DE102004017061A1

DE102004017061A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Fehlbogenkontrolle an einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE102004017061A1
Application number: DE200410017061
Authority: DE
Inventors: Uwe Dr. Bäsel; Ernst Hisung; Karlheinz Mohn; Michael Reising; Günter Seida
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland Sheetfed GmbH
Priority date: 2004-04-07
Filing date: 2004-04-07
Publication date: 2005-10-27
Anticipated expiration: 2024-04-08
Also published as: DE102004017061B4

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fehlbogenkontrolle an einer Druckmaschine, wobei der Druckmaschine mindestens ein Fehlbogensensor zur Fehlbogenkontrolle zugeordnet ist, mit zumindest folgenden Schritten: a) Im Druckbetrieb der Druckmaschine wird mit dem oder jedem Fehlbogensensor überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, wobei dann, wenn kein Druckbogen vorhanden ist, eine Fehlermeldung ausgebbar ist; b) im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine wird mit dem oder jedem Fehlbogensensor überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, wobei dann, wenn ein Druckbogen vorhanden ist, eine Fehlermeldung ausgebbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fehlbogenkontrolle an einer Druckmaschine und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

In Bogendruckmaschinen wird ein bogenförmiger, zu bedruckender Bedruckstoff durch mehrere hintereinander angeordnete Druckwerke sowie gegebenenfalls Lackmodule oder auch durch Transfermodule mit anschließendem Ausleger bewegt. Aus dem Stand der Technik ist es bereits bekannt, die Bewegung eines bogenförmigen Bedruckstoffs durch die Druckmaschine Mithilfe von sogenannten Fehlbogensensoren zu überwachen, wobei dann, wenn bei der Überwachung während des Druckbetriebs der Druckmaschine festgestellt wird, dass kein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, eine Fehlermeldung ausgegeben wird. Diesbezüglich wird zum Beispiel auf die DE 44 35 337 A1 als Stand der Technik verwiesen.

Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verfahren zur Fehlbogenkontrolle an einer Druckmaschine und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Fehlbogenkontrolle an einer Druckmaschine gemäß Patentanspruch 1 gelöst.

Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren zumindest die folgenden Schritte: a) im Druckbetrieb der Druckmaschine wird mit dem oder jedem Fehlbogensensor überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, wobei dann, wenn kein Druckbogen vorhanden ist, eine Fehlermeldung ausgebbar ist; b) im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine wird mit dem oder jedem Fehlbogensensor überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, wobei dann, wenn ein Druckbogen vorhanden ist, eine Fehlermeldung ausgebbar ist.

Mithilfe der hier vorliegenden Erfindung wird erstmals vorgeschlagen, Mithilfe des oder jeden Fehlbogensensors die Überprüfung, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, nicht nur während des Druckbetriebs der Druckmaschine durchzuführen, sondern vielmehr auch im Nicht-Druckbetrieb bzw. während des Hilfsbetriebs derselben. Hierdurch kann auf einfache und zuverlässige Art und Weise festgestellt werden, ob während des Druckbetriebs der Druckmaschine ein bogenförmiger Bedruckstoff bzw. ein zu bedruckender Druckbogen verlorengegangen ist. Beschädigungen der Druckmaschine in Folge verlorengegangener Druckbogen können so minimiert werden. Mithilfe der hier vorliegenden Erfindung kann demnach bei unveränderter Maschinenausstattung bzw. bei unveränderter Hardware eine höhere Maschinensicherheit realisiert werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst mindestens einen einer Druckmaschine zugeordneten Fehlbogensensor und eine Steuerungseinrichtung mit welcher der oder jeder Fehlbogensensor gekoppelt ist, wobei die Steuerungseinrichtung im Druckbetrieb der Druckmaschine und im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine mit dem oder jedem Fehlbogensensor überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist.

Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1: ein Signalflussdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Bezugnahme auf 1 in größerem Detail beschrieben. 1 zeigt ein Signalflussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Fehlbogenkontrolle an einer Druckmaschine.
In einem ersten Schritt 10 des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Fehlbogenkontrolle wird dasselbe gestartet und sodann wird im Schritt 11 überprüft, ob sich die Druckmaschine im Druckbetrieb oder im Nicht-Druckbetrieb bzw. im Hilfsbetrieb befindet. Als Hilfsbetrieb der Druckmaschine sei hier exemplarisch der Waschbetrieb oder der Tippbetrieb genannt.
Wird bei der Überprüfung in Schritt 11 festgestellt, dass sich die Druckmaschine im Druckbetrieb befindet, so wird auf Schritt 12 des erfindungsgemäßen Verfahrens verzweigt, wobei in Schritt 12 während des Druckbetriebs mithilfe des oder jeden Fehlbogensensors überprüft wird, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist oder nicht. Der oder jeder Fehlbogensensor wird dabei im Druckbetrieb der Druckmaschine winkelgenau angesteuert oder abgefragt bzw. in einem Winkelbereich gesteuert abgefragt. Aufgrund des vom Fehlbogensensors bereitgestellten Signals wird dann im Schritt 13 überprüft, ob ein Druckbogen vorhanden ist oder nicht.
Wird in Schritt 13 festgestellt, dass ein Druckbogen vorhanden ist, so befindet sich die Druckmaschine in einem ordnungsgemäßen Druckbetrieb und es wird auf Schritt 14 des erfindungsgemäßen Verfahrens verzweigt. In Schritt 14 kann an einem Leitsystem der Druckmaschine visualisiert werden, dass keine Fehlfunktion vorliegt. Wird hingegen in Schritt 13 festgestellt, dass kein Druckbogen vorhanden ist, so wird auf Schritt 15 des erfindungsgemäßen Verfahrens verzweigt, und an einem Leitstand der Druckmaschine wird eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben.
Nach dem Stand der Technik werden die Fehlbogensensoren lediglich während des Druckbetriebs der Druckmaschine genutzt. Es liegt nun im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, die Fehlbogensensoren auch während des Nicht-Druckbetriebs der Druckmaschine zu nutzen.
Wird also im Schritt 11 des erfindungsgemäßen Verfahrens festgestellt, dass sich die Druckmaschine im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb befindet, so wird auf Schritt 16 des erfindungsgemäßen Verfahrens verzweigt und die Fehlbogensensoren werden ebenfalls im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine winkelgenau angesteuert oder abgefragt bzw. in einem Winkelbereich gesteuert abgefragt. Dabei wird im Sinne des Schritts 17 überprüft, ob ein Druckbogen vorhanden ist oder nicht.
Wird im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine festgestellt, dass kein Druckbogen vorhanden ist, so wird auf Schritt 18 des erfindungsgemäßen Verfahrens verzweigt. In dem Falle, in welchem im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine kein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, liegt ein ordnungsgemäßer Betrieb der Druckmaschine vor, und im Schritt 18 kann an einem Leitstand der Druckmaschine visualisiert werden, dass keine Fehlfunktion der Druckmaschine vorliegt.
Wird hingegen bei der Überprüfung in Schritt 17 festgestellt, dass im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine ein Druckbogen vorhanden ist, so wird auf Schritt 19 des erfindungsgemäßen Verfahrens verzweigt. Dies würde bedeuten, dass während des Druckbetriebs der Druckmaschine ein zu bedruckender Druckbogen verloren gegangen ist. An einem Leitstand der Druckmaschine wird dann eine entsprechende Fehlermeldung vorzugsweise mit Angabe des Orts bzw. der Position innerhalb der Druckmaschine, an welcher der Druckbogen verloren gegangen ist, ausgegeben.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird also einerseits im Druckbetrieb und andererseits wird im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine mithilfe mindestens eines Fehlbogensensors überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist. Die Auswertung des von dem oder jedem Fehlbogensensor im Nicht-Druckbetrieb bereitgestellten Messsignals erfolgt dabei invers zu dem im Druckbetrieb der Druckmaschine bereitgestellten Messsignals. Wird im Druckbetrieb festgestellt, dass ein Druckbogen vorhanden ist, so liegt ein ordnungsgemäßer Betrieb der Druckmaschine vor. Wird hingegen im Nicht-Druckbetrieb der Druckmaschine festgestellt, dass ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, so kann auf eine Fehlfunktion der Druckmaschine geschlossen werden.
Im Hilfsbetrieb der Druckmaschine erfolgt die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch bei „abgewählten" Fehlbogensensoren.
Es liegt im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, dass dann, wenn in Schritt 17 festgestellt wird, dass im Nicht-Druckbetrieb ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, nicht lediglich im Sinne des Schritts 19 eine Fehlermeldung am Leitstand anzuzeigen, sondern vielmehr darüber hinaus einen Notstop der Druckmaschine durchzuführen. Ein während des Druckbetriebs verlorengegangener Druckbogen kann nämlich beim Wiederanfahren der Druckmaschine zu erheblichen Beschädigungen derselben führen. Dies kann mit dem hier vorliegenden, erfindungsgemäßen Verfahren vermieden werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für alle Druckbogen, insbesondere zur Fehlbogenkontrolle von Blech-Druckbogen oder Folien-Druckbogen. Gehen zu bedruckende Druckbogen aus Blech verloren, so können hierdurch massive Beschädigungen der Druckmaschine verursacht werden. Daher ist die Anwendung des Verfahrens bei Blech-Druckmaschinen besonders bevorzugt.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst zumindest einen Fehlbogensensor sowie eine Steuerungseinrichtung, mit welcher der oder jeder Fehlbogensensor gekoppelt ist. Der Fehlbogensensor kann als Lichtschranke oder auch als Lichtschalter ausgebildet sein. Der oder jeder Fehlbogensensor ist vorzugsweise im Bereich eines sogenannten Transferters oder im Bereich einer sogenannten Auslegertrommel angeordnet. Die Steuerungseinrichtung wertet abhängig davon, ob sich die Druckmaschine im Druckbetrieb oder im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb befindet, die von den Fehlbogensensoren bereitgestellten Signale entsprechend aus. Weiterhin steuert die Steuerungseinrichtung die Fehlbogensensoren winkelgenau bzw, in einem Winkelbereich an, um deren Messsignale abzufragen.

10: Schritt
11: Schritt
12: Schritt
13: Schritt
14: Schritt
15: Schritt
16: Schritt
17: Schritt
18: Schritt
19: Schritt

Claims

Verfahren zur Fehlbogenkontrolle an einer Druckmaschine, wobei der Druckmaschine mindestens ein Fehlbogensensor zur Fehlbogenkontrolle zugeordnet ist, mit folgenden Schritten: a) im Druckbetrieb der Druckmaschine wird mit dem oder jedem Fehlbogensensor überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, wobei dann, wenn kein Druckbogen vorhanden ist, eine Fehlermeldung ausgebbar ist; b) im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine wird mit dem oder jedem Fehlbogensensor überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, wobei dann, wenn ein Druckbogen vorhanden ist, eine Fehlermeldung ausgebbar ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Druckbetrieb der Druckmaschine mit dem oder jedem Fehlbogensensor winkelgenau bzw. winkelgesteuert überprüft wird, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine mit dem oder jedem Fehlbogensensor winkelgenau bzw. winkelgesteuert überprüft wird, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist.
Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Druckbetrieb der Druckmaschine sowie im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb derselben das Vorhandensein eines Blech-Druckbogens oder eines Folien-Druckbogens überprüft wird.
Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine detektiert wird, dass ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, darauf geschlossen wird, dass im Druckbetrieb der Druckmaschine mindestens ein Druckbogen verloren gegangen ist.
Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine detektiert wird, dass ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, ein Notstop der Druckmaschine eingeleitet wird.
Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Hilfsbetrieb der Druckmaschine die Abfrage des oder jeden Fehlbogensensors, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, auch bei abgewählten Fehlbogensensoren durchgeführt wird.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, mit mindestens einem einer Druckmaschine zugeordneten Fehlbogensensor, und mit einer Steuerungseinrichtung mit welcher der oder jeder Fehlbogensensor gekoppelt ist, wobei die Steuerungseinrichtung im Druckbetrieb und im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine mit dem oder jedem Fehlbogensensor überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine mit dem oder jedem Fehlbogensensor überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, wobei dann, wenn ein Druckbogen vorhanden ist, darauf geschlossen wird, dass im Druckbetrieb der Druckmaschine mindestens ein Druckbogen verloren gegangen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinrichtung im Nicht-Druckbetrieb bzw. Hilfsbetrieb der Druckmaschine mit dem oder jedem Fehlbogensensor überprüft, ob ein zu bedruckender Druckbogen vorhanden ist, wobei dann, wenn ein Druckbogen vorhanden ist, ein Notstop der Druckmaschine eingeleitet wird.