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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und Anlage zum Reinigen von Mehrwegflaschen,
Mehrweg-Neuglasflaschen und Einwegflaschen entsprechend den Oberbegriffen
der Ansprüche
1 und 3.
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Die
gegenwärtig übliche Praxis
für eine
Energie und Wasser sparende Reinigung von Flaschen besteht derzeit
darin, für
verschmutzte Mehrwegflaschen eine Flaschenreinigungsmaschine und
für Mehrweg-Neuglasflaschen
und Einwegflaschen einen Rinser einzusetzen.
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Diese
Maschinen arbeiten voneinander unabhängig.
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Reinigungsmaschinen
für Mehrwegflaschen bestehen
in der Regel aus einer Mehrzahl von hintereinander angeordneten
Reinigungsbädern
und Spritzstationen, in denen die Flaschen mit Medien unterschiedlicher
Temperaturen behandelt werden.
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Üblicherweise
werden die Flaschen zuerst einer Restentleerung, einem Vorweichbad
und einer Vorspritzung unterzogen, bei der die Flaschen mit dem
ablaufenden warmen Wasser der Frischwasserspritzung behandelt werden.
Die Flaschen werden hierbei angewärmt.
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Es
ist jedoch auch möglich
zur Verbesserung des Reinigungsprozesses und zur besseren Energieausnutzung
bei Einend-Flaschenreinigungsmaschinen eine besondere Vorreinigung
und Vorwärmung vorzusehen,
wie sie u.a. in der Einend-Flaschenreinigungsmaschine nach (
DD 279 005 ) beschrieben ist.
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Dort
erfolgt nach der Vorreinigung eine Hauptreinigung bei etwa 80°C in einem
Weichlaugebad, durch das die Flaschen in an Flaschenkörben befindlichen
Flaschenzellen an Förderketten
gezogen werden. Anschließend
werden die Flaschen in mehreren hintereinander angeordneten Spritzstationen
ausgespritzt. In diesen Ausspritzungen mit Warmwasser von unterschiedlichen
Temperaturen, mit Kaltwasser und mit Frischwasser erfolgt die Reinigung
der Flaschen von Chemikalienrückständen und
Schmutzverschleppungen. Desweiteren werden die Flaschen schrittweise
abge kühlt,
um eine sich anschließende
Befüllung
optimal realisieren zu können.
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Die
Temperatur von gereinigten Flaschen ist bei der Befüllung von
großer
Bedeutung. Bei der Befüllung
von insbesondere CO2-haltigen Getränken verursachen
zu warme Flaschen ein Überschäumen und
ein Entgasen von CO2 aus dem Getränk.
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Eine
Flaschentemperatur von etwa 28°C nach
der Reinigung soll bei kalt abzufüllenden Getränken nicht überschritten
werden.
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Der
allgemeine Nachteil von Flaschenreinigungsmaschinen ist das energetische
Problem des Herunterkühlens
der gereinigten Flaschen sowie des Flaschentransportsystems und
die innere Wärmeabstrahlung
bzw. der mit der Rückkühlung verbundene Frischwasserbedarf.
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Das
Herunterkühlen
der Flaschen aus dem heißen
Laugebad wird durch den Einsatz von kalten Frischwasser mit ca.
15°C erreicht.
Das energetische Problem und der Frischwasserbedarf bei der Flaschenreinigung
von Mehrwegflaschen liegt in der Vernichtung von Wärmeenergie
mit kalten Frischwasser, um eine Flaschentemperatur von ca. 28°C für die Abfüllung und
die biologische Reinheit der Flaschen zu sichern.
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Andererseits
muß immer
wieder neue Energie aufgebracht werden, um Flaschen in Flaschenzellen
mit Flaschenträgern
und Transportketten aufzuwärmen
sowie die Abstrahlungsverluste zu ersetzen.
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Für die Reinigung
von Mehrweg-Neuglasflaschen und Einwegflaschen werden Rinser eingesetzt.
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Eine
spezielle Variante ist der Einsatz von Tauchbadrinsern. Diese Tauchbadrinser
sind ähnlich wie
eine Einendflaschen-Reinigungsmaschine
aufgebaut. Sie besitzen eine Flaschenaufgabe und eine Flaschenabgabe
sowie zu Flaschenkörben
zusammengesetzte Flaschenzellen, in denen die Flaschen durch den
Rinser mittels Förderketten
und Umlenkräder
transportiert werden. Im Rinser sind ein Tauchbad mit Desinfektionsmittel,
Ausspritzungen mit Desinfektionsmittel und Ausspritzungen mit Frischwasser von
etwa 15°C
angeordnet.
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Flaschenreinigungsmaschinen
für die
Reinigung von Mehrwegflaschen und Tauchbadrinser für die Reinigung
von Mehrweg-Neuglasflaschen und Einwegflaschen sind getrennte Maschinen
und arbeiten voneinander unabhängig.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Reinigung von Mehrwegflaschen
die Reinigungstechnologie und die Anlagenkonzeption derart zu optimieren,
daß eine
wesentliche Verringerung des Frischwasser- und Energiebedarfes erreicht wird.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gemäß den im
Kennzeichen des Anspruch 1 und 3 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Für Mehrweg-Neuglasflaschen
und Einwegflaschen ist die Reinigung im Anspruch 2 beschrieben.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht
darin, daß durch
die Kombination eines Tauchbadrinsern mit einer Flaschenreinigungsmaschine
für den
Reinigungsprozess für
Mehrwegflaschen eine räumliche
Trennung von Vorreinigung und Endreinigung bzw. Desinfektion erfolgt.
Dadurch wird eine thermische und biologische Trennung von Vorreinigung
und Endreinigung bzw. Desinfektion erreicht.
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In
der Flaschenreinigungsmaschine wird das gesammelte Abwasser des
Tauchbadrinsers aus der Desinfektions- und Frischwasserspritzung
als Frischwasserspritzung d.h. als letzte Spritzung innerhalb der
Flaschenreinigungsmaschine genutzt. Da die Abwassermenge aus dem
Tauchbadrinser den gesamten Frischwasserbedarf für die Flaschenreinigungsmaschine
abdeckt, wird für
die Flaschenreinigungsmaschine kein Frischwasser benötigt.
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Die
thermische Trennung der beiden Reinigungsstufen, sowie insbesondere
die Trennung der Transportsysteme in oder zwischen den Reinigungsstufen
ermöglicht
einen wesentlich geringeren Frischwassereinsatz als bei herkömmlichen
Flaschenreinigungsmaschinen.
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Somit
wird Frischwasser insgesamt eingespart.
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Desweiteren
sind die gereinigten Flaschen bei verlassen der Flaschenreinigungsmaschine
noch mit Desinfektionsmittel aus dem Abwasser des Tauchbadrinsers
behaftet und weisen eine höhere Temperatur
auf als nach einer herkömmlichen
Reinigung nach dem Stand der Technik. Da diese Flaschen jedoch nicht
direkt dem Abfüllprozeß, sondern einem
Tauchbadrinser zugeführt
werden, erfolgt dort eine weitere Abkühlung.
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Demzufolge
ist eine weitere Abkühlung
der Flaschen für
einen Abfüllprozeß in der
Flaschenreinigungsmaschine nicht notwendig, d.h. es braucht keine
Wärmeenergie
innerhalb der Flaschenreinigungsmaschine vernichtet werden.
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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Die
zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1:
ein Gesamtsystem einer Reinigung von Flaschen
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2:
eine Flaschenreinigungsmaschine und einen Tauchbadrinser in schematischen
Maschinenlängsschnitten
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Das
Verfahren ist in 1 schematisch dargestellt. Es
beinhaltet, daß bei
der Reinigung von Mehrwegflaschen zur Frischwasserspritzung als
letzte Spritzung innerhalb einer Flaschenreinigungsmaschine als
Vorreinigungseinheit Abwasser mit etwa 25°C aus der Desinfektions- und
Frischwasserspritzung eines Tauchbadrinsers verwendet wird. Nach der
Reinigung in der Flaschenreinigungsmaschine werden dann die etwa
noch auf 45°C
erwärmten Mehrwegflaschen
einem Tauchbadrinser als Desinfektion und Endreinigung zugeführt. Dort
werden die Mehrwegflaschen sterilisiert, mit Frischwasser von etwa
15°C ausgespritzt
und die auf Abfülltemperatur von
etwa 28°C
gekühlten
Mehrwegflaschen einer Füllmaschine
zugeführt.
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Die
Flaschenreinigungsmaschine, wie in 2 dargestellt,
zum Reinigen von Flaschen vorzugsweise Mehrwegflaschen besteht aus
einem Maschinengestell 1, an dem auf der einen Seite eine Flaschenaufgabe 2 und
eine Flaschenabgabe 3 und auf der anderen Seite ein Etikettenaustrag 4 angeordnet
ist. Zum Transport der Flaschen durch die Flaschenreinigungsmaschine
sind über
Antriebsräder 5 und
Umlenkungen 12 geführte
Transportketten 6 vorhanden, an denen Flaschenkörbe mit
Flaschenzellen 7 befestigt sind. Im Maschinengestell 1 sind
mehrere Reinigungsbäder
und Spritzstationen vorgesehen. An die Flaschenaufgabe 2 schließt sich
ein Vorweichbehälter 8 mit
einer Vorspritzung 9 an, dem ein Weichlaugenbad 10 von
etwa 80 Grad nachgeordnet ist. Beide sind durch eine Trennwand 11 voneinander getrennt. Über der
Trennwand 11 befindet sich eine Umlenkung 12.
Oberhalb der Weichbäder
befinden sich mehrere Spritzstationen. Eine erste Spritzung 13 erfolgt
mit einer Lauge von etwa 79°C.
Es folgen zwei Warmwasserspritzungen 14; 15 von
jeweils 72°C bzw.
65°C. und
eine Kaltwasserspritzung 16 von 55°C. Danach befindet sich eine
Spritzstation 17 für Frischwasser
von 25°C.
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Der
zur Anlage zugehörige
Tauchbadrinser besitzt ebenfalls wie die Flaschenreinigungsmaschine
Transportketten 18 mit Flaschenkörben und Flaschenzellen 19 sowie
ein Tauchbad 20 mit Desinfektionsmittel, Desinfektionsspritzungen 21 und
eine Frischwasserspritzung 22 mit Trinkwasser von 15°C.
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Im
Tauchbadrinser ist für
die Desinfektionsspritzung 21 und für die Frischwasserspritzung 22 ein Auffangbehälter 23 angeordnet.
Dieser Auffangbehälter 23 steht
mit einer Pumpe 25 in Verbindung. Durch diese Pumpe 25 erfolgt
die Zuführung
zur Desinfektionsspritzung 21 im Tauchbadrinser und die
Zuführung über die
Verbindungsleitung 24 zur Spritzstation 17 für Frischwasser
in der Flaschenreinigungsmaschine. Über ein Regel- und Absperrventil 26 in der
Verbindungsleitung 24 werden die Mengen der Zuführung zur
Desinfektionsspritzung 21 des Tauchbadrinsers geregelt.
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Die
Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Mehrweg-Neuglasflaschen
und Einwegflaschen werden wie bisher üblich einem Tauchbadrinser
zugeführt.
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Im
Tauchbadrinser werden die Flaschen in Flaschenzellen durch den Tauchbadrinser
mittels Förderketten
und Umlenkräder
transportiert. Sie werden dort durch ein Tauchbad mit Desinfektionsmittel geleitet
sowie mit Desinfektionsmittel und mit Frischwasser von etwa 15°C ausgespritzt.
Das Frischwasser gelangt in den Tauchbadrinser durch eine Trinkwasserleitung.
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Mehrwegflaschen
werden zur Reinigung zuerst der Flaschenreinigungsmaschine zugeführt.
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Von
der Flaschenaufgabe 2 der Flaschenreinigungsmaschine gelangen
die Flaschen in die Flaschenzellen 7 und werden in diesen
durch die Flaschenreinigungsmaschine transportiert. Dabei durchlaufen
die Flaschenzellen 7 mit den Flaschen den Vorweichbehälter 8 mit Vorspritzung 9,
um die Flaschen von den groben Verunreinigungen zu befreien. Die
Flaschen durchlaufen nach Verlassen des Vorweichbehälters 8 über die
Umlenkung 12 das Weichlaugenbad 10 von etwa 80°C und werden
danach den sich oberhalb des Weichlaugebades 10 befindlichen
Spritzstationen zugeführt.
Nach einer ersten Spritzung 13 mit einer Lauge von etwa
79°C folgen zwei
Warmwasserspritzungen 14; 15 von jeweils 72°C bzw. 65°C und eine
Kaltwasserspritzung 16 von 55°C. Nach diesen Spritzungen werden
die Flaschen in einer letzten Spritzung innerhalb der Flaschenreinigungsmaschine
der Spritzstation 17 zugeführt und dort mit Frischwasser
von 25°C
ausgespritzt.
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Als
Frischwasser für
die Flaschenreinigungsmaschine wird das Abwasser aus der Desinfektions- und
Frischwasserspritzung 21/22 des Tauchbadrinsers
verwendet. Der Tauchbadrinser besitzt für die Desinfektionsspritzung 21 und
für die
Frischwasserspritzung 22 einen Auffangbehälter 23.
Dieser Auffangbehälter 23 steht
mit einer Pumpe 25 in Verbindung. Durch diese Pumpe 25 erfolgt
die Zuführung zur
Desinfektionsspritzung 21 im Tauchbadrinser und die Zuführung über die
Verbindungsleitung 24 zur Spritzstation 17 für Frischwasser
in der Flaschenreinigungsmaschine. Über ein Regel- und Absperrventil 26 in
der Verbindungsleitung 24 werden die Mengen der Zuführung geregelt.
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In
der Flaschenreinigungsmaschine wird demgemäß das gesammelte Abwasser des
Tauchbadrinsers aus der Desinfektions- und Frischwasserspritzung 21/22 als
Frischwasserspritzung 17 d.h. als letzte Spritzung innerhalb
der Flaschenreinigungsmaschine genutzt. Da die Abwassermenge aus
dem Tauchbadrinser den gesamten Frischwasserbedarf für die Flaschenreinigungsmaschine
abdeckt, wird für
die Flaschenreinigungsmaschine kein Frischwasser benötigt.
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Nach
der Frischwasserspritzung 17 erreichen die Mehrwegflaschen
die Flaschenabgabe 3 der Flaschenreinigungsmaschine und
werden über ein
Transportband der Flaschenaufgabe des Tauchbadrinsers zugeführt.
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Im
Tauchbadrinser als Desinfektion und Endreinigung werden die Flaschen
sterilisiert und anschließend
mit Frischwasser von etwa 15°C
ausgespritzt. Die auf Abfülltemperatur
von etwa 28°C
gekühlten
Mehrwegflaschen werden einer weiteren Verarbeitung zugeführt.
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- 1
- Maschinengestell
- 2
- Flaschenaufgabe
- 3
- Flaschenabgabe
- 4
- Etikettenaustrag
- 5
- Antriebsrad
- 6
- Transportkette
- 7
- Flaschenzelle
- 8
- Vorweichbehälter
- 9
- Vorspritzung
- 10
- Weichlaugenbad
- 11
- Trennwand
- 12
- Umlenkung
- 13
- Spritzung
Lauge
- 14
- Warmwasserspritzung 1
- 15
- Warmwasserspritzung 2
- 16
- Kaltwasserspritzung
- 17
- Spritzstation
für Frischwasser
- 18
- Transportkette
- 19
- Flaschenzelle
- 20
- Tauchbad
- 21
- Desinfektionsspritzung
- 22
- Frischwasserspritzung
- 23
- Auffangbehälter
- 24
- Verbindungsleitung
- 25
- Pumpe
für Desinfektionsspritzung
- 26
- Regel-
und Absperrventil