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Die
Erfindung betrifft eine Kühleinrichtung
für eine
Verbrennungsanlage, eine Abfallverbrennungsanlage sowie ein Verfahren
zum Betrieb einer Abfallverbrennungsanlage. Sie betrifft insbesondere
auch Reinigungsverfahren bzw. Reinigungsvorrichtungen zur Aufrechterhaltung
der Funktionalität
einer Abfallverbrennungsanlage.
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Trotz
aller politischer Bemühungen
fallen heute immer noch Abfälle
an, deren Recycling weder wirtschaftlich noch hygienisch vertretbar
ist. Die Verbrennung dieser Restabfälle in geeigneten Abfallverbrennungsanlagen
ist auch in Zukunft sicherlich umweltverträglicher als die Deponierung.
Im Laufe der Jahre hat die Industrie Anlagen bereitgestellt, die
bei Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften ein Höchstmaß an Umweltschutz
und Nutzung der Energie bieten. Die Verbrennung hat aufgrund der
langjährigen Erfahrungen
gegenüber
allen anderen Behandlungsmethoden den am weitesten entwickelten
Stand der Technik eingenommen.
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Bei
der Verbrennung entstehen zunächst
neben den üblichen
Verbrennungsgasen aggressive Gase, Metalldämpfe und Stäube, die durch die Verbrennungsführung und
durch Abgasreinigungsvorrichtungen weitestgehend entfernt werden.
Ein Teil dieser Stoffe belegt die Heizflächen der Verbrennungsanlagen,
behindert damit die Wärmenutzung und
kann zur Behinderung des Rauchgasweges führen. Die Dämpfe von Alkalisalzen und Metallen
wirken hierbei durch Kühlung
und Kondensation in den Belägen
wie ein Kleber. Es hat sich als thermisch erfolgreich erwiesen,
Rauchgastemperaturen von der adiabaten Verbrennungstemperatur, die
bei 1.200°C bis
1.400°C
liegt, auf ca. 450°C
bis 650°C über Wärmestrahlung
im Feuerraum und in nachgeschalteten Leerzügen abkühlen. Die Verbrennungsanla gen
werden häufig
mit zwei oder drei Leerzügen
ausgerüstet, um
die Rauchgase umzulenken und die Thermik aus der Feuerung zu unterbrechen.
Ein weiterer Vorteil dieser Umlenkung ist sicherlich auch in der
Verringerung der Bauhöhe
der Anlage zu sehen. In den Leerzügen sind üblicherweise keine oder nur
relativ wenige bzw. kleinflächige
konvektive Heizflächen
vorgesehen, da bei den hier herrschenden Temperaturen noch Wärmestrahlung überwiegt.
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Für eine besonders
gute Wärmenutzung
der Verbrennung sind zum Temperaturabbau des Abgases nach den Leerzügen konvektive
Heizflächen (Überhitzer,
Verdampfer, Economiser) angeordnet, da bei Rauchgastemperaturen
zwischen 200°C
und 400°C
der Wärmeübergang
durch Strahlung vergleichsweise gering ist. Dort sind zur Verbesserung des
konvektiven Wärmeübergangs
Wärmeaustauschkörper, insbesondere
Rohre, quer zur Rauchgasrichtung angeordnet. Je nach Bedarf und
Rauchgastemperaturniveau wird im konvektiven Bereich der Dampf im Überhitzer über die
Sattdampftemepratur erhitzt und das Speisewasser im Economiser bis annähernd Siedetemperatur
des zugehörigen
Drucks in der Kesseltrommel erwärmt.
Die bilanzmäßig über diesem
Bedarf liegende Rauchgaswärme
wird im konvektiven Verdampfer zur Verdampfung von Kesselwasser
genutzt. Das Rauchgas tritt im allgemeinen mit Temperaturen zwischen
180°C und
280°C aus
dem Economiser aus und wird in der Rauchgasreinigung gereinigt.
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Die
mit dem Rauchgas permanent in Kontakt stehenden Wände der
Abfallverbrennungsanlage, insbesondere die Wärmeaustauschflächen, müssen zur
Sicherstellung einer ausreichenden Abkühlung des Rauchgases gelegentlich
gereinigt werden. Je nach Art und Ort der Verschmutzung können hierbei unterschiedliche
Reinigungssysteme eingesetzt werden. Bevorzugt ist es dabei, die
Reinigung während des
Betriebes der Abfallverbrennungsanlage, also während im Feuerraum Abfall verbrannt
wird, durchzuführen.
Damit kann die Verfügbarkeit
der Abfallverbrennungsanlage über
einen besonders langen Zeitraum (die so genannte Reisezeit) aufrechterhalten werden.
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Zur
Reinigung solcher Wärmeaustauschflächen sind
verschiedene Reinigungssysteme bekannt. So werden beispielsweise
so genannte Wasserlanzenbläser
eingesetzt, die eine schwenkbar an der Wärmeanlage positionierte Wasserlanze
umfassen, die gezielt und mit hoher Energie einen Wasserstrahl durch
eine Luke und durch beispielsweise den Feuerraum hindurch auf gegenüberliegende
Wandbereiche abgeben kann. Solche Wasserlanzenbläser sind insbesondere dort
einzusetzen, wo relativ große Flächen abgereinigt
werden müssen
und diese aufgrund des Verschwenkbereichs des Wasserlanzenbläsers gut
erreichbar sind.
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Ein
weiteres Konzept sind die so genannten Rußbläser. Diese umfassen ein lang
gestrecktes Rohr mit Wasserdüsen,
die an dem Umfang verteilt angeordnet sind. Dieses Rohr wird nun
zeitweise in innere Bereiche der Abfallverbrennungsanlage eingeschoben,
wobei sie währenddessen
eine Rotationsbewegung durchführen
können.
Während
der translatorischen Bewegung des Rohres verteilen die Düsen in Umfangsrichtung
mit relativ geringen Druck Wasserdampf bzw. Wasser. Ein solcher
Rußbläser lässt sich
vorteilhafterweise dort einsetzen, wo im Inneren der Abfallverbrennungsanlage
schmale langgezogene Schächte
vorgesehen sind, wobei gleichzeitig außerhalb der Kesselanlage ausreichend
Auslauf für
das herausgefahrene Lanzenrohr existiert.
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Es
ist auch bekannt, mittels eines Reinigungssystems von oben in die
Abfallverbrennungsanlage einzudringen, beispielsweise in die Leerzüge hinein,
wobei ein hochtemperaturfester Schlauch mit einer Wasserverteilungseinrichtung
an dessen Ende herabgelassen wird, wobei dieser gleichzeitig und
allseitig Wasser in Umfangsrichtung auf die benachbarten Wände bis
zu einer Entfernung von 3 Meter bis 4 Meter abgibt.
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Neben
diesen Reinigungssystemen, die sich im wesentlichen auf die Abreinigung
der Heizflächen mit
Wasser bzw. Wasserdampf beschäftigen,
sind auch mechanische Reinigungsvorrichtungen bekannt. So werden
beispielsweise so genannte Rüttler bzw.
Klopfer eingesetzt, die eine Erschütterung, Bewegung, Vibration
oder dergleichen der Heizflächen bewirken
und so die daran anhaftenden Beläge
entfernen. Beim Abklopfen wird diese Anregung der Heizflächen mit
einem pneumatischen oder hydraulisch angetriebenen Klopfer generiert.
Hierbei wird die Schlagenergie direkt mittels des Klopfers oder
indirekt über
einen Schlagvermittler auf die Heizfläche übertragen, wobei eine erhebliche
mechanische Belastung der Kontaktstellen auftritt.
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Bei
all den vorstehend genannten Reinigungssystemen stellt sich die
Frage des Auslösezeitpunktes
für eine
solche Reinigung während
des Betriebes der Abfallverbrennungsanlage. Üblicherweise wurde mit fest
vorgegebenen Intervallen gearbeitet, wobei diese Intervalle auf
Erfahrungswerte basierten. Dann wurde dazu übergegangen, Sichtfenster oder andere
optische Hilfsmittel im Feuerraum vorzusehen, um auf diese Weise
einen subjektiven Eindruck vom Verschmutzungszustand des Feuerraums
zu erhalten und gegebenenfalls die Reinigung zu starten. Außerdem wurde
beispielsweise die Rauchgastemperatur bei Verlassen der Abfallverbrennungsanlage beobachtet,
wobei bei Erreichen gesetzlich vorgeschriebener Grenztemperaturen
eine Reinigung vorgenommen wurde.
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Im
Hinblick darauf, dass eine solche Abfallverbrennungsanlage über einen
langen Zeitraum effizient betrieben werden soll, ist bei einem Betrieb
einer solchen Abfallverbrennungsanlage mit den zur Reinigung zur
Verfügung
stehenden Ressourcen sparsam umzugehen. Damit sind insbesondere
ein schonender Umgang mit den Komponenten der Abfallverbrennungsanlage
selbst, den Reinigungsmedien, manueller Arbeitskraft, etc. gemeint.
Gleichzeitig ist der hohen Anforderung im Hinblick auf die Energierückgewinnung
zu entsprechen.
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Ausgehend
von diesen Zielsetzungen sollen hier Maßnahmen vorgeschlagen werden,
die diesbezüglich
zu einer Verbesserung führen.
Insbesondere sind die mit Bezug auf die bekannten Vorrichtungen bzw.
Verfahren technischen Probleme zumindest teilweise zu lindern. Insbesondere
soll eine Kühleinrichtung
angegeben werden, die für
eine effektive Reinigung von Verbrennungsanlagen eingesetzt werden kann,
wobei ein zuverlässiges
System zur Beurteilung des Verschmutzungsgrades bzw. Verschmutzungsportes
umfasst ist. Weiter soll eine Abfallverbrennungsanlage vorgeschlagen
werden, die Mittel zur gezielten Reinigung des Konvektionsbereichs aufweist.
Zusätzlich
soll auch ein Verfahren zum Betrieb einer Abfallverbrennungsanlage
angegeben werden, wobei auf besonders einfache und ressourcenschonende
Weise eine Reinigung des Konvektionsbereiches durchgeführt werden
kann.
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Diese
Aufgaben werden gelöst
mit einer Kühleinrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Abfallverbrennungsanlage
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 sowie einem Verfahren zum
Betrieb einer Abfallverbrennungsanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs
12. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängig formulierten
Patentansprüchen
aufgeführt.
Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln
aufgeführten
Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander
kombiniert werden können
und zu weiteren Ausgestaltungen der Erfindung führen.
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Die
erfindungsgemäße Kühleinrichtung
für eine
Verbrennungsanlage umfasst mindestens eine Aufhängungsvorrichtung und mindestens
einen Wärmeaustauschkörper, der
an der Aufhängungsvorrichtung
anordenbar ist. Die Kühlein richtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der folgenden Mittel
vorgesehen ist:
- – Mittel zur Erfassung einer
Lage des mindestens einen Wärmeaustauschkörpers gegenüber der mindestens
einen Aufhängungsvorrichtung;
- – Mittel
zur Erfassung eines Gewichts des mindestens einen Wärmeaustuschkörpers;
- – Mittel
zur Erfassung einer Beschleunigung von zumindest einem Teilbereich
des mindestens einen Wärmeaustuschkörpers;
- – Mittel
zur Erfassung einer Temperatur des mindestens einen Wärmeaustauschkörpers.
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Der
Begriff „Kühleinrichtung" soll eine Vorrichtung
beschreiben, die insbesondere zum Abkühlen von Rauchgasen, gegebenenfalls
auch inklusive mitgeführter
Partikel oder weiterer Substanzen, dient. Die Kühleinrichtung wird somit bevorzugt
für eine
Verbrennungsanlage konzipiert, bei der in Folge einer Verbrennung
entsprechende Rauchgase entstehen. Die Kühleinrichtung umfasst mindestens
eine „Aufhängungsvorrichtung", die eine Art Tragkonstruktion
darstellt. Sie kann Balken, Lager, Gerüste, etc. umfassen. Sie dient
zur hängenden
Fixierung des mindestens einen Wärmeaustauschkörpers. Dabei
kann für
jeden Wärmeaustauschkörper eine
separate Aufhängungsvorrichtung
vorgesehen sein, es ist jedoch auch möglich, dass eine Gruppe von
Wärmeaustauschkörpern bzw.
alle Wärmeaustuschkörper mit
einer einzelnen Aufhängungsvorrichtung
hängend
positioniert werden können.
Die Verbindung zwischen Aufhängungsvorrichturg
und Wärmeaustauschkörper ist
bevorzugt lösbar
konzipiert, so dass beispielsweise eine Reparatur bzw. ein Austauschen von
Wärmeaustauschkörpern ermöglicht ist.
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Ein
Wärmeaustauschkörper kann
hinsichtlich seiner Ausführungsform
und insbesondere hinsichtlich seiner Oberfläche an die entsprechenden Umgebungsbedingungen
bzw. die gewünschte
Wärmeaustauschleistung
angepasst sein. Hierzu kann der Wärmeaustauschkörper als
Rohrkonstruktion, Plattenkonstruktion, mit Thermoblechen oder in ähnlicher
Weise ausgestaltet sein. Der Wärmeaustauschkörper umfasst
in der Regel mindestens einen Hohlraum, in dem das Kühlmittel
bereitgestellt wird, wobei als Kühlmittel
bevorzugt Dampf und/oder Wasser eingesetzt wird. In Anbetracht dieses
Kühlmittels ist
der Wärmeaustauschkörper mit
einer entsprechenden Dichtheit zu versehen. Gerade im Einsatz von
Abfallverbrennungsanlagen ist der Wärmeaustauschkörper relativ
groß gebaut
und weist bevorzugt eine Wärmeaustauschfläche von
mehr als 20 Quadratmeter auf.
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Die
Kühleinrichtung
weist vorteilhafterweise Mittel zur Erfassung einer Lage des mindestens
einen Wärmeaustauschkörpers gegenüber der
mindestens einen Aufhängungsvorrichtung
auf. Diese Mittel sind beispielsweise in der Lage bezüglich eines vorgegebenen
Referenzpunktes der Aufhängungsvorrichtung
eine Lageänderung
des Wärmeaustauschkörpers zu
erfassen. Eine solche Lageänderung
kann in einem veränderten
Abstand, in einer veränderten
Winkelposition, in einer veränderten
Rotation, etc. liegen. Sie sind insbesondere in der Lage, Rückschlüsse auf
die Richtung bzw. den Betrag der Lageänderung zu bestimmen.
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Ebenfalls
ist es vorteilhaft, dass Mittel zur Erfassung eines Gewichtes des
mindestens einen Wärmeaustauschkörpers vorgesehen
sind. Diese sind bevorzugt fähig,
bezogen auf einen Referenzwert, eine Änderung des Gewichtes zu erkennen
und zu verarbeiten. Insbesondere lassen sie auch Rückschlüsse auf
den Ort der Gewichtsänderung
zu. Dabei sind die Mittel zur Erfassung des Gewichtes so empfindlich,
dass sie beispielsweise Gewichtsänderungen
in einem Bereich oberhalb von 5 Kilogramm, insbesondere 10 Kilogramm
feststellen.
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Auch
wird vorgeschlagen, dass Mittel zur Erfassung einer Beschleunigung
von mindestens einem Teilbereich des mindestens einen Wärmeaustauschkörpers vorgesehen
sind. Dies umfasst sowohl Mittel, die eine Beschleunigung des Wärme austauschkörpers selbst
erkennen, als auch Mittel, die eine Beschleunigung zwischen der
Aufhängungsvorrichtung
und dem Wärmeaustauschkörper relativ
zueinander erfassen. Bei der Beschleunigung des Wärmeaustauschkörpers selbst
sind z. B. solche Teilbereiche gemeint, die die Wärmeaustauschoberfläche bilden.
Dies schließt
insbesondere Körperschallschwingungen,
Vibrationen, Oberflächenschwingungen,
etc. mit ein.
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Zudem
ist es auch bevorzugt, Mittel zur Erfassung einer Temperatur des
mindestens einen Wärmeaustauschkörpers vorzusehen.
Dabei kann es sich sowohl um die Temperatur der Oberfläche bzw. der
die Oberfläche
bildenden Materialien des Wärmeaustauschkörpers handeln,
es ist jedoch auch möglich,
dass beispielsweise die Temperatur des Kühlmediums bestimmt wird.
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Im
Hinblick auf die eingesetzten Mittel zur Erfassung einer Lage, eines
Gewichtes, einer Beschleunigung und/oder einer Temperatur wird bevorzugt,
dass mindestes zwei unterschiedliche Mittel eingesetzt werden. Bei
der „Erfassung" eines Messwertes
kann sowohl von der Möglichkeit
einer direkten als auch von einer indirekten Messung ausgegangen
werden. Bei einer direkten Erfassung der Eigenschaft werden die
einzelnen Kenngrößen an der
Kühleinrichtung
selbst mit Messgeräten
festgestellt. Bei der indirekten Erfassung der hier gegenständlichen Eigenschaften
werden beispielsweise Zusatzkonstruktionen angebracht, wobei beispielsweise
deren Belastungsverhalten als Maß für die entsprechende Eigenschaft
der Kühleinrichtung
dient.
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Anhand
der hier vorgeschlagenen Mittel lassen sich besonders detailliert
Erkenntnisse hinsichtlich des derzeitigen Zustandes der Kühleinrichtung gewinnen.
Insbesondere wird die Möglichkeit
geschaffen, sogar hinsichtlich genau eines Wärmeaustauschkörpers aus
einer Gruppe von Wärmeaustauschkörper detaillierte
Aussagen zu seinem Verschmutzungszustand bzw. seinem Beladungszustand
mit Ruß und/oder
Asche hervorzubringen. Dies schafft die Voraussetzung für ein selektives
Reinigen, wie es später
im Detail noch genauer erläutert
wird.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Kühleinrichtung
umfassen die Mittel zur Erfassung einer Lage wenigstens ein Element
aus der Gruppe: mechanisches Wegmessgerät, kapazitive Weggeber, induktiver
Weggeber optisches Wegmessgerät,
Winkelaufnehmer. Die hier aufgeführten
Sensoren sind grundsätzlich
entsprechend ihren Anforderungen geschützt vor Rauchgas, Temperatur,
Druck und/oder Verschmutzung angeordnet.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung weisen die Mittel zur Erfassung eines Gewichts
wenigstens ein Element aus der Gruppe mechanisches Kraftmessgerät, Dehnmessstreifen,
Piezoelement auf. Bei mechanischen Kraftmessgeräten werden insbesondere Messgeräte eingesetzt,
die den zu generierenden Messwert mittels einer Federkraft bestimmen.
Dehnmessstreifen (DMS) übertragen
die Dehnung des Körpers
auf DMS-Drähte,
so dass deren elektrischer Widerstandsänderung ein Maß für die Körperdehnung
(Stauchung) ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Kühlvorrichtung
umfassen die Mittel zur Erfassung einer Beschleunigung ein Piezoelement.
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Sensoren
zur Messung von Temperaturen können
beispielsweise Thermoelemente als aktive Geber oder Widerstandssensoren
als passive Geber (ändern
ihren Widerstand temperaturabhängig)
eingesetzt werden.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Kühleinrichtung
weist mindestens eine Reinigungsvorrichtung auf, die mit mindestens
einem Mittel zur Erfassung einer Lage, eines Gewichtes, einer Beschleunigung
oder einer Temperatur des mindestens einen Wärmeaustauschkörpers in
Kontakt ist. Bevorzugt ist die mindestens eine Reinigungsvorrichtung
mit mindestens zwei der aufgeführten
Mittel in Kontakt. Die Reinigungsvorrichtung ermöglicht das Reinigen des mindestens
einen Wärmeaustauschkörpers mit
Wasser, Dampf, Luft, durch mechanisches Kratzen und/oder Klopfen
bzw. Rütteln.
Die Reinigungsvorrichtung ist über
ein Reinigungsmittel oder direkt mit dem Wärmeaustauschkörper in
Kontakt zu bringen. Die Reinigungsvorrichtung ist nicht kontinuierlich
aktiv, sondern kann zu vorgegebenen Zeitpunkten aktiviert und deaktiviert
werden. Der Auslösezeitpunkt für die Aktivierung
bzw. die Deaktivierung kann von einer übergeordneten Regeleinheit
bzw. einem System umfassend eine Datenverarbeitungsanlage festgelegt
werden. Die Reinigungsvorrichtung umfasst in der Regel mindestens
einen Antrieb, der eine Relativbewegung zwischen Teilkomponenten
der Reinigungsvorrichtung und dem mindestens einen Wärmeaustauschkörper realisiert.
Bevorzugt sind hierbei Antriebe mechanischer und/oder pneumatischer
Natur. Der Kontakt mit den Erfassungsmitteln erfolgt dabei vorteilhafterweise
auf elektronischem Weg, gegebenenfalls über eine elektrische Steuerung.
Weiter können
Komponenten zur Fernsteuerung und/oder elektrische Leitungen hin
zu einer übergeordneten Steuerung
der Verbrennungsanlage vorgesehen sein.
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Insbesondere
wird dabei vorgeschlagen, dass die mindestens eine Reinigungsvorrichtung
wenigstens einen Impulsgeber aufweist, der mit dem mindestens einen
Wärmeaustauschkörper in
Kontakt bringbar ist. Der Imulsgeber (z.B. so genannter Klopfer)
selbst kann auch ein Teil der Aufhängung darstellen, so, dass
der Impuls indirekt über
die Aufhängung in
den Wärmeaustauschkörper eingebracht
wird. Bevorzugt ist der Impulsgeber eine An Hammer bzw. eine An
Schlagbolzen, der pneumatisch und/oder mechanisch direkt mit dem
Wärmeaustauschkörper in
Kontakt bringbar ist. Das heißt
mit anderen Worten, dass der mindestens eine Impulsgeber auf die Oberfläche des
Wärmeaustuschkörpers auftreffen kann,
wobei dieser Vorgang wiederholt durchführbar ist.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass der mindestens eine Wärmeaustauschkörper einen
Stahlwerkstoff umfasst und zumindest teilweise eine Beschichtung
aufweist. Der Stahlwerkstoff ist vorteilhafterweise temperaturfest
und korrosionsbeständig.
Die Beschichtung, die vorteilhafterweise über den gesamten Wärmeaustauschkörper verteilt
angeordnet ist, weist ebenfalls einen guten Wärmeübergang und bevorzugt eine
geringe Haftneigung für
Ruß und/oder Asche
dar. Hierzu kann die Beschichtung beispielsweise mit dem so genannten „Lotus"-Effekt ausgestaltet
sein, wobei diese gegebenenfalls das Produkt aus feinteiligen Bornitrid,
mindestens einem anorganischen Bindemittel mit einer mittleren Teilchengröße im Nanometerbereich
und mindestens einem Lösungsmittel
und/oder Wasser ist, welche auf die Oberfläche des Wärmeaustauschkörpers aufgebracht
wurde.
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In
besonderem Maße
vorteilhaft ist diese vorstehend beschriebene Kühleinrichtung im Zusammenhang
mit Abfallverbrennungsanlagen einzusetzen. So wird hier auch eine
Abfallverbrennungsanlage vorgeschlagen, die wenigstens einen Konvektionsbereich
umfasst, der zumindest eine Kühlvorrichtung
nach einer der vorhergehend beschriebenen Ausgestaltungen aufweist.
Eine Abfallverbrennungsanlage umfasst in der Regel eine Mehrzahl
unterschiedlicher Bereiche, wobei insbesondere der Feuerraum, die
Leerzüge
und der Konvektionsbereich hervorzuheben sind. Hier ist nun der
Konvektionsbereich mit mindestens einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
ausgestattet. Dadurch wird die Abfallverbrennungsanlage so ausgestaltet,
dass eine gezielte Reinigung der Wärmeaustauschkörper im
Konvektionsbereich möglich
wird.
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Besonders
bevorzugt ist die Ausgestaltung einer Müllverbrennungsanlage, bei der
der wenigstens eine Konvektionsbereich ein Gehäuse umfasst, wobei eine Mehrzahl
von Wärmeaustauschkörpern mittels
der mindestens einen Aufhängungsvorrichtung
hängend
in dem Gehäuse
positioniert ist. Das Gehäuse
stellt im Prinzip die Abgrenzung eines Bereichs des Abfallverbrennungsanlage
dar, der vom Rauchgas durchströmt
wird. Dieses Gehäuse
ist insbesondere als ein waagrechter Kessel oder ein besonders großes waagerechtes
Kesselrohr ausgebildet. Die Wärmeaustauschkörper können jeweils
mit einem definierten Abstand zueinander angeordnet sein, es ist
jedoch auch möglich,
Gruppen zu bilden wobei zwischen den Gruppen von Wärmeaustauschkörpern verschiedene
Abstände
eingehalten werden. Die Wärmeaustauschkörper sind
hängend
positioniert, d.h., dass die Aufhängungsvorrichtung im wesentlichen
das gesamte Gewicht der Mehrzahl von Wärmeaustauschkörpern trägt.
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Nun
wird auch vorgeschlagen, dass die Mittel zur Erfassung einer Lage,
eines Gewichtes, einer Beschleunigung oder einer Temperatur für zumindest jeden
dritten Wärmeaustauschkörper vorgesehen sind.
Bevorzugt ist die Ausgestaltung der Abfallverbrennungsanlage, wobei
für jeden
zweiten oder sogar jeden einzelnen Wärmeaustauschkörper mindestens
ein Erfassungsmittel vorgesehen ist, wobei dies nicht immer das
gleiche sein muss. Somit können
gezielt Bereiche der Kühlvorrichtung
bzw. der Wärmeaustauschkörper hinsichtlich
der aktuellen Verschmutzung während
des Betriebes bewertet werden.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Abfallverbrennungsanlage weist
der mindestens eine Konvektionsbereich Mittel zum Entfernen von
Verbrennungsprodukten auf, wobei Mittel zur Bestimmung der Menge
von entfernten Verbrennungsprodukten vorgesehen sind. Die Mittel
zum Entfernen von Verbrennungsprodukten umfassen beispielsweise
Schächte,
Mühlen
oder ähnliche
Sammel- und/oder
Fördereinheiten,
die von der Heizfläche entfernte
Verbrennungsprodukte auffangen und abtransportieren. Diese Mittel
sind bevorzugt unterhalb des mindestens einen Wärmeaustauschkörpers angeordnet.
Die Mittel zur Bestimmung der Menge der entfernten Verbrennungsprodukte
erfassen beispielsweise den Volumenstrom und/oder den Massenstrom
des pro Wärmeaustauschkörpers abgeführten Anteils
an Verbrennungsprodukten.
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Nach
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird hier ein Verfahren zum
Betrieb einer Abfallverbrennungsanlage vorgeschlagen, wobei die
Abfallverbrennungsanlage mindestens einen Konvektionsbereich mit
einer Mehrzahl von Wärmeaustauschkörpern in
einem Gehäuse
umfasst, die mittels mindestens einer Aufhängungsvorrichtung hängend in
dem Gehäuse
positioniert sind. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden
Schritte:
- (a) Bestimmen eines Verschmutzungsgrades
für mindestens
einen der Mehrzahl von Wärmeaustauschkörpern;
- (b) Bewerten des bestimmten Verschmutzungsgrades;
- (c) Identifizieren mindestens eines verschmutzten Wärmeaustauschkörpers;
- (d) ein selektives Reinigen des mindestens einen verschmutzten
Wärmeaustauschkörpers.
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Das
hier vorgeschlagene Verfahren zum Betrieb, insbesondere zum Reinigen
von Teilbereichen, einer Abfallverbrennungsanlage lässt sich
in vorteilhafter Weise mit der vorstehend beschriebenen Kühleinrichtung
bzw. Abfallverbrennungsanlage durchführen.
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Der
Verschmutzungsgrad beschreibt einen Parameter, der repräsentativ
für die
Menge, den Ort, die Art und/oder die Wirkung der an dem Wärmeaustauschkörper haftenden
Verbrennungsprodukte ist. Der Verschmutzungsgrad lässt sich
anhand von geometrischen Parametern, physikalischen Messwerten und/oder
Betriebsparametern der Kühleinrichtung bzw.
der Abfallverbrennungsanlagen bestimmen. Der hier beschriebene Verschmutzungsgrad
betrifft dabei nicht einen Parameter für die gesamte Müllverbrennungsanlage,
vielmehr bezieht sich der Verschmutzungsgrad tatsächlich nur
auf einen Teil der Mehrzahl von Wärmeaustauschkörpern, insbesondere
auf einen, zwei, drei, vier, fünf
oder sechs Wärmeaustauschkörper. In
einigen Anwendungsfällen
kann es sogar vorteilhaft sein, dass der Verschmutzungsgrad für mehrer
Teilbereiche eines Wärmeaustauschkörpers separat
generiert wird. Es ist zudem möglich, dass
der Verschmutzungsgrad auf einen Messwert zurückgeführt wird, gleichwohl kann der
Verschmutzungsgrad auch aus einer Mehrzahl von Messwerten zusammengesetzt
werden.
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Bei
der Bewertung des Verschmutzungsgrades wird in der Regel ein Vergleich
mit vorgegebenen und/oder gespeicherten Grenzwerten bzw. Grenzbereichen
vorgenommen. Diese Grenzwerte beschreiben den Wert, bei dem eine
Reinigung durchzuführen ist.
Die Bewertung kann auch unter Einfluss weiterer Messwerte erfolgen,
die unter Umständen
auch besonders gewichtet oder mit so genannten KO-Kriterien gegenübergestellt
werden können.
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Während des
Messvorgangs bzw. Schritt (a) werden also eine Mehrzahl von Verschmutzungsgrade
bestimmt, die schließlich
separat gemäß Schritt (b)
bewertet werden. In Schritt (c) werden nun die verschmutzten Wärmeaustauschkörper separat identifiziert
und gemäß Schritt
(d) selektiv gereinigt. Mit „selektiv" ist insbesondere
gemeint, dass jeder Wärmeaustauschkörper separat
und vorteilhafterweise sogar auch gezielt und in Teilen unterschiedlich
gereinigt werden kann. Damit wird nicht mehr eine routinemäßige, nach
festen Intervallen stattfindende, vollständige Reinigung aller Wärmeaustauschkörper durchgeführt, wie
dies im Stand der Technik vielfach beschrieben ist, sondern es erfolgt genau
nur dort eine gezielte, selektive Reinigung, wo bereits eine solche
Verschmutzung vorliegt, dass ein effektiver Wärmeübergang von Rauchgas hin zum Kühlmedium
nicht mehr gewährleistet
ist. Gerade das Reinigen durch mechanischen Kontakt mit den Wärmeaustauschkörpern (Klopfen,
Rütteln,
...) wird hier auf die relevanten Bereiche begrenzt, wodurch eine
unnötige
Belastung bzw. Beschädigung
noch nicht verschmutzter Wärmeaustauschkörper vermieden
wird.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens wird das selektive Reinigen zumindest
teilweise zeitgleich mit einem Verbrennungsprozess von Abfall durchgeführt. Damit
ist eine so genannte Online-Reinigung vorgeschlagen. Dies ermöglicht,
dass die Abfallverbrennungsanlage während des Reinigungsprozesses
weiter in Betrieb ist und somit keine Stillstandzeiten erforderlich
sind.
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Nun
wird auch vorgeschlagen, dass zur Bestimmung des Verschmutzungsgrades
zumindest eine Lage, ein Gewicht, eine Beschleunigung oder eine
Temperatur des mindestens einen der Mehrzahl von Wärmeaustauschkörpern erfasst
wird. Welche Mittel hierfür
geeignet sind, wurde vorstehend schon darlegt. Die nachfolgenden
Erläuterungen
sollen beispielhaft aufzeigen, wie diese Kenngrößen zur Beurteilung des Verschmutzungsgrades
eingesetzt werden können.
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In
Anbetracht der Tatsache, dass die Wärmeaustauschkörper nicht
vollständig
steif sondern federnd bzw. elastisch aufgehängt bzw. über die Aufhängungsvorrichtung
hängend
fixiert sind, treten Veränderungen
auf, wenn der Wärmeaustauschkörper zunehmend
mit Verbrennungsprodukten versehen wird. So stellen die anhaftenden
Verbrennungsprodukte ein Zusatzgewicht dar, welches direkt erfassbar
ist, oder beispielsweise durch eine Lageränderung des Wärmeaustauschkörpers mit
Bezug auf die Aufhängungsvorrichtung
oder der resultierenden elastischen Verformungen von Teilen der
Kühleinrichtung
zu identifizieren ist. Außerdem
können
die Wärmeaustauschkörper zu
einer Eigenbewegung, beispielsweise einer Vibration, angeregt werden,
wobei infolge der anhaftenden Verbrennungsprodukte sich das Bewegungsverhalten
bzw. das Beschleunigungsverhalten verändert. Insofern kann auch diese Beschleunigung
als Maßstab
für den
Verschmutzungsgrad eines Wärmeaustauschkörpers herangezogen
werden. Wie bereits erläutert,
behindern die anhaftenden Verbrennungsprodukte den Wärmeübergang
von Rauchgas hin zum Material des Wärmeaustauschkörpers bzw.
das in ihm enthaltene Kühlmittel.
Insofern geht mit einem zunehmenden Verschmutzungsgrad auch eine
entsprechende Temperaturänderung
einher, so dass auch die Temperatur als Maßstab für den Verschmutzungsgrad selbst
herangezogen werden kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt das selektive Reinigen
mittels Schwingungsanregung des mindestens einen verschmutzten Wärmeaustauschkörpers. Die
Schwingungsanregung erfolgt bevorzugt extern, wie z.B. mittels eines
Klopfers. Die Schwingungsanregung kann zu einer Oberflächenschwingung
des Wärmeaustauschkörpers führen, es
ist jedoch auch möglich, das
infolge der Schwingungsanregung Relativbewegungen von Teilkomponenten
des Wärmeaustauschkörpers zueinander
generiert werden. Durch die Oberflächenschwingung bzw. die Relativbewegung der
Teilkomponenten erfolgt ein Abplatzen des anhaftenden Rußes bzw.
der Asche oder sonstigen Verbrennungsprodukten, die an der Oberfläche der
Wärmeaustauschkörper haften.
Dieser Reinigungsvorgang kann ggf. durch den Einsatz von Reinigungsmitteln
unterstützt
werden (z.B. Wasser, Wasserdampf).
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Schwingungsanregung in Abhängigkeit
des bestimmten Verschmutzungsgrades für den mindestens einen verschmutzten
Wärmeaustauschkörper erfolgt,
wobei wenigstens einer der folgenden Parameter der Schwingungsanregung
angepasst wird: Intensität, Anzahl,
Frequenz, Richtung, Position. Das heißt mit anderen Worten, dass
in Abhängigkeit
des bestimmten Verschmutzungsgrades zu jedem Zeitpunkt eine andere
bzw. andersartige Reinigung des (selben) Wärmeaustauschkörpers vorgenommen
werden kann. Die Schwingungsanregung, beispielsweise mit einem Klopfer,
wird nun entsprechend dem bestimmten Verschmutzungsgrad so angepasst,
dass selektiv eine ressourcenschonende und gleichzeitig effektive Reinigung
erfolgt. Mit Intensität
ist insbesondere der Impuls gemeint, also die Energiehöhe, die
beim Klopfen in den Wärmeaustauschkörper eingebracht
wird. Die Anzahl der Schwingungsanregung soll darauf hinweisen,
dass während
eines selektiven Reinigungsprozesses der verschmutzte Wärmeaustauschkörper nicht
nur einmal sondern auch mehrmals zu einer Schwingung angeregt werden
kann. Gerade bei einer solchen mehrfachen Schwingungsanregung können die
zeitlichen Abständen
dazwischen angepasst werden (Frequenz). Auch die Richtung der Impulseinleitung
bzw. Impulsausbreitung kann unter Berücksichtigung des bestimmten
Verschmutzungsgrades (beispielsweise bei einer lokalisierten örtlichen
Verschmutzung des Wärmeaustauschkörpers) entsprechend
variiert werden. Das gleiche gilt für die Position der Impulseinleitung
bzw. der Schwingungsanregung an dem Wärmeaustauschkörper.
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Weiter
wird nun vorgeschlagen, dass zumindest Schritt (a) nach bzw. während des
Schritt (d) wiederholt wird, um den Reinigungserfolg zu bestimmen.
Das heißt
mit anderen Worten, dass während der
selektiven Reinigung (bzw. auch danach) der Verschmutzungsgrad unmittelbar
und bevorzugt für
genau den gereinigten Wärmeaustauschkörper erneut bestimmt
wird, wobei überprüft wird,
ob die Reinigung erfolgreich war, der Verschmutzungsgrad also unterhalb
der vorgegebenen Grenzwerte liegt. Gerade im Zusammenhang mit dem
Abklopfen des Wärmeaustauschkörpers ist
es vorteilhaft, dass die Schwingungsanregung selbst erfasst wird,
um auf diese Weise erneut Hinweise auf den Verschmutzungsgrad zu
entnehmen. Hierfür
können
beispielsweise auch akustische Sensoren eingesetzt werden, die das
Klanggeräusch
erfassen und analysieren. Sollte sich der erwünschte Reinigungserfolg nicht eingestellt
haben, können
die weiteren Schritte des Reinigungsverfahrens sooft wiederholt
werden, bis die selektive Reinigung ein positives Reinigungsergebnis
geliefert hat.
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Weiter
wird auch vorgeschlagen, dass die Menge der während der selektiven Reinigung
von dem mindestens einen verschmutzten Wärmeaustauschkörper abgelösten Verbrennungsprodukte
bestimmt wird. Dies lässt
beispielsweise Rückschlüsse auf
den Kesselbetrieb bzw. die dabei entstehenden Verbrennungsproduk te
zu. Diese Erkenntnisse können
ebenfalls im Hinblick auf das hier beschriebene Reinigungsverfahren
eingesetzt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, das hier beschriebene Verfahren voll automatisch
durchzuführen.
Das bedeutet, dass eine kontinuierliche Online-Überwachung des mindestens einen
Konvektionsbereichs stattfindet, wobei selbstständig der Auslösezeitpunkt
für die
Durchführung
des Reinigungsprozesses ermittelt wird. Auch erfolgt eine selbstständige Überprüfung des
Reinigungserfolges. Dies ermöglicht,
dass die Wärmeaustauschkörper nur
geringen mechanischen Belastungen während ihrer Lebenszeit aufgrund
einer Reinigungsmittelsklopfer ausgesetzt sind. Gleichzeitig wird
jedoch der effektive Betrieb der Abfallverbrennungsanlage gewährleistet.
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Weiter
ist es auch vorteilhaft, dass der bestimmte Verschmutzungsparameter
zum Betrieb eines Verbrennungsprozesses dient. Damit ist insbesondere
gemeint, dass beispielsweise detektiert wird, welche Wärmeaustauschkörper bzw.
wo die Wärmeaustauschkörper besonders
stark verschmutzt werden. Hieraus lassen sich Rückschlüsse auf die Rauchgas-Strömung ziehen,
die ihren Ursprung in dem Verbrennungsprozess selbst haben. So kann
beispielsweise die Zufuhr von Sauerstoff so variiert werden, dass
eine solche einseitige, lokale Verschmutzung der Wärmeaustauschflächen nicht stattfindet.
Somit werden die hier vorgesehenen Wärmeaustauschkörper gleichmäßig thermisch
belastet, was zu einer Verlängerung
der Lebenszeit führt.
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Die
Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand
der Figuren näher
erläutert.
Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung zeigen, die Erfindung jedoch nicht auf diese Ausführungsformen
begrenzt ist. Es zeigen:
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1 den
Aufbau einer Abfallverbrennungsanlage;
-
2 den
Aufbau einer Kühleinrichtung;
-
3 schematisch
den Ablauf eines Verfahrens zum Betrieb einer Abfallverbrennungsanlage; und
-
4 schematisch
zwei Detailansichten des Wärmeaustauschkörpers vor
und während
der Reinigung.
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1 zeigt
schematisch und in einem Teilquerschnitt eine Verbrennungsanlage 2,
die hier als Abfallverbrennungsanlage 10 ausgeführt ist.
Die einzelnen Komponenten der Abfallverbrennungsanlage 10 werden
nun erläutert,
wobei im wesentlichen auf die Reise des Abfalles 14 und
der während
der Verbrennung der Abfälle 14 erzeugten
Rauchgase Bezug genommen wird.
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Über die
Zufuhr 38 wird der Abfall 14 dem Feuerraum 15 zugeführt. Dort
wird der Abfall 14 auf einer Art Förderer während der Verbrennung transportiert,
wobei die dabei generierten Rauchgase in der angezeigten Strömungsrichtung 16 nach
oben steigen. Der Feuerraum 15 ist als ein groß gestalteter Kessel
ausgebildet. Die Rauchgase hinterlassen auf ihrer Reise durch den
Feuerraum 15 an den Wänden beispielsweise
Rußablagerungen,
die mit dem schematisch eingezeichneten Wasserlanzenbläser 17 gegenüberliegend
abgereinigt werden können.
Vorteilhafterweise weist eine solche Abfallverbrennungsanlage 10 eine
Mehrzahl von Wasserlanzenbläsern 17 auf.
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Hat
das Rauchgas die Decke des Feuerraums 15 erreicht, wird
es in Leerzüge 19 eingeleitet. Im
zuerst durchströmten
Leerzug 19 ist die Temperatur des Rauchgases noch so hoch,
dass hier vordergründig
keine Konvektion sondern Wärmestrah- lung stattfindet.
Deshalb sind erst im stromabwärts
liegenden Leerzug 19 erste Wärmeaustauschkörper 4 vorgesehen.
Der erste Leerzug 19 kann, wie dargestellt, durch ein Schlauchreinigungssystem 18 gereinigt werden.
Die Funktionsweise eines solchen Schlauchreinigungssystems 18 wurde
eingangs erläutert.
Das Schlauchreinigungssystem 18 kann verfahren werden,
so dass dies unter Umständen
auch zur Reinigung des zweiten Leerzuges 19 mit den Wärmeaustauschkörpern 4 oder
sogar des nachgelagerten Konvektionsbereichs 11 herangezogen
werden kann.
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Im
Anschluss an die Leerzüge 19 strömen die
Rauchgase durch den Konvektionsbereich 11. Hier hat das
Rauchgas eine Temperatur von in der Regel weniger als 400°C, so dass
hier eine gute Konvektion gegeben ist. Das Rauchgas durchströmt hierbei
die Mehrzahl von Wärmeaustauschkörpern 4.
Die Mehrzahl von Wärmaustauschkörpern 4 ist
gruppiert, wobei für
jeden Wärmeaustauschkörper 4 unterschiedliche
Klopfpositionen 20 vorgesehen sind. Unterhalb bzw. zwischen
den Gruppen von Wärmeaustauschkörpern 4 sind
Rußbläser 22 vorgesehen,
die zu beliebigen Zeitpunkten mit der Reinigung der Wärmeaustauschkörper 4 beauftragt
werden können.
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Die
Wärmeaustauschkörper 4 werden über eine
Wasserleitung mit kaltem Wasser versorgt, das vorteilhafterweise
im Gegenstrom zur Strömungsrichtung 16 strömt, so dass
kaltes Wasser in den rechts dargestellten Wärmeaustauschkörper 4 eingeleitet
wird und dann wieder abgeführt
und einem weiter links zugeführten
Wärmeaustauschkörper 4 wieder
bereitgestellt wird. Dabei heizt sich das Wasser zunehmend auf,
bis schließlich überhitzter
Dampf aus dem Konvektionsbereich 11 abgeführt wird.
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Zu
vorgebbaren bzw. automatischer Zeitpunkten wird die Wärmeaustauschkörper 4 gereinigt. Hierzu
werden insbesondere Reinigungsvorrichtungen 6 vorgesehen, die
bevorzugt als Klopfer ausgebildet sind. Mittels dieser Reinigungsvorrichtung(en) 6 kann/können die
Wärmeaustauschkörpern 4 an den
Klopfpositionen 20 selektiv gereinigt werden. Der dabei
entfernte Ruß fällt durch
unter den Wärmeaustauschkörpern 4 angeordnete
Schächte 21 in
einen Messapparat 23 zur Bestimmung der Menge der Verbrennungsprodukte 13,
die von den Wärmeaustauschkörpern 4 entfernt
wurden. Während
des Reinigungsprozesses bleibt die Abfallverbrennungsanlage 10 in
Betrieb.
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2 zeigt
schematisch und perspektivisch eine Kühleinrichtung 1 für eine Verbrennungsanlage 2.
Die Kühleinrichtung 1 umfasst
eine Aufhängungsvorrichtung 3,
an der hier zwei Wärmeaustauschkörper 4 hängend fixiert
sind. Die Wärmeaustauschkörper 4 sind
innerhalb eines Gehäuses 12 angeordnet, das
in der 2 schematisch angedeutet ist. An dem Gehäuse 12,
und zwar außen,
ist eine Reinigungsvorrichtung 6 vorgesehen, die entlang
des Gehäuses 12 verfahrbar
ist. Die Reinigungsvorrichtung 6 ist als Klopfer ausgebildet
und weist einen Impulsgeber 7 auf, der vorteilhafterweise
pneumatisch angetrieben wird. Diese Reinigungsvorrichtung 6 lässt sich
nun in Bewegungsrichtung 30 bewegen, wobei in der Bewegungsbahn
bzw. dem Führungssystem
Schalter 29 vorgesehen sind, die eine exakte Positionierung
des Impulsgebers 7 über
einem Bolzen 28 ermöglicht. Der
Bolzen 28 dient zur Übertragung
des mit dem Impulsgeber 7 erzeugten Impulses auf die Wärmeaustauschkörper 4.
Bei der hier dargestellten Ausführungsvariante
ist jedem Wärmeaustauschkörper 4 nur
ein Bolzen 28 vorgesehen, dies ist jedoch nicht zwingend
der Fall.
-
Die
Reinigungsvorrichtung 6 ist mit einem System 25 verbunden, über welches
die Reinigungsvorrichtung 6 mit unterschiedlichen Sensoren
bzw. Erfassungsmitteln in Kontakt ist, elektrisch und/oder über Funk.
Als Erfassungsmittel sind beispielsweise ein Lagesensor 31,
ein Gewichtsensor 32, ein Beschleunigungssensor 33 und/oder
ein Temperatursensor 34 an mindestens einem Wärmeaustauschkör per (bevorzugt
an mindestens jedem dritten Wärmeaustauschkörper 4)
vorgesehen. Hier wurden die unterschiedlichen Sensoren zur Veranschaulichung an
einem Wärmeaustauschkörper 4 angebracht, üblicherweise
weist der Wärmeaustauchkörper nur
einen aus der dargestellten Gruppe von Sensoren auf. Aufgrund der
hier gezeigten Sensoren ermittelten Messwerte entscheidet eine Regelung 27 des
Systems 25, gegebenenfalls unter Vergleich mit in einer Datenbank 26 abgelegten
Grenzwerten, ob die Reinigungsvorrichtung 6 bezüglich eines
selektiv ausgewählten,
verschmutzten Wärmeaustauschkörpers 4 aktiv
wird.
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Der
während
der Verbrennungsprozesse zunehmend anhaftende Ruß bewirkt, dass sich das Gewicht
des Wärmeaustauschkörpers 4 verändert. Dies führt dazu,
dass die verschmutzten Wärmeaustauschkörper 4 nach
unten sacken, so dass sich z.B. ein Versatz 36 mittels
einem der vorstehend genannten Sensoren feststellen lässt. Sollte
ein Wärmeaustauschkörper 4 beispielsweise
nur bezüglich
einer Seite verstärkt
mit Rauchgasen in Kontakt kommen, so lagern sich die Verbrennungsprodukte
auch nur in bestimmten Teilbereichen 5 an. Bei einer unsymmetrischen
Verteilung ändert
der Wärmeaustauschkörper seine
Lage entsprechend, so dass ein Winkel 35 feststellbar ist.
Je nach der An der Positionsänderung des
Wärmeaustauschkörpers 4,
der An der Verschmutzung und/oder dem Gewicht kann eine entsprechend
angepasste Reinigung mittels der Reinigungsvorrichtung 6 selektiv
für jeden
Wärmeaustauschkörper 4 vorgenommen
werden.
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3 zeigt
schematisch den Ablauf eines Verfahrens zum Betrieb bzw. zur Reinigung
einer Kühleinrichtung 1,
wie sie beispielsweise in einer Abfallverbrennungsanlage 10 eingebaut
ist. Mit den drei Punkten sind Messstellen 39 gekennzeichnet,
die beispielsweise als drei unterschiedliche Wärmeaustauschkörper 4 angesehen
werden können.
Zunächst
erfolgt nun das Bestimmen eines Verschmutzungsgrades für die drei
Wärmeaustauschkörper 4 bzw.
die drei Messstel len 39 (hier mit Schritt (a) gekennzeichnet).
Diese drei Verschmutzungsgrade werden anschließend bewertet (Schritt (b)).
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Gemäß dem sich
nun anschließenden Schritt
(c) erfolgt das Identifizieren von verschmutzten Wärmeaustauschkörpern 4.
Dieser Schritt (c) ist in zwei Teilschritte unterteilt, wobei Schritt
(c1) den Vergleich mit einem Grenzwert für jede Messstelle 39 darstellt.
Aus diesem Vergleich geht hervor, dass bezüglich einer Messstelle der
Grenzwert noch nicht erreicht ist, hier also die Funktionalität noch sichergestellt
ist. Bezüglich
der beiden anderen Messstellen wurde der Grenzwert überschritten,
so dass hier eine Reinigung erforderlich wird. Nun wird im Schritt
(c2) festgelegt, welche Art der Reinigung bzw. mit welchen Reinigungsparametern
eine Reinigung für
die jeweilige Messstelle 39 bzw. den jeweiligen verschmutzten
Wärmeaustauschkörper 4 vorgenommen
wird.
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Diese
Informationen werden nun der Reinigungsvorrichtung 6 übermittelt,
so dass das selektive Reinigen der beiden verschmutzten Wärmeaustauschkörper 4 bzw.
Messstellen 39 erfolgt (Schritt (d)). In 3 werden
die unterschiedlichen Reinigungsparameter durch entsprechende große und kleine
(Impuls-)Wellen dargestellt. Die einzelnen Schritte des Verfahrens
laufen bevorzugt voll automatisch ab und werden durch ein übergeordnetes System 25,
beispielsweise einer Datenverarbeitungsanlage, geregelt.
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4 zeigt
zwei Detailansichten eines Wärmeaustauschkörpers 4,
der mit einem Stahlwerkstoff S aufgebaut ist, auf dessen Oberfläche hin
zur Rauchgasbeströmten
Seite eine Beschichtung 9 versehen ist. Auf dieser Beschichtung 9 haften
nun Verbrennungsprodukte 13, die einen Wärmeübergang zwischen
dem Kühlmittel 40 und
dem Rauchgas beeinträchtigen.
Dies wurde symbolisch durch einen dünnen Doppelpfeil 37 gekennzeichnet.
Nun wird der Reinigungsprozess gestartet wobei beispielsweise durch
einen so genannten Klopfer die Wandung bzw. der Stahlwerkstoff 8 und
die Beschichtung 9 des Wärmeaustauschkörpers 4 in
eine Schwingung versetzt werden. Die Schwingung führt dazu,
dass die Verbrennungsprodukte 13 sich von der Oberfläche ablösen und
nunmehr wieder ein guter Wärmeübergang
möglich
ist, was durch den fett dargestellten Doppelpfeil 37 charakterisiert
wird.
-
Die
hier beschriebene Erfindung erlaubt einen sehr preiswerten und Material
schonenden Einsatz von Ressourcen zur Reinigung von Abfallverbrennungsanlagen.
Zudem werden extrem lange Reisezeiten der Müllverbrennungsanlage ermöglicht.
-
- 1
- Kühleinrichtung
- 2
- Verbrennungsanlage
- 3
- Aufhängungsvorrichtung
- 4
- Wärmeaustauschkörper
- 5
- Teilbereich
- 6
- Reinigungsvorrichtung
- 7
- Impulsgeber
- 8
- Stahlwerkstoff
- 9
- Beschichtung
- 10
- Abfallverbrennungsanlage
- 11
- Konvektionsbereich
- 12
- Gehäuse
- 13
- Verbrennungsprodukt
- 14
- Abfall
- 15
- Feuerraum
- 16
- Strömungsrichtung
- 17
- Wasserlanzenbläser
- 18
- Schlauchreinigungssystem
- 19
- Leerzug
- 20
- Klopfposition
- 21
- Schacht
- 22
- Rußbläser
- 23
- Messapparat
- 24
- Wasserleitung
- 25
- System
- 26
- Datenbank
- 27
- Regelung
- 28
- Bolzen
- 29
- Schalter
- 30
- Bewegungsrichtung
- 31
- Lagesensor
- 32
- Gewichtssensor
- 33
- Beschleunigungssensor
- 34
- Temperatursensor
- 35
- Winkel
- 36
- Versatz
- 37
- Doppelpfeil
- 38
- Zufuhr
- 39
- Messstellen
- 40
- Kühlmittel
- (a)
- Verfahrensschritt
(a)
- (b)
- Verfahrensschritt
(b)
- (c)
- Verfahrensschritt
(c)
- (d)
- Verfahrensschritt
(d)