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Die
Erfindung betrifft eine Ballenpresse mit einem quaderförmigen Pressraum,
in dem ein Presskolben beweglich aufgenommen wird, und mit einer Wiegeeinrichtung
zur Ermittlung des Gewichts eines insbesondere fertig gebundenen
Ballens.
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Die
DE-A1-195 43 343 zeigt eine landwirtschaftliche Ballenpresse zur
Herstellung quaderförmiger
Großballen.
Diese Ballenpresse weist eine Wiegeinrichtung auf, die den fertig
gebundenen Erntegutballen wiegt. Hierzu ist an einer Anhängevorrichtung
ein Drucksensor zur Messung der Stützlast sowie am Ende des Presskanals
ein Drucksensor angebracht, der das Gewicht eines sich am Ausgang des
Presskanals befindlichen Ballens ermittelt. Außerdem sind am Fahrwerk der
Ballenpresse Gewichtssensoren angebracht, die das Gewicht der Ballenpresse
an der Achse messen. Um einen korrekten Gewichtswert für einen
fertig gebundenen Ballen zu erhalten, muss die Gewichtsentlastung
der Ballenpresse direkt nach der Abgabe des Ballens auf das Feld
gemessen werden oder aber, es ist durch entsprechende Fördereinrichtungen
sicherzustellen, dass sich immer nur ein fertig gebundener Ballen
auf der Abgabeeinrichtung befindet.
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Problem wird darin gesehen, dass
das Gewicht des Ballens an Ballenpressen mit derartigen Wiegeeinrichtungen
nur dann korrekt ermittelt werden kann, wenn sich nur der zu wiegende
Ballen in der Ballenpresse befindet.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale
aufgeführt
sind, die die Lösung
in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Auf
diese Weise wird das Gewicht eines Ballens im Innern des Pressraum
selbst ermittelt, da die Wiegeeinrichtung im Innern dieses Pressraums
und nicht an einem Ende des Pressraums oder an einer Auswurfeinrichtung,
einer Achse, Deichsel etc. vorgesehen ist. Insbesondere kann das
Gewicht eines fertiggestellten bzw. fertig gebundenen Ballens ermittelt
werden, bevor dieser die Ballenpresse verlässt. Es hat hierbei keinen
Einfluss auf die Ermittlung des Ballengewichts, wenn sich ein weiterer
Ballen beispielsweise in einem Auslassbereich oder auf einer Auswurfeinrichtung
befindet bzw. gerade die Ballenpresse verlässt. Darüber hinaus kann davon abgesehen
werden, das Gewicht der ganzen Ballenpresse oder großer Teile
der Ballenpresse zu bestimmen, wodurch es auch überflüssig wird, Veränderungen
an der Ballenpresse oder andere wechselnde Belastungen in der Art
von Störwerten
in Betracht ziehen zu müssen.
Bei einer derartigen Ballenpresse kann es sich um eine industriell
einsetzbare Ballenpresse zur Herstellung quaderförmiger Ballen, beispielsweise aus
Papier, Textilien, Abfällen
oder jedem anderen geeigneten Material handeln. Vorzugsweise ist
die Ballenpresse aber eine landwirtschaftliche Ballenpresse, insbesondere
zur Erzeugung quaderförmiger Großballen,
welche sowohl an ein Zugfahrzeug anhängbar als auch selbstfahrend
ausgebildet sein kann.
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Ist
die Wiegeeinrichtung in einem Bodenbereich des Pressraums angeordnet
bzw. bildet die Wiegeeinrichtung wenigstens teilweise einen Boden des
Pressraum, so liegt der Ballen direkt auf der Wiegeeinrichtung auf.
Darüber
hinaus ragen keine zusätzlichen
Bauteile, welche beispielsweise in den Ballen eingreifen könnten, um
ihn anzuheben, in den Pressraum hinein, welche die Bildung oder
den Vorschub des Ballens behindern könnten.
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Es
ist denkbar, die Wiegeeinrichtung in der Art einer konventionellen,
insbesondere mechanischen Waage auszuführen. Weist die Wiegeeinrichtung
allerdings wenigstens einen Sensor bzw. einen elektrischen Messwertgeber
zur Bestimmung der Gewichtskraft des Ballens auf, so kann dieser
eine Ausgabe bzw. einen Ausgabewert liefern, der weiterverarbeitet
oder in einfacher Weise weitergeleitet werden kann. Bei dem Sensor
kann es sich beispielsweise um einen analogen oder digitalen Sensor
handeln, welcher beispielsweise Federeinrichtungen, Dehnungsmessstreifen
etc. umfasst.
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Weist
die Wiegeeinrichtung zwei oder mehrere Sensoren auf, so kann die
Gewichtskraft insbesondere bei einer Wiegeeinrichtung bzw. bei Ballen größerer Abmaße ermittelt
werden, ohne dass Einrichtungen vorgesehen sein müssen, die
den Ballen bzw, die Wiegeeinrichtung vertikal ausrichten bzw. es kann
aus zwei oder mehr Ausgabewerten das eigentlichen Ballengewicht
errechnet bzw. aufgrund von zwei oder mehr Ausgabewerten ermittelt
werden.
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Hierzu
sind die Sensoren vorzugsweise derart angeordnet, dass sie zumindest
bezogen auf die Längserstreckung
des Pressraums in Längsrichtung beabstandet
vorgesehen sind. Es ist aber auch möglich, dass die Sensoren auch
oder nur seitwärts
beabstandet sind.
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Die
Wiegeeinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass sie das Gewicht
des Ballens punktuell ermittelt. Einen besonders ungestörten Ballentransport
fördert
es aber, wenn die Wiegeeinrichtung mit wenigstens einer zumindest
bereichsweise beweglichen Bodenplatte des Pressraums zusammenwirkt bzw.
eine derartige Bodenplatte umfasst. Der Ballen liegt dann auf der
Bodenplatte auf und wird durch den Presskolben, insbesondere während seiner
Bildung entlang des Pressraums verschoben. Der fertige Ballen kann
dann vollständig
auf der Bodenplatte aufliegen, so dass sein Gewicht in einfacher
Weise ermittelt werden kann.
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Der
Sensor bzw. die Sensoren können
mit dieser Bodenplatte beispielsweise derart zusammenwirken, dass
sie bezogen auf den Pressraum unterhalb derselben angeordnet sind,
um die Gewichtskraft des Ballens zu ermitteln. Vorzugsweise sind
sie darüber
hinaus in Rand- bzw. Eckbereichen der Bodenplatte angeordnet. Der
Sensor bzw. die Sensoren kann/können
auch einen Bestandteil/Bestandteile der Bodenplatte darstellen bzw.
mit. dieser verbunden sein. Beispielsweise kann der Sensor/können die
Sensoren in der Art von Dehnungsmessstreifen ausgeführt sein.
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Es
ist möglich,
dass sich die Wiegeeinrichtung über
den gesamten Pressraum bzw. insbesondere entlang seiner gesamten
Längsausdehnung
erstreckt oder auch nur punktuell angeordnet ist. Vorzugsweise erstreckt
sich die Wiegeeinrichtung bzw. die Bodenplatte aber über einen
Teilbereich des Pressraums, der einer maximalen bzw. bevorzugten Ballenlänge entspricht.
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Um
die Wiegeeinrichtung an unterschiedliche Ballenlängen anzupassen bzw. flexibel
einsetzen zu können,
kann es vorgesehen sein, dass zumindest die Längserstreckung des Teilbereichs
verändert
bzw. ausgewählt
werden kann.
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Da
der fertiggestellte bzw. fertiggebundene Ballen während des
Bindevorgangs kurz vor und nach Abschluss des Bindevorgangs an die
Bindeeinrichtung anschließend
angeordnet ist, ist es vorteilhaft auch den Teilbereich zumindest
im Wesentlichen an die Bindeeinrichtung anschließend vorzusehen.
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Um
eine Betrachtung und/oder Anzeige des durch die Wiegeeinrichtung
ermittelten Ballengewichts zu ermöglichen, kann diese mit einer
vorzugsweise elektronischen Datenverarbeitungsanlage, in der Art
eines Computers, und/oder einer Steuer- bzw. Regeleinrichtung und/oder
einer Anzeigeeinrichtung wirksam verbunden sein.
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Die
Datenverarbeitungsanlage, die Steuer- bzw. Regeleinrichtung und/oder
die Anzeigeeinrichtung können
räumlich
unabhängig
von der Ballenpresse bzw. dem Zugfahrzeug vorgesehen sein, beispielsweise
indem sie mit der Ballenpresse bzw. dem Zugfahrzeug mittels drahtloser
Kommunikationseinrichtungen in Verbindung stehen. Vorzugsweise ist die
Datenverarbeitungsanlage, die Steuer- bzw. Regeleinrichtung und/oder
die Anzeigeeinrichtung aber an der Ballenpresse bzw. an dem Zugfahrzeug
vorgesehen bzw. wird durch entsprechende bereits für andere
Aufgaben vorgesehene Einrichtungen gebildet bzw. ist in derartige
Einrichtungen bzw. Anzeigeeinrichtungen integriert.
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Es
ist denkbar, dass die Wiegeeinrichtung das Ballengewicht fortlaufend
bzw. kontinuierlich ermittelt. Hierbei kann das Gewicht eines fertiggestellten
bzw. fertiggebundenen Ballens beispielsweise anhand auftretender
Spitzenwerte ermittelt werden. Aufgrund der Anordnung eines fertiggestellten
Ballens in dem Pressraum der Ballenpresse bzw. der Bindung des fertiggestellten
Ballens durch eine Bindeeinrichtung in dem Pressraum und die entsprechende
Steuerung bzw. Regelung der Ballenpresse ermittelt die Wiegeeinrichtung
bzw. der Sensor oder die Sensoren das Gewicht eines fertig gebundenen Ballens
und/oder das Ballengewicht in Abhängigkeit von einer Betätigung einer
Bindeeinrichtung und/oder während
oder in zeitlicher Nähe
eines Bindevorgangs und/oder leitet einen Ausgabewert nur dann,
insbesondere an eine/die elektronische Datenverarbeitungsanlage
weiter. Auf diese Weise kann darüber
hinaus auf eine kontinuierliche bzw. fortlaufende Messung des Ballengewichts
und auf die Auswertung von Spitzenwerten verzichtet werden; eine derartige
ist aber trotzdem möglich.
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Die
von den Sensoren bzw. der Wiegeeinrichtung gelieferten bzw. an die
Datenverarbeitungsanlage weitergeleiteten bzw. dort verarbeiteten und/oder
aufgezeichneten Werte können
beispielsweise Informationen über
ein durchschnittliches Ballengewicht, insbesondere bezogen auf einen
Arbeitszyklus oder ein Feld o.ä.
darstellen bzw. zur Verfügung
stellen. Es können
aber auch die Werte aller oder auch nur einiger Ballen ermittelt
bzw, gespeichert werden. In allen Fällen sind Rückschlüsse auf den Ertrag eines Feldes
und/oder pro Arbeitszyklus möglich.
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Die
gelieferten Gewichtsdaten bzw. Ausgabewerte können durch die elektronische
Datenverarbeitungsanlage darüber
hinaus unter In-Betracht-Ziehen beispielsweise der Erntegutart oder
anderer Umgebungskennwerte, wie dem Reifegrad etc. und/oder einer
Erntegutfeuchte beurteilt werden. Die Erntegutfeuchte kann durch
einen Feuchtesensor ermittelt werden, welcher insbesondere an der
Ballenpresse bzw. in dem Pressraum oder auch einem Zufuhrkanal etc.
vorgesehenen Feuchtesensor ermittelt werden; es ist aber auch möglich, die
Feuchte zentral und unabhängig
von der Ballenpresse oder auch durch Stichproben zu ermitteln.
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Aufgrund
der Feuchte und den Ausgabewerten bzw. dem Ballengewicht kann ein
Anteil an Trockenmaterial bezogen auf den insbesondere fertigen Ballen
oder auch bezogen auf eine vorgegebene oder wählbare Anzahl von insbesondere
fertigen Ballen ermittelt werden. Derartige Daten können beispielsweise
zur Beurteilung des Ertrags oder für die weitere Behandlung, beispielsweise
Lagerung herangezogen werden.
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Wirkt
die Datenverarbeitungsanlage mit einem Positionsbestimmungssystem
zusammen, können
Ausgabewerte, ein (auch gemitteltes) Ballengewicht, und/oder Ertragsdaten
einer bestimmten Position bzw. einem Bereich zugeordnet werden,
wodurch es möglich
wird, eine Ertragskartierung vorzunehmen. Bei dem Positionsbestimmungssystem handelt
es sich vorzugsweise um ein satellitengestütztes Positionsbestimmungssystem,
wie es häufig mit
dem Begriff GPS (Global Positioning System) benannt wird. Es sind
aber auch andere Positionsbestimmungssysteme, insbesondere ohne
die Verwendung von Satelliten, beispielsweise unter Verwendung stationärer Referenzpunkte
möglich.
Die Datenverarbeitungsanlage kann auch einen Bestandteil eines Positionsbestimmungssystems
bilden.
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In
der Zeichnung ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Die einzige Figur zeigt eine Ballenpresse zur
Herstellung zumindest im Wesentlichen quaderförmiger Großballen, welche eine Wiegeeinrichtung zur
Bestimmung des Ballengewichts aufweist.
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Es
wird eine Ballenpresse 10 in der Art einer Großballenpresse
zum Herstellen quaderförmiger Ballen
gezeigt, die einen Rahmen 12 aufweist, der auf Bodenstützrädern 14 in
Tandemanordnung abgestützt
ist. An den Rahmen 12 ist eine Deichsel 16 angeschlossen,
welche sich von diesem aus nach vorn erstreckt und so ausgebildet
ist, dass sie an ein Zugfahrzeug, wie einen nicht gezeigten Ackerschlepper, angeschlossen
werden kann, der mit einer Zapfwelle ausgerüstet ist, um Leistung zum Antreiben
verschiedener angetriebener Komponenten der Ballenpresse 10 zu
liefern. Ein Pressraum 18 oder eine Kammer von rechteckförmigem Querschnitt
wird teilweise von einem Gehäuseoberteil 20 und
einem Gehäuseunterteil 22 gebildet,
wobei der Gehäuseunterteil 22 mit einem
Guteinlass 24 versehen ist, an den ein gekrümmter Zufuhrkanal 26 angeschlossen
ist, der als ein Vorpressraum dient, wie dies nachfolgend beschrieben
wird. Eine Aufnahmevorrichtung 28 in der Art einer Pick-up
und mit einer zur Mitte fördernden Schnecke
ist vor dem Zufuhrkanal 26 angeordnet, um ein Schwad von
Erntegut vom Boden aufzuheben und es an eine Verdichtergabel 30 abzugeben,
die dazu dient, Erntegut in dem Zufuhrkanal 26 zu verdichten,
bis sich eine Ladung von vorgewählter
Dichte in dem Zufuhrkanal 26 angesammelt hat und mittels
eines Ladegabelzusammenbaus 36 über den Guteinlass 24 in
den Pressraum 18 hineingestopft wird. An einer vorderen
unteren Stelle des Zufuhrkanals 26 ist eine federbelastete
Klappe bzw. ein Mittel 38 schwenkbar montiert, das in Abhängigkeit
von sich in dem Zufuhrkanal 26 befindlichem Erntegut schwenkt,
und anzeigt, dass eine gewünschte
Pressgutdichte in dem Zufuhrkanal 26 erreicht ist, um die Bestromung
eines elektrischen Steuerkreislaufs (nicht gezeigt) zu bewirken,
der entsprechende Antriebsverbindungen herstellt, die den Ladegabelzusammenbau 36 derart
aktiviert, dass er die Ladung des Ernteguts in den Pressraum 18 bewegen
kann.
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Wenn
die Ladung des Ernteguts in den Pressraum 18 eingebracht
wurde, wird ein Kolbenmechanismus 40, der vor dem Rahmen 12 angeordnet
ist, in einer gesteuerten Reihenfolge nach dem Ladegabelzusammenbau 36 betätigt, um
das Erntegut nach hinten in den Pressraum 18 zu bewegen,
wo es in einem Stapel verdichtet wird, wie dies im Stand der Technik
gut bekannt ist. Nachdem der Stapel von verdichtetem Material eine
vorgewählte
Länge erreicht
hat, wird eine Bindeinrichtung 41 betätigt. Diese Bindeeinrichtung
weist einen Nadelzusammenbau 42 zum Liefern von Bindegarn
auf, der mehrere gekrümmte
Nadeln enthält,
um mehrere Garnstränge einer
entsprechenden Anzahl nicht gezeigter Knoter zuzuführen, die
so wirken, dass sie Garnlängen
um die vorgewählte
Länge der
Stapel legen, um einen Ballen 44 zu bilden, der zum Entladen
fertig ist, was dann geschieht, wenn er von einem Ballenteil aus dem
rückwärtigen Endbereich
des Pressraums 18 herausgedrückt wird, wenn er in seiner
Länge zunimmt,
weil neue Ladungen von Erntegut in den Pressraum 18 gestopft
werden. Die Figur zeigt den Ballen 44 nachdem er durch
die Bindeeinrichtung 42 abgebunden wurde.
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Mit
Bezug auf die Einzelheiten des Kolbenmechanismus 40 ist
zu erkennen, dass letzterer einen Presskolben 48 enthält, der
für eine
hin- und hergehende Bewegung in dem Pressraum 18 zwischen einer
zurückgezogenen
Stellung vor dem Guteinlass 24 und einer ausgefahrenen
Stellung über
dem Guteinlass 24 (sh. 1) angeordnet
ist. Diese Bewegung des Presskolbens 48 hat zum Ergebnis,
dass Ladungen von Erntegut, die aus dem Zufuhrkanal 26 in
den Pressraum 18 eingeführt
werden, gegen einen Stapel von Erntegut verdichtet werden, was einen teilweise
gebildeten Ballenteil und/oder den kompletten Ballen 44 einschließt.
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Der
Presskolben 48 ist mit mehreren drehbaren Führungsmitteln 49 versehen,
welche mit entsprechenden in dem Pressraum 18 vorgesehenen Führungen 51,
die hier nur andeutungsweise dargestellt sind, zusammenwirken, um
den Presskolben 48 in dem Pressraum 18 zu führen und
um so eine gleichmäßige und
verschleißarme
Bewegung des Presskolbens 48 zu begünstigen.
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Vorliegend
sind exemplarisch Führungsmittel 49 andeutungsweise
dargestellt, welche in der Art von Laufrollen ausgebildet sind und
sich quer zu der Bewegungsrichtung des Presskolbens 48 erstrecken.
Es kann aber auch eine geringere oder größere Anzahl an Führungsmitteln 49 vorgesehen
sein, wobei diese auch in der Art von Rollen- oder Kugel oder auch
von Gleitlagern oder anderer geeigneter Mittel ausgebildet sein
können.
Die Führungsmittel 49 können den
Presskolben 48 zusätzlich
oder alternativ auch quer zu seiner Bewegungsrichtung bzw. anderweitig,
beispielsweise diagonal, führen.
Die Führungsmittel 49 können entgegen
der vorliegenden Darstellung auch in einem Mittenbereich des Presskolbens 48 und/oder
in einer oder mehreren vertikal und/oder horizontal beabstandeten
Reihe angeordnet sein.
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Der
Kolbenmechanismus 40 enthält weiterhin einen als aus-
und einfahrbare Betätigungsvorrichtung
ausgebildeten Antrieb 50, der hier als eine doppeltwirkende
Hydraulikzylinder-Kolben-Einheit dargestellt
ist, deren Zylinderende mit einem Bolzen 52 schwenkbar
an den Rahmen 12 an einer Stelle oberhalb der Verdichtergabel 30 verankert
ist. Das kolbenseitige Ende des Antriebs 50 ist an einer
Verbindungsstelle 54, etwa mit einem Bolzen, an einer Stelle
zwischen gegenüberliegenden
Enden eines als Kurbelarm dienenden ersten Lenkers 56 angeschlossen,
dessen vorderer Endbereich an einer Lagerstelle 58 schwenkbar
an den Rahmen 12 angeschlossen ist. Ein rückwärtiger Endbereich
des ersten Lenkers 56 ist in einer Lagerstelle 60,
etwa mit einem Bolzen, an einen vorderen Endbereich eines zweiten
als Pleuelstange funktionierenden Lenkers 62 angeschlossen,
dessen rückwärtiger Endbereich in
einer Lagerstelle 64 mit dem Presskolben 48 verbunden
ist. Es wird hier darauf hingewiesen, dass die verbindenden Bolzen
der Lagerstellen 58 und 64 entlang einer Linie
von Zentren angeordnet sind, die entlang oder ungefähr entlang
einer mittigen Längsachse
des Pressraums 18 liegt. Dies hat zum Ergebnis, dass die
Reaktionskraft des Ernteguts, das auf den Presskolben 48 wirkt,
im Wesentlichen von dem Antrieb 50 genommen wird, wenn
sich der erste und der zweite Lenker 56 und 62 entlang
einer Linie befinden, wie dies der Fall ist, wenn sich der Presskolben 48 in seiner
rückwärtigen Endstellung
befindet. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass die beiden
Lenker 56 und 62 jeweils als ein Paar in der Querrichtung einen
Abstand zueinander aufweisender Lenker ausgebildet sein könnten. Der
Antrieb 50 würde
dann an der Verbindungsstelle 54 (Bolzen) an einer Stelle
zwischen dem Paar von Lenkern 56 angeschlossen werden,
die den ersten Lenker 56 bilden. Es wird daher erkannt,
dass der Presskolben 48 den Gleiter eines Gleitkurbelmechanismus
bildet, der einen ersten Lenker 56 als Kurbelarm und einen
zweiten Lenker 62 als Pleuelstange enthält. Obwohl sich das von den Lenkern 56 und 62 gebildete
Gestänge
nicht über eine
Totpunktstellung hinausbewegt, könnte
es als ein Kniemechanismus oder Kniegelenk bezeichnet werden. Wenn
auch das bevorzugte Ausführungsbeispiel
einen Antrieb 50 zeigt, der an den ersten Lenker 56 an
einer Stelle zwischen gegenüberliegenden
Enden des ersten Lenkers 56 angeschlossen ist, könnte des
Weiteren der Antrieb an irgendeiner Stelle zwischen der Lagerstelle 58 und
der Lagerstelle 64 angeschlossen werden, zum Beispiel könnte der
Antrieb 50 an dem Bolzen 60 oder an einem Punkt
entlang der Länge
des zweiten Lenkers 62 angeschlossen werden, wobei sich
der Betrieb noch in einer besseren Art als der der bekannten Vorrichtungen
darstellt, bei denen die Betätigungsvorrichtung
direkt an den Presskolben 48 angeschlossen ist.
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Weitere
Einzelheiten dieser Ballenpresse 10 sind in der EP-A2-0
940 072 beschrieben, deren Offenbarung hierin einbezogen wird. Es
wird darauf hingewiesen, dass anstelle des dort beschriebenen speziellen
Antriebs mit einem Hydraulikmotor ein herkömmlicher Kurbeltrieb verwendet
werden könnte.
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Wie
es bereits zuvor beschrieben wurde, weist der Pressraum 18 einen
Gehäuseoberteil 20 und
einen Gehäuseunterteil 22 auf.
Im Bereich des Gehäuseunterteils 22 ist
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Wiegeeinrichtung 66 vorgesehen.
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Die
Wiegeeinrichtung 66 erstreckt sich über einen Teilbereich des Gehäuseunterteils 22,
welcher im Wesentlichen den Abmessungen des fertigen bzw. fertig
gebundenen Ballens 44 entspricht, und weist eine Bodenplatte 68 auf,
die zumindest im Wesentlichen dem Boden des Gehäuseunterteils 22 entspricht
bzw. diesen bildet. Die Bodenplatte 68 ist vertikal beweglich
auf einer Grundplatte 70 gelagert, welche einen Teil des
Rahmens 12 bildet bzw. mit diesem verbunden ist.
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Zwischen
der Bodenplatte 68 und der Grundplatte 70 sind
in jeweiligen Eckbereichen Sensoren 72 angeordnet, welche
geeignet sind, eine Gewichtskraft zu ermitteln und entsprechende
Ausgabewerte zu liefern. Die Sensoren 72 sind mit einer
elektronischen Datenverarbeitungsanlage EDP derart verbunden, das
die Ausgabewerte an diese übermittelt werden.
Die Ausgabewerte können
hierbei die auf die Sensoren 72 wirkende Gewichtskraft
repräsentieren bzw.
die Datenverarbeitungsanlage EDP kann anhand der Ausgabewerte eine
auf die Sensoren 72 bzw. die Bodenplatte 68 wirkende
Gewichtskraft ermitteln bzw. errechnen.
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Die
Wiegeeinrichtung 66, die Sensoren bzw. die Datenverarbeitungsanlage
EDP können
kontinuierlich Ausgabedaten liefern bzw. das Ballengewicht in dem
Pressraum 18 bzw. auf der Bodenplatte 68 fortlaufend
ermitteln bzw. auswerten. Das Gewicht des fertigen Ballens bzw.
des Ballens 44 als solchem kann dann den aufgezeichneten
oder sich ergebenen Spitzenwerten entnommen werden. Gemäß dem vorliegenden
bevorzugten Ausführungsbeispiel
ermittelt die Wiegeeinrichtung 66 bzw. die Datenverarbeitungsanlage
EDP das Ballengewicht während
oder zumindest in zeitlicher Nähe
zu einem Bindevorgang, also wenn der Ballen 44 seine endgültige Größe erreicht
hat.
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Die
Datenverarbeitungsanlage EDP kann sowohl an der Ballenpresse 10 oder
an einem Zugfahrzeug vorgesehen sein bzw. durch eine elektronische
Datenverarbeitungsanlage EDP gebildet werden, welche bereits an
der Ballenpresse 10 oder dem Zugfahrzeug vorgesehen ist.
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Die
elektronische Datenverarbeitungsanlage EDP kann auch mit einer elektronischen
Steuer- und Regeleinrichtung verbunden sein, zusammenwirken bzw.
einen Bestandteil derselben bilden, welche beispielsweise wenigstens
eine Funktion der Ballenpresse und/oder des Zugfahrzeugs steuert
bzw. regelt.
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Das
durch die Wiegeeinrichtung 66, die Sensoren 72 bzw.
die elektronische Datenverarbeitungsanlage EDP ermittelte Gewicht
bzw. die Ausgabedaten kann/können
mittels einer nicht gezeigten Anzeige an dem Zugfahrzeug oder der
Ballenpresse 10 angezeigt werden. Darüber hinaus kann vorgesehen sein,
dass die Datenverarbeitungsanlage EDP die Ausgabewerte bzw. das
Gewicht der Ballen 44, insbesondere unter Zuhilfenahme
einer zeitlichen Bezugsgröße speichert.
Die Datenverarbeitungsanlage EDP kann beispielsweise ein gemitteltes
Ballengewicht für
ein Feld oder einen Feldabschnitt ermitteln, in dem sie für eine bestimmte
oder wählbare
Ballenanzahl einen Mittelwert bildet. Weiter kann die Art des Erntegutes
bei der Beurteilung des Ballengewichts oder dessen Auswertung herangezogen
werden.
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In
der Presskammer 18 ist darüber hinaus ein Feuchtesensor 74 vorgesehen.
Dieser ist allerdings nicht zwingend notwendig bzw. kann beispielsweise
auch in dem Zufuhrkanal 26 oder an einer anderen Stelle
der Ballenpresse 10 oder des Zugfahrzeugs vorgesehen sein.
Die Feuchte kann auch stichprobenartig unabhängig von der Ballenpresse 10 oder
dem Zugfahrzeug ermittelt werden. Die ermittelte Feuchte bzw. die
durch den Feuchtesensor 74 gelieferten Feuchtewerte können beispielsweise dazu
herangezogen werden, unter Verwendung des Ballengewichts bzw. der
Ausgabedaten einen Anteil an trockenem Material pro Ballen 44 oder
auch einen derartigen gemittelten Wert für alle oder eine bestimmte
oder wählbare
Zahl von Ballen 44 zu ermitteln.
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Insbesondere
wirkt die Datenverarbeitungsanlage EDP mit einem Positionsbestimmungssystem GPS
zusammen, welches die Position der Ballenpresse 10 bzw.
des Zugfahrzeugs auf dem Feld bestimmen kann. Bei dem Positionsbestimmungssystem
GPS handelt es sich vorzugsweise um ein satellitengestütztes Positionsbestimmungssystem
(Global Positioning System). Mit Hilfe des Positionsbestimmungssystems
und der das Ballengewicht repräsentierenden
Ausgabedaten der Wiegeeinrichtung 66, der Sensoren 72 bzw.
der Datenverarbeitungsanlage EDP kann ein Ertrag bezogen auf einen
bestimmten Bereich des jeweiligen Feldes ermittelt bzw. eine Ertragskartierung
vorgenommen werden, anhand der beispielsweise auszubringenden Düngermengen, Pestizid-
oder Fungizidmengen etc. festgelegt werden können.
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Die
vorliegende Erfindung kann an jeder bekannten Ballenpresse zur Herstellung
zumindest im Wesentlichen quaderförmiger Großballen eingesetzt werden,
insbesondere auch an solchen Ballenpressen, deren Ladegabelzusammenbau 36 und/oder Verdichtergabel
nicht hydraulisch sondern in konventioneller Art und Weise mechanisch
bewegt bzw. gesteuert wird.