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Die
Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von P(3HB/4HB)
mit Delftia acidovorans P4a (DSM 10474). Durch eine spezielle Kultivierung können definierte
4HB-Gehalte im Polymer
gezielt und reproduzierbar erzeugt werden.
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Polyhydroxyalkanoate
(PHA) sind natürliche, thermoplastische
Polyester, die mit der traditionellen Polymertechnik verarbeitet
werden können.
Ein wesentlicher Unterschied zu petrochemisch erzeugten Polymeren
besteht in der biologischen Abbaubarkeit. Der bekannteste und verbreitetste
Vertreter dieser Polymergruppe ist Poly(D-3-Hydroxybuttersäure) (PHB).
Dieses intrazelluläre
Speicherpolymer kann von einer Vielzahl von Bakterien unterschiedlicher Gattungen
synthetisiert werden, wenn eine geeignete Kohlenstoffquelle vorhanden
ist und die Zellvermehrung durch Limitation von Ammonium-Stickstoff oder
Phosphat gehemmt ist (JA Anderson, EA Dawes, 1990, Microbiol. Rev.
54: 450-472). Von Nachteil für
eine Reihe von Anwendungen ist die geringe Elastizität.
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Ein
wesentliche Verbesserung der mechanischen Eigenschaften kann durch
die Synthese von Copolymeren erreicht werden. Von besonderem Interesse
sind Copolymere aus (D)-3-Hydroxybuttersäure (3HB)
und 4-Hydroxybuttersäure
(4HB). Schon bei einem 4HB-Gehalt von 3% kann die Reißdehnung von
5% auf 45% erhöht
werden (Y Saito, et al., 1996, Polymer Int. 39: 169-174.).
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Aufgrund
der Biokompatibilität
sind PHA besonders als Werkstoffe für medizinische Anwendungen
interessant (
WO 9932 536 ).
In vivo wird das Polymer durch hydrolytische überwiegend nichtenzymatische
Spaltung der Esterbindung abgebaut. Die Abbauzeiten sowohl von reinem
PHB als auch von Copolymeren aus PHB/PHV sind sehr lang und können mehr
als ein Jahr betragen (O. Duvernoy et al, 1995, Thorac. Cardiovasc.
Surgeon 43: 271-274). Für
eine Reihe medizinischer Anwendungen sind diese langen Degradationszeiten
nicht erwünscht. P3HB/4HB
zeichnet sich in Abhängigkeit
vom 4HB-Anteil im Polymer durch wesentlich kürzerer Abbauzeiten aus, da
die 4HB-Einheiten enzymatisch von Lipasen hydrolysiert werden können (Y
Doi, 1990, Microbial polyesters. New York: VCH). Die Abbauprodukte
3-Hydroxybuttersäure (3HB)
und 4-Hydroxybuttersäure
(4HB) sind Bestandteil des humanen Stoffwechsels und können weiter
metabolisiert werden.
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Es
sind nur wenige Bakterienstämme
bekannt, die ein Copolymer aus P(3HB/4HB) synthetisieren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt
sind 5 Wildtyp-Bakterienspecies identifiziert worden, die zur Synthese
eines derartigen Copolymers befähigt
sind: Ralstonia eutropha (
JP
0633 6523 ), Alcaligenes latus (
JP 06181784 ), Hydrogenophaga pseudoflava
(MH Choi et al., 1999, Appl. Envir. Microbiol. 65: 1570-1576), Comamonas
testosteronii (G Renner et al., 1996, Food Technol. Biotechnol.
34: 91-95) und Comamonas acidovorans (
JP 0919 1893 ). Die Synthese des Copolymers
erfolgt nach Zusatz eines zweiten Kohlenstoffsubstrates (4- Hydroxybuttersäure, 1,4-Butandiol
oder γ-Butyrolacton
(GBL) während der
Produktbildungsphase.
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Mit
den bekannten Kultivierungsverfahren ist es kaum möglich, maßgeschneiderte
Polymeren mit definierten Eigenschaften reproduzierbar zu erzeugen.
Schon geringe Änderungen
des 4HB-Anteils haben einen großen
Einfluß auf
die Polymereigenschaften. Die erzielten PHA-Gehalte sind häufig nicht
ausreichend, um eine wirtschaftliche Gewinnung der Polymere zu erlauben.
Von Nachteil sind zum Teil auch zu niedrige 4HB-Anteile, um signifikante
Veränderungen
der Material- und Degradationseigenschaften zu erzielen. Die beschriebenen
fed-batch Verfahren mit Comamonas acidovorans nutzen komplexe Nährmedien
für die
Wachstumsphase (Fleischextrakt, Hefeextrakt, Polypepton), die zum
Einleiten der Produktsynthese abgetrennt und durch Stickstoff-freie
Medien ersetzt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, Fermentationsverfahren zur wirtschaftlichen
Herstellung von P3HB/4HB mit gezielt einstellbarem 4-HB-Anteil zu
entwickeln. Die Arbeiten konzentrierten sich auf den Einsatz von
Wildstämmen.
Im Gegensatz zur Herstellung von PHB-co-4HB mit gentechnisch veränderten
Escherichia coli-Stämmen (
WO 9836078 ,
WO 9914313 ,
WO 9932536 ,
WO 2002008428 ) kann bei der Verwendung
von Wildstämmen
auf den Einsatz von Antibiotika im Fermentationsmedium verzichtet
werden. Außerdem
sind Prozeß-
und Anlagenkosten aufgrund der geringeren Sicherheitsbestimmungen
deutlich verringert. Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach
Patentanspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Entwicklung von speziellen kontinuierlichen ein- und
zweistufigen Kultivierungsverfahren zur Synthese von P(3HB/4HB)
aus Essigsäure
und Gammabutyrolacton unter Verwendung des Stammes Delftia acidovorans
P4a (DSM 10474) gelöst.
Delftia acidovorans P4a ist aus Herbizid belastetem Mauerwerk isoliert
worden (D. Hoffmann et al., 1996, Acta Biotechnol. 16: 121-131.)
und zur mikrobiellen Dekontamination von mit Phenoxyessigsäure-Herbiziden
belasteten Materialien eingesetzt worden (R. Müller, W. Babel, D. Hoffmann,
DE 19608 19 ,
EP 0881923 ). Es wurde gefunden, daß der Stamm
Copolymere mit hohem Gehalt an 4HB aus Essigsäure und GBL synthetisieren
kann. Für
die Zellvermehrung wird Essigsäure
als Kohlenstoffsubstrat genutzt; es werden keine zusätzlichen
komplexen Kohlenstoff- und Stickstoffquellen (Malzextrakt und Polypepton)
benötigt.
Die Einleitung der PHA-Synthese ist somit einfach, durch Auszehren
des Ammonium-Stickstoff oder Phosphat zu vollziehen. Dadurch, sowie
durch preiswertere Kohlenstoffsubstrate können Prozeßkosten gespart werden. Es
können
deutlich höhere
PHA-Gehalte mit einem hohen Anteil an 4HB erreicht werden. Überraschenderweise
wurde gefunden, daß nur
der Stamm Delftia acidovorans P4a zu dieser Copolymersynthese befähigt ist;
in anderen Isolaten der Gattung Delftia (z. B Delftia acidovorans
MC1 (Müller
et al., 1999, J. Microbiol. Res.154: 241-246)) konnten keine Copolymere
aus 3HB und 4HB nachgewiesen werden.
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In
der vorliegenden Erfindung werden Verfahren zur Produktion von P(3HB/4HB)
aus Essigsäure
und GBL mit gezielt einstellbarem 4HB-Gehalt beschrieben. Zur Zuführung der
in höheren
Konzentrationen toxischen Kohlenstoffsubstrate in das Fermentationsmedium
wurden spezielle Fermentationsstrategien entwickelt. Mit diesen
Fermentationsstrategien werden konstante Verbrauchsraten der als
Mischung zugeführten
Kohlenstoffsubstrate erreicht und somit definierte Copolymeranteile
erzeugt.
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Üblicherweise
werden Prozesse zur Synthese von PHB bei einem Überangebot an Kohlenstoffsubstrat
durchgeführt.
Die Produktbildung wird ausgelöst,
wenn die Zellvermehrung durch Limitation eines Nährstoffes (bevorzugt Ammonium
oder Phosphat) begrenzt wird. Die Synthese von Copolymeren erfolgt
durch Zuführen
eines zweiten Kohlenstoffsubstrates, welches als Precursor für den zweiten
Monomerbestandteil dient. In dem hier beschriebenen Verfahren werden
die Kohlenstoffsubstrate in kleinen Konzentrationen kontinuierlich
dosiert, um das Auftreten von inhibierenden Konzentrationen zu vermeiden.
Für die
PHA-Synthese wird ein Gemisch aus Essigsäure und Gamma-Butyrolacton
im Verhältnis 100:7
(v/v)) als Kohlenstoffsubstrat verwendet, welches semi-kontinuierlich
in gleichbleibenden niedrigen Konzentrationen durch Kopplung an
die pH-Regulation dosiert wird. Aufgrund der unterschiedlichen Verbrauchsraten
der beiden Kohlenstoffsubstrate können mit diesem System lediglich
Copolymere mit einem molaren Anteil an 4HB von 10-13% reproduzierbar
erzeugt werden. In der vorgeschalteten Wachstumsphase wird das Kohlenstoffsubstrat
in Form einer Mischung aus Essigsäure und Natriumacetat als Vorlage
für die
pH-Regulation verwendet und auf diese Weise semi-kontinuierlich
in nicht-toxischen Konzentrationen nachgeführt. Zum Erzielen hoher Bakterienkonzentrationen
in der Fermentationsbrühe
werden Spurensalze, und Ammonium oder Phosphat stufenweise oder
kontinuierlich (durch Zusatz zum Kohlenstoffsubstratgemisch) nachgeführt.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung erfolgt die PHA- Synthese in zweistufiger kontinuierlicher
Prozeßführung. Derartige
Verfahren, bei denen die Zellvermehrung und die Produktsynthese
in getrennten Kulturgefäßen stattfinden,
sind besonders geeignet, bei niedrigen Konzentrationen potentiell
toxischer Kohlenstoffsubstrate eine gleichbleibende Zellvermehrung
und eine hohe Produktanreicherung über einen beliebigen Zeitraum
zu gestatten (
DE 199 10
143 C2 ). Überraschend
wurde gefunden, daß durch
Zufuhr von Kohlenstoffsubstratmischungen aus Essigsäure und
GBL im Produktsynthesefermenter ein breites Spektrum von maßgeschneiderten
Polymeren mit definierten und reproduzierbaren 4HB-Anteilen erzeugt
werden kann.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erfolgt die kontinuierliche Synthese von P(3HB/4HB)
mit Delftia acidovorans P4a unter Belüftung und Rührung bei einem pH-Wert von
7-9,5. Im ersten Fermenter erfolgt bei einer Verweilzeit von 2 bis
8 Stunden die Zellvermehrung unter C-Limitation bei Verwendung von
Essigsäure
und Natriumacetat. Die Medienzusammensetzung ist derart berechnet,
daß kleine
Restsubstratkonzentrationen von N von 0,04 bis 0,1 g/l in der Fermentationsbrühe vorhanden
sind. Die Fermentationsbrühe wird
kontinuierlich steril in ein zweites Fermentergefäß überführt, in
dem die Produktsynthese unter N-Limitation stattfindet. Im diesem
Fermenter werden Verweilzeiten von 8 bis 30 Stunden eingestellt.
Als Kohlenstoffsubstrat werden Mischungen von Essigsäure und
GBL, bzw. Essigsäure
und 1,4-Butandiol kontinuierlich zugeführt. Der Substratfluss wird
so berechnet, daß nur
sehr kleine Restsubstratkonzentrationen im Medium auftreten. Der
PHA-Gehalt der Zellen liegt zwischen 40 und 70% der Trockenmasse. In
Abhängigkeit
von der Kohlenstoffsubstrat-Zusammensetzung
im Medium können
4HB-Anteile zwischen 2 und 20 mol% gezielt eingestellt werden. Die räumliche
Trennung von Zellvermehrung und Produktsynthese erlaubt eine direkte
Einflußnahme
hinsichtlich des zu erzeugenden 4HB-Gehaltes im Polymer.
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In
einer weiteren Ausführungsform
erfolgt die Synthese von P3HB/4HB in einstufiger kontinuierlicher
Fermentation im Chemostaten unter N- oder P-Limitation. Das Kohlenstoffsubstrat
wird als Mischung aus Essigsäure
und Gamma-Butyrolacton im Verhältnis
100:3 bis 100:40 entweder mit dem Medium oder getrennt kontinuierlich
zugeführt.
Die Konzentration wird derart berechnet, daß hohe PHA-Gehalte erreicht
werden (40-70%) und Restkonzentrationen von maximal 0,5 g/l im Kulturmedium
auftreten. Auch mit dieser Kultivierungsmethode sind Polymere mit
definierten Copolymergehalt an 4HB zu erzeugen, wenngleich die Ausbeutewerte
der aus GBL erzeugten 4HB-Anteile geringer sind.
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Die
Erfindung soll an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden,
ohne sie darauf einzuschränken.
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Ausführungsbeispiele
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Beispiel 1
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Es
wird der Stamm Delftia acidovorans P4a verwendet. Der Stamm wird
in einem 5 Liter fassenden Fermenter bei pH 7-9,5 (vorzugsweise
pH 8,0) und 30°C
vermehrt. das Nährmedium
hat folgende Zusammensetzung, 0.94 g/l (NH4)2SO4, 5.47 mg/l CaCl2 × 6
H2O, 310 mg/l P (aus äquimolaren Konzentrationen
an KH2PO4 und K2HPO4) und Spurensalze: MgSO4 × 7
H2O (71.20 mg/l), CuSO4 × 5 H2O (0.78 mg/l), ZnCl2 × 7 H2O (0.44 mg/l), MnSO4 × 4 H2O (0.81 mg/l), Na2MoO4 × 2
H2O (0.25 mg/l), FeSO4 × 7 H2O (10.0 mg/l). Das Volumen der Nährlösung beträgt 3,5 Liter;
dieses wird mit 50 ml einer Vorkultur des Stammes beimpft. Die Kohlenstoffquelle
wird in Form von Natriumacetat × 3
H2O (1,1 g/l) zugesetzt und als Säurevorlage
für die
pH-Regulation, bestehend aus einem Gemisch von Natriumacetat × 3 H2O (360 g/l) und Essigsäure (104 g/l), kontinuierlich nachgeführt. Nach
Verbrauch des Ammonium-Stickstoffes
wird Essigsäure-Mischung
gegen eine Mischung folgender Zusammensetzung ausgetauscht: 340
ml/l Essigsäure,
11,9 ml/l Gamma-Butyrolacton, 511 ml/l 2N Schwefelsäure. Nach
einer Gesamtkultivierungszeit von 45 Stunden ist ein PHA-Gehalt
von 54% der Trockenmasse erreicht. Der 4HB-Anteil beträgt 13% (w/w)
vom Gesamtpolymergehalt.
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Beispiel 2
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Der
Stamm Delftia acidovorans P4a wird sowohl in einem 2-Liter als auch
in einem 5 Liter fassenden Fermenter angezüchtet, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Das Volumen der Nährlösung beträgt 0,8 bzw.
3,0 Liter. Die Bakterien werden zunächst mit einer Mischung aus
Essigsäure
und Natriumacetat in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 kultiviert.
Bei Eintritt der Wachstumslimitation durch Ammonium ist eine Bakterientrockenmasse
von 1,0 g/l erreicht.
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Das
Volumen im ersten Fermenter beträgt 0,8
Liter, das Volumen des zweiten Fermenter 3,0 Liter. Nach Erreichen
der Stickstofflimitation werden im ersten Fermenter 1N Schwefelsäure und
1N Natronlauge als Vorlage für
die pH-Korrektur eingesetzt. Dann werden kontinuierlich 152 ml/h
Medium der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 1 unter Zusatz
von 33 g/l Essigsäure
und 0,3 ml/l Silikon-Antischaumemulsion zugeführt. Das überzählige Kulturvolumen wird periodisch
abgepumpt. Der zweite Fermenter wird nach N-Limitation bis zum Erreichen
einer PHA-Konzentration von 30-40% (berechnet aus einer Eichkurve
der Zunahme der optischen Dichte bei 700 nm) weiter als fed-batch
betrieben. Als Kohlenstoffsubstrat wird die Essigsäure-Natriumacetat-Mischung
gegen Essigsäure
(200 g/l) ausgetauscht, für
die pH-Korrektur
genutzt und somit kontinuierlich dosiert. Nach Erreichen des obengenannten PHB-Gehaltes werden 1N
Schwefelsäure
und 2N Natronlauge zur pH-Korrektur verwendet. Die beiden Fermentoren
werden verbunden, so daß die
Zellen aus dem ersten Fermenter kontinuierlich steril in den zweiten
Fermenter überführt werden.
Der Füllstand der
Fermenter wird konstant gehalten. Als Regelgröße dient die Fermentermasse.
Das überzählige Kulturvolumen
wird abgepumpt. Nach Erreichen des Gleichgewichtes hat das Kulturmedium
des ersten Fermenter eine Biomassekonzentration von 1,1 g/l (Trockenmasse)
uns einen PHB-Gehalt von 0-1% (w/w). Das Kohlenstoffsubstrat wird
als Mischung aus Essigsäure
und Gamma-Butyrolacton
kontinuierlich dem zweiten Fermenter zugeführt. Mit einer Mischung aus
91 g/l Essigsäure
und 11 g/l Gamma-Butyrolacton, die mit einer Geschwindigkeit von
8,4 ml/Stunde zugepumpt wird, wird nach Erreichen des Gleichgewichtszustandes
eine Biotrockenmassekonzentration von 2,6 g/l mit einem PHA-Gehalt
von 65% erreicht. Der 4HB-Anteil
im Polymer beträgt
6,8% (w/w). Die Verweilzeit der Zellen im zweiten Fermenter beträgt 20 Stunden.
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Beispiel 3
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Der
Stamm Delftia acidovorans P4a wird in einem 2-Liter fassenden Fermenter
angezüchtet,
wie in Beispiel 1 beschrieben. Das Nährmedium hat die 3-fache Konzentration
an Ammoniumsulfat, Spurensalzen und Kalziumchlorid, sowie 310 mg/l
P (aus äquimolaren
Konzentrationen von KH2PO4 und K2HPO4). Das Volumen
der Nährlösung beträgt 1,3 Liter.
Die Bakterien werden zunächst
mit einer Mischung aus Essigsäure
und Natriumacetat in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 kultiviert.
bei Eintritt der Wachstumslimitation durch Ammonium ist eine Bakterientrockenmasse
von 5,3 g/l erreicht. Die Produktsynthese wird mit einer Mischung
von 340 ml/l Essigsäure,
11,9 ml/l GBL, 511 ml/l 2N Schwefelsäure bis zum Erreichen eines
PHA-Gehaltes von 30% der Trockenmasse unter fed-batch Bedingungen
wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Der PHA-Gehalt wird anhand einer vorher ermittelten Eichkurve aus
der Extinktion bei 700 nm errechnet. Dann wird die Fermentation
als Chemostat weitergeführt.
Es werden kontinuierlich 56 ml/h Medium, bestehend aus der dreifachen
Konzentration an Ammoniumsulfat, Spurensalzen und Kalziumchlorid,
310 mg/l P, 75 g/l Essigsäure,
2 g/l GBL und 0,5 ml/l Silikon-Antischaumemulsion zugepumpt. Das
Kulturvolumen wird auf 1,31 eingestellt und die überzählige Fermenterbrühe periodisch
abgepumpt. Für
die pH-Regelung werden 1N Schwefelsäure und 1N Natronlauge als
Korrekturmittel eingesetzt. Die Verweilzeit im Fermenter beträgt 23 Stunden.
Im Gleichgewichtszustand wird eine Bakterientrockenmasse von 7,2
g/l mit einem PHA-Gehalt von 38% erreicht. Der Anteil an 4HB beträgt 10,7%
vom Gesamtpolymer.