Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Aufhelleistung von
Bleichmitteln für
keratinhaltige Fasern zu verbessern, um leistungsfähigere Bleichmittel
mit erhöhter
Verträglichkeit
für die
keratinhaltige Faser bereitzustellen.
Es
wurde nun überraschenderweise
gefunden, daß sich
die Aufhelleistung von Bleichmitteln für keratinhaltige Fasern, insbesondere
im pH-Bereich von 2.5 bis 12.0, durch den Zusatz von Imidazol oder
speziellen Derivaten davon steigern läßt und darüber hinaus die Faserstruktur
der keratinhaltigen Fasern während
des Aufhellvorgangs weniger destrukturiert wird.
Unter
keratinhaltigen Fasern werden erfindungsgemäß Pelze, Wolle, federn und
insbesondere menschliche Haare verstanden.
Ein
erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung
von Imidazolverbindungen gemäß Formel
I und/oder dessen physiologisch verträglichen Salze,
worin
R
1 steht
für ein
Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe oder
eine (C
1-C
6)-Alkylgruppe,
R
2 steht für
ein Wasserstoffatom, eine Carboxaldehydgruppe, eine (C
1-C
6)-Alkylgruppe oder eine Nitrogruppe,
R
3 steht für
ein Wasserstoffatom, eine Carboxy-(C
1-C
6)-alkylgruppe, eine Amino-(C
1-C
6)-alkylgruppe,
eine Carboxylgruppe, eine Carboxaldehydgruppe, eine (C
1-C
6)-Alkylgruppe,
eine Nitrogruppe, eine 2-Amino-3-hydroxypropylgruppe oder eine Gruppe
-CH
2-CH(NH
2)-COOH,
R
4 steht für
ein Wasserstoffatom, eine Carboxaldehydgruppe oder eine Carboxylgruppe,
zur
Steigerung der Aufhelleistung von Bleichmitteln für keratinhaltige
Fasern, insbesondere menschlicher Haare.
Die
Imidazolverbindungen der Formel I werden insbesondere bei pH-Werten
im Bereich von pH 2.5 bis 12.0, besonders bevorzugt im Bereich von
pH 4.5 bis 10.0 zur Steigerung der Aufhelleistung von Blondiermitteln
verwendet.
Bevorzugt
werden die Imidazolverbindungen gemäß Formel I ausgewählt aus
einer Gruppe, die gebildet wird, aus Histamin, D-Histidin, L-Histidin,
DL-Histidin, D-Histidinol, L-Histidinol, DL-Histidinol, Imidazol, Imidazol-4-essigsäure,Imidazol-4-carbonsäure, Imidazol-4,5-dicarbonsäure, Imidazol-2-carboxaldehyd,
Imidazol-4-carboxaldehyd, Imidazol-5-carboxaldehyd, 2-Nitroimidazol, 4-Nitroimidazol,
4-Methylimidazol-5-carboxaldehyd, N-Methylimidazol-2-carboxaldehyd, 4-Methylimidazol,
2-Methylimidazol, N-Methylimidazol, N-(4- Aminophenyl)-imidazol, sowie die physiologisch
verträglichen
Salze der vorgenannten Verbindungen.
Ein
zweiter Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Imidazolverbindungen
gemäß Formel I
und/oder dessen physiologisch verträglichen Salze,
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 wie oben definiert sind,
zur Verringerung
der Destrukturierung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher
Haare, durch eine oxidative Behandlung der Faser. Die oxidative
Behandlung der Faser kann im Rahmen einer oxidativen Färbung, insbesondere
jedoch im Rahmen einer oxidativen Aufhellung (Blondierung) und im
oxidativen Fixierschritt während
einer Dauerverformung keratinhaltiger Fasern, erfolgen.
Es
werden die Imidazolverbindungen des ersten Gegenstandes bevorzugt.
Der
Destrukturierungsgrad der keratinhaltigen Faser läßt sich
mittels Naßkämmbarkeitskraftmessung experimentell
bestimmen. Die Durchführung
dieser Meßmethode
wird im Beispielteil dieser Anmeldung unter Punkt 3.0 beschrieben.
Ein
dritter Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Mittel zur Aufhellung
keratinhaltiger Fasern enthaltend eine Kombination aus
- (a) mindestens einem Oxidationsmittel und
- (b) eine Imidazolverbindung gemäß Formel I und/oder dessen
physiologisch verträglichen
Salze, worin R1,
R2, R3 und R4 wie oben definiert sind.
Die
erfindungsgemäßen Bleichmittel
enthalten als erste wichtige Komponente mindestens ein Oxidationsmittel.
Als erfindungsgemäßes Oxidationsmittel
wird bevorzugt Wasserstoffperoxid verwendet. Das Wasserstoffperoxid
wird als Lösung
oder in Form einer festen Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid
an anorganische oder organische Verbindungen, wie beispielsweise
Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Magnesiumpercarbonat, Natriumpercarbamid,
Polyvinylpyrrolidon·n
H2O2 (n ist eine
positive ganze Zahl größer 0), Harnstoffperoxid
und Melaminperoxid, dem erfindungsgemäßen Bleichmittel zugesetzt.
Als
weitere erfindungswesentliche Komponente enthalten die Bleichmittel
dieser Erfindung mindestens eine Imidazolverbindung gemäß Formel
I, bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 10,0 Gew.%, besonders bevorzugt
in einer Menge von 0,5 bis 5,0 Gew.%, jeweils bezogen auf das Gewicht
des Bleichmittels.
Es
werden die bevorzugten Imidazolverbindungen des ersten Gegenstandes
bevorzugt.
Bevorzugt
sind die erfindungsgemäßen Mittel
frei von Oxidationsfarbstoffvorprodukten vom Entwickler- bzw. Kuppler-Typ.
Zur
weiteren Steigerung der Aufhelleistung wird dem erfindungsgemäßen Mittel
mindestens eine gegebenenfalls hydratisierte SiO2-Verbindung
zugesetzt. Obwohl bereits geringe Mengen der gegebenenfalls hydratisierten
SiO2-Verbindungen die Aufhelleistung nochmals
erhöhen,
kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein,
die gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen
in Mengen von 0,05 Gew.-% bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt in
Mengen von 0,15 Gew.-% bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt
in Mengen von 0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte
erfindungsgemäße Mittel,
einzusetzen. Die Mengenangaben geben dabei jeweils den Gehalt der
SiO2-Verbindungen (ohne deren Wasseranteil)
in den Mitteln wieder.
Hinsichtlich
der gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen
unterliegt die vorliegende Erfindung prinzipiell keinen Beschränkungen.
Bevorzugt sind Kieselsäuren,
deren Oligomeren und Polymeren sowie deren Salze. Bevorzugte Salze
sind die Alkalisalze, insbesondere die Kalium und Natriumsalze.
Die Natriumsalze sind ganz besonders bevorzugt.
Die
gegebenenfalls hydratisierten SiO2-Verbindungen
können
in verschiedenen Formen vorliegen. Erfindungsgemäß bevorzugt werden die SiO2-Verbindungen in Form von Kieselgelen (Silicagel)
oder besonders bevorzugt als Wasserglas eingesetzt. Diese SiO2-Verbindungen können teilweise in wäßriger Lösung vorliegen.
Erfindungsgemäß ganz besonders
bevorzugt sind Wassergläser,
die aus einem Silikat der Formel (SiO2)n(Na2O)m(K2O)p gebildet werden,
wobei n steht für
eine positive rationale Zahl und m und p stehen unabhängig voneinander
für eine
positive rationale Zahl oder für
0, mit den Maßgaben,
daß mindestens
einer der Parameter m oder p von 0 verschieden ist und das Verhältnis zwischen
n und der Summe aus m und p zwischen 1:4 und 4:1 liegt.
Neben
den durch die Summenformel beschriebenen Komponenten können die
Wassergläser
in geringen Mengen noch weitere Zusatzstoffe, wie beispielsweise
Phosphate oder Magnesiumsalze, enthalten.
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Wassergläser
werden unter anderem von der Firma Henkel unter den Bezeichnungen
Ferrosil® 119,
Natronwasserglas 40/42, Portil® A, Portil® AW
und Portil® W
und von der Firma Akzo unter der Bezeichnung Britesil® C20
vertrieben.
Die
Blondierwirkung des Wasserstoffperoxids kann zusätzlich weiterhin durch Peroxoverbindungen gesteigert
werden. Diese sind in der Regel solche Peroxoverbindungen, die keine
Anlagerungsprodukte von Wasserstoffperoxid an andere Komponenten
darstellen. Die Auswahl der in den erfindungsgemäßen Mitteln potentiell enthaltenen
Peroxoverbindungen unterliegt prinzipiell keinen Beschränkungen; übliche,
dem Fachmann bekannte Peroxoverbindungen sind beispielsweise Ammoniumperoxidisulfat,
Kaliumperoxidisulfat, Natriumperoxidisulfat, Ammoniumpersulfat,
Kaliumpersulfat, Natriumpersulfat, Kaliumperoxidiphosphat und Peroxide
wie Magnesium- und Bariumperoxid. Unter diesen Peroxoverbindungen,
die auch in Kombination eingesetzt werden können, sind erfindungsgemäß die anorganischen
Verbindungen bevorzugt. Besonders bevorzugt sind die Peroxidisulfate,
insbesondere Ammoniumperoxidisulfat.
Die
Peroxoverbindungen sind in den erfindungsgemäßen Bleichmitteln bevorzugt
in Mengen von 1–40 Gew.-%,
insbesondere in Mengen von 2–30
Gew.-%, enthalten.
Der
pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel
liegt bevorzugt in einem pH-Bereich von pH 2.5 bis 12.0, besonders
bevorzugt von pH 4.5 bis 10.0.
In
einer weiteren Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Bleichmittel
mindestens ein Alkalisierungsmittel. Erfindungsgemäß können die
dem Fachmann für
Bleichmittel bekannten, üblichen
Alkalisierungsmittel wie Ammonium-, Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide,
-carbonate, -hydrogencarbonate, -hydroxycarbonate und -carbamide,
sowie Alkaliphosphate verwendet werden. Das Alkalisierungsmittel
ist bevorzugt in der Komponente A enthalten.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Bleichmittel
mindestens ein Alkalisierungsmittel, ausgewählt aus Ammonium-, Alkalimetall-
und Erdalkalimetall-carbonaten, -hydrogencarbonaten, und -carbamiden.
In dieser Ausführungsform
liegt der pH-Wert des Bleichmittels bevorzugt in einem Bereich von
pH 7.5 bis 12.0, besonders bevorzugt in einem Bereich von pH 7.5
bis 9.5, ganz besonders bevorzugt in einem Bereich von 7.9 bis 8.5.
Der Zusatz der ausgewählten
Alkalisierungsmittel dieser Ausführungsform
wirkt sich nochmals verstärkend
auf den Grad der Aufhellung der keratinhaltigen Faser aus.
Die
erfindungsgemäßen Bleichmittel
enthalten die Alkalisierungsmittel bevorzugt in Mengen von 0.2 bis
25 Gew.-%, insbesondere 0.5 bis 10 Gew.-%.
Als
zusätzliche
Bleichverstärker
können
die erfindungsgemäßen Mittel
bevorzugt mindestens eine organische Verbindung mit einer Carboxylgruppe,
bevorzugt ausgewählt
aus Essigsäure,
Milchsäure,
Weinsäure,
Zitronensäure,
Salicylsäure
und ortho-Phthalsäure,
enthalten.
In
einer weiteren Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Bleichmittel
zusätzlich
weitere strukturverbessernde Wirkstoffe. Solche die Haarstruktur
verbessernden Wirkstoffe stellen Vitamine und deren Derivate beziehungsweise
Vorstufen dar. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Panthenol und seine physiologisch verträglichen
Derivate. Solche Derivate sind insbesondere die Ester und Ether
des Panthenols sowie kationisch derivatisierte Panthenole. Einzelne
Vertreter sind beispielsweise das Panthenoltriacetat, der Panthenolmonoethylether
und dessen Monoacetat sowie die in der WO 92/13829 A1 offenbarten
kationischen Panthenolderivate. Ein erfindungsgemäß bevorzugtes
Panthenolderivat ist ferner dessen Vorstufe Pantolacton. Panthenol
ist innerhalb dieser Gruppe bevorzugt. Ein weiteres Beispiel für ein strukturverbesserndes
Vitamin ist Pyridoxin (Vitamin B6).
Weiterhin
ist auch Polyvinylpyrrolidon (PVP) für seine faserstrukturverbessernden
Eigenschaften bekannt und erfindungsgemäß bevorzugt.
Weitere,
erfindungsgemäß besonders
wirksame, strukturverbessernde Verbindungen stellen die Aldehyde
dar. Besonders bevorzugte Beispiel sind Formaldehyd und Formaldehyd-abspaltende
Verbindungen, wie beispielsweise Methoxymethylester, Dimethylol
(thio) harnstoffderivate, Oxazolidinderivate, N-Hydroxymethylmaleinimid,
Hexamethylentetramin und seine Derivate, Hydantoinderivate, Pyridinium-substituierte
Dimethylether, Imidazolidinylharnstoff-Derivate, Isothiazolinone,
2-Brom-2-nitropropan-diol und 5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan. Weitere
besonders bevorzugte Aldehyde sind Acetaldehyd, Glyoxal, Glycerinaldehyd
und Glutardialdehyd.
Eine
weitere geeignete Gruppe von strukturverbessernden Wirkstoffen sind
Pflanzenextrakte.
Üblicherweise
werden diese Extrakte durch Extraktion der gesamten Pflanze hergestellt.
Es kann aber in einzelnen Fällen
auch bevorzugt sein, die Extrakte ausschließlich aus Blüten und/oder
Blättern
der Pflanze herzustellen.
Hinsichtlich
der erfindungsgemäß verwendbaren
Pflanzenextrakte wird insbesondere auf die Extrakte hingewiesen,
die in der auf Seite 44 der 3. Auflage des Leitfadens zur Inhaltsstoffdeklaration
kosmetischer Mittel, herausgegeben vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel
e.V. (IKW), Frankfurt, beginnenden Tabelle aufgeführt sind.
Erfindungsgemäß sind vor
allem die Extrakte aus Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis, Hopfen,
Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Lindenblüten, Mandel,
Aloe Vera, Fichtennadel, Roßkastanie, Sandelholz,
Wacholder, Kokosnuß,
Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit,
Salbei, Rosmarin, Birke, Malve, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe,
Thymian, Melisse, Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, grünem Tee,
Ginseng und Ingwerwurzel bevorzugt.
Besonders
bevorzugt sind die Extrakte aus Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis,
Hopfen, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Lindenblüten, Mandel,
Aloe Vera, Kokosnuß,
Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit,
Salbei, Rosmarin, Birke, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Hauhechel,
Meristem, grünem
Tee, Ginseng und Ingwerwurzel.
Ganz
besonders für
die erfindungsgemäßen Mittel
geeignet sind die Extrakte aus Mandel, Aloe Vera, Kokosnuß, Mango,
Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone und grünem Tee.
Als
Extraktionsmittel zur Herstellung der genannten Pflanzenextrakte
können
Wasser, Alkohole sowie deren Mischungen verwendet werden. Unter
den Alkoholen sind dabei niedere Alkohole wie Ethanol und Isopropanol,
insbesondere aber mehrwertige Alkohole wie Ethylenglykol und Propylenglykol,
sowohl als alleiniges Extraktionsmittel als auch in Mischung mit
Wasser, bevorzugt. Pflanzenextrakte auf Basis von Wasser/Propylenglykol
im Verhältnis
1:10 bis 10:1 haben sich als besonders geeignet erwiesen.
Die
Pflanzenextrakte können
erfindungsgemäß sowohl
in reiner als auch in verdünnter
Form eingesetzt werden. Sofern sie in verdünnter Form eingesetzt werden,
enthalten sie üblicherweise
ca. 2–80
Gew.-% Aktivsubstanz und als Lösungsmittel
das bei ihrer Gewinnung eingesetzte Extraktionsmittel oder Extraktionsmittelgemisch.
Weiterhin
kann es bevorzugt sein, in den erfindungsgemäßen Mitteln Mischungen aus
mehreren, insbesondere aus zwei, verschiedenen Pflanzenextrakten
einzusetzen.
Ebenfalls
erfindungsgemäß als strukturverbessernde
Wirkstoffe bevorzugt sind Honigextrakte. Diese Extrakte werden in
analoger Weise zu den Pflanzenextrakten gewonnen und enthalten üblicherweise
1–10 Gew.-%,
insbesondere 3–5
Gew.-%, Aktivsubstanz. Wasser/Propylenglykol-Mischungen können auch
hier bevorzugte Extraktionsmittel sein.
Weitere
strukturverbessernde Wirkstoffe sind Proteinhydrolysate, insbesondere
Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein-, Mandelprotein-
und Weizen-proteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie
quaternisierte Proteinhydrolysate. Besonders bevorzugt sind stark
abgebaute Keratinhydrolysate mit Molmassen im Bereich von 400 bis
800. Ferner sind quaternierte Proteinhydrolysate, wie sie beispielsweise
unter den Handelsbezeichnungen Gluadin® WQ
(INCI-Bezeichnung: Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein)
und Crotein® Q
(INCI-Bezeichnung: Hydroxypropyltrimonium Hydrolyzed Collagen) vertrieben
werden, erfindungsgemäß besonders
bevorzugt.
Neben
den quaternierten Proteinhydrolysaten stellen auch quaternäre Polymere
erfindungsgemäß bevorzugte
strukturverbessernde Verbindungen dar. Besonders bevorzugt sind
die Polymere, die unter den Handelsbezeichnungen Mirapol® A15
(INCI-Bezeichnung: Polyquaternium-2), Onamer® M
(INCI-Bezeichnung: Polyquaternium-1) und Merquat® 100
(INCI-Bezeichnung:
Polyquaternium-6), Polymer JR 400 (INCI-Bezeichnung: Polyquaternium-10)
vertrieben werden.
Ebenfalls
faserstrukturverbessernde Wirkstoffe sind Mono-, Di- und Oligosaccharide
wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker, Saccharose
und Lactose. Weiterhin können
auch Derivate dieser Pentosen, Hexosen und Heptosen, wie die entsprechenden
On- und Uronsäuren
(Zuckersäuren),
Zuckeralkohole, Zuckeramine, wie beispielsweise N-Glucosamin, und
Glykoside, sowie mit C4-C30-Fettalkoholen veretherte
Pentosen, Hexosen und Heptosen, erfindungsgemäß eingesetzt werden. Die Zuckersäuren können erfindungsgemäß in freier
Form, in Form ihrer Salze, bevorzugt sind Calcium-, Magnesium- und
Zink-Salze, und in Form ihrer Ester oder Lactone eingesetzt werden.
Bevorzugte Zuckersäuren
sind die Gluconsäure,
Gluconsäure-γ-lacton,
Lactobionsäure,
die Glucuronsäure
und ihre Mono- beziehungsweise Dilactone, die Pangaminsäure, die
Zuckersäure,
die Mannozuckersäure
und ihre Mono- beziehungsweise Dilactone sowie die Schleimsäure und
ihre Mono- beziehungsweise Dilactone. Bevorzugte Zuckeralkohole
sind Sorbit, Mannit und Dulcit. Bevorzugte Glykoside sind die Methylglucoside.
Glucose, N-Glucosamin
und Gluconsäure
sind aus dieser Gruppe besonders bevorzugt.
Auch
gewisse Aminosäuren
sind in Rahmen der vorliegenden Erfindung als haarstrukturverbessernde Wirkstoffe
einsetzbar. Beispiele sind die in der DE-195 22 569, auf die hier
ausdrücklich
Bezug genommen wird, beschriebenen Aminosäuren Serin, Threonin und Tyrosin.
Ferner sind auch Derivate des Serins, wie beispielsweise das Serinphosphat,
erfindungsgemäß bevorzugt.
Eine weitere strukturverbessernde Aminosäure stellt Lysin dar. Serin
ist ein besonders bevorzugter faserstrukturverbessernder Wirkstoff.
Ebenfalls
zur Strukturverbesserung können
bestimmte Säuren,
insbesondere α-Hydroxycarbonsäuren, und
ihre Salze eingesetzt werden. Erfindungsgemäß bevorzugte strukturverbessernde
Säuren
sind Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Glycerinsäure und
Maleinsäure.
Milchsäure
und Glycerinsäure
sind besonders bevorzugt. Weiterhin verbessern spezielle Phosphonsäuren und
ihre Salze die Struktur keratinhaltiger Fasern. Erfindungsgemäß bevorzugte
Phosphonsäuren
sind die n-Octylphosphonsäure
und die n-Decylphosphonsäure.
Weiterhin
sind lipidlösliche
Esteralkohole oder Esterpolyole für ihre strukturverbessernde
Wirkung bekannt. Als lipidlöslich
sind sie dann anzusehen, wenn sich 5 Gew.-% dieser Produkte in Cetylalkohol
bei 80° C klar
auflösen.
Die
erfindungsgemäß geeigneten
Esteralkohole oder Esterpolyole sind erhältlich durch Umsetzung eines
Epoxyfettsäureesters
mit Wasser oder ein- oder mehrwertigen Alkoholen mit 1–10 C-Atomen
unter Öffnung
des Epoxidrings und Ausbildung einer vizinalen Dihydroxyethyl- oder Hydroxy-alkoxy-ethylgruppe.
Der Epoxyfettsäureester
kann dabei auch ein Epoxidationsprodukt aus einem technischen Fettsäureester
mit Anteilen gesättigter
Fettsäuren
sein. Der Epoxidsauerstoffgehalt sollte aber wenigstens 3 Gew.-%,
bevorzugt 5–10
Gew.-%, betragen.
Die
Epoxyfettsäureester
sind dabei entweder epoxidierte Fettsäureester einwertiger Alkohole,
also z.B. epoxidierter Ölsäuremethylester,
Linolsäuremethylester,
Ricinolsäuremethylester
oder epoxidierte Fettsäureester
mehrwertiger Alkohole, z.B. Glycerinmonooleat oder Propylenglycolmonooleat
oder epoxidierte Fettsäuretriglyceride,
z.B. Ölsäuretriglycerid
oder ungesättigte Öle wie z.B.
Olivenöl,
Sojaöl,
Sonnenblumenöl, Leinöl, Rüböl.
Technisch
besonders interessant sind vor allem ungesättigte Fettsäuremethylester-Epoxide
aus ungesättigten
Pflanzenfettsäuren.
So ist als Esterpolyol das Umsetzungsprodukt eines Pflanzenölfettsäuremethylester-Epoxidats
mit einem Polyol mit 2–6
C-Atomen und 2–6
Hydroxylgruppen besonders bevorzugt. Als Polyole können dabei
z.B. Ethylenglycol, 1,2-Propylenglycol,
1,3-Propylenglycol, Butandiol, Pentandiol, Hexandiol, Glycerin,
Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Sorbit oder Diglycerin enthalten
sein.
Besonders
gut eignet sich dabei für
die erfindungsgemäßen Bleichmittel
als Esterpolyol das Umsetzungsprodukt eines Pflanzenfettsäuremethylester-Epoxidats
mit Trimethylpropan und mit einer Hydroxylzahl von 350–450. Ein
solches Produkt auf Basis von Sojaölfettsäuremethylester-Epoxid und Trimethylolpropan
ist unter der Handelsbezeichnung Sovermol® 760
erhältlich.
Weiterhin
kann als strukturverbessernder Wirkstoff Vitamin B3 eingesetzt
werden. Unter dieser Bezeichnung werden häufig die Verbindungen Nicotinsäure und
Nicotinsäureamid
(Niacinamid) geführt.
Erfindungsgemäß bevorzugt
ist das Nicotinsäureamid.
Auch
Vitamin H ist als strukturverbessernder Wirkstoff im Sinne der vorliegenden
Erfindung einsetzbar. Als Vitamin H wird die Verbindung (3aS,4S,
6aR)-2-Oxohexahydrothienol[3,4-d]-imidazol-4-valeriansäure bezeichnet, für die sich
aber zwischenzeitlich der Trivialname Biotin durchgesetzt hat.
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte strukturverbessernde Wirkstoffe sind ausgewählt aus
Panthenol, physiologisch verträglichen
Panthenol-Derivaten, Mono-, Di- und Oligosacchariden, Serin, Milchsäure, Glycerinsäure, Niacinamid,
Vitamin B6, Polyvinylpyrrolidon, Glucose, Gluconsäure, Biotin
und den lipidlöslichen
Esteralkoholen oder Esterpolyolen.
Die
erfindungsgemäßen Mittel
enthalten die strukturverbessernden Wirkstoffe bevorzugt in Mengen von
0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,2 bis 2 Gew.-%.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthalten die Mittel weiterhin eine Magnesiumverbindung.
Die erfindungsgemäßen Mittel
können
durch Zugabe der Mg2+-Kationen hinsichtlich ihre strukturerhaltenden
Eigenschaften weiter optimiert werden. Bevorzugte Magnesiumverbindungen
sind anorganische und organische Mg2+-Salze,
wie beispielsweise die Halogenide, die Carbonate und Hydrogencarbonate,
das Acetat und das Citrat.
Die
erfindungsgemäßen Mittel
können
weiterhin alle für
solche Zubereitungen bekannten Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten.
In vielen Fällen
enthalten die Bleichmittel mindestens ein Tensid, wobei prinzipiell
sowohl anionische als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische
und kationische Tenside geeignet sind. In vielen Fällen hat
es sich aber als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus anionischen,
zwitterionischen oder nichtionischen Tensiden auszuwählen.
Als
anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung
am menschlichen Körper
geeigneten anionischen oberflächenaktiven
Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslichmachende,
anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat-
oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 10
bis 22 C-Atomen. Zusätzlich
können
im Molekül
Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen
sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete
anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und
Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2
oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe,
- – lineare
Fettsäuren
mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen),
- – Ethercarbonsäuren der
Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der
R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder
1 bis 16 ist,
- – Acylsarcoside
mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Acyltauride
mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Acylisethionate
mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Sulfobernsteinsäuremono-
und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester
mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
- – lineare
Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- – lineare
Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- – Alpha-Sulfofettsäuremethylester
von Fettsäuren
mit 12 bis 18 C-Atomen,
- – Alkylsulfate
und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)xSO3H,
in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen
und x = 0 oder 1 bis 12 ist,
- – Gemische
oberflächenaktiver
Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37
25 030,
- – sulfatierte
Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether
gemäß DE-A-37
23 354,
- – Sulfonate
ungesättigter
Fettsäuren
mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen gemäß DE-A-39 26
344,
- – Ester
der Weinsäure
und Zitronensäure
mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2–15 Molekülen Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.
Bevorzugte
anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate
und Ethercarbonsäuren mit
10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen
im Molekül
sowie insbesondere Salze von gesättigten
und insbesondere ungesättigten
C8-C22-Carbonsäuren, wie Ölsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure und
Palmitinsäure.
Als
zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet,
die im Molekül
mindestens eine quartäre
Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(–)-
oder -SO3 (–)-Gruppe tragen. Besonders
geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie
die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammoniumglycinat,
N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise
das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline
mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie
das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes
zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl
Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Unter
ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden,
die außer
einer C8-18-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens
eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer
Salze befähigt
sind. Beispiele für
geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine,
N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und
Alkylaminoessigsäuren
mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte
ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat
und das C12-18-Acylsarcosin.
Nichtionische
Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe,
eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol-
und Polyglykolether-gruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
- – Anlagerungsprodukte
von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an
lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit
12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in
der Alkylgruppe,
- – C12-22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten
von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,
- – C8-22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren
ethoxylierte Analoga,
- – Anlagerungsprodukte
von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl,
- – Anlagerungeprodukte
von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester
- – Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide.
Beispiele
für die
in den erfindungsgemäßen Bleichmitteln
verwendbaren kationischen Tenside sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen.
Bevorzugt sind Ammoniumhalogenide wie Alkyltrimethylammoniumchloride,
Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride,
z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid,
Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid.
Weitere erfindungsgemäß verwendbare
kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate
dar.
Erfindungsgemäß ebenfalls
geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im
Handel erhältlichen
Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodimethicon),
Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxylamino-modifiziertes
Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller:
General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat
3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane,
Quaternium-80).
Alkylamidoamine,
insbesondere Fettsäureamidoamine
wie das unter der Bezeichnung Tego Amid®S 18
erhältliche
Stearylamidopropyldimethylamin, zeichnen sich neben einer guten
konditionierenden Wirkung speziell durch ihre gute biologische Abbaubarkeit
aus.
Ebenfalls
sehr gut biologisch abbaubar sind quaternäre Esterverbindungen, sogenannte "Esterquats", wie die unter dem
Warenzeichen Stepantex® vertriebenen Methylhydroxyalkyldialkoyloxyalkyl-ammoniummethosulfate
sowie die unter dem Warenzeichen Dehyquart® vertriebenen
Produkte wie Dehyquart® AU-46.
Ein
Beispiel für
ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zuckerderivat stellt das
Handelsprodukt Glucquat®100 dar, gemäß INCI-Nomenklatur
ein "Lauryl Methyl
Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride".
Bei
den als Tenside eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann
es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch
in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen
pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so daß man Substanzgemische
mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.
Bei
den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid
an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen,
können
sowohl Produkte mit einer "normalen" Homologenverteilung
als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet
werden. Unter "normaler" Homologenverteilung
werden dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der
Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen,
Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren
erhält.
Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise
Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide,
-hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren verwendet werden.
Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung
kann bevorzugt sein.
Weiterhin
können
die erfindungsgemäßen Bleichmittel
bevorzugt noch einen konditionierenden Wirkstoff, ausgewählt aus
der Gruppe, die von kationischen Tensiden, kationischen Polymeren,
Alkylamidoaminen, Paraffinölen,
pflanzlichen Ölen
und synthetischen Ölen
gebildet wird, enthalten.
Als
konditionierende Wirkstoffe bevorzugt sein können kationische Polymere.
Dies sind in der Regel Polymere, die ein quartäres Stickstoffatom, beispielsweise
in Form einer Ammoniumgruppe, enthalten.
Bevorzugte
kationische Polymere sind beispielsweise
- – quaternisierte
Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Celquat® und
Polymer JR® im
Handel erhältlich
sind. Die Verbindungen Celquat® H 100, Celquat® L
200 und Polymer JR®400 sind bevorzugte quaternierte
Cellulose-Derivate.
- – polymere
Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Acrylsäure sowie
Estern und Amiden von Acrylsäure
und Methacrylsäure.
Die unter den Bezeichnungen Merquat®100
(Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)), Merquat®550
(Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer) und Merquat® 280 (Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylsäure-Copolymer
im Handel erhältlichen
Produkte sind Beispiele für solche
kationischen Polymere.
- – Copolymere
des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylaminoacrylats
und -methacrylats, wie beispielsweise mit Diethylsulfat quaternierte
Vinylpyrrolidon-Dimethylaminomethacrylat-Copolymere.
Solche Verbindungen sind unter den Bezeichnungen Gafquat®734
und Gafquat®755
im Handel erhältlich.
- – Vinylpyrrolidon-Methoimidazoliniumchlorid-Copolymere,
wie sie unter der Bezeichnung Luviquat® angeboten
werden.
- – quaternierter
Polyvinylalkohol
sowie die unter den Bezeichnungen
- – Polyquaternium
2,
- – Polyquaternium
17,
- – Polyquaternium
18 und
- – Polyquaternium
27 bekannten Polymeren mit quartären
Stickstoffatomen in der Polymerhauptkette.
Besonders
bevorzugt sind kationische Polymere der vier erstgenannten Gruppen,
ganz besonders bevorzugt sind Polyquaternium-2, Polyquaternium-10
und Polyquaternium-22.
Als
konditionierende Wirkstoffe weiterhin geeignet sind Silikonöle, insbesondere
Dialkyl- und Alkylarylsiloxane, wie beispielsweise Dimethylpolysiloxan
und Methylphenylpolysiloxan, sowie deren alkoxylierte und quaternierte
Analoga. Beispiele für
solche Silikone sind die von Dow Corning unter den Bezeichnungen DC
190, DC 200, DC 344, DC 345 und DC 1401 vertriebenen Produkte sowie
die Handelsprodukte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes
Trimethylsilylamodimethicon), Dow Corning® 929
Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes Silicon, das
auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General
Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat
3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane,
Quaternium-80).
Ebenfalls
einsetzbar als konditionierende Wirkstoffe sind Paraffinöle, synthetisch
hergestellte oligomere Alkene sowie pflanzliche Öle wie Jojobaöl, Sonnenblumenöl, Orangenöl, Mandelöl, Weizenkeimöl und Pfirsichkernöl, sowie
Tocopherolacetat.
Gleichfalls
geeignete haarkonditionierende Verbindungen sind Phospholipide,
beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecithin und Kephaline.
Weitere
Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe sind beispielsweise
- – nichtionische
Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere,
Polyvinylpyrrolidon und Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere und
Polysiloxane,
- – zwitterionische
und amphotere Polymere wie beispielsweise Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere
und Octylacrylamid/Methyl-methacrylat/tert-Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmethacrylat-Copolymere,
- – anionische
Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacrylsäuren, Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere,
Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere,
Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere
und Acrylsäure/Ethylacrylat/N-tert.Butyl-acrylamid-Terpolymere,
- – Verdickungsmittel
wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum,
Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate,
z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcellulose,
Stärke-Fraktionen
und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie z.
B. Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z.B. Polyvinylalkohol,
- – Strukturanten
wie Maleinsäure
und Milchsäure,
- –Proteinhydrolysate,
insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate,
deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte Proteinhydrolysate,
- – Parfümöle,
- – Cyclodextrine,
- – Lösungsmittel
und -vermittler wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol,
Glycerin, Dimethylisosorbid und Diethylenglykol,
- – quaternierte
Amine wie Methyl-1-alkylamidoethyl-2-alkylimidazolinium-methosulfat
- – Entschäumer wie
Silikone,
- – Farbstoffe
zum Anfärben
des Mittels,
- – Antischuppenwirkstoffe
wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol,
- – Lichtschutzmittel,
insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine,
- – Substanzen
zur Einstellung des pH-Wertes, wie beispielsweise übliche Säuren, insbesondere
Genußsäuren und
Basen,
- – Wirkstoffe
wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren
und deren Salze sowie Bisabolol,
- – Cholesterin,
- – Konsistenzgeber
wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,
- – Fette
und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine,
- – Fettsäurealkanolamide,
- – Komplexbildner
wie EDTA, NTA, β-Alanindiessigsäure und
Phosphonsäuren,
- – Quell-
und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether,
Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate,
- – Trübungsmittel
wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere
- – Perlglanzmittel
wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat,
- – Pigmente,
- – Stabilisierungsmittel
für Wasserstoffperoxid
und andere Oxidationsmittel,
- – Treibmittel
wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether,
CO2 und Luft,
- – Antioxidantien.
Bezüglich weiterer
fakultativer Komponenten sowie die eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird
ausdrücklich
auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schrader, Grundlagen
und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg,
1989, verwiesen.
Ein
vierter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Aufhellung keratinhaltiger Fasern, bei dem die Fasern mit dem
oben beschriebenen Mittel des dritten Erfindungsgegenstandes behandelt werden.
Die
erfindungsgemäßen Bleichmittel
des dritten Erfindungsgegenstandes werden im Rahmen dieses Verfahrens
bevorzugt kurz vor der Anwendung auf der Faser durch Vermengen von
mindestens zwei Komponenten hergestellt. Zu diesem Zweck wird eine
Komponente A, welche gegebenenfalls eine Peroxoverbindung enthalten
kann, mit einer Wasserstoffperoxid-Lösung als Komponente B vermischt,
wobei die Mischung bevorzugt die zuvor genannten pH-Werte besitzt.
Die Imidazolverbindung gemäß Formel
I ist Bestandteil mindestens einer der Komponenten A und B. Es ist
jedoch bevorzugt in der Komponente A enthalten. Komponente A liegt
bevorzugt als Creme, Paste, eine W/O-Emulsion, eine O/W-Emulsion
oder ein Öl
vor.
Die
Komponente A wiederum kann jedoch in einer weiteren erfindungsgemäßen Variante
dieser Ausführungsform
aus einer Komponente A1 und einer Komponente A2, enthaltend mindestens
eine Peroxoverbindung, durch Mischung hergestellt werden. Dabei
liegt die Komponente A1 bevorzugt in Form einer W/O- oder O/W-Emulsion
und die Komponente A2 als Feststoff vor.
Die
Konzentration der Wasserstoffperoxid-Lösung der Komponente B wird
einerseits von den gesetzlichen Vorgaben und andererseits von dem
gewünschten
Effekt bestimmt; in der Regel werden 6- bis 12-prozentige Lösungen in
Wasser verwendet. Die Mengenverhältnisse
von Komponente A und der Komponente B liegen dabei üblicherweise
im Bereich 1.5:1 bis 1:2, wobei ein Überschuß an Komponente A insbesondere dann
gewählt
wird, wenn keine zu ausgeprägte
Blondierwirkung erwünscht
ist.
Die
folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
erläutern
ohne ihn jedoch zu beschränken.