DE102004025526A1 - Vorrichtung zum Trocknen von Gegenständen, insbesondere von lackierten Fahrzeugkarosserien - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von Gegenständen, insbesondere von lackierten Fahrzeugkarosserien, mit
- a) einer Trockenkammer, deren Innenraum mit einer Inertgasatmosphäre gefüllt ist;
- b) einer Einlaßschleusenkammer, welche zumindest zeitweise mit der außerhalb der Vorrichtung vorliegenden Normalatmosphäre und zumindest zeitweise mit der in der Trockenkammer vorliegenden Inertgasatmosphäre kommuniziert;
- c) einem Fördersystem, mit dem die Gegenstände durch die Einlaßschleusenkammer in die Trockenkammer und wieder aus dieser herausbewegt werden können.
- In jüngster Zeit gewinnen zunehmend Lacke Bedeutung, die in einer Inertgasatmosphäre zum Beispiel unter UV-Licht ausgehärtet werden müssen, um unerwünschte Reaktionen mit Bestandteilen der normalen Atmosphäre, insbesondere mit Sauerstoff, zu verhindern. Diese neuartigen Lacke zeichnen sich durch eine sehr große Oberflächenhärte und durch kurze Polymerisationszeiten aus. Der letztgenannte Vorteil setzt sich bei Lackieranlagen, die im kontinuierlichen Durchlauf betrieben werden, unmittelbar in geringere Anlagenlängen um, was selbstverständlich zu erheblich niedrigeren Investitionskosten führt.
- Während bei herkömmlichen Trocknern bzw. Trocknerverfahren, die mit Normalluft als Atmosphäre arbeiten, die Menge der Luft, die in den Trockner eingebracht und auch aus diesem wieder herausgeführt wird, aus Kostengründen von geringerer Bedeutung ist, muß bei Inertgasatmosphären auf einen möglichst geringen Verbrauch geachtet werden.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß sie mit möglichst wenig Inertgas betrieben werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine Kammer mindestens eine Begrenzungswand aufweist, die eine dem zu trocknenden Gegenstand angepasste Form besitzt und auf den in der Kammer befindlichen Gegenstand zu und von diesem weg bewegbar ist.
- Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß grundsätzlich um so weniger Inertgas benötigt wird, um so kleiner das Volumen ist, das von dem Inertgas ausgefüllt werden soll und umso weniger das Inertgas während des Betriebs verunreinigt wird. Die entsprechenden Kammern der Vorrichtung können aber nicht beliebig klein gemacht werden, da ja die Gegenstände in sie hinein bzw. durch sie hindurch befördert werden müssen. Die Erfindung fußt auf der Erkenntnis, daß gleichwohl eine weitere Einsparung an Inertgas erreicht werden kann. Eine bewegliche Begrenzungswand kann nämlich an den stehenden zu trocknenden Gegenstand näher herangebracht werden als eine stationäre Begrenzungswand, die überall mindestens denjenigen Abstand von dem Gegenstand einhalten muß, welcher dessen größten Dimension in der fraglichen Richtung entspricht.
- Die bewegliche Begrenzungswand sollte einen Auslaß aufweisen, über den das bei der Bewegung der Begrenzungswand auf den Gegenstand zu oder von diesem weg verdrängte Gas ausströmen kann.
- Besonders bevorzugt wird diejenige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welcher die bewegliche Begrenzungswand als Haube gestaltet ist, die durch eine im wesentlichen vertikale Bewegung über den Gegenstand stülpbar ist. Viele zu trocknende Gegenstände, insbesondere Fahrzeugkarosserien, haben nämlich eine verhältnismäßig unregelmäßige, nach oben weisende Kontur, während sie unten vergleichsweise flach sind. Durch eine Haube, die über die Oberseite der zu trocknenden Gegenstände gestülpt wird, läßt sich daher eine große Volumenreduzierung erzielen.
- Eine besonders geringe Verschleppung von Normalatmosphäre in die Trockenkammer wird mit derjenigen Ausführungsform der Erfindung erreicht, bei welcher in der Einlaßschleusenkammer eine bewegliche Begrenzungswand vorgesehen ist. Durch die Bewegung der Begrenzungswand auf den Gegenstand zu läßt sich nämlich eine große Menge der Normalatmosphäre, die mit dem Gegenstand in die Einlaßschleusenkammer eingebracht wurde, verdrängen, die dann nicht mehr gesondert weggespült zu werden braucht.
- Bei im Durchlauf betriebenen Trockenvorrichtungen ist zusätzlich eine Auslaßschleusenkammer vorgesehen, welche mindestens zeitweise mit der in der Trockenkammer vorliegenden Inertgasatmosphäre und mindestens zeitweise mit der Normalatmosphäre kommuniziert. Aus denselben Gründen, die oben für die Einlaßschleusenkammer angegeben wurden, ist es zweckmäßig, wenn auch in der Auslaßschleu senkammer eine bewegliche Begrenzungswand vorgesehen ist.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfinndung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
-
1 einen Ausschnitt aus einer Lackieranlage für Fahrzeugkarosserien im Vertikalschnitt; -
2 bis6 den Anlagenausschnitt der1 in verschiedenen Betriebsphasen. - In der Zeichnung ist ein Ausschnitt aus einer Lackieranlage dargestellt, der einen Vortrockner
204 und einen Haupttrockner206 umfasst. Letzterer besitzt seinerseits eine Einlaßschleuse207 und einen Trocknertunnel208 . Die Fahrzeugkarosserien202 werden, in einer nicht dargestellten Spritzkabine frisch lackiert, mit Hilfe eines im einzelnen nicht gezeigten Fördersystems in den Figuren von links kommend in den Vortrockner204 eingebracht und hier von einem Großteil des Lösemittels befreit. Von dort gelangen sie in die Einlaßschleuse207 , die dazu dient, die außerhalb des Haupttrockners206 , also auch im Vortrockner204 , herrschende Normalatmosphäre von einer Inertgasatmosphäre zu trennen, die in dem Haupttrockner206 vorliegt. Nach dem Durchgang durch die unten näher beschriebene Einlaßschleuse207 werden die Fahrzeugkarosserien202 durch den mit Inertgas gefüllten und auf eine Temperatur zwischen 40°C und 150°C gebrachten Trockentunnel208 bewegt, wobei der Lack ausgehärtet wird. Es schließt sich eine nicht dargestellte Auslaßschleuse an, die ähnlich wie die Einlaßschleuse207 gebaut sein kann, jedoch umgekehrt durchlaufen wird. - Die Einlaßschleuse
207 besitzt ein Gehäuse213 , das in eine Einlaßkammer214 , ein Tauchbecken219 und eine Auslaßkammer215 unterteilt ist. Die Einlaßkammer214 steht über eine Öffnung216 , die durch ein Rolltor217 verschließbar ist, mit dem Vortrockner204 in Verbindung. Die Auslaßkammer215 kommuniziert über eine Öffnung218 , die ebenfalls ein Rolltor aufweisen kann, mit dem Trockentunnel208 . Die Einlaßkammer214 ist im wesentlichen mit Normalatmosphäre, das Tauchbecken219 mit einem Inertgas größerer Dichte und die Auslaßkammer mit einem Inertgas kleinerer Dichte, vorzugsweise mit der Dichte und Temperatur des im Trocknertunnel208 befindlichen Inertgases, gefüllt. Die Dichten sind dabei so gewählt, daß sich die Atmosphären in den verschiedenen Kammern214 ,215 und219 der Einlaßschleuse207 nur wenig vermischen. - Der direkte Atmosphärenübertritt von der Einlaßkammer
214 zur Auslaßkammer215 wird durch eine vertikale Trennwand222 unterbunden, die sich nach unten bis etwas unterhalb des Bodenniveaus des Vortrockners204 bzw. des Trockentunnels208 erstreckt. - Ein Transfermechanismus, welcher die Fahrzeugkarosserien
202 durch die Einlaßschleuse207 hindurchbewegt, umfasst zwei Hubtische240 ,241 , mit denen jeweils eine Tragplattform242 ,243 vertikal nach oben und unten verfahren werden kann. Die Tragplattformen242 ,243 sind wiederum mit Fördersystemen versehen, welche mit den Fördersystemen im Vortrockner204 bzw. im Trockentunnel208 kompatibel sind. - In der Einlaßkammer
214 der Schleuse207 ist eine Haube244 vertikal beweglich angeordnet, deren Ränder mit den Wänden der Einlaßkammer214 dicht abschließen. Die Kontur der Haube244 ist der Kontur der Fahrzeugkarosse rie202 eng angepasst. - Die Fahrzeugkarosserien
202 werden durch die Einlaßschleuse207 in folgender Weise hindurchbewegt:
Wie in1 gezeigt, wird die Fahrzeugkarosserie202 aus dem Vortrockner204 bei geöffnetem Rolltor217 durch die Einlaßöffnung216 in die Einlaßkammer214 der Einlaßschleuse207 eingeschoben und gelangt dabei auf die Tragplattform242 des Hubtisches240 , die zu diesem Zwecke angehoben ist. Nun wird die Haube244 von oben her abgesenkt und sehr nahe an die Fahrzeugkarosserie202 herangeführt (2 ). Die zwischenliegende Luft wird dabei weitgehend über eine in der Haube244 vorgesehene Auslaßklappe260 nach außen verdrängt. Nunmehr kann noch innerhalb der Einlaßkammer215 ein Spülen mit Inertgas erfolgen, das zu diesem Zweck über Düsen gegen die Fahrzeugkarosserie202 gerichtet wird. Die Menge an Inertgas, die in diesem Zusammenhang benötigt wird, ist jedoch verhältnismäßig klein, da das zu spülende Volumen auf Grund der Haube244 erheblich reduziert ist. - Ist dieser erste Spülvorgang in der Einlaßkammer
214 abgeschlossen, wird die Tragplattform242 des Hubtisches240 abgesenkt, wie dies in3 dargestellt ist. Dabei taucht die Fahrzeugkarosserie202 in das dichte Inertgas ein, welches sich im Tauchbecken219 befindet. In der untersten, in6c dargestellten Position liegt die Tragplattform242 des Hubtisches240 in gleicher Höhe wie die Tragplattform243 des benachbarten Hubtisches241 . Die Fahrzeugkarosserie202 kann somit, wie sich aus4 ergibt, vom Hubtisch240 auf den Hubtisch241 übergeben werden. Im anschließenden Schritt wird die Tragplattform243 des Hubtisches241 so angehoben, daß das Fördersystem der Tragplattform243 auf gleiche Höhe wie das Fördersystem innerhalb des Trockentunnels208 gelangt. Die Fahrzeugkarosserie202 wird bei diesem Vorgang in die Auslaßkammer215 der Schleuse207 gehoben, in welcher die heiße Inertgasatmosphäre vorliegt (vgl.5 ). - In einem letzten Schritt schließlich wird die Fahrzeugkarosserie
202 im Sinne des Pfeiles der6 in den Trocknertunnel208 ausgefahren. Gleichzeitig wird die Tragplattform242 des Hubtisches240 wieder angehoben. Auch die Haube244 kehrt in ihre angehobene Position zurück, so daß die Einlaßkammer214 der Einlaßschleuse207 mit einer neuen Fahrzeugkarosserie202 beschickt werden kann. - Während des Anhebens der Haube
244 wird über die Auslaßklappe260 ein Druckausgleich herbeigeführt.
Claims (5)
- Vorrichtung zum Trocknen von Gegenständen, insbesondere von lackierten Fahrzeugkarosserien, mit a) einer Trockenkammer, deren Innenraum mit einer Inertgasatmosphäre gefüllt ist; b) einer Einlaßschleusenkammer, welche zumindest zeitweise mit der außerhalb der Vorrichtung vorliegenden Normalatmosphäre und zumindest zeitweise mit der in der Trockenkammer vorliegenden Inertgasatmosphäre kommuniziert; c) einem Fördersystem, mit dem die Gegenstände durch die Einlaßschleusenkammer in die Trockenkammer und wieder aus dieser heraus bewegt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Kammer (
214 ) mindestens eine Begrenzungswand (244 ) aufweist, die eine dem zu trocknenden Gegenstand (202 ) angepasste Form besitzt und auf den in der Kammer (214 ) befindlichen Gegenstand (202 ) zu und von diesem weg bewegbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Begrenzungswand (
244 ) einen Auslaß (260 ) aufweist, über den das bei der Bewegung der Begrenzungswand (244 ) auf den Gegenstand (202 ) zu oder von diesem weg verdrängte Gas ausströmen kann. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Begrenzungswand (
244 ) als Haube gestaltet ist, die durch eine im wesentlichen vertikale Bewegung über den Gegenstand (202 ) stülpbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Einlaßschleusenkammer (
114 ) eine bewegliche Begrenzungswand (244 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die zusätzlich eine Auslaßschleusenkammer aufweist, welche mindestens zeitweise mit der in der Trockenkammer vorliegenden Inertgasatmosphäre und mindestens zeitweise mit der Normalatmosphäre kommuniziert, dadurch gekennzeichnet, daß in der Auslaßschleusenkammer eine bewegliche Begrenzungswand vorgesehen ist.
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