-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Überwachung
der Übertragung von
medizinischen Daten, z. B. Untersuchungs-Bilddaten, in einem Kommunikationsnetzwerk,
insbesondere in einem Bildkommunikationsnetzwerk, wobei mehrere
technische Modalitäten,
z. B. technische Diagnosegeräte,
zur Erfassung der medizinischen Daten und mehrere Datenverarbeitungseinheiten
zur lokalen Verarbeitung, Ausgabe und Speicherung der Bilddaten,
z. B. eine Workstation oder ein Archivspeicher, als Netzteilnehmer über das
Kommunikationsnetzwerk miteinander verbunden sind.
-
Im
Allgemeinen umfasst ein Bildkommunikationsnetzwerk mehrere so genannte „Modalitäten". Unter „Modalität" wird hierbei eine
Erfassungseinheit, z. B. eine Röntgeneinheit,
ein Computertomograph zur Erfassung von Daten, wie z. B. Untersuchungs-Bilddaten,
verstanden, die eine Datenverarbeitungseinheit zur Verarbeitung
und lokalen, zeitlich begrenzten Speicherung der Daten, d. h. der
Untersuchungs-Bilddaten, umfasst. Für einen Austausch der Daten
sind die Modalitäten
und Datenverarbeitungseinheiten über
eine Datenübertragungseinheit, z.
B. ein Datenbussystem oder ein Kommunikationsnetzwerk, das so genannte
Bildkommunikationsnetz nach dem DICOM-Standard (DICOM = Digital Imaging and
Communications in Medicine), miteinander verbunden. DICOM-Standard
ist ein Industriestandard zur Übertragung
von Bildern und weiteren medizinischen Informationen zwischen Computern
(= Datenverarbeitungseinheiten) zur Ermöglichung der digitalen Kommunikation
zwischen Erfassungs- und Diagnosegeräten unterschiedlicher Hersteller.
-
In
verzweigten oder vernetzten Systemen mit mehreren Modalitäten kann
es erforderlich sein, Daten und/oder Parameter, insbesondere Bilddaten, Betriebs-
und/oder Systemparameter, zwischen mehreren Modalitäten oder
Bild gebenden medizinischen Systemen auszutauschen, insbesondere
die Daten und/oder Parameter gemeinsam zu nutzen oder zu verteilen.
Dabei werden die Daten System übergreifend
zwischen den verschiedenen Modalitäten ausgetauscht. Da DICOM
unzählige Übertragungsmethoden
zulässt
und der DICOM-Standard eine Interpretationsfreiraum bei der Implementierung von Übertragungsprotokollen
und Datenrepräsentationen
zulässt,
kann es trotz der Verwendung des DICOM-Standards zu so genannten Connectivity-
oder Interoperability-Problemen
kommen (mit „Connectivity" = im Deutschen „Konnektivität" genannt und beschreibt
eine Datenverbindung hinsichtlich der Übertragungsfähigkeit,
Daten, wie Bilddaten, Patientendaten etc., vollständig und
unverändert
zu übertragen,
und „Interoperability" = im Deutschen „Interoperabilität" genannt und beschreibt
die Kompatibilität von
zwei Anwendungen auf zwei verschiedenen Netzteilnehmern, welche
eine korrespondierende Interpretation von denselben Daten ermöglichen). Selbst
beim Vergleich von so genannten „DICOM Conformance Statements" zweier Geräte oder
Modalitäten
(= Spezifikationsvergleich, wie ein Gerät den DICOM-Standard implementiert)
kann nicht sichergestellt werden, dass anhand von Übertragenen
oder ausgetauschten Daten die Funktionen oder Anwendungen vollständig und
sicher ablaufen. insbesondere aufgrund von unterschiedlichen Daten
und/oder Parametern, d. h. Daten bzw. Parametern mit unterschiedlichen
Formaten, insbesondere verschiedenartigen Anwenderdaten, insbesondere
Bilddaten, unterschiedlichen Betriebs-, Kommunikations- und/oder Systemparametern,
kann es bei einer Datenübertragung
und einem Datenaustausch zwischen den einzelnen Modalitäten und
Datenverarbeitungseinheiten zu Inkompatibilitäten kommen, welche umfangreiche Systemberatungen,
Umformatierungen und/oder Servicehandlungen vor Ort erforderlich
machen.
-
Aus
der
US 5,671,353 ist
es bekannt, in einem Netzwerk der genannten Art die zwischen den einzelnen
Teilnehmern zu übertragenden
Daten auf Kompatibilität
zu prüfen.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Überwachung
der Übertragung
von medizinischen Daten in einem Kommunikationsnetzwerk anzugeben,
welches mehrere Bild gebende Modalitäten umfasst, wobei ein hinreichend
einfacher und sicherer Datenaustausch ermöglicht sein sollte. Des Weiteren
ist eine besonders einfache Vorrichtung zur Überwachung der Übertragung
der medizinischen Daten anzugeben.
-
Hinsichtlich
des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs
1. Die Aufgabe hinsichtlich der Vorrichtung wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs 16. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
-
Die
Erfindung geht dabei von der Überlegung aus,
dass zumindest vor einem Datenaustausch zwischen zwei oder mehreren
Netzteilnehmern, z. B. Modalitäten
und/oder Datenverarbeitungseinheiten, in einem Kommunikationsnetzwerk
die zwischen den Netzteilnehmern zu übertragenden Daten und/oder Parameter,
z. B. Bilddaten, Betriebsparameter, Systemparameter, Busparameter,
sende- und/oder empfangsseitig geprüft werden sollten. Hierzu ist
vorgesehen, dass bei einem Verfahren zur Überwachung der Übertragung
von medizinischen Daten in einem Kommunikationsnetzwerk, insbesondere
in einem Bildkommunikationsnetzwerk, als Netzteilnehmer mehrere
technische Modalitäten
zur Erfassung von medizinischen Daten, insbesondere von Bilddaten, und
Datenverarbeitungseinheiten zur Verarbeitung und Speicherung der
Daten über
das Kommunikationsnetzwerk miteinander verbunden sind, wobei zwischen
den Netzteilnehmern zu übertragende
Daten und/oder Parameter auf Kompatibilität geprüft werden. Anstelle der Prüfung der
Daten und/oder Parameter selbst können auch ein oder mehrere
Muster der Daten und/oder Parameter zur Kompatibilitätsprüfung herangezogen
werden.
-
Für eine möglichst
einfache und sichere Kompatibilitätsprüfung werden die Daten, Parameter und/oder
das oder die Muster anhand eines Selbsttests geprüft. Zweckmäßigerweise
wird der Selbsttest manuell, z. B. durch einen Benutzer, automatisch,
z. B. zyklisch, oder Ereignis gesteuert, z. B. bei einem Neu start
einer der Modalitäten,
gestartet und ausgeführt.
In einer möglichen
Ausführungsform
wird der Selbsttest immer dann gestartet, wenn ein Netzteilnehmer
neu in das Kommunikationsnetzwerk integriert wird. Dabei wird von
diesem neu zu integrierenden Netzteilnehmer selbst der Selbsttest
gestartet, wobei der Selbsttest insbesondere für die dem neu zu integrierenden
Netzteilnehmer zugehörigen
Datenverbindungen zu anderen Netzteilnehmern ausgeführt wird.
-
Alternativ
oder zusätzlich
wird der Selbsttest dann ausgeführt,
wenn ein Software-Update auf einem der Netzteilnehmer erfolgt ist,
d. h. wenn sich die Daten und/oder Parameter für eine diesem Netzteilnehmer
zugehörige
Datenverbindung zu anderen Netzteilnehmern ändern. Des Weiteren wird der Selbsttest
individuell für
eine einzelne Datenverbindung zwischen einem Paar von Netzteilnehmern
und die dabei zu übertragenden
Daten, Parameter und/oder Muster ausgeführt.
-
Vorzugsweise
werden die Daten, Parameter und/oder Muster zur Prüfung auf
Kompatibilität
von dem betreffenden Netzteilnehmer, z. B. einer neu zu integrierenden
Modalität
oder einer gerade mit einem Software-Update versehenen Datenverarbeitungseinheit,
an die mit diesem kommunizierenden anderen Netzteilnehmer gesendet
und von dieser wieder empfangen. Mit anderen Worten: Je nach Datenverbindung
und Aufbau des Kommunikationsnetzwerks ist jeder Netzteilnehmer
zur Ausführung
des Selbsttests in einem der oben genannten Anwendungsfälle ausgebildet.
Auch kann der Selbsttest manuell von einem Benutzer an einem betreffenden
Netzteilnehmer gestartet werden. Dies ist beispielsweise dann der
Fall, wenn der Servicetechniker, welcher ein Software-Update auf
einem der Netzteilnehmer installiert hat, an diesem den Selbsttest
zur Prüfung
der Datenverbindungen dieses Netzteilnehmers mit den anderen Netzteilnehmern
startet. Alternativ oder zusätzlich
kann eine zentrale Datenverarbeitungseinheit, z. B. eine Workstation
eines Systemmanagements, zur Ausführung der Kompatibilitätsprüfung mittels Selbsttest
ausgebildet sein.
-
Je
nach Vorgabe kann der Selbsttest insbesondere nur für eine einzelne
oder für
die jeweilige Datenverbindung zwischen zwei bzw. mehreren Netzteilnehmern
ausgeführt
werden, indem die repräsentierenden
Daten, Parameter und/oder Muster auf der betreffenden Datenverbindung
gesendet und wieder empfangen werden.
-
In
einer einfachen Ausführungsform
des Selbsttests werden die gesendeten und wieder empfangenen Daten,
Parameter und/oder Muster miteinander verglichen. Dabei wird vorteilhafterweise
anhand des Vergleichs eine hinsichtlich der Kompatibilitätsprüfung gestufte
oder hierarchisch aufgebaute Meldung, insbesondere eine Informationsmeldung, eine
Servicemeldung, eine Archivmeldung und/oder eine Fehlermeldung,
generiert. Dabei werden die einzelnen Meldungen anhand von verschiedenen
Kriterien geprüft.
-
Beispielsweise
wird in einer ersten Stufe der Meldung anhand des Ergebnisses des
Selbsttests, insbesondere bei Gleichheit von gesendeten und wieder
empfangenen Daten, Parametern und/oder Mustern für eine einzelne und/oder die
jeweilige Datenverbindung eine Informationsmeldung generiert. Die
Gleichheit der Daten zeigt eine 100%ige Konnektivität der beiden
Geräte
an, die an den Benutzer ausgegeben wird. Bei weniger Konnektivität wird als
Informationsmeldung eine Information über diejenigen DICOM-Attribute
oder Bilddaten bzw. Bildtypen ausgegeben, welche nicht von Gerät zu Gerät übertragen
werden können
(= nicht 1:1 kommuniziert werden können). Auch wird bei einem
vorgegebenen Grenzwert für
die Konnektivität
und deren Nichteinhaltung eine entsprechende Informationsmeldung
an den Benutzer ausgegeben. Beispielsweise wird eine Informationsmeldung
ausgegeben, wenn der Selbsttest identifiziert, dass der vorgegebene
Grenzwert für die
Konnektivität überschritten
ist, d. h. eine bestimmte Anzahl von übertragenen Daten, wie Bildtypen oder
Attribute zwischen zwei Geräten
nicht übereinstimmen.
-
Des
Weiteren kann in einer ersten Stufe der Meldung bei Ungleichheit
von gesendeten und wieder empfangenen Daten, Parametern und/oder
Mustern für
eine einzelne und/oder die jeweilige Datenverbindung eine Fehlermeldung
generiert werden. Ungleichheit der gesendeten und wieder empfangenen
Daten, Parameter und/oder Muster liegt beispielsweise vor, wenn
die Daten, Parameter und/oder Muster nur gesendet, aber nicht empfangenen
werden (= Übertragungsfehler
und Datenverlust) oder wenn die Daten, Parameter und/oder Muster
gesendet, aber fehlerhaft wieder empfangen werden (= Änderung
der Daten, Parameter und/oder Muster bei der Übertragung). Die Fehlermeldung
wird während oder
nach der Datenübertragung
erzeugt. Mit anderen Worten: Mittels des Selbsttests wird die jeweilige Datenverbindung
zwischen zwei Netzteilnehmern auf Konnektivität und Interoperabilität geprüft. Für Interoperabilität zwischen
zwei Netzteilnehmern oder Anwendungen ist Konnektivität eine Voraussetzung.
-
Des
Weiteren wird in einer zweiten Stufe der Meldung für eine oder
mehrere Datenverbindungen zwischen zwei oder mehreren Netzteilnehmern
eine erweiterte oder qualifizierte Servicemeldung generiert. Insbesondere
wird die erweiterte Servicemeldung generiert, wenn der Selbsttest
eine Nicht-Interoperabilität
und/oder eine Nicht-Konnektivität
zwischen zwei Netzteilnehmern und deren Anwendungen oder Diensten
identifiziert. Mit anderen Worten: Für den Fall, dass in der ersten
Stufe anhand des Selbsttests ein Fehler in der Datenverbindung,
insbesondere eine Nicht-Interoperabilität und/oder eine Nicht-Konnektivität in der
Datenverbindung zwischen zwei oder mehreren Netzteilnehmern, identifiziert wird,
kann in der zweiten Stufe die erweiterte Servicemeldung generiert
werden. Beispielsweise dient die Servicemeldung, welche gegenüber der
allgemeinen Informationsmeldung umfangreicher hinsichtlich der Angaben über die
Konnektivität
und Interoperabilität
aufgebaut ist, zur Information eines Servicetechnikers oder einer
anderen auf die Datenkommunikation spezialisierten Per son. Vorzugsweise
wird die Meldung der ersten und/oder zweiten Stufe an eine Zentrale,
z. B. an ein Systemmanagement oder an eine Service- und Überwachungszentrale,
gesendet. Darüber
hinaus kann die Meldung, z. B. die Informationsmeldung und/oder
die erweiterte Service-Meldung, an ein Service-Center in einem übergeordneten Netzwerk, z.
B. in einem Krankenhaus-Netzwerk, welches mehrere Bildkommunikationsnetzwerke
umfasst, gesendet werden. Die Servicemeldung dient als Grundlage
für Systemänderungen,
z. B. Software-Updates, Parameter-Änderungen,
aber auch für aus
der Meldung abgeleitete Empfehlungen an den Kunden, Benutzer oder
Anwender des Gerätes.
-
Zusätzlich oder
alternativ wird in einer dritten Stufe der Meldung mittels des den
Selbsttest ausführenden
Netzteilnehmers eine Archivmeldung generiert. Dabei wird die Archivmeldung
nach dem Selbsttest aufgrund des Ergebnisses erzeugt und auf dem zugehörigen Gerät oder der
zugehörigen
Modalität hinterlegt.
Insbesondere dient die Archivmeldung der zukünftigen Datenübertragung
oder Kommunikation, um zukünftige
Datenübertragungen
auf ihren Erfolg hin zu beurteilen und ggf. eine Warnmeldung auszugeben.
Dazu wird für
eine betreffende Datenverbindung und die dazugehörigen zu übertragenden Daten, Parameter
und/oder Muster bei Aufbau einer erneuten Datenverbindung für neu zu übertragende Daten,
Parameter und/oder Muster das Ergebnis des vorangegangenen Selbsttests
für diese
Daten, Parameter und/oder Muster anhand der Archivmeldung auf Vorliegen
einer Informationsmeldung oder Fehlermeldung geprüft und bei
Vorliegen einer Informationsmeldung bzw. Fehlermeldung eine Warnmeldung generiert.
Mit anderen Worten: Eine Warnmeldung wird vor der eigentlichen Datenübertragung
an den Benutzer ausgegeben und zwar dann, wenn nach den Ergebnissen
des Selbsttests, welche in der Archivmeldung hinterlegt sind, eine
vorangegangene Datenübertragung
nicht erfolgreich war oder nur eingeschränkt möglich war. Somit ist sichergestellt,
dass bei einer fehlerhaften Datenverbindung zwischen zwei oder mehreren
Netzteilnehmern und einem erneuten Verbindungsaufbau und einer erneuten
Datenverbindung zwi schen diesen ein Datenverlust oder eine fehlerhafte Übertragung
vermieden ist, indem nicht nur eine Warnmeldung ausgegeben, sondern
gegebenenfalls auch ein Datenaustausch so lange unterdrückt wird,
bis die Datenverbindung hinsichtlich der Konnektivität und Interoperabilität wieder
voll einsatzfähig
ist.
-
Bezüglich der
Vorrichtung zur Überwachung der Übertragung
von medizinischen Daten im Kommunikationsnetzwerk ist vorteilhafterweise
ein Überwachungsmodul
zur Prüfung
der Kompatibilität
von zwischen den Netzteilnehmern zu übertragenden Daten, Parametern
und/oder Mustern vorgesehen. Je nach Art und Ausführung der
Vorrichtung kann das Überwachungsmodul
auf einem der Netzteilnehmer oder auf mehreren Netzteilnehmern integriert
sein. Insbesondere ist das Überwachungsmodul
als ein Softwaremodul ausgebildet.
-
Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass eine zwischen zwei oder mehreren Netzteilnehmern aufgebaute
Datenverbindung anhand eines Selbsttests automatisch, z. B. bei
einer Neuintegration eines Netzteilnehmers oder bei einem Software-Update
auf einem der Netzteilnehmer, oder manuell auf Datenkompatibilität geprüft wird.
Dabei ist der Selbsttest nicht nur auf einzelne Daten und/oder Parameter
und/oder Muster dieser beschränkt.
Vielmehr wird der Selbsttest für eine
Prüfung
auf vollständige
Konnektivität
und Interoperabilität
durchgeführt.
Darüber
hinaus wird als Ergebnis des Selbsttests eine hierarchisch gestufte Meldung
generiert, welche ganz allgemein für einen Nutzer einer der Netzteilnehmer
und/oder speziell und somit umfangreicher für einen Servicetechniker ausgebildet
wird. Darüber
hinaus ist durch den System übergreifenden
Selbsttest sichergestellt, dass alle Inkompatibilitäten einer
einzelnen oder mehrerer Datenverbindungen zwischen zwei oder mehreren Netzteilnehmern
identifiziert werden. Gegebenenfalls kann eine als fehlerhaft identifizierte
Datenverbindung für
einen wei teren Datenaustausch zur Vermeidung eines Datenverlustes
gesperrt werden.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die FIG
schematisch eine mögliche
Ausführungsform für ein medizinisches
Gerätesystem
mit mehreren über
eine Datenübertragungseinheit
oder ein Kommunikationsnetzwerk, insbesondere ein Bild-Kommunikationsnetzwerk,
verbundenen Netzteilnehmern.
-
Das
medizinische Gerätesystem
GS umfasst als Netzteilnehmer N1 bis N12 mehrere Modalitäten M1 bis
M4 zur Erfassung von Daten D, z. B. von medizinischen Bildern, und
mehrere Datenverarbeitungseinheiten V1 bis V8 zur Verarbeitung und
Speicherung der Daten D. Die Modalitäten M1 bis M4 sind beispielsweise
Bild gebende Geräte,
insbesondere ein Computertomograph 1 für Computertomographie, ein
magnetischer Magnetresonanztomograph 2, eine digitale Subtraktionsangiographie-Einheit 3 und
eine Röntgeneinheit 4 für digitale
Radiographie. Der jeweiligen Modalität M1 bis M4 ist eine Datenverarbeitungseinheit
V1 bis V4 zur lokalen Verarbeitung und Speicherung der Daten zugeordnet.
Als Datenverarbeitungseinheit V1 bis V4 dient beispielsweise ein
Computer oder eine Workstation, mittels der die erfassten Daten
D verarbeitet und lokal, insbesondere zeitbegrenzt abgespeichert
werden können.
Auch lassen sich zu den Daten D gehörende Patientendaten eingeben.
-
Die
Modalitäten
M1 bis M4 und deren jeweils zugehörige Vorrichtungen V1 bis V5
sind über
das Kommunikationsnetzwerk K miteinander verbunden. Das Kommunikationsnetz
K ist beispielsweise als ein Datenbussystem oder als ein Netzwerk
ausgebildet.
-
An
das Kommunikationsnetzwerk K können für eine zentrale
Verarbeitung und Archivierung der Daten D weitere Datenverarbeitungseinheiten
V5 bis V8, z. B. eine zentrale Bildspeicher- und Bildarchivierungseinheit 6,
ein zentraler Archivspeicher 7 als Befundungskonsole mit
einem lokalen Bildspeicher und/oder weitere Workstations 8 oder
Server 9, welche als Patientendaten-Server oder Programm-Server
dienen, angeschlossen sein.
-
Der
Bild- und Datenaustausch über
das Kommunikationsnetzwerk K erfolgt dabei nach dem so genannten
DICOM-Standard, einem Industriestandard zur Übertragung von Bildern und
Daten zwischen Modalitäten
M1 bis M4, d. h. medizinischen Diagnosegeräten unterschiedlicher Hersteller
oder verschiedenen Anwendungen und Diensten anderer Modalitäten M1 bis
M4 bzw. anderer Datenverarbeitungseinheiten V1 bis V8.
-
Des
Weiteren kann an das Kommunikationsnetzwerk K ein Netzwerk-Interface 10,
z. B. ein Modem oder eine Funkschnittstelle, angeschlossen sein, über welche
das Kommunikationsnetzwerk K mit einem globalen Datennetz, beispielsweise
dem Internet oder World Wide Web, oder einem übergeordneten Netzwerk, z.
B. einem Krankenhaus-Netzwerk, verbunden ist.
-
Zur
Prüfung
der Kompatibilität
von zwischen den Netzteilnehmern N1 bis N12, d. h. den Modalitäten M1 bis
M4 und/oder den anderen Datenverarbeitungseinheiten V1 bis V8, zu übertragenden
Daten D und/oder Parametern P ist vorzugsweise ein Überwachungsmodul 12 vorgesehen.
Je nach Art und Ausbildung des medizinischen Gerätesystems GS ist das Überwachungsmodul 12 als
ein integriertes Modul auf einem oder allen Netzteilnehmern N1 bis
N12, z. B. auf einer der Modalitäten
M1 bis M4 oder auf mehreren Modalitäten M1 bis M4 und/oder auf
den anderen Datenverarbeitungseinheiten V1 bis V8, der zentralen
Bildspeicher- und Bildarchivierungseinheit 6, dem zentralen
Archivspeicher 7 und/oder der Workstation 8 und/oder
dem Server 9 implementiert.
-
Mittels
des Überwachungsmoduls 12 werden im
Betrieb des medizinischen Gerätesystems
GS die zwischen den Netzteilnehmern N1 bis N12 zu übertragenden
Daten D und/oder Parameter P auf Kompatibilität geprüft. Dabei erfolgt die Kompatibilitätsprüfung anhand
eines Selbsttests. Je nach Art und Ausführung der Kompatibilitätsprüfung wird
der Selbsttest manuell, automatisch oder Ereignis gesteuert gestartet.
Beispielsweise kann der Selbsttest manuell von einem Benutzer eines
der Netzteilnehmer N1 bis N12 gestartet werden. Alternativ oder
zusätzlich
kann der Selbsttest automatisch vom medizinischen Gerätesystem
GS, z. B. zyklisch gestartet, oder Ereignis gesteuert, z. B. bei
einem Neustart einer der Netzteilnehmer N1 bis N12, gestartet werden. Bevorzugt
wird der Selbsttest gestartet bei einem neu an das Kommunikationsnetzwerk
K zu integrierenden Netzteilnehmer N1 bis N12 und/oder bei einem Software-Update
bei einem der Netzteilnehmer N1 bis N12.
-
Beim
Selbsttest werden die Daten D und/oder Parameter P zur Prüfung auf
Kompatibilität vom
betreffenden Netzteilnehmer N1 bis N12, z. B. einem neu zu integrierenden
Netzteilnehmer, an die mit diesem kommunizierenden anderen Netzteilnehmer
N1 bis N12 gesendet und von diesem – dem betreffenden Netzteilnehmer
N1 bis N12 – wieder
empfangen. Alternativ zum Senden der Daten D und/oder Parameter
P selbst kann auch ein Muster DM der Daten D und/oder Parameter
P für den
Selbsttest des betreffenden Netzteilnehmers N1 bis N12 herangezogen
werden.
-
Je
nach Umfang des Selbsttests, z. B. nur Prüfung einer einzelnen Datenverbindung,
mehrerer Datenverbindungen oder aller Datenverbindungen, werden
nur die eine jeweilige Datenverbindung zwischen zwei oder mehreren
Netzteilnehmern N1 bis N12 repräsentierenden
Daten D, Parametern P und/oder Mustern DM gesendet und wieder empfangen.
Anschließend
werden die gesendeten und wieder empfangenen Daten D, Parameter
P und/oder Muster DM mittels des aktivierten Überwachungsmoduls 12 des
betreffenden Netzteilnehmers N1 bis N12 miteinander verglichen.
Anhand des Vergleichs wird eine hinsichtlich der Kompatibilitätsprüfung gestufte oder
hierarchische Meldung I, ins besondere eine Informationsmeldung,
eine Servicemeldung, eine Archivmeldung und/oder eine Fehlermeldung,
generiert.
-
Unter
einer hierarchisch gestuften Meldung I wird eine hinsichtlich des
Umfangs, der Art und/oder der Priorität verschiedene Information,
welche zum einen einem Benutzer und zum anderen einem Servicetechniker
zugesandt wird, verstanden. Beispielsweise wird in einer ersten
Stufe der Meldung I bei Gleichheit von gesendeten und wieder empfangenen Daten
D, Parametern P und/oder Mustern DM für eine einzelne und/oder die
jeweilige Datenverbindung eine Informationsmeldung generiert. Darüber hinaus
kann in der ersten Stufe der Meldung I bei Ungleichheit von gesendeten
und empfangenen Daten D, Parametern P und/oder Mustern DM für eine einzelne
und/oder die jeweilige Datenverbindung eine Fehlermeldung generiert
werden. Ungleichheit der gesendeten und wieder empfangenen Daten
D, Parametern P und/oder Mustern DM liegt vor, wenn beispielsweise
diese gesendet, aber nicht wieder empfangen werden oder wenn diese
gesendet, aber fehlerhaft oder unvollständig oder verändert wieder empfangen
werden. Durch den Selbsttest werden somit die jeweilige Datenverbindung
zwischen zwei Netzteilnehmern N1 bis N12 und deren Anwendungen und
Dienste auf Interoperabilität
und Konnektivität
geprüft.
Wird beispielsweise mittels des Selbsttests eine Nicht-Interoperabilität und/oder
eine Nicht-Konnektivität
zwischen zwei Netzteilnehmern N1 bis N12 und/oder deren Anwendungen
und Diensten identifiziert, so können
anhand der Meldung I Maßnahmen,
z. B. Änderungen
von Einstellungen und/oder Parametern P an den Geräten und/oder den
Anwendungen und/oder den Diensten, eingeleitet oder vorgenommen
werden.
-
Für eine umfangreiche,
den Service der Datenverbindung dienenden Meldung I wird in einer zweiten
Stufe eine erweiterte Servicemeldung generiert. Für eine den
laufenden Status der Datenverbindung überwachende Meldung I kann
des Weiteren in einer dritten Stufe der Meldung I von dem den Selbsttest
ausführenden
Netzteilnehmer N1 bis N12 eine Archivmeldung hin terlegt werden.
Dabei kann anhand der Archivmeldung für eine beispielsweise im Selbsttest
als fehlerhaft identifizierte Datenverbindung bei Aufbau einer erneuten
Datenverbindung für einen
nachfolgenden Datenaustausch eine Warnmeldung generiert werden.
Alternativ kann anhand der Warnmeldung der Datenaustausch so lange
unterdrückt
werden, bis eine fehlerfreie Datenverbindung anhand des Selbsttests
des Überwachungsmoduls 12 identifiziert
wird.
-
Darüber hinaus
sind weitere Stufen für
eine Meldung I möglich.
Die Art und der Aufbau der jeweiligen Meldung I richtet sich dabei
nach der Funktion und der Vorgabe hinsichtlich der betreffenden
zu überwachenden
Datenverbindung. Insbesondere kann die Meldung I an ein übergeordnetes
Netzwerk, z. B. ein Service-Center in einem übergeordneten Netzwerk, z.
B. in einem Krankenhaus-Netzwerk, gesendet werden und weitere Maßnahmen
zur Behebung von möglichen
Inkompatibilitäten
durch Änderung
von Einstellungen und/oder Parametern P, z. B. Systemparametern
oder Kommunikationsparametern, an den betreffenden Netzteilnehmern
N1 bis N12 eingeleitet oder ausgeführt werden.