DE102004027382B4 - Thermisch zersetzbare Kohlenstoff-Aerogelsande - Google Patents

Thermisch zersetzbare Kohlenstoff-Aerogelsande Download PDF

Info

Publication number
DE102004027382B4
DE102004027382B4 DE200410027382 DE102004027382A DE102004027382B4 DE 102004027382 B4 DE102004027382 B4 DE 102004027382B4 DE 200410027382 DE200410027382 DE 200410027382 DE 102004027382 A DE102004027382 A DE 102004027382A DE 102004027382 B4 DE102004027382 B4 DE 102004027382B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sand
carbon
sands
thermal decomposition
core material
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE200410027382
Other languages
English (en)
Other versions
DE102004027382A1 (de
Inventor
Lorenz Prof. Ratke
Daniela Voss
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Original Assignee
Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV filed Critical Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Priority to DE200410027382 priority Critical patent/DE102004027382B4/de
Publication of DE102004027382A1 publication Critical patent/DE102004027382A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102004027382B4 publication Critical patent/DE102004027382B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/18Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents of inorganic agents
    • B22C1/183Sols, colloids or hydroxide gels

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Abstract

Gegenstand der Erfindung sind Kohlenstoff-Aerogelsande mit einer Temperatur der thermischen Zersetzung von weniger oder gleich 500 DEG C und deren Verwendung als Kernwerkstoff für den Formguss.

Description

  • Gegenstand der Erfindung sind Kohlenstoff-Aerogelsande mit einer Temperatur der thermischen Zersetzung von mehr als 450 °C und deren Verwendung als Kernwerkstoff für den Formguss.
  • Gießen in Formen aus gebundenen Sanden ist eine Standardguss-technik, um Werkstücke aus verschiedensten Legierungen, insbesondere von Aluminium, Magnesium, Titan oder Graugusslegierungen herzustellen. Modelle der Gusskörper werden aus Holz, Styropor und anderen Materialien hergestellt, in geeigneten Formkästen fixiert und mit Sanden umfüllt, wobei die Sande verdichtet werden. Die Sande werden in der Regel durch organische Bindemittel (Kunststoffe) chemisch oder thermisch gebunden, wodurch der Sandform eine ausreichende Festigkeit verliehen wird. (J.Sprunk, W. Blank, W. Grossmann, E. Hauschild, H. Rieksmeier, H.G. Rosselnbruch; Feinguss für alle Industriebereiche, 2. Auflage, Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf 1987; K.A. Krekeler, Feingießen, in: Handbuch der Fertigungstechnik Bd. 1., Herausgeber: G. Speer, Hanser Verlag, München 1981, W. Tilch, E. Fleming, Formstoffe und Formverfahren, Deutsche Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig/Stuttgart 1993).
  • Hohlräume innerhalb der Gussform müssen mittels eines Kernes stabil vorgeformt werden. Solche Kerne werden in der Regel wegen der dort herrschenden hohen thermischen und mechanischen Belastung aus kunststoffgebundenen Sanden hergestellt. Nachteil der heute üblichen Verfahren zur Kernherstellung ist, dass die Entfernung der Kerne aus dem Gussstück, insbesondere bei Leichtmetalllegierungen nur mit hohem Aufwand möglich ist (z.B. mechanische Zerstörung, Rütteln, thermische Zersetzung), die Verteilung der Sande im Kern inhomogen ist und/oder Risskeime existieren, die unter anderem zum Bruch unter thermisch-mechanischer Belastung führen können. Insbesondere die thermische Zersetzung der organischen Binder ist im Leichtmetallguss problematisch und nicht gelöst. In der Regel bleiben Kernfragmente im Gusskörper, die mechanisch entfernt werden müssen.
  • Aerogele sind hochporöse, offenporige Festkörper, die in der Regel über Sol-Gel-Verfahren über die Gelation kolloiddisperser Lösungen und anschließender überkritischer Trocknung gewonnen werden. Seit einigen Jahren ist es gelungen, auch Kunststoffe über Sol-Gel-Verfahren zu gelieren und durch überkritische Trocknung in einen hochporösen organischen Festkörper umzuwandeln (siehe beispielsweise DE 195 23 382 A1 , DE 694 09 161 T2 und US-A-5,086,085). Pyrolyse solcher Kunststoffaerogele unter Schutzgas oder im Vakuum bei Temperaturen oberhalb 1000 °C wandelt diese in Kohlenstoffaerogele um. Wie die oxidischen Aerogele haben Kunststoff- und Kohlenstoffaerogele extrem geringe effektive Wärmeleitfähigkeiten (Größenordnung einige mW/K/m) und sind erheblich leichter. Die physikalischen und mechanischen Eigenschaften von Kunststoff- und Kohlenstoffaerogelen sind in der Literatur dokumentiert (R.W. Pekala, C.T. Alviso, F.M. Kong, S.S. Hulsey; J. Non-Cryst. Solids 145 (1992) 90; R.W. Pekala, C.T. Alviso, Mat. Res. Soc. Symp. Proc. 270 (1992) 3; R. Petricevic, G. Reichenauer, V. Bock, A. Emmerling, J. Fricke; J.Non-Cryst.Solids (1998)). Sie lassen sich durch die Ausgangsstoffe, ihr Gemisch und das Herstellungsverfahren in weiten Grenzen variieren.
  • EP 1 077 097 A1 beschreibt die Herstellung und Verwendung von hochporösen, offenporigen Kunststoff- und/oder Kohlenstoffaerogelen, erhältlich durch Sol-Gel-Polymerisation von organischen Kunststoffmaterialien. Die beschriebenen Aerogelsande können auch als Kernwerkstoffe eingesetzt werden, wobei die Aerogelsande jedoch entweder durch einen Wasserhochdruckstrahl oder durch Oxidation bei einer Temperatur von wenigstens 1000 °C im Verlauf von 24 h entfernt werden können. Eine Oxidation bei Temperaturen im Bereich der Wärmebehandlungen des Leichtmetallgusses (< 500°C) wurde für unmöglich gehalten.
  • Aerogelsande entstehen aus der Kombination von konventionellen Gießereisanden und Aerogelen. Werden insbesondere RF-Aerogelsande pyrolisiert, entstehen Kohlenstoff-Aerogelsande. Typischerweise verbrennen Kohlenstoff und kohlenstoffhaltige Produkte erst mit merklicher Geschwindigkeit bei Temperaturen oberhalb 800 °C. Dies bedeutet, dass Kohlenstoff-gebundene Aerogelsande als Kernwerkstoff für Aluminiumguss nicht in Frage kämen.
  • RF-Aerogelsande werden aus Gießereisanden, Resorcin und Formaldehyd hergestellt. Resorcin und Formaldehyd werden als Hauptbestandteile des Binders in einem Stoffmengenverhältnis von etwa 1,3 : 1 gemischt und Na2Co3 als Katalysator und deionisiertes Wasser hinzugefügt. Das Sol wird mit dem Sand vermengt und geliert unter Luftabschluss. Das Trocknen der Mischung aus nassem Gel und Sand bei 20 bis 40 °C erzeugt die Aerogelsande.
  • Sande können mit Gehalten zwischen 50 und 90 Gew.-% in sogenannte Aerogelsande eingebracht werden. Ihre Form und Größe sowie deren chemische Zusammensetzung sind die Einflussfaktoren für die Eigenschaften eines Kernes. Zur Herstellung der Aerogelsande wurden Quarz-, Alodur®-(96 % Al2O3), und Siliziumcarbidsand (SiC) eingesetzt. Aerogelsande haben ausreichende Festigkeiten, die mit der Korngröße der Sande aber auch dem Binderanteil verändert werden kann. Die Wärmeleitfähigkeiten liegen im Bereich konventioneller Form- und Kernwerkstoffsysteme.
  • Die RF-Aerogelsande sind die notwendige Voraussetzung, um Kunststoff-Aerogelsande herzustellen. Durch Pyrolyse lassen sich aus ihnen Kohlenstoff-Aerogelsande herstellen. Dabei werden Prüfkörper aus RF-Aerogel- gebundenen Sanden in einem Ofen eingesetzt; der Ofen evakuiert und mit Argon geflutet. Aufheizen des Ofens auf über 1.000 °C und Halten bei dieser Temperatur je nach Größe des Formkörpers für einige Stunden, wandelt die RF-Aerogele in Kohlenstoff-Aerogele um. Nach einem Abkühlungsprozess können die entstandenen C-Aerogele beziehungsweise Kohlenstoff-Aerogelsande entnommen werden.
  • Die so erhaltenen Formkörper aus Sand und Kohlenstoff verlieren dabei nicht ihre Form und sind mechanisch stabil, vergleichbar mit dem Ausgangsprodukt – dem Kunststoff-Aerogelsand.
  • DE 102 16 464 A1 beschreibt Kernwerkstoffe aus anorganischem Aerogel und anorganischen Füllstoffen, wie Gießereisanden, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung zur Herstellung von Gussformen. Die beanspruchten Kernwerkstoffe bestehen neben den Füllstoffen aus Silicaaerogel.
  • Da bislang keine Kohlenstoff-Aerogelsande bekannt waren, die thermische Zersetzungstemperaturen von weniger als 800 °C aufwiesen, und Aluminium einen Schmelzpunkt von 660 °C hat, waren Kohlenstoff-Aerogelsande bislang nicht für den Einsatz im Aluminiummetallguss geeignet.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es also, Kohlenstoff-Aerogelsande zur Verfügung zu stellen, die auch im Aluminiummetallguss-Verfahren thermisch zersetzt werden können.
  • Die vorgenannte Aufgabe wird in einer ersten Ausführungsform gelöst durch Kohlenstoff-Aerogelsande mit einer Temperatur der thermischen Zersetzung in Gegenwart eines Oxidationsmittels im Bereich von 470–500 °C und mit einer spezifischen Oberfläche von > 650 m2/g, erhältlich durch ein Verfahren der Sol-Gel-Polymerisation von organischem Kunststoffmaterial unter Einsatz von Sanden in einer Menge in einem Bereich von 50 bis 90 Gew.% mit anschließender Pyrolyse des entstandenen Kunststoff-Aerogelsandes.
  • Überraschenderweise wurde gefunden, dass insbesondere bei Einsatz eines definierten Herstellungsverfahrens Kohlenstoff-Aerogelsande erhalten werden können, die sich bei Temperaturen von weniger oder gleich 500 °C in Anwesenheit eines Oxidationsmittels thermisch zersetzen. Ursache hierfür ist, dass bei der Pyrolyse des Kunststoff-Aerogels in den Hohlräumen der Sandschüttung sich eine Kohlenstoff-Aerogelnetzwerk ausbildet, dass eine charakteristisch andere Mikrostruktur aufweist als das reine, füllstoffreie Kohlenstoffaerogel. Die einzelnen Partikel, die das Kohlenstoff-Aerogel im Aerosand bilden sind 10 mal kleiner als im reiner Kohlenstoff-Aerogel. Dementsprechend ist die Aktivierungsenergie der Verbrennung des Kohlenstoff-Aerogels im Vergleich mit denen konventioneller Kohle oder Graphits ca. 50% kleiner, so dass eine merkliche Oxidation bei niedrigeren Temperaturen erfolgen kann.
  • Dieses Verfahren zur Herstellung so beschaffener Kohlenstoff-Aerogelsande aus Kunststoff-Aerogelen ist gekennzeichnet durch
    • a) mindestens einmaliges Evakuieren eines Pyrolyseofens nach Beschicken mit dem Kunststoff-Aerogelsand, gefolgt von Spülen mit Inertgas,
    • b) anschließendes Fluten des Pyrolyseofens mit Inertgas,
    • c) anschließendes Aufheizen des Pyrolyseofens auf eine Temperatur im Bereich von 900 bis 1.200 °C und Halten dieser Temperatur für einen Zeitraum von bis zu 2 h, und
    • d) anschließendes Abkühlen des Aerogels auf eine Temperatur < 150 °C.
  • Vorzugsweise wird der Pyrolyseofen in Verfahrenschritt a) auf einen Druck im Bereich von 10 bis 20 mbar evakuiert und mit Inertgas, insbesondere Argon, bei einem Druck im Bereich von 50 bis 120 mbar, insbesondere von etwa 80 mbar, gespült.
  • In analoger Weise wird der Pyrolyseofen in Verfahrenschritt b) vorzugsweise mit einem Inertgas, insbesondere mit Argon geflutet, bis ein Druck im Bereich von 20 bis 80 mbar, insbesondere von etwa 50 mbar, erreicht ist.
  • Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn der Pyrolyseofen in Verfahrenschritt c) auf eine Temperatur im Bereich von 1.000 bis 1.100 °C, insbesondere auf etwa 1.050 °C mit einer Aufheizgeschwindigkeit von etwa 650 °C/h aufgeheizt wird und bei dieser Temperatur für einen Zeitraum von etwa 1 h gehalten wird, insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass hierbei auftretende Gase abgepumpt werden.
  • Vorteilhafterweise wird der Pyrolyseofen in Verfahrensschritt d) ohne weitere Hilfsmittel oder durch strömendes Inertgas, insbesondere Argon, abgekühlt.
  • Durch diese Veränderung der Pyrolysebedingungen gegenüber dem Stand der Technik im Herstellungsverfahren der Kohlenstoff-Aerogelsande ist es möglich, ein Netzwerk aus Kohlenstoff-Aerogel zu erzeugen, dass Sande (beispielsweise Alodur®, e-spheres, SiC, Glaskugeln, übliche Gießereisande, etc.) bindet, aber auch eine sehr große innere Oberfläche besitzt, so dass eine Verbrennung in Anwesenheit von Oxidationsmitteln bei Temperaturen von weniger oder gleich 500 °C möglich ist.
  • Die erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Aerogelsande haben den besonderen Vorteil, dass sie die einzigen Materialien sind, die jeglichen Gasstoß beim Abguss gleich welcher Legierung vermeiden und damit ideal an allen Stellen in Gussteilen sind (Kühlwassermäntel von Zylinderköpfen, Hydraulikleitungen, ...), wo Gasstöße aus dem Form- oder Kernwerkstoff vermieden werden müssen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Temperatur der thermischen Zersetzung der Kohlenstoff-Aerogelsande im Bereich von 470 bis 500 °C. Durch diesen relativ engen Bereich wird eine gute Prozesskontrolle der Entkernung möglich.
  • Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Aerogelsande als anorganisches Füllstoffmaterial Aluminiumoxid, Titandioxid, Zirkonoxid und/oder Quarz und/oder deren Gemische, jeweils in einer Menge von 50 bis 90 Vol.-%, insbesondere bis 80 Vol.-%. Bei dem anorganischen Füllstoffmaterial handelt es sich insbesondere um Alodur®, e-spheres, SiC, Glaskugeln, Gießereisande und/oder ähnlichen Materialien und/oder deren Gemische. Vorteilhafterweise enthalten die Kohlenstoff-Aerogelsande als Sandbestandteil Gießereisande. Diese haben den besonderen Vorteil, dass sie für Gießereiverfahren besonders vorteilhafte Eigenschaften haben und in Gießereien leicht verfügbar sind.
  • Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn das Oxidationsmittel Sauerstoff enthält (beispielsweise sauerstoffhaltige Verbindungen wie Oxide), insbesondere Sauerstoff ist (beispielsweise wie in Luft). Dadurch können die Kohlenstoff-Aerogelsande besonders leicht an Luft verbrannt werden.
  • Als besonders geeignet haben sich erfindungsgemäße Kohlenstoff-Aerogelsande erwiesen, die eine spezifische Oberfläche von mehr als 650 m2/g besitzen. Durch eine besonders große spezifische Oberfläche wird eine vollständige Verbrennung bei Temperaturen von weniger oder gleich 500 °C besonders erleichtert.
  • Somit besteht eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in der Verwendung der erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Aerogelsande als Kernwerkstoff für den Formguss.
  • Vorteilhafterweise werden die erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Aerogelsande als Kernwerkstoff für den Aluminiummetallformguss verwendet, da sie im Unterschied zu den üblichen Kernwerkstoffen ohne weitere Hilfsmittel, wie Hochdruckwasserstrahlen oder mechanische Trennung oder Pyrolyse bei Temperaturen oberhalb von 800 °C entfernt werden können. Deshalb werden die erfindungsgemäßen Kohlenstoff-Aerogelsande besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung als Kernwerkstoffe verwendet, wobei man die Aerogelsande bei einer Temperatur von weniger oder gleich 500 °C thermisch entfernt.
  • Dadurch können die Kohlenstoff-Aerogelsande auch, wie oben erwähnt, im Aluminiummetallguss eingesetzt werden.
  • Ausführungsbeispiel:
  • Alodur®Sand wurde mit 20 % der RF-Lösung, wie sie aus der EP 1 077 097 A1 bekannt ist, vermischt und in eine Form gegeben. Die Mischung aus RF-Aerogellösung und Korundsand wurde geliert (ca. 24 h bei 40 °C) unter Luftabschluss und an Luft bei ebenfalls 40 °C getrocknet. Die Probekörper hatten Abmessungen von 2,5 × 2,5 × 1 cm. Die getrockneten Proben wurden in einen Pyrolyseofen gegeben. Der Pyrolyseprozess erfolgte wie folgt:
    • – Abpumpen des Rezepienten des Pyrolyseofens auf ca.10 bis 20 mbar und Spülen mit Argon 3.8 auf 50 bis 80 mbar. Erneut Evakuieren auf ca. 20 mbar und Fluten mit Argon 3.8 auf 50 mbar.
    • – Anschließendes Aufheizen auf 1050 °C (650 °C/h) und Halten der Temperatur für 1,5 h. Dabei eventuell Abpumpen der durch die Pyrolyse entstandenen Gase im Ofen.
    • – Anschließendes Abkühlen im Ofen unter Argon für ca. 10 h bis ca. 100 °C erreicht waren.
  • Zur Untersuchung der Zerfallseigenschaften wurden die Proben in einen Ofen gegeben, dessen Temperaturen im Bereich zwischen 450 und 500 °C eingestellt wurden, (Testreihen im 10 °C Intervall). Bis 450 °C war auch nach langer Haltezeit (>1 h) kein Zerfall messbar. Bei einer Ofentemperatur von mindestens 470 °C bis zu Temperaturen von 500 °C verbrannte jedoch das Kohlenstoff-Aerogel. Die Kohlenstoff-Aerogelsand-Proben zerfielen so, dass der reine Sand ohne Anhaftungen zurück blieb. Die Verbrennung dauerte bei den gewählten Probengrößen weniger als 60 min.
  • Vergleichsbeispiel:
  • Analog zum Herstellungsverfahren der erfindungsgemäßen Aerogelsande wurde aus der Rf-Aerogellösung ein reines, sandfreies Aerogel zu Vergleichszwecken hergestellt. Das reine Aerogel verbrannte bei den gleichen Bedingungen wie im erfindungsgemäßen Beispiel rückstandfrei.

Claims (5)

  1. Kohlenstoff-Aerogelsande mit einer Temperatur der thermischen Zersetzung in Gegenwart eines Oxidationsmittels im Bereich von 470–500 °C und mit einer spezifischen Oberfläche von > 650 m2/g, erhältlich durch ein Verfahren der Sol-Gel-Polymerisation von organischem Kunststoffmaterial unter Einsatz von Sanden in einer Menge in einem Bereich von 50 bis 90 Gew.% mit anschließender Pyrolyse des entstandenen Kunststoff-Aerogelsandes.
  2. Aerogelsande nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass diese als Sandbestandteil Gießereisande enthalten.
  3. Aerogelsande nach einem der Ansprüche 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass das Oxidationsmittel Sauerstoff enthält, insbesondere Sauerstoff ist.
  4. Verwendung von Aerogelsanden nach einem der Ansprüche 1 bis 3 als Kernwerkstoff für den Formguss.
  5. Verwendung nach Anspruch 4, wobei man die Aerogelsande bei einer Temperatur von weniger oder gleich 500 °C thermisch entfernt.
DE200410027382 2004-06-04 2004-06-04 Thermisch zersetzbare Kohlenstoff-Aerogelsande Expired - Fee Related DE102004027382B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410027382 DE102004027382B4 (de) 2004-06-04 2004-06-04 Thermisch zersetzbare Kohlenstoff-Aerogelsande

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200410027382 DE102004027382B4 (de) 2004-06-04 2004-06-04 Thermisch zersetzbare Kohlenstoff-Aerogelsande

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102004027382A1 DE102004027382A1 (de) 2006-01-05
DE102004027382B4 true DE102004027382B4 (de) 2006-03-09

Family

ID=35483116

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200410027382 Expired - Fee Related DE102004027382B4 (de) 2004-06-04 2004-06-04 Thermisch zersetzbare Kohlenstoff-Aerogelsande

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102004027382B4 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006056093A1 (de) * 2006-11-17 2008-05-21 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Aerosand-Additive

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006021151A1 (de) * 2006-05-06 2007-11-08 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Kernwerkstoff aus tonhaltigem Sand enthaltendem Aerogelsand

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1036610A1 (de) * 1999-03-17 2000-09-20 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Fein- und Formguss in Kunststoff/Kohlenstoffaerogelen
DE10216403A1 (de) * 2002-04-12 2003-11-13 Deutsch Zentr Luft & Raumfahrt Aerogelgebundene Formstoffe mit hoher Wärmeleitfähigkeit

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1036610A1 (de) * 1999-03-17 2000-09-20 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Fein- und Formguss in Kunststoff/Kohlenstoffaerogelen
DE10216403A1 (de) * 2002-04-12 2003-11-13 Deutsch Zentr Luft & Raumfahrt Aerogelgebundene Formstoffe mit hoher Wärmeleitfähigkeit

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006056093A1 (de) * 2006-11-17 2008-05-21 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Aerosand-Additive
DE102006056093B4 (de) * 2006-11-17 2012-09-27 Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. Kernwerkstoff aus Aerogelsand enthaltend Additivsand und dessen Verwendung

Also Published As

Publication number Publication date
DE102004027382A1 (de) 2006-01-05

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60101793T3 (de) Hitzebeständige materialien
DE69907385T2 (de) Matrizenzusammensetzungen und Formkörper mit verbesserter Leistung zum Giessen von Gasturbinenbauteilen
DE2418348B2 (de) Gießereiformmassen
DE102006056093B4 (de) Kernwerkstoff aus Aerogelsand enthaltend Additivsand und dessen Verwendung
EP2763806B1 (de) Beschichtungsmassen für anorganische giessformen und kerne umfassend ameisensäureester und deren verwendung
DE102007012489A1 (de) Zusammensetzung zur Herstellung von Speisern
DE102011115025A1 (de) Beschichtungsmassen für anorganische Gießformen und Kerne enthaltend Salze und deren Verwendung
DE2803658A1 (de) Verfahren zur herstellung von dichten, gesinterten siliciumcarbidkoerpern aus polycarbosilan
EP1697273B1 (de) Herstellung von füllstoffhaltigen aerogelen
EP1691942B1 (de) Wasserlösliche salzkerne
EP1852197B1 (de) Kernwerkstoff aus tonhaltigem Sand mit einem Gehalt an quellfähigen Schichtsilikaten enthaltendem Aerogelsand
EP3092092B1 (de) Verfahren zur herstellung von formen und kernen für den metallguss unter verwendung einer carbonylverbindung sowie nach diesem verfahren hergestellte formen und kerne
EP1820582B1 (de) Aerogel enthaltenden Kerne für den Leichtmetall- und/oder den Feinguss
DE102004027382B4 (de) Thermisch zersetzbare Kohlenstoff-Aerogelsande
DE202015105368U1 (de) Gießformen und Kits zur Unterdrückung von narbigen Oberflächen auf Gussstücken
EP3986634A1 (de) Geschlichtete giessformen erhältlich aus einer formstoffmischung enthaltend ein anorganisches bindemittel und phosphahaltige verbindungen und oxidische borverbindungen und verfahren zu deren herstellung und deren verwendung
DE2200002A1 (de) Hochschmelzende heterogene Mischungen
DE19605149A1 (de) Verfahren zur Herstellung poröser keramischer Strukturen
EP1682291B1 (de) Füllstoff enthaltende aerogele
DE10011977C1 (de) Schlichte zum Beschichten von Sandgußformteilen für die Fertigung von Gußteilen aus Magnesium und Magnesiumlegierungen
WO2019121637A1 (de) Verfahren zur herstellung eines metallischen gussstücks oder eines ausgehärteten formteils unter verwendung aliphatischer polymere umfassend hydroxygruppen
DD202041A5 (de) Verfahren zur herstellung von keramische fasern enthaltenden, koernigen, feuerbestaendigen oder feuerfesten materialien,nach dem verfahren hergestellte materialien und ihre verwendung
DE2053765A1 (en) Insulating material for lining chill tops
DE2708265B2 (de) Verfahren zur Herstellung einer selbsthärtenden und wasserlöslichen Form
EP2204246B1 (de) Gießereikerne mit verbesserten Entkernungseigenschaften I

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: DEUTSCHES ZENTRUM FUER LUFT- UND RAUMFAHRT E.V.

8364 No opposition during term of opposition
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee