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HINTERGRUND
ZU DER ERFINDUNG
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(1) Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ganz allgemein dynamische Dichtungsanordnungen
der Bauart, wie sie in Turbinen verwendet werden. Insbesondere betrifft die
Erfindung eine Dichtungsanordnung, zu der eine Dichtung und eine
Gegenfläche
(Plattform) gehören, die
jeweils an nicht rotierenden bzw. rotierenden Komponenten einer
Turbine angebracht sind, wobei die Plattform so konstruiert ist,
dass sie die Abfuhr von Wärme
fördert,
die durch reibende Berührung zwischen
der Dichtung und der Plattform entsteht.
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(2) BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Dichtungspackungen
der Labyrinthbauart und Bürstendichtungen
werden weithin in Dampfturbinen sowie in Flugzeugturbinen und industriellen Gasturbinen
verwendet, um für
dynamisches Abdichten zwischen den rotierenden und statischen Turbinenteilen,
z.B. dem inneren Rand des Rotors und der Zwischenwand einer Dampfturbine
zu sorgen. Eine herkömmliche
Labyrinthdichtungspackung umfasst eine Reihe von Zähnen oder Rippen,
die von dem Umfang einer statischen Komponente aus in Richtung der
drehenden Komponente, jedoch ohne mit dieser in Berührung zu
stehen, radial nach innen ragen und dabei eine Reihe von Teilbarrieren
definieren, die unmittelbar benachbart zu der Fläche des drehenden Teils einen
gewundenen axialen Strömungspfad
erzeugen. Bürstendichtungen
weisen gewöhnlich
den Zähnen
einer Labyrinthdichtungspackung ähnelnde
Metallborsten auf, die von dem Umfang einer statischen Komponente
her in Richtung eines drehenden Teils oder einer drehenden Komponente
radial nach innen ragen. Im Gegensatz zu Labyrinthdichtungspackungen
ist bei Bürstendichtungen
normalerweise beabsichtigt, dass diese mit der benachbarten Umfangsfläche der
drehenden Komponente in reibender Berührung stehen, um eine im Wesentlichen
kontinuierliche Barriere für
den um den Umfang der drehenden Komponente verlaufenden Strom zu
bilden. Diesbezüglich
stellen Bürstendichtungen
eine effizientere Barriere gegen sekundäre Strömungsverluste dar, d.h. sie
sorgen im Vergleich zu Labyrinthdichtungspackungen für eine bessere Dichtleistung
und sind daher in der Lage, die Leistung einer Stufe erheblich zu
verbessern.
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Die
Rotoren von Flugzeugturbinen und industriellen Gasturbinen weisen
eine verhältnismäßig große Steifigkeit
auf, und deren dynamisches Verhalten wird daher im Allgemeinen nicht
durch eine reibende Berührung
mit einer Bürstendichtung
beeinträchtigt.
Im Gegensatz dazu umfasst der Rotor einer Dampfturbine gewöhnlich eine
kontinuierliche massive Welle, an der Schaufeln befestigt sind.
Dampfturbinen der Impulsbauart arbeiten gewöhnlich oberhalb der ersten
kritischen Scherfrequenz des Rotors, und häufig nahe an der zweiten kriti schen
Scherfrequenz. Es hat sich herausgestellt, dass die reibende Berührung zwischen
einer Bürstendichtung
und dem Rotor einer Dampfturbine eine Rotorschwingung zwischen der
ersten und der zweiten kritischen Geschwindigkeit eines Rotors verstärken kann,
was zu einer übermäßigen radialen
Bewegung des Rotors führt.
Es wird angenommen, dass ein Auftreten dieses Effekts besonders
gefördert
wird, falls der Rotor aufgrund thermischer, dynamischer oder die
Herstellung betreffender Bedingungen verformt ist. Insbesondere wird
die Oberflächentemperatur
des Rotors aufgrund der durch die reibenden Berührung auftretenden Reibung örtlich begrenzt
erhöht,
was zu ungleichmäßigen Oberflächentemperaturen
entlang dem Umfang des Rotors führt.
Da erhöhte
(vorstehende) Stellen eines verformten Rotors wegen des dadurch
gesteigerten Reibkontakts eher erhitzt werden, kann die durch die
Bürstendichtungen
hervorgerufene lokale Erwärmung
aufgrund einer uneinheitlichen Wärmeausdehnung
um den Rotorumfang zu einer weiteren Verformung des Rotors führen und
dadurch die Probleme des Schwingungsverhaltens und der Dynamik des
Rotors noch verschlimmern.
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Für das oben
erwähnte
Problem wurden vielfältige
Lösungen
vorgeschlagen. Beispielsweise wurden Bürstendichtungen in Dampfturbinen
eingebaut, die mit einer geeigneten Anfangstoleranz bemessen waren,
um zu gewährleisten,
dass deren Borsten während
des Hochfahrens, wenn kein ausreichender Kühlstrom vorhanden ist, der
sonst für
eine graduelle Reduzierung der örtlichen
Erwärmung
sorgen würde, den
Rotor nicht berühren.
Ein derartiger Ansatz kann zwar die im Zusammenhang mit Bürstendichtungen auftretenden
Rotordynamikprobleme eliminie ren oder wenigstens erheblich reduzieren,
nimmt allerdings eine Schwächung
der Leistung der Dichtung in Kauf. In der gemeinsam erteilten US-Patentschrift
6 168 377 gehört
zu einer Bürstendichtungsanordnung ein
ringförmiger
Einsatz, der in einer in der Rotoroberfläche ausgebildeten Umfangsnut
angeordnet ist. Die Borsten der Bürstendichtung sind fluchtend
ausgerichtet, um mit dem Einsatzelement in reibender Berührung zu
stehen, so dass die durch die reibende Berührung mit den Borsten erzeugte
Wärme durch das
Einsatzelement besser verteilt und abgeführt wird. Eine durch die gemeinsam
erteilte US-Patentschrift 6 517 314 vorgeschlagene weitere Lösung begründet sich
darauf, dass die Bürstendichtungen
in reibender Berührung
in mit Plattformen angeordnet sind, die an den Schaufelschwalbenschwänzen ausgebildet
sind, um zu erreichen, dass die reibende Berührung an einer Stelle auftritt,
die radial nach außen hin
von dem Außendurchmesser
der Rotorwelle beabstandet ist, um auf diese Weise eine lokale Erwärmung an
der Rotoroberfläche
zu eliminieren.
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Während sich
die obigen Ansätze
zum Vermindern einer lokalen Rotorerwärmung als effizient erwiesen,
lassen sich Bürstendichtungen
in Dampfturbinen aufgrund von Beschränkungen, die durch die Rotordynamik
im Zusammenhang mit einer lokalen Erwärmung des Rotors gegeben sind,
weiterhin nur begrenzt einsetzen. Folglich bestand für Bürstendichtungen
in dem Zwischenwanddichtungsbereich einer Dampfturbine eine Beschränkung durch
die Anzahl von Stufen, in die sie sich einbauen lassen, ohne eine übermäßige radiale
Rotorbewegung zu induzieren. Daraus ergibt sich aufgrund der erhöhten sekundären Strömungsverluste,
die im Zusammenhang mit den anstelle von Bürstendichtungen verwendeten Labyrinthdichtungspackungen
auftreten, eine Verringerung des Wirkungsgrades einer Stufe.
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Mit
Blick auf das oben erwähnte
besteht ein Bedarf nach alternativen Ansätzen zum Reduzieren der Schwingungs-
und Rotordynamikprobleme, die auf die durch Bürstendichtungen verursachte
lokale Erwärmung
zurückzuführen sind,
um einen Einsatz von Bürstendichtungen
in dem Zwischenwanddichtungsbereich in praktisch sämtlichen
Stufen einer Dampfturbine zu ermöglichen.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung schafft eine Dichtungsanordnung und ein zugehöriges Verfahren,
das in der Lage ist, Schwingungs- und Rotordynamikprobleme erheblich
zu vermindern, die sich bei Turbinen, z.B. Dampfturbinen, aufgrund
einer örtlichen
Erwärmung
auftauchen, die durch Dichtungen hervorgerufen wird, die in reibender
Berührung
mit einem drehenden Element einer Turbine stehen. Die Erfindung ermöglicht es,
derartige Dichtungen, einschließlich Bürstendichtungen,
in praktisch sämtlichen
Stufen innerhalb des Zwischenwanddichtungsbereichs einer Dampfturbine
einzubauen.
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Mit
Blick auf das oben erwähnte
wird die vorliegende Erfindung an einer Turbine verwendet, die ein
drehbar um eine Achse gelagertes drehendes Element und ein das drehende
Element umgebendes stillstehendes Element aufweist. Das drehende
Element weist einen äußeren Umfangsbereich
auf, der in einer Ebene angeordnet ist, die senkrecht zu der Achse
des Elements steht, und das stillstehende Element, weist einen Abschnitt
auf, der sich radial in Richtung des drehenden Elements erstreckt,
so dass das stillstehende Element einen radial innenliegenden Flächenbereich
aufweist, der dem äußeren Umfangsbereich
des drehenden Elements zugewandt ist. Aus der Dichtungskonstruktion
dieser Erfindung ergibt sich eine Dichtungsanordnung, die eine ringförmige Plattform
auf dem drehenden Element aufweist, die so angeordnet ist, dass
sie sich an dem äußeren Umfangsbereich
dieses Elements befindet. Die Plattform wird radial außerhalb
des drehenden Elements getragen, so dass sie über axial benachbarte äußere Flächenbereiche
des drehenden Elements hinaus radial nach außen ragt. Außerdem weist
die Plattform einen Berührungsbereich
auf, der von dem drehenden Element durch einen dazwischen angeordneten
Hohlraum radial getrennt ist. In dem radial innenliegenden Flächenbereich
des stillstehenden Elements ist ein Dichtungselement angeordnet,
wobei ein Bereich des Dichtungselements in reibender Berührung mit
dem Berührungsbereich
der Gegenfläche
steht. Dadurch dass die Plattform von dem drehenden Element beabstandet
ist, wobei ein Hohlraum den Berührungsbereich
der Plattform von dem drehenden Element in axialer Richtung trennt, ist
sie in der Lage die durch reibende Berührung mit dem Dichtungselement
erzeugte Wärme
zu verteilen und abzuführen.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum Herstellen
einer Dichtungsanordnung für
eine Turbine der oben beschriebenen Bauart. Zu dem Verfahren gehören die
Schritte zum Erzeugen der ringförmigen
Plattform auf dem dre henden Element, in der Weise dass diese an
dem äußeren Umfangsbereich
des Elements angeordnet ist, dergestalt dass die Plattform radial
außerhalb
des drehenden Elements getragen wird, über axial benachbarte äußere Flächenbereiche
des drehenden Elements hinaus radial nach außen vorragt und einen Berührungsbereich
aufweist, der von dem drehenden Element durch einen dazwischenliegenden
Hohlraum in radialer Richtung getrennt ist. Das Dichtungselement ist
an dem radial innenliegenden Flächenbereich
des stillstehenden Elements vorgesehen, so dass ein Bereich des
Dichtungsmittels in reibender Berührung mit dem Berührungsbereich
der Plattform steht. Auch hier fördert
die Plattform, dadurch dass sie von dem drehenden Element mit einem
dazwischen angeordneten Hohlraum beabstandet ist, die Verteilung
und Abfuhr von Wärme,
die während
der Rotation des drehenden Elements um seine Achse aufgrund der reibenden
Berührung
mit dem Dichtungselement erzeugt wird.
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Mit
Blick auf das oben erwähnte
ist ersichtlich, dass ein wesentlicher Vorteil dieser Erfindung darin
besteht, dass die Plattform so konfiguriert ist, dass sie die Verteilung
und Abfuhr von Wärme
fördert,
die aufgrund reibender Berührung
mit einer Dichtung erzeugt wird. Insbesondere ist die Plattform in
der Lage, Wärme
von der Berührungsfläche axial in
Richtung der Rippen abzuführen,
wodurch die Reibungswärme
besser verteilt wird, die andernfalls ein örtliches Ansteigen der Temperatur
in einem verhältnismäßig begrenzten
Flächenbereich
eines drehenden Elements bewirken würde, was in diesem Falle zu
ungleichmäßigen Oberflächentemperaturen
und zu einem Verformen des drehenden Elements führen könnte. Schwingungs- und Dynamikprobleme
eines Rotors lassen sich durch die vorliegende Erfindung in einem
Maße ausreichend
reduzieren, dass es ermöglicht
wird, Bürstendichtungen,
denen lediglich durch deren spezielle Konstruktion Grenzen gesetzt sind,
in jeder Stufe innerhalb des Zwischenwanddichtungsbereichs einer
Dampfturbine zu verwenden. Die Plattform wird vorzugsweise symmetrisch
um die Achse des drehenden Elements hergestellt, um die Schwingungscharakteristik
nicht zu beeinflussen. Die Plattform kann außerdem konfiguriert sein, um
sowohl für
einen Einbau vor Ort als auch während
der Herstellung im Werk zu ermöglichen.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile dieser Erfindung werden nach dem Lesen der
folgenden detaillierten Beschreibung besser verstanden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt eine fragmentarische
in Längsrichtung
geschnittene Ansicht eines Zwischenwanddichtungsbereichs einer Dampfturbine
nach dem Stand der Technik.
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2 veranschaulicht in einer
fragmentarischen in Längsrichtung
geschnittenen Ansicht einen Zwischenwanddichtungsbereich einer Dampfturbine, die
mit einer Dichtungsanordnung gemäß einem
speziellen Ausführungsbeispiel
dieser Erfindung ausgerüstet
ist.
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3 zeigt eine detailliertere
Darstellung einer Plattform, die als Teil der Dichtungsanordnung nach 2 gezeigt ist.
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4 und 5 zeigen in zwei Ansichten eine Zwischenstufe
der Herstellung der Plattform nach 2 und 3.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 repräsentiert den Zwischenwanddichtungsbereich
einer Dampfturbine 10, die mit Labyrinthdichtungspackungen 24 und 26 gemäß herkömmlicher
Praxis ausgerüstet
ist. Die Dampfturbine 10, die von der Impulsbauart sein
kann, weist einen Rotor 12 auf, auf dem axial beabstandete
Laufräder 14 ausgebildet
oder angebracht sind, und an denen Schaufeln 16 in einer
herkömmlichen
Weise befestigt sind. Der Rotor 12 ist im Gegensatz zu
einem typischen Gasturbinenrotor, der aus aneinandergeschraubten
Laufrädern
und Scheiben aufgebaut ist, als ein kontinuierliches und einstückiges Bauteil
dargestellt. Der Rotor 12, die Laufräder 14 und die Schaufeln 16 rotieren
um eine (nicht gezeigte) Achse des Rotors 12 und bilden
dabei einen Bestandteil eines drehenden Abschnitts der Turbine 10.
Eine Zwischenwandinnenbahn 18 erstreckt sich zwischen den
Laufrädern 14 radial
nach innen, die getrennte Turbinenstufen 10 definiert.
Ein Gehäuse 22 umgibt den
Rotor 12 und trägt
gemeinsam mit der Bahn 18 eine Düsentrennwand 20. Die
Bahn 18, die Trennwand 20 und das Gehäuse 22 bilden
zusammen einen Bestandteil eines feststehenden Bereichs der Turbine 10 und
umgeben einen in einer senkrecht zu der Rotorachse verlaufenden
Ebene angeordneten äußeren Umfangsbereich
des Rotors 12. Dampf strömt, wie durch einen Pfeil angezeigt, über die Schaufeln 16 und
die Trennwand 20.
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Die
Turbine 10 ist in 1 mit
Labyrinthdichtungspackungen 24 und 26 ausgerüstet dargestellt, die
jeweils an einem Packungsringsegment 28 befestigt sind.
Wie herkömmlich
stellt jedes Packungsringsegment 28 eines von mehreren
bogen förmigen Segmente
dar, die um den Umfang herum an dem Rotor 12 oder dem Gehäuse 22 montiert
sind. Die Labyrinthdichtungspackungen 24 und 26 reduzieren
sekundäre
Strömungsverluste
zwischen den drehenden und den feststehenden Komponenten, insbesondere
zwischen dem Rotor 12 und der Bahn 18 und zwischen
den Schaufeln 16 und dem Gehäuse 22. Die Labyrinthdichtungspackungen 24 und 26 sind zwar
effizient und werden weitverbreitet eingesetzt, sind jedoch aufgrund
der Lücke
zwischen den Zähnen 30 der
Labyrinthdichtungspackungen 24 und 26 und den
gegenüberliegenden
Flächen,
mit denen sie die Dichtung bilden, nicht in der Lage, sekundäre Strömungsverluste
in dem Ausmaß zu
reduzieren, wie es mit Bürstendichtungen
möglich
ist.
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2 veranschaulicht die gleiche
Turbine 10, wie sie in 1 gezeigt
ist, jedoch in der Weise modifiziert, dass das an der Bahn 18 befestigte
Packungsringsegment 28 den feststehenden Bereich einer
Dichtungsanordnung 32 trägt, die gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung eine axial zwischen den Sätzen von
Labyrinthdichtungspackungen 34 und 36 angeordnete
Bürstendichtung 38 enthält. Die
Labyrinthdichtungspackungen 34 und 36 dienen als
Zusatzdichtungen für
die Bürstendichtung 38 und
sind in dieser Erfindung daher zwar bevorzugt, jedoch optional zu
verwenden. Im Gegensatz zu den Packungen 34 und 36 ist
die Bürstendichtung 38 so
konfiguriert, dass sie die Fläche,
mit der sie abdichten soll, kontinuierlich berührt, wodurch sie ein besseres
Abdichtung bewirkt, als dies mit der Labyrinthdichtungspackung 24 möglich ist,
an deren Stelle sie getreten ist. Wie herkömmlich sind die Bürstendichtung 38 und
die Labyrinthdich tungspackungen 34 und 36 als
mit Borsten 56 bzw. Zähnen 58 ausgerüstet dargestellt,
die in Richtung des Rotors 12 radial vorspringen. Wie aus
dem Stand der Technik bekannt, können
die Borsten 56 und Zähne 58 aus
vielfältigen
Materialien gefertigt sein.
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Die
mit der Bürstendichtung 38 auftretende reibende
Berührung
erzeugt inhärent
Reibungswärme,
die falls sie nicht beachtet wird, zu einer uneinheitlichen Erwärmung entlang
dem Umfang des Rotors 12 führen kann, mit der Gefahr einer
Verstärkung der
Schwingungen des Rotors 12. Eine bessere Verteilung und
Abfuhr dieser Wärme
werden mit der vorliegenden Erfindung erreicht, indem der Rotor 12 in der
Weise modifiziert wird, dass er einen erhabenen Abschnitt 40 aufweist,
der in 2 und eingehender in 3 gezeigt ist. Der erhabene
Abschnitt 40, der tatsächlich
den drehenden Abschnitt der Dichtungsanordnung 32 bildet,
ragt über
axial benachbarte Flächenbereiche 46 des
Rotors 12 radial nach außen vor. Wie dargestellt, weist
der erhabene Abschnitt 40 eine Plattform 42 auf,
die oberhalb eines Flächenbereichs 48 des
Rotors 12 durch ein Paar Stützrippen 44 getragen
wird. In der Darstellung ist zwar an jedem axialen Ende der Plattform 42 nur
eine Rippe 44 angeordnet, jedoch sind andere Konfigurationen,
einschließlich
der Einbeziehung zusätzlicher
Rippen 44 möglich.
Die Plattform 43 und die Rippen 44 sind vorzugsweise
kontinuierlich entlang dem gesamten Umfang des Rotors 12 ausgebildet,
so dass der erhabene Abschnitt 40 symmetrisch um die Achse
des Rotors 12 angeordnet ist und dessen Schwingungscharakteristik
nicht beeinflusst. Die Plattform 42 und die Stützrippen 44 definieren
gemeinsam mit dem Flächenbereich 48 des
Rotors einen Hohlraum 50, der vorzugsweise vollständig umschlossen
ist, so dass der Hohlraum 50 lediglich Luft enthält, die
während der
Fertigung des erhabenen Abschnitts 40 eingeschlossen wurde.
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Die
Plattform 42 ist mit auf deren äußerer radialen Fläche ausgebildeten
Rippen 52 dargestellt, die mit auf den Labyrinthdichtungspackungen 34 und 36 angeordneten
Zähnen 58 eine "Hoch-Tief"-Dichtungseinrichtung
bilden. Wie aus 2 und 3 ersichtlich, stellt die
Plattform 42 ferner eine Berührungsfläche 54 bereit, die
fortlaufend in reibender Berührung mit
den Borsten 56 der Bürstendichtung 38 steht.
Mit der Konfiguration des in den 2 und 3 gezeigten erhabenen Abschnitts 40 ist
die Berührungsfläche 54 etwa
in der Mitte zwischen den Rippen 44 angeordnet, so dass
die durch reibende Berührung
mit der Bürstendichtung 38 erzeugte
Wärme von
der Berührungsfläche 54 sowohl
nach vorne als auch nach hinten in axialer Richtung abgeleitet wird,
bevor sie radial nach innen zu dem Rotor 12 vordringen
kann. Der Hohlraum 50 wirkt als eine thermische Barriere,
so dass die Wärme
nicht durch unmittelbare Wärmeleitung
zu dem Flächenbereich 48 des
Rotors 12 unterhalb der Plattform 42 übertragen
wird, sondern die Übertragung
vielmehr auf Wärmestrahlung
beschränkt
ist. Dementsprechend ist die durch die Bürstendichtung 38 erzeugte
wärme nicht örtlich auf
einen Umfangsflächenbereich
des Rotors 12 beschränkt, wodurch
Probleme einer dynamischen Instabilität des Rotors, die sich aufgrund
einer lokalen Rotorerwärmung
ergeben oder verschlimmern, wenn der Dampfturbinenrotor 12 in
der Nähe
einer seiner kritischen Scherfrequenzen betrieben wird, drastisch
reduziert, wenn nicht sogar ausgeschlossen werden.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung können die
Stützrippen 44 unmittelbar
in dem Ausgangsschmiedestück
des Rotors spanabhebend ausgebildet werden, wobei an jedem Packungsbereich
des Rotors 12 ein Paar Rippen 44 angeordnet sind.
Mehrere bogenförmige
Einsatzelemente 62 werden anschließend, wie in 4 und 5 veranschaulicht,
aneinandergeschweißt
und an jeden Satz von Rippen 44 geschweißt, gefolgt
von einer spanabhebenden Bearbeitung der Einsatzelemente 62,
um die Plattform 42 und deren Rippen 52 auszubilden.
Ein derartiger Arbeitsschritt kann während der Herstellung des Rotors 12 im
Werk oder als eine vor Ort vorgenommene Modifizierung eines vorhandenen
Rotors 12 ausgeführt
werden. Abhängig
von den zu verschweißenden Werkstoffen
können
vielfältige
bekannte Schweißtechniken
eingesetzt werden, um den erhabenen Abschnitt 40 herzustellen.
Für die
Plattform 42 (und damit für die Einsatzelemente 62,
aus denen die Plattform 42 gefertigt wird) eignen sind
beliebige Werkstoffe, die sich zuverlässig an den Rotor 12 schweißen lassen
und ähnliche
Wärmeausdehnungseigenschaften
aufweisen wie der Rotor 12, wobei durch letzteres hohe
thermische Spannungen und ein Verformen der Plattform vermieden
werden. Hinsichtlich dieser Überlegungen,
würde für einen
aus einer Chrom-Molybdän-Vanadium-Legierungen
gefertigten Rotor 12 dieselbe oder eine ähnliche
Chrom-Molybdän-Vanadium-Legierung
ein geeignetes Material für die
Herstellung der Plattform 42 darstellen.
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Dichtungsanordnung 32 und
Verfahren für eine
Turbine 10 mit einem drehenden Element 12 und
einem das drehende Element 12 umgebenden stillstehenden
Element 18. Die Dichtungsanordnung 32 umfasst
eine auf dem drehenden Element 12 angeordnete ringförmige Plattform 42,
die so angeordnet ist, dass sie sich an einem äußeren Umfangsbereich 40 des
Elements befindet. Die Plattform 42 wird radial außerhalb
des drehenden Elements 12 gestützt, so dass sie gegenüber axial
benachbarten Bereichen 46 des drehenden Elements 12 vorspringt. Die
Plattform 42 weist einen Berührungsbereich 54 auf,
der in radialer Richtung von dem drehenden Element 12 durch
einen Hohlraum 50 getrennt ist. Ein Dichtungselement 38 ist
an einem radial innenliegenden Bereich 28 des stillstehenden
Elements 18 angeordnet, wobei ein Bereich 56 des
Dichtungselements 38 in reibender Berührung mit dem Berührungsbereich 54 steht.
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Während die
Erfindung anhand eines speziellen Ausführungsbeispiels beschrieben
wurde, ist es offensichtlich, dass andere Ausführungsformen von einen Fachmann
erdacht werden könnten.
Beispielsweise kann die Erfindung, obwohl hier mit Bezug auf eine
Dampfturbine beschrieben, in anderen Arten von Turbinen verwendet
werden. Der Schutzumfang der Erfindung ist daher lediglich durch
die nachfolgenden Ansprüche
beschränkt.
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- 10
- Turbine
- 12
- Rotor
- 14
- Laufräder
- 16
- Schaufeln
- 18
- Innere
Bahn
- 20
- Düsentrennwand
- 22
- Gehäuse
- 24
- Labyrinthdichtungspackung
- 26
- Labyrinthdichtungspackung
- 28
- Ringsegment
- 30
- Zähne
- 32
- Dichtungsanordnung
- 34
- Packung
- 36
- Packung
- 38
- Bürstendichtung
- 40
- Erhabener
Abschnitt
- 42
- Plattform
- 44
- Rippen
- 46
- Flächenbereich
- 48
- Flächenbereich
- 50
- Hohlraum
- 52
- Rippen
- 54
- Berührungsfläche
- 56
- Borsten
- 58
- Zähne
- 62
- Einsatzelemente