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Die
Erfindung betrifft eine Drehmaschine, insbesondere einen Mehrspindeldrehautomat,
mit einer Vorrichtung zum Bearbeiten der Rückseite eines Werkstücks und
mit einer Übernahmeeinrichtung zum
Entnehmen eines an seiner Vorderseite bearbeiteten Werkstücks aus
einer Primär-Werkstückspindel der
Maschine und zum Überführen des
Werkstücks zu
einer Bearbeitungsstation für
die rückseitige
Bearbeitung, wobei die Übernahmeeinrichtung
einen parallel oder koaxial zur Werkstückspindel zwischen dieser und
einer Rückseite
des Zerspanungsraums der Maschine verfahrbaren Greifer sowie einen
Umsetzer aufweist, der das Werkstück vom Greifer zur Übergabe
an die Bearbeitungsstation für
die rückseitige
Bearbeitung übernimmt.
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Eine
derartige Drehmaschine ist beispielsweise aus der
DE 32 25 320 A1 bekannt.
Die Bearbeitungsstation für
die rückseitige
Bearbeitung ist bei dieser bekannten Maschine an einer Rückwand des Zerspanungsraums
der Maschine vorgesehen, wo der Bearbeitungsstation die vom Greifer
aus der Primär-Werkstückspindel
entnommenen und von dieser weg zur Rückwand des Zerspanungsraums überführten Werkstücke mit
Hilfe des Umsetzers übergeben werden.
Die Anordnung der Bearbeitungsstation für die rückseitige Bearbeitung an der
Rückwand
des Zerspanungsraums, in dem sich die Werkzeuge für die vorderseitige
Bearbeitung der in der Spindeltrommel gespannten Werkstücke befinden,
schränkt
die Platzverhältnisse
zusätzlich
ein, d.h. die Wege, die die verschiedenen Werkzeuge einerseits für die vor derseitige
Bearbeitung und andererseits für
die rückseitige
Bearbeitung verfahren können,
sind vergleichsweise klein, damit die verschiedenen Werkzeuge bei
der Bearbeitung der verschiedenen Werkstücke nicht miteinander kollidieren.
Es können
daher nur verhältnismäßig einfache
Bearbeitungen an der Rückseite
der Werkstücke
vorgenommen werden, nachdem diese aus der Primär-Werkstückspindel entnommen und in
der Bearbeitungsstation für die
rückseitige
Bearbeitung aufgenommen wurden, wobei diese Bearbeitungsvorgänge nur
kurze Verstellwege der Werkzeuge beanspruchen dürfen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Drehmaschine der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit der an der Bearbeitungsstation für die rückseitige
Bearbeitung auch vergleichsweise komplizierte und ggf. mehrere Werkzeuge
benötigende
Arbeitsschritte vorgenommen werden können, ohne daß die Gefahr
von Kollisionen mit den Werkzeugen für die vorderseitige Bearbeitung
besteht.
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Diese
Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß sich die Bearbeitungsstation
für die rückseitige
Bearbeitung außerhalb
des Zerspanungsraums für
die vorderseitige Bearbeitung befindet und eine Sekundär-Werkstückaufnahme
aufweist, die axial zwischen dem Umsetzer und einer Arbeitsposition
für die
rückseitige
Bearbeitung verfahrbar ist. Vorzugsweise ist dabei die Sekundär-Werkstückaufnahme
parallel zur Bewegungsrichtung des Greifers verfahrbar; es ist aber
auch möglich,
die Sekundär-Werkstückaufnahme
rechtwinklig zur Bewegungsrichtung des Greifers verfahrbar zu gestalten.
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Erfindungsgemäß befindet
sich also die Bearbeitungsstation für die rückseitige Bearbeitung nicht
mehr im selben Zerspanungsraum, in dem die Werkzeuge für die vorderseitige
Bearbeitung angeordnet sind, wobei unter Zerspanungsraum im Sinne der
Erfindung nicht notwendigerweise ein durch Wände o.dgl. körper lich
abgegrenzter Raum gemeint sein muß, sondern allgemein der Bearbeitungsbereich
ist, in dem die Werkzeuge für
die vorderseitige Bearbeitung wirksam werden (können). Mit der Erfindung erfolgt
eine Entzerrung der Bearbeitungsstationen einerseits für die vorderseitige
Bearbeitung im Zerspanungsraum und andererseits für die rückseitige
Bearbeitung, d.h. man schafft einen größeren räumlichen Abstand zwischen den
Werkzeugen für die
vorderseitige Bearbeitung einerseits und denen für die rückseitige Bearbeitung andererseits,
so daß diese
nicht miteinander kollidieren können,
auch wenn bei der rückseitigen
Bearbeitung die Werkzeuge vergleichsweise große Bearbeitungswege durchfahren
müssen.
Hierzu erfolgt die Werkstückübergabe
im wesentlichen in zwei bzw. drei Stufen mit zwei translatorischen
Bewegungen, die in einer ersten Stufe durch den Greifer und einer
zweiten Stufe durch die Sekundär-Werkstückaufnahme
erfolgen, wobei das Werkstück
mit Hilfe des Umsetzers vom Greifer an die Sekundär-Werkstückaufnahme übergeben
wird. Dieser mehrstufige Umsetzvorgang hat den Vorteil, daß der Verfahrweg
in einer jeden Umsetzstufe vergleichsweise klein ist und gleichwohl
ein ausreichender Abstand zwischen der Bearbeitungsstation für die rückwärtige Bearbeitung
vom Arbeitsbereich der vorderseitigen Bearbeitung geschaffen wird.
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Der
Umsetzer kann im Bereich der Rückwand
bzw. der Rückseite
des Zerspanungsraums für die
vorderseitige Bearbeitung angeordnet sein und im wesentlichen aus
einem um eine Schwenkachse zwischen mindestens zwei Schaltstellungen
umschaltbaren Wechselstern bestehen. Bei den mindestens zwei Schaltstellungen
handelt es sich dann einerseits um die Stellung, in der der Wechselstern mit
einem ersten Gabelelement od.dgl. ein im Greifer aufgenommenes Werkstück erfaßt, andererseits
um die Stellung, in der der Wechselstern mit einem zweiten Gabelelement
od.dgl. ein darin aufgenommenes Werkstück an die in ent sprechender
Axialposition stehende Sekundär-Werkstückaufnahme übergibt.
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Die
Bearbeitungsstation für
die rückseitige Bearbeitung
kann in einem Sekundär-Zerspanungsraum
angeordnet sein, der jenseits der Rückseite des Zerspanungsraums
für die
vorderseitige Bearbeitung angeordnet ist. Die Sekundär-Werkstückaufnahme kann
zweckmäßig im wesentlichen
aus einer vorzugsweise rotierend antreibbaren Werkstückspindel bestehen,
die eine Bearbeitung des Werkstückes ähnlich wie
in der Primär-Werkstückspindel
bzw. den Primär-Werkstückspindeln
gestattet. Es ist auch durchaus möglich, daß die Bearbeitungsstation für die rückwärtige Bearbeitung
mehrere Sekundär-Werkstückspindeln
aufweist, die dann in zweckmäßiger Weiterbildung
der Erfindung an einer Sekundär-Spindeltrommel
angeordnet sein können.
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Die
Sekundär-Werkstückspindeln
können auch
axial verfahrbar sein und eine Werkstückübergabe erfolgt dann von einer
zu einer anderen Sekundär-Werkstückspindel
mittels des Umsetzers. Dieser dient also nicht nur dazu, ein Werkstück aus dem Greifer
zu entnehmen und einer Sekundär-Werkstückspindel
zu übergeben,
sondern er wird bei dieser bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
auch dazu verwendet, ein bereits teilweise bearbeitetes Werkstück aus einer
Sekundär-Werkstückspindel
in eine andere zu überführen bzw.
aus dieser zu entnehmen, um es dann beispielsweise einer Werkstückausschleusvorrichtung
zu überantworten.
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Die
Werkstücke
können
gemeinsam mit Werkstückspannfuttern
aus der Primär-Bearbeitungsspindel
entnommen und an die Bearbeitungsstation für die rückwärtige Bearbeitung übergeben werden.
Die Werkstücke
behalten dann während
des Übergabevorgangs
ihre Spannung im Werkstückspannfutter
bei und sind dann bei Aufnahme der Sekundär-Werkstückspindel bereits richtig positioniert.
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Insbesondere
wenn mit dem erfindungsgemäßen Mehrspindeldrehautomat
Stangenmaterial bearbeitet wird, ist es aber vorteilhaft, wenn die Werkstücke ohne
Werkstückspannfutter
aus der Primär-Bearbeitungsspindel
entnommen werden, dann aber von einem Werkstückspannfutter dem Greifer gespannt
wird und dann während
der gesamten rückwärtigen Bearbeitung
bis zum Auswurf des fertig bearbeiteten Werkstücks in ein und demselben Werkstückspannfutter
verbleibt.
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Eine
besonders vorteilhafte und bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
ergibt sich, wenn der Greifer exzentrisch an einem axial verfahrbaren Schieber
angeordnet ist und der Schieber um seine Zentralachse verdrehbar
ist. Dies ermöglicht
eine besonders einfache und schnelle Übergabe zwischen Greifer und
Umsetzer, die bei Erreichen der für die Übergabe erforderlichen Axialstellung
des Schiebers einfach durch dessen Verdrehen erfolgt, wodurch der exzentrisch
am Schieber angeordnete Greifer mit dem darin aufgenommenen Werkstück in den
Griffbereich des Umsetzers gelangt und das Werkstück hierdurch
diesem übergibt.
Der Schieber kann im wesentlichen aus einem in Umfangsrichtung verstellbaren,
zylindrischen Hubkolben bzw. Hubzylinder bestehen.
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In ähnlicher
Weise ist es auch möglich,
daß die
Sekundär-Werkstückaufnahme
bzw. die diese bildende(n) Sekundär-Werkstückspindel(n) exzentrisch an
einem axial verfahrbaren Sekundärschieber
angeordnet ist/sind und daß der/die
Sekundärschieber
um seine/ihre Zentralachse(n) verdrehbar sind.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung anhand eines Beispiels näher erläutert ist. Es zeigt:
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1 eine
erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Mehrspindeldrehautomats
in einer schematischen Seitenansicht;
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2 den
Gegenstand der 1 in einem Schnitt längs der
Linie II-II;
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3 den
erfindungsgemäßen Mehrspindeldrehautomaten
in einer perspektivischen Darstellung mit Blick auf die Vorrichtung
zum Bearbeiten der Werkstückrückseite;
und
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4 eine
zweite Ausführungsform
der Erfindung in stark vereinfachter, 2 entsprechender Schnittdarstellung.
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Der
in der Zeichnung in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete
Mehrspindeldrehautomat weist in an sich bekannter Weise ein Maschinenbett 11 und einen
von diesem aufragenden Spindelkasten 12 auf, in dem eine
Spindeltrommel 13 mit mehreren Primär-Werkstückspindeln 14 drehschaltbar
aufgenommen ist. Die Primär-Werkstückspindeln
spannen die Werkstücke 15 an
ihrer Rückseite.
Die Bearbeitung der Vorderseite der Werkstücke 15 erfolgt in
einem Zerspanungsraum 16 für die vorderseitige Bearbeitung
mit Hilfe von Werkzeugen, die an Längsschlitten 17 und
Querschlitten 18 angeordnet sind, mit deren Hilfe sie gegen
die Werkstücke
angestellt werden. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß die Querschlitten
für die
vorderseitige Bearbeitung nahe dem Spindelkasten 12 angeordnet
sind, während
die Längsschlitten 17 von
einer Rückwand 19 des
Zerspanungsraums 16 in Richtung auf die Primär-Werkstückspindeln 14 verfahrbar
sind.
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Der
Mehrspindeldrehautomat 10 weist eine Vorrichtung 20 zum
Bearbeiten der Rückseite
eines Werkstücks 15 auf.
Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Übernahmeeinrichtung 21 zum Entnehmen
eines an seiner Vorderseite bearbeiteten Werkstücks aus einer Primär-Werkstückspindel
in einer Übergabeposition
VI der Spindeltrommel und einer Bearbeitungsstation 22,
die sich außerhalb
des Zerspanungsraums 16 für die vorderseitige Bearbeitung
befindet. Die Übernahmeeinrichtung
weist einen parallel bzw. koaxial zur Primär-Werkstückspindel in der Übergabeposition
VI zwischen dieser und der Rückwand 19 des
Zerspanungsraums 16 der Maschine verfahrbaren Greifer 23 und
einen Umsetzer 24 auf, der im wesentlichen aus einem ein
kurzes Stück
vor der Rückwand 19 angeordneten
Wechselstern 25 besteht. Der Wechselstern 25 hat
bei der Ausführungsform
gem. 2 drei Greifausleger 27, die einen gleichmäßigen Winkelabstand
von jeweils 120° voneinander
haben und mit denen der Wechselstern um eine Schwenkachse 26 in
drei verschiedene Schaltstellungen sowie in zwischen diesen liegende Ruhestellungen
drehschaltbar ist.
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Wie
bereits erwähnt,
befindet sich die Bearbeitungsstation 22 für die rückseitige
Bearbeitung außerhalb
des Zerspanungsraums 16, in dem die Werkstücke von
vorne bearbeitet werden. Konkret liegt die Bearbeitungsstation 22 in
einem Sekundär-Zerspanungsraum 28,
der sich jenseits der Rückwand 19 des
Zerspanungsraums 16 für
die vorderseitige Bearbeitung befindet, in 1 also nach
rechts von der Rückwand 19 versetzt.
Die Bearbeitungsstation 22 weist bei der Ausführungsform
gem. 2 eine Sekundär-Werkstückaufnahme 29 mit
zwei Sekundär-Werkstückspindeln 30, 31 auf,
die ähnlich
wie der Greifer 23 in Axialrichtung parallel zur Achse
der Primär-Werkstückspindel 14 soweit
verfahrbar sind, daß sie
in den Übergabebereich
des Umsetzers 24 gelangen können.
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Für die Bearbeitung
der Werkstücke
an ihrer Rückseite
sind im Sekundär-Zerspanungsraum 28 Sekundär-Werkzeugschlitten
in Form von Querschlitten 32 vorgesehen, die Werkzeuge 33 tragen,
die mit Hilfe der Schlitten gegen die in den Sekundär-Werkstückspindeln
aufgenommenen Werkstücke
zur Bearbeitung an deren Rückseite
angestellt werden können.
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Die
beschriebene Maschine arbeitet wie folgt:
Wenn ein Werkstück im Primär-Zerspanungsraum 16 an
seiner Vorderseite alle Bearbeitungsschritte durchlaufen hat und
sich dann in der Bearbeitungsposition VI befindet, wird es mit Hilfe
der Übernahmeeinrichtung 21 aus
der dann dort befindlichen Primär-Werkstückspindel 14 entnommen,
um es der Bearbeitungsstation 22 für die rückseitige Bearbeitung zu übergeben.
Hierzu fährt
der Greifer 23 aus seiner Ruhelage, in der er nur ein Stück von der
Rückwand 19 in
den Primär-Zerspanungsraum 16 hineinragt, axial
in Richtung auf die Primär-Werkstückspindel 14 vor
und erfaßt
dort mit einem im Greifer aufgenommenen, leeren Werkstückspannfutter
das umzusetzende Werkstück 15,
unmittelbar bevor dieses in bekannter Weise abgestochen wird. Anschließend fährt der
Greifer 23 wieder zurück,
wobei das dann in dem Werkstückspannfutter
gehaltene Werkstück
in der Endposition des Greifers 23 in eine Position gelangt, in
der es – gemeinsam
mit dem Spannfutter – von dem
Wechselstern 25 des Umsetzers 24 erfaßt werden
kann. Im wesentlichen simultan mit der Bewegung des Greifers 23 fahren
die Sekundär-Werkstückspindeln 30, 31 aus
ihrer in 1 dargestellten Arbeitslage
nach vorn, in 1 also nach links vor, so daß die darin
aufgenommenen Werkstücke
bzw. die diese haltenden Spannfutter gleichfalls in den Zugriffsbereich
des Wechselsterns 25 gelangen. Der Umsetzer 24 schaltet
den Wechselstern 25 dann weiter, so daß die Greifausleger 27 mit
ihren Greifertaschen 34 in (nicht dargestellte) Nuten an
den Werkstückfuttern
der Werkstücke
einfassen und in diesen in nicht näher dargestellter Weise einrasten.
Die Werkstücke
mit den daran befindlichen Futtern werden nun vollständig vom
Wechselstern 25 des Umsetzers gehalten. Anschließend werden
der Greifer 23 bzw. die beiden Werkstückspindeln 30, 31 außer Eingriff
mit den zuvor gehaltenen Werkstücken
bzw. deren Werkstückfuttern
gebracht, was durch eine Relativbewegung in Axialrichtung zwischen
dem Wechselstern 25 des Umsetzers 24 einerseits
und den beiden Sekundär-Werkstückspindeln 30, 31 und
dem Greifer 23 andererseits erfolgt. Entweder wird also der
Wechselstern 25 des Umsetzers 24 axial soweit in
Richtung auf die Spindeltrommel 13 verschoben, daß die Werkstücke mit
ihren Werkstückspannfuttern und
ihren (bearbeiteten) Vorderseiten außer Eingriff mit dem Greifer
bzw. den Sekundär-Werkstückspindeln
gelangen, oder diese werden entsprechend weit in entgegengesetzter
Richtung vom Wechselstern 25 weg bewegt, so daß sie die
nun anschließende Schaltbewegung
des Umsetzers mit den darin aufgenommenen Werkstücken und Spannfuttern um die Schwenkachse 26 nicht
behindern.
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Nachdem
der Wechselstern um 120° weitergeschaltet
wurde, wodurch das zuvor von dem Greifer 23 übernommene
Werkstück
in die erste Sekundär-Werkstückspindel 30,
das zuvor in dieser aufgenommene Werkstück in die zweite Sekundär-Werkstückspindel 31 und
das zuvor in dieser aufgenommene Werkstück wiederum in die Position
des Greifers 23 überführt wurde,
erfolgt eine entgegengesetzte Relativbewegung zwischen Wechselstern 25 und Sekundär-Werkstückspindeln 30, 31 bzw.
Greifer 23, um die drei Werkstücke in den Sekundär-Werkstückspindeln
bzw. den Greifer wieder zu positionieren. Im Greifer befindet sich
nunmehr entweder ein nach wie vor im Werkstückspannfutter gespanntes Werkstück, das
zuvor in zwei Bearbeitungsschritten in den beiden Sekundär-Werkstückspindeln
an seiner Rückseite
bearbeitet und hierdurch fertiggestellt wurde, oder ein leeres Spannfut ter,
nämlich
dann, wenn ein fertig bearbeitetes Werkstück bereits im Bereich der Bearbeitungsstation 22 für die rückseitige
Bearbeitung ausgestoßen
wird, nachdem diese fertig erfolgt ist. In der ersten Sekundär-Werkstückspindel 30 ist
während
dessen ein an seiner Rückseite
noch unbearbeitetes Werkstück
aufgenommen und die zweite Sekundär-Werkstückspindel trägt 31 ein
Werkstück,
das erst teilweise an seiner Rückseite
bearbeitet wurde.
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Soweit
sich im Greifer 23 noch ein fertig bearbeitetes Werkstück befindet,
wird dieses anschließend
im Primär-Zerspanungsraum 16 ausgeworfen, wobei
das Spannfutter jedoch im Greifer 23 verbleibt und hiermit
das dann in der Übergabeposition
VI befindliche neue, an der Vorderseite bereits bearbeitete Werkstück aufgenommen
werden kann. Die beiden Sekundär-Werkstückspindeln
fahren zurück
in die in 1 dargestellte Bearbeitungsstellung,
in der sie rotierend angetrieben werden, so daß die Werkstücke an ihren
Rückseiten
von den in Querschlitten 32 aufgenommenen Werkzeugen 33 bearbeitet
werden können.
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Man
erkennt, daß die
Bearbeitung der Werkstücke
an ihren Rückseiten
in der Bearbeitungsstation 22 räumlich entzerrt von der Bearbeitung
der Werkstücke
an der Vorderseite im Primär-Zerspanungsraum 16 erfolgt,
d.h. die Werkzeuge für
die vorderseitige Bearbeitung an den Querschlitten 18 und Längsschlitten 17 können nicht
mit den Werkzeugen 33 für
die rückseitige
Bearbeitung kollidieren, so daß die
Bewegungen der Querschlitten 32 im Sekundär-Zerspanungsraum 28 nicht
besonders mit den Bewegungen der Längs- und Querschlitten 17, 18 im Primär-Zerspanungsraum 16 koordiniert
werden müssen.
Die Bearbeitung an der Rückseite
der Werkstücke
kann also weitgehend unabhängig
von der an der Vorderseite erfolgen.
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4 zeigt
in stark schematisierter Darstellung eine zweite Ausführungsform
der Erfindung im Übergabebereich
der Werkstücke
an der Rückwand 19 des
Primär-Zerspanungsraums.
Bei dieser zweiten Ausführungsform
ist der Greifer 23 exzentrisch an einem axial verfahrbaren
Schieber 35 angeordnet, der ähnlich wie die Längsschlitten 17 für die Primärbearbeitung
an der Vorderseite der Werkstücke
ausgestaltet ist. Der Schieber 35 ist um seine Zentralachse 36 verdrehbar,
wodurch die Winkellage des darin befindlichen Greifers 23 und
somit des darin aufgenommenen Werkstücks 15 veränderbar
ist. Der radiale Abstand des Greifers 23 bzw. des darin
aufgenommenen Werkstücks 15 von
der Achse der Spindeltrommel 13 kann hierdurch verändert werden.
Der Wechselstern 25 des Umsetzers 24 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
lediglich mit zwei Greifarmen 27 und daran angeordneten
Greifertaschen 34 versehen, wobei der von den Achsen der
Greifertaschen 34 beschriebene Teilkreis nicht wie beim
ersten Ausführungsbeispiel
den von den Primär-Werkstückspindeln
beschriebenen Teilkreis der Spindeltrommel 13 tangiert,
sondern um ein Maß versetzt
ist, das doppelt so groß ist
wie die Exzentrizität,
mit der der Greifer am Schieber 35 angeordnet ist. In der Übergabestellung
an der Rückwand 19 des
Primär-Zerspanungsraums 16 befindet
sich das im Greifer aufgenommene Werkstück also radial weiter außen als
die Primär-Werkstückspindel,
aus der es zuvor entnommen wurde. Hierdurch wird zusätzlich Platz
bei der Übergabe
des Werkstücks
an die Sekundär-Werkstückaufnahme 29 geschaffen.
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Bei
diesem zweiten Ausführungsbeispiel weist
die Sekundär-Werkstückaufnahme
drei Sekundär-Werkstückspindeln 37, 38, 39 auf,
die an einer Sekundär-Spindeltrommel 40 angeordnet
sind, die komplett, d.h. gemeinsam mit ihren drei Werkstückspindeln
axial verfahrbar und in den Arbeitsbereich des zweiarmigen Wechselsterns 25 bringbar
ist. Es erfolgt bei dieser Ausführungsform
kein gleichzeitiger Wechsel von drei Werkstücken mit ihren Werkstückfuttern,
sondern es wird lediglich das an seiner Rückseite noch unbearbeitete,
im Greifer 23 mitsamt seines Futters aufgenommene Werkstück in eine
der drei Sekundär-Werkstückspindeln
umgesetzt und gleichzeitig das in dieser befindliche Werkstückfutter entnommen
und dem Greifer übergeben.
Das zuvor in dem leeren, nunmehr umgesetzten Futter befindliche,
fertig bearbeitete Werkstück
wurde bereits vor dem axialen Verfahren der Sekundär-Spindeltrommel 40 im
Sekundär-Zerspanungsraum von
einem (nicht dargestellten) Entnahmegreifer entnommen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern es sind verschiedene Änderungen und
Ergänzungen
denkbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So ist es beispielsweise
nicht zwingend erforderlich, daß die
Werkstücke
in der Bearbeitungsstation 22 für die rückseitige Bearbeitung parallel
zu den in den Primär-Werkstückspindeln
aufgenommenen Werkstücken
ausgerichtet sind. Es kann also eine Umsetzung der Werkstücke durchaus derart
erfolgen, daß diese
dann in der Bearbeitungsstation für die rückseitige Bearbeitung eine
Orientierung aufweisen, die unter einem Winkel < 180°,
insbesondere einem rechten Winkel zur Achse der Spindeltrommel bzw.
der Primär-Werkstückspindeln
liegt. Die Änderung
der Orientierung erfolgt dann zweckmäßig mit Hilfe eines geeignet
ausgebildeten Wechselsterns, dessen Schwenkachse unter einem Winkel
von 45° zur
Verschiebeachse des Greifers 23 liegen kann und bei einem
Schaltwinkel von 180° das zu übergebende
Werkstück
dann um 90° in
seiner Orientierung verschwenkt.
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Wenn
mit der erfindungsgemäßen Drehmaschine
nur eine einfache rückwärtige Bearbeitung
der Werkstücke
erfolgen soll, kann es ausreichend sein, die Bearbeitungsstation
für die
rückseitige
Bearbeitung mit lediglich einer Sekundär-Werkstückspindel aus zustatten; falls
besonders komplexe Bearbeitungen an den Rückseiten der Werkstücke erforderlich sind,
ist es denkbar, im Sekundär-Zerspanungsraum eine
Sekundär-Spindeltrommel
mit vier oder mehr Sekundär-Werkstückspindeln
vorzusehen. Grundlegender Gedanke der Erfindung ist im wesentlichen die
mehrstufige Übergabe
der Werkstücke,
die es ermöglicht,
die rückseitige
Bearbeitung außerhalb
des Primär-Zerspanungsraums
der Maschine zu ermöglichen.