungen 20 bilden
den zirkularen Teil der Messgeometrie.
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Der
lineare Teil der Messgeometrie wird von einer zweiten Lichtempfangsöffnung 30 in
Verbindung mit einem zweiten lichtleitenden Faserbündel 40 gebildet.
Wie in 1 schematisch gezeigt, weist die Richtung der
zweiten Lichtempfangsöffnung
entsprechend der linearen Messgeometrie zur Probenoberfläche. Das
zweite lichtleitende Faserbündel 40 kann
grundsätzlich
auch eine einfache lichtleitende Faser sein. Zweckmäßig ist
jedoch aus Intensitätsgründen eine
Gesamtheit lichtleitender Fasern, die im Bereich der Lichtemp fangsöffnung 50 auf
einen vorteilhaften Querschnitt gebündelt und vereinigt sind. In
dazu entsprechender Weise können
auch die in den einzelnen ersten Lichtempfangsöffnungen eingeführten Abschnitte
des ersten Faserbündels 10 aus
mehreren Einzelfasern bestehen. Das erste lichtleitende Faserbündel 10 mündet gesammelt
in eine erste Spektrometereinrichtung 30 ein. Das zweite lichtleitende
Faserbündel 40 mündet in
eine zweite Spektrometereinrichtung 60 ein.
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Wie
in dem in 3 dargestellten beispielhaften
ersten Blockschaltbild zu entnehmen ist, wird das über die
Lichteintrittsöffnungen 20 erfasste
und über
das erste Faserbündel 10 abgeleitete
Streulicht an eine erste Spektrometereinrichtung 30 geleitet. Dieser
Streulichtanteil enthält
die aus der zirkularen Messgeometrie ermittelte integrierte und
damit richtungsunabhängige
Farbinformation. Simultan dazu wird das aus der zweiten Lichtempfangsöffnung 50 stammende
und über
das zweite Faserbündel 40 abgeleitete
Streulicht einer zweiten Spektrometereinrichtung 60 zugeleitet.
Im Ergebnis dieses Vorgangs liegen somit von der ersten und der
zweiten Spektrometereinrichtung 30 bzw. 60 ermittelten
spektrale Informationen über
den Farbwert der Probenoberfläche
vor, die anschließend
in einer Auswerteeinheit 70 miteinander verglichen werden
können.
Der in der Auswerteeinheit 70 ausgeführte Vergleichsprozess kann
alle notwendigen Datenmanipulationen der beiden Spektren, insbesondere
eine Addition oder eine Subtraktion oder eine Division der Spektren,
umfassen. Die Auswerteeinheit 70 kann zweckmäßigerweise
ein Personalcomputer mit einem entsprechenden Auswerteprogramm und
entsprechenden Schnittstellen zur Steuerung der Spektrometereinrichtungen 30 und 60 sein.
Die Auswerteeinheit 70 kann somit zusätzlich zu der bloßen Auswertefunktion
eine zusätzliche
Steuerungsfunktion für
den Betrieb der Spektrometereinrichtungen 30 und 60 erfüllen.
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Es
ist ebenfalls möglich,
eine quasisimultane Messung in der dualen Messgeometrie unter Verwendung
nur einer Spektrometereinrichtung auszuführen. Eine diesbezügliche beispielhafte
Ausführungsform
ist in 4 dargestellt. 4 zeigt
ein Blockdiagramm mit den bereits beschriebenen Komponenten 10, 20, 40 und 50.
Im Unterschied zu der Ausführungsform
aus 3 weist das Blockdiagramm in 4 eine
Umschalteinheit 90 und eine der Umschalt einheit 90 nachgeschaltete
einzelne Spektrometereinrichtung 80 in Verbindung mit der bereits
beschriebenen Auswerteeinheit 70 auf.
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In
einer einfachsten Ausführungsform
besteht die Umschalteinheit im wesentlichen aus einer Blenden- und/oder
Spiegelanordnung, die alternierend die Lichtsignale aus dem ersten
lichtleitenden Faserbündel 10 bzw.
dem zweiten lichtleitenden Faserbündel 40 ausblendet
bzw. zu der einzelnen Spektrometereinrichtung 80 lenkt.
Gemäß des in 4 dargestellten
Blockdiagramms schaltet die Umschalteinheit 90 in kurzen
zeitlichen Abständen
einmal das über
das erste Faserbündel 10 oder
das über
das zweite Faserbündel 40 einlaufende
Licht in Richtung der Spektrometereinrichtung 80 durch.
Die Taktintervalle des Umschaltprozesses hängen von der Dauer der Messwerterfassung
in der Spektrometereinheit 80 bzw. von der Verarbeitungskapazität der Auswerteeinheit 70 ab.
Prinzipiell ist es jedoch möglich,
bei einer stationären
Lage der Probenoberfläche,
deren Verweilzeit groß gegenüber der
Messzeit ist, eine quasisimultane Farbmessung für beide Messgeometrien auszuführen, bei
der die Messgeometrie zwischen der Gesamtheit der Lichtempfangsöffnungen 20 und 50 bzw.
der Probenoberfläche
sich stets in einem genau definierten Zustand befindet.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform kann
die Probenoberfläche
auch zusätzlich
in einer azimutalen Richtung drehbar angeordnet sein. Dadurch können die
von den Vorzugsrichtungen auf der Probenoberfläche erzeugten richtungsabhängigen Spektren
durch die zweite Spektrometereinrichtung 60 registriert
und mit den durch die erste Spektrometereinrichtung 30 detektierten
Spektren verglichen werden. Diese vorteilhafte Ausführungsform
ermöglicht
eine zusätzliche
Analysemöglichkeit,
bei der richtungsabhängige
Farbwerte der Probenoberfläche detailliert
mit den diffusen Farbwerten der Probe verglichen und absepariert
werden können.
Die Probenoberfläche
kann zu diesem Zweck einen extern angesteuerten winkelstellenden
Antrieb in Verbindung mit einer Winkeldetektionseinrichtung, insbesondere
einen Encoder, aufweisen, die eine momentane azimutale Winkellage
der Probe angibt.
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Die
von den Spektrometereinrichtungen 30 und 60 ermittelten
Farbwerte werden, gegebenenfalls in Verbindung mit der registrierten
momentanen azimutalen Winkellage der Probenoberfläche, an eine
die Auswerteeinrichtung 70 ausgegeben, die die simultan
ermittelten Farbwerte vergleicht und insbesondere in Abhängigkeit
von dem aktuellen azimutalen Winkel der Probenoberfläche darstellt
und auswertet.
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Der
gesamte Messvorgang kann automatisiert und in einem online-Betrieb
ausgeführt
werden. Die Auswerteeinrichtung kann dazu den azimutalen Winkel
der Probenoberfläche
fortlaufend ändern
und die von den Spektrometereinrichtung 30 und 60 gemessenen
Farbwerte fortlaufend erfassen.
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- B
- Begrenzungslinie
des Kegelmantels
- K
- Kegelmantel
- L
- Lichtquelle
- LG
- Lichtstrahl
in linearer Messgeometrie
- OS
- Oberflächenstrukturen
- P
- Probenoberfläche
- Z
- Lichtstrahlen
in zirkulärer
Messgeometrie
- 5
- Haltering
- 10
- erstes
lichtleitfähiges
Faserbündel
- 20
- erste
Lichtempfangsöffnungen
- 30
- erste
Spektrometereinrichtung
- 40
- zweites
lichtleitfähiges
Faserbündel
- 50
- zweite
Lichtempfangsöffnung
- 60
- zweite
Spektrometereinrichtung
- 70
- Auswerteeinheit
- 80
- einzelne
Spektrometereinrichtung
- 90
- Umschalteinheit